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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habicht im Hühnerstall



bunteschar
17.10.2022, 09:41
Gestern kam ich dazu, als ein Habicht gerade das 2. Huhn im Hühnerauslauf erlegt hatte.
30 Min. später, als ich die beiden gerade küchenfertig machte, hörte ich wieder Randale im Stall. Dieses Mal war sie in den Stall gekommen. Die Luke ist 23 x 26 cm - wahrscheinlich einem fliehenden Huhn gefolgt.
Mit dem Kescher eingefangen, die Leviten gelesen, ein paar Fotos gemacht und wieder in die Freiheit entlassen. Ich dachte, dass das Tier jetzt genug hat und sich fern hält - 30 Min. später war es wieder am Auslauf und ließ sich kaum vertreiben!
Mit dieser Hartnäckigkeit hatte ich nicht gerechnet!

Kommen die Biester zurück, wenn man sie 30 Km weiter weg wieder auszetzt?

Silmarien
17.10.2022, 13:11
Du könntest du übrigen Hühner in den Auslauf setzen, dann hat der Habicht weniger Mühe.

Schäfchenzähler
17.10.2022, 13:23
Die Hartnäckigkeit überrascht mich auch :-[ Vermutlich ist das Nahrungsangebot schon kleiner geworden und viel Konkurrenz in deiner Gegend. Ich denke, mit Aussetzen ist dir nur bedingt geholfen -bin mir auch nicht sicher, ob man das überhaupt darf. Bei mir war es bis jetzt immer ausreichend, die Hühner für eine (vielleicht auch zwei) Wochen in den übernetzten Auslauf zu sperren. Wenn ein Beutegreifer keinen Erfolg mehr hat, sucht er sich bald ein anderes Jagdgebiet. Bei Erfolg kann man mit täglichen "Besuchen" rechnen.
Ich würde die Hühner für ein Weilchen einsperren und auch danach sicherheitshalber gut beobachten. Kann gut sein, dass in der Nähe noch mehrere hungrige (Jung-)tiere leben.
Alles Gute!

Mate Kroate
17.10.2022, 13:41
.....
Mit dieser Hartnäckigkeit hatte ich nicht gerechnet!

Kommen die Biester zurück, wenn man sie 30 Km weiter weg wieder auszetzt?

Ich würde es versuchen. Wo kein Kläger....
Deine Hühner muß du doch auch schützen, dazu bist du verpflichtet.
Wenn du den Räuber erwischt hast markiere ihn mit einem Kabelbinder oder Hühnerring. Dann weißt du ob er weit genug entfernt war.

maethy
17.10.2022, 14:35
Kommen die Biester zurück, wenn man sie 30 Km weiter weg wieder auszetzt?

Diese, aus einer unpragmatischen Problemlösung resultierende Frage, hat sich bei mir noch nicht gestellt.

Saatkrähe
17.10.2022, 14:52
@bunteschar - Ich kann Deinen Groll natürlich gut nachvollziehen. Aber... :) .... einen Habicht vertreiben, ohne ihn zu verletzen, ist ganz sicher in Ordnung. Ihn woanders auszusetzen sicher nicht. Habichte gehören in unsere Natur. Unsere Hühner nicht. Wenn Du Deine Hühner in Sicherheit wissen willst, solltest Du dafür sorgen. Entweder ein großes Areal übernetzen, oder akzeptieren, daß ab und an mal ein Huhn dem Wild zum Opfer fällt.

Ich habe auch nur begrenzte/gesicherte Ausläufe. Ab mittags lasse ich meine Hühner in den Freilauf. Wird ein Huhn 'geräubert', lasse ich sie ein oder zwei Tage in den gesicherten Ausläufen. Das klappt sehr gut. Dieses Jahr habe ich nur ein einziges Huhn an einen Fuchs verloren.

Vergiß nicht: WIR sind für unsere Tiere verantwortlich. Kommt eines unserer Hühner durch Wild um, dann durch unsere Nachlässigkeit. Niemand sonst ist schuld :)

TenshiJanina
17.10.2022, 19:08
Hallo Bunteschar,

mir tut es auch leid um deine Hühner. Aber ich muss meinen Vorschreibern recht geben: erst mal würde ich den Auslauf mindestens eine Zeit lang komplett sicher machen.

