Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rat bei Fütterungsfragen
Wilde Hummel
06.12.2022, 20:27
Ich muss neues Futter kaufen und schlage mich mit Fütterungsfragen herum, für die ich euren Rat brauchen könnte. Ihr mögt das albern finden, ich mit meinen drei Hühnern mache mir so viel Gedanken, aber irgendwie habe ich immer noch nicht die Fütterung gefunden, die richtig passt. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass alle drei Hühner einen ziemlichen Bedarf haben.
Mein Mixhenne Kiwi legt seit nunmehr 15 Monaten täglich ein Ei, in der ganzen Zeit hat sie vielleicht 10 Tage nicht gelegt. Gemausert hat sie noch nicht. Sie legt also wie eine Legehybride und ist sicher schon ganz schön strapaziert. Ihre Eier haben immer raue Enden, manchmal sind sie auch ganz rau. Könnt ihr mir sagen, woran das liegt? Bekommt sie zu viel/zu wenig Kalzium und oder Phosphor? Liegt es an der Belastung?
Ich weiß auch nicht genug darüber, wie man so extrem legende Hühner am besten versorgt, damit sie keinen Schaden nehmen. Habt ihr dazu Empfehlungen?
Dann habe ich noch zwei Orpis, die seit Ende August/Anfang September mausern und seitdem ununterbrochen neue Federn schieben. Sie machen seitdem Legepause (vorher waren auch ihre Eier-Enden meist rau). Der Berater vom Orpi-SV, den ich im Frühling (eigentlich wegen eines von ihm angebotenen Tretsattel-Schnittmusters) angerufen hatte, hat mich proaktiv darauf hingewiesen, dass Orpis wegen des massigen Körpers und des extremen Gefieders einen höheren Bedarf an Eiweiß (vor allem tierischen Aminosäuren) haben als andere Hühner, außerdem hätten sie einen hohen Vitaminbedarf und bräuchten unbedingt Grünzeug.
Im letzten Winter hat eins meiner Orpis bei einem anderen Federn gefressen, auch ein Hinweis auf einen Mangel. Im Endeffekt musste ich die Henne schlachten lassen, das war schrecklich.
Hinzu kommt, dass sie sich ja mit diesem Kammausschlag herumschlagen, verursacht durch Pseudomonaden, die auch innere Beschwerden machen (ein Huhn ist jung gestorben, vermutlich in Zusammenhang damit). Die Ausschläge als äußeres Zeichen kommen und gehen, gehen aber nie ganz weg. Ich versuche sie mit immunstärkenden Maßnahmen in Schach zu halten.
Dann sind diesen Sommer noch Fußballenabszesse bei den Orpis dazugekommen, die wiederum mit zu viel Eiweiß zusammenhängen können.
Nun versuche ich dem Bedarf meiner Orpis und meiner Turbolegerin mit der Fütterung gerecht zu werden, schwanke zwischen der Gefahr von zu wenig Eiweiß (-> Federnfessen) und zu viel Eiweiß (-> Fußballenabszesse) und versuche gleichzeitig das Immunsystem zu stärken. Das verunsichert mich. Ich hoffe, ihr haltet das nicht für ein Luxusproblem und versteht meine Unsicherheit. Ich habe ja auch noch nicht so viel Erfahrung.
Aktuell füttere ich so:
- Ergänzerpellets (Kaiser Bio LEK) als Standfutter (20% RP, 3,95% Calcium, 0,75% Phosphor, 0,4% Methionin, 0,9% Lysin, Vit. A 15.000, Vit. D 3.000)
- Morgens eine kleine Menge Weichfutter (1 großer EL pro Huhn), bestehend aus gehacktem Grünzeug (Brennnesseln, Löwenzahn, Luzerne im Wechsel), den Ergänzerpellets, 1/2 EL Blutmehl, 1 TL Magerquark + Immunstärker (Kurkuma, Ingwer, Knoblauch, Thymian)
- Nachmittags 100 g Weizen
- Eierschalen, Grit und Hornspäne (letztere werden verschmäht) zur freien Verfügung.
Es gibt kein Licht im Stall.
Ich habe immer mal wieder Anwandlungen, das Weichfutter wegzulassen, und habe es gerade erst wieder probiert, nachdem im Weichfutterfaden mehrere alte Hasen schrieben, sie hielten das für überflüssig. Es gab nur noch Ergänzerpellets + Weizen nach Vorschrift und eine Handvoll Grünfutter pro Tag im Korb zum selbst zupfen (sie sind alle heiß auf Grünfutter, gebe ich keins, stopfen sie sich stattdessen auf dem Rasen mit Gras voll, gebe ich "besseres" Grünzeug, fressen sie kein Gras).
Ergebnis: Ohne Weichfutter legte Mixhuhn Kiwi zwei Tage später ein extrem raues Ei, danach 4 Tage gar nicht mehr, sie sah irgendwie struppig aus, mauserte aber nicht. Kiwi und Orpi Mozzi bekamen Durchfall (vielleicht wieder die Pseudomonaden?). Orpi Prillan begann beim Putzen ihre eigenen Federn zu fressen. (Trotz der Eiweißpellets!) Ich machte die Gegenprobe und gab das Weichfutter wieder. Seitdem legt Kiwi wieder täglich, sieht wieder gut aus, Durchfall verschwand wieder, Prillan frisst keine Federn mehr.
Ich denke also, dass es gut ist, wenn ich bei dem Weichfutter bleibe. Kiwi ist besonders gierig danach und frisst am meisten davon, offenbar braucht sie das tierische Eiweiß für die extreme Eierproduktion.
Ich frage mich seitdem, ob es gut für Kiwi wäre, das extreme Dauerlegen zu stoppen, indem sie weniger Eiweiß bekommt? Oder wäre es nicht gut, wenn sie aus Mangel aufhört zu legen, obwohl sie nicht mausert, und ich sollte sie weiter besonders gut füttern? Was meint ihr?
Nun muss ich neues Futter kaufen und bin am überlegen. Eigentlich würde ich gerne bei der Kombi Eiweißpellets + Körnerfutter nachmittags bleiben. Die Hühner fressen die Pellets sehr gern und restlos auf. Sie lieben es auch, nachmittags im Laub nach Körnern zu scharren, so kann man außerdem die zu Verfettung neigenden Orpis dazu bringen, sich zu bewegen und nicht so viel still herumzusitzen. Ich finde es auch besser, wenn sie in den 17-Stunden-Winternächten ganze Körner im Magen haben, die länger vorhalten, und sie lieben Körner natürlich auch mehr. Allerdings frage ich mich wegen der rauen Schalen trotzdem, ob etwas anderes besser wäre, z.B. ein Alleinfutter. Aber womit rege ich dann das Scharren an?
Wenn ich bei dem Nachmittags-Körnerfutter bleibe, gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder einfach Weizen (RP 12, ME 12,7).
Lieber würde ich den Karner Geflügelkörnermix nehmen. Meine Hühner mögen den sehr. Er besteht aus Weizen, Gerste, Mais, SB-Kernen mit Schale, ein paar Erbsen und Grit. Karner gibt dafür 11% RP und 8,0 MJ/Kg an, was ja auch einem ME von 8 entspricht. Ich habe bei Karner gefragt, wie es sein kann, dass das nur einen ME von 8 hat ???, aber sie meinen, das würde stimmen. Ein ME von 8 wäre super für die Orpis. Aber denkt ihr, das kann sein? Müsste nicht auch der RP-Gehalt höher sein, wenn noch SB und Erbsen drin sind? Aber gibt es das, falsche Angaben bei den Werten?
Neben Antworten auf meine Fragen bin ich auch allgemein für Hinweise und Überlegungen von euch dankbar! :)
Dorintia
06.12.2022, 20:41
Es ist immer schwer Hühnern mit unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, ohne Nachteile für jeweils die anderen.
Hast du schon mal eine Mineralstoff/Vitaminmischung mit an das Weichfutter gegeben?
Dein Ergänzer hat zwar gut RP aber der Ca Gehalt ist eher so der Mindestbereich.
Statt dem Weizen kannst du das Karner nehmen. Da wäre dann auch noch Ca drin oder? Wobei das ja meist liegenbleibt.
chtjonas
06.12.2022, 22:17
Hast Du schon mal Auswahlfutter in Erwägung gezogen?
Wilde Hummel
06.12.2022, 22:46
Ich habe noch keine Vitamin/Mineralstoffmischung an das Weichfutter gegeben. Sie bekommen ACDE ins Trinkwasser. Aber da sind natürlich keine Mineralien drin.
Ja, im Karner ist Grit drin, das geht aber unter, wenn man es als Scharrfutter verwendet.
Das war mir nicht klar, dass das Calcium in den Pellets im Mindestbereich ist. Schon mal eine wichtige Info!
Kommen die rauen Eierschalenenden denn von zu viel oder zu wenig Calcium?
Auswahlfutter habe ich probiert, davon wurden die Orpis leider zu dick.
nero2010
06.12.2022, 23:01
Hallo Hummel
Ein Bekannter von mir hatte Orpis, sogar gezüchtet bis er Allergie bekam und aufhören musste.
Der hat Alfana gefüttert, die HZ Schiene. Hab nie gehört, dass die Tiere Probleme gehabt hätten.
Ich habe es auch gefüttert und war seehr zufrieden damit , leider musste ich wechseln als er aufhörte weil mir der Versand einfach zu teuer war. Meine Futterverbrauch ist etwas mehr als Deiner :laugh
wolfswinkel7
06.12.2022, 23:06
Das bekommen meine Damen in der Woche zweimal ins Weichfutter, denke es ist ganz ok. Ich kauf es im Landhandel. Max einen Teelöffel voll.
https://www.muehle-gladen.de/test-import/brockmanns-zwergmarke-5kg.html
Blindenhuhn hat auch mal Calcium-Tabletten mit Vitamin D empfohlen, gibt's bei DM.
Als ich meine Hybrid noch hatte, hat die eine auch solche Eier gelegt, hab ihr dann jeden zweiten bis dritten Tag eine Tablette schnabulös verabreicht und die Eier wurden wieder glatter, nach der dritten Gabe waren sie wieder perfekt.
Gibst du auch Bierhefe ins Weichfutter? Soll auch gut fürs Gefieder sein.
Mate Kroate
07.12.2022, 00:11
Dein Problem mit den Eierschalen hatten unsere Lohmann auch gehabt. Die waren zeitgleich noch in der Mauser. Der Bedarf an Eierschalen war so groß das wir Mineralzusatz besorgt haben, da uns die Eierschalen ausgegangen sind. Der hat aber erst geholfen als wir wieder Eierschalen zufüttern konnten.
Eierschalen werden nach Bedarf gefressen, heißt die Damen wissen wieviel sie brauchen. In der Hand zerkleinert fressen unsere sie am liebsten, zu fein bleibt liegen.
Guten Morgen,
versuch es mal hiermit:
https://www.eierschachteln.de/kalkgrit
Dort gibt es verschieden Mineral/Kalk Körnungen.
Gruß Lotta
Ich kann bei meiner Mixtruppe seit Jahren die Erfahrung machen, daß (tierisches?) Eiweiß die Legeleistung extrem puscht.
Wenn ich beispielsweise den Legebeginn der Junghennen im Spätherst forcieren möchte, brauche ich nur täglich irgendwie tierisches Eiweiß in die Ration einzubringen, die übliche Körnermischung zu rationieren und mehr Legemehl anzubieten. Die mausernden Althennen verschmähen das Legemehl weitgehend, sind aber ganz wild auf das Futter aus tierischem Ursprung.
Was nun bei Dir die Ursache ist für die geschilderten Probleme, weiß ich nicht, aber mir erscheint die ganze Ration rein aus dem Bauchgefühl heraus extrem Eiweislastig für "Normalleger". Möglicherweise meinst Du es zu gut?
