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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Henne schreit den ganzen Tag



LizziLotta
13.12.2022, 15:34
Hallo, ich bin ganz neue hier im Forum und auch noch nicht lange Besitzerin von drei Zwerghühnern.
Meine drei Damen (Berta: Zwerg Bielefelder, Wilma: Zwerg Orpington und Trudi: Zwerg Amrock) wohnen seit diesem Sommer bei uns im Garten. Dort haben sie eine feste Voliere plus Auslauf im Garten.
Zunächst hatten wir sie immer nach der Arbeit in den Garten gelassen (mit mobilen Zaun), aber jetzt wo es früh dunkel wird, einen Teil abgesteckt den sie den ganzen Tag als Auslauf nutzen können.
Leider fing Trudi irgendwann an, laut herumzuschreien und zu Tröten (kein Gackern). Erst dachte ich, eine Katze o. ä. stört sie aber es ist nichts zu sehen. Das geht teilweise den ganzen Tag. Leider wohnen wir zwar auf dem Dorf, aber in einer Doppelhaushälfte mit weiteren Häusern in der Nähe. Noch hat sich keiner bei uns beschwert, aber ich konnte schon ein "scheiß Hühner" unbekannter Quelle hinter der Hecke hören.
Ich bin wirklich verzweifelt, Trudi ist so ein tolles und zahmes Huhn... Wenn nur dieser Lärm nicht wäre 🙈 die anderen sagen nur einen Pieps nach einen Ei oder wenn eine Katze vorbeischaut.
Jemand eine Idee was ich mit Trudi anstellen soll?
Danke für die Hilfe!

Gubbelgubbel
13.12.2022, 15:57
Lasst ihr sie wenn ihr da seid aus dem abgesteckten Teil in den restlichen Garten? Läuft sie trötend und protestierende am Zaun entlang? Ich würde jetzt Mal vermuten dass die Dame nicht damit einverstanden ist dass sie nicht den ganzen Garten bewandern kann und ihren Unmut lautstark kund tut

Irmgard2018
13.12.2022, 17:20
Ändert sich denn was, wenn Ihr sie nur in der Voliere laßt? Einfach mal probieren, vielleicht ergibt sich daraus ne Erkenntnis.

Jo - so sch... Nachbarn hab ich hier auch. Fragt sich, wer da mehr sch... ist..... Huhn oder Nachbar, der solche Worte in den Mund nimmt.... :biggrin: Ich HASSE es, wenn jemand mich nicht persönlich ansprechen kann. Und zwar höflich und mit Kinderstube.

chtjonas
13.12.2022, 18:00
...Leider fing Trudi irgendwann an, laut herumzuschreien und zu Tröten (kein Gackern). Erst dachte ich, eine Katze o. ä. stört sie aber es ist nichts zu sehen. Das geht teilweise den ganzen Tag....

Zuerst mal auch von mir ein herzliches willkommen im Forum der Hühnerverrückten.
:welcome

Wenn sie dieses Geschrei nicht von Anfang an veranstaltet hat, besteht wirklich die Hoffnung, dass sich das mit Änderungen im Umfeld wieder abstellen lässt.

Eine unserer ersten Hennen ("Gacky" - Name ist Programm) war leider von Anfang an so drauf. Erst mit zunehmendem Alter (ist jetzt fast 5J) wurde es besser.

Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es an eingeschränkter Freiheit liegen könnte - wie ja auch @Gubbelgubbel schon schreibt.

Quarkkuchen
13.12.2022, 18:08
Grüß Dich, LizziLotta!



"scheiß Hühner" unbekannter Quelle hinter der Hecke


Da hast Du Dich bestimmt verhört. So etwas sagt doch niemand über Gartenzwerge. "Schöne Hühner", "Schaiße, ich will auch Hühner" oder "Schatzi, hatten wir nicht noch Mais für die Hühner" wird die Heckenquelle geraunt haben.

