Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die Volierenbauer: Qual der Wahl - Erfahrungswerte Holzsorten
Liebe Volierenbauer,
es ist langsam so weit und die Auswahl bzw. das Bestellen der Hölzer für den Volierenbau im März stehen an.
Ich hatte gehofft dass die Preise nochmal sinken, aber es ist schon heftig was die Laufmeter derzeit kosten.
Bisher dachte ich immer, ich kaufe meine ca. 13x Kanthölzer 8x8 (3m) und 11x Kanthölzer 8x8 (2m) aus Kesseldruckimprägnierter Fichte bzw. Lärche. Aber das wird zusammen mit dem guten Volierendraht und all den anderen Anschaffungen langsam ganz schön happig.
Wir werden ja die Voliere (6x3m) mit etwa 8 Punktfundamenten und H-Ankern als Basis bauen, heißt langlebig und das Holz sollte nicht in 2 Jahren hinüber sein.
Aus Kostengründen könnte ich höchstens über den Sommer vorerst auf die Überdachung verzichten (und damit 13x 3m Kanthölzer sparen) und die Voliere mit Vogelschutznetz überspannen. Aber spätestens im Winter muss zumindest Teilüberdacht werden. Pultdach, leider die Firstseite teilweise im Wind durch vorgegebene Bodenneigung - also muss die Überdachung vermutlich NUR im Windstillen Teil der Voliere verbleiben.
Jetzt die Frage an die langjährigen Volierenbesitzer und Bauer: Welche Hölzer habt ihr verwendet und wie sind eure Erfahrungen damit.
Alternative wäre ja beispielsweise Konstruktionsvollholz mit Bootslack lackiert o.ä. Allerdings ist das ja geleimt.
Und wir leben im Süden Münchens, also Schnee und Regen galore!
Liebe Grüße und gute Nacht
Dorintia
13.12.2022, 22:31
Wir haben ja Einschlaghülsen verwendet. Ich glaub 7er oder doch 10er ? Hmmm...
Wir haben mit Holzschutzlasur gestrichen, die kann man bei Bedarf problemlos auffrischen.
Die Pfosten bilden das grobe Gerüst, die Zwischenlattung - um auf Abstände von max. 1m (wegen dem Volierendraht) zu kommen, erfolgte mit Dachlatten.
Ich habe aus KDI Holz gebaut.
Bei den Pfosten hatte ich das Glück , welche aus der Stahlplattenabteilung bei uns zu bekommen, die sind unbehandelt/ nur begast.
Nach 8 Jahren bisher keine Probleme.
Wenn ihr H Profile oder Balkenschuhe nehmt , seid ihr gut beraten. Solange das Holz gut behandelt ist und immer abtrocknen kann, Werdet ihr da lange Freude dran haben.
Unser Carport ist aus Douglasie oder so gebaut, jedenfalls sie die 4kt Pfosten so hart im Material, dass ein normaler Holzbohrer abbricht. Die Preise sind dann aber auch entsprechend.
Du könntest statt Bootslack auch Bitumenfarbe nehmen, wenn du gerne eine dicke Schutzschicht haben möchtest.
Aber gut abtrocknend sollte es so oder so keine Probleme geben. :)
Wenn ihr H-Träger einbetoniert, dann hat das Holz ja keinen Bodenkontakt. Holz, das immer abtrocknet, hält fast ewig. Oben anschrägen, dass kein Wasser drauf steht, unten mit etwas Luft einspannen, damit kein Wasser im H-Träger bleibt.
Bitte kein kesseldruckimprägniertes Holz, diese Giftstoffe auf Kupferbasis haben heute in Hölzern nichts mehr zu suchen und waschen sich mit der Zeit in den Boden und damit ins Hühnerfutter aus, sie töten Bodenlebewesen wie Regenwürmer und sind vor allem eines: überflüssig.
Selbst einfaches Nadelholz hält, richtig verbaut, Jahrzehnte. Eichenpfosten stehen selbst in Feuchtwiesen seit 50 Jahren als Zaunpfähle. Alte Fachwerkhäuser und Holzscheunen stehen seit Jahrhunderten, damals wusste man noch, wie "konstruktiver Holzschutz" funktioniert, ganz ohne Chemie. Wenn in den Boden, vorher abflämmen, die verkohlte Schicht hält Pilze fern.
Wir haben geschälte, aber nicht in Quadratform gesägte Robinienpfähle (Baumpfähle) genommen, die sind unverwüstlich. Wer will, kann eine umweltfreundliche Lasur drauftun, Leinöl tuts auch, aber eigentlich unnötig.
So wirds auch viel billiger - lasst euch nicht von den Baumarktfuzzies teures Holz mit Gift andrehen.
Mikromeister
14.12.2022, 11:39
100% Zustimmung Gecko.
Eine schlechte Konstruktion fault mit dem schönsten und giftigsten Lack in wenigen Jahren zusammen. Von der Arbeit und der Ästhetik abblätternder Farbe mal ganz angesehen.
Ein gute Konstruktion, auch aus Fichte, hält die obengenannten Jahrzehnte.
Die gewachsenen Fichtenstaketen am Zaun meines Opas sind etwa 60 Jahre alt.
Das Stichwort heisst Konstruktiver Holzschutz und hier geht es wirklich um Kleinigkeiten. Man muss sorgfältig arbeiten.
Die Kardinalfehler sind enge Spalten wo sich Wasser reinsaugt, stehendes Wasser das nicht abfließt und, ganz schlimm, waagrecht stehendes Hirnholz.
Gockelmeisterin
14.12.2022, 11:45
Hallo,
Ich baue seit Jahren das Meiste aus normalem Fichtenholz. (außer für unsere Holzterasse, da hab ich Douglasie verwendet)
Das wichtigste ist konstruktiver Holzschutz! )z.B. Wenn möglich, Bretter nicht quer, sondern hochkant, Pfosten an der Stirnseite anschrägen, kein direkter Bodenkontakt des Holzes!)
Desweiteren behandel ich alles an Holz im Außenbereich mit Leinölfirnis.
Das gibts relativ günstig im Internet auch als größere Gebinde, z.B 5, oder 10 Liter Kanister.
Das ganze trage ich bei mindestens 20 Grad Außentemperatur, im Abstand von jeweils einer Woche auf das Holz auf.
Nach jedem Arbeitsgang das überschüssige Öl, was nicht ins Holz eingezogen ist, unbedingt abwischen, sonst bleibt das ganze klebrig!
z.B mein so behandeltes Himbeergerüst aus Fichtenpfosten+Latten steht so seit 5 Jahren einwandfrei da und ist noch nicht mal wirklich grau geworden.
Die beste Farbe, oder Lack bringt nichts, wenn das Wasser durch feinste Haarisse im Lack durchsickert, dann nicht mehr rauskann und so das Holz zum stocken anfängt!
Leinölfirnis ist diffusionsoffen, das heißt es kann auch wieder richtig, bzw schneller abtrocknen, wenns nass geworden ist!
Auch eher glattes Holz, anstatt sägerau hält länger, weil es weniger Oberfläche hat. (bisschen schleifen, oder hobeln, dann passt es)
Bevor es die ganzen Lacke und Farben gab, wurde viel mit Leinölffarbe und Leinölfirnis gearbeitet. So behandelte Häuser, Fenster usw, existieren heute noch, nach teilweise hunderten von Jahren.
Das Holz wird auch härter durch die Leinölfirnis.
Für meine Voliere (7,4 x ca. 3,3m) habe ich Einschlaghülsen (71x71mm) verwendet. Die senkrechten Stützpfosten sind aus Fichte und in 60x60mm. Damit die in die Hülsen passen, habe ich die Pfosten an zwei Seiten unten ca. 20cm hoch auf das erforderliche Maß erweitert.
Die Querhölzer oben haben eine Größe von 80x60mm und sind mit 1m Abstand angebracht. Auf alle oberen Hölzer habe ich Teichfolie mit ca. 2cm Überstand befestigt, damit das Holz nicht nass wird. Auch wurden alle Hölzer mit einer dünnen Lasur mehrfach gestrichen.
Zuerst hatte ich die Voliere auch nur zu einem kleinen Teil mit Acryl-Wellplatten 3mm überdacht. An allen anderen Stellen, auch auf dem Dach und in L-Form in den Boden, wurde Volierendraht befestigt. Jedoch war der unüberdachte Teil in der nassen Jahreszeit ein Matsch, also wirklich nichts. Daraufhin habe ich in zwei weiteren Schritten die komplette Voliere ganz überdacht.
Bei Deiner geplanten 3m breiten Voliere reichen bei einer evtl. kompletten Überdachung, die bei mir verwendeten 80x60mm Querhölzer, wegen der hohen Schneelast bei Dir, nur dann aus wenn Du sie über den Winter z.B. mit 60x60 Kanthölzer in der Mitte zusätzlich abstützt. Ansonsten hätte ich da Bedenken. Oder Du baust, wie schon von Dir angedacht noch massiver.
