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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hahn pickt Henne blutig



Hotzihühner
14.01.2023, 18:14
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal euren Rat, vielleicht hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen mit einem Hahn gemacht…

Ich hatte durch eine Naturbrut (Schlupf Ende Juli 22) 3 Junghähne. Zwei Sulmtaler und einen Lakenfelder. Sind alle in der Gruppe aufgewachsen.
Dabei war noch ein zwei Jähriger Orpington hahn in der Gruppe. Es wurden alle Hähne vor zwei Wochen bis auf den Lakenfelder geschlachtet. Er sollte bleiben.

Nur leider pickt er seid ungefähr einer Woche eine Lachshenne am Kopf immer wieder blutig. Sie hat mittlerweile richtig Angst und versteckt sich nur noch. Anfangs dachte ich es ist eine andere Henne die sie Hackt, aber als ich diese separieren wollte saß der Hahn neben der Lachshenne und hat wieder auf den Kopf eingehackt bis Blut gelaufen ist.

Nun hab ich den Hahn mal in einen extra Stall ohne Kontakt zu den anderen gesetzt.
Die Henne wurde mit silberspray behandelt. Ich will sie aber aus Angst das sie ihren Rang verliert nicht aus der Gruppe nehmen. Sie war davor völlig fit und gesund.
Wir haben momentan den Hahn auf 20 Hennen.
Das Lachshuhn ist seit zwei Jahren in der Gruppe.

Wie würdet ihr weiter vorgehen? Hahn erstmal extra lassen und dann wieder versuchen?
Die Henne tut mir total leid…
Im Anhang sind Fotos von vorgestern.

Ich würde mich über eure Vorschläge und Erfahrungen freuen.
Vielen Dank

Viele Grüße
Alexander

chtjonas
14.01.2023, 18:30
Hmmm ... :confused: das hört sich schon ziemlich krass an.

Wenn Dir an der Henne was liegt, würde ich den Hahn permanent aus der Gruppe nehmen (heißt ja wahrscheinlich Sibirien).

Ich bin ja sowieso eher dafür, einen erfahrenen Hahn zur Gruppe zu setzen - oder zumindest einen Junghahn übernehmen zu lassen, der unter einem führungstüchtigen Althahn "Benimm" gelernt hat.

Hattest Du vorher denn gar keinen Hahn bei Deinen Hennen?
???

Hotzihühner
14.01.2023, 18:39
Doch, ich hatte davor einen Orpington Hahn. Der wurde aber mit den anderen beiden Junghähnen vor zwei Wochen geschlachtet da er leider hin und wieder Menschen angegriffen hat.

Die Lachshenne die gehackt wird war damals immer eng mit dem Orpington Hahn und er hat sie am meisten beschützt.

Vielleicht ist er momentan in der „Pubertät“ und deshalb etwas schräg drauf?

Fortunja86
14.01.2023, 18:44
Hallo, mein Hahn aus Naturbrut von Anfang August hatte auch erst kürzlich einige Tage einen Spinner und hat unsere 2 braunen Hybridhennen ebenfalls blutig gehackt am Kamm. Wollte ihn schon schlachten, war nicht schön anzusehen wie er auf die 2 losging. Einige hier im Forum und auch mein Mann meinten dass es vielleicht am plötzlichen Hormonüberschwang liegt, also hab ich ihn einige Tage genau beobachtet, wurde immer besser und plötzlich war er zu allen sehr lieb und zuvorkommend, mit Futterlocken, warnen, die Hennen zum Eierlegen begleiten usw... Leider mussten wir ihn hergeben da sich ein Nachbarpärchen vom Krähen gestört fühlte...
Gib ihm noch etwas Zeit und beobachte viel. Drück dir die Daumen dass er seinen Spinner ebenso ablegt wie unser Felix, ansonsten würde ich ihn wohl nach Sibirien schicken...

Bea65
14.01.2023, 19:48
Man könnte auch den Hahn erstmal für 1 Woche in Arrest stecken und das Huhn wieder in die Gruppe zurück setzen.
Und dann nach 1 Woche schauen, ob er sich dann benehmen will. Also beobachten.

Wenn es dann immer noch nicht klappt mit den beiden, wäre eine weitere Option, sie zwangzuverheiraten, aber zuerst unter Aufsicht.
Das heißt, beide zusammen in eine große Hundetransportkiste stecken, so das sie sich nicht ausweichen können und einige 2-3 Tage darin lassen. Möglicherweise akzeptiert der Hahn die Henne neben sich, wenn er keine andere Wahl hat.

