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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Helft euren (stecken gebliebenen) Küken aus den Eiern!



Kleinfastenrather
29.03.2023, 23:17
Der Titel ist bewusst so provokant gewählt...

Nachdem ich zum wiederholten ein paar Küken helfen musste, die ohne meine Hilfe wahrscheinlich gestorben wären.

Bei mir sind am Sonntag Nachmittag schon die meisten Küken geschlüpft gewesen, es war also recht voll und munter was los im Brüter. Das erst war schon am Samstag um 8 Uhr geschlüpft.

Da dann eines anfing Klagevoll zu piepsen, so als ob es irgendwo feststeckte, machte ich schnell alles bereit zum rausholen. Also die vorbereiten Boxen aufgestellt und warmes Wasser in den Zerstäuber gefüllt.
Als es nicht aufhörte zu piepsen beschloss ich den Brüter zu öffnen.
Also die Küken mit meiner Mutter zusammen zügig aus dem ausgeschalteten Brüter geholt (Heka 2).
Als ich den Brüter öffnete hörte das Küken dann natürlich auf zu piepsen.

Soweit alles gut, Eier wieder rein, Brüter befeuchtet, Brüter wieder an.

Als es dann Abend wurde fiel mir auf das zwei Eier anfingen einen Kreis zu picken, dabei aber anscheinend nicht weiter kamen und das Loch zu verbreitern, trotz rucken und stoßen.

Da ich die Situation schon kannte und sich nichts weiter tat habe ich ihnen Nachts noch aus dem Ei geholfen, dabei entdeckte ich ein drittes Ei. Also die angetrockneten Stellen etwas angefeuchtet, gelöst, und dann sind sie mir alle drei schon in die Hand geploppt.
Alle drei gesund, keine krummen Zehen, Dottersack eingezogen, Nabel unauffällig, fressen, kacken usw. Sind jetzt nicht mehr unterscheidbar (wären sie nicht beringt).

Was ist also meine Schlussfolgerung?
Hätte ich den Brüter später geöffnet wären sie wahrscheinlich von alleine geschlüpft. Vielleicht wurden sie auch durch enge oder andere Küken behindert.
Fakt ist das sie meine Hilfe brauchten.

Wenn ich dann so etwas in der Art "Bei mir wird der Brüter am Tag 22 ausgeschaltet und keinem Küken geholfen." lese läuft es mir immer wieder kalt den Rücken runter. Demnach hätte ich meine Küken sterben lassen sollen, was eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstößt.

Also bitte hört nicht auf solche pauschalisierenden Sätze und helft euren Küken aus dem Ei!


Natürlich sollte man den Küken nur nach reichlich überlegen und abwarten, je nach Situation individuell aus dem Ei helfen, was besonders für Laien bzw. Anfänger natürlich schwierig ist. Deswegen ein paar Merksätze.

Küken picken bzw. drücken erst an sodass sie atmen können. Dann mache sie eine Pause und es tut sich lange, normalerweise rund 12 Stunden (teils über einen Tag lang) nichts. Zum Schluss wird vom Loch aus mit drücken der Schnabelspitze die Eihaut durchstoßen und die Schale gebrochen. Vom Kreis aus einmal fast rum, sodass sich ein Deckel bildet den sie dann wegdrücken können.

Erst in der Phase des Deckel - pickens sollte man meiner Meinung nach helfen, auch nur wenn das Küken festgetrocknet ist. Das erkennt man am ehesten daran das das Küken drückt und sich versucht zu drehen, aber eher nur das Loch vergrößert in dem es steckt und nicht von der Stelle kommt.

