Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frisst nicht, trinkt nicht, kann nicht stehen, blass, atmet schwer, aber aufmerksam
Silver❤️
07.02.2023, 16:45
Hallo zusammen,
Ich mache mir große Sorgen um unsere liebe Henne Silver (Wyandotte, 2,5 Jahre alt). Sie hatte schon immer eine sehr ruhige Art und ist nie viel herumgelaufen, aber letzten Mittwoch war ich mir dann sicher, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Sie wollte überhaupt nicht mehr laufen und hat sich immer sofort wieder hingesetzt. Sie will mittlerweile nichts mehr essen und trinken, weshalb wir sie seit Mittwoch Zwangsfüttern (hauptsächlich Karottensuppe mit Haferflocken, geriebener Apfel) und ihr Wasser in Schnabel spritzen. Die meiste Zeit sitzt sie bei uns im Flur in einem offenen Karton und schläft. Dabei ist ihr Gefieder ganz aufgeplustert. Aufstehen tut sie nur ganz selten und dann steht sie so wackelig, dass sie mehr oder weniger umkippt und sich lieber wieder hinsetzt. Putzen mag sie sich auch nicht mehr. Allerdings ist sie nicht schwach sondern im Gegenteil guckt sie immer noch sehr aufmerksam. Deshalb haben wir auch noch nicht die Hoffnung aufgegeben, obwohl wir sehr ratlos und verzweifelt sind. Gesicht, Kamm und Kehllappen sind sehr blass/gelblich, aber nicht komplett. Ihr Kropf leer sich nur sehr langsam (Abends ist immer noch was von morgens drin), aber der Kot ist wieder etwas fester (manchmal eher noch Durchfall), allerdings sehr grün. Davor, als wir sie noch nicht gefüttert haben, war er dünnflüssig und gelb mit wenigen festem Bestandteilen. Seit Vorgestern hat sie nun auch noch Atemprobleme. Sie atmet recht schwer und mach manchmal leicht den Schnabel dazu auf und legt den Kopf nach hinten.
Wir waren jetzt schon zweimal beim Tierarzt (einer, der sich auch ein bisschen mit Vögeln auskennt), aber es konnte keine Ursache festgestellt werden. Sie wurde komplett geröntgt, im Kot wurde keine Kokzidien nachgewiesen, ein paar Wurmeier, aber zu wenig als Ursache.
Wir hatten zu Beginn überlegt, ob es vielleicht an unseren beiden Hähnen liegt (für unseren Junghahn suchen wir gerade ein gutes Zuhause), dass sie irgendwie Gelenkprobleme hat, aber es kann eigentlich nicht nur von den Gelenken kommen, wenn sie nichts isst etc.
Ansonsten hatte ich überlegt, ob sie vielleicht eine Entzündung oder so hat oder Bauchschmerzen durch irgendwas, aber es erklärt sich dann nicht, warum sie so gar nicht stehen kann. Sie kann wirklich so überhaupt nicht das Gleichgewicht auf ihren Beinen halten und wackelt dann so hin und her.
Hat von euch vielleicht jemand eine Idee, was sie haben könnte? Ich bin wirklich ratlos und weiß nicht mehr weiter.
LG
nero2010
07.02.2023, 17:14
Hallo Silver,
willkommen trotz dem traurigen Grund.
Deine Henne setzt grünen Hungerkot ab ! Von Suppe und geriebenem Apfel wird sie nicht genug Kalorien aufnehmen.
Protein, Vitamine... fehlt gänzlich.
Hast du mal versucht ob sie was anderes anrührt , dass mehr kalorienhaltiger ist ?
Wenn sich Kropf gefühlt nicht leert, könnte ein Verdauungsproblem vorliegen. Riecht es unangenehm aus dem Schnabel ? Problem , sie verhungert langsam wenn keine Nahrungszufuhr in ausreichendem Maße stattfindet.
Sie ist sehr krank und schwach, darum schläft sie auch soviel.
Hast du mal das Brustbein gefühlt ob da überhaupt noch Fleischansatz vorhanden ist ?
Die Prognose ist nicht verheißungsvoll, so leid es mir tut.
Schwanzfeder
07.02.2023, 17:21
Ja, leider, ich denke auch, dass es nicht ganz so gut ausschaut.
