Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zum Verhältnis Vater und Sohn
Hy zusammen!
Aufgrund gegebenen Anlasses möchte ich doch gerade einmal was in die kundige Runde fragen: Und zwar ob es sein kann, dass Hähne ihren leiblichen Nachwuchs erkennen, vor allem männlichen, und auch das noch, wenn der schon quasi erwachsen ist?
Wie es sich deutlich heraus zu kristallieren scheint, ist mir nun endlich der langersehnte Nachfolger für meinen Althahn geglückt, der außer höllisch gutem Aussehen auch noch ein einwandfreies und ebenfalls geniales Wesen hat. Man kann sagen, dass ich sechs Jahre auf so einen Hahn gewartet habe, der beides vereint.
Es ist ein Hahn (der rangoberste und erste kräh- aktive aus fünf Brüdern/ Halbbrüdern) aus meiner zweiten diesjährigen Brut, aus meinem Althahn x Blumenhenne, der ein 1a buschhuhnäußeres hat, leider freilich auch wieder winzig und drahtig ist, aber der wie auch sein Vater damals quasi nicht die SPUR Gewalt den Hennen gegenüber anwendet, um irgendwas zu erreichen. Wie schon sein Großvater, ist das ein ausführlicher Tänzer, der bei jedem leicht kopfscheu/ unsicher wirkenden Verhalten der Henne nicht etwa erst recht drauf geht, sondern sich einen in den Bart brummt (dieses beschwichtigende tiefe "Go-gooo") und bissel beschwichtigend rumtänzelt (dieser leichte Zickzack- Schritt mit tief gehaltenem Kopf und dickerem Halsgefieder). Ich bin ganz begeistert, und beobachte auch folgendes.
Mein Althahn ist zwar nun schon sieben, aber hat sich nie von Junghähnen die Butter vom Brot nehmen lassen, was sich entweder in tagelanger Dauerbeschallung, ständigen Attackierens sowie zu nahe oder den Hennen zu nahe, oder zweimal auch in schlichtem Totschlag äußerte (sei das nun direkt oder indirekt erfolgt). Erst jüngst schwor ich, dass er nach dem plusminus direktem Um die Ecke bringens meines Blumen- Junghahnes, der ebenfalls ein Kracher in Farbe, Form und Wesen war, auf der Stelle der nächste wäre, sowie er sich das nächste Mal zu ausufernd benimmt.
Tja...
Und gerade dieser in bezug auf Junghähne entschieden Feuer im A...sch habende alte Hahn, keine Ahnung- der zeigt nun gegenüber den jüngeren Junghähnen, vier davon seine Söhne, mehr oder weniger nichts von seiner Furiosität, die er noch diesen Sommer und Herbst dem jungen Blumenhahn wie dessen Vater gegenüber an den Tag gelegt hat. Das verwundert bei den noch inaktiven drei (vier) ja auch nicht weiter, die sind ja (noch) keine Konkurrenz für ihn.
Aber selbst dem ranghöchsten Junior gegenüber zeigt der sich absolut ungewöhnlich tolerant :o!
Der junge kräht bereits (zum Glück weit weniger als sein Vater, weiterer Pluspunkt), ist auch ganz eindeutig an den Mädels interessiert, aber der Alte besteht nur am Futter auf Abstand, und zeigt ansonsten keinerlei Animositäten, wenn Junior die Mädels umgurrt (ob er schon tritt, weiß ich nicht). Und hat der Alte bei sonstigen Junghähnen sein Krähpensum (egal zu welcher Jahreszeit) nochmal deutlich aufgestockt, kräht er nun nicht bedeutend mehr.
Und da frage ich mich jetzt wirklich: Merkt der, dass der junge (im Gegensatz zu den Blumenhähnen und vielen, vielen anderen Junghähnen vorher) sein Sohn ist, und schont ihn deswegen? Oder merkt er, dass er nun doch langsam eher ältliches Eisen ist und gestattet dem Junior daher gewisse Freiräume? Oder sieht er keinen besonderen Grund, ihm deutliches Feuer zu machen, weil er sich so absolut galant und unaufdringlich den Hennen gegenüber verhält?
Der Junior ist nach wenigen Rassehähnen wirklich der erste Hahn seit mein Alter Chef ist (und nach dem wie erwähnt durch den Alten gemeuchelten jungen Blumenhahn diesen Herbst), bei dem mir das Herz aufgeht. Null am Vergewaltigen, ist eine Henne unsicher, sofort am beschwichtigen und tänzeln, beim Balzen nicht drauf wie die wilde Wutz, sondern Flügelstolpern und Umgurren, dass die Hennen manchmal wirken als wüssten sie gar nicht, wie ihnen geschieht (der Althahn ist nett und auch super zu ihnen, aber kein ambitionierter Tänzer). Eine wahre Freude jedenfalls, das anzusehen.
Wie ist das bei Euren Hähnen?