Dorintia
14.12.2022, 18:32
Wir haben wegen evtl. Schneelast und Winddruck auch einen vernünftigen "Dachstuhl" gebaut, darauf glasfaserverstärkte, lichtdurchlässige Wellbahn.
Hallo ihr alle und vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Ich nehme für mich mit: Konstruktiver Holzschutz! Das mit dem etwas Luft zwischen Holz und unterem Metal des H-Ankers lassen ist ein wertvoller Tipp, auch das Anschrägen und der Leinölfirnis.
@gockelmeisterin, du schreibst wöchentlich trägst du auf. Wieviele Schichten machst du über das Jahr? Bei all den Hölzern kommt da ja doch einiges an Streichfläche zusammen.
@hirsch ich denke es wird gehobeltes KVH aus Fichte, die Seitenpfähle alle 8x8, dazwischen noch einige Latten um die 1x Volierendrahtbahnen befestigen zu können.
Die Dachkonstruktion dann ebenfalls 8x8 immer drei Meter lang und wirklich jeden Meter einmal quer drüber. Vielleicht stütze ich dann im Winter jeden zweiten ab wie du es sagst. Die Schräge wird unter umständen nicht reichen um Schnee immer zuverlässig rutschen zu lassen.
Habt ihr eigentlich Erfahrungen mit der Wahl der Dachplatten? Transparent bzw milchig ist ja schön für die Helligkeit, aber entsteht da nicht auch eine gewisse Hitze drunter bzw. "punktuelle" Lichtbrechungen die Pflanzen und Hühnern schaden?
Ich möchte spätestens im Winter eben auch komplett überdachen, allein schon damit der Boden nicht zur vollkatastrophe wird. Durch Gemüsegarten habe ich eine gute Connection zu Holzhäcksel und kann mit Traktor und Hänger immer mal 2Kubikmeter abholen. Denke das wird der Bodenbelag sobald die Grasnabe aufgearbeitet ist.
Coolerweise habe ich gestern noch einige Bretter entdeckt die 6m Lang sind. Eventuell kann ich daraus eine Art Längsverbindung bauen um noch etwas mehr stabilität zu bekommen. Klar hängt das auf die Länge durch, aber es muss ja eh mind. eine eher zwei Bodenstützen in der Mitte der Voliere geben. Die dann in einer Einschlaghülse sollte ja passen
Habt ihr eigentlich Erfahrungen mit der Wahl der Dachplatten? Transparent bzw milchig ist ja schön für die Helligkeit, aber entsteht da nicht auch eine gewisse Hitze drunter bzw. "punktuelle" Lichtbrechungen die Pflanzen und Hühnern schaden?
Ich habe die hier, gelten als Langlebig, Witterungsbeständig und Schlagzäh. Sie sind gut aber auch sehr teuer. Es wird unter den Platten im Sommer etwas wärmer.
https://www.hornbach.de/shop/Gutta-Acryl-Wellplatte-Sinus-76-18-Wabenstruktur-glasklar-schlagzaeh-2000-x-1045-x-3-mm/221181/artikel.html
Holzhäcksel......Denke das wird der Bodenbelag sobald die Grasnabe aufgearbeitet ist.
In der Voliere hatte ich auch mal Rindenmulch.
Jetzt habe ich gesiebten Mutterboden darin. Die Holzasche der Heizung kommt ebenso wie ab und zu etwas Urgesteinsmehl hinzu. Der Boden ist jetzt leichter zu reinigen und für ein Staubbad das sich die Hühner irgendwo suchen, ist es auch besser.
Gockelmeisterin
15.12.2022, 13:04
@gockelmeisterin, du schreibst wöchentlich trägst du auf. Wieviele Schichten machst du über das Jahr? Bei all den Hölzern kommt da ja doch einiges an Streichfläche zusammen.
Entschuldige, das hatte ich ein bisschen unverständlich geschrieben:rotwerd Ich meinte eigentlich, dass ich das Holz drei mal öle! Mit jeweils ca 1 Woche Abstand dazwischen, weil die Leinölfirnis selbst im Sommer schon ein paar Tage braucht, bis sie durchgetrocknet ist. Drei Mal muss denke ich nicht unbedingt sein. Zwei Mal dürfte auch reichen, aber ich geh gern auf Nummer sicher;D Außerdem wirds dann nicht so schnell grau das Holz (sondern eher dunkel/fast schwarz an den Stellen wo direkt der Regen drauf fällt)
Wöchentlich ölen wär ja Wahnsinn:laugh
Ich mach das genau 1 Mal das 3-fache ölen. Das muss dann passen. Höchstens, dass ich so alle 2 -3 Jahre an exponierten Stellen mal kurz bisschen nachöle. Aber ansonsten lass ich das anschließend wie es ist.
Wenn du es lieber farbig willst, kannst du auch nur 1 mal mit Leinölfirnis grundieren und beim 2. und 3. Durchgang Farbpigmente mit rein mischen, oder gleich eine fertige Farbe auf Leinölbasis für den Endanstrich. (Blättert nicht ab im Gegensatz zu anderen Lacken und Farben, sondern wird nur blasser mit der Zeit)
Da hab ich aber noch keine Erfahrungen gesammelt. Bis jetzt hatte ich einfach immer nur alles 3-fach geölt.
Wenn der Schnee geschmolzen ist und ich dran denke, kann ich gern Mal Fotos von behandelten Hölzern machen, die schon ein paar Jahre der Witterung ausgesetzt sind.
Z.B Dachgaube und Himbeergerüst. Ich bin echt begeistert von dem Zeug:jaaaa:
MichiGockel
16.12.2022, 11:12
Ich würde empfehlen den Leinölfirnis 1:1 mit Terpentinersatz zu mischen.
Das macht ihn deutlich dünnflüssiger und er zieht dadurch viel tiefer ins Holz ein.
Die Trocknungszeit verkürzt sich deutlich.
Insgesamt 3 Anstriche sind absolut ausreichend.
Passende Farbpigmete für Firnis bereits beim ersten Anstich mit dazu geben, damit diese Pigmente in die Zwischenräume der Holzfasern eingelagert werden, und dann mit den weiteren Anstichen versiegelt werden.
Eine wichtige Frage wäre wo du dein Holz kaufst.
Bei diversen Baumärkten oder Online sind es ja Apothekerpreise!
Ich würde empfehlen dir ein kleines Sägewerk in ländlicher Gegend zu suchen, mach dir einen Plan und eine Liste was du an Holz brauchst und drück diese dort einem in die Hand. kostet dann wahrscheinlich fertig abgebunden und evtl. geliefert nur die Hälfte wie im Baumarkt.
Ob es jetzt wirklich gehobelt sein muss? klar das hält länger.... aber wie lange muss das den halten? Eine einfache Scheune wie bei uns in der Landwirtschaft üblich z.B. verschlägt man ja auch nur mit Sägerauen Brettern und da sind 50Jahre Haltbarkeit wenn sauber verarbeitet eigentlich kein Problem.
Das Dach rundum gut überstehen lassen, dann ist auch das schon ein guter Holzschutz und hält die Konstruktion bei 80% der Regenereignisse trocken.
Als Dacheindeckung würde ich Blech empfehlen oder transparente Wellplatten. Die transparenten Wellplatten gibt es auch in guter dicker Qualität mit 5Jahren Hagelgarantie.
Keine Doppelstegplatten oder dünne Wellplatten als Dach verwenden die sind nicht Hagelfest. und werden trübe und brüchig.
Muss jetzt selber fast 50m² PVCWellbahn als Lichtband auf meiner großen Scheune tauschen und werde nur noch die gute dicke Qualität verbauen. weil mir der Hagel in 20Jahren schon zwei mal das dünne Material durchlöchert hat.
wie groß ist dein Budget für wieviel m² überdachte Fläche?
Meine Voliere ist noch nicht fertig, aber da soll sie hin.
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Teile sind schon gemacht und in der Art, wie man hier sieht, wird die Voliere weitergebaut.
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Die Sparren sind 60x140mm und 4Meter lang. Sie werden in der Mitte nochmals abgestützt.
Ich finde auf die Länge muss das auch so. Die Höhe ist wichtiger als die Breite
Und noch ein Bild vom Abstand der Stützpfähle zum Auflager. Da sind einfach Unterleger aus Kunststoff zwischen.
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Servus MichiGockel und auch danke Hirsch und Gockelmeisterin.
Ich habe tatsächlich heute Nacht endlich Antwort von einem benachbarten Sägewerk bekommen. Meine erste Anfrage nach knapp 65lfm Kanthölzern, Fichte, Sägerau 8x8 oder 10x10 war deutlich günstiger als meine Anfrage über "holzland.de". Zumal ich dort dann selbst mit dem Traktor und Hänger hinfahren kann zur Abholung.
Habt ihr einen Erfahrungswert wie praktikabel das Auftragen von Leinölfirnis bei Sägerauem Holz ist? Sonst schleife ich es vorher halt an.
