Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was könnte sie haben?
Ich bräuchte mal euren Rat.
Einer meiner drei Hennen geht es nicht besonders gut.
Sie ist ein Bielefelder Kennhuhn und jetzt 47 Wochen alt.
Ihre Symptome sind:
Seit längerem sehr wässriger, durchfallartiger Kot.
Sie trinkt sehr viel und frisst eher weniger vom Körnerfutter als sonst.
Gewichtsverlust.
Sie legt seit zwei Wochen keine Eier mehr, ihre letzten vier waren teils mit dünner, rauer Schale oder auch gar keine Schale.
Sie hört sich manchmal heißer an.
Sie ist etwas träge, aber nicht apathisch, einfach nur etwas Schlapp.
Eine der anderen Hennen schüttelt auch den Kopf öfters.
Da sie weniger als sonst gegessen hat habe ich auch noch eine andere Futterart (Crumbles) zur Verfügung gestellt damit sie sich aussuchen kann was sie fressen will, aber es hilft nicht.
Es wurde schon eine Kotprobe abgegeben. Keine Parasiten und keine Bakterien…
Eierschalen und Muschelgrit steht ihnen immer frei zur Verfügung.
In der Tränke ist jetzt auch schon Oreganoöl und die Vitamine ADEC drinnen. Ich habe ihnen auch hin und wieder etwas Knoblauch gegeben.
Da sich die Symptome sonst noch nach Luftröhrenwürmer anhören und diese ja selten mit der Kotprobe bestätigt werden können, entwurme ich gerade alle drei mit Panacur.
Zu meinem Fragen:
Wenn es Luftröhrenwürmer sind, wann wird man eine Besserung durch das entwurmungsmittel merken?
Was könne es sein wenn es doch keine Luftröhrenwürmer sind?
Blindenhuhn
24.01.2023, 17:21
Das hört sich für mich nicht nach Parasiten an, eher nach Problemen mit dem Legedarm, wenn sie jetzt gar nicht legt und früher schon dünnschalige und/oder rauhe Eier.
Hast du (oder der Tierarzt) mal Bauch und Kropf abgetastet?
Hast du (oder der Tierarzt) mal Bauch und Kropf abgetastet?
Nein, nach was müsste ich suchen, wie sollte sich das anfühlen?
Mein Tierarzt hier in der Nähe ist leider kein Vogelkundiger.
Blindenhuhn
24.01.2023, 18:51
Beim Kropf würde ich darauf achten, ob er schwabbelig, mit Flüssigkeit gefüllt ist oder ob da ein harter Knubbel ist. Beim Bauch, ob ich ev. ein Ei fühlen kann, ist der Bauch dick und gummiartig?
Probier doch mal, ob sie rohes Rinderfaschiertes, Rührei, Dosenmais oder so etwas frisst. Von DM gibt es günstige Calcium-Tabletten (mit Vit. D 3 und Vit. K), die würde ich mörsern und über's Futter geben.
okk passt, dann check ich das morgen und kauf die Tabletten.
Auf Küchenreste stürzt sie sich regelrecht, habe heute etwas übergebliebenen Reis verfüttert und den hat sie verschlungen. Nur das Trockene Futter mag sie nicht so besonders. Ich versuche man die Körnermischung zu fermentieren, vielleicht mag sie das mehr.
Blindenhuhn
24.01.2023, 20:01
Super! Ich halte die Daumen!
wolfswinkel7
24.01.2023, 21:42
Blindenhuhn hat Dir ja schon super Tipps gegeben!
Ich würde auch morgens gleich auf der Stange den Kropf abtasten um zu schauen das er auch leer ist.
Wie schaut denn ihr Federkleid aus?
Ich hatte (hab) so einen ähnlichen Fall, hab sie Samstag als es mir auffiel direkt separiert. War mit ihr beim Tierarzt, sie hatte auf jeden Fall Fadenwürmer, aber der TA sagte, der Befall ist nicht so hoch, dass das für ihren Zustand verantwortlich sein sollte, dennoch rät er zur Entwurmung. Sie hat auch wellige Eier gelegt woraufhin ich Calcium Dura ins Trinkwasser gegeben habe, hat aber nicht viel genutzt relativ schnell legte sie dann gar nicht mehr, bis sie Samstag dann nur noch aufgeplustert unter dem Stall saß. Montag beim Tierarzt hat er alles abgetastet und konnte nichts auffälliges feststellen, er gab ihr dann einen Entzündungshemmer und gestern war ich nochmal dort, mittlerweile frisst sie wieder etwas und plustert sich nicht mehr auf muss sie jetzt noch 3 Tage behandeln, aber sie sah heute früh schon deutlich fitter aus.