Meint ihr, die wissen, was ihre leiblichen, und hoffnungsvollen, Söhne sind? Dem ebenfalls zu den Hennen 1a gewesenen jungen Blumenhahn gab er nämlich Zunder- diesem eigenen Sohn dagegen quasi nicht (früheren, zu den Hennen rauen und unflätigen eigenen Söhnen aber sehr wohl)... Oder sind die Alten trotz Geschlechtsreife der Söhne umso toleranter, umso geschliffener sich die Jungen benehmen (glaube ich aber wegen wie gesagt zB dem auch tollen Blumi eher nicht)?
Gespannte Grüße,
Andreas
nero2010
04.12.2022, 14:58
Also ich hatte hier noch keinen Althahn der einen seiner Söhne neben sich geduldet hätte.
Weder bei den Großrassen noch bei den Zwergseidenhühnern, denen man ja viel Gutmütigkeit nachsagt.
Selbst dann nicht wenn der Junghahn in der Gruppe in Naturbrut aufgewachsen ist.
Ob dein Althahn einfach erkennt dass er "alt " ist, die Jahreszeit gerade passt, weil die Hormone etwas ruhiger sind ??
Jedenfalls wirst du es spätestens im Frühjahr erleben ob er weiterhin tolerant bleibt.
Dorintia
04.12.2022, 15:22
Ja, ich würde auch jeden derzeitigen Deutungsversuch als sehr spekulativ empfinden.
Und als allerletztes würde ich generell ein "Erkennen" im Sinne: - das ist mein Sohn, der darf das - einräumen. Die Natur ist da anders gestrickt.
Der Meinung bin ich aufgrund der Erfahrungen all der Jahre, den Alten habe ich ja als Chef nun über sechs, ja auch, und ich kenne ihn auch im Winter. Darum frage ich ja, weil ich das ungewöhnlich finde.
nero2010
04.12.2022, 18:36
Hattest du im Winter schon mal Junghahn beim Alten ?
Ja natürlich, jedes Jahr- sonst könnte ich sicher kaum aus Erfahrung sprechen oder was bemerkenswert finden :-[.
nero2010
04.12.2022, 18:49
Ja natürlich, jedes Jahr- sonst könnte ich sicher kaum aus Erfahrung sprechen oder was bemerkenswert finden :-[.
Stimmt, sorry nicht mitgedacht.
Krawatte
05.12.2022, 08:00
Meint ihr, die wissen, was ihre leiblichen, und hoffnungsvollen, Söhne sind?
Auch von mir ein klares Nein! Wäre es auch nur ansatzweise so, dann wäre es auch längst beobachtet worden. Das nachsichtige Verhalten würde auch ich am ehesten mit den verschiedenen Jahreszeiten/hormonellen Bedingungen/Tagesform/Aufzuchtverhältnissen usw. erklären.
Aber die Fragestellung an sich ist interessant! Wer hat sich darüber schon groß einen Kopf gemacht?
Tolerantes Verhalten von Althahn gegenüber Junghähnen ist nach meiner Beobachtung neben vielen anderen Aspekten auch darin begründet, wie sich die Junghähne selber darstellen, bzw sich gegenüber dem Althahn verhalten. Auch Hähne differenzieren, checken ihre Nebenbuhler ab, rechnen sich ihre Chancen aus. Grade ältere, erfahrene Hähne gehen nicht unbedingt blindlings drauf los. Einem (ich sag mal) relativ souverän und "selbstsicher" auftretender Junghahn wird ganz anders begegnet als einem unsicheren, hektischen oder aggressiven Knaben, der allein durch sein Verhalten schon als Herausforderung daherkommt.
Trotzdem würde ich nach dem, was Du an anderer Stelle über Deinen Althahn schreibst, nicht davon ausgehen, daß er dem jungen noch lange so tolerant zusieht. Sicherheitshalber, weil Du ja selber sowieso auch darüber nachdenkst, einen Nachfolger zu behalten, würde ich zeitnah zumindest über Nacht die Hähne trennen. Bei mir fangen ab Weihnachten die meisten Hennen wieder mit dem Legen an, damit wird auch die Konkurrenz unter den Hähnen größer, und in einem begrenzten Stall kommt es zwangsläufig zu mehr offener Konfrontation als im Gelände, wo man sich aus dem Weg gehen kann.
Krawatte
05.12.2022, 10:20
Falls Okinas Hahn seine Nachkommenschaft erkennen würde, dann müsste er als selbstbewusster Chefhahn davon ausgehen, dass alle Küken die seinen wären (was weiß er schon von Bruteierzukauf und anderen Sachen...). So würde auch kein Grund bestehen, sie unterschiedlich zu behandeln, Stichwort Blumenhahn!
Wir Menschenmänner sind ja eigentlich auch immer ziemlich überzeugt davon, dass wir die Väter unserer eigenen Kinder sind. Dabei soll die Quote der "Kuckuckskinder" je nach Schätzung bei bis zu 25% liegen...;)
Bohus-Dal
05.12.2022, 11:35
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein Hahn wissen kann, ob jemand sein Sohn ist.
Dem ebenfalls zu den Hennen 1a gewesenen jungen Blumenhahn gab er nämlich Zunder- diesem eigenen Sohn dagegen quasi nicht...