Ich werde eh zunächst im März anfangen alle Kanthölzer und Latten zu behandeln bevor ich sie dann im April langsam verbaue
Jetzt setze ich mich die Tage nochmal hin und berechne großzügig meinen Bedarf. Dachlatten für die Zwischenverbindungen zum Volierendraht befestigen habe ich ausreichend am Hof.
So bleibt die Voliere den Sommer über nur mit Volierendraht überspannt, gegen Herbst möchte ich sie dann komplett überdachen, wohl mit den Hagelfesten Wellplatten. Ich habe also knapp 20qm zu überdachen und würde mir das Geld über den Sommer ansparen.
Beim Dach habe ich laut jetziger Planung eh immer im Abstand von 1m die 3m Balken quer rüber. So kann ich im Herbst noch über die 6m Länge zwei Längslattungen einziehen und habe genug Auflagefläche für die Wellplatten denke ich. Und gestützt wird dann alle 2m mit Einschlaghülse in den Boden. Das müsste passen um mit genug Neigung den Schnee abrutschen zu lassen. Hoffe ich:-)
Budget für das Dach kann ich bisher nicht sagen. Aber deshalb möchte ich über den Sommer sparen. Bisher bin ich ohne Dach bei knapp 1000,-€ inkl. Stall und Gerätschaften
Die transparenten Wellplatten gibt es auch in guter dicker Qualität mit 5Jahren Hagelgarantie.
Die hier haben 10 Jahre Garantie auf Hagelschäden (bis 20mm Hagelkorngröße)
https://www.gutta.de/produkt/wellplatten-acryl-3-mm/
Habt ihr einen Erfahrungswert wie praktikabel das Auftragen von Leinölfirnis bei Sägerauem Holz ist?
Bisher habe ich bei solchen Projekten sägeraue Kanthölzer verarbeitet und damit gute Erfahrungen gemacht. Eine gängige dünne Holzschutzlasur zieht dort besser ein als in gehobelter Ware. Wenn möglich noch einen Dachüberstand einplanen und fertig.
Der Kommentar meines GG vor dem Stall-/Volierenbau:
Das baue ich ganz stabil, für die Ewigkeit, ich habe keine Lust, nachts bei einem Sturm im Regen draussen rum zu turnen, um irgendwelche Teile fest zu zurren und am nächsten Tag zu reparieren.
Alles, was Du jetzt etwas überdimensioniert, hält dann auch bei dem zunehmend immer komischer werdenden Wetter.
Viel Spass bei der weiteren Planung!
https://up.picr.de/44878345da.jpeg
flugfisch
20.12.2022, 17:16
Ich habe PVC Wellplatten. Und ärgere mich mittlerweile darüber.
Ist jetzt 8 Jahre her glaub ich. Sie liegen such noch drauf, aber sind an vielen Stellen spröde geworden und es regnet rein.
Oben drüber steht allerdings such ein Kastanienbaum und da fällt auch einiges runter......
Demnächst gibt es Metallwellblech. Und ne neue Unterkonstruktion.
Mit Leinölfirnis habe ich auch vorbehandelt. Sägerau.
Und anschließend mit Leinölfarbe vom Schwedischen Farbenhandel gestrichen.
Die haben auch tolle Firnispinsel.
Aber es braucht Sonne zum Abtrocknen. Und es dauert.....
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SO: Jetzt endlich mal den künftigen Platz für die Voliere abgesteckt, die gelbe Markierung bildet den bereits fertigen Stall ab. Der wird in der Voliere Platz nehmen, steht auf Füßen - daher Staubbad darunter möglich.
Wenigstens dieser Teil wird Überdacht bzw vorerst mind. die Hälfte der Voliere
Maße: 6m lang, 3m breit.
Nun hat ein befreundeter Schreiner seine Bedenken zur Statik angemeldet, durch die teils Hohe Schneelast und die etwas geringe Neigung von knapp 50cm auf 3m Breite.
Holzbedarf also nun 8x16 an den Dachsparren und 8x10 für den Rest. Auch verzichte ich wohl auf H-Anker und mache dafür Punktfundamente mit Hohlblocksteinen und verschraube die Voliere direkt in den Beton.
Fichte, sägerau mit Leinölfirnis ODER KVH mit Holzschutzlasur.
Was meint ihr? Liebe Grüße
Mikromeister
13.01.2023, 17:26
Wie das mit den Punktfundamenten werden soll ist mir nicht klar. Du brauchst einen Abstand zum Beton, damit das Holz abtropfen und trocknen kann. Dafür sind H oder sonstige Anker gemacht.
8x10 cm Balken für die Ständer sind sehr reichlich. 80x80 haben den Vorteil, dass sie in jeder Richtung zusammenpassen und sie sind auch kaum weniger stabil. Die Ständer sind ja hauptsächlich auf Knickung belastet und da ist ein rechteckiger Querschnitt in der schmalen Richtung kaum besser als ein Quadratischer der allseits das kleinere Maß hat.
80x160 für die Sparren ist monströs. Damit baut man den Dachstuhl für ein Einfamilienhaus.
Meine 2,7x4,5m Hütte hat 40x120 Sparren und neben der Schneelast noch ein begrüntes Dach von etwa 2 to wenn es regnet. Es kommt natürlich auch auf den Sparrenabstand an. Die steht seit 20 Jahren ohne einen Mucks.
Wenn man z.B. einen Zimmerer fragt, dann kommen immer irrwitzige Querschnitte raus, weil die meisten nicht gut rechnen können.
Die nötige Neigung geht im angestrebten Bereich nicht nennenswert in die Statik ein.
7° Neigung wird manchmal als Wert bei z.B. Trapezblech angegeben. Das ist knapp 40cm/3m. Wenn das Blech in einem Stück aufliegt (3m) ist die Neigung sogar fast egal.
Das ist nur wegen Wasserablauf. Dass Schnee abrutscht kann man nicht mal bei 45° in die Statik aufnehmen.
Deine Dachkonstruktion ist sehr abhängig von der Bedeckung. Am einfachsten ist Trapezblech mit unterseitiger Beflockung (Kondenswasser) , weil es statisch viele Möglichkeiten bietet.
Mein Wohnwagenport z.B. überspannt 2,6m komplett ohne Sparren mit einem 50mm Trapezblech. Das ist zwar rechnerisch nicht mehr ok, funktioniert aber. Es ist nur ein Beispiel, bei einem begehbaren Stall wäre ich vorsichtiger.
Ich kann dir anbieten, dass Du von deiner Konstruktion eine Zeichung hier reinstellst mit den angedachten Querschnitten und der Dachbedeckung.
Dann kann ich oder auch andere hier mal drüberschauen und die gröbsten Lasten rechnen.
Wo steht der Stall, wegen zu erwartender Schneelast?
Gockelmeisterin
13.01.2023, 23:05
Ich bau ja demnächst auch eine Voliere. Ich hab noch drei alte Fenster (ca. 120cmx120cm jeweils)
Jetzt kam mir die Idee, die auf einer Seite, im unteren Bereich als halbe Wand zu verwenden und die obere Hälfte der Wand ganz normal Volierendrahtgitter. Dann hätte ich die Fenster endlich los und bei schlechtem Wetter wäre ein bisschen Windschutz und bei starkem Regen kommt von der Seite die Nässe nicht so rein.
-Eine Wand wäre dann also bis in ca 140cm Höhe mit den Fenstern zu und oben drüber Volierendrahtgitter.
-2 Wände wären nur mit Volierendrahtgitter geschlossen
-Eine Wand ist ganz zu, weil die Voliere an den Stall/Garage angrenzt
Ich bin grad recht begeistert von der Idee.
Spricht da irgendwas dagegen, was ich vielleicht nicht bedacht habe?
Schäfchenzähler
14.01.2023, 00:26
Fichte, sägerau mit Leinölfirnis ODER KVH mit Holzschutzlasur.
Was meint ihr? Liebe Grüße[/QUOTE]
Also ich würde Vollholz mit Leinölfirnis nehmen. Wenn dir die sägeraue Oberfläche nicht gefällt, würde ich eher bürsten als schleifen... Der Leinölfirnis braucht Jahrzehnte um auszuhärten (grifftrocken ist er nach ein paar Tagen), also kein Einreißen oder Abblättern, und jederzeit gut zu überarbeiten. Ich persönlich würde ihn 1:1 verdünnen, das lässt sich besser und gleichmäßiger auftragen. Weil ich den Geruch von Terpentinersatz nicht mag, gönne ich mir Balsamterpentinöl :)
Das behandelte Holz ist eher "wasserabweisend" als wasserdicht.
@mikromeister, danke für deine ausführliche Antwort.
Zunächst war die Idee H-Anker direkt einzubetonieren und darauf 8x8 Balken als Stützen zu nehmen. Auf die 6m insg. 4 Stück (ecken und alle 2m)
Somit wäre die Last nur auf die stützenden Balken entfallen und nicht auf die Querbalken unten und oben. Der Zimmerer-Nachbar hatte nun die Idee, stattdessen Hohlblocksteine zu nutzen und mittels Gewindestangen direkt in den Beton zu Bohren. Zwischen Holz und Beton sollten hier Gummimatten bzw ca 2cm dicke Gummiblöcke gelegt werden.