Ich vermute selbst auch, dass sie was mit dem Legedarm haben könnte. Dennoch halte ich es immer sinnvoll kranke Tiere zu separieren einfach um auszuschließen, dass es etwas ansteckendes sein könnte.
Habe zwar nicht so viel Erfahrung, aber mir scheint es das man bei Hühnern meist (zu) spät merkt, dass sie etwas haben und wenn sie es haben ist es schwer festzustellen was genau sie haben.
In dem Fall schlug der Entzündungshemmer an, daher weiterhin meine Vermutung irgendwas mit Legedarm (ist auch ein Hobbyhybrid) und sie legt echt durchgängig jeden Tag.
Letztendlich kann dir das sicher nur der Tierarzt, wenn überhaupt sagen was sie hat.
Das Huhn wollte ich eigentlich diese Woche abgeben, scheinbar hat sie das gespürt und will noch ein bisschen bei mir bleiben :), wenn es weiter so aufwärts geht darf sie heute oder morgen wieder zu den anderen.
Dann bekommen alle eine Wurmkur und dann schauen wir mal wie es aussieht.
wolfswinkel7
25.01.2023, 10:11
Ich hatte letztens auch eine Henne die aufgepustet im Garten stand, hab sie abgetastet und gleich Vitamin B-Komplex gegeben. Nachts hat sie ein Windei verloren, hab ihr dann zwei Tage hintereinander Calcium mit Vitamin D und K gegeben und es ist wieder alles in Ordnung bei ihr, aber was es war... Keine Ahnung!
nero2010
25.01.2023, 12:01
Ich finde das ist das schlimmste an der Hühnhaltung wenn man selten weiß was sie haben /hatten.
Ausgenommen Erkältung und was man über Kot feststellen kann.
Dieses Ungewisse ist sehr zermürbend.
Heute bin ich etwas zu spät in den Stall gekommen, da waren sie schon alle draußen am futtern also schaue ich morgen in der Früh ob der Kropf leer ist.
Jedoch habe ich auf dem Kotbrett, da wo das kranke Huhn saß, tote Würmer entdeckt. Keine Luftröhrenwürmer sondern so spaghetti-artige. Das ist aber komisch da der Befund der Kotprobe eigentlich negativ war, hmm
Der Bauch hat sich meiner Meinung auch normal angefühlt und ein Ei konnte ich auch nicht fühlen. Habe auch mit den anderen Hühnern verglichen. Beim Kropf konnte ich nichts hartes Feststellen, es war sehr "schwabbelig".
Mal schauen wie es ihr in den nächsten Tagen geht nach der Wurmkur, heute haben sie die letzte Dosis bekommen.
Wie schaut denn ihr Federkleid aus?
Das Federkleid schaut normal aus
Blindenhuhn
25.01.2023, 17:59
War denn die untersuchte Kotprobe eine Sammelkotprobe von 3 Tagen? Es werden ja nicht jeden Tag Wurmeier/Würmer ausgeschieden, so daß man sie bei der Kotuntersuchung sehen könnte.
Achso verstehe. Ja war sie, aber größtenteils war es nur von einem Tag.
Schwanzfeder
26.01.2023, 18:23
Vielleicht Mykoplasmen?
Ich glaube, um die nachzuweisen, ist ein Rachenabstrich nötig (Kotprobe also unauffällig).
Ich plädiere immer noch dafür das Huhn zu separieren, solange man da so im Dunkeln stochert. Mein Tierarzt konnte mir da auch keine Entwarnung geben, solange sie noch Symptome hat. Bis gestern war sie auch im Bauwagen. Nachdem ihr Kot wieder fest war und sie einen guten Eindruck gemacht hat, habe ich sie abends, aber noch im Hellen, als die anderen noch draußen waren dazu gesetzt und sie war nahezu die Alte nur der Hahn hat sie verwiesen, sie dagegen die Jungtiere.
Soweit ich weiß sind beispielsweise Mykoplasmen hochansteckend, ich hätte keine Lust auf sowas im gesamten Bestand.
Aber auch wenn es nur eine Legedarmgeschichte ist kann man sich einzeln um das Tier kümmern.
Schwanzfeder
27.01.2023, 13:24
Alles Gute für das Hennchen! Hört sich doch schonmal viel besser an.
Kurzes Update.
Der Kot hat immer noch sehr viel Wasser dabei aber er hat wieder eine feste Form, mit weißer Haube.