Der Blumenhahn war in Deinen Augen super, nicht unbedingt in den Augen Deines Althahns. Hühner können sich doch gegenseitig viel besser beurteilen als wir sie, dazu kommt meiner Meinung nach auch noch so etwas wie die "Chemie", die halt aus unerklärlich scheinenden Gründen mal stimmt und mal nicht. Wir können auch nicht immer erklären, warum wir einen bestimmten Menschen mögen oder nicht, obwohl wir uns im Gegensatz zu Hühnern Gedanken darüber machen können. Manche Hähne mögen ja auch manchmal bestimmte Hennen nicht, wollen sie nicht mal treten, sondern lieber vertreiben. Das mag nun an der falschen Rasse/falschen Aussehen, zu großem Kamm oder mangelnder Fitness der Henne liegen, könnte aber auch einfach mal Antipathie sein. Ich denke, auf Junghähne reagieren sie halt auch so "aus einem Bauchgefühl heraus". Wer nervt, herausfordert, Hennen schlecht behandelt usw. muß weg. Irgendwas am Blumenhahn muß ihn gestört haben, war zu geblümt oder hat zu frech geguckt oder irgendwas. Höchstwahrscheinlich schnallen wir auch nicht, was sich die Hähne mit ihrem Krähen alles mitteilen, wie laut, wie oft, wie nah, in welche Richtung, wie schnelle Antwort/unhöfliches Unterbrechen...? Am Sohn stört ihn im Moment nichts - das kann sich ja im Frühling leider ändern... Vielleicht ist er auch toleranter, weil er älter und müder ist. Hat er schon fertig gemausert? Geht es ihm gut?
Ich habe hier Vater und Sohn und noch einen nicht verwandten Hahn, der gleich alt wie der Sohn ist. Kann dazu gar nichts weiter sagen, der Althahn ist etwa gleich tolerant zu den beiden.
Glückwunsch zum Nachfolgerhahn übrigens! Sollte es im Frühling dann doch nicht mehr gehen, muß vielleicht der Vater weichen?
Beegfood
05.12.2022, 11:57
Ich kann leider keine Erfahrung dazu beitragen, nächstes Jahr aber ;) Da muss ich dann nur dran denken...
Aber ich wollte dich auch nochmal zum Nachfolger beglückwünschen! Hat es also zum Glück doch noch einer durch deine Qualitätskontrollen geschafft ;)
Magst du den Kerl mal zeigen? Buschhuhnform mit bunter Farbe klingt spannend :jaaaa:
Nein, sicher nicht.
Dann müsste ein Hahn differenzieren können ob gleiche Rasse aber Nachkommen aus zugekauftem BE oder aus BE der eigenen.
Das halte ich schlicht für unmöglich.
Tatsächlich sind Charakter und Jahreszeit sowie manchmal kleinste Umstände für die Verträglichkeit ausschlaggebend.
Vor einigen Jahren, mit dem damals guten älteren CL-Zuchthahn Kalle, lief bis zum Spätherbst einer seiner Söhne mit.
Sollte eigentlich aufgrund der guten Verträglichkeit und Voraussetzungen zusammen mit ihm die Truppe führen.
Eines Tages kürzte ich dem Althahn, um Verletzungen der Hennen vorzubeugen, ein wenig die Sporen.
Dieses kleine Detail (so vermute ich zumindest) hat der Sohn erkannt, die Situation ausgenutzt, und ist seit dem die nächsten Tage gnadenlos auf den Althahn los gegangen.
Das Ende vom Lied war die "Entnahme" des jungen Streithammels um zum Winter wieder stressfreie Ruhe in die Riege zu bringen.
Nach einigen Versuchen zwei Hähne zu belassen habe ich das hier inzwischen aufgegeben egal ob Sohn oder Ziehsohn.
Nein, sicher nicht.
Dann müsste ein Hahn differenzieren können ob gleiche Rasse aber Nachkommen aus zugekauftem BE oder aus BE der eigenen.
Das halte ich schlicht für unmöglich..................
Dem kann ich mich nur anschliessen.
Man muss diese 2 Hähne nur mal für 3-4 Tg. trennen und schon wird man es merken wenn sie sich wie wild bekämpfen.
Danke für die Antworten!
Sicher ist ein Bild mal drin, Wetter ist aber dauer- griesegrau, wird alles nur unscharf :(.
Auf den Gedanken bin ich halt gekommen, weil diverse Tierväter bzw. -kerle offensichtlich wissen, ob ein Jungtier von ihnen ist oder nicht. Darunter zB Hengste diverser Pferdeartigen, die auch noch Fohlen killen, die lange nach ihrer Machtübernahme zur Welt kommen. Und ausrechnen, dass das nun nach nur sechs/ sieben Monaten zur Welt kam, und somit noch nicht von ihm sein kann, kann meines Erachtens nach kein Hengst. Im Gegensatz zu Pferden können Hühner nun sicherlich weitaus nicht so gut riechen, aber auch Kater sind da wohl manchmal sensibel, Kaninchen. Sicherlich alles keine Vögel, aber man macht sich halt so seine Gedanken über mögliche Zusammenhänge, da diese Tier"väter" dass ja dann offenbar erriechen können :kein.