Nichtsdestotrotz kann Trudi berechtigte Gründe für ihre Lebensäußerungen haben. Zum Beispiel sieht sie hinterm Zaun die Würmer frech aus einem ihr bekannten Erdloch krauchen, kann aber nicht hin. Das prangert sie an, also, wie Gubbelgubbel schon anregte, eine Form des gewaltfreien Protests mit Vuvuzela.

Möglich wäre auch, daß sie einen unbestimmten Heißhunger hat. Eine satte Henne meckert nicht, sondern kümmert sich um ihr Kleidchen. Als Gegenmittel denke ich weniger an kropfspannende Überfütterung, sondern daran, daß sie mit hochwertigem Eiweiß, den nötigen Mineralien etc. gut versorgt ist. Schreit sie auch noch, wenn sie ein Hackfleisch oder Hundefutter gegessen hat? (Test)

Wenn unsere Hennen mal lauter wurden, schlich tatsächlich immer etwas herum, selbst wenn wir es oft zunächst nicht sehen konnten. Z.B. gibt es hier ungefähr zwei Dutzend Katzen, die sich gerne mal untereinander die Ohren einreißen, und auch nicht alle benehmen sich höflich, wenn sie unseren Hühnergarten queren. Da unsere große aber endlos liebe Orpingtonhenne vor dem rabaukigsten Prügelkater mal den Rückwärtsgang einlegte, hatte sich mein innerer Katzenfreund schon Gedanken gemacht, wo das mal hinführen soll, doch dann brachte uns der Sommer den kleinen Lachsmann mit dem guten Appetit und dem schwarzen Rauschebart, und er wuchs und wuchs und wuchs, und - was soll ich sagen, seitdem sind unsere Hennen ganz ruhig und entspannt. Um Katzen kümmert er sich übrigens gar nicht, sondern pennt weiter. Aber seit der Schrat durch den Garten schlendert, hat auch der Prügelkater seine Wanderrouten verlegt, ich muß nicht mal mehr Katzenwürste ausgraben. Sehr angenehm. Frühmorgens bin ich vor ihm wach, öffne das Fenster und warte, daß er HUHUUU ruft.

Vero123
13.12.2022, 20:55
Hühner haben so unterschiedliche Charakter, aber andauerndes Gemotze heißt normalerweise (wie hier schon geschrieben wurde): UNZUFRIEDEN :prot. Was du tun kannst: durch Beobachtung und ausprobieren herausfinden ob du Ihre Unzufriedenheit beseitigen kannst. Wenn nicht bleibt der Refrain eines alten Kinderliedes „Hühnern die gackern und Hähnen die krähen, den soll man beizeiten die Hälse umdrehen…..“. Ich will nicht irgendwie anecken, aber auch wir hatten so ein „Schrei-Huhn“, Italiener Henne, hervorragende Legerrin, traumhaft schön, aber hat mindestens 3h vor und 1h nach jedem Ei dermaßen rumgeschrien, einfach hektisch, von einem Nest zum anderen (wir haben alles ausprobiert), mein Freund ist im Homeoffice schier wahnsinnig geworden. Ein Jahr haben wir es ausgehalten, danach landete sie in Sibirien.

anna.u
13.12.2022, 21:03
Genau so eine hatte ich auch: bevor sie legte, machte sie stundenlang einen Heidenlärm und danach wieder. Kein Gackern, sondern nerviges Gemecker. Es war eine Druffler Haube, auch gute Legerin. Zum Glück hat es hier niemanden so sehr gestört, dass sie weg mußte. Aber gehört hat man die Trude - glaub ich - im ganzen Dorf...

Chickenalarm
13.12.2022, 22:45
Ich habe hier auch 2 Meckertanten. An Enge kann es nicht liegen; sie laufen frei im Garten auf über 900 qm. Gehört für uns dazu und stört hier zum Glück niemanden.