Letzes Jahr war es ähnlich:

Zweien musste ich grade noch aus dem Ei helfen, die waren festgetrocknet. Währenddessen habe ich mir Gedanken gemacht das es wirklich Leute gibt die solche Küken einfach sterben lassen.
Ich meine klar, einem nur leicht angepickten Ei helfe ich auch nicht, das Küken muss schon den Ring angefangen haben. Dann kommt es aber tatsächlich vor das Küken wie diese, vielleicht 2-5%, festtrocknen. Wahrscheinlich weil die anderen Küken sie behindert haben und sie dann nicht mehr weitermachen konnten. Mit dem Festtrocknen wird es dabei ja immer schlimmer.
Das eine Küken war an Kopf, Flügel und besonders am Fuß festgeklebt, das hatte sich schon ein wenig wundgerieben. Es war auch gestern wohl schon feste, da habe ich es aber wieder reingeschoben da auch noch andere angepickt hatten. Es war in einem ziemlich vollen Abteil (Erbse).
Das andere wäre vielleicht noch alleine geschlüpft, da habe ich nur ein wenig gelöst, dann hat es sich rausgedrückt. Beide torkeln grade noch durch den Brüter, sehen aber völlig ok aus, sind kräftig und lebensfroh.

Initial - angepickte Eier die nicht weiter arbeiten oder gar ungeöffnete Eier rühre ich nicht an, auch wenn sich innen Leben zeigt. Solche Küken sind normal noch nicht so weit, was sich schnell an blutungen zeigt und / oder so lebensschwach das sie rasch sterben.
Normalerweise lasse ich den Brüter dabei zu bis alle soweit geschlüpft sind bzw. der letze Schlupf schon eine Weile her ist. Normal so Am Ende des 21. bis zum Anfang des 22. Tages.
Trotzdem lasse ich den Brüter danach noch an, wenn sie sich beim schieren dann z.B. noch bewegen. Die sterben dann meist recht schnell ab. Ich glaube das ist ein schönerer Tod als zu unterkühlen. Die Küken zu erlösen die nicht alleine schlüpfen halte ich für übertrieben.

Aufmerksames Beobachten gehört immer dazu und es ist bestimmt besser einmal zu viel als zu wenig zu helfen. Z.B. kann sich ja auch ohne menschliches Eingreifen eine Eischale über ein anderes Ei legen.


Der Heka 2 ist dabei sehr zuverlässig was die Pünktlichkeit und den Schlupf der Küken betrifft, mit anderen Brütern hatte ich schon mehr Probleme wo es schwieriger abzuschätzen war was sie richtige Entscheidung ist.
Ich kann mit meinen Erfahrungen deswegen nur für meinen Brüter sprechen. Bei mir waren es 3 von 73 Küken, dem Letzten bzw. potenziell 4. habe ich geholfen und dann festgestellt das es das wohl noch alleine geschafft hätte.

Trotzdem haben die Sprüche ja einen wahren Kern und man muss natürlich ein Auge drauf haben das man solche Küken eher nicht zur Zucht verwendet bzw. keinen Zuchthahn draus werden lässt, eine Henne ist sicher weniger kritisch.
Auch wenn sie normal geschlüpft wären gehören sie ja eher zu den Letztgeschlüpften.

Trotzdem muss man natürlich auch den Letzen hin und wieder mal helfen und kann sie genau so gut großziehen und aufessen oder eine Legehenne werden lassen.

Außenstelle Puttis
29.03.2023, 23:38
Danke,schön u. wichtig.Habe was gelernt,obwohl ich nicht selber brüte.
Danke.

Huhn von den Hühnern
30.03.2023, 06:15
Die Grenze ist wahrscheinlich fließend.
Ich denke, den Küken fehlt irgendwann einfach die Kraft und das geöffnete Ei trocknet ab und die Eihaut klebt fest. Dann kann das eigentlich vitale Küken sich nicht drehen.
Diese Eier gehen in der Regel auch sofort kaputt, wenn man diese rausnimmt.
Unter diesen Voraussetzungen helfen finde ich in Ordnung. Diese Küken einfach sterben lassen mache ich auch nicht.