Dem Alten geht es gut wie immer, er ist quasi in dem, was er so Schlichtkleid nennt, rennt wie oft seit Oktober mit nur noch viertel Besichelung rum, die erfahrunggemäß dann gegen Ende Dezember/ Januar erst ganz ausfällt und bald darauf wieder zu wachsen beginnt, aber wie gesagt kenne ich den Knaben nun schon seit Schlupf, und somit auch schon einige Jahre, und so tolerant war er zu einem bereits krähenden und die Mädels umgurrenden Junghahn eher noch nie. Ihm ist der Hormonstand wie gesagt egal, er beschallt auch im Jahres- Down mal gerne an manchen Tagen das halbe Dorf im Solo, wie es so seine Art ist, und die Hennen fangen (dies Jahr ohne abendliches Auf die Stange komm- Licht) auch bereits wieder an, mehr zu legen, waren die letzten Tage immer fünf bis sechs Eier. Da Hühner ja aber alles schnell(er) machen, ist er seit Meuchelung des Jung- Blumens vllt. doch weiter abgemildert, quasi alters"sanfter" geworden, was ich natürlich aber nicht als gegeben nehme. Sondern weiter sorgfältig im Auge behalte.
Nun gut, dann ist das also nicht der Grund, das hat sich wohl heraus geschält, diese selbst zusammen gedachte Mär kann ich dann abhaken, danke ;).
Dann wird es wohl die sehr geordnet auftretende Art und Weise des Jungen sein, der wirklich sehr anders agiert als quasi alle seiner Brüder und Ziehbrüder vor ihm (außer dem diesjährigen Blumenhahn), die alle ihre Sturm- und Drangzeit hatten- während er wie schon sein Paps durch Qualität statt Quantität bestechen möchte. Auch Blumi Junior versuchte das, begleitete ja bereits früh seine Schwester beim ersten Nestsuchen und war unaufdringlich- aber an dem hat ihn dann wohl doch auch erheblich was gestört. Blumenhahn Junior wie Sohn des Alten haben übrigens die selbe Mutter. Hm... Jedenfalls sehr interessant, das alles.
nero2010
05.12.2022, 21:37
Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es weiter geht bei den beiden.
Kannst /willst du deinen Althahn mit Hennen abtrennen , falls es doch noch zu Kämpfen kommen sollte ?
Wenn es tatsächlich der Althahn war, der (hast Du anderswo beschrieben) für den Tod von bereits zwei (?) Junghähnen im Stall verantwortlich ist, willst Du da wirklich darauf vertrauen, daß er es diesesmal gut sein läßt?
Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, daß ein friedliches Miteinander oder zumindest Nebeneinander von mehreren Hähnen nicht die Ausnahme sein muß. Aber es gibt halt auch Hähne, die mit Konkurrenz nicht klar kommen. Ein kritischer Zeitrahmen, in der das Verhältnis der Hähne untereinander neu ausgekartelt wird, ist, wenn die jungen sich endgültig als erwachsen fühlen, ihre Stellung bei den Hennen also geklärt haben und aus dem "Teenageralter", in dem sie zwar schon geschlechtsreif sind und bereits die Hennen umwerben, aber gegenüber eindeutig dominanten Hähnen eher noch zurückstecken, herausgewachsen sind.
Da kippt die Stimmung oft sehr schnell, und zumindest ich sehe das nicht immer rechtzeitig. Da wirkt am Nachmittag noch alles nett und harmonisch, und am nächsten Morgen sieht man dann daß es ernsthaft Zoff gab.
Auf den Gedanken bin ich halt gekommen, weil diverse Tierväter bzw. -kerle offensichtlich wissen, ob ein Jungtier von ihnen ist oder nicht.
Das Töten von Jungtieren der eigenen Gruppe gibt es wohl vor allem dann, wenn ein "neuer" Mann Weibsen übernimmt und genetisch darauf programmiert ist, dafür zu sorgen daß er möglichst schnell seine Gene weitergeben kann. Wenn vorhandene Jungtiere die Empfängnisfähigkeit der Mütter oder auch ihr Interesse, sich auf den neuen einzulassen blockieren.
Wenn das bei Hühnern auch so wäre, dann wohl auch eher in diesem Zusammenhang. Könnte ich mir zumindest so vorstellen.
Quarkkuchen
09.12.2022, 17:52
Und zwar ob es sein kann, dass Hähne ihren leiblichen Nachwuchs erkennen, vor allem männlichen, und auch das noch, wenn der schon quasi erwachsen ist?
Hiernach
https://liu.se/en/article/tuppar-ar-shysstare-mot-sina-slaktingar
lautet die Antwort: JA
Untersucht wurde, ob Hähne nicht nur selbst versuchen, Nachkommen zu erzeugen, sondern auch Verwandten dabei behilflich sind. Aus evolutionärer Sicht wäre dies eine Möglichkeit, abzusichern, daß wenigstens ein Teil der Gene des Hahnes an die nächste Generation weitergegeben wird. Besonders ältere Hähne mit reduzierter reproduktiver Kapazität könnten toleranter gegenüber Paarungsversuchen jüngerer Verwandter sein. ...
"Wir beobachteten, daß verwandte Hähne sich bei Paarungsversuchen weniger oft unterbrachen ... Der ranghöchste Hahn unterbrach die Paarungsversuche nichtverwandter Hähne öfter." ...