LizziLotta
16.12.2022, 14:40
So, vielen lieben Dank erstmal für die ganzen Antworten... irgendwie hat das mit der Benachrichtigung nicht geklappt, und ich dachte schon keiner weiß Rat 😅
Also, die drei haben eine 12qm Voliere. Ursprünglich war mal geplant, dass sie den ganzen Tag im mobilen Auslauf raus können. Berta fliegt aber erstaunlich gut, und seit die drei im Garten wohnen haben wir sämtliche Katzen der Nachbarschaft da, weshalb wir aus Sicherheitsgründen 30qm mobilen Auslauf im Garten unter Aufsicht umgesetzt haben. Das ging auch erst ohne Probleme. Weil die Tage jetzt ja so kurz sind, haben sie nun eine Automatik-Tür, durch die Sie in den Auslauf können (zum testen derzeit etwa 15 qm, mehr Netz zum abdecken hatten wir gerade nicht da).
Trudi läuft wenn sie schreit meist wie blöd von rechts nach links vor der "alten" Tür, also durch die wir rein gehen und durch die sie früher raus gelassen wurden, obwohl die andere offen steht. Das macht sie oft wohl vor dem Eierlegen, dann geht's rein, raus, meckern, rechts links, meckern, rein raus und irgendwann bleibt sie drin und legt ein Ei. Das macht so etwa 60% Geschrei aus, manchmal scharrt und pickt sie und schreit nebenbei einfach.
Es tut mir für die direkten Nachbarn auch echt leid, super liebe alte Leute die schon richtig traurig waren als wir keinen Hahn geholt haben. Aber denke mit der Lautstärke haben sie damals nicht gerechnet, wir ja auch nicht :(
Mit dem mehr Eiweiß im Futter werde ich testen... habe schon richtig Panik vor der Stallpflicht, da wird sie ja zu Hochtouren auflaufen.
In den Topf soll sie auf gar keinen Fall, sie kommt auf den Arm und mag gekrault werden, das könnte ich nicht 🙈 Notfalls muss ich sehen, dass ich sie bei jemanden unterbringen kann, wo der Lärm egal ist

LizziLotta
16.12.2022, 14:45
Zur Info: Das Geschrei kam aber nicht erst seit dem Umbau, das hat schleichend im Sommer angefangen. Und falls ihr noch Tipps gegen Katzen habt, würde ich mich darüber auch sehr freuen!

Neuzüchterin
16.12.2022, 19:39
Katzen tun den Hühnern nichts.

Gubbelgubbel
16.12.2022, 20:25
Im Gegenteil :D alle Katzen der Gegend leben in Angst vor unseren hühnern :laugh stimmt nicht ganz. Die eigene Katze wird geduldet, fremde Katzen werden umgehend des Platzes verwiesen

Okina75
17.12.2022, 16:12
Ach Quark, Katzen tun den Hühnern nichts! Hört doch mal bitte mit dieser hochspezifischen Verharmlosung auf!
Wenn ich hier in den nun über zehn Jahren Probleme mit Viechern hatte, dann nicht mit den üblichen Verdächtigen (FHM- Fuchs, Habicht, Marder), sondern mit R & K, Ratten und Katzen. Angefangen von kleinen Küken bis hin zu gut halbwüchsigen beiderlei Geschlechts, sowie sie selbstständig waren. Ratten nur die Küken, Katzen die ganze Größenpalette.
Im Jahr werden im Schnitt vier Leute von Haien getötet/ gefressen. Trotzdem hat die ganze Welt Angst vor denen, weil könnte ja jederzeit doch, und so... Warum werden Katzen dann regelmäßig so verharmlost? 90 % der Katzen mögen nichts tun. Könnten aber genau so jederzeit. Haie aber werden unter jederzeitige General- Tödlichkeit verbucht, Katzen hingegen unter jederzeitige General- Harmlosigkeit. Warum? Objektiv ist weder das eine noch das andere Extrem angebracht.