In Ermangelung der Zeichnung hier gerade: Die Balken sollten 8x8 sein, die Dachsparren 6x8 bzw 8x10. Bestenfalls jeweils in Orginallängen, also 6m und 2,50 bzw 3m
Zwischen den tragenden Balken pro Meter jeweils noch Dachlatten 6x4 um den Volierendraht zu befestigen.
Dieser zieht sich auch über das gesamte Dach.
Die Dachsparren 3m lang und im Abstand von 1m über die gesamte Dachlänge. Quer würde ich dann eher Dachlatten einziehen um die Wellplatten einzudecken. Hier habe ich 14 Stk. gerechnet a 2mx1x (50cm Dachüberstand und außreichende Überlappung)
Ich hoffe das war verständlich erklärt.
Der liebe Zimmerernachbar hatte einen befreundeten Schreiner gefragt zwecks der Statik und dieser meinte den Querschnitt erhöhen zu müssen. Was für mich natürlich auch höhere Kosten bedeutet.
Wir leben im Süden Münchens, da kann die Schneelast schonmal sehr ordentlich werden, auch wenn es gerade so aussieht als würden die Winter langsam milder.
Natürlich möchte ich nicht alle paar Jahre neu bauen, daher meine Bemühungen. Allerdings ist mein Budget auch auf etwa 700-800€ beschränkt. Davon schlägt der Draht schon mit knapp 250,- zu Buche
Beste Grüße
heiko behrens
14.01.2023, 11:07
Moin ,
wichtig ist wie schon erwähnt eine Abtropfkannte beim Holz. Das einfachste für die Grundkonstruktion sind doch Rasenborde. Auf 3x6 m sind das gerade mal 18 Stück a 2,50 euro + eine erdfeuchte Mischung.
Auswinkeln , ausschachten. Die Rasenborde drehst Du um so das die glatte Kante oben ist, dann hast Du 6cm Auflagefläche. Darauf umlaufend ein Kantholz 80x80.
Dann hast Du 10 mm Überstand zu beiden Seiten und das Wasser kann abtropfen. Da brauchst Du auch kein Gummi oder Dachpappe oder so ein Gedöns drunterlegen das ist nur Murks. Auf diesen Ringanker kannst Du dann ordendlich aufbauen. Nimmst Du die Borde in 1000x300x6 hast du mit Beton 40 cm Schutz gegen untergraben. Wenn das Holz eine solche Tropfkannte hat überlebt das Jahrzehnte.
LG Heiko
Das Ringfundament hatte ich auch erst überlegt, aber tricky ist hier dass der gesamte Boden dieverse Höhenunterschiede aufweist. Alles zu nivellieren ist da ein mega act und grade weil es auch zu einer Seite Abschüssig ist, hätte ich Sorge dass Regenwasser das ganze zu einer argen Pampe werden lässt die bei Rasenborden quasi nicht gut ablaufen kann.
Wie würdest du auf Rasenborde fixieren wenn sie nur 6cm breit ist? Kann die gebohrt werden ohne auszubrechen?
heiko behrens
14.01.2023, 13:30
Da mußt Du natürlich vorsichtig und schön mittig bohren.
Auch die Schrauben mit bedacht anziehen , die meißten Steine platzen beim Schrauben festziehen wenn sich der Dübel ausdehnt. Ich würde 6er max. 8.Dübel nehmen ,
Du brauchst ja im Prinzip nur gegen seitliches verrutschen sichern , durch das Eigengewicht der Voliere reißt da ja nichts nach oben. Vorteil ist eben Du hast eine umlaufend geschlossene und stabile Schürze als Basis.
Selbst mein Stelzenstall steht nicht mit den Pfosten auf den Steinen, ich habe auch hier unter den 8x8er Pfosten6x6er 30mm hoch Alu Vollmaterial untergeschraubt , sodas das Holz praktisch schwebt und Wasser abtropfen kann.
Ich habe evtl. irgendwann noch ein weiteres Hühnerprojekt vor mir , da würde ich das Volierenfundament auf jeden Fall so gestalten. Bei den Dachsparren bin ich bei den anderen Kollegen , mir wäre das überdimensioniert.
LG Heiko
cairdean
14.01.2023, 13:51
Warum muss man die Balken überhaupt auf den Rasenkantensteinen festschrauben? Reicht es nicht, umlaufend innen eine Latte unter die Balken/neben die Rasenkantensteine zu schrauben? Dann sitzt die Voliere wie ein Deckel auf den Kantensteinen.
heiko behrens
14.01.2023, 14:02
Grundsätzlich hast Du Recht , aber würde dann innen eine Hohlkehle von 10 mm bleiben. Wenn er die Latte seitlich gegen den Balken schraubt.
Schraubt er sie drunter , hat er nur 10 mm
LG Heiko
Ich hab noch drei alte Fenster (ca. 120cmx120cm jeweils) Jetzt kam mir die Idee, die auf einer Seite, im unteren Bereich als halbe Wand zu verwenden und die obere Hälfte der Wand ganz normal Volierendrahtgitter. ... Spricht da irgendwas dagegen, was ich vielleicht nicht bedacht habe?
Ich habe auch alte Fenster vielfach verbaut, Hühnerstall und Gewächshaus.
- Fenster so einbauen, dass konstruktiver Holzschutz besteht (kein Wasser darf sich irgendwo sammeln, nicht auf den Fenstern, die haben ja oben meist so Fugen, und nicht auf den Trag- und Verbindungshölzern. Und natürlich muss irgendwas drunter, damit die Fenster nicht direkt auf dem Boden stehen)
- Glasscheiben am besten mit Kalkmilch eintrüben oder mit Farbe Muster drauf machen. Zum Schutz wilder Vögel, die sonst da durchfliegen wollen, und zum Schutz der Hühner, die bei Panik auch vergessen können, dass da eine Scheibe ist.
- Und bedenke: Was im Winter Regen-, Wind- und Kälteschutz ist, kann im Sommer bei 35 Grad eine böse Wärmefalle werden...! Wäre vielleicht nicht schlecht, die Fenster in eine Rahmenkonstruktion zu setzen, aus der Du sie auch leicht ausbauen kannt.
Wenn die Voliere Überdacht werden soll, dann können durch Windböen auch erhebliche Kräfte nach oben entstehen. Das sollte man bedenken. Um dieses Risiko etwas zu vermindert, habe ich mein Volierendach ringsum von oben noch beschwert.
Bei meiner Voliere habe ich, aus heutiger Sicht, den Fehler gemacht, dass ich nicht jeden Meter einen senkrechten Pfosten gebaut habe. Heute würde ich das so bauen und jeden Meter einen Pfosten einplanen, der unten an einem gut einbetonierten H-Träger befestigt ist. Diese Konstruktion hätte den Vorteil, dass der Volierendraht senkrecht bis in den Boden verlegt werden könnte. Bei diesem Abstand würden sogar Pfosten mit einer Stärke von 6 x 6 cm ausreichen.
Anders sieht das bei allen Querhölzer und den Dachsparren aus. Bei meiner Voliere, die im Mittel auch 3 m breit ist, habe ich 8 x 6 cm KVH in Fichte als Sparren genommen. Das ist jedoch bei mir schon Grenzwertig. Die Balken biegen sich ohne nennenswerte Belastung leicht durch. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn da noch 50 cm oder mehr Schnee darauf liegt. Für den Fall der Fälle, habe ich zusätzliche Stützpfosten eingelagert. Um es auf den Punkt zu bringen, in der Voralpenregion wäre dieses Maß mMn. viel zu gering. Ich würde da in der Höhe das doppelte empfehlen, also 16 x 6 cm.
heiko behrens
14.01.2023, 16:23
Da hat Rainer natürlich Recht ,
die Regionalen Verhältnisse müssen berücksichtigt werden. Die Tragfähikeit von Sparren läßt sich aber auch durch Kehllatten noch ordendlich verstärken. Wenn allerdings die Gefahr solcher Schneelasten besteht würde ich auch von vornherein größer Auslegen.
Die Kehllattung geht natürlich nur beim Giebeldach , aber das ziehst Du ja Wahrscheinlich nicht inbetracht.
Mikromeister
16.01.2023, 17:58
@ Ska_Lex,
ich habe es nicht genügend verstanden. Ohne Skizze rechne ich nicht, weil das durchaus Arbeit ist, die ich hier kostenlos anbiete.
Ich müsste auch wissen, welche Dacheindeckung genau vorgesehen ist, wo Bretterwände sind und wo nur Volierendraht.
Bemisst sich die Größe deines Gebäudes nach den Balken und den Dachelementen oder ist die Grundfläche genau vorgegeben?
Wie ist die Verbindung der Balken angedacht? Lange Spax (teuer), Zapfen (viel Arbeit) Metallwinkel (hässlich)
Balken auf 2cm Gummi zu lagern ist alleine als Holzschutz sicher nicht ausreichend und auf das Urteil eines Zimmerers oder gar eines Schreiners kannst Du dich nicht verlassen. Letztere hat von Berufs wegen gar keine Ahnung und ersterer muss in Berufsschule schon wirklich aufgepasst haben.