Es wurde zuvor bereits gezeigt, daß manche Vögel, wie das Bankivahuhn ... ihre Verwandten erkennen.
Hochinteressant- danke schön :ahhh :D!
Ich hätte jetzt auch vermutet, dass durch die enge Genetik dass Verhalten des Junghahnes dem Althahn gefällt, da er es genau so machen würde !
Was wissen wir Menschen denn wirklich? Wer weiß was schon genau? :schlaumeier :laugh
Vielleicht ist es der Geruch, vielleicht die Hormone. Fakt ist doch, die Natur ist immer auf Weitervermehrung aus, sie sucht immer nur den Weg neues Leben zu sichern und das genetisch vorteilhafteste weiterzugeben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es da einen Instinkt zur Weitergabe der eigenen Gene gibt. Dass der Hahn, wenn er vielleicht nicht mehr so perfekt kann wie er will, die Hühner wenigstens einem aus der eigenen Sippe überlässt. Der Althahn ist ja auch mit Geschwistern aufgewachsen, hat Geruch und bestimmte Verhaltensweisen in der Grupper der Verwandtschaft geteilt, die sein Sohn evtl. eher mitbringt, als ein fremder Hahn.
Vor dem Hintergrund wäre es interessant zu wissen, wieviel Hühner denn nun wirklich riechen, bzw. wie gut :grueb. Man sagt ja immer "so lala", und sie fressen ja auch durchaus Sachen mit Hingabe, wo sich unsereinem die Riechschleimhaut umkrempelt (diverse Hundefutter)...
Mantes: Er hatte ja auch schon leibliche Söhne dabei, die sich richtig übel benahmen. Denen ließ er nicht so viel durchgehen- was den Söhnen, hormon- übersteuert, natürlich egal war.
Es wird wohl eine Mischung sein. Sowohl Verwandtschaft als auch Benehmen der Jungspunde.
Der sehr gelungene Junior jedenfalls weist seine Brüder nun deutlich in ihre Ränge, umgurrt selber die Hennen weiterhin, stoppt bei jeder Unmutsbekundung einer Henne sofort seine "Offensive" und umgarnt stattdessen- der raspelt richtig Süßholz bei den Mädels, die sich teils schon vor ihm zu ducken beginnen- was er, nun fünf Monate alt (was noch dazu kommt- noch sehr jung!) nicht gnadenlos ausnutzt. Super geil, auf so einen habe ich gewartet :ahhh!
Und Papa Santa achtet nur drauf, dass sie sich nicht zu nahe kommen- aber auch nur die ein bis zwei Meter sind seeehr tolerant für ihn. Den Vater des jungen Blumenhahns hat er nur gescheucht, und immer, auch dann bei Blume Junior, auf mindestens 3 m Abstand bestanden. Man könnte nun weiters auf den Gedanken verfallen, dass der alte Santa seinen leiblichen Söhnen mehr Chancen einräumen wollte, indem er den männlichen "Kuckuckskindern" Dampf unter dem Hintern machte.
Wie nun auch dem Blumen x Marans- Mixhahn, Ziehbruder des gelungenen Juniors. Der auch von besagtem mehr Pfeffer kriegt als seine leiblichen Brüder. Was weiter zu dem Gedanken führt, dass auch (Zieh)Brüder untereinander erkennen, ob sie wirkliche Brüder sind :grueb...
Das herauszufinden, warte ich aber eher nicht ab, weil die nun auf einen Schlag alle ihre Stimme entdeckt haben.
Alles arg interessant, selbst nach zehn Jahren noch entdeckt man bei den Huhns immer wieder neues :D!
cairdean
10.12.2022, 08:13
Hiernach
https://liu.se/en/article/tuppar-ar-shysstare-mot-sina-slaktingar
lautet die Antwort: JA
Danke, Quarkkuchen, für diese Studie! Das ist ja super interessant!! Hühner sind echt komplexer als man immer so denkt.
@Okina75: ich kann dazu nicht so viel beitragen. Ich hätte ja noch gedacht das ein großer Kamm herausfordernd wirkt. So zu warum der Blumenhahn mehr zurechtgestutzt wurde.
Aber eigentlich freue ich mich vor allem sehr für dich das du endlich einen Nachfolger für Santa Maria gefunden hast. Glückwunsch!
Über ein Bild würde ich mich auch freuen. :)
Ja, danke für die Studie!
Meine drei Hähne (Kämpfer, Kämpfer x Kraienkopp und Sumatra im nahezu unbegrenzten Freilauf) bestätigen das. Sie sind recht tolerant gegenüber Junghähnen, die sie von Küken an kennen. Der KxK hat kürzlich einen Junghahn von der Henne "herunterkomplimentiert", um ihn danach mit einem Kratzfuß zu bedenken.
Generell halten die Hähne ca. drei Meter Abstand voneinander. Wenn nicht, kann das schon mal die eine oder andere Schwanzfeder kosten. Kämpfe sind sehr selten, aber wenn der Althahn mit etwa fünf Jahren doch mal abgesetzt wird, darf er sich nicht mehr blicken lassen - den muss ich dann schlachten.