Gibt es allerdings Krieg, das Experiment sofort abbrechen.

Gast CK
14.01.2023, 19:50
Das heißt, beide zusammen in eine große Hundetransportkiste stecken, so das sie sich nicht ausweichen können und einige 2-2 Tage darin lassen. Möglicherweise akzeptiert der Hahn die Henne neben sich, wenn er keine andere Wahl hat.


Du würdest also eine jetzt schon deutlich ängstliche Henne auf so beengtem Raum mit ihrem Peiniger einsperren? Ich würde davon abraten.

hirsch
14.01.2023, 20:57
Das würde ich auch nicht machen.

Dass ein Huhn das krank ist attackiert wird, habe ich schon gehört. Auf keinen Fall würde ich die Henne weiteren Attacken aussetzen, notfalls würde ich sie separieren oder überlegen ob das der richtige Hahn ist.

Bea65
14.01.2023, 22:00
Der Hahn ist der Übeltäter, nicht die Henne.

Es ist sinnvoller dafür zu sorgen, das die Henne gestärkt ist, in dem sie in Sozialverbund gesundet.

Den Hahn solange aussortieren.

Und dann kann man schauen, wie man weiter vorgeht.

Ich habe das zwangsverheiraten übigens mit meinem Hahn und einer Henne gemacht. Hat gut funktioniert.

Chickenalarm
14.01.2023, 22:14
Ich hatte auch mal so einen Hahn, echt schöner Kerl und zu allen ausser einer Henne super lieb. Bei der einen stand er daneben und hackte auf sie ein. Irgendwann traute sie sich nicht mehr aus dem Stall.
Ich konnte ihn zum Glück in aller Offenheit vermitteln.

Neuzüchterin
14.01.2023, 22:50
Mach den Hahn weg.So einer würde bei mir nicht bleiben.Egal was dazu geführt hat,das er das macht.

Hotzihühner
15.01.2023, 00:51
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Er sitzt seit heute extra in einem Stall. Die Henne ist immer noch total verängstigt. Hoffe die Hennen lassen sie in Ruhe und sie kann wieder normal zur Gruppe zurück. Der Hahn bleibt jetzt erstmal für ne Woche extra. Will einfach nicht schlachten da er so ein richtig lieber Kerl ist. Hoffe das es wirklich einfach nur die Hormone oder der „Rang Wechsel“ ist durch die Schlachtung der anderen Hähne vor zwei Wochen.
Würde es jetzt nach einer Woche wieder mit einer Zusammenführung probieren unter ständiger Beobachtung und hoffe einfach das er sie in Ruhe lässt. Ansonsten kommt er sofort wieder weg. Entweder vermitteln oder halt schlachten…

Viele Grüße

Dylan
15.01.2023, 08:22
Wenn eine Henne eine Wunde hat, hacken andere - oder der Hahn - schon mal gerne noch darauf rum.
Ich kenne das auch, dass der Hahn bestimmte Hennen einfach nicht leiden kann. Zu den anderen ist er supernett, aber die eine findet er doof. Wenn sie genug Platz haben, um sich auszuweichen, geht das. Ansonsten muss man natürlich separieren, sonst ist es eine Qual für die Henne. Frieden in der Hühnertruppe ist sehr wichtig.

Ich hätte übrigens an deiner Stelle kein Problem damit, alternativ die Henne wegzugeben. Wenn du den Hahn magst, und er ansonsten nett ist - warum nicht? Ich gehe in einer solchen Situation nicht von einer moralischen Schuldfrage aus, sondern überlege ganz sachlich, von wem ich mich vorrangig trennen und welches Tier ich behalten möchte. Aber ich habe da eine ganz andere Herangehensweise als andere, das weiß ich schon. Für mich wäre es kein Unterschied, ob die Henne im Topf landet, oder der Hahn. Beide Tiere sind lebende Wesen, und eines ist am Ende tot. Warum nicht versuchen, die Henne zu vermitteln? Das wäre auf jeden Fall wesentlich einfach, als einen Hahn loszubekommen. Du könntest ja eine zweite Henne dazugeben.
Wie gesagt - meine Lösungsansätze sind eher von Pragmatismus geprägt. Eine verängstige, rangniedrige Henne könnte woanders eine ganz andere Stellung bekommen. Der Rang ist nicht in Stein gemeißelt.