Die Zimmererkonstruktion eines Freundes hat in 20 Jahren zwei 160x160 Balken komplett verrotten lassen. Das muss man erst mal schaffen.
@ all
Wenn man holzsparend bauen will, dann müssen die Sparren möglichst hoch und dafür schmal sein.
Wenn man als Basis einen 80x80 Sparren mit 3m Länge und 100Kg Last / m annimmt, dann biegt sich der knapp 3 cm durch und die Spannung ist mit 13N/mm2 sehr grenzwertig.
Ein gleich schwerer Balken mit der doppelten Höhe aber der halben Dicke (160x40) biegt sich mit knapp 7 mm 1/4 durch und erfährt dabei die halbe Spannung.
Ein 140x40 Sparren wäre z.B. voll im grünen Bereich. Oder auch 160x30.
Ob das dann preislich im Einzelfall wirklich günstiger ist muss man natürlich genau sehen. Manchmal gibt es ja Sonderangebote für bestimmte Querschnitte.
Schäfchenzählers Einschätzung zu Leinölfirnis würde ich 100% unterschreiben.
Ein gutes billiges Mittel, dessen Reste man auf dem Kompost entsorgen kann.
Konstruktiven Holzschutz kann es aber auch nicht ersetzen.
Krawatte
16.01.2023, 18:01
Kurze Stützstreben zwischen (gegen die) Wand und (unter die) Dachsparren erhöhen die Stabilität, steigern gewaltig die Traglast und stören platzmäßig nicht.
Mikromeister
16.01.2023, 20:51
Hier ein Link zu einer Profi-Statik für einen Carport. https://www.gartenhauspark.at/produkte/dokumente/Einzelcarport-rosenheim-2-statische-berechnung.pdf
Für eine Hühnervoliere kann man sicher leichter bauen. Die Konstruktion arbeitet ohne Berücksichtigung einer tragenden Dacheindeckung wie z:B. Trapezblech.
Danke euch für all die Antworten
@mikromeister, ich bin leider im technischen Zeichnen nicht allzu begabt, lasse dir aber gern meine Zeichnung heute Abend zukommen. Allerdings ist das wirklich rudimentär, nur die Sparren und die Balken+Querbalken. Diagonale Stützen o.ä. sind hier nicht eingezeichnet.
Der Grundriss ist fix 6m Länge und 3m Breite mit leichtem Gefälle des Grundes, weshalb die oberen Hohlblocksteine einzeln stehen werden und die unteren (unterhalb der Neigung) werden Doppelt gestapelt und betoniert.
Aktuell stelle ich Anfragen bei umliegenden Sägewerken für KVH oder Fichte sägerau, wobei sich abzeichnet, dass das KVH günstiger ist. Bestenfalls bekomme ich 6m bzw 6,50m Längen, dann fällt nicht so viel Verschnitt an
Zum Verbinden würde ich Bohren und lange Sechskant o.ä. nehmen mit Unterlegscheiben und Muttern. Und bei den Dachlatten für den Volierendraht Winkel mit Spax
Die Voliere wird komplett in Draht eingekleidet, keine Bretterwand o.ä.
Aktuell überlege ich erst die halbe zu überdachen (mit Acrylwellplatten) und zum Herbst hin komplett zu überdachen. Ca 50-60cm Überstand auf die untere Seite des Pultdaches und Seitwärts ebenso (Regenschutz für Stall)
Mein Nachbar ist Gartenbauer und hilft mir bei den Fundamenten mit Laser etc, das sollte also passen. Grundsätzlich könnte ich ja auch H-Anker betonieren, dann wäre der Holzschutz besser gegeben.
Oder ich verschraube die Querbalken etwas überlappend außen mit Abtropfkante? Nur Rasenkantensteine wäre mir zu dünn um zu bohren
@mikromeister, was du das über Sparren und Balken schreibst klingt einleuchtend, vor allem sparsamer was die Kosten angeht denke ich.
8x8 für die senkrechten Balken und für das Dach 140x40. Oder meinstest du generell gleich alles mit 140x40?
Gockelmeisterin
17.01.2023, 10:34
Ist betonieren nicht überdimensioniert? Ich hab für unsere Voliere 90 cm lange Bodeneinschlaghülsen geplant. Unser Brennholzunterstand aus Rundhölzern mit ca. 7 cm Durchmesser hält so seit ca. 10 Jahren einwandfrei. Oben ist Wellblech drauf. Die Hölzer sind auch nur mit langen, dicken Nägeln miteinander verbunden.
Ich denke wichtig sind vor allem Streben, damit es nicht wackelt und die Traglast höher ist.
Mikromeister
17.01.2023, 10:37
ich bin leider im technischen Zeichnen nicht allzu begabt.. Diagonale Stützen o.ä. sind hier nicht eingezeichnet. Dann zeichne sie halt ein.
Eine Handskizze mit den Maßen auf die es dir genau ankommt und Hinweisen zu deinen Gedanken. Keine technische Zeichnung.
Irgendwie musst Du doch ohnehin bestimmen wie viel Holz Du brauchst, wie viele Schrauben und wie deine Bedeckung mit den Plattenformaten rausgeht.
Eine maßstäbliche Skizze mit Lineal auf Kästchenpapier hat den Vorteil, dass Du gleich siehst ob die Konstruktion harmonisch aussieht. Man hat doch auch ein Bauchgefühl wie sowas normalerweise ausschaut.
6m bzw 6,50m Längen, dann fällt nicht so viel Verschnitt anKurze Länge sind in Summe fast immer billiger, weil das Sägewerk weniger Verschnitt hat.
Aktuell überlege ich erst die halbe zu überdachen (mit Acrylwellplatten) und zum Herbst hin komplett zu überdachen. Ca 50-60cm Überstand auf die untere Seite des Pultdaches und Seitwärts ebensoDas sollte in die Skizze. Die notwendige Neigung und den Stützabstand für deine Platten muss der Hersteller angeben.
Acryl ist durchsichtig, aber letztlich viel billiger ist Trapezblech. Kein Treibhauseffekt, niemals ein Hagelschaden, begehbar, volle Dachlänge ohne Stoß und weniger Unterkonstruktion.
ich verschraube die Querbalken etwas überlappend außen mit Abtropfkante? Wozu willst Du unten Querbalken? Nur um das Gitter zu befestigen? Dann ist mir das statisch egal.
8x8 für die senkrechten Balken und für das Dach 140x40 Ja, im Prinzip. Sparren hochkant wegen Biegebelastung in eine Richtung, Ständer quadratisch oder rund wegen allseitiger Knickgefahr.
Grundsätzlich könnte ich ja auch H-Anker betonieren, dann wäre der Holzschutz besser gegeben.
Auf jeden Fall! Aber Du kannst auch L-Anker nehmen, die sind kleiner, deutlcih billiger und müssen nicht genau die Maße der Pfosten haben, dann könntest Du überall die gleichen Hölzer nehmen was Dir Verschnitt und vielleicht Kosten erspart. Die L-Anker kannst Du direkt in die Hohlblocksteine mit einbetonieren. Da ja alles miteinander verschraubt wird und damit kaum Scherkräfte auftreten werden, reicht eine solch einfachere Befestigung.
Zum Verbinden würde ich Bohren und lange Sechskant o.ä. nehmen mit Unterlegscheiben und Muttern.
Ich würde mit einem 6 mm Spiralbohrer etwas vorbohren und dann mit entsprechend langen blanken Flachkopf-Drahtnägeln (z.B. 7,6 x 180 mm) befestigen. Das wäre für mich die Beste und günstigste Lösung.
Mikromeister
17.01.2023, 13:14
Normale Nägel sind keine geigneten Elemente für statisch beanspruchte Verbindungen. Die Auszugskraft ist nicht berechenbar.
Wenn nageln dann mit Stahlverbindern und Ankernägeln (Kammnägeln) oder z.B. speziellen Sparrennägeln z.B. sowas: https://www.baubeschlagshop.de/baubeschlaege/holzverbinder/ankernaegel-und-sparrennaegel/index.php
Ankernägel bekommt man nie wieder raus. Kann man nur noch abflexen.
Reversibel ist eine Verbindung mit solchen Schrauben, die auch nicht die Welt kosten: https://www.schrauben-hammer.de/holzbauschraube-panelfix-mit-zulassung-spanplattenschraube_701_6515?ReferrerID=7&gclid=Cj0KCQiAq5meBhCyARIsAJrtdr7UHMmlx1rAvSp0HPmQ-TOxwuro6Hu6QBaKpO-QChlAEAU1f7NyBEgaAoFCEALw_wcB
(https://www.schrauben-hammer.de/holzbauschraube-panelfix-mit-zulassung-spanplattenschraube_701_6515?ReferrerID=7&gclid=Cj0KCQiAq5meBhCyARIsAJrtdr7UHMmlx1rAvSp0HPmQ-TOxwuro6Hu6QBaKpO-QChlAEAU1f7NyBEgaAoFCEALw_wcB) Man sollte vor dem Einsetzen fetten, den ersten Balken vorbohren und einen kräftigen Akkuschrauber bereithalten.