Bollenfeld
13.12.2022, 16:36
Ich denke nicht, daß der Althahn seinen Sohn erkennt. Er toleriert ihn nur, aus welchem Grund auch immer. Wenn du den Nachwuchshahn für gut befindest, dann würde ich den alten Hahn schlachten, damit dem jungen nichts passiert!
Ich denke nicht, daß der Althahn seinen Sohn erkennt. Er toleriert ihn nur, aus welchem Grund auch immer. Wenn du den Nachwuchshahn für gut befindest, dann würde ich den alten Hahn schlachten, damit dem jungen nichts passiert!
Hühner können bis zu 100 Gesichter erkennen. Sie wissen wer zu ihrer Gruppe gehört. In der Natur sind Gruppenmitglieder in der Regel Verwandte. Somit sind die Kücken u. späteren Junghennen und Junghähne Kinder des Hahnes. Und in diesen Dimensionen denkt/fühlt ein Hahn. Die Jungtiere tragen sein Erbgut und vermehren es weiter, so funktioniert die Natur. Und am Verhalten des Hahnes ändert sich auch nichts, wenn der Mensch Bruteier/Kücken eine seiner Hennen untergeschoben hat. Oder Jungtiere so in die Gruppe integriert werden.
Hühner können bis zu 100 Gesichter erkennen. Sie wissen wer zu ihrer Gruppe gehört. In der Natur sind Gruppenmitglieder in der Regel Verwandte.
Da hast Du natürlich recht. Beim Themenstarter sind ja aber alle Junghähne in der Gruppe geschlüpft und aufgewachsen, entsprechend sind auch alle dem Althahn bekannte Gruppenmitglieder und ob er in der Lage ist, zu unterscheiden welche der unter "seiner" Glucke geschlüpften Küken nun seine Genetik tragen oder die eines anderen Hahnes, kann ich zwar nicht beurteilen, halte es aber wenn, dann für keine "bewußte" Entscheidung, mit den eigenen Nachkommen nachsichtiger zu sein als mit denen anderer Väter. Hier schlüpfen jedes Jahr ettliche Hähne aus völlig unterschiedlichen Vätern, schon allein, weil ich selbst mehrere Hähne mit der Gruppe mitlaufen habe und dazu kommen auch immer wieder Bruteier aus anderen Haltungen. Viele Küken hier schlüpfen aus Kunstbrut und werden wegen der Katzengefahr oft erst mit 10 bis 12 Wochen in die Erwachsenentruppe integriert. Es sind immer Hähne dabei, die sich arrangieren und sich trotz der Althähne ganz unauffällig einfügen, und es gibt auch die anderen, die irgendwann für richtigen Stunk sorgen. Ich kann wirklich nicht sagen, daß die Vaterschaft ausschlaggebend ist für ein tolerantes Verhalten der Althähne gegenüber den Jungen.
Sulmtaler forever
14.12.2022, 08:46
Ich kann von genau dem Gegenteil berichten. Mein Althahn hat besonders seine eigenen Söhne gejagt. Ich hab ihm immer erzählt, dass das doch sein Bub ist. Hat ihn nicht sonderlich interessiert
Ich denke, es hat er damit zu tun wie sich der Jüngere unterordnet. Die Hühner haben ja so eine feine Körpersprache, die wir eventuell gar nicht erkennen.
Ich kann von genau dem Gegenteil berichten. Mein Althahn hat besonders seine eigenen Söhne gejagt. Ich hab ihm immer erzählt, dass das doch sein Bub ist. Hat ihn nicht sonderlich interessiert
Ich denke, es hat er damit zu tun wie sich der Jüngere unterordnet. Die Hühner haben ja so eine feine Körpersprache, die wir eventuell gar nicht erkennen.
Es kommt in den besten Familien vor, das die Kinder sich nicht mit ihrem Vater verstehen. :)
@Darwin: hast du auch die Studie gelesen? Ich hab mir nur den verlinkten Artikel durchgelesen und fand dabei das hier am interessantesten:
It is however still not clear how the birds can recognise their kin. One possibility is that they use olfactory cues.
Das deutet ja an das die Tiere irgendwie ihren Nachwuchs erkannt haben obwohl das nicht klar war. Für mich klang das nach mehr als "Küken die ich von klein auf Kenne sind meine Kinder" was ja auch oft nicht stimmt.
.........Für mich klang das nach mehr als "Küken die ich von klein auf Kenne sind meine Kinder" was ja auch oft nicht stimmt.
Das muss man etwas anders sehen. Vom Ursprung bzw. vom Ursprungshuhn her leben immer einige Hennen mit einem Hahn zusammen in einer Gruppe Die Glucken ziehen sich beim brüten und so lange die Küken noch sehr klein sind aus der Gruppe etwas zurück und leben in der Zeit am Rande der Gruppe. Später schliessen sie sich der Gruppe wieder an.