Leider habe ich keine Möglichkeit das Huhn Separat wo zu halten und in einen Käfig möchte ich sie eigentlich auch nicht sperren. Wenn es wirklich Mykoplasmose sein sollte hätten sich die anderen schon lange angesteckt, sie zeigen aber überhaupt keine Krankheitsanzeichen.
Solange sich der Kot nicht verschlimmert beobachte ich weiter und wenn wirklich noch was sein sollte lass ich den Rachenabstrich machen.
Und Kropf ist in der Früh leer gewesen, also keine Kropfverstopfung. Ich vermute es lang wirklich nur an den Würmern, mal schauen wie es weiter geht.
Zur Entwurmung hätte ich noch eine Frage. Ich habe jetzt 3 Tage lang 6ml Panacur direkt in den Schnabel gespritzt. Reicht das und gibt man das überhaupt direkt in den Schnabel? Der TA hat mir solche Anweisungen gegeben aber im Internet habe ich gelesen dass das viele über 5 Tage machen und ins Trinkwasser.
Schwanzfeder
27.01.2023, 14:38
Würde ich auch so machen.
Mit den Mykoplasmen wollte ich keinen Alarm schlagen ..., das muss sie ja nicht haben. Allerdings zeigen meines Wissens nach oft nur irgendwie geschwächte Tiere überhaupt Symptome; dass die anderen nix haben, schließt es also nicht aus. Wenn es der Henne ab jetzt gut geht, würde ich auch nichts machen.
Das mit dem direkt in den Schnabel spritzen kenne ich so auch nicht ..., vielleicht weil es nur diese eine Henne ist und TA sicher gehen wollte, dass sie genug aufnimmt? Meist werden ja alle gleichzeitig entwurmt, und da ist die Tränke praktischer.
Hallo ich melde mich wieder, leider mit nicht so guten Nachrichten.
Ihr geht es wieder schlechter. Kot ist wieder fast vollständig flüssig und diesmal gelb/grünlich. Und man findet die ein oder anderen unverdauten Mehlwürmer/Samen.
251086
Gestern hatte ich sie eine Zeit lang im Wintergarten (da ist es etwas wärmer als draußen) weil es so gestürmt/geregnet hat und ich ihr wieder die Federn um die Kloake herum waschen musste da sie wieder voller Kot waren :( . Da hat sie sich etwas erholt und musste mal nicht am Hühneralltag mitmachen.
Außerdem ist mir heute aufgefallen, dass sie Dreck oder ähnliches in ihrer Nase hat. Könnte das auch Eiter sein? Muss ich das entfernen?
251085
Bei dem Bild kann man auch erkennen, dass die Kehllappen minimal lila sind. Der Kamm ist auch ganz leicht blass/lila verfärbt. Morgen will ich noch Temperatur messen. Wie macht man das genau?
Noch zu den Mykoplasmen:
Ich werde wahrscheinlich nächste Woche den Abstrich machen lassen. Aber ich habe ja die Kotprobe auch unteranderem auf Bakterien untersuchen lassen, sind die da nicht nachweisbar?
Und wieviel kostet es etwa so ein Abstrich machen zu lassen? Es kommt schlussendlich nicht auf Preis drauf an aber es würde mich interessieren.
nero2010
04.02.2023, 19:46
Deiner Henne geht es dem Foto nach sehr schlecht. Hast du mal am Brustbein gefühlt ob die überhaupt noch Reserven hat ?
Sie scheidet unverdaut aus , was auch ein Verdauungsproblem ist. Die lila Verfärbung auf Kehlappen und Kamm deuten auf Kreislaufproblematik hin. Blass ist sie ebenfalls stark.
So leid es mir tut ,aber dein Hennen wird es nicht schaffen , sie ist schwer krank und leidet.
Mykoplasmen hat die glaub ich eher nicht.
Könnte ich mir eventuell ein Antibiotikum vom TA holen und schauen ob es ihr besser gehen wird?
Besser als garnichts zu machen. Es bricht mir das Herz, ich will nicht dass sie stirbt. Sie ist meine erste Henne ;(
Sie hat schon ordentlich an Gewicht verloren, anfangs war sie die größte und schwerste. Mittlerweile wiegt sie weniger als das kleinste Huhn.
nero2010
04.02.2023, 20:07
Emmelie, ich kann dich soo gut verstehen. Dein schlimmes Erlebnis habe ich so oft schon machen müssen.
War beim TA, dies und jenes ausprobiert , gehofft und gelitten, geweint und doch verloren.
Im Endeffekt habe ich nur das Unausweichliche hinausgezögert und die Tiere weiter leiden lassen , weil ich nicht loslassen wollte.