Meine Truppe bekommt eine Körnermischung aus dem örtlichen Landhandel, RP-Gehalt um die 16 % (muß erst nachsehen), dazu Legemehl nach Gefühl, bzw soviel sie mögen (das schwankt extrem übers Jahr). Die Legeleistung liegt im Durchschnitt bei 120 - 180 Eiern/Jahr/Henne, bis auf einige immer wieder mitlaufende ausgestallte Hybridinnen in der Umstellungsphase habe ich nie Probleme mit der Schalenqualität. Grünzeug gibts, was sie sich selbst draußen zupfen, im Winter bei geschlossener Schneedecke mal einen Salat oder einen Kohlkopf. Lieber biete ich Obst (Äpfel, Birnen, Bananen) an oder Tomaten, Paprika, auch mal einen Kürbis.
Extrem Gras fressende Hühner kenne ich nicht, vielleicht ist es bei Deinen ein Versuch, die mir sehr gehaltvoll vorkommende Fütterung irgendwie auszugleichen??
Aber wie gesagt, ist nur Spekulation.
Silmarien
07.12.2022, 13:17
Du machst dir viele Gedanken zum Thema Ernährung, und vom Eindruck her bekommen die Chicks auch viel im Sinne von viele Komponenten. Ich würde das Gegenteil ausprobieren. Setze alles auf null, nimm ein Alleinfutter mit guten Werten, bei dem du ein gutes Gefühl hast. Dann gib nur noch das zur freien Verfügung. Nichts, wirklich nichts anderes dazu. Außer das, was sie selber finden. Für, sagen wir mal, zwei bis drei Wochen. Und dann schaue, wie es ihnen damit geht.
Wilde Hummel
07.12.2022, 14:35
Ein Bekannter von mir hatte Orpis, sogar gezüchtet bis er Allergie bekam und aufhören musste. Der hat Alfana gefüttert, die HZ Schiene. Ich habe es auch gefüttert und war seehr zufrieden damit
Ja, Orpizüchter füttern meist "Alfana Hz 2 Orpington", das für Orpis entwickelt wurde und mit Fischmehl ist. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, aber ein paar Sachen haben mich zögern lassen. Es enthält nur 1,2% Ca. Der Getreideanteil besteht ausschließlich aus Schwarzhafer - Hafer pur ohne andere Getreidekomponenten soll wegen der Betaglucane ja nicht gut für Hühner sein (vielleicht ist das bei Schwarzhafer anders?). Und es enthält Milchpulver, Hühner sollen ja Milchzucker nicht gut verdauen können. Aber deine Seidis scheinen ja gut damit zurechtgekommen zu sein.
Blindenhuhn hat auch mal Calcium-Tabletten mit Vitamin D empfohlen, gibt's bei DM.
Als ich meine Hybrid noch hatte, hat die eine auch solche Eier gelegt, hab ihr dann jeden zweiten bis dritten Tag eine Tablette schnabulös verabreicht und die Eier wurden wieder glatter, nach der dritten Gabe waren sie wieder perfekt.
Gibst du auch Bierhefe ins Weichfutter? Soll auch gut fürs Gefieder sein.
Im letzten Winter hat Kiwi mal massiv Windeier gelegt. Sie ist ein Ayam-cemani-Mix und hat einen dunkler pigmentierten Kamm, konnte im Winter wohl nicht genug Vit. D bilden. Damals haben sie Alleinfutterpellets bekommen und noch kein ACDE ins Trinkwasser. Damals habe ich ihr die Calcium dura/Vit. K Tabletten von DM gegeben, das hat natürlich sofort geholfen. Es ist eine gute Idee, mal auszuprobieren, ob ihre Eierschalen jetzt dadurch glatt würden (auch zum Erkenntnisgewinn).
Möglicherweise sind die Ergänzerpellets, die sie aktuell bekommen, auch schon etwas zu alt. Ich weiß nicht, ob sich Vit. D dann zersetzt?
Ja, Bierhefe bekommen sie jd. 2. Tag ein wenig ins Weichfutter.
Dein Problem mit den Eierschalen hatten unsere Lohmann auch. Der Bedarf an Eierschalen war so groß das wir Mineralzusatz besorgt haben, da uns die Eierschalen ausgegangen sind. Der hat aber erst geholfen als wir wieder Eierschalen zufüttern konnten. Eierschalen werden nach Bedarf gefressen, heißt die Damen wissen wieviel sie brauchen. In der Hand zerkleinert fressen unsere sie am liebsten, zu fein bleibt liegen.
Hier wandern auch alle Eierschalen umgehend in der Hand zerkleinert zu den Hühnern nach draußen und werden dort von Kiwi allein sofort aufgefressen. Einen Vorrat können wir daher gar nicht anlegen.
versuch es mal hiermit:
https://www.eierschachteln.de/kalkgrit
Sie bekommen schon Kalkgrit, in einer Schale gemischt mit Muschelgrit, Kiwi frisst täglich davon. Wenn ich es so recht bedenke: Sie frisst täglich Eierschalen und zwei Sorten Grit, vermutlich ist da nicht die Zufuhr das Problem, sondern doch das Vit. D/K.
Ich kann bei meiner Mixtruppe seit Jahren die Erfahrung machen, daß (tierisches?) Eiweiß die Legeleistung extrem puscht. mir erscheint die ganze Ration rein aus dem Bauchgefühl heraus extrem Eiweislastig für "Normalleger". Möglicherweise meinst Du es zu gut?
Grünzeug gibts, was sie sich selbst draußen zupfen, im Winter bei geschlossener Schneedecke mal einen Salat oder einen Kohlkopf. Lieber biete ich Obst (Äpfel, Birnen, Bananen) an oder Tomaten, Paprika, auch mal einen Kürbis.
Extrem Gras fressende Hühner kenne ich nicht, vielleicht ist es bei Deinen ein Versuch, die mir sehr gehaltvoll vorkommende Fütterung irgendwie auszugleichen??
Setze alles auf null, nimm ein Alleinfutter mit guten Werten, bei dem du ein gutes Gefühl hast. Dann gib nur noch das zur freien Verfügung. Nichts, wirklich nichts anderes dazu. Außer das, was sie selber finden. Für, sagen wir mal, zwei bis drei Wochen. Und dann schaue, wie es ihnen damit geht.
Das sind sinnvolle Überlegungen. Ich hatte mich ja auch gefragt, ob es besser wäre, Kiwi durch geringere Eiweißzufuhr zu einer Legepause zu bewegen. Es macht mir ja auch Sorgen, dass sie die ganze Zeit so extrem legt. Aber als ich das Weichfutter weggelassen hatte und Kiwi zwei Tage später das sehr raue Ei gelegt hat, hat sie dieses nachts auf dem Kotbrett verloren, und ich bekam Angst, dass es nun mit den Windeiern bei ihr wieder losgeht. Sie war auch nie ein "Normalleger", sie hat von Legebeginn an täglich gelegt, als die Hühner noch ein normales Alleinfutter bekommen haben.
Dennoch finde ich es eine gute Idee, aktuell erneut auszuprobieren, was eigentlich passiert, wenn ich nur noch ein Alleinfutter gebe. Es kann sein, dass sie versuchen, durch Gras fressen den Eiweißanteil der Nahrung zu senken. Das müsste man tatsächlich ausprobieren.
Außer Rasengras bietet mein Garten allerdings kein Grünzeug, es ist keine artenreiche Wiese. Wenn ich außer dem Alleinfutter kein Grünzeug anbiete, müssten sie alle Vitamine aus dem Futter beziehen (wenn es auch kein ACDE gibt). Ein bisschen zögere ich, weil mir der Orpi-SV-Berater eingeschärft hat, Orpis brauchten Gemüse/Grünfutter und tierisches Eiweiß. Wobei man mit Gemüsegaben, seien sie noch so klein, natürlich das Alleinfutter schon wieder durcheinanderbringt.
Ein bisschen zögere ich, weil mir der Orpi-SV-Berater eingeschärft hat, Orpis brauchten Gemüse/Grünfutter und tierisches Eiweiß. Wobei man mit Gemüsegaben, seien sie noch so klein, natürlich das Alleinfutter schon wieder durcheinanderbringt.
Der Mann hat sicher recht, aber die Frage ist halt, von welchen Mengen da geredet wurde. Außerdem ist nicht eine Haltung wie die andere, und was bei einer vielleicht sowieso im Angebot wäre, weil's der Auslauf oder die Futtermischung schon hergibt, kann bei einem anderen absolut Mangelware sein.
Ich denke, mal probeweise das Angebot für etwa zwei Wochen, wie vorgeschlagen, zurückzufahren, bringt die Orpis nicht sofort in ein Riesenfutterdefizit. Ich bin auch davon überzeugt, daß Rations- und Futterwertberechnungen nicht als Religionsgebote verstanden werden sollten. Da wird mit Bedarfswerten gerechnet, die ja immer nur den Durchschnittswert von wievielen (?) Individuen darstellen, und soweit ich weiß, sind diese Durchschnittswerte nicht an Rassehühnern oder irgendwelchen Mixen erhoben worden, sondern an den ja extrem uniformen und sehr reguliert gehaltenen Linien der Hybridzüchter.
Ich zumindest traue meinen Hühnern zu, daß sie, sofern das Angebot vorhanden ist, ihren Bedarf erkennen und auch entsprechend regulierend sich mit allem nötigen versorgen können. Von einer "zwangsweisen" Zuführung bestimmter Komponenten durch das Untermischen in besonders schmackhafte Weichfuttermischungen halte ich eigentlich nichts. Das ist aber meine absolut persönliche Einstellung.
Übrigens habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, ausgestallte Hybriden durch den schrittweisen Entzug von Legemehl in eine Legepause zu schicken. Eine Körnermischung satt, Freilauf und viel Grünzeug/Obst/Gemüse steht aber immer zur Verfügung.
MichiGockel
07.12.2022, 15:38
Du machst dir viele Gedanken zum Thema Ernährung, und vom Eindruck her bekommen die Chicks auch viel im Sinne von viele Komponenten. Ich würde das Gegenteil ausprobieren. Setze alles auf null, nimm ein Alleinfutter mit guten Werten, bei dem du ein gutes Gefühl hast. Dann gib nur noch das zur freien Verfügung. Nichts, wirklich nichts anderes dazu. Außer das, was sie selber finden. Für, sagen wir mal, zwei bis drei Wochen. Und dann schaue, wie es ihnen damit geht.
Ich würde mich da auch Silmarien anschließen.
Ich habe z.B. die Legepellets von Meika und Kaisermühle probiert, die von der Kaisermühle fressen sie deutlich lieber.
Und noch lieber nehmen sie von Kaisermühle das Zweinutzungshuhnmehl und/oder das Legehennenmehl.
Also bekommen sie jetzt Pellets und Mehl als Grundration von Kaisermühle.
Alles was sich die Tiere draußen suchen, fressen sie meines Erachtens zusätzlich z.B. Gras, Gemüseabfälle, manchmal gekochte Kartoffeln.
Aber erst mal muss der Kropf mit Futtermischung voll sein.
Zusatzfutter gibt es immer erst Nachmittags, um die Gesamtration nicht zu verdünnen.
Die Futtermittelhersteller für die Legehennenhaltung machen sich doch sicher reichlich Gedanken, ein vollwertiges Futter mit möglichst optimaler Zusammensetzung anzubieten. Stehen ja in Konkurrenz zueinander. Und wenn da einer der Hersteller ein Futter hätte wo in der gewerblichen Tierhaltung am Ende ein paar Eier mehr raus kämen oder weniger Tierverluste.... der andere würde nix mehr verkaufen.
mit so Sonderfutter für irgendeine Rasse wäre ich skeptisch.
Das scheint mir irgendwie so zu sein wie mit der Tomatenerde, Kräutererde, Hochbeeterde, Geranienerde..... Das ist immer fast das gleiche und manchmal muss da einfach eine Komponete verarbeitet werden damit sie weg ist.
Die packt man dann in ein Sonderprodukt, schönes Bild drauf und schon kann man das verkaufen.