Den Habicht fangen und woanders aussetzen darfst du nicht. Einen ortsansässigen Habicht wirst du dadurch nicht los. Ein Jungtier würde sich möglicherweise neu orientieren.

Aber: auf keinen Fall solltest du den Habicht irgendwie markieren. Bereits das Fangen ist strafbar in Deutschland. Der Habicht ist auf zwei voll funktionsfähige Fänge angewiesen und ein unsachgemäß angebrachter Ring kann ihn schwer verletzen.

Liebe Grüße
Janina

nero2010
17.10.2022, 21:04
Ein "freigewordenes " Revier wird kurz oder lang durch den nächsten Habicht besetzt.
Hier wird wieder Mal ein vom "Fänger " verletzter versorgt...wieder der Flügel gebrochen durch grobe Umgangsmethoden.
Ja, bitte keinen Ring oder ähnliches anlegen, der kann wie bei unseren Hühnern einwachsen oder Vogel kann in Ast hängenbleiben und verendet dort !!

Widdy
17.10.2022, 21:11
@bunteschar, das tut mir sehr leid, dass Du ungebetenen Gast und dadurch 2 Huhns verloren hast.

Auch ich schliesse mich @Saatkrähe und @TenshiJanina vollumfänglich an.

Dass Habicht in den Stall kam, hat zweierlei Gründe: Habicht ist schlau und äusserst geschickt.
Und Du hast ihn leider unterschätzt.
Ich könnte bzgl. Habicht auch so meine Stories erzählen...

Vorerst würde ich Dir auch empfehlen, die Huhns ein paar Tage drinnen zu lassen, und den Habicht nicht nochmals das "Buffet" vor Augen zu führen.

Für die Absicherung Deines Geheges würde ich Dir empfehlen, kurz dieses Habicht-Video anzusehen, sofern Du es noch nicht kennst.
Spätestens ab 0.29 Min beginnt meistens das grosse Staunen.

https://www.youtube.com/watch?v=2CFckjfP-1E

Also die besten Voraussetzungen, den Hühnerstall Habicht-dicht zu machen.

Hier bin ich alleine dafür zuständig, meine Tiere zu schützen.
Das heisst nicht, dass ich ein Jäger woandershin verfrachte, noch kennzeichne, noch dabei evtl. verletzen könnte.

Saatkrähe
17.10.2022, 21:27
wow - wat'n tolles Video. Danke Widdy :)

nero2010
17.10.2022, 21:44
Der Habicht ist ein wahrer Flugkünstler. Warum wohl sollte kein Schutznetz mehr als max 10cm haben ? Und selbst da schaffen es welche noch durch. Ich habe 6cm Maschenweite angebracht .

Saatkrähe
17.10.2022, 22:00
Der Habicht ist ein wahrer Flugkünstler. Warum wohl sollte kein Schutznetz mehr als max 10cm haben ? Und selbst da schaffen es welche noch durch. Ich habe 6cm Maschenweite angebracht .
Ein Schutznetz sollte nicht mehr als 8 cm Durchmesser haben. Das hält den Habicht fern und ist immer noch groß genug, um bei Schneefall nicht allzu schwer zu weden.

Wilde Hummel
17.10.2022, 23:02
@ Widdy: Ich bin auch schwer beeindruckt von dem Video (und von den Flugkünsten des Habichts). Danke!

sil
18.10.2022, 14:41
Diese, aus einer unpragmatischen Problemlösung resultierende Frage, hat sich bei mir noch nicht gestellt.

Was würdest du denn als pragmatische Problemlösung ansehen?

maethy
18.10.2022, 14:57
Was würdest du denn als pragmatische Problemlösung ansehen?

Das will ich mal im Stil und in leichter Abänderung der Worte eines ehem. Innenministers wie folgt beantworten:

"Teile dieser Antwort würde die Community nur beunruhigen".

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

nero2010
18.10.2022, 16:24
Das will ich mal im Stil und in leichter Abänderung der Worte eines ehem. Innenministers wie folgt beantworten:

"Teile dieser Antwort würde die Community nur beunruhigen".

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

Sagt alles ! :abgelehnt

TenshiJanina
18.10.2022, 19:28
Das will ich mal im Stil und in leichter Abänderung der Worte eines ehem. Innenministers wie folgt beantworten:

"Teile dieser Antwort würde die Community nur beunruhigen".