Das ist z. B. auch der Grund warum der Hahn morgens mehr kräht - die Hennen haben nachts in den Bäumen übernachtet und morgens ruft er sie dann alle wieder zusammen in die Gruppe zurück. (das ist auch der Grund, warum der Hahn auch tagsüber öfter kräht - er lockt damit seine Hennen zurück in seine Gruppe) Wachsen jetzt die Küken heran so sind es IMMER seine Küken bzw. seine Nachkommen. Denn ein fremder Hahn wird in dieser Gruppe immer wieder vertrieben.
Später wenn die Junghähne erwachsen bzw. geschlechtsreif sind werden auch sie vertrieben und diese Hähne gründen dann in der Natur neue Gruppen.
Und dieses ursprüngliche Verhalten sitzt auch noch teilweise Heute in den Hühnern bzw. Hähne. Nur das wir Menschen das oft durcheinander bringen und fremde Hähne dazu setzen. Oder auch versuchen 2 oder 3 Hähne in einer Gruppe zu halten. Diese haben dann aber auch heute noch ein wenig von diesem Verhalten behalten und halten meistens viel Abstand zu dem Althahn bzw. dem Vater.
Aber würden wir sie natürlich nach ihrem Ursprung her leben lassen, so würden die Junghähne auch heute noch immer beim Vater aufwachsen. Und somit sind diese Hähne immer die Söhne von dem einen Vater - leider stören wir Menschen da sehr oft und bringen dann alles durcheinander - aber der Hahn wird auch dann immer noch glauben, die Junghähne in seiner Gruppe stammen von ihm ab!
Hein, so ganz stimmt das jetzt nicht. (Zumindest nicht nach dem Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit angelesen habe. Kann natürlich auch sein, daß mein Wissensstand nicht aktuell ist). Auch bei Wildhühnern schlüpfen statistisch genau so viele Männlein wie Weiblein. Die Jungs werden irgendwann vom Chefhahn als Konkurrenz wahrgenommen und entsprechend behandelt. Heißt aber nicht, daß sie zügig aus dem Revier verschwinden. Es ist wohl durchaus das eine oder andere Arrangement möglich. Auch wenn sie vom Althahn absolut nicht mehr bei den Hennen gesehen werden wollen, bleiben sie als sogenannte Satelitenhähne noch eine ganze Weile in dichter Nähe der Truppe, passen mit auf, warnen, veruchen auch mal eine Henne von ihren Vorteilen zu überzeugen und greifen bei echter Gefahr für eine Henne anscheinend auch helfend ein.
Wo der Mensch störend eingreift ist, daß er den Platz begrenzt in dem sich das natürliche Hühnerverhalten austoben könnte. Zudem hat er damit, daß er (wahrscheinlich) eine Selektion auf extrem standorttreue Hühner betrieben hat und seinen Hühnern einen meist sehr knapp bemessenen Schlafstall - der zudem ja aus Gründen der Sicherheit mehrere Stunden fest geschlossen ist - zur Verfügung stellt, den Junghähnen die Möglichkeit genommen, dem Chefhahn dauerhaft aus dem Weg zu gehen. "In der Natur" würd er halt mit seinen Brüdern drei Bäume weiter übernachten, im Stall, den er aufgrund seines Haushuhndaseins quasi gezwungenermaßen immer wieder aufsucht, sitzt er nachts halt nur einen halben Meter vom Chef entfernt und in gefährlicher Näher der Damen.
Mein Stall hat verschiedene, bei Bedarf verschliesbare, Abteile, da kann man ganz gut sehen, wie das mit den Junghähnen funktioniert, und auch, daß mehrere Althähne kein Problem damit haben, sich zu arangieren. Da hat im Sommerhalbjahr jeder "seine" Hennen, nicht durch Machtkämpfe erobert, sondern indem er die Damenwelt durch Locken und sonstige Aufmerksamkeiten von seinen Vorzügen überzeugt, trotzdem arbeiten die Herren im Falle eines Falles zusammen und sitzen Nachts gerne Seite an Seite auf einer Stange.
chtjonas
15.12.2022, 14:17
Ich lese hier schon eine ganze Weile sehr interessiert mit.
Ich verstehe ja wenig von Verhaltensbiologie, aber ich finde die Hypothese, dass Hähne möglicherweise ihre Söhne als genetisch eng verwandt erkennen und eher in der Gruppe tolerieren als genetisch fremde Hähne, alles andere als abwegig.
Ich habe dabei sofort an die Argentinische Ameise (Linepithema humile) gedacht. Zugegebenermaßen funktionieren Hühner ganz anders als Ameisen. Aber es ist so vieles noch nicht erforscht. Und warum sollten nicht auch Hühner auf irgendeine - für uns Menschen nicht wahrnehmbare - Art und Weise ihre genetisch engeren Verwandten als solche erkennen?