Der Schwarzhafer muss wohl irgendwo hin...:p
ps: ich hätte noch 5Tonnen Biohafer zu verkaufen :cool:
Auch mein Rat:
nimm ein fertiges Vollfutter und das für eine Zeit. Zusätzlich Gritt und Kalk/Eierschalen zur freien Verfügung. Das kann nicht falsch sein.
Noch vergessen - ist aber auch nur frei in den Raum gedacht - wenn deine Kiwi "von Haus aus", also genetisch bedingt, eine hohe Legeleistung mitbringt, dann wird das durch viel Eiweiß noch zusätzlich gepuscht. Damit steigt natürlich auch der Bedarf an u.a. Kalzium und anderen Komponenten. Es gibt Untersuchungen, nachdem z.B. Legehybriden zum ende der Legeperiode gar nicht soviel Futter, egal wie hochkonzentriert und angereichert, aufnehmen können wie sie zur Eiproduktion brauchen, Sie sind gezwungen, ihre Körperreserven anzugreifen, während Genetik und Futterzusammensetzung sie weiterhin zum Eierlegen "zwingen".
Raue oder unregelmäßige Schalen oder Windeier haben eine andere Ursache als Eiweißmangel.
Mate Kroate
07.12.2022, 16:05
So wie es aussieht ist Kiwi dein Problemkind. Sie hat einen anderen Bedarf als die anderen beiden. Daran sieht man das du nicht alle Hühner gleich füttern kannst. Wenn sie sich so mit Kalk vollpumpt wird ihr das wohl auch fehlen. Sammel in der Familie, Nachbarschaft, Arbeitskollegen, Freunden.... Eierschalen. Der Gritt wird teilweise auch als Ersatz für Magensteine aufgenommen, wodurch auch zu viel Kalk aufgenommen werden kann. Gib ein vernünftiges Legemehl und gebe dann langsam wieder ein paar Leckerchen. Achte auf die Veränderungen und ziehe daraus deine Schlüsse. Unsere Erfahrung ist das manchmal weniger mehr ist. Auch bei einem Futterwechsel lassen wir am Anfang alle Leckerchen weg.
Wilde Hummel
07.12.2022, 18:22
Übrigens habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, ausgestallte Hybriden durch den schrittweisen Entzug von Legemehl in eine Legepause zu schicken. Eine Körnermischung satt, Freilauf und viel Grünzeug/Obst/Gemüse steht aber immer zur Verfügung.
Das ist ja ein guter Hinweis! Ich hätte mich das sonst nicht getraut, weil ich befürchtet habe, dass es Kiwis Körperreserven angreift, wenn sie nicht gut genug versorgt ist.
Es gibt Untersuchungen, nachdem z.B. Legehybriden zum ende der Legeperiode gar nicht soviel Futter, egal wie hochkonzentriert und angereichert, aufnehmen können wie sie zur Eiproduktion brauchen, Sie sind gezwungen, ihre Körperreserven anzugreifen, während Genetik und Futterzusammensetzung sie weiterhin zum Eierlegen "zwingen".
Es ist interessant, dass es offenbar nicht die Genetik allein ist, sondern das Zusammenwirken aus Genetik und Futterzusammensetzung, das das Legen erzwingt.
Ich bin sehr froh, euren Rat eingeholt zu haben! Denn so etwas z.B. wusste ich einfach nicht. Außerdem denke ich klarer, wenn ich die Fragen mal in Worte fasse, als wenn sie nur immer so in meinem Kopf herumgeistern.
Ich habe z.B. die Legepellets von Meika und Kaisermühle probiert, die von der Kaisermühle fressen sie deutlich lieber. Und noch lieber nehmen sie von Kaisermühle das Zweinutzungshuhnmehl und/oder das Legehennenmehl.
Ich hatte auch erst die Pellets von Meika, die mochten sie auch nicht so gerne, und sie sind immer zu Staub zerbröselt. Die Kaisermühlepellets mögen sie sehr gern, aber die gibt es leider nur als eiweißreichen Ergänzer. Legemehl wurde bisher von meinen Hühnern extrem selektiert, wenn im Ring des Futterautomaten dann nur noch die feinen Bestandteile übrig sind, hungern sie lieber tagelang als sie zu fressen. Daher werde ich mich mal nach guten Alleinfutterpellets umschauen. Vielleicht kann man davon ja nachmittags auch ein paar ausstreuen, damit die Orpis im Schwung kommen.
Denkt ihr denn, dass ACDE oder Vit. D-Gaben bei einem Alleinfutterexperiment nicht nötig sind, auch in Hinblick auf Kiwis stärker pigmentierten Kamm?
nero2010
07.12.2022, 19:43
Ich habe ab Legealter das Elterntierfutter von Alfana gefüttert und zwar das ganze Jahr, nicht nur wegen BE sammeln.
Den Zwergen und den Großrassen.
Ich würde dir auch empfehlen ein gutes Alleinfutter zu geben und abwarten was passiert.
Dieses "Nebenbei " füttern habe ich ausser in der Mauserzeit so gut wie ganz eingestellt weil eben dadurch das Alleinfutter zu sehr verdünnt wird. Fressen ja schon nebenbei im Auslauf.
Quarkkuchen
07.12.2022, 21:19
Denkt ihr denn, dass ACDE oder Vit. D-Gaben bei einem Alleinfutterexperiment nicht nötig sind, auch in Hinblick auf Kiwis stärker pigmentierten Kamm?
Soweit ich weiß war/ist bei Alleinfuttermitteln für die Langzeitverabreichung an Legehennen der Vitamin A Gehalt auf einen Höchstwert von 10000 IE begrenzt. Außerdem ist (per Definition) ein Alleinfuttermittel außreichend mit Vitaminen und Spurenelementen ausgestattet, incl. Sicherheitszuschlägen (bei Vitaminen bis 200%).
Die Alfana HZ für Orpington sind danach auch "Ergänzungsfuttermittel" (mit außergewöhnlich hohem Vitamin A-Gehalt), ich füttere das I (Startina 2mm Pellets) gelegentlich mal in kleinen Mengen zu.
Das Grasfressen kann auch (so wie gelegentliches Aufpicken von auf dem Boden gefundenen Federn) einfach nur dem Bedürfnis nach "Rohfaser" dienen. Solch Selbstgefundenes im Auslauf ist in der Alleinfutterkonzeption prinzipiell berücksichtigt, und auch eine kleine Körnergabe (etwa abends) ist möglich - im Ökolandbau wie bei Demeter z.B. mit 15g pro Henne am Tag sogar vorgeschrieben. Deine Hennen müßten also trotzdem nicht für immer Ade zu allen Genüssen sagen (sich selbst sollte man allerdings regelmäßig disziplinieren).
Wilde Hummel
07.12.2022, 21:20
Ich habe ab Legealter das Elterntierfutter von Alfana gefüttert und zwar das ganze Jahr, nicht nur wegen BE sammeln.
Ich würde dir auch empfehlen ein gutes Alleinfutter zu geben und abwarten was passiert.
Dieses "Nebenbei " füttern habe ich ausser in der Mauserzeit so gut wie ganz eingestellt weil eben dadurch das Alleinfutter zu sehr verdünnt wird.
Woran erkenne ich denn ein gutes Alleinfutter?
Bisher habe ich mich bei der Auswahl auf den Bio-Bereich beschränkt, da gibt es ja nicht ganz so viel Auswahl. Ich wäre darauf aber nicht festgelegt.
Ich habe mir gerade die Alfana Elterntierpellets angeschaut, dort stehen als Inhaltsstoffe nur: Sojabohnen, Sojaschrot, Reiskleie, Milchpulver. Das ist ja eine ziemlich ungewöhnliche Kombi, so ganz ohne Weizen und Mais? Und es hat auch 19% Eiweiß, ziemlich viel für ein pur gegebenes Alleinfutter?
Wilde Hummel
07.12.2022, 21:58
HuhuHummel!
Rauhe Schalen können ja viele Gründe haben - zu geringes Calcium-Angebot, ungünstiges Calcium-Phosphor-Verhältnis, Absorbtionsstörungen (u.a. auch durch andere Futterkomponenten), "verfettete" Kalkdrüse nach langer Legearbeit (da hilft nur eine Legepause), zu große Eier... Ein einseitiges Calcium-Überangebot kann sich in pickeligen Eiern, rauhen Enden, aber auch dünneren Schalen, verminderter Futteraufnahme äußern, langfristig die Nieren schädigen und Krankheitssymptome hervorrufen, wie sie bei einer Unterversorgung auftreten (z.B. Knochenweiche). Mehr Calcium ist deswegen oft nicht die Lösung bei Schalenproblemen und nicht ohne Gefahr.
Ich möchte deswegen zunächst einmal etwas anderes zu bedenken geben:
Bei niedrigeren Temperaturen steigt der Energiebedarf des Huhns, den es (bei gleichbleibendem Futter) durch erhöhte Futteraufnahme zu befriedigen sucht (ich erinnere mich dunkel an Zahlen wie ca. 1 Gramm je Grad Celsius unterhalb der thermoneutralen Zone).
Wenn nun bei der kombinierten Fütterung der "Energieanteil" (Getreidekörner) in sommerlicher Menge strikt beibehalten wird, kann das Huhn sich nur am Ergänzer bedienen, der gewöhnlicherweise recht energiearm ist, und muß so zwangsläufig viel mehr Eiweiß und Calcium aufnehmen. Das würde sich, wenn es grenzwertig wird, u.a. in einem weicheren und strenger duftenden Kot äußern. Die Entgiftung kostet übrigens auch Energie (und belastet Leber und Nieren).
Die schönsten Eierschalen hatte ich, als ich noch "Legemehl" fütterte, mit dem Kaiser Zweinutzungshuhnfutter (nur 2,9% Calcium und 15% Rohprotein). Leider fraßen unsere Mäkelhühnchen es immer nur in Quark verpackt mit Seidenschleifchen drumherum, aber die Schalen hätte bestimmt auch die Kaiserin Sisi als handschmeichelnd empfunden. Am schlechtesten funktionierten paradoxerweise Hardcore-Ergänzer mit >6% Calcium und sehr hohen Proteinwerten.
Hohe Calciumgehalte im Futter wirken auch anregend auf das Legen (s. Junghennenfütterung).
Seit ich nur noch Universal- bzw. Kükenpellets mit 1% Calcium ins Haus hole, und die Hühner ihren jeweiligen Calciumbedarf hauptsächlich mittels Austernschalen nach eigenem Appetit decken lasse, gab es interessanterweise gar kein Schalenproblem mehr. Auch die jeden-Tag-ein-Ei-Hybride verpackt nach über 12 Monaten ohne wesentliche Pause im Alter von fast drei Jahren immer makellos.
Da es inzwischen schneematschfrostig ist, und die Hühner wesentlich mehr Zeit in der Voliere verbringen, muß ich zu den Kükenpellets mit 20+% RP aber auch deutlich mehr Getreidekörner anbieten, sonst merke ich an Eigröße und Kot, daß es eiweißmäßig zuviel wird. Wenn sich das Deuka Uni mit "nur" 17,8% Protein in den Näpfen befindet, reichen dagegen 10-20g Extra-Körner pro Huhn am Tag, und es ginge wohl auch ohne.
Vielleicht "verdünnst" Du Deine Ergänzerpellets versuchsweise zunächst einmal deutlich stärker - wenn es sich noch um die Kaiser B-LEK handelt, sind die ohnehin (außer überlagert) ziemlich am legalen Maximum vitaminisiert, also auch eine 50:50-Fütterung sollte keine Defizite bei Vitamin A, D etc. riskieren. Deswegen würde ich auch den Trinkwasserzusatz mal weglassen, aber darauf achten, daß eine Calciumquelle zur Selbstversorgung immer in Reichweite ist. (Austernschalen sollen nach älteren Studien wohl am besten funktionieren, da in der Henne langsamlöslich, auch Deuka empfielt bei dem Uni-Futter Austernschalen als Extraangebot für legendes Geflügel.)
Innerhalb von einigen Tagen müßtest Du dann beobachten können, ob sich die Schalenqualität verbessert oder verschlechtert.
Ich kopiere deinen interessanten Beitrag mal hierhin, Quarkkuchen!