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

Ich hoffe, du wirst irgendwann dabei beobachtet.:verweis

Widdy
18.10.2022, 19:33
Sagt alles ! :abgelehnt

Ich bin da gleicher Meinung wie @nero2010 :abgelehnt, und wie!

Silmarien
18.10.2022, 19:47
Im gesicherten Auslauf werden jeden Tag die Hinterlassenschaften eingesammelt. Dazu verwende ich zwei Gerätschaften mit langen Holzstielen und unterschiedlichen Endungen. In der Zwischenzeit laufen die Chicks im ungesicherten Gartenteil. Sollte ich einen Angriff mitbekommen, und ihn unter Zuhilfenahme einer griffbereiten Gerätschaft abwehren können, würde ich nicht eine Mikrosekunde lang zögern, diese einzusetzen. Dabei wäre mein Fokus einzig und alleine auf den Schutz der Tiere gerichtet, die in meiner Obhut und auf mich angewiesen sind. Mit allen möglich Konsequenzen den Angreifer betreffend. Wer das nicht nachvollziehen kann, den kann wiederum ich nicht verstehen.

nero2010
18.10.2022, 19:52
@Silmarien, das ist nachvollziehbar und auch glaub ich normal.
Man muss ihn ja nicht erschlagen aber erst einfangen im Stall oder gar mit Habichtskorb und dann meucheln ist ein großer Unterschied!

Widdy
18.10.2022, 20:20
Glaubt mir, der haut innert Sekundenbruchteilen ab, wenn der Euch nur herbeieilen sieht und wenn Ihr mit voller Lautstärke auf den zurennt.
Die Zeit würde gar nicht reichen, dem etwas nachzuwerfen; zudem hat man im Affekt auch meist gar nichts in der Hand zum Werfen.

Meine allerbeste Waffe ist die Lautstärke.
Seien es nun Flugräuber oder die Felltruppe.

Sollte Habicht mit einem Opfer in die Lüfte abheben, so braucht es weiterhin Eure volle Lautstärke und Euren Spurt.
Der lässt es fallen. Der hat Angst um sein Leben.

Klingt jetzt nach Klugscheisseralarm. Ist aber so.

Bei uns wird keinem Räuber weder eine Feder noch ein Haar gekrümmt.

nero2010
18.10.2022, 20:27
sehe ich auch so.!

hirsch
19.10.2022, 04:35
Vergiß nicht: WIR sind für unsere Tiere verantwortlich. Kommt eines unserer Hühner durch Wild um, dann durch unsere Nachlässigkeit. Niemand sonst ist schuld :)

:bravo Genau so sieht es aus.

sil
19.10.2022, 07:04
Das will ich mal im Stil und in leichter Abänderung der Worte eines ehem. Innenministers wie folgt beantworten:

"Teile dieser Antwort würde die Community nur beunruhigen".

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

Dann wäre es allerdings besser gewesen, gleich gar nichts zu diesem Thema zu sagen, als erst mal eine Nebelkerze zu zünden und sich dann so herauszuwinden.

giggerl07
19.10.2022, 09:50
bei mir war gestern auch der Habicht zu Besuch - er hat doch tatsächlich meine Samweis durch den Zaun am Fuß erwischt - die hat geschrien wie am Spieß und mein Hahn Solo hat seinem Namen alle Ehre gemacht und ihn durch den Zaun attakiert - ich mit lautem Geschrei hin da hat er natürlich das Weite gesucht - dachte schon mein Hühnchen sei tot hat aber Gottseidank nur ein paar Federn gelassen
also auch so ein Zaun schützt nicht 100%
der kommt übrigends immer zur gleichen Zeit

Widdy
19.10.2022, 11:22
bei mir war gestern auch der Habicht zu Besuch - er hat doch tatsächlich meine Samweis durch den Zaun am Fuß erwischt - die hat geschrien wie am Spieß und mein Hahn Solo hat seinem Namen alle Ehre gemacht und ihn durch den Zaun attakiert - ich mit lautem Geschrei hin da hat er natürlich das Weite gesucht - dachte schon mein Hühnchen sei tot hat aber Gottseidank nur ein paar Federn gelassen
also auch so ein Zaun schützt nicht 100%
der kommt übrigends immer zur gleichen Zeit

Das freut mich @giggerl07.
Wieder ein Beweis mehr dafür, dass extreme Lautstärke und heranrennende Beschützer sowie tolle Hähne die beste Abwehrwaffe im Affekt ist.