Aber zum Thema: Die Henne ist den ganzen Tag am plärren, weil sie mit den gegebenen Umständen äußerst unzufrieden ist. Wenn sie das jetzt schon so macht, dann wird sich das im Sommer mit steigender Legeleistung wahrscheinlich noch einen Tacken verschärfen, weil Hühner entgegen üblicher Meinung nämlich alles andere als intelligent sind, sondern so gesehen verstockt, stur und nur äußerst ungerne auch nur Fingerbreit von liebgewonnenen Gewohnheiten abweichend. Das geht so weit, dass man auch 20 Nester haben kann, die alle aber auch exakt gleich aussehen und alle bestens geeignet sind. Die Ladies bestehen aber auf Teufel komm' raus darauf, in ihre zwei/ drei gewohnten Nester zu legen. Und wenn da zu Bestzeiten noch weitere 12- 14 Hennen legen, und man ist rangtiefer, dann wird lieber stunden-, und aberstundenlang in höchster Lautstärke wie auch völlig sinnleer rumgequakt vor Beleidigung, als schlicht und ergreifend einfach in eins der anderen haargenau so guten Nester zu steigen.
Da wird vorher stuuuundenlang gemeckert, bis man doch mal das Nest entern kann und nicht gleich wieder von einer ranghöheren rausgejagt wird, gelegt, danach noch unter Umständen stundenlang gemeckert, weil der Hahn nicht zum Abholen kommt- man fragt sich irgendwann ganz ehrlich warum die Leute alle vor krähenden Hähnen die Buxe voll haben. Hennen können da weit, weit schlimmer und penetranter sein, wenn es solche Quakliesen und beleidigten Leberwürste sind!

Gleiches kann bei solchen Tanten passieren, wenn ihnen sonstwas nicht passt, weil dieses anhaltende Rumgetöne deutlicher Ausdruck extremster Bocklosigkeit auf die gegebene Situation ist. Unter Umständen hilft da nur, entweder die Umstände wieder herzustellen, wo alles gut war, die Henne in die Suppe zu verfrachten (was aber nicht gewollt ist), oder sie eben schlicht abzugeben. Und der Nachbar hat sich vllt. nicht besonders gewählt Ausdruck verschafft, aber nicht unrecht.
Nichts gegen Hühner, ich liebe meine Chaotentruppe auch von Herzen, aber solche Meckertanten, die nerven ungeheuer! Vor allem wenn es täglich und pausenlos ist! Ich bin keiner, der das ewige Von Hause aus- Geduckmäusere hier im Forum gut heißt, dass viele Leute sich extra keine Hähne zu halten trauen, weil es die Nachbarn stören könnte. Sondern der Meinung, dass man auch als Hühnerhalter seine persönlichen Rechte hat, und es auf der Welt noch weit schlimmeren Mist gibt, der aber eher klaglos ertragen wird.
Habe ich dauerplärrende Hähne, oder fast noch schlimmer, beschriebene Hennen, kann ich genervte Nachbarn aber bestens nachvollziehen. Weil mich das selber tödlich abnervt. Wie jetzt wieder die Junghähne, die auf einen Schlag alle ihre Stimme entdeckt haben, oder auch nicht so selten meinen Althahn, der dann mal eben manchen Tag das Dorf im Alleingang beschallt, auch wenn die anderen Dorfhähne nichts sagen. Nichts gegen den wiederholten zünftigen Herrenplausch über den Tag verteilt, Hühner haben viel zu erzählen, können ohne weiteres laut sein, aber wenn es wegen völliger Lappalien oder individueller Schwächen ist, hört es sich auf.

Und wird das zu viel, muss man sehen, wie man damit umgeht.

Neuzüchterin
18.12.2022, 09:09
Ich hab nen Kater der kuschelt sich nachts gerne mit Der Glucke samt Küken zusammen.