Wenn raue Eier so verschiedene Gründe haben können, verstehe ich jetzt, warum ich zu den Ursachen im hüfo nichts Klares gefunden habe.
Verfettete Kalkdrüse könnte nach 15 Monaten täglichem Dauerlegen bei Kiwi natürlich auch sein.
Wie immer merke ich bei deiner geballten Kompetenz, wie komplex diese ganzen Zusammenhänge sind.
Wenn ich das so lese, denke ich, dass ich insgesamt zu vorsichtig Weizen zugefüttert habe, weil ich die Aussage im Kopf hatte, dass man bei 20% Ergänzern "Körner zufüttern kann, aber nicht muss" und wegen des Gewichts der Orpis den Energiegehalt des Futters lieber niedriger setzen wollte. Das war vielleicht auch ein Fehler. Die Häufchen sahen allerdings trotzdem top aus. Ich habe auch schon ausprobiert, mehr Körner zuzufüttern, Kiwis Eierschalen wurden dadurch eher noch schlechter.
Interessant, dass du schreibst, dass bei dir bei den hardcore-Ergänzern die Schalen am schlechtesten waren.
Leider sind meine Kaiser Bio LEK Pellets überlagert :rotwerd , ich habe sie im März gekauft, als ich noch die doppelte Menge Hühner hatte, als sich die Anzahl dann rasch halbiert hatte, haben sie viel zu lange gebraucht, um sie aufzufressen. Sich dann zu entschließen, die irgendwann wegzuwerfen, fand ich schwierig. Hätte ich wohl tun sollen. Vielleicht ist die Überlagerung Teil des Problems.
Wenn ich jetzt bei dir lese, wie komplex diese ganzen Zusammenhänge sind, denke ich: Das überfordert mich, da kann ich doch nur Sachen falsch machen. Ich neige dann doch sehr dazu, erstmal ein Alleinfutter auszuprobieren.
Bisher habe ich wegen der Orpis immer auf einen eher niedrigen ME geschaut, ist das im Winter dann gar nicht richtig? Wie hoch sollte er sein?
Gubbelgubbel
07.12.2022, 22:03
Oh das war Mal wieder hochgradig informativ! Danke Quarkkuchen!
Wilde Hummel
07.12.2022, 22:09
Soweit ich weiß war/ist bei Alleinfuttermitteln für die Langzeitverabreichung an Legehennen der Vitamin A Gehalt auf einen Höchstwert von 10000 IE begrenzt. Außerdem ist (per Definition) ein Alleinfuttermittel außreichend mit Vitaminen und Spurenelementen ausgestattet, incl. Sicherheitszuschlägen (bei Vitaminen bis 200%).
Die Alfana HZ für Orpington sind danach auch "Ergänzungsfuttermittel" (mit außergewöhnlich hohem Vitamin A-Gehalt), ich füttere das I (Startina 2mm Pellets) gelegentlich mal in kleinen Mengen zu.
Das Grasfressen kann auch (so wie gelegentliches Aufpicken von auf dem Boden gefundenen Federn) einfach nur dem Bedürfnis nach "Rohfaser" dienen. Solch Selbstgefundenes im Auslauf ist in der Alleinfutterkonzeption prinzipiell berücksichtigt, und auch eine kleine Körnergabe (etwa abends) ist möglich - im Ökolandbau wie bei Demeter z.B. mit 15g pro Henne am Tag sogar vorgeschrieben.
Ich hatte diesen Beitrag erst nicht gesehen, weil er sich mit meiner Antwort auf nero überschnitten hatte. Beruhigend, dass es bei den Vitaminen einen "Sicherheitszuschlag" gibt, dann sollte ein Alleinfutter diesbezüglich ja tatsächlich reichen. Und dass Selbstgefundenes im Auslauf berücksichtigt ist und ganz kleine Körnergaben zum scharren trotzdem möglich sind, wusste ich auch noch nicht.
nero2010
07.12.2022, 22:19
Ich nehme lieber ein höher dosiertes Proteinfutter eben aus dem Grund weil ja noch Gras und eben auch paar Körner gegeben werden können ohne dass Gehalt zu niedrig wird.
Im Winter finden sie dann eben draussen nicht mehr viel gehaltvolles an Proteinen.
Ich würde ihnen gerne Leckereien regelmässig anbieten aber dann verschmähen sie ihr Futter .
Wilde Hummel
08.12.2022, 06:45
Ja, das habe ich bisher auch so gesehen, dass man bei einem höher dosierten Proteinfutter noch Luft hat. Aber mittlerweile habe ich das Gefühl, es damit nicht so gut hinzukriegen, es gibt einfach verschiedene Schwierigkeiten.
Neulich besuchte mich meine Freundin, die auch Hühner hat, und brachte mir welche von ihren Eiern mit. Sie füttert ausschließlich ein Alleinfutter. Ihre Eierschalen waren alle ganz seidenglatt, so etwas habe ich hier ewig nicht gesehen.
Was z.B. auch noch ein Punkt ist, der mich schon länger beschäftigt: Die Hühner fressen ganze Weizenkörner ja sehr gerne. Wenn sie die nachmittags bekommen, stürzen sie sich drauf. Meine Hühner sind aber unterschiedlich schnell. Kiwi sucht und pickt mit der Geschwindigkeit einer Nähmaschine, die langsame Prillan bekommt von den Körnern höchstens halb so viel ab. Die Körner aus dem Napf zu geben ändert nicht viel daran: Seit wir keinen Hahn mehr haben, benimmt Prillan sich "hahnig". Sie ruft die anderen mit Futterlocken zum Futter und lässt ihnen den Vortritt, obwohl sie die Alphahenne ist. So werden die Nachmittagskörner stets unterschiedlich verteilt. Seit ich weiß, dass zu viel Eiweiß Fußballenabszesse begünstigt, frage ich mich, ob die deswegen bei Prillan stets am schlimmsten waren.
Übrigens geht mir schon seit langem noch eine Frage durch den Kopf: Ein Ei durchläuft ja bei der Produktion verschiedene Phasen, tagsüber wird das Innere gebildet, nachts erfolgt dann die Kalzinierung, wenn es morgens gelegt wird. Wenn nun die Hühner morgens die Eiweißpellets mit Ca, Phosphor etc. fressen und nachmittags Weizen, in dem kein Ca drin ist, ist das doch eigentlich nicht so günstig, wenn sie das Ca nachts für die Eierschalen brauchen? Dann müssten sie doch auf jeden Fall abends noch Grit fressen?
nero2010
08.12.2022, 07:11
Hühner können Ca in den Knochen speichern . Meine fressen keinen Grit , höchstens mal zerkleinerte Eierschalen.
Ich trockne die erst , dann mit Hand zerbröselt und nur von den eigenen Eiern !
Mein Futter hat eigentlich immer schon minimal 17,5 bis maximal 19% Protein. Fußballenabszesse hatten meine noch nie.
Quarkkuchen
08.12.2022, 11:32
Keine Panik, Wilde Hummel!
Fußballspieler, Pferdebesitzer und Fotomodelle wandern in den Weiten der leistungsgerechten, "richtigen" Ernährung meist noch viel ruheloser herum. Viele unschöne Entwicklungen in der Tier- und insb. der Hühnerhaltung waren eben auch der fortschrittsgetriebene Versuch, sämtliche Störfaktoren auszuschalten. Wenn ein temperiert gehaltenes Käfighuhn rund ums Jahr einen ziemlich genau kalkulierbaren Energieumsatz hat, immer das gleiche Futter in vorhersehbarer Menge aufnimmt, wird vieles einfacher.
Wir müssen uns da mehr auf Beobachtung, vorsichtigen Versuch und Resonanz verlassen, was Erfahrung braucht, mit der Zeit wird man dann besser darin (wenn man sich denn darauf einläßt). Ich finde in dieser Hinsicht eine Hängemattenrasse wie das Lachshuhn entspannter im Umgang, denn wenn dem was nicht in den Kram paßt, legt es mal ein paar Tage lang keine Eier, statt die Schale zu verlieren.
Wenn nun die Hühner morgens die Eiweißpellets mit Ca, Phosphor etc. fressen und nachmittags Weizen, in dem kein Ca drin ist, ist das doch eigentlich nicht so günstig, wenn sie das Ca nachts für die Eierschalen brauchen? Dann müssten sie doch auf jeden Fall abends noch Grit fressen?
Ja, siehe:
https://lohmann-breeders.com/de/die-optimale-kalziumversorgung-von-legehennen/
Tatsächlich kann ich das bei unseren auf dem nur-1-Prozent-Calcium-Futter jetzt ganz deutlich sehen, die schnabbeln am späten Nachmittag und vor-dem-zu-Bett-gehen verstärkt an den Austernschalenschüsseln.
Die Mauserhühner, Junghennen und der kleine Minnesänger mit dem schwarzen Bart dagegen fressen praktisch nie von der Calciumkiste.
Die ideale Partikelgröße (sie müssen es ja auch gern fressen) und Löslichkeit sind dann aber schon wieder Fragen, denen man den Rest des Lebens widmen könnte, s.z.B. hier S.22: https://www.baysg.bayern.de/mam/cms16/zentren/kitzingen/dateien/legehennenfuetterung_baysg-publikation.pdf
Ich habe mich praktischerweise hauptsächlich darauf beschränkt: "Eine weitere Möglichkeit zur Bereitstellung von Calcium für die Eibildung in der Dunkelphase ist die Gabe / Applikation von Austern-Muschelschalen am Abend."
Leider sind meine Kaiser Bio LEK Pellets überlagert , ich habe sie im März gekauft ... Sich dann zu entschließen, die irgendwann wegzuwerfen, fand ich schwierig.
Nach dem heißen Sommer ist es wohl besser, die nicht mehr zu verwenden, die Sicherheitszuschläge sind auch dazu da, die Wirkstoffreduzierung bei der Lagerung im Griff zu halten.
Ich hatte am Ende auch fast einen halben Sack übrig, die habe ich selbst gegessen und auch löffelweise an die Insassen des Wurkomposts verfüttert, wodurch sie den Hühnern indirekt irgendwann wieder zugute kommen könnten.
Der wissenschaftliche Geflügelhof fütterte übrigens die Zweinutzungshühner mit Deuka VoMiGo LAF Alleinfutter. Ist zwar nicht BIO, aber vielleicht siehst Du Dir mal die Analysewerte, Vitamingehalt etc. in Ruhe an. Das Defu Legekorn Alleinfutter z.B. hat ziemlich ähnliche Werte. So etwas hat fast jeder Hersteller im Programm. Ob sie es denn jeweils gern und zuverlässig fressen, ist natürlich die nächste Frage, weshalb sich zunächst die Anschaffung kleiner Säcke lohnt, wenn man nur wenige Hühner hat.
Einer der Gründe für meine jetzige Fütterungsweise (2mm-Pellets mit geringem Calciumgehalt, wie sie etwa für Küken angeboten werden) ist der Umstand, daß es so etwas fast überall gibt (auch in kleinen Gebinden). Tatsächlich fressen unsere traditionell immer jeglichem Fertigfutter abgeneigten Tanten diese Pellets bisher ohne nach dem Tütendesign zu diskriminieren, ich muß also auch nicht fürchten, daß ich ihre gewohnte Zigarettenmarke eines Tages plötzlich nicht mehr beschaffen kann. Zur Zeit habe ich 5 verschiedene in der Speisekammer stehen.
Was den Energiegehalt angeht: Innerhalb einer gewissen Spanne (bis so 12,5MJ ME je kg) können Hühner im Prinzip ihre Futteraufnahme anpassen, weshalb die Hersteller den Energiegehalt und das Aminosäureprofil / Rohproteingehalt auch aufeinander abstimmen. Ob das für jede zuckrige Orpitante in der Praxis auch so gilt, läßt sich aber eigentlich wieder nur durch Versuch und Beobachtung herausfinden.
Wilde Hummel
08.12.2022, 15:22
Hühner können Ca in den Knochen speichern . Meine fressen keinen Grit , höchstens mal zerkleinerte Eierschalen.