Das muß jedes Mal neu entscheiden und die Situation entsprechend beurteilt werden. Der Brüter spielt dabei natürlich auch eine große Rolle. Rette ich die feststeckten Küken auf der Ziellinie (keine Garantie) gefährde ich möglicherweise die anderen (die gerade gestartet sind). Stichwort Brutklima

Es ist und bleibt ein abwägen und eine pauschale Antwort gibt es nicht.

Dorintia
30.03.2023, 07:00
*unterschreib* Wenn der Schlupf des Kükens schon so weit fortgeschritten ist, werden wohl hier aktive kaum dem Küken nicht helfen.

Neuzüchterin
30.03.2023, 07:16
Ich bilde mir ein,das eine Henne auch mal helfend eingreift,wenn sie merkt, das Küken braucht Hilfe.

Gubbelgubbel
30.03.2023, 09:11
Würde ich auch sagen, gab es da nicht ein Video von bohus dal wo die Henne an der Schale zupft?

giggerl07
30.03.2023, 09:42
ich helfe auch - es ist ja doch Kunstbrut und ich denke in Naturbrut würden sie vielleicht schlüpfen -
ich gebe auch zu daß ich schon mal ein Ei öffne wenn das Küken drinnen schreit und es einfach nicht rauskommt - das erfordert aber viel Erfahrung!!! meistens ist da die Eihaut schon eingetrocknet und da kann das Küken ja nix dafür

Mara1
30.03.2023, 10:02
Ich bilde mir ein,das eine Henne auch mal helfend eingreift,wenn sie merkt, das Küken braucht Hilfe.

Ich halte das für möglich, aber unwahrscheinlich. Beobachtet habe ich so etwas noch nie, aber das sagt natürlich nichts, ich bin ja auch nicht dauernd dabei, wenn etwas schlüpft. In aller Regel werden bei Naturbrut solche Küken im Ei sterben.

Trotzdem kann man bei Kunstbrutküken auch mal helfen. Ich hatte auch schon solche Küken, und die haben sich danach meistens ganz normal entwickelt. Bloß würde ich so ein Küken nicht gerade zur Zucht verwenden.

cliffififfi
30.03.2023, 12:21
Ich habe auch schon öfter geholfen und den Küken damit das Leben gerettet. Sie haben sich ganz normal entwickelt.

Lisa R.
30.03.2023, 15:06
Mache ich auch. Die meisten der Küken werden dann ohne Probleme groß.

Es besteht halt immer die Gefahr, dass das Küken nicht schlüpft, weil es eine starke Behinderung hat. Dann muss man in den saueren Apfel beißen und es erlösen. Aber da die Alternative im anderen Fall sowieso der Tod des Kükens wäre, helfe ich und gebe ihm damit wenigstens eine Chance.

Crazynaddl
30.03.2023, 15:08
Das habe ich auch schon öfter getan, allerdings erst wenn sie verzweifelt piepsen.
So auch mein Nr.1, der jahrelang der beste Hahn der Welt war.

Schwanzfeder
31.03.2023, 14:15
Schwieriges Problem, das mit dem Pulen ... weil man immer nicht weiss, ob es gesund ist oder wegen einer Behinderung nicht schlüpft. Hatte letztes Jahr einem kleinen Schwarzen aus dem Ei geholfen, um Mitternacht eine Stunde lang mit der Pinzette dagesessen. Dann hatte sich herausgestellt, dass es eine Fehlbildung im Magen-Darm-Trakt hatte und daher nicht fressen und kaum trinken konnte (natürlich ließ ich es dann gehen, nach diversen Massageversuchen). Das merkte ich aber erst nach 2 Tagen, weil es erst so tat als ob und sich ansonsten gut "berappelt" hatte; es hatte da wohl vom Dottersack gelebt.
Für mich stellte sich dann die Frage, ob es nicht "humaner" gewesen wäre, das ohnehin schon schwache Tierchen im Ei einschlafen zu lassen. Oder wäre das dann qualvoller gewesen als hinterher?