Huhn von den Hühnern
18.12.2022, 10:24
Die Henne einer Freundin brüllte auch die Siedlung zusammen. stundenlanges Geschrei und irgendwann war Ruhe. Aufgrund einer Kropfverstopfung (Behandlung ohne Erfolg) wurde die Henne dann erlöst. Es stellte sich heraus, dass der Legedarm nicht in Ordnung war. Wir vermuten, Schmerzen beim Legen und sobald das Ei dann raus war, war die Henne ruhig und zufrieden.

LizziLotta
21.12.2022, 08:08
Ich wollte ein Update zur Situation geben...
Trudi ist nun leider ausgezogen (nicht nach Sibirien!) und bei einer Bekannten mit großer bunter Hühnerschar untergekommen, wo sie nach Herzenslust tröten kann 😄 Wir sind der Meinung, dass sie wohl nach uns gerufen hat bzw. sie Aufmerksamkeit wollte. Sie war von klein auf mehr an uns als den anderen beiden Damen interessiert, obwohl alle drei etwa gleich alt waren als wir sie geholt haben. Nun hat sie jedenfalls ein tollen neues Zuhause und Leute die sie genau so gerne kuscheln.
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, was ich mit Wilma und Berta mache. Zu zweit ist ja nicht so toll, vor allem wenn Wilma im Sommer wieder gluckt und Berta dann tagelang "alleine" wäre.
Also im Frühjahr eine neue (Jung) Henne dazu? Hab natürlich Angst, dass dann wieder so ein "Charakterhuhn" wird 😅 An der Rasse Zwerg Amrock liegt es nicht, oder? Die gefällt mir eigentlich nach wie vor, oder habt ihr stillere Empfehlungen?
Jedenfalls nochmal vielen lieben Dank für die ganzen Antworten und die tolle Hilfe hier im Forum!

giggerl07
21.12.2022, 09:50
ich würde auf jeden Fall noch zwei dazuholen (eins allein wird vielleicht gemobbt und ist dann einsam)

Okina75
21.12.2022, 13:52
Zu zweit bringt Hühner nicht um. Viele Kämpferrassen leben nur paarweise, da dulden sowohl Hahn als auch Henne keine anderen Hennen neben sich. Und nicht jeder Hahn hätte von Natur aus einen Harem von mindestens 10 Hennen, viele haben anfangs nur eine oder zwei. Und kuckt man sich die Mädels mal in großen strukturierten Ausläufen an, dann sieht man auch nicht alle in einem großen, uniformen Schwarm umherziehen wie die Schafe, sondern da die Gruppe der gerade empfänglichen Hennen um den Hahn, dort ein Grüppchen zusammen gesetzt aus eventuell Schlupfschwestern, und hier auch mal welche, die einzeln oder zu zweit mit ihrer besten Kumpeline durch die Pampa ziehen.

Mein Rat, auch vor dem Hintergrund der Vogelgrippe jetzt, und da die Amrocks ja Rassehühner sind und man die Verknüpfungen etc. zwischen den Züchtern zumeist nicht erahnt, würde ich die beiden jetzt erstmal so für sich lassen. Hätte den Vorteil, dass man sie etwas auf beschränkterem Raum halten kann, was die Greifvogelabwehr etc. vereinfacht, und würde dann, wenn sich eine setzt, nur über Bruteier wieder auffüllen.
Auch das hätte mehrere Vorteile, wie etwa, dass man egal wie und woher bei bereits fertigen Tieren niemals weiß, ob und was man sich da einschleppt. In fact ist es so, dass ich plusminus mit jeder Übernahme bereits fertiger Tiere immer irgendwas dabei hatte, sei das Schnupfen oder schlimmere Sachen wie Mykoplasmen und Co..
Damit gefährdet man seine eigenen Tiere, wie auch die neuen, weil jede Truppe ihre spezifische Keimflora hat und verschieden immun ist. Seit nun gut und gerne fünf Jahren hole ich neues Blut ausschließlich über Bruteier rein, und seitdem ist mein Bestand auch quasi krankheitsfrei. Auch blutsfremde Küken wachsen seit drei Jahren problemlos auf, was wohl bedeutet, dass ich die Mykos, die ich mir gleich 2012 mit den ersten Tieren eingeschleppt habe, und die mich manchmal die halbe Jahresnachzucht gekostet haben, wohl ausrotten konnte.