Es macht wenig Sinn die Statik für ein immerhin 18m2 Gebäude zu rechnen und dann die Tragelemente undefiniert zu verbinden.
Wenn es mit Schnee runter kommt, machen 2 Tonnen die Hühnchen mitsamt dem Halter ziemlich platt.
Anregung vom 1/4 Profi:
https://www.youtube.com/watch?v=oy-aqk7eQlk
Normale Nägel sind keine geigneten Elemente für statisch beanspruchte Verbindungen. Die Auszugskraft ist nicht berechenbar.
Wenn nageln dann mit Stahlverbindern und Ankernägeln (Kammnägeln) oder z.B. speziellen Sparrennägeln z.B. sowas: https://www.baubeschlagshop.de/baubeschlaege/holzverbinder/ankernaegel-und-sparrennaegel/index.php
Ankernägel bekommt man nie wieder raus. Kann man nur noch abflexen.
Meine Erfahrungen hierzu stammen hauptsächlich aber nicht nur, aus 30 Jahre Hochsitzbau, genauer aus dem Bau des Bockes darunter. Da rede ich von bis zu 8 m hohen Konstruktionen mit Nadelholzstangen, meist Douglasie, mit einem unteren Durchmesser von 15 bis 20 cm.
Die wurden am Anfang auch schon mal mit langen 10er Schrauben geschraubt. Wegen der enormen Kräfte die da einwirken, sind mindestens 1/3 aller Schrauben über kurz oder lang gebrochen. Ungeeignet waren auch Stahl- oder Edelstahlnägel.
Anders sah das mit den von mir beschriebenen Drahtnägeln aus, da ist kein einziger gebrochen. Solche Verbindungen waren auch auf Dauer bombenfest und sind fast nicht mehr zu lösen, es sei denn mit einem schweren Steinschlegel und roher Gewalt. Erst als die Stangen, die ungeschützt dem Wetter ausgeliefert waren, nach mehr als einem Jahrzehnt (Douglasie etwas länger) so langsam morsch wurden, ließen die Verbindungen an manchen Stellen allmählich nach.
Die Querhölzer auf meine Voliere habe ich auch so genagelt und ich bin mir sicher, dass das noch sehr lange hält.
Mikromeister
17.01.2023, 16:35
Es ist wohl so, dass deine Drahtnägel, also ganz ordinäre Nägel, nach einiger Zeit so festgerostet sind, dass sie nicht mehr rausgehen. Es gibt auch Situationen, wo Schrauben in wechselfeuchtem Holz nicht ideal sind und abbrechen können, aber wenn ich hier eine Empfehlung abgebe, dann sollte das beweisbar halten. Deshalb empfehle ich nur Konstruktionen die zumindest halbwegs Stand der Technik sind.
Dazu gehören Verbindungselemente, deren Verhalten bekannt und deren Berechenbarkeit möglichst durch eine Zulassung dokumentiert sind.
100 Schrauben 6x180 kosten grade mal 25 EUR. Mit Zulassung, verzinkt und mit Torx-Kopf. Ich sehe nicht, warum man hier 15 EUR gegenüber rostenden Nägeln sparen sollte.
Es geht ja nicht drum, wie man Volierendraht festnagelt, sondern ob die ganze Chose beim nächsten Sturm in Nachbars Garten liegt und einen erschlagen hat.
Meine letzten paar Einlassungen.
Bis ein 7,6 x 180 mm Nagel durchrostet vergehen Jahrzehnte. Wer dennoch Bedenken hat, es gibt sie auch verzinkt. Mein großes Hoftor aus 25 mm dicken Brettern, habe ich überall und auch an den Torbändern mit 6 mm Schrauben verschraubt. Regelmäßig muss ich allseits die gebrochenen Schrauben austauschen.
Mit Verlaub, 6 mm Schrauben halte ich für den Zusammenbau einer 6 x 3 m Voliere, für viel zu dünn.
Ich benutze eigentlich immer Konstruktionsschrauben mit Torx, aber an kritischen Stellen (tragende Teile, belastete Bereiche) in Kombination mit Winkeln bzw. Reiterankern / Sparrenpfettenankern. Nur Streben und Verlattung werden direkt angeschraubt.
Dann braucht man auch keine 20-cm-Monsterschrauben und einen Monsterakkuschrauber, sondern 6x60 oder 6x80 cm Schrauben (nur mehr davon) und einen normalen Schrauber
Wichtig ist, Verbindungen so zu bauen, dass die Last nicht auf den Schrauben liegt. Also einen Querbalken nicht zwischen die Ständer klemmen, sondern auf die Ständer legen.
Also
TT
statt
H
wenn ihr das erkennen könnt.
Dann müssten Schrauben/Winkel nicht das Gewicht der Hölzer halten, sondern nur die Verbindung stabilisieren.
Solle eigentlich selbstverständlich sein, aber ich habe da schon so Wackelkonstruktionen gesehen... Sogar bei selbstgebauten Spielgeräten, wobei sich mir die Haare aufstellen.
Bei mir sind so auch noch keine Schrauben gebrochen.
Das ist mir nur einmal passiert, als ich ein Ständerwerk mit noch nicht ganz trockenen Brettern beplankt habe, die haben sich gedehnt und dabei einige Schrauben abgeschert.
(Nachtrag: Hirsch, das dürfte auch Dein Problem sein - dicke Bretter dehnen sich und scheren die Schrauben ab)
Übrigens brechen Edelstahlschrauben viel eher. Ich benutze die nun noch an dauerfeuchten Stellen (die es an Holzkonstruktionen nicht geben sollte!), sonst reichen die gelb eloxierten völlig aus.
Mikromeister
17.01.2023, 18:32
@ Rainer,
Die 6mm Schrauben waren doch nur ein Prinzipvorschlag. Vielleicht müssen es auch 8er werden. Das zeigt die Rechnung.
Ich will den Thread hier nicht allzusehr verwässern. Wenn bei deinem Tor regelmäßig alle Schrauben brechen, dann ist an der Konstruktion was oberfaul. Schick mir eine PM mit Foto, dann kann ich Dir wahrscheinlich sagen an was es liegt.
@Gecko
Gegen eine Verbindung mit Stahlverbindern und kleinen Schrauben oder Ankernägeln spricht höchstens die Ästhetik.
Diagonalschrauben sind die modernere Konstruktion und fast unsichtbar. Ausserdem zerlegbar. Dafür braucht es die langen Dinger. Wenn man in Stirnholz schraubt muss das Gewinde ca. doppelt so lang sein wie in Querholz. Auch da also lange Schrauben, die es früher einfach nicht zu kleinem Preis gegeben hat.
Zwei Schrauben a 25 Cent leisten mindestens das gleiche wie ein Winkel und 8 Nägel
Eine Hühnervoliere ist ja kein Terrassendach vor dem Wohnzimmer, aber wer keine Winkel sehen will, kann auch auf der nicht-sichtbaren (Innen-)Seite Flachverbinder nehmen.
Bei Diagonalschrauben braucht man schon Erfahrung für die richtige Position, Statik und Profiwerkzeug; nichts für Laien-Bastler (womit ich niemandem hier zu nahe treten möchte).
Dann kann man auch gleich profimäßig mit Zapfen, Überblattungen und Verkämmungen arbeiten; ging früher auch ganz ohne Metall. Finde ich sehr spannend, habe mich noch nicht drangetraut und mir fehlt auch das Werkzeug dafür.
Nägel mag ich nicht; abgesehen davon dass ich die regelmäßig krumm haue :) geht schrauben bei mir deutlich schneller und kraftsparender als nageln. Und ziehen sich oft wieder raus und die Köpfe machen Verletzungsgefahr. Vielleicht mein persönliches Problem...
Gockelmeisterin
17.01.2023, 19:52
Ich denke ich sollte mal ein Foto von unserem über 30 Jahre alten Schuppen aus 10er-Balken+dicke Bretter machen;D
Da wurde nicht eine einzige Schraube verbaut. Die dicken Balken sind ausschließlich mit richtig dicken und langen Nägeln miteinander verbunden. Auch keine Verzapfungen, Flachverbinder, Winkel, oder anderes - alles nur Nägel;)
Eine Ausnahme: Die Eternitplatten auf dem Dach sind geschraubt.
Bei so dicken Teilen muss man natürlich vorbohren. Sonst gehen die nicht rein ins Holz.
Mikromeister
17.01.2023, 22:41
Niemand behauptet, dass man mit Nägeln keinen guten Hühnerstall bauen kann und wenn ein Stall 30 Jahre steht ist es im Gegenzug auch noch lange kein Beweis dass er ideal gemacht ist.
Die Frage ist doch eher, ob es die empfehlenswerteste Technik ist, oder ob es heute für die Ansprüche von Ska_Lex nicht vielleicht etwas passenderes gibt.