Klar, wenn es wieder einmal verzweifelt piepen würde im Ei und steckte fest ... ich weiß auch nicht ... wahrscheinlich würde ich das nächste Mal doch auch wieder helfen, aber mit einem sehr gemischten, mulmigen Gefühl. Ich denke, es kommt auf die persönlichen Erfahrungen an, die jemand damit macht. Waren sie oft positiv, macht man es halt; häufen sich die Frustrationsfälle, lässt man es wohl lieber bleiben. Pauschal kann man, glaube ich, nicht sagen, dass man es machen oder lassen sollte. Wenn aber ersichtlich ist, dass das Küken im Ei falsch liegt (also ein mechanisches Problem), würde ich ihm auf jeden Fall helfen und wäre auch optimistisch.

Huhn von den Hühnern
31.03.2023, 14:30
egal was man macht, es ist im Zweifelsfalle immer falsch. Ich hatte schon Küken, alleine geschlüpft und keine Stunde später tot (Protuberanz), andere wiederum haben sich auf wunderbare Weise erholt. Naturbrut, bei 3 Grad.... das nasse, leblose Küken hing in dem Gefieder der Henne.... Küken befreit, gewärmt, Stunden später war es fit.
ebenfalls Naturbrut 4 Küken um die Henne und das letzte Ei lang kalt hinter der Henne. Ei mitgenommen und auf halber Strecke zum Haus piept es wie wild. Das Loch war unten. Die Schale ist zerbrochen und das Küken quasi in meiner Hand geschlüpft. Es hat überlebt und war ein paar Stunden später fit.

Morgens, ein Miniloch und ein sichtbarer Schnabel... aber keine Bewegung. Im Minutentakt zum Brüter... keine Reaktion. Ein totes Küken??? Also Brüter auf, Ei raus, es folgte ein Urschrei, das Ei zerbrach und das Küken lag in meiner Hand. Es hing festgeklebt im Ei und konnte nicht mehr....

Ich mache die angepickten Eier mit Miniloch nicht mit der Pinzette auf.

Auf den letzten cm helfe ich.

Sulmtaler forever
31.03.2023, 14:57
Schwieriges Thema. Ich sage ja auch immer "nicht helfen"... aber was soll man machen wenn sie so erbärmlich schreien? Ich habe es heute auch wieder getan. Ich hab nachdem ich den Brüter ausgeschaltet habe, ein paar Küken aus der Schale geholfen. Eihaut war fest, sie hätten es nicht von alleine geschafft. Jetzt weiß ich nicht, ob es richtig war und ob ich dann spätestens morgen die Kleinen nicht doch erlösen muss. Sie sind einfach nicht fit. Klar, brauchen sie vielleicht etwas länger um auf die Beine zu kommen. Jedes Jahr sage ich, ich mach das nicht wieder. Aber dann piepsen sie und ich kann es nicht lassen.
Unterm Strich kann man helfen, sollte sich aber im Klaren sein, dass man eventuell das Küken doch erlösen muss. Für wen der das nicht kann, ist das womöglich noch schwieriger als nicht helfen.

nero2010
31.03.2023, 17:10
Ich helfe immer , sterben oder erlösen ist immer besser als im Ei sterben zu lassen, evtl ersticken zu müssen (meine persönliche Ansicht )
Ein Versuch ist es immer Wert.
Ausserdem weiß ich dann wenigstens , dass ich alles versucht habe.

urzwerg0202
31.03.2023, 17:51
Ich hatte letztes Wochenende mit großer Freude den Höhepunkt meiner erste Kunstbrut.
Alle Küken schlüpften ohne Probleme bis auf das Letzte. Es kämpfte die ganze Nacht und morgens klebte es mit dem Oberkörper und einem Bein an der Eischalenhälfte fest.
Ich habe nachgeholfen und ihm eine Chance gegeben. Nach 5 Tagen ist es zwar etwas kleiner als die anderen aber es frisst,trinkt und tobt munter mit im Kükenstall herum. Ich habe es nicht bereut und würde es wieder tun.