Mein Futter hat eigentlich immer schon minimal 17,5 bis maximal 19% Protein. Fußballenabszesse hatten meine noch nie.
Du hast offensichtlich eine Fütterung gefunden, die bei deinen Hühnern richtig gut funktioniert. Aber was unter den einen Gegebenheiten funktioniert, funktioniert woanders offenbar nicht unbedingt. Vielleicht ist deine Herde rassenhomogener, vielleicht neigen Zwergseidis weniger zu Ballenabszessen als schwere Orpis, vermutlich ist die Genetik bei deinen Hühnern eine andere, so dass keines zu täglichem Legen über Monate neigt. Ich merke, dass ich noch keine Fütterung gefunden habe, die bei meinen Hühnern richtig gut funktioniert. Schwarzer Ausschlag auf dem Kamm und sehr raue Eierschalen sind ja kein ästhetisches Problem, sondern Symptome, dass etwas im Inneren des Huhns nicht in Ordnung ist, und auch Ballenabszesse werden als Stoffwechselproblem betrachtet. Ich habe Kiwi sehr gern und Sorge, dass sie nicht lange leben wird, wenn sie weiter so viel legt, ich betrachte ihre immer schlechter werdenden Schalen als Warnsignal. Die Orpis finden es nicht lustig, wenn ich die Deckel von ihren Abszessen entferne und ihnen die Füße verbinde. Deswegen finde ich es meine Verantwortung, die Fütterung zu überdenken, jetzt wo ich sowieso neues Futter kaufen muss, meine ersten Hühner sollen ja nicht meine Anfängerfehler ausbaden müssen.
Wir müssen uns da mehr auf Beobachtung, vorsichtigen Versuch und Resonanz verlassen, was Erfahrung braucht, mit der Zeit wird man dann besser darin (wenn man sich denn darauf einläßt).
Ja, siehe:
https://lohmann-breeders.com/de/die-optimale-kalziumversorgung-von-legehennen/
Die schnabbeln am späten Nachmittag und vor-dem-zu-Bett-gehen verstärkt an den Austernschalenschüsseln.
Die Mauserhühner, Junghennen und der kleine Minnesänger mit dem schwarzen Bart dagegen fressen praktisch nie von der Calciumkiste. ...
Nach dem heißen Sommer ist es wohl besser, die (Pellets) nicht mehr zu verwenden.
Der wissenschaftliche Geflügelhof fütterte übrigens die Zweinutzungshühner mit Deuka VoMiGo LAF Alleinfutter. Ist zwar nicht BIO, aber vielleicht siehst Du Dir mal die Analysewerte, Vitamingehalt etc. in Ruhe an. Das Defu Legekorn Alleinfutter z.B. hat ziemlich ähnliche Werte. So etwas hat fast jeder Hersteller im Programm.
Was den Energiegehalt angeht: Innerhalb einer gewissen Spanne (bis so 12,5MJ ME je kg) können Hühner im Prinzip ihre Futteraufnahme anpassen.
Beobachtung und Resonanz sind eine gute Sache, aber man muss die Zeichen dann auch richtig zu deuten wissen. Du bist ungewöhnlich kompetent in wissenschaftlicher Geflügelernährung und arbeitest vermutlich in diesem Bereich, hast auch Freude daran, bei deinen eigenen Huhns mit zahlreiche Futtersorten zu experimentieren. Als Laie wie ich kann man Beobachtungen auch fehlinterpretieren und viel falsch machen, und man muss auch einen vom Aufwand her praktikablen Weg finden.
Ich denke daher, dass ich den guten Rat beherzigen werde, zunächst wieder ein Alleinfutter auszuprobieren und später von dort aus später ggf. vorsichtig etwas auszuprobieren, immer nur eine Sache auf einmal. Wenn die Hühner so viel Unterschiedliches bekommen, weiß ich ja sonst erst recht nicht, was woran gelegen hat.
Auch wenn dein experimentierfreudiger Weg für mich als Laie wohl nicht umsetzbar ist, freue ich mich, dass du dein Wissen hier teilst und ich so dazulernen kann!
Auch bei mir fressen die Mauserhühner derzeit keinen Grit, und die legende Kiwi frisst ihn erst am späten Nachmittag. In dem von dir verlinkten Artikel fand ich folgenden Absatz besonders interessant:
"Es ist somit offensichtlich, dass eine zeitlich optimal terminierte Gabe von Kalk auch für die Knochenstabilität von großer Bedeutung ist. Muss die Legehenne nachts auf das Kalzium-Reservoir ihrer Knochen zurückgreifen, wird nicht nur aus den Markknochen Kalk abgebaut, sondern auch der Kalk in den Strukturknochen wird mobilisiert. Dieser Speicher wird jedoch bei hoher Legeleistung (sehr langen Legesequenzen) weniger gut zurückgebildet als das Reservoir der Markknochen. Nur in Legepausen oder während einer Mauser „repariert die Henne den Schaden“, lagert auch in den Strukturknochen Kalk ein und baut ihn quasi zurück. Muss eine Henne bei langen Legesequenzen immer wieder auf den Kalkspeicher im Knochen zugreifen, verschlechtert sich somit langfristig die Knochenstabilität und es kommt zu den bekannten Frakturen.
Bei optimaler Umsetzung dieser Erkenntnisse würden der Legehenne zwei unterschiedliche Futtermischungen anzubieten sein. In den Morgenstunden müsste ein Futter mit geringerem Kalkgehalt und feinerer Kalkstruktur angeboten werden, während in den Nachmittags- und Abendstunden ein Futter mit höherem Kalkgehalt und gröberer Kalkstruktur zum Einsatz käme. Praktisch lassen sich solche Strategien jedoch kaum umsetzen. Dennoch kann durch die Extra-Zugabe von grobem Kalk – zusätzlich zu dem des Futters – in den Nachmittags- bzw. Abendfütterungen ein erheblicher Effekt erreicht werden. Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass dadurch nicht nur die Schalenstabilität verbessert wird, sondern auch die Knochenstabilität und der allgemeine Gesundheitszustand der Legehennen verbessert werden kann. Bei der Produktion von pelletiertem (...) Legehennen-Futter, dessen Rohstoffkomponenten zumeist über eine Hammermühle vermahlen wurden, kann dem Futter nur schwer grober Kalk beigemischt werden. Der Zusatz muss in diesem Fall nach der Pelletierung erfolgen, ansonsten hat der enthaltene Kalk wenig Wert für die Legehenne."
Offenbar war meine Überlegung, dass der Kalk nachts gebraucht wird und es nicht so viel hilft, wenn er morgens hochkonzentriert in den Ergänzerpellets verabreicht wird, während sie abends kalkfreien Weizen fressen, nicht ganz falsch. Außerdem schließe ich daraus, dass es keinen Sinn macht, besonders kalziumreiche Alleinfutter-Pellets zu wählen, sondern dass die Hühner besser abends noch Grit dazufressen. Allerdings haben die meisten AF einen sehr ähnlichen Ca-Gehalt.
Die überalterten Pellets werde ich entsorgen.
Wenn ich mir die Werte des Deuka VoMiGo Legehennen AF anschaue, fällt mir auf, dass es nur 3,2% Rohfett enthält, während die meisten anderen AF, auch das von dir genannte Defu Legekorn AF, Rohfettwerte um die 5% haben. Ist der Rohfettwert bedeutsam, oder ist es egal, ob es 3 oder 5% sind?
Der Vitamin A-Gehalt verschiedener AF schwankt zwischen 8.000 und 10.000. Ist da ein höherer oder niedrigerer Wert sinnvoll? Der RP Wert verschiedener AF-Pellets reicht von 16,5 bis 18,5.
Gut gefällt mir bei den Bio-Produkten das Defu Legekorn, von Eierschachteln die AF Pellets Oregano-Kräutermix und die sojafreien AF Pellets mit Hanf. Könnt ihr eins davon mehr empfehlen als ein anderes?
(Bei Mifuma Natur Vollkraftkorn A Premium werden nicht alle Inhaltsstoffe deklariert. Die Pellets vom Wachtelshop finde ich sehr teuer.)
Ich finde es gut das du dir Gedanken über eine bedarfsgerechte Fütterung machst.
Bedarfsgerecht füttern kann man nach meiner Erfahrung nur über die Auswahlfütterung.
Ich hatte am Anfang fast die selben Probleme wie du,habe mich dann an das Auswahlfütterungsexperiment gewagt und ich bin froh es durchgehalten zu haben.
Allerdings bezweifle ich das diese Fütterung,so wie sie eigentlich gedacht ist nicht in stark begrenzten Haltungsformen mit ungenügend Auslauf funktionieren wird.
Die Hühner könnten sich aus Langeweile die Wänste vollschlagen.
Über den Zeitraum eines Jahres sieht man dann auch das die Tiere nicht zu fett werden,denn sie haben auch Zeiten wo sie diese Fettreserven brauchen.
Allerdings sollen alle Komponenten den Tieren immer zur freien Auswahl stehen.
Wilde Hummel
08.12.2022, 17:00
Welche Hühnerrassen hast du denn, Sanne?
Große Brahma,Malaien,Zwerghühner,Ungarisches Huhn,frz.Marans,Lakenfelder und 3 Hybriden.
Quarkkuchen
08.12.2022, 17:35
Wenn ich mir die Werte des Deuka VoMiGo Legehennen AF anschaue, fällt mir auf, dass es nur 3,2% Rohfett enthält, während die meisten anderen AF, auch das von dir genannte Defu Legekorn AF, Rohfettwerte um die 5% haben. Ist der Rohfettwert bedeutsam, oder ist es egal, ob es 3 oder 5% sind?
Ich sehe beim Deuka 4,50% Rohfett, also von den anderen nicht Welten entfernt. Ein leicht höherer Rohfettgehalt gilt als leberschonend, aber da bei Dir im Auslauf ja doch mal ein saftiges Insekt unvorsichtig die Hühnerstraße überquert oder ein Sonnenblumensamen herunterfällt, hast Du da sowieso keine völlige Kontrolle drüber. (Die Komposition von Bio-Futtermitteln ist wegen verschiedener Restriktionen und Verfügbarkeit allgemein schwieriger, das kann auch eine Rolle spielen, und wenn Du den Futtersack in den Händen hälst, steht je nach Charge sowieso etwas leicht Abweichendes auf dem Etikett).
Der Vitamin A-Gehalt verschiedener AF schwankt zwischen 8.000 und 10.000. Ist da ein höherer oder niedrigerer Wert sinnvoll?
Es gibt zum Vitaminbedarf von Legehennen verschiedene internationale Untersuchungen und Versorgungsempfehlungen, die teilweise auch schon ein paar Kalenderblätter zurück gemacht wurden. Die Zahlen reichen z.B. beim Vitamin A von 3000 IE bis 10000 IE per kg Alleinfutter, beim Vitamin D3 von 300-3500 IE. Alle waren in ihrer Zeit auf den jeweiligen Bedarf von Hybriden in industrieller Haltung ausgelegt, wir können daher davon ausgehen, daß selbst gut legende Gartenhühner, gar alte Rassen, auf jeden Fall auch mit den ältesten Standards abgedeckt sind.
Deswegen meine ich, zieh ruhig mal die Verfügbarkeit kleinerer Packungsgrößen in die Kauferwägungen ein. Das beste Alleinfutter nützt nichts, wenn sie es dann nicht zuverlässig fressen wollen. Mit einem 5kg- oder 10kg-Päckchen reichst Du 2-4 Wochen, in der Zeit solltest Du sehen können, ob das alles so funktioniert, wie gewünscht, und die erhofften Verbesserungen eintreten. Damit sollte auch die Frische der Zutaten gesichert sein.
Quarkkuchen
08.12.2022, 18:09
Übrigens, was mir gerade ein- bzw. auffällt:
Leider sind meine Kaiser Bio LEK Pellets überlagert , ich habe sie im März gekauft, als ich noch die doppelte Menge Hühner hatte, als sich die Anzahl dann rasch halbiert hatte, haben sie viel zu lange gebraucht, um sie aufzufressen.