Klingt für mich wie eine Virus-Infektion. Stehen kann sie dann wohl entweder nicht, weil sie zu schwach ist, oder weil die Nerven lädiert sind (also keine im Röntgen sichtbare Gelenkentzündung). Letzteres wäre dann wahrscheinlich Marek, und dabei können innere Organe mitbetroffen sein, weswegen Verdauungsproblem. Aber das ist nur eine Hypothese.
Was sagt denn der Tierarzt - nichts?
Ich wünsche der Henne und ihren lieben Pflegern trotzdem alles Gute!
Silver❤️
07.02.2023, 19:03
Danke nero2010 für deine schnelle Antwort. Fressen will sie leider definitiv nichts. Sie pickt zwar manchmal ein bissen am Heu herum, aber ich habe ihr wirklich schon alles Mögliche hingehalten, will sie nicht. Vitamine bekommt sie momentan in flüssiger Form (das hatte uns der Tierarzt noch mitgegeben). Aus dem Schnabel riecht sie nicht. Abgemagert scheint sie mir auch noch nicht auffällig. Was schlägst du vor, was ich ihr geben sollte? Am Anfang hatten wir noch so einen Babybrei mit verschiedenen Getreidesorten, ist das besser?
nero2010
07.02.2023, 19:15
Gut wäre Rinderhack, Käse, Sonnenblumenkörner...das Fleisch könntest du wenn sie es nicht selbst aufnimmt anfeuchten ,kleine Kugeln drehen und ihr in Schnabel geben.
Wenn sie es ausspuckt dann etwas weiter im Schnabel nach hinten schieben. Nicht zu viel auf einmal und regelmäßig kontrollieren ob Kropf sich auch entleert !
Die "Zwangsernährung " sollte der Anstoß sein, dass Tier sich kräftigt und wieder selber frisst.
Tut sie das in ein paar Tagen nicht, sollte ans erlösen gedacht werden, weil sie sonst verhungert.
Würde sie auch täglich wiegen, dann siehst du ob es bergauf oder bergab geht mit Gewicht.
Silver❤️
07.02.2023, 19:15
Danke Schwanzfeder für deine Antwort.
Gegen Marek wurde sie als Küken geimpft. Kann sie das dann trotzdem bekommen?
Der Tierarzt hat leider gar nichts feststellen können. Wir lassen gerade noch eine Kotprobe auf Bakterien untersuchen, aber das Ergebnis kommt wohl erst morgen oder übermorgen. Wenn es tatsächlich ein Virus ist, kann mal wohl gar nichts machen, oder? Kann man sowas irgendwie nachweisen? Wenn man wüsste, dass man tatsächlich nichts mehr für sie tun kann, wäre es einfacher die Hoffnung aufzugeben
Silver❤️
07.02.2023, 19:21
Okay, das versuche ich mal, vielen Dank. Wenn sich in den nächsten Tagen nichts bessert, dann soll sie auch nicht länger leiden.
nero2010
07.02.2023, 19:23
Das ist seehr vernünftig. Leider findet man selten den wirklichen Grund warum es ihnen schlecht geht .
Gib bitte Bescheid was aus dem Hennchen wird. Alles Gute .
wolfswinkel7
07.02.2023, 19:57
Die Userin Widdy hat hier was verlinkt, wie man ein Huhn per Sonde Zwangsernährt, aber ich finde den Faden leider nicht.
Aber wenn es deinem Hühnchen schon seit Mittwoch nicht so sehr gut geht, weiß ich nicht ob es noch viel bringt.
Ich drück euch die Daumen und finde es stark von Dir, dass du auch schon im Hinterkopf hast das du es nicht leiden lassen möchtest.
Schwanzfeder
07.02.2023, 20:20
Mit dem Marek wollte ich dich nicht verunsichern. Dazu gibt`s hier auch schon verschiedene Threads ... .
Mein Tierarzt (auf Hühner und Tauben spezialisiert) hat mir mal erklärt, dass es für Marek 2 verschiedene Impfstoffarten gibt: der eine (sehr häufig) wirkt nicht gut, der andere sehr gut. Es kann also sein, dass Hühnchen trotz Impfung Marek kriegt, weil es der "schlechte" Impfstoff war (der, welcher an dem Putenvirus optimiert wurde). Jetzt kriegst du wahrscheinlich gar nicht mehr raus, was deinem Hennchen verimpft wurde, nicht? Bei einem Virus gibt es in den meisten Fällen keine Medikamente (daher die Impfung ...), man kann nur unterstützen; aber einige Tiere schaffen es offenbar trotzdem immer wieder. Und es ist ja, wie gesagt, nur eine Hypothese.