Mir ist es für ein paar Jahre gelungen, die Habichte zu vergrämen (ende Sommer hat es wieder mal einer versucht :( ).

Hast Du Deine Samweis auf Löcher in der Haut durch die Krallen durchsucht? Die können leider tiefe Löcher hinterlassen haben, die schlimm ausgehen können.
Punktuell regelmässig Blauspray vom TA drauf hilft, schlimme Infektionen abzufedern.

Schäfchenzähler
19.10.2022, 12:05
Man merkt deutlich, dass es Herbst ist, und die Beutegreifer es wieder mehr auf Hühner und Co abgesehen haben. Ich habe auch den Eindruck, dass Raubvögel bevorzugt bei Nebel und schlechterem Wetter zuschlagen. Meine Hühner müssen daher vorerst auch mindestens am Vormittag im übernetzten Auslauf bleiben.
Ich hatte diesen Sommer Glück: ein Krähenpärchen mit Jungtier hat mir den Habicht erfolgreich aus "ihrem Revier" vergrämt. Ich konnte ein paarmal beobachten, wie die Krähen den Habicht in der Luft und am Boden angegriffen haben. Damit hätte ich nicht gerechnet -über die Hilfe habe ich mich trotzdem gefreut.

Luise_2022
19.10.2022, 16:38
Ich lese hier interessiert mit und bin ziemlich erschrocken, was ihr von den Habicht-Angriffen schreibt, die trotz Mensch und /oder Hund in der Nähe stattfinden. Kann man auch "beliebte" Tageszeiten erkennen (einige schreiben, dass sie ihre Hühner vormittags drinnen lassen)? Oder ist das nur Anwesenheit/Abwesenheit von den Besitzern geschuldet?

Sanne
19.10.2022, 18:34
Widdy, ich überlege mir die ganze Zeit wie du es geschafft hast den Habicht zu vergrämen.
Würdest du uns verraten wie?:please

Orpington/Maran
19.10.2022, 18:56
Ach menno, ich zittere auch um meine Hühner, übernetzen geht wegen diverser grosser Bäume nicht ( die brauche ich im Sommer wegen der brutalen Sonne) im Frühjahr hat mir der Sperber ja eine meiner Lavender Araucana geschlagen, ich habe sie mühsam wieder fit bekommen, um sie dann ein paar Monate später an den Fuchs zu verlieren :heul naja, viele sagen, der Sperber schlägt keine Hühner, ich habe ihn aber deutlich gesehen! Und das hier habe ich im Netz gefunden „Der Habicht stürzt sich blitzschnell auf Hühner und fliegt mit nicht zu schwerer Beute davon. Aber auch bei Bussard, Sperber, Eule und Krähe stehen Hühner und Küken auf der Speisekarte. Vor allem sind es aber Habichte, die die Hühner schlagen.“
Der Sperber hat glaube ich gegen 15 Uhr zugeschlagen …
Der Bussard war auch mal „zu Besuch“ und hat meine Seidenhenne getötet, es war Herbst, und gegen 17 Uhr . Der Bussard war ganz hartnäckig :( der ist fast 5 Monate unregelmäßig gekommen und hat die Hühner belauert ( natürlich eingeknastet) riesiges Tier, und ist erst weggeflogen, als ich brüllend 3 meter entfernt war! Die Hühner waren in einem großen Haufen auf der anderen Seite der Voliere, seitdem verstehe ich, dass in der Panik ein Tier ersticken kann, weil die anderen einfach darauf sitzen ..

Luise_2022
19.10.2022, 19:11
Es läuft wohl darauf hinaus, was hier ja schon viele erfahrener Hühnerhalter geschrieben haben, man muss immer damit rechnen :-X. Ich habe einmal gesehen, wie ein Sperber eine Meise am Futterhaus mitgenommen hat, das ging so schnell, dass ich es in dem Moment gar nicht begriffen habe, erst als ich sie im Flug in seinen Krallen hängen sah:(

Widdy
19.10.2022, 20:15
Widdy, ich überlege mir die ganze Zeit wie du es geschafft hast den Habicht zu vergrämen.
Würdest du uns verraten wie?:please

Da gibt es viel zu sagen - und schlussendlich doch nicht viel:

Meine Tiere sind nie ohne Aufsicht draussen
Ich bin omnipräsent
Habe ein lautes Stimmorgan
Bin allzeit einsatzbereit
Bei Angriff, versuche ich sofort mit Getöse zum Geschehen zu hechten.
Sollte Habicht schneller sein und mit Opfer schon nach oben abgehoben haben; dann
MITRENNEN UND MITSCHREIEN und MITSCHIESSEN.
Schreckschusspistole ist ständig "auf Frau". Die tut niemandem weh, die macht einfach nur höllisch Lärm.
Ist äusserst unbequem, wenn man auch noch beide Hände zum Arbeiten frei haben muss.
Meinen Arbeitstag richte ich nach meinen Tieren ein, also morgens und abends, auch nachts.
Hat man Habicht schon mehrfach so entnervt, überlegt der sich ein weiteres mal.
Ende Sommer hat er einen heissgeliebtes Güggeli erwischt, ich war sofort da. Habicht kam seither nicht mehr (bis jetzt).
Klingt easy, ist es aber nicht immer.
Anders funktioniert es bei uns nicht.
(Keine Netze, Zäune etc.) Ist Weidland, hat hohe Bäume und wir Mähen und Heuen.

Elli
19.10.2022, 23:43
Ich lese hier interessiert mit und bin ziemlich erschrocken, was ihr von den Habicht-Angriffen schreibt, die trotz Mensch und /oder Hund in der Nähe stattfinden. Kann man auch "beliebte" Tageszeiten erkennen (einige schreiben, dass sie ihre Hühner vormittags drinnen lassen)? Oder ist das nur Anwesenheit/Abwesenheit von den Besitzern geschuldet?

Bei nebeligen Wetter ist es warscheinlicher, das der Habicht einen Versuch startet. Eine beliebte Tageszeit kann ich nicht erkennen.

Widdy
20.10.2022, 00:00
Bei nebeligen Wetter ist es warscheinlicher, das der Habicht einen Versuch startet. Eine beliebte Tageszeit kann ich nicht erkennen.

Das ist mir auch schon aufgefallen. Neblig, bewölkt, diesiges Wetter wird fast eher bevorzugt.
Wissen tue ich es nicht, aber ich vermute, dass Habicht bei solchen Wettersituationen keinen vorwarnenden Schattenwurf durch die Sonne hat.

In Sachen Tageszeiten, ist quer beet schon alles dagewesen.

Schäfchenzähler
20.10.2022, 08:09
Tageszeitenabhängig ist es auch bei uns nicht. Der momentan tägliche Nebel ist aber erst ab etwa 11 Uhr vormittags weg -darum habe ich geschrieben, dass die Mädels am Vormittag im übernetzten Bereich bleiben müssen.
Ich denke, dass die Raubvögel andere Beute im Nebel nicht so gut erkennen können und deshalb auf die Hühner "ausweichen". Die halten sich immer an bekannter Stelle auf und sitzen meistens "auf dem Präsentierteller"

TenshiJanina
20.10.2022, 08:26
Habichte bevorzugen die Jagd aus der Deckung heraus und in der Deckung. Eigentlich sind sie bevorzugt im Wald unterwegs. Nebel und Dämmerung sind daher für sie von Vorteil.

Im Spätsommer und Herbst verändert sich viel. Es gibt keine bzw. deutlich weniger unbedarfte Jungtiere. Viele Singvögel wandern gen Süden. Und die Familien lösen sich auf: diesjährige Greifvögel werden von den Eltern nicht mehr geduldet oder sogar verjagt, suchen sich eigene Reviere und natürlich am Anfang „einfachere „ Beute.

Hier brütet jedes Jahr ein Krähenpaar und im Winter treiben sich Krähentupps hier rum. Bessere Alarmanlagen gibt es nicht - die melden und vertreiben Greifvögel zuverlässig, wenn sie in der Nähe sind. Die Bussarde sehe ich oft hoch am Himmel. Aber für die gibt’s genug andere Beute, davon war noch keiner bei uns. Der Rotmilan hat dieses Jahr ein paar sehr junge Küken geholt, aber sobald die größer sind, ist ihm das zu anstrengend.
Der Uhu jagt hier nachts Ratten zu einer Zeit, in der der Hühnerstall längst zu ist. Sonst wäre der tatsächlich auch eine potenzielle Gefahr.

hirsch
20.10.2022, 08:51
@TenshiJanina, ist alles richtig was Du schreibst, nur mit Bussarde habe ich schon andere Erfahrungen gemacht. Ich hatte 3 Angriffe, die nur dadurch glimpflich und ohne Blessuren für die Hühner ausgingen, weil immer jemand in der Nähe war.