Bei täglich 80g Verzehr pro Huhn hätte der Verbrauch 250-300g bzw. seit April 60-70kg betragen müssen, auch bei 60g je Huhn müssten 2 Säcke lange leer sein. Hattest Du soviele Säcke bestellt, daß noch jede Menge übrig ist, oder haben sie einfach viel zu wenig davon gefressen?
nero2010
08.12.2022, 18:16
Hummel, von den sojafreien Hanfpellets bei eierschalen de , kannst du Probepackungen kaufen .
Habe ich auch gemacht, die Hühner haben es sehr gerne gefressen, dann 2 Säcke davon bestellt. Das haben sie mit A..nicht mehr angeschaut.
Wilde Hummel
08.12.2022, 20:51
Große Brahma,Malaien,Zwerghühner,Ungarisches Huhn,frz.Marans,Lakenfelder und 3 Hybriden.
Da hast du ja auch eine Truppe mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Prima, dass AWF bei dir jetzt gut klappt und alle sich individuell holen können, was sie brauchen. Du hast recht, eine individuelle Bedarfsorientierung ist nur so zu erreichen. Ich hätte trotzdem kein gutes Bauchgefühl, eine erneute Umstellung auf AWF im jetzigen Moment zu versuchen. Ich finde den Vorschlag sinnvoll, durch eine geringere RP-Zufuhr Kiwi erstmal vom täglichen Legen herunterzuholen. Wenn ich jetzt AWF hinstelle, stürzen sich vermutlich, wie beim ersten Mal, alle erstmal zwei Wochen wie verrückt auf Hermetialarven und Hanf und nehmen noch mehr RP zu sich.
Ich bin auch wirklich nicht überzeugt, dass AWF bei Orpis gut funktioniert. Die verfetten wirklich seehr leicht und sind echt Fressmaschinen, sie sind Zweinutzungshühner, gehen aber stark in Richtung fleischbetontes Masthuhn. Und dann steht die Stallpflicht bei uns schon kurz vor der Tür, da halte ich einen erneuten AWF-Versuch jetzt nicht für richtig.
Ich sehe beim Deuka 4,50% Rohfett, also von den anderen nicht Welten entfernt. Ein leicht höherer Rohfettgehalt gilt als leberschonend, aber da bei Dir im Auslauf ja doch mal ein saftiges Insekt unvorsichtig die Hühnerstraße überquert oder ein Sonnenblumensamen herunterfällt, hast Du da sowieso keine völlige Kontrolle drüber.
Die Zahlen reichen z.B. beim Vitamin A von 3000 IE bis 10000 IE per kg Alleinfutter, beim Vitamin D3 von 300-3500 IE. Alle waren in ihrer Zeit auf den jeweiligen Bedarf von Hybriden in industrieller Haltung ausgelegt, wir können daher davon ausgehen, daß selbst gut legende Gartenhühner, gar alte Rassen, auf jeden Fall auch mit den ältesten Standards abgedeckt sind.
Ich habe wohl versehentlich eine andere Deuka-Pelletvariante angeschaut. Gut zu wissen, dass ein Rohfettwert von 5% nicht nur als unproblematisch, sondern gar als leberschonend gilt, und dass beim Vit. A eine ganze Spannbreite OK ist, dann kommen mehrere AF in Betracht.
Herunterfallen tun bei mir im Garten vor allem die Eckern einer riesigen alten Buche, die die Hühner im Herbst nach und nach im Ganzen verzehrt haben.
Übrigens, was mir gerade ein- bzw. auffällt: Bei täglich 80g Verzehr pro Huhn hätte der Verbrauch 250-300g bzw. seit April 60-70kg betragen müssen, auch bei 60g je Huhn müssten 2 Säcke lange leer sein. Hattest Du soviele Säcke bestellt, daß noch jede Menge übrig ist, oder haben sie einfach viel zu wenig davon gefressen?
Oh. Das überrascht mich jetzt auch, ich hatte das noch nicht durchgerechnet. Stimmt. Ich hatte 2 Säcke à 25 kg bestellt, weil es gerade ein günstiges Angebot war, der Weizenpreis explodierte und ich ausgerechnet hatte, dass 2 Säcke bei 6 Hühnern in dreieinhalb Monaten gefressen sein müssten. Die dann noch vorhandenen 3 Hühner müssten bei 80 g am Tag bis heute 64 kg gefressen haben. Haben sie aber nicht. Es sind noch ca. 4 kg übrig, sie haben also nur 46 kg gefressen. Außerdem haben wir eher 100-120 g Körner am Tag gegeben statt der vorgesehenen 150, weil ich dachte, die Orpis würden sonst zu dick, und man müsse das gefressene Grünfutter abziehen. Essensabfälle bekommen sie gar nicht, wir essen alles selbst am nächsten Tag auf. Wenn ich jetzt überlege, woran es gelegen haben könnte, dass sie trotzdem so wenig Pellets gefressen haben: Sie haben täglich Grünfutter bekommen (Löwenzahn, Luzerne, Brennnessel, ab und zu 20 g Möhre pro Huhn, ein Stück Kürbis oder Kohlblätter), aber ja in kleinen Mengen. Sie hatten aber 600 m² Gartenfläche zur Verfügung. Im Frühling haben sie viel frisches Gras und Klee gefressen, im Herbst viele Bucheckern und die Samen einer Hainbuche. Im Herbst habe ich versucht, die herunterfallenden Äpfel immer schnell wegzusammeln, aber wenn ich bei der Arbeit war, waren die Huhns schneller. Offenbar haben sie sich doch ein Stück weit selbst versorgt. Besonders Kiwi sucht von morgens bis abends Futter, durchkämmt systematisch die ganze Fläche und frisst von der Häuschenschnecke (im Ganzen verschluckt!) bis zu abgefallenen Mirabellenblättern alles, was ihr vor den Schnabel kommt. Ich weiß nicht, ob Kiwi überhaupt irgendein Insekt in unserem Garten noch nicht aufgespürt und am Leben gelassen hat. :eat Ich dachte daher, so ein Garten ist rasch abgegrast und gibt nicht mehr viel her. Sie picken ja immer herum, und man fragt sich oft, was sie da eigentlich gerade zu sich nehmen, wo gar nichts zu sehen ist. Offenbar gibt der Garten aber doch mehr her als ich dachte. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass die Pellets ewig halten und gar nicht weniger werden.
Hummel, von den sojafreien Hanfpellets bei eierschalen de , kannst du Probepackungen kaufen .Habe ich auch gemacht, die Hühner haben es sehr gerne gefressen, dann 2 Säcke davon bestellt. Das haben sie mit A..nicht mehr angeschaut.
Wie ärgerlich! Ich bin aber recht zuversichtlich. Außer staubigem feinem Legemehl fressen meine Hühner eigentlich alles und sind nicht mäkelig. Sie haben bei Futterumstellungen nie gezögert oder gemeckert. Als ich jetzt beim Wichteln eine Tüte bugs Alleinfutterpellets geschenkt bekommen habe, habe ich sie sparsam als Leckerli aus der Hand gegeben, wurde mir auch gleich aus der Hand gerissen. Vielleicht bestelle ich 2, 3 kleine Probepackungen geeigneter AF, stelle sie parallel hin und gucke, was die Hühner am schnellsten aufessen und somit aussuchen.
Was meint ihr denn allgemein zur Frage Sojapellets oder sojafreie Hanfpellets? Haltet ihr eins von beidem für besser? Kennst du dazu Studienergebnisse, Quarkkuchen?
catrinbiastoch
09.12.2022, 00:48
Hier geht es recht einfach zu und alles klappt gut ! Weizen frisch vom Feld , Taubenfutter ohne Weizen , Mühle Gladen , Hanfsamen Mühle Gladen und Mineralmischer ! Einmal die Woch Fleisch oder Fisch satt ! Grünzeug und gekochte Möhren ! Das beste Mineralfutter sind zerstossene Eierschalen . Im Winterhalbjahr tut eine Kur mit Lebertran gut und immer mal Keime und Sprossen vom Taubenfutter ! L.G.
Chickenalarm
09.12.2022, 00:58
@catrinbiastoch woher bekommst du den Lebertran? LG
catrinbiastoch
09.12.2022, 01:02
Schau mal unter Pferdeshops wenn Du viele Hühner hast , oder bei kleiner Truppe in der Apotheke ! Alles Gute !
Krawatte
09.12.2022, 10:16
Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, neige auch ich eher einer "einfacheren" Fütterungsmethode zu, vielleicht ergänzt durch eine ab und zu angebrachte Verknappung der Futtermittel. Ist aber auch egal, denn man wird keinen in dieser Hinsicht beeinflussen können, der seine Begeisterung zur Hühnerhaltung zum großen Teil von der Ernährung abhängig macht, ist ja auch in Ordnung und alle Mal besser, als völlig gedankenlos die Fütterung zu betreiben.
Ich frage mich nur, was man mit der Fokussierung auf kleinste Details zu erreichen hofft. Wird das Wohlbefinden der Hühner auf einen sonst unerreichbaren Level gehoben? Reduziert man unvermeidliche gesundheitliche Probleme? Werden die Hühner gar älter und keines stirbt unter 10 Jahren?
Wilde Hummel schreibt ja, dass sie sich insbesondere um ihre Legemaschine Kiwi sorgt und sogar um ihr Leben bangt, eben weil sie so viel legt und die Schalenqualität schlechter wird. Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass Kiwi in Kürze ihre Legetätigkeit ganz einstellt und sich noch jahrelang des Lebens erfreut als ernährungstechnisch zu Grunde gehen wird.
Quarkkuchen
09.12.2022, 11:39
Die dann noch vorhandenen 3 Hühner müssten bei 80 g am Tag bis heute 64 kg gefressen haben. Haben sie aber nicht. Es sind noch ca. 4 kg übrig, sie haben also nur 46 kg gefressen.
Das wären immer noch knapp 60g vom Ergänzer pro Huhn und Tag, damit müßte (auf dem Papier) eigentlich eine ganz vernünftige Grundversorgung mit ca. 12g hochwertigem Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen abgesichert sein, bevor sie den Auslauf unter die Lupe nehmen und sich den Weizen einverleiben.
Deine Bestlegerin sollte davon in der Zeit an die 240 Eier produziert haben, oder etwa 12kg Eimasse, was deutlich zeigt, daß die so ganz aus den eigenen 2-3kg Körpersubstanz nicht stammen konnte.
Aus Deiner Weizenmenge dürften (je nachdem, wieviel die Schnellpickerin ergattern konnte) nochmal 3-6g Eiweiß für sie zusammenkommen.
Regenwürmer, Sonnenblumensamen, Schneckeneier, in der Gegend verteiltes Fettfutter aus Nachbars Vogelhäuschen, tote Mäuse, von Frau Elster veschleppte Wurstzipfel aus der Imbißbude 300m weiter, Dönerreste aus dem LKW... sie könnte so insgesamt schon täglich über 20g Protein zusammenschnäbeln - von einer idealen Futterzusammensetzung aber evt. immer weiter entfernt. (Wir hatten im Auslauf mal ein Fettfutter- und ein Käseproblem (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/114621-Breiiger-Kot-Durchfall-%28keine-W%C3%BCrmer-Kozidien%29?p=2062682&viewfull=1#post2062682), bis ich die Ursache gefunden hatte, gab es unerklärliche Windeier.)
Seit ich endlich endlich ein Futterformat gefunden habe, das sie aus eigenem Antrieb und ohne besonderes Schmackhaftmachen so gern fressen, daß auch die Körnermischung daneben nicht attraktiver ist, sind sie an Regenwürmern und dergleichen eher marginal interessiert, und Mäuseschreck Virginie hat das Jagdhütchen an den Nagel gehängt.
Was meint ihr denn allgemein zur Frage Sojapellets oder sojafreie Hanfpellets? Haltet ihr eins von beidem für besser? Kennst du dazu Studienergebnisse, Quarkkuchen?