Nero hat wahrscheinlich Recht, dass sie Nährstoffe braucht ... . Verquirltes Eigelb? Bei mir hat eine alte Henne mal viele Monate mit einem sehr geringen Gewicht gelebt (Ursache auch hier unklar, Alter?), aber da war keine akute Erkrankung wie bei dir. Manchmal weiß man es wirklich nicht.
Fresubin aus der Apotheke wäre auch ne Möglichkeit zum Päppeln.
cairdean
07.02.2023, 20:53
Liebe Silver,
Es tut mir leid, dass es Deinem Huhn so schlecht geht. Ich hatte letzten Winter zwei Hennen mit ähnlichen Symptomen. Sie konnten recht plötzlich nicht mehr laufen, obwohl sie Tags zuvor noch voll am Hühner- und Herdenleben teilgenommen hatten. Leider sind beide verstorben. Die Tierärzte, weder mein durchaus kündiger Landtierarzt noch ein absoluter Vogelspezialist, haben die Ursache für die Erkrankung nicht festzustellen können.
Gelbliche Haut deutet laut meiner TÄ auf Nierenversagen und Endstadium hin, war auch hier so, und auch das nun eingetretene schwere Atmen bei Deiner Henne lässt nicht viel Raum für Hoffnung. Bedenke, dass Du sie durch die Zwangsernährung vielleicht nur am Leben erhältst, obwohl keine Besserung mehr eintreten wird. Der grüne Kot deutet laut meiner TÄ auf Leberprobleme.
So oder so. Du hast ein großes Bündel an Symptomen und Deine Henne möchte seit Tagen nicht mehr selber dafür sorgen, am Leben zu bleiben. Ich behandelt, betüdel und versorge kranke Hühner mit Liebe und Fürsorge. Aber bei mehreren und undefinierbaren Symptomen PLUS keiner eigenständige Futteraufnahme, lasse ich die Tiere erlösen. Ich tippe bei Deiner Henne auf multiples Organversagen mit unbekannter Ursache.
Klare Ansage....ich bin da ganz bei dir.
birgit23
07.02.2023, 23:51
Los lassen, gehen lassen...erlösen.
"GsD gibt es bei Tieren die Möglichkeit" Für mich weise Worte einer TÄ
Fühl dich ganz doll gedrückt.
nero2010
08.02.2023, 17:45
Los lassen, gehen lassen...erlösen.
"GsD gibt es bei Tieren die Möglichkeit" Für mich weise Worte einer TÄ
Fühl dich ganz doll gedrückt.
Ja, eine die ihren Job versteht und ernst nimmt.
Die Userin Widdy hat hier was verlinkt, wie man ein Huhn per Sonde Zwangsernährt, aber ich finde den Faden leider nicht.
Aber wenn es deinem Hühnchen schon seit Mittwoch nicht so sehr gut geht, weiß ich nicht ob es noch viel bringt.
Ich drück euch die Daumen und finde es stark von Dir, dass du auch schon im Hinterkopf hast das du es nicht leiden lassen möchtest.
Huch, erst jetzt gesehen.
Nein, das war Vinny (habe den gerade gefunden :) )
Zwangsernährung von Huhn von Vinny
https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/115877-Kropfsonde-bei-Zwangsern%C3%A4hrung-einsetzen
nero2010
08.02.2023, 18:58
Wenn man die Beschreibung des Huhns genau liest , sich das noch bildlich vorstellt , braucht es keine Kropfsonde mehr !
Silver❤️
22.02.2023, 18:25
Unsere Silver hat es übrigens leider nicht geschafft😥
Wir haben noch ein paar Tage abgewartet und auf Besserung gehofft, aber ihr Zustand blieb gleich. Deshalb wollten wir sie eigentlich einschläfern lassen. Die Tierärztin hat nochmal Ultraschall gemacht, aber wieder nichts gefunden. Deshalb haben wir ihr eine letzte Chance mit Kortison gegeben. Es kam uns wie ein kleines Wunder vor, denn am nächsten Tag hat sie wieder gefressen und getrunken! Zwar nur Gras und Giersch, aber immerhin! Leider war es das dann auch mit der Verbesserung. Irgendwann ist sie dann einfach eingeschlafen😔 Jetzt muss sie sich nicht mehr quälen.
Trotzdem nochmal vielen Dank für eure Tipps❤️
Schwanzfeder
22.02.2023, 21:12
:troest
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