KerstinU
31.03.2023, 18:09
Ich helfe immer , sterben oder erlösen ist immer besser als im Ei sterben zu lassen, evtl ersticken zu müssen (meine persönliche Ansicht )
Ein Versuch ist es immer Wert.
Ausserdem weiß ich dann wenigstens , dass ich alles versucht habe.

So sehe ich das auch . Mein festgeklebtes Küken ist ein stattlicher Hahn geworden und ich würde es jederzeit wieder tun. Ein " Einschlafen " im Ei gibt es meiner Meinung nach nicht . Sie schreien , zappeln und von schlafen kann nicht die Rede sein. Wir fuschen mit der Kunstbrut eh der Natur ins Handwerk, dann hat man meines Erachtens auch die Pflicht zu helfen. Im Ei sterben lassen, weil die Eihaut durch unsere Schuld ( zu hohe , niedrige Lf ) zu trocken ist, ist für mich ein no go .

dct_21
31.03.2023, 18:09
Also ich bin da zwiegespalten. Unsere Pitti war eine "Schlupfhilfe" alleine wäre sie nicht aus dem Ei gekommen wegen einer Fehlbildung. Sie hatte soweit ein schönes Leben, wusste sich durchzusetzen. Starb dann aber doch sehr früh!
Seither seh ich das eben auch etwas schwieriger. Ich für mich hab einen Kompromis gefunden - tut sich nach dem Anpicken zu wenig helf ich nach 24h etwas mit.. in dem ich die Äußere Schale vorsichtig weiter ringsrum löse und die Eihaut etwas mehr löse. Das ei Ist dann aber immer noch "geschlossen". Schafft es das Küken dann auch hier nicht das zu "knacken" - dann soll es nicht sein und da ist was im argen.
Alle die bisher so aus dem Ei kamen waren auch fit. Eins hatte ich letztes Jahr das es trotzdem nicht aus dem EI geschafft. Ich habs auch nicht weiter geöffnet. Kann das aber mit meinem Gewissen vereinbaren und glaube das das so sein gutes hatte.
piepsenden KÜken die es nicht schaffen das Ei anzupicken helfe ich nicht raus.

nero2010
31.03.2023, 18:38
Ich hab schon Küken rausgeholt , die hatten Hagelschnur um Beine gewickelt .

Tibi
31.03.2023, 18:43
Ich glaube auch, die Frage beantwortet man am besten mit einem klaren Jain!

Ist doch immer situationsabhängig. So wie es fast nie nur ein Schwarz oder Weiß gibt. Früher dachte ich immer, ein Mann mit Prinzipien sei etwas Positives. Heute weiß ich, dass das einfach nur dumm ist etwas aus Prinzip zu machen. Klug ist doch je nach Situation das Richtige zu erkennen und danach zu handeln. :engel

Eine Medaille hat immer zwei Seiten….und den Rand! :schlaumeier

nero2010
31.03.2023, 18:57
In dem Fall gibt es nicht viel Möglichkeiten, nicht zu versuchen bedeutet fast immer sicherer Tod .
Helfen, möglicher Tod.

Kleinfastenrather
31.03.2023, 22:30
Danke für eure Erfahrungsberichte, freut mich das ihr es ähnlich handhabt.