Sanne
20.10.2022, 08:56
Danke Widdy,kann mir schon vorstellen das es so gut klappt,leider kann ich eine solche Präsenz wie du nicht bringen.
Mir ist aufgefallen wenn ich nicht draußen bin,aber mein Schäferhund,es noch nie zu Verlusten gekommen ist.
Mein Zeus ist sehr territorial und duldet nix anderes auf dem Grundstück als das was dort hin gehört.
Vielleicht ist das auch nur Zufall.

Luise_2022
20.10.2022, 09:39
Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Das finde ich - nebenbei gesagt - einen schönen Aspekt der Hühnerhaltung, ich lerne ganz viele neue Dinge und sehe die Natur jetzt nochmal mit anderen Augen.

hirsch
20.10.2022, 10:53
Vielleicht ist das auch nur Zufall.

Das ist kein Zufall, mein Sohn wohnt bei uns im Haus und hat auch einen Schäferhund. Der kommt mit allen Tieren die hier wohnen, also unser Dackel und die Hühner sehr gut aus, aber wehe es nähert sich etwas was da nicht hingehört.

Pinocio
24.10.2022, 15:23
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ein Habicht (bei mir waren es immer Junghabichte) schwer zu vertreiben sind. Er hat auch 10m von mir einen Angriff geflogen, das geht so schnell man hört nur das Huhn schreien. Er ließ auch erst ab als ich fast schon in Griffweite war. Bisher hat er nur eine Henne getötet toi toi toi. Alle anderen Hühner fielen dem Waschbär zum Opfer. Erst mit Strom habe ich jetzt Ruhe.
Laut Zeugenberichten (Nachbar) hat die ranghöchste Henne und der Hahn gemeinsam den Habicht vertrieben als er mein junges Seidenhuhn schlagen wollte. Das Huhn hat nix abbekommen außer einen Schreck, jetzt nach fast 2 Monaten wird sie langsam wieder zutraulich und frisst auch auf "freiem" Feld, aber legen tut sie immer noch nicht.

Auffällig ist auch bei mir sein vermehrtes Auftreten bei grauem Wetter und in den Monaten September und Oktober. Erst am Wochenende saß er auf einem Pumphaus mit Blick auf das Hühnergehege an während ich im Garten zugange war. Ich hab ihn vorsichtshalber vertrieben.

Meine Nachbarin hat Laufenten und Ziegen im selben Gehege, die hat keine Probleme mit Viehzeug. Die scheinen ziemlich gut zur Abwehr zu taugen. Ein befreundeter Bauer hat auch seine Ziegen bei den Hühnern und ebenso 2 Hunde, auch der hat keine Probleme von oben. Lediglich der Fuchs kommt nachts vorbei, aber da sind die Tiere alle im Haus.

Eigentlich war mein Plan nicht Hühner so verbunkert zu halten und langfristig möchte ich eine andere Lösung haben als das Netz (wobei das zuverlässig ist bisher). Bisher bin ich dabei mehr Unterstände zu bauen, wobei das Huhn was geschlagen wurde (große Maranshenne) eigentlich in "Deckung" war unter einem Hollerbusch, wo noch ein Reißighaufen anlehnt, dorthin war das Seidenhuhn ebenfalls geflüchtet, dieses entkam aber. Der Habicht muss den Spuren nach das Dickicht durchschlagen haben. Tatsächlich beeindruckt mich das Tier wirklich, der hat sich da durch so enges geästet gezwängt und muss noch soviel Wucht und Treffsicherheit gehabt haben, das große Tier zu erlegen.