Der eine will nur japanische Zimmermannstechniken anwenden, der andere muss schnell und billig bauen, der dritte bereitet sich auf den nächsten Weltkrieg vor. Die Ansprüche sind verschieden und die Lösungen vielfältig.
Wer aber nur eine Lösung kennt, sollte sich hüten zu glauben, dass sie damit im allgemeinen die beste sein müsse, getreu dem alten Spruch:" Wer nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
Wer aber nur eine Lösung kennt, sollte sich hüten zu glauben, dass sie damit im allgemeinen die beste sein müsse
Klar. Hat aber doch auch hier niemand getan? Alle haben nur ernsthaft ihre eigenen Erfahrungen und Empfehlungen gegeben. Missionarisches sehe ich hier nicht.
Mikromeister
18.01.2023, 08:58
Missionarisch vielleicht nicht, aber es gibt Empfehlungen die auf einer gewissen Expertise beruhen und diskussionsgeeignet sind und andere, die schon einer oberflächlichen Prüfung nicht standhalten.
Nachdem das Thema einer geeigneten Stall- oder Volierenstatik immer wieder mal auftaucht, finde ich diesen Thread wichtig und interessant. Einige gute Ideen und Standards sind ja schon zusammengetragen worden.
Fundamentierung, konstruktiver Holzschutz, Materialauswahl, Bedeckung, Statik, Verbindungselemente... Alles sehr interessante Themen und unglaublich komplex wenn man es auf die Spitze treiben will.
Hier habe ich noch ein paar Links für Interessierte:
Die Berechnungen sind nicht normgerecht, aber für einen privaten Hühnerstall sind sie ein guter Anhaltspunkt.
Ganz einfache Abhandlung zum konstruktiven Holzschutz:
https://www.selbst.de/konstruktiver-holzschutz-213.html
Ein Rechner zur Dimensionierung von Biegebalken wie z.B. Sparren, auch Holz: https://www.johannes-strommer.com/rechner/balkenberechnung/
Ein Rechner zur Überprüfung der Knickstabilität von Ständern, auch Holz: https://www.johannes-strommer.com/rechner/knicken-von-staeben-euler/
Eine einfache Tabelle zulässiger Spannungen bei Fichte: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjV-Zbt1ND8AhW5QvEDHQppB9UQFnoECAwQAQ&url=http%3A%2F%2Fwww.kulle.at%2FStatik%2FUnterlage n%2520Statik%2FZulaessige%2520Spannungen%2520Vollh olz.pdf&usg=AOvVaw3qIZ9OsbJW_A82COtZKvDR
Ein Überblick über die Elemente eines Holzfachwerks: https://baubeaver.de/fachwerkhaus/#die-wesentliche-konstruktion-und-der-aufbau
Trapezbleche, Dimensionierung, Grenzstützweite: https://www.trapezblech-onlineshop.de/Belastungstabellen-fuer-Profilbleche
Auch wenn die obigen Links irgendwann nicht mehr erreichbar sind, wird man doch mit den Suchbegriffen schnell andere Tabellen finden.
Vielleicht ist auch eine Liste der häufigsten Fehler hilfreich, die aus meiner Sicht sind:
-Trennung von Holz zu Erdboden/Fundament ist schlecht --> Verottet von unten her.
-Dachüberstand und Tropfkanten sind nicht geeignet.
-Wasser kann stehen bleiben.
-Fehlende oder schlechte Diagonalaussteifungen --> Parallelogrammartige Instabilität des Gebäudes.
Gockelmeisterin
18.01.2023, 10:18
So wie ich es rauslesen konnte, möchte der Threadersteller in erster Linie stabil und kostengünstig bauen.
Deshalb meine Vorschläge mit den Nägeln und ohne betonieren.
Das heißt ja nicht, dass es nicht auch professioneller geht. Aber auch nicht, dass es anders nicht auch Jahrzehnte halten wird.
Ich denke es geht in erster Linie nicht darum, wer es besser macht und wie die ultimative Super-Voliere gebaut werden muss.
Ist doch gut, wenn jeder seine Ideen und Erfahrungen einbringt und der Threadersteller sich dann das raussucht, was für ihn am besten passt:)
Viele Wege führen nach Rom, ehhm.. zur Voliere.
Gockelmeisterin
18.01.2023, 10:40
- Glasscheiben am besten mit Kalkmilch eintrüben oder mit Farbe Muster drauf machen. Zum Schutz wilder Vögel, die sonst da durchfliegen wollen, und zum Schutz der Hühner, die bei Panik auch vergessen können, dass da eine Scheibe ist.
- Und bedenke: Was im Winter Regen-, Wind- und Kälteschutz ist, kann im Sommer bei 35 Grad eine böse Wärmefalle werden...! Wäre vielleicht nicht schlecht, die Fenster in eine Rahmenkonstruktion zu setzen, aus der Du sie auch leicht ausbauen kannt.
Danke dir! Dass die durchsichtige Scheibe eine Gefahr darstellen kann, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Es steht zwar auch ein großer Haselnussstrauch direkt davor, aber ich werde die Scheiben dann entweder anschleifen, damit sie milchig sind, oder ich male Muster drauf. Oder ich mach außen noch zusätzlich Volierendraht an den Fensterrahmen.
Wärme im Sommer dürfte kein Problem sein. Ich habe vor, die Fenster mitsamt den dazugehörigen Rahmen einzubauen. Dann kann ich sie einfach offen lassen bei Hitze. Ich mach dann noch so kleine "Sicherheitshaken" (keine Ahnung wie die Dinger heißen) dran, damit sie der Wind nicht auf und zuschlagen kann. Da hab ich noch welche rumliegen.
Wird jetzt auch nur die halbe Wand, also 2 Fenster werden. Dann haben sie in der einen Hälfte der Voliere kompletten Schutz vor Wind und seitlichen Regen.
Die anderen 2 Fenster hab ich nämlich gestern spontan seitlich an unseren Tomatenunterstand geschraubt, weil den bekommen die Huhnies zusätzlich im Winter. Ist auch sehr praktisch, weil er durch eine kleine Minitür eine Verbindung zur Voliere haben wird. (Schaut schon bisschen gewöhungsbedürftig aus mein Werk:laugh Aber hauptsächlich hab ich die Hoffnung, dass ich durch die Fenster meine Tomaten vielleicht schon vor Mai rauspflanzen kann, wenn ich da noch einen "Teelichtofen" oder ähnliches rein stelle
MichiGockel
18.01.2023, 13:26
:schlaumeier
Eine genagelte Schraube hält immer noch besser als ein geschraubter Nagel!
Sorry der musste einfach sein :p
Gockelmeisterin
18.01.2023, 13:41
:schlaumeier
Eine genagelte Schraube hält immer noch besser als ein geschraubter Nagel!
Sorry der musste einfach sein :p
Da möchte ich nicht widersprechen;):laugh
Quarkkuchen
18.01.2023, 15:09
Doch, liebe Freunde der gepflegten Volierenstatik, gilt denn im Sinne des Eingangsmottos "Qual der Wahl" auch:
"Eine genagelte Nagelschraube hält immer noch besser als ein geschraubter Schraubnagel?" :unsicher
Hallo Mikromeister,
entschuldige die späte Antwort, es gab grade beruflich einiges zu tun und die Kindergartenseuche hat uns noch dazu erwischt. Hier also mein Plan:
Bitte entschuldige meine wie schon erwähnte, mangelnde Sachkenntnis was das technische Zeichnen angeht.
Die Voliere soll fürs erste 6m lang und 3m breit werden. Die vordere, lange Seite soll dabei 2,50m hoch und die hintere 2,00m hoch werden.
Aktuell überlege ich, nur etwa 2/3 der Dachfläche zu überdachen. Nur knapp 4m der Gesamtlänge stehen im Windschatten unseres Hauses, die verbliebenen 2m stehen ziemlich im Wind und ich habe die Befürchtung, dass die Kräfte von unten nach oben auf das Dach einwirken und es "wegziehen" wollen. Natürlich bleiben alle Seiten offen, dennoch fehlt mir hier natürlich der Erfahrungswert
Für das Fundament möchte ich hohle Mauersteine nutzen, 50x25x20 und dies wie folgt:
An den Ecken jeweils 2 und auf die Gesamtlänge 2 bzw 3 Stück in gleichmäßigen Abständen.
Wir nivellieren mit einem Laser, sodass der Rahmen am Ende komplett auf der gleichen Höhe liegt. Volierendraht wird dann Lförmig nach außen geklappt und unter die Grasnabe verbracht
Ich hoffe das war Verständlich formuliert. Beste Grüße
251036
Mikromeister
27.01.2023, 19:21
Hallo Ska oder Lex ode wasauchimmer,
die Skizze ist doch voll ok. Mehr braucht es nicht.
1. Ein Dachüberstand, vor allem auf der Wetterseite, aber auch sonst, ist höchst sinnvoll. Wo ist der? Nur durch das Bedeckungsmaterial? Dann würde der Stall deutlich größer als 3x6m. Teilweise ohne Dach spart nur wenig Geld und macht Ärger mit Nässe. Soll das wirklich sein?