Gast CK
15.01.2023, 11:03
Finde die Idee von Dylan auch gut. Hennen wird man auf jeden Fall leichter los, als einen (einmalig?) aggressiven Hahn und da sollte man bei der Vermittlung schon ehrlich sein.

Reeni
15.01.2023, 11:13
Ich hatte im vergangenen Jahr das gleiche Problem. Habe die Betroffene Henne aus der Gruppe geholt genommen, damit die Kopfwunde heilen kann. Das ganze ging ein paar Tage gut, dann stürzte sich der Hahn unvermittelt auf die nächste Henne. Ich habe beide aus der Gruppe genommen und später bei der Zusammenführung waren sofort die Hennen wieder Mode. Für mich gab es dann keine Alternative mehr als mich vom Hahn zu trennen. Die Hennen vermissten nichts und waren am nächsten Morgen viel entspannter. Für mich zählt vorrangig ein harmonisches Miteinander, Angst und blutige Auseinandersetzungen gehen auf Dauer gar nicht. Bei mir traten diese Probleme auch zu dieser Zeit mit einem Hahn aus Naturbrut, aufgezogen in der selben Truppe auf.

Reeni
15.01.2023, 11:18
Hier mein Faden vom vergangenem Jahr mit Fotos der verletzten Henne:


https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/114209-Wer-war-das

Hotzihühner
15.01.2023, 11:35
Also bevor die Henne wegkommt, muss der Hahn weg. Vermitteln (ehrlich) oder halt schlachten.
Die Lachshenne ist seid heute wieder normal bei der Gruppe dabei und frisst und trinkt ohne Angst.
Also ist es für mich sicher das der Junghahn der Übeltäter ist der momentan im Gewächshaus sitzt.

Liebe Grüße

nero2010
15.01.2023, 13:23
Ein ähnliches Problem hatte ich letztes FJ mit einem jungen Blumenhahn, dieses Jahr schon mit dem Silverrudds Hahn.
Gerade die Althennen waren im Visier von denen , befanden sich in der Legepause und wollten nicht getreten werden.
Haben entweder Stall nicht mehr verlassen oder das jeweilige "Opfer " versteckte sich im Gebüsch.
Verletzungen gab es nicht, weil ich nicht sehr lange zugeschaut habe.
Nach dem "Auszug " des jeweiligen Rüpels ist wieder Frieden und Ruhe in der Herde.
Gib ihm seine Chance sich zu bessern, wenn er sie nicht wahrnimmt dann trenne dich zügig von ihm , zum Wohle deiner Hennen.

Hotzihühner
15.01.2023, 16:32
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Meinungen dazu.
Wie lange würdet ihr ihn denn jetzt mal getrennt lassen?
Hab schon oft von Anti Pick Spray gelesen. Denkt ihr das würde helfen?
Hab online eines von Röhnfried gesehen.

Vero123
15.01.2023, 20:43
Hallo Hotzihühner, bei mir half Pickspray nur bei Federfressern, nicht wenn aus welchem Grund auch immer, gehackt/gepickt wurde. Da hat das den "Übeltäter" 0,0 interessiert.

Mary :-)
15.01.2023, 20:46
Hab keine Erfahrung mit solchem Spray, weiß nicht, was es damit auf sich hat. Frage mich nur, ob du das dauerhaft, regelmäßig verwenden willst…?

Ich würde den Hahn mindestens so lange weglassen, bis der Kamm wieder in Ordnung ist. Also komplett wieder verheilt.

Habe aber auch keine guten Erfahrungen gemacht mit so einer Hahn-Henne-Konstellation. Kamm der separierten Henne war komplett wieder verheilt. 2 Minuten ohne Zaun zwischen Hahn und Henne und das Blut lief wieder.
Habe in dem Fall die Henne nach Sibirien geschickt: So ein verletzter Kamm bedeutet große Schmerzen.

Bea65
15.01.2023, 21:10
Sorry !!!

Lisa R.
16.01.2023, 11:08
Ich würde den Hahn für immer aus der Gruppe nehmen. Der Henne zu Liebe.

Wir hatten auch so einen Fall. Einen Junghahn behalten, der meinem Mann am besten gefiel. Der ging dann immer mal kurz die uralte Italienerin an. Wahrscheinlich weil sie etwas tütelig war und einen sehr großen hahnigen Kamm hatte. Verletzt hat er sie da noch nicht, aber sie hatte sichtlich Angst vor der Kerl und kam nur raus, wenn ich da war. Dann stellte sie sich zu mir weil sie wusste, dass sie dort sicher war.

Eines Tages hatte sie eine große Verletzung am Kamm/Kopf. Ich hab sie verarztet und schon gemutmaßt, dass es der Hahn gewesen sein könnte. Die Henne wurde mit einer alten Freundin separiert bis alles verheilt war.

2 Tage nachdem die beiden wieder bei der Truppe waren, hat der Hahn die Henne getötet. Es war der Hahn, die Blutspuren an ihm waren unübersehbar. Er hat die Henne nur kurz überlebt.

Meine nette olle Oma hatte sowas nicht verdient. Ich mache mir heute noch Vorwürfe, nicht schneller/anders reagiert zu haben. Aber ich habe aus dem Fehler gelernt. Hähne die Hennen so vehement angreifen verlassen die Gruppe für immer. Sie werden umgehend der Kühltruhe zugeführt. Da mache ich keine Kompromisse mehr.

Coq1
16.01.2023, 12:04
Danke Lisa,

dass ein Hahn ein Huhn in einer Schar tötet, hätte ich nie für möglich gehalten. Ich glaube es natürlich. Meine Erfahrung war, dass Hühner unheimlich zäh sind was Verletzungen betrifft. Gut, wenn er ständig auf den Kopf peckt, dann ist es schon möglich. Dennoch schockiert mich das ziemlich. ��. Das hätte ich nicht geglaubt. ��. Danke.

MichiGockel
16.01.2023, 12:09
Wenn der Hahn sich aber zu allen andern Hennen gegenüber normal verhält, würde ich es ihm nicht all zu sehr anlasten.
Wenn er gut lockt und warnt und vielleicht auch zum Nest begleitet und von den anderen Damen ansonsten gut akzeptiert wird. Dann hat der Hahn eventuell durchaus vielleicht "seinen" Grund diese eine Henne aus der Gruppe ausschließen zu wollen.
Wir Menschen sprechen halt mal kein Huhnisch und eventuell sieht er in der Henne einfach etwas was wir nicht sehen können.

Vielleicht ist sie krank oder motzt viel rum oder scheint genetisch ihm nicht in den Korb zu passen oder sie hat zuerst eine andere Henne blöd angegangen....oder oder oder.
In der Natur hat es fast immer gute Gründe warum einzelne Tiere von der Gruppe ausgeschlossen werden, und dann eventuell sogar Räubern zum Opfer fallen.
Wir vermenschlichen unsere Tiere oft viel zu sehr, und haben "falsches" Mitleid.
Wenn der Hahn ansonsten einen guten Job macht würde ich die Henne dauerhaft entfernen, vielleicht vermitteln, eher wahrscheinlich schlachten.

Ich hatte bis vor 2 Stunden noch 5 Hähne jetzt sind es noch drei, habe meine zwei Lieblingshähne Otto und Brutus gerade vorhin auf die Reise nach Sibirien geschickt. :heul

Otto: ein Orpington gsg, wunderschön und zutraulich und uns gegenüber brav, gemächlich, der schönste meiner Hähne, aber in der Rangfolge unter allen anderen Hähnen und bei den Damen eher unbeliebt, beim treten zu grob, keine wollte sich im anschließen.

Brutus: Bresse schwarz, von Anfang an der Chef der gesamten Herde ein akzeptabler Herrscher bis vor eine paar Tagen der Anführer, die meisten Hennen hatten sich ihm angeschlossen, aber auch ein kleiner Tyrann, aber super aufmerksam und super gewarnt und aufgepasst, komplett zahm ist auf Kommando auf meinen Arm gesprungen. Ich hab ihn geliebt und wollte eigentlich Nachkommen von ihm auch wegen der enormen Eierleistung seiner Schwestern und dem hervorragendem Geschmack seiner Brüder.

Aber Marvin der Marans der von Brutus immer gemoppt wurde, hat aber letzte Woche das erste Mal einen echten Kampf mit ihm gehabt und ging prompt als souveräner Sieger hervor. Er ist bei den Hennen seitdem noch beliebter und super aufmerksam, begleitet als Jungspund von 1/2 Jahr schon zum Nest und zeigt es den Damen lockt super macht eigentlich alles besser als Brutus.
Brutus hatte seit dem Kampf "Hundstage" er war der gestürzte König, die Hennen wendeten sich immer mehr von ihm ab und er musste von Marvin abstand halten.
Die Herde hatte ihr Urteil gefällt!
Brutus und Otto werden ein gutes Frikassee ergeben, auch wenn es mir unglaublich schwer viel sie zu schlachten.