Ich hab das Gefühl, dass das mit den Unterständen wirklich gut nur in sehr großen Ausläufen oder bei kompletten Freigang funktioniert, im bestenfall mit erfahrenen Hühnern. Bei kleinen Gehegen kommt er irgendwann doch zum Zuge. Ist nur meine Meinung aus der bisherigen Beobachtung.
Auch bei meinen bemerke ich Veränderungen im Verhalten. Als am Wochenende mein neuer Kater (rabenschwarz) den ersten Freigang hatte und natürlich interessiert bei den Hühnern war, sind diese nicht abgehauen, sondern haben sich zusammengerottet und sind in den Angriff gegangen. Früher waren sie desinteressiert oder sind panisch abgehauen.
Der Hahn warnt mittlerweile wirklich zuverlässig oft sogar beim Sperber und die Hennen "gehorchen".
Ich denke also man kann sich durchaus eine gute Truppe zusammenstellen bzw heranzüchten. Ohne Netz wird man dennoch, so denke ich Verluste einkalkulieren müssen oder einfach nie ohne Netz arbeiten.

bunteschar
24.10.2022, 17:47
Update nach einer Woche: ist nicht wieder aufgetaucht, Toi Toi Toi

TenshiJanina
25.10.2022, 09:02
Das freut mich!

limonka
29.10.2022, 08:16
Unterstände helfen gegen Bussard aber nicht gegen den Habicht. Wenn der Habicht beobachtet, dass ein Huhn darunter flüchtet, holt er sich das Huhn. Ich bin mittlerweile beindruckt was der Habicht alles Schaft, er hat bei mir hühner im dicksten Gebüsch erwischt und auch durch den Zaun getötet (in eine Ecke gedrängt und dann mit den fängen gehalten).

Ich will auch nicht meine hühner in ein Gehege einsperren und riskiere immer etwas, in dem ich sie möglichst viel frei laufen lasse. Bis ein Huhn tot ist, dann muss ich wieder vorsichtiger sein, sonst holt er sich jeden Tag eins. Ich versuche dabei zu sein, auch mit Hund im Garten, zuletzt hat der Habicht aber angegriffen als ich nur kurz im Haus war auf Toilette, dann war das Huhn schon tot als ich eingreifen konnte. Seitdem kommt der Habicht jeden Tag und die Hühner verstecken sich in den Stall.

Ich habe in den letzten 3 Jahre auch beobachtet, das die Monate September/Oktober die schlimmsten sind. Der Winter wäre vielleicht auch schlimm, aber die hühner sind dann weniger frei draußen weil es oft regnet oder schneit. Im Sommer brütet das Weibchen und verlässt das Nest nicht. Große Hühner kann nur das Weibchen töten, das ist vielleicht die Erklärung warum es im Sommer bei mir etwas ruhiger ist.

in manchen fällen hilft es, Hunde oder Ziegen in der nähe zu haben, allerdings habe ich gehört, das Ziegen auch nicht zuverlässig abwehren, manchmal ist denen egal, was passiert und manche habichte sind mutiger. Leider ist mein Hund nicht gewohnt, draußen zu sein wenn ich nicht da bin und kommt immer mit mir ins Haus oder steht vor der tür und will rein. Ansonsten hilft nur Netz/Dach. Alles andere (Kugeln, Bänder, Unterstände, Vogelscheuchen etc.) helfen nicht, der Habicht beobachtet aus seinem versteck und lernt ziemlich schnell, das das nur harmlose Gegenstände sind.

limonka
29.10.2022, 08:21
Ich finde es auch interessant, dass so viele beobachten, dass der Habicht eher bei grauem Wetter kommt. Ich habe ihn bei jedem Wetter gesehen, morgens und abends und auch tagsüber. Häufiger in Herbst, ja dann ist es oft neblig und bewölkt, aber dieses Jahr z.b. ist es bei uns wie Sommer und ich sehe ihn fast täglich zur Mittagszeit in der Sonne vom Baum über dem Hühnerstall wegfliegen wenn ich komme, die Hühner dabei versteckt im Stall.

Widdy
29.10.2022, 19:48
"Meine" Attacken waren nicht nur bei diesigem Wetter, dann einfach gefühlsmässig vermehrt.
Der hat auch schon im wunderbarsten Sonnenschein zu allen Tageszeiten sein Glück versucht; und auch schon gehabt. :(

Das mit dem "mal schnell auf WC" ist eben so gemein. Wenn der lauert, und der hat mehr Zeit als wir alle glauben, dann merkt der, wenn wir kurz austreten und schlägt zu.
Gerade gestern war wieder einer da (bei Sonnenschein).
Der hat aber wahrscheinlich eine Maus aus dem Loch holen wollen. Bei meinen Fedrigen ist nichts passiert. :bravo

Schwanzfeder
30.10.2022, 11:56
Lese mich interessiert durch den Thread, wurde ja schon viel geschrieben zu. Bei mir holt er so alle halbe Jahre 1 Huhn, nix überdacht, aber viele Büsche/ Bäume etc.