Das tue ich keinem Tier mehr an , versuchen tue ich noch immer aber nicht mehr um jeden Preis Leiden verlängern.
Dorintia
04.02.2023, 20:32
Warum ist es denn da auf dem Foto so komplett nass?
Sind das alles Ausscheidungen von der Henne?
wolfswinkel7
04.02.2023, 21:25
Emmelie ich schließe mich da Nero an.
Du hast alles versucht und für die Hennen getan was in deiner Macht stand, aber leider ohne Erfolg.
Ich hab letztes Jahr auch Verluste in meiner Gruppe gehabt und habe auch alles versucht. Hab mir dann von einem Kumpel zeigen lassen wie ich ein Tier erlösen kann und tut das auch selbst, auch wenn es mir weh tut.
Dein Tier leidet und leiden lassen möchte man sie ja auch nicht.
Warum ist es denn da auf dem Foto so komplett nass?
Sind das alles Ausscheidungen von der Henne?
Ja, das ist alles von einer Nacht. Ich hab auf ihrem Stammplatz der Sitzstange einen Plastikbeutel daruntergelegt um das mal gut zu sehen... das ist eben dabei rausgekommen.
Sie trinkt sehr viel, deswegen ist da so viel Nässe. Also wenn ich sie mal beim Trinken beobachte, trinkt sie schon gute 1,5 Minuten durch.
Ich werde in den nächsten Tagen schauen wie es ihr geht.
Wenn ich merke dass es nicht besser wird und sie leidet werde ich sie einschläfern lassen.
Es ist schwer, dem geliebte Tier das Leben zu nehmen. Mein Mann und ich haben das gerade hinter uns.
Man muss als Tierhalter im Sinne des Tieres handeln, ganz gleich wie schwer das fällt.
Bei schwerer Krankheit ist der Tod eine Erlösung!
giggerl07
05.02.2023, 11:18
höre auf Dein Bauchgefühl, dann wirst Du wissen wann es Zeit ist Abschied zu nehmen
nero2010
05.02.2023, 11:38
höre auf Dein Bauchgefühl, dann wirst Du wissen wann es Zeit ist Abschied zu nehmen
Das ist leider auch ein Erfahrungsprozess.
Ich hatte eine Henne mit den gleichen/ähnlichen Symptomen. Habe sie ins Haus geholt und gepäppelt. Sie lebte im Esszimmer in einem kleinen Gehege und fühlte sich dort augenscheinlich wohl. Sie hatte viel Kontakt zu mir und den Hunden, hätte das Gehege jederzeit verlassen können, tat dies aber nicht.
Sie trank Unmengen und das Wasser lief iwi einfach durch. Mehrmals am Tag musste ich die Überschwemmungen in ihrem Gehege trockenlegen. Gefressen hat sie wenig und sehr selektiv, manchmal gut und viel, manchmal gar nichts.
Es ging ihr ein paar Tage besser, dann kam wieder ein Rückschritt, dann war sie wieder munter, dann wieder sehr reduziert .... usw.
Da eine meiner besten Freundinnen TÄ ist und ihre Praxis direkt auf der anderen Straßenseite ist, wurde dieses Huhn vollständig durchuntersucht und mit allem was uns sinnvoll erschien behandelt. Eine klare Diagnose kam nicht dabei raus. Geholfen hat nix. Es ging beständig bergab. Wir kamen zu dem Schluß, dass ihre Nieren wohl nicht richtig arbeiteten.
Nach 8 Wochen war es dann genug. Am ersten Tag, an dem die Henne nicht mehr aufstehen konnte/wollte machten wir ihrem Leben ein Ende. Es tat mir sehr leid, die Henne war so nett und freundlich.
Diese Sache hat mich eines gelehrt: Nur helfen wollen hilft nicht. Machmal tut man des Guten zuviel, warum auch immer.
Ich hatte nie das Gefühl, dass die Henne offensichtlich leidet (sie bekam ja auch durchgehend Medikamente). Sonst hätte ich viel früher gehandelt. Im Nachhinein musste ich mir aber eingestehen, dass ich das "Leiden" eines anderen Lebewesens doch eigentlich überhaupt nicht beurteilen kann. Sie war alleine, ohne Artgenossen, drinnen, sie fühlte sich oft nicht wohl, musste immer trinken, .....
War das noch Lebensqualität oder eher die Qual zu leben?
Seitdem warte ich nicht mehr so lange bis ich eine endgültige Entscheidung treffe - auch wenn es sehr schwer fällt.
Wenn keine wirkliche Besserung ersichtlich ist, wird das Tier erlöst.
Und das gilt nicht nur für meine Hühner - das gilt für alle unsere Tiere.
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