Schwieriges Thema. Ich sage ja auch immer "nicht helfen"... aber was soll man machen wenn sie so erbärmlich schreien? Ich habe es heute auch wieder getan. Ich hab nachdem ich den Brüter ausgeschaltet habe, ein paar Küken aus der Schale geholfen. Eihaut war fest, sie hätten es nicht von alleine geschafft. Jetzt weiß ich nicht, ob es richtig war und ob ich dann spätestens morgen die Kleinen nicht doch erlösen muss. Sie sind einfach nicht fit. Klar, brauchen sie vielleicht etwas länger um auf die Beine zu kommen. Jedes Jahr sage ich, ich mach das nicht wieder. Aber dann piepsen sie und ich kann es nicht lassen.
Unterm Strich kann man helfen, sollte sich aber im Klaren sein, dass man eventuell das Küken doch erlösen muss. Für wen der das nicht kann, ist das womöglich noch schwieriger als nicht helfen.

Küken erlösen muss jeder können der brütet, oder zumindest wen fragen können der es kann. Die Küken im Ei sterben zu lassen ist da sicher noch eine längere und unschönere Qual für das Küken.
Ich sage es ist etwas Gutes den Küken zu helfen, da brauchst du dir keine negativen Gedanken drum zu machen ;).

LG

Tibi
31.03.2023, 22:31
Das birgt durchaus eine gewisse Logik! :jaaaa:

sil
01.04.2023, 07:57
Ich mach das auch, weil ich bei Kunstbrut nie ausschließen kann, daß das Problem direkt durch mich verursacht wurde. Es kommt immer wieder mal vor, daß Küken schon an Tag 20 oder gar 19 schlüpfen, die hole ich irgendwann raus. Wenn da ein Ei schon angepickt war, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Eihaut durch das Öffnen des Brüters eintrocknet.
Vielleicht war auch schon während der Brut mal irgendwas nicht passend, wissen kann ich es nicht.

Schwanzfeder
01.04.2023, 08:14
Ja, das ist eben bei der Kunstbrut ... wir wissen viel, viel weniger als die Glucke. Glucke hilft doch aber meist auch etwas nach, und erlöst dann im Zweifelsfall.

Dennoch - auch wenn es mit so einem "Problemschlupf" hinterher gut gehen sollte, würde ich damit vorsichtshalber nicht weiter züchten, auch wenn es groß und kräftig würde.

Huhn von den Hühnern
01.04.2023, 08:31
Ist das nicht ein Widerspruch?
Naturbrut... Glucke hilft (bekomme ich in der Regel ja nicht mit)
Kunstbrut... ich helfe

Anschließend habe ich 2 fitte Küken. Warum das fitte Kunstbrut.Küken ausschließen, während das Naturbrutküken die gleichen Start.schwierigkeiten hatte...

Ich würde generell Kümmerlinge und schwache Küken von der Zucht ausschließen und Küken mit offensichtlich Problemen (Spreizbeine, Sichelzehen).

Dylan
01.04.2023, 16:13
Ich helfe auch bei Naturbrut aus dem Ei, immer mit der Option, das Küken zu töten (ich nenne es mal bewußt nicht "erlösen"), wenn es behindert sein sollte. Wenn das Küken nach der Schlupfhilf keinerlei Auffälligkeiten zeigt, freue ich mich. Aber: Ich habe im Laufe der Jahre gemerkt, dass ich mir und einem offensichtlich behinderten Küken auf Dauer keinen Gefallen damit getan habe, es aufzuziehen. Irgendwann kann es mit der Gruppe nicht mehr mithalten.

Meine Nachbarin hat vor zwei Wochen einem Küken aus dem Ei geholfen, und dieses hat eindeutig ein nicht behebbares neurologisches Problem. Die anderen 8 Küken sind topfit. Es kommt aktuell noch mit der Gruppe mit, hat aber eindeutig eine starke Behinderung (fällt immer wieder hin, humpelt mehr, als es laufen kann, wenn es schnell sein muss, hüpft es, weil ein Bein nicht mitkommt.) Sie lässt es laufen, hat aber seine Entwicklung gut im Auge. So ein Küken würde ich aussortieren, aber sie bringt es nicht übers Herz - was ich gut verstehen kann.