Die erwähnten Eierschachtel-Hanfpellets sind ja offenbar MIT Hanfkuchen hergestellt (auch Sonnenblumenkuchen, Kartoffeleiweiß und Erbsen). Es gibt seit einigen Jahren ein gewachsenes Interesse, "alternative" Eiweißquellen als Futtermittel (wieder-) zu erschließen, die Studien liefern teils widersprüchliche Ergebnisse in Details wie Futteraufnahme und -umwandlungsrate, woraus für die empfehlenswerten Höchstmengen andere Schlüsse gezogen werden, siehe etwa hier (EN): https://en.engormix.com/poultry-industry/articles/effect-dietary-hemp-seed-t48262.htm
aber kleinere Mengen als Teil der Ration gelten (wie auch bei Insektenproteinen) generell als unproblematisch.
Ich bin aus Gründen der Monotonievermeidung ein Freund davon, hier und da ein Produkt mit einer anderen Zusammensetzung zu verwenden, z.B. sind bei dem Defu, das unsere Hühner mögen, u.a. Sonnenblumenkuchen, Sojakuchen, Sesamkuchen, Kartoffeleiweiß, Reisprotein und Bierhefe enthalten, unter die gehäckselten Karotten gibt es dann aber auch mal eine Handvoll Orpington-Alfana mit Fisch- und Milchprotein. Und natürlich auch völlig unverarbeitete Dinge - aber ob die verbliebenen Beta-Glucane im gekeimten Nackthafer oder das Fett in den Lachsresten von der Basilikum-Oma nun gut oder schlecht sind, ist bei den Gelegenheitsmengen eher unwichtig. Inzwischen läuft das alles ganz entspannt, und das Federvolumen unser diesjährigen Mauservollender zeigt mir, daß sie so besser als je zuvor versorgt sind.
Vielleicht bestelle ich 2, 3 kleine Probepackungen geeigneter AF, stelle sie parallel hin und gucke, was die Hühner am schnellsten aufessen und somit aussuchen.
So würde ich jetzt auch vorgehen. Und nach Möglichkeit eine Zeitlang versuchen, die realen Futtermengen zu erfassen.
Hallo,
wir haben im Augenblick eine Henne, die bei diesem nasskalten Wetter noch immer mitten in der Mauser ist und leider immer noch kahle Stellen am Rücken hat (der Rest der Bande hat die Mauser überstanden, aber sie war halt monatelang Hähnchens Lieblingshenne). Na ja, wer seinen Tretsattel regelmäßig auszieht, muss jetzt mal für ein paar Tage alleine in der Küche übernachten, den Stall können wir leider nicht heizen. Tagsüber futtert sie mit den anderen Legemehl, Körnermischung (beides Vita-Balance, https://www.landi.ch/shop/huehnerfutter_130401) sowie nachmittags zusätzlich Sonnenblumenkerne, Mehlwürmer und Hühnergrit (https://www.landleben-futter.de/produkte/futterspezialitaeten/huehnergrit/).
Wir würden ihr gerne ein etwas gehaltvolleres Frühstück morgens in der Küche servieren, in den letzten Wochen gab es für alle "Trägermaterialien für Bierhefe, Lebertran und Vitamintropfen", also meist eine Portion gekochten Reis oder Haferschleim mit Gemüse oder Obst und 2x wöchentlich Katzenfutter mit Rind (https://www.qualipet.ch/p-g8826167-harmony-cat-natural-fleischwurst-rind/#tab-label-product.info.description), 50-100 g für fünf Schnäbel. Vielleicht lässt sich das noch optimieren, hat jemand eine Idee?
LG Relaxo
PS: Seit ein paar Tagen ist hier Stallpflicht, sie haben zwar noch die Aussenvoliere, aber der Auslauf mit all seinen Pflanzen, Krabbeltierchen sowie den milden Gaben, die vielleicht von Passanten oder Nachbarn an die hungrig aussehenden Mistkratzer gespendet werden, steht halt im Augenblick nicht mehr zur Verfügung.
Wilde Hummel
09.12.2022, 16:41
Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, neige auch ich eher einer "einfacheren" Fütterungsmethode zu, vielleicht ergänzt durch eine ab und zu angebrachte Verknappung der Futtermittel. Ist aber auch egal, denn man wird keinen in dieser Hinsicht beeinflussen können, der seine Begeisterung zur Hühnerhaltung zum großen Teil von der Ernährung abhängig macht, ist ja auch in Ordnung und alle Mal besser, als völlig gedankenlos die Fütterung zu betreiben.
Ich frage mich nur, was man mit der Fokussierung auf kleinste Details zu erreichen hofft. Wird das Wohlbefinden der Hühner auf einen sonst unerreichbaren Level gehoben? Reduziert man unvermeidliche gesundheitliche Probleme? Werden die Hühner gar älter und keines stirbt unter 10 Jahren?
Wilde Hummel schreibt ja, dass sie sich insbesondere um ihre Legemaschine Kiwi sorgt und sogar um ihr Leben bangt, eben weil sie so viel legt und die Schalenqualität schlechter wird. Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass Kiwi in Kürze ihre Legetätigkeit ganz einstellt und sich noch jahrelang des Lebens erfreut als ernährungstechnisch zu Grunde gehen wird.
Mich begeistert an der Hühnerhaltung vor allem der Kontakt mit diesen munteren, freundlichen Tieren, nicht ihre Ernährung. Wenn sie von Anfang an gesund gewesen wären, hätte ich mir über ihre Ernährung nicht viel Gedanken gemacht, sondern weiter das Alleinfutter gegeben und fertig. Aber dann hatten sie schon als Junghühner (es sind meine ersten Hühner) ständig Durchfälle, die Kämme verfärbten sich, schließlich wurde ein hochgradiger Befall mit Pseudomonaden festgestellt. Das Antibiotikum half nicht. Ein Huhn starb. Dann kamen Federfressen und Fußballenabszesse dazu. Das alles im ersten Jahr. Die Pseudomonaden machen immer noch Probleme, die Abszesse auch. Genau, ich versuche, diese gesundheitlichen Probleme zu reduzieren, damit die Hühner älter werden, nicht 10 Jahre, aber 4 wären schon schön. Ich will sie nicht noch durch Fehler bei der Ernährung belasten.
Es freut mich, dass du es so einschätzt, dass Kiwi voraussichtlich bald ihre Legetätigkeit einstellen und sich noch jahrelang ihres Lebens erfreuen wird. Legehybriden, die täglich legen, sterben ja häufig sehr früh, ich hatte befürchtet, dass das bei allen exzessiv legenden Hühnern so ist. Prima, wenn das nicht so ist!
Ich verstehe, dass du findest, dass ich mir zu viel Gedanken mache. Aber es macht mir auch einfach Spaß, etwas über Hühner und diese ganzen Zusammenhänge zu lernen, und ich habe in diesem Faden einiges gelernt.
Ich danke euch für eure wertvollen Tipps und Hinweise! Wir können es damit dann auch gut sein lassen.
nero2010
09.12.2022, 18:05
Ich habe noch 1 Hybridhenne, die mausert jetzt noch , legt aber nicht mehr...Gott sei Dank.
[Quarkkuchen;2108427] Der wissenschaftliche Geflügelhof fütterte übrigens die Zweinutzungshühner mit Deuka VoMiGo LAF Alleinfutter. Ist zwar nicht BIO, aber vielleicht siehst Du Dir mal die Analysewerte, Vitamingehalt etc. in Ruhe an. Das Defu Legekorn Alleinfutter z.B. hat ziemlich ähnliche Werte. So etwas hat fast jeder Hersteller im Programm. .[/QUOTE]
Ich gebe um die Mittagszeit immer ein Grünzeugsmix. Da streue ich immer etwas davon ein, weil es so fein ist. Meine haben es am Anfang darum nicht gefressen, jetzt durch die Darreichung im Weichfutter und die Gewöhnung, fressen sie es auch inzwischen so.
Wilde Hummel
14.12.2022, 12:32
Mich würde noch etwas interessieren, vielleicht weiß das jemand von euch. Welchen Unterschied macht es für den Hühnerorganismus, ob Aminosäuren pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind?
Dorintia
14.12.2022, 13:56
Wie beim Menschen... es ist besser resorbierbar.
Das dürfte bei allen Omnivoren so sein.
Quarkkuchen
14.12.2022, 19:12
Aminosäuren sind ja zunächst einmal nur die Bausteine, aus denen durch Verkettung in großer Vielfalt arteigene Proteine hergestellt werden können, welche dann z.B. tierische Strukturen wie Muskelfasern oder pflanzliche wie den Kleber im Getreidekorn bilden.
In sofern hat das Huhn auch nicht wirklich einen "Proteinbedarf", sondern einen Bedarf an bestimmten Aminosäuren in einem bestimmten Verhältnis.
Beispiel: Manche Insketen haben zwar einen sehr hohen Proteingehalt, davon ist aber ein guter Teil in unverdaulichem Chitin gebunden, und die (fürs Huhn besonders wichtige) Menge an der Aminosäure Methionin ist oft niedriger als in Sojaprotein.
Die Verdaulichkeit kann von einer Reihe anderer Faktoren abhängen, s. z.B. hier unten: https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/proteinqualitaet/7285
Bei vergleichbar idealer Aminosäurezusammensetzung und Verdaulichkeit fressen Hühner Tierprotein-Diäten offenbar trotzdem etwas lieber als Futter aus rein pflanzlichen Proteinen, es scheint nicht ganz klar zu sein, warum das so ist, möglicherweise spielt in dem hier gemachten Versuch auch das Zink eine Rolle: https://www.poultryworld.net/health-nutrition/chickens-prefer-animal-protein-diets/
Meine eigenen bekommen neben Pflanzenprotein-Pellets auch mal Alfana mit Fisch- und Milchproteinen (ein ähnliches hatte ich zudem mal von Mifuma). Ich könnte da aber nicht sagen, daß bei der Futteraufnahme / Beliebtheit ein wesentlicher Unterschied besteht.
Für die Hühnerzunge geht vielleicht nichts über eine gewisse Fettig- und vielleicht auch Gammeligkeit. Für einen Mehlwurm oder einen alten Knochen verdächtiger Herkunft sind sie immer zu haben. Seitdem sie allerdings ihre eiweißhaltigen Pellets zuverlässig fressen, ist das generelle Interesse an Regenwürmern im Auslauf oder Mäusejagd sehr zurückgegangen, und sie wirken meistens sehr satt und zufrieden, was mir zeigt, daß die AUSGEWOGENE Versorgung mit Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien noch vor den Freuden der Natur kommt.
Wilde Hummel
14.12.2022, 20:15
Als erste Hilfe habe ich die zu dem Ergänzer gegebene Weizenmenge von 35 g je Tier auf 60 g erhöht (wir haben gerade sehr kalt), daraufhin sind Kiwis Eier schon sehr, sehr viel glatter geworden. Vorher waren sie rau wie Reibeisen. (Offenbar stimmt es nicht, dass man zu einem 20% Ergänzer Weizen zufüttern kann, aber nicht muss.)
Ich brauche aber trotzdem neues Futter und will ja auf ein AF umstellen, daher habe mich damit beschäftigt, was ich als "gutes" AF einschätzen würde. Bisher habe ich Bioprodukte verwendet, bin aber mittlerweile von den Angeboten leider nicht mehr überzeugt.
Ich habe begriffen, dass es gar nicht der RP-Gehalt ist, der für Hühner entscheidend ist, sondern der Methionin-Gehalt, weil das die Bioverfügbarkeit des RP begrenzt. Konventionellem AF wird ja häufig synthetisches Methionin zugesetzt, Biofutter nicht. Zudem enthalten Bio-Komponenten oft weniger Methionin. Die Hersteller von Bio-AF verwenden für dieses Problem verschiedene Lösungen: Entweder der Methionin-Gehalt liegt mit 0,3% sehr niedrig (das ist mir für die Orpis zu wenig). Oder die Bio-Hersteller schrauben den RP-Gehalt auf ca. 18% hoch, damit die Gesamt-Methioninmenge wieder stimmt (das überschüssige RP muss dann ausgeschieden werden, das belastet den Hühnerorganismus, stellt eine Proteinvergeudung dar und die Ausscheidungen sind stärker mit Stickstoff belastet). Um die hohen RP-Werte zu erreichen, packen die Bio-Hersteller diverse zusätzliche Eiweißkomponenten in das Bio-Futter wie Maiskleber, Erbsen, Ackerbohnen, Getreideschlempe, die aber die Verdaulichkeit verschlechtern und mich nicht überzeugen.