Vielleicht hängt es auch von der Hühnerrasse ab, ob der Habicht Erfolg hat oder weniger ...? Oder vom Alter des Huhns (bei mir waren es immer ältere, die geschlagen wurden). Aggressivere Hähne, Naturinstinkte, Fluchtverhalten und körperliche Faktoren (schwer und behäbig vs leicht und wendig)?

Wenn es leicht ist, ein Huhn zu schlagen, wird der Habicht wiederkommen, da hilft bestimmt kein Aussetzen, auch nicht 30 km weit weg (so viel ist das doch Luftlinie gar nicht), das gehört zu seinen Fähigkeiten als exzellenter Jäger, die auch ich bewundere. Die haben ein besseres Orientierungsvermögen als wir und sind darauf spezialisiert, gute Beuteplätze zu erinnern.

Schwanzfeder
30.10.2022, 11:58
Bussard und Rotmilan gibt es bei uns übrigens auch, ziehen täglich ihre Kreise. Die Hühner haben sich dran gewöhnt und warnen nicht mehr, weil die noch nie angegriffen haben.

heiko behrens
30.10.2022, 19:27
Schon zwei Tage hintereinander Besuch in den Abendstundenhttps://up.picr.de/44616598jc.jpg (https://up.picr.de/44616598jc.jpg)

Gruß Heiko

TenshiJanina
30.10.2022, 19:39
Der kleine Turmfalke dürfte keine Gefahr für deine Hühner sein :)

Dorintia
30.10.2022, 22:42
Hier leben schräg gegenüber meinem Hühnergarten beim Nachbarn Turmfalken.
Da haben mir freche Elstern, die schon auf dem Volierendach rumturnten, schon mehr Sorgen gemacht.

Schwanzfeder
31.10.2022, 09:25
Glaube ich auch nicht, dass der was macht. Ausserdem hast du recht große Hühner mit den Bielefeldern. Schönes Foto aber!

Bei mir saß mal ein großer Bussard in einem alten, knickrigen Pflaumenbaum (war leider nicht schnell genug mit Kamera), das sah grotesk aus.

heiko behrens
31.10.2022, 11:11
Danke Euch , dann wollen wir da mal entspannt bleiben :peace
LG Heiko

Gitti
31.10.2022, 14:36
Das ist ein wunderhübsches Foto!!

Hier ist momentan der Sperber sehr aktiv, der holt sich dauernd einen Spatz aus der Truppe, die ständig in der Nähe der Hühnis rumlungert wegen "vielleicht wird gefüttert, wir haben Huuuuunger".
Das macht die Hühnis immer ganz fertig und so sind sie seit gut 6 Wochen richtiggehend übervorsichtig und hyperschreckhaft, wenn irgendwas im Augenwinkel flattert.

Habicht wurde hier seit 3Jahren nicht mehr gesehen, ich denke es liegt an der benachbarten Krähenkolonie........ wobei, wenn ich das jetzt so schreibe - wo sind die Krähen hin? Fällt mir gerade auf, daß ich länger dieses typische Krakeelen und Gezanke nicht mehr gehört habe........ *hmmm*

leotrulla
31.10.2022, 15:02
Habicht wurde hier seit 3Jahren nicht mehr gesehen, ich denke es liegt an der benachbarten Krähenkolonie........ wobei, wenn ich das jetzt so schreibe - wo sind die Krähen hin? Fällt mir gerade auf, daß ich länger dieses typische Krakeelen und Gezanke nicht mehr gehört habe........ *hmmm*

Es ist ein neuer Habicht in der Stadt, Gitti. :cool:

Mantes
31.10.2022, 18:52
Ich find immer noch gut, den Habicht 30km weg auszusetzen !! Der gehört ja zur Gattung der Goldhamster und muss dass mit seinen kurzen Dackelbeinchen alles wieder zurücklaufen -schafft der nie !! :biggrin:

Der ist die 30KM schneller zurück, als Du die Autotür wieder zu hast !!

leotrulla
01.11.2022, 20:18
:jaaaa: