Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme beim Enten Rupfen in der Rupfmaschine
Schäfchenzähler
05.01.2023, 14:39
Hallo ihr lieben, ich hoffe, mir kann jemand einen Tipp geben. In Anbetracht unserer noch zu schlachtenden etwa fünfzehn Pommernenten haben wir uns eine Beeketal brm 1800 geleistet. Der Probelauf mit einem Warzi-Erpel war super, ein wirklich gutes Ergebnis (ein paar Mauser-Federkiele von Hand zupfen absolut i.O.). Bei den Pommernenten haben wir nun das Problem, dass die Haut um die Kloake/ die Kloake bereits nach wenigen Umdrehungen einreißt. Um die heraustretenden Gedärme nicht zu beschädigen haben wir dann immer sofort ausgeschaltet und von Hand fertig gerupft -da waren noch gut 90% der Federn dran...
Wie der Hersteller empfiehlt, war immer nur eine Ente in der Rupftrommel, das Entfernen der Füße hat auch nicht geholfen. Anfangs haben wir mit ca. 65 Grad gebrüht, dann (nach Herstellerempfehlung) mit 55 Grad.
Was machen wir falsch? Woran könnte es liegen?
Letztendlich haben wir jetzt sechs Enten doch händisch gerupft... aufgrund des hohen Zeitaufwands wäre ich froh, wenn mir das bei den übrigen erspart bleiben würde.
Ich habe gleiche Erfahrung gemacht und die 90% dann von Hand gerupft ! Also keine Hilfe von mir - nur Leidensgenosse !
Schäfchenzähler
05.01.2023, 19:51
Vielen Dank für die Antwort! Dann steht mir wohl ein Abende füllendes Programm bevor...
Weil wir nicht darauf geachtet hatten: haben eure Enten bis zum Schluss Futter bekommen oder habt ihr sie über Nacht "ausgenüchtert"?
Ich habe keine Ahnung vom Schlachten von Wassergeflügel und daher mal eine Frage dazu: Die Daunen der Enten und Gänse halten doch das Wasser von der Haut ab? Und wenn man den befiederten Schlachtkörper einfach so ins Brühwasser taucht, dann dürfte normalerweise nicht allzuviel Brühwasser an die Haut kommen, was jedoch zum besseren Rupfen unbedingt erforderlich sein muss. Wenn man den Schlachrkörper gegen den Federstrich kreisrund durch das Brühwasser ziehen würde, so müssten sich doch die Federn und Daunen aufstellen und so den Brühvorgang begünstigen hinsichtlich des besseren rupfens. Hat es dadurch auch nicht besser geklappt?
Meine Hühner brühe ich bei 75 Grad. Bei 55 Grad würde ich keinen flotten Rupf hinkriegen.
Man macht etwas Abwaschmittel ins Brühwasser ! Da braucht man keine Angst um den Geschmack haben, das spült man später beim Waschen ab . Nüchtern ist die Sache natürlich etwas sauberer insgesammt.
Schäfchenzähler
05.01.2023, 20:45
@ Mantes: aber nüchtern schlachten würde mein Kloaken-Aufreiß-Problem nicht lösen, oder??
@ morgan: ich gebe auch immer einen Tropfen Spüli dazu. Wenn du die Ente im Wasser auf und ab bewegst ("stauchst") dann klappt das schon mit Benetzen. Evtl. während des Rupfens nochmal kurz in den Brühkessel halten. Bei 55 Grad gebrüht rupft sich m.E. genauso gut wie bei 65 Grad -allerdings muss du dann knapp 3 Minuten (statt ca. 1) brühen. Was den Entenrupf (im Gegensatz zum Huhn) so zeitaufwändig macht, sind die vielen feinen Daunen. Auch die Schwungfedern lösen sich nicht so leicht -da braucht es schon mehr Kraft.
Wir hatten bei den letzten 11 Warzis Glück.
Sie waren mit 23 Wochen super in den Federn.
Nur Eine hatte eine kleine Verletzung durch die Maschine.
Hier wird auch nicht nüchtern geschlachtet,
ob das einen Unterschied mach kann ich mir aber auch nicht unbedingt vorstellen.
Gebrüht wird mit 70-75 Grad und einem kleine Tropfen Spüli im Wasser.
Grob vorgerupft, (Schwungfedern und was sich sonst noch leicht entfernen lässt).
Dann noch einmal kurz ins heiße Wasser eintauchen, und ab in die Maschine.
Mein Mann lässt sie aber immer nur kurz Intervall mäßig anlaufen,
sollten diese doofen Hautverletzungen sichtbar werden,
schalte er sofort ab.
Und der Rest ist Handarbeit.:jaaaa:
Spüli in Brühwasser? Das geht mir nicht so ganz rein.
Wenn ich KG- oder HT-Rohre verlege, dann klappt das nur, wenn ich die Dichtungsringe der Muffen und am besten noch das Endstück der Einschubrohre mit "Flitschi" einschmiere. Ist dieses nicht zur Hand, so hat es sich als Gang und Gäbe etabliert, dass man als Ersatz dafür "Spüli" nimmt. Wenn man ins Brühwasser Spüli gibt, dann dürften die Federn und nach paar Runden in der Maschine auch die Rupffinger recht "flitschig" sein. Ich kann mir nicht vorstellen, wie so der notwendige Grip der Rupffinger auf die Federn zum Rupfen zustandekommen soll. Aber - ich bin ja lernfähig.
Dorintia
05.01.2023, 22:41
Es geht nur drum beim Brühen die "Fettbarriere" der Federn etwas aufzubrechen, damit das Wasser bis an die Haut kommt.
Ich geb einen großzügigen Spritzer auf meinen ziemlich großen Wassertopf. Glitschig ist da überhaupt nichts.
Schäfchenzähler
05.01.2023, 23:35
Also, genau genommen setzt das Spüli die Oberflächenspannung des Wassers herab, wodurch Haut, Federn etc. besser benetzt werden. Fett anlösen möchte hier keiner! (Ist jetzt off topic: mein Göga hat beim Brühen mal eine Ente zu tief nach unten gedrückt. Der heiße Boden unseres Topfes hat innerhalb kürzester Zeit das reichliche Fett aus der aufliegenden Haut gelöst. Sämtliche Federn komplett glitschig... Wir haben dann Brühpech verwendet, um überhaupt noch Grip zu bekommen).
Ist allerdings alles nicht mein Problem. Die Federn lassen sich ja an und für sich gut entfernen. Nur nach vier/ fünf Runden in der Rupftrommel muss ich ausschalten, um nicht zu riskieren, dass der Darminhalt das ganze ungenießbar macht.
Angora-Angy
06.01.2023, 00:45
Ich habe bei den Wachteln die Erfahrung gemacht, dass sie nicht lange liegen dürfen vorm Rupfen, sonst gehen die Federn nicht mehr ab. Also sobald das Zappeln aufhört, ab ins Brühwasser. Bei Hühnern ist das Zeitfenster etwas größer. Ob das vielleicht bei den Enten auch eine Rolle spielt? Mein Fehler war damals, erst alle Tiere zu töten und dann mit dem Rupfen zu beginnen. Habt ihr das auch so gemacht? Evtl ist das ein Ansatzpunkt. Und die richtige Brühtemperatur spielt auch eine große Rolle. Zu heiß und die Haut wird angegart und reißt schneller. Zu kalt und die Federn lösen sich nicht.
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Hallo
Du musst mit 68 Grad brühen und zwar so lange, bis sich die Federn am Schwanz und die Schwungfedern an den Flügeln leicht herausziehen lassen.
Die Brühtemperatur war eindeutig zu gering.
Da reichen schon 2 Grad weniger und es geht nicht mit dem Rupfen.
Und beim brühen immer die Ente stauchen.
Gögerle; genau ! 55 Grad sind viel zu wenig.
Und nüchtern, sollten eigentlich nur die Enten sein :pfeif
Schäfchenzähler
06.01.2023, 21:38
Gögerle, rupfst du von Hand oder mit Maschine?
Schäfchenzähler
06.01.2023, 21:46
Och Mantes, ich seh mich schon stehn... noch etwa 14 Enten to go :o Ich glaub, ich brauch jetzt erst mal ein Glas Hopfentee :roll
Bei der vorletzten Großaktion (bei der alle sechs Enten nacheinander an der Kloake aufgerissen sind), haben sich sowohl mein Göga als auch der Schwiegervater erbarmt und mitgerupft. Das geht in geselliger Runde nicht nüchtern:prost Aber das hat sein gutes, danach hat man sich definitiv alles erzählt :laugh
Schäfchenzähler
07.01.2023, 18:20
"Mein Fehler war damals, erst alle Tiere zu töten und dann mit dem Rupfen zu beginnen. Habt ihr das auch so gemacht? Evtl ist das ein Ansatzpunkt. Und die richtige Brühtemperatur spielt auch eine große Rolle. Zu heiß und die Haut wird angegart und reißt schneller. Zu kalt und die Federn lösen sich nicht."
Vielleicht sollten wir das überprüfen. Wir haben erst alle sechs geschlachtet, sind dann noch zu Schwiegerleuts gefahren (dort steht die Rupfmaschine), haben den Kessel auf richtige Temperatur gebracht... Zwischen Schlachten und Rupfen dürfte wahrscheinlich schon ein gutes Stündchen vergangen sein.
Temperaturen haben wir wie gesagt höher (65-68 Grad) und niedriger (eben die 55 Grad nach Hersteller, dafür knapp drei Minuten lang) probiert.
Ich überlege noch, was wir tun könnten, damit die Enten in der Maschine nicht so herumgeschleudert werden :(. Doch zwei auf einmal rein?? Wir mussten ja bereits nach wenigen Sekunden abschalten. Die "Profis" müssen das doch auch irgendwie hinkriegen :grueb. Warzenente war kein Problem nur die Pommern...
Beim nächsten Versuch beherzige ich die Tipps hier, rupfe die Schwungfedern vor, brühe nochmal kurz. Vielleicht klappts dann.
"Versuchsobjekte" gibt's (leider) noch viele
Nur so eine Idee, war die Warzenente älter als die Pommern? Jung ist ja alles noch zarter.
Angora-Angy
08.01.2023, 09:53
Die müssen doch rumgeschleudert werden...? Aber ja, je nach Größe der Maschine können mehrere Tiere auf einmal rein. In meine (für Wachteln ausgelegte) gebe ich max. 3 Wachteln auf einmal. Für Enten sollte die Maschine ja entsprechend gröser sein. Füße definitiv ab, die richten sonst Schäden an.
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