Ich habe begriffen, dass ein Bio-AF nicht einfach ein konventionelles AF ist, dessen Komponenten durch Bio-Zutaten ausgetauscht werden, sondern wegen diverser Vorschriften eine gänzlich andere Rezeptur erfordert. Wenn dann ggf. noch Triticale, Gerste und Hafer ohne Verdauungsförderer zum Einsatz kommen, macht das das AF für die Hühner vermutlich auch nicht besser.
Erschwerend kommt hinzu, dass aktuell offenbar fast alles Bio-Soja auf dem Markt aus China kommt (oder aus Brasilien), wie mir mehrere Hersteller gesagt haben. Solche Transportwege sind auch nicht gerade bio. Aktuell stammt z.B. sämtliches Soja im Futter von eierschachteln aus China, ebenso das in den Mifuma Bio Pellets. Konventionelle Hühnerfutter sind dagegen mit gvo-arme Soja Deutschland oder Österreich zu haben.
Ich habe dann tatsächlich kein einziges Bio-AF gefunden, das einen Methioningehalt >3% hat, gleichzeitig einen RP von max. 17% hat und keine Zutaten enthält, die mich wegen schlechter Verdaulichkeit oder Transport um die halbe Welt nicht überzeugen.
So bin ich jetzt bei den StaWa AF Pellets gelandet. Die sind zwar nicht bio, aber das gvo-arme Soja stammt aus Deutschland oder Österreich. Mir gefällt, wie sie das Methionin-Problem lösen: Sie setzen kein synthetisch hergestelltes Methionin ein (so richtig lecker ist die Vorstellung ja nicht, dass das petrochemisch synthetisiert wird), sondern steigern den Methionin-Gehalt durch Bierhefe und Leinkuchenmehl (aus Leinsamen), das noch den Vorteil eines hohen Omega-3-Gehalts hat. Dazu keine für die Hühner schlecht verdaulichen Sachen. So erreichen sie 0,44% Methionin bei 17% RP. Diverse Kräuter sind auch drin. Preis finde ich mit 1,18-1,30 € auch OK.
Was haltet ihr von den StaWa AF Pellets?
Die Orpis brauchen aber unbedingt auch etwas zum scharren, sonst sitzen sie nur herum. Ich habe daher überlegt, die StaWa AF Pellets mit defu Gartenhühner AF zu kombinieren. Das ist auch ein AF, besteht aber aus ganzen Körnern und enthält die feinen Bestandteil als kleine Pellets, so dass man ein bisschen davon zum scharren ausstreuen könnte, ohne das Konzept "Alleinfutter" zu verwässern. Es ist bio und enthält dementsprechend wenig Methionin, was aber durch die hohen Werte im StaWa ausgeglichen würde.
Wäre das ein sinnvolles Konzept?
Dann wüsste ich gerne noch, ob Hühner auch dann davon profitieren, gelegentliche kleine Gaben tierischer Aminosäuren zu bekommen (Quark, Hack, Hermetia), wenn sie ausreichend mit pflanzlichem Methionin versorgt sind. Oder bringt ihnen das dann keinen Mehrwert?
Dorintia
14.12.2022, 20:25
Ich bin ja mit dem Zufüttern bei meinem 19% Hauptfutter eher sparsam bzw. habe unter der Woche gar keine Möglichkeit. Trotzdem werden hier, wenn gelegt wird, Eier mit glatten Schalen gelegt. Vielleicht passt es so bei deiner Henne nicht, aber dann wieder pauschal einen Fakt draus machen ist halt auch nicht richtig.
Wilde Hummel
14.12.2022, 22:41
Dann klappt es bei dir offenbar, das ist doch gut. Bestimmt hat dein Ergänzer eine andere Zusammensetzung.
In sofern hat das Huhn auch nicht wirklich einen "Proteinbedarf", sondern einen Bedarf an bestimmten Aminosäuren in einem bestimmten Verhältnis.
Beispiel: Manche Insketen haben zwar einen sehr hohen Proteingehalt, davon ist aber ein guter Teil in unverdaulichem Chitin gebunden, und die (fürs Huhn besonders wichtige) Menge an der Aminosäure Methionin ist oft niedriger als in Sojaprotein.
Bei vergleichbar idealer Aminosäurezusammensetzung und Verdaulichkeit fressen Hühner Tierprotein-Diäten offenbar trotzdem etwas lieber als Futter aus rein pflanzlichen Proteinen, es scheint nicht ganz klar zu sein, warum das so ist
Meine eigenen bekommen neben Pflanzenprotein-Pellets auch mal Alfana mit Fisch- und Milchproteinen (ein ähnliches hatte ich zudem mal von Mifuma). Ich könnte da aber nicht sagen, daß bei der Futteraufnahme / Beliebtheit ein wesentlicher Unterschied besteht.
Das ist echt interessant. Ich habe gerade mal geguckt: Hermetialarven enthalten tatsächlich weniger Methionin (0,59%) als Soja- oder Rapsextraktionsschrot. Dann bringt das tierische Eiweiß darin den Hühnern vielleicht nicht viel, zumal die auch noch so fett sind, und man kann sich sowas sparen. Allerdings fahren sie tatsächlich total drauf ab. Vielleicht ist das von der Natur auch einfach so eingebaut, weil Wildhühner einen Großteil ihres Eiweißbedarfs über Insekten decken müssen und es dann schlecht wäre, wenn sie die Dinger nicht mögen würden :p
Ich hab beim Wichteln eine Portion Bug AF Pellets auf Hermetiabasis geschenkt bekommen, die kann ich als Leckerli verwenden, die Hühner stehen total drauf und fressen sie definitiv lieber als Pflanzeneiweißpellets. Als AF wären die viel zu lecker, die Hühner würden dick und rund.
Quarkkuchen
14.12.2022, 23:01
Mit StaWa Junghennenkorn haben wir unsere diesjährigen Junghühner aufgezogen - das hat sehr gut funktioniert (und die älteren Semester dankenswerterweise zum Pelletdiebstahl animiert, so daß sie endlich auf den Geschmack gekommen sind). Die Stadtmühle hat auch jede Menge andere schöne Sachen für den Hühnerschnabel und ist flink beim Versand, außerdem gibt es kleine, mittelgroße und große Säcke, so daß man gut herumprobieren kann.
Das Gartenhühner-Futter wirkt sehr angenehm und ist sehr sauber (die Sonneblumenkerne werden sie wohl zuerst rausschlabbern), als Streufutter habe ich das zwar nie verwendet, damit liegengebliebene Pellets auf feuchter Erde nicht aufquellen oder angammeln, aber auch das gibt es ja in kleinen Päckchen, deswegen würde ich sagen, probier die von Dir angedachte Kombination einfach mal aus, dann siehst Du ja in ein paar Wochen, ob sich das ausgeht.
Und klar, gelegentlich Quark, Hack, Hermetia in kleinen Mengen sind schon deshalb nützlich, weil sie dem Huhn viel Freude machen. Dabei auch das enthaltene Fett bedenken, damit die AF-Werte nicht dadurch heimlich aber drastisch verschoben werden. Unsere Hühnchen haben über den letzten Monat 3g Hermetia pro Schnabel und Abend verspeist, was etwa 1-1,5g Fett entspricht - klingt nicht viel, aber wenn das Hauptfutter nur 2-5g Rohfett enthält...
Austernschalen zur Selbstwahl würde ich immer dazustellen.
Und das AF so verabreichen, daß (zumindest für eine Weile) über kurze Zeiträume (tages- oder wochengenau) durch abwiegen / rückwiegen nachverfolgbar ist, wievel sie wirklich pro Tag davon fressen. So bekommt man auch ein Gefühl für den wirklichen Proteinbedarf in Abhängigkeit von der Lebensphase.
die Hühner würden dick und rund.
Ich mag runde Hühner, leider werden unsere bei -11°C derzeit jeden Tag dünner, egal wieviel Leckereyen der Nikolaus in die Schüsselchen legt.
Wilde Hummel
15.12.2022, 10:52
Danke für deine Einschätzung! Stimmt, so kommt selbst bei Minimengen Hermetia schnell ganz schön viel Fett zusammen.
Wilde Hummel
14.05.2023, 08:44
Ich möchte mal ein update geben, nachdem ich hier so viel freundlichen Rat bekommen habe. :)
Der Wechsel von Ergänzerpellets plus Weizen auf ein AF ist den Hühnern sehr gut bekommen. Die Fußballenabszesse sind bei zwei Hühnern ganz weggegangen, nur noch bei einem Huhn (das vorher die schlimmsten Abszesse hatte) sind noch winzige Pünktchen zu sehen. Ich bin guten Mutes, dass sie noch ganz weggehen werden.
Ich hatte vorher zu den Ergänzerpellets nur wenig Weizen zugefüttert, damit die Orpis nicht zu dick werden und weil ein Orpizüchter mir gesagt hatte, sie hätten einen erhöhten Eiweißbedarf. Offenbar hat die hohe Eiweißzufuhr ihren Füßaber nicht gutgetan. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Danke an Quarkkuchen, der so viele nützliche Infos über den Einfluss eines (zu) hohen Eiweißgehaltes im Futter gegeben hat!
Die Orpis waren nach der Umstellung auf das eiweißärmere AF auch spürbar lebhafter, saßen weniger herum und scharrten und rannten den ganzen Tag.
Auch die Kämme haben sich sich sehr verbessert, es gibt keine schwarzen Flecken mehr.
Es hat mir auch geholfen, dass Quarkkuchen die Botschaft gegeben hat, sich wegen des Gewichts nicht verrückt zu machen, wenn die Orpis sportlich unterwegs sind und die Eier gut geformt sind. Nach der Umstellung auf das energiereichere AF ist das Gewicht der Orpis im Winter bis auf 4000 g hochgegangen, sie haben aber immer noch ganz normale Eier gelegt. Als sie sich im Frühjahr im Garten wieder mit frischem Grün vollstopfen konnten, ist es ganz von allein wieder ziemlich schnell auf 3.500 gesunken. Nun brütet Prillan und nimmt weiter ab, sie konnte dieses Ausgangsgewicht wirklich brauchen.
Mit dem AF sind die Eier der Orpis glatt wie poliert. Die Eier unseres Turboleger-Mixhuhns Kiwi, das seit 19 Monaten ohne Pause und ohne zu mausern ca. 29 Eier im Monat legt, sind immer noch rau, aber nicht mehr so schlimm wie zuvor. Allerdings reicht für sie der Vitamin D-Gehalt im AF (2.000 i.E.) leider nicht aus. Ob das daran liegt, dass ihr Kamm stärker pigmentiert ist wegen ihres Ayam C.-Anteils, oder daran, dass sie so eine gute Futtersucherin ist und viel zufrisst, oder einfach an Erschöpfung von den vielen Eiern, weiß ich nicht. Jedenfalls muss ich ihr fast täglich eine Vit. D + K Tablette geben, sonst werden die Eierschalen brüchig.
Mein Versuch, sie durch AF und Zufüttern von mehr Weizen vom Legen herunterzuholen hat nicht geklappt, sie hat dann zwar nur noch 6 Eier die Woche gelegt und nicht 7, aber es kamen oft Windeier, daher habe ich den Versuch abgebrochen. Sie bekommt jetzt ihr AF und legt weiter, ich hoffe, sie hört dann irgendwann einfach auf, ohne gesundheitlich Schadern zu nehmen.
So sieht es nun aus - noch einmal vielen Dank für euren Rat!
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