Hier mal ein Absatz, den ich aus dem Wikipedia-Artikel zur Linepithema humile kopiert habe:
"In ihrer Heimat sind Kolonien der Argentinischen Ameise monogyn (eine Königin pro Kolonie), und die Kolonien bekämpfen sich untereinander. Dort wo sie eingeschleppt wurde, bildet die Argentinische Ameise jedoch sogenannte Superkolonien aus mehreren Nestern (polydom) mit jeweils mehreren Königinnen (polygyn). Diese Kolonien können sich über riesige Areale erstrecken: Die größte erstreckte sich nach dem Stand von 2007 über eine Länge von 6000 km von Galicien bis Italien. Grund ist der sogenannte Gründereffekt: Meist werden nur sehr wenige Individuen verschleppt und somit auch nur wenig genetische Vielfalt. Davon sind auch Gene betroffen, die bei der Produktion von sogenannten kutikularen Kohlenwasserstoffen mitwirken. Anhand dieser chemischen Signatur erkennen Ameisen Mitglieder ihrer eigenen Kolonie und können sie von anderen Kolonien unterscheiden. Da sich aber aus anfänglich nur wenigen Individuen eine ganze Population bildet, besitzt die gesamte Population ähnliche Anlagen für die Erkennung von Koloniemitgliedern – sie sind untereinander nicht mehr aggressiv.[8][4] Die einzelnen Bauten stehen in ständigem Kontakt untereinander und agieren gemeinsam.[9]"
Hein, so ganz stimmt das jetzt nicht. (Zumindest nicht nach dem Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit angelesen habe. Kann natürlich auch sein, daß mein Wissensstand nicht aktuell ist). Auch bei Wildhühnern schlüpfen statistisch genau so viele Männlein wie Weiblein. Die Jungs werden irgendwann vom Chefhahn als Konkurrenz wahrgenommen und entsprechend behandelt. Heißt aber nicht, daß sie zügig aus dem Revier verschwinden. Es ist wohl durchaus das eine oder andere Arrangement möglich. Auch wenn sie vom Althahn absolut nicht mehr bei den Hennen gesehen werden wollen, bleiben sie als sogenannte Satelitenhähne noch eine ganze Weile in dichter Nähe der Truppe, passen mit auf, warnen, veruchen auch mal eine Henne von ihren Vorteilen zu überzeugen und greifen bei echter Gefahr für eine Henne anscheinend auch helfend ein..............
Vollkommen richtig! Es schlüpfen genauso viele Hähne und Hennen wie auch aktuell bei uns.
Es ist auch richtig, das die Hähne nicht unbedingt total von der Truppe entfernen. Dennoch werden sie vom Chefhahn vertrieben - wie auch immer. Ist doch bei fast alle Tierenarten die in Gruppen leben so, das sich Jungspunte oft in der Nähe aufhalten und ihr Glück immer wieder versuchen.
Zitat: "...Da hat im Sommerhalbjahr jeder "seine" Hennen, nicht durch Machtkämpfe erobert, sondern indem er die Damenwelt durch Locken und sonstige Aufmerksamkeiten von seinen Vorzügen überzeugt, trotzdem arbeiten die Herren im Falle eines Falles zusammen und sitzen Nachts gerne Seite an Seite auf einer Stange...."
Das ist vom Ursprung her selten - da geht eigentlich jede Gruppe seine Wege (wäre/kann sonst auch ein Futter-Konkurrenz-Problem).
Ist doch aktuell in der Natur auch bei Fasanen oder sonstiges "Gruppengeflügel" so. Es können mehrere Familien auf engen Raum zusammen leben - sie werden aber nie ganz zusammen sein und sich immer im gewissen Sinne sich bekämpfen - wenn sie sich zu eng .......
Natürlich ist das bei unserer Hühnerhaltung meistens nicht ganz so. Sie halten gewisse Abstände und sitzen (die Hähne) ggf. auch mal nachts zusammen. Aber zu 95% werden nie Hähne ganz eng nebeneinander zusammen sitzen. Sicherlich im gewissen Abstand auf einer Stange.
Und Ausnahmen bestätigen die Regel - aktuell habe ich2 Zwerghähne (Antwerpener) die können überhaupt nicht getrennt leben. Die hocken so was wie eng zusammen - auch Nachts. Die locken sich manchmal sogar gegenseitig. Also es gibt keine gerade Linie im Verhalten und Ausnahmen bestätigen die Regel und so wird es in den Urzeiten auch gewesen sein
Das muss man etwas anders sehen.
Muss man eben nicht. Das ist alles verständlich und so in der Art habe ich mir das auch alles Gedacht. Mir ging es darum das der verlinkte Text scheinbar andeutet das es nicht so ist.
OK, ich hab festgestellt, die ganze Studie ist in dem Artikel ja auch verlinkt. Da steht in frei übersetzt zu dem Thema:
- Die zugrundeliegenden Erkennungsmechanismen für verwandte Tiere sind aktuell unklar
- Vorhergehende Studien mit Geflügel zeigen das Individuen je nach Verwandtschaft unterschiedlich auf potentielle Sexualpartner reagieren und das dieser Effekt sich scheinbar NICHT durch soziale Vertrautheit als Maßstab für Verwandtschaft erklären lässt
- In der Studie wurden Tiere verwendet die sich alle kennen, da die gleichen Altersklassen unter den gleichen Hennen oder im gleichen Kunstbrüter schlüpfen und die Tiere im Winter in großen Gruppen gehalten werden und Gruppen viel rotieren.
Klingt für mich alles danach als könnten die Tiere nicht "wissen" mit wem sie Verwandt sind und als ob soziale Vertrautheit eben nicht die Antwort ist. Das würde auch zu Okinas Beobachtungen passen.
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