2. Steht das Gebäude ringsum ohne Verbindung zum Haus?
3. Die Fundamentierung mit Betonsteinen die nur auf der Erde liegen ist in zweierlei Hinsicht fragwürdig. Erstens nicht frostfest. Im Laufe der Jahre sinken die Steine ein und wandern, grade wie sie wollen.
Zweitens nicht auszugssicher. Ein Wind der über den Stall bläst wird selbst bei geschlossenen Seitenwänden so viel Zugkraft haben dass das Ding umfallen kann.
Gegen beide Probleme hilft 6x eine frostsichere Fundamentierung in die Tiefe. 60cm wäre da das Minimum.
Eine sehr einfach Variante wäre ein Loch mit dem Erdbohrer oder von Hand. Bei Lehm (München) min 60cm tief, besser 80 ca. 80mm Durchmesser bohren. Den Betonstein aufs Loch setzen und ausrichten. 2 Baustahlstäbe vom Stein bis zum Lochgrund reinstellen und mit sauberen Steinen und Estrichbeton aus dem Baumarkt auffüllen. Loch für Balkenschuhe aussparen. Die würde ich später ausrichten und vergießen.
4. Was ist die Dachbedeckung? Trägt die statisch oder nicht? Trapezblech z.B. trägt, Teichfolie trägt nicht.
5. Balken muss man rechnen. Das kann ich machen, wenn der Rest klar ist.
Ist 8x8 besonders billig zu bekommen? Ich sagte ja schon dass die Sparren eher 16x4 werden sollten.
Wenn Dir eine Stütze in der Mitte nichts aus macht, ist das recht hilfreich für die Statik.
6. Es fehlen Diagonalverstrebungen. Sonst klappt dir deine Stellage zusammen wie ein Kartenhaus. Da würde ich erst man schauen was die Statik macht. Im einfachsten Fall gibt es nur draufgeschraubte Diagonalbretter. Es soll ja billig werden oder?
7. Ist der Boden einfach der nackte Erdboden? Wenn die Hühner scharren wird das immer tiefer und in die entstehende Grube läuft das Oberflächenwasser wenn es da keine Grenze gibt. Randplatten, Drainagegraben, wenigstens ein aufgestelltes Brett oder sowas
Dorintia
27.01.2023, 21:26
Hier steht die 3x6 m Voliere in einem Winkel, gebildet aus unserem Scheunengebäude und dem des Nachbarn.
Das Dach ist vorne niedriger als hinten an der Wand zum Nachbarn, vorne mit Dachrinne und Wassersammlung in IBC.
Die Voliere steht mit Abstand zur Wand des Nachbarn, a damit diese Wand nicht so viel Spritzwasser abbekommt und b damit der Wind der unter das Volierendach greift da hinten wieder raus kann.
Meine Voliere steht seit 2017 und ist komplett heil.
Im Moment liegt nasser Schnee drauf.
Mikromeister
27.01.2023, 23:21
Nachtrag zum Punktfundament.
Wenn Du den üblichen glazialen Kiesboden im Voralpenland hast, dann reicht ein 40 cm tiefes Loch, was auch tiefer ist als man zuerst denkt.
Unten lockerst du den Boden nochmal 30 cm tief auf und schüttest wasserdünnen Beton mit viel Zement rein. Dann Stahl reinstecken und umrühren, die übrigen sauberen Steine vom Aushub einfüllen und immer schön mit Beton vermischen.
So entsteht unten nochmal 30cm Beton den man nicht ausheben muss. Nicht besonders gut, funktioniert aber und ist wenig Arbeit.
Gockelmeisterin
28.01.2023, 00:09
Sind da nicht auch einfach diese 90 cm langen Bodeneinschlaghülsen ausreichend? Ich musste da mal 3 Stück wieder raus machen bei uns: Zwei musste ich tatsächlich ausgraben und eine hab ich nur unter viel Kraftaufwand durch Hebelwirkung mit einer Eisenstange und viel hin und Hergeruckel raus bekommen. Und wir haben eher weichen Boden ohne Lehm.
Hier nochmal wesentlich professioneller Dank Hilfe meines lieben Nachbarn:
https://up.picr.de/45103716ts.jpg
https://up.picr.de/45103717pj.jpg
https://up.picr.de/45103718jb.jpg
https://up.picr.de/45103719bv.jpg
Ich habe vollhohle Mauersteine 50x25x20, diese werden ähnlich wie du es beschrieben hast mit Stahl und Beton eingegossen, mit entsprechender Untergrundvorbereitung. Hier bekomme ich Hilfe vom befreundeten GArtenbauer. Holzpreis kam gestern Abend, das wir teurer als gedacht, dafür soll es aber auch lang stehen. Lieber spare ich noch ein paar Monate, dann wirds halt Mai oder Juni. Ist wies ist. Möchte mich nicht später über müdes Material ärgern.
Die Voliere ist rundrum freistehend. Innerhalb der Voliere hat der Boden durch die Böschung eine leichte Neigung, hoffe dass so das Regenwasser natürlicherweise runter Richtung Zaun fließt (Grundstücksgrenze). Ich werde ja auch immer wieder Humus und Holzhäcksel nachfüllen, sobald die Grasnabe weg ist.
Der Stall wird innerhalb dieser Voliere stehen, ganz in der hinteren Ecke, im Windschatten unseres Wohnhauses.
Das Dach wird mit Wellplatten eingedeckt, darunter Volierendraht. Was auf den Zeichnungen fehlt, sie die längs geführten Dachlatten zur leichteren Befestigung der Platten.
Liebe Grüße
Sieht gut aus!
Ich würde vorschlagen, auch im Dach noch 2 schräg verlaufende Verstrebungen anzubringen, damit es nicht "gehen" kann. LG
Mikromeister
30.01.2023, 12:12
Bodeneinschlaghülsen sind ok, aber es ist schwer davon mehrere genau an den richtigen Stellen und genau senkrecht einzuschlagen. Bei 6 Fixpunkten möchte ich sehen wer das im ersten Versuch schafft und einen zweiten gibt es fast nicht.
Ska_Lex, deine Konstruktion sieht jetzt viel besser aus.
Die Hütte ist viel größer geworden mit dem Dachüberstand. Klar dass das mehr Holz braucht. Leider fehlt eine Ansicht der Längsseite.
Fragen:
1. Wo sitzen die Fundamente? Wegen der Krafteinleitung
2. Wie ist der Dachüberstand seitlich?
3. Haben die Längsseiten auch Diagonalverstrebungen? (muss)
4. Die Pfetten scheinen mir mit 100x100 ungünstig dimensioniert. Die werden ähnlich belastet wie die Sparren.
5. Die Ständer sind rechteckig. Das ist ungünstig gegen Knickung, hat aber vielleicht andere Gründe.
Servus,
1. Mauersteine 50x25x20 im Abstand von jeweils 1,50m - an den Ecken natürlich im rechten Winkel auf Stoß. Werden also 16 Stück insgesamt (grundfläche - bei der unteren Hangseite brauche ich zwei Reihen, wir haben gestern bereits per Laser eingeschnürt)
2. Nicht nennenswert, ich glaube 45cm
3. Ja haben sie, außerdem manuell (nicht in der Zeichnung) noch diagonalverstrebungen unterhalb der Dachkonstruktion, also auf die Steher)
4. Kam so vom Schreiner. Meinst du auch hier 60x100?
5. Ja, ich glaube das ist auflage auf den unteren Riegeln, da er zwei extra rein hat verteilt es sich wohl besser?
Mikromeister
30.01.2023, 13:27
Hallo Ska_Lex,
deine Aussagen sind mir unklar.
16 Fundamentpunkte, also unter jedem Ständer ein Fundament und jedes auf Frosttiefe verankert? Das wäre krass.
Ich denke die Kiste wird schon halten, aber die genialste Konstruktion ist es nicht.
Wenn ihr ohnehin schon mit dem Bauen angefangen habt, dann wünsche ich gutes Gelingen.
Bisher haben wir nur das Fundament ausgemessen und die Höhen an meiner Hanglage geschnürt. Sind am Ende ja doch fast 40cm Unterschied im Gefälle.
Ich mache quasi bei 6m Länge alle 1,50m einen Mauerstein. Das sind 5 Stück pro Längsseite und 3 pro Querseite
Dieser wird ähnlich wie du beschrieben hast verlegt, d.h. in etwa 30cm Tiefe gibt es eine grobe Kiesschicht, darauf kommt Estrichbeton, in diesen wird der Stein gesetzt, zwei Stangen Stahl ca 40cm tief in den Boden und Stein auffüllen.
In diesen Stein kommen entweder H Anker oder wir legen den unteren Riegel auf Hartgummi-Abstandshalter und Bohren/verschrauben direkt in den Beton.
https://up.picr.de/45508903zr.jpeg
Hello ihr lieben, hier mal ein Update der aktuellen Konstruktion. Bisschen was steht noch an:-) Streichen, Draht oben und rundrum, Überdachung und Auslauf hübsch machen. Aber wird, wird...
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