Ich würde das Risiko der Auffüllung mit bereits fertigen Tieren nicht empfehlen, und lieber über Bruteier arbeiten. Die Hennen sind auch zu zweit ganz zufrieden, wenn sie so ein duftes Pärchen sind, und wenn eine gluckt, mag die andere etwas Langeweile schieben, aber das sind ja nur drei Wochen. Ist alles verschmerzbar. Und man kennt die Küken dann von Anfang an und weiß, was man sich einhandelt. Weiß man bei fertig übernommenen Tieren so ja leider auch nicht, wenn man den Ursprungsbestand vorher nicht lange kannte ;).

Grüße,
Andreas

LizziLotta
21.12.2022, 14:25
Damit hast du sicherlich nicht Unrecht, Andreas. Wenn, dann käme ein neues Huhn eh erst im Laufe des nächsten Jahres dazu, wenn hoffentlich die Lage nicht mehr so dramatisch ist. Brüten kommt für mich nicht in Frage, ich wüsste gar nicht wohin mit allen Tieren, speziell den Hähnen

wiesenhuhn
21.12.2022, 15:37
Ich sehe es auch so, dass die Integration neuer Tiere am besten über Bruteier erfolgen sollte. Allerdings werden gerade Mycoplasmen leider auch horizontal weiter gegeben (also über die Eier). Dazu habe ich bereits einige Quellen gefunden, auch ältere Fäden hier im Forum.

Leider kann man seinen Bestand extrem schwer vor Mycoplasmen schützen, solange man irgendwelche fremden Tiere dazu nehmen möchte. Ich selber habe Mycoplasmen im Bestand, und kann nur auf Vitalität selektieren.

nero2010
21.12.2022, 16:56
Ich kann LizziLotta schon verstehen in Bezug Brut...aaaber 1 Tier zu den zwei zusammengeschworenen zu setzen ist nicht schön, genauso wie nur 1 alleine abgeben.
Gibt aber genug VK und Käufer denen das egal ist, bzw gar nicht daran denken wie sich ein Tier plötzlich alleine von der gewohnten Gruppe/Umgebung fühlen mag. Zumindest solltest du eine Quarantänezeit einräumen.

chtjonas
23.12.2022, 05:19
... Brüten kommt für mich nicht in Frage, ich wüsste gar nicht wohin mit allen Tieren, speziell den Hähnen

Selbst brüten (am besten per Naturbrut) ist für mich die sicherste (und erfreulichste) Art, den Bestand zu erweitern. Wenn Du im Frühjahr eine Glucke hast, würde ich mir (am besten hier im Forum) Bruteier von robusten Mixen besorgen und sie brüten lassen.
Wenn Du z.B. 8 Eier unterlegst, hättest Du dann vielleicht 6 Küken. Mit Glück die Hälfte davon Mädels. Die würden dann gleich in die Frauen-WG integriert.

Bezüglich der Hähne: Man muss ja nicht zu vermittelnde Hähne nicht unbedingt selbst schlachten. Aber Du hast doch eine Bekannte mit einer großen Hühnerschar, bei der auch Dein Schreihals untergekommen ist. Könntest Du die nicht im Vorfeld fragen, ob sie vielleicht selbst schlachtet oder eine verlässliche Lohnschlachterei kennt?

Und sollten aus den 8 Eiern 8 Hennchen schlüpfen - für die "überschüssigen" würde sich sicher ein Abnehmer finden lassen.