Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Körpersprache
Ich habe gestern 6 Eier verschenkt an einen „alten“ Bekannten, der fragte, was ich dafür wolle.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mich quasi nicht bewegt habe, um ihm zu signalisieren, dass es selbstredend ein Geschenk ist.
Und er hat genauso nicht bewegt mir zu verstehen gegeben, dass er mich verstanden hat und danke sagt.
Wie geht das?
Ich weiß echt nicht, wie ich das rüber gebracht habe.
chtjonas
15.09.2022, 03:15
Blickkontakt? ???
Lächeln? ???
Klar, irgendwie sowas.
Vermutlich habe ich mich auch minimalistisch bewegt.
Die Augen bestimmt, was auch immer.
Aber ich find‘s grad irre, wie das geht.
chtjonas
15.09.2022, 03:43
Ich denke "minimalistisch" trifft's.
Merke ich ja allabendlich auch bei meinem Hund.
Ich "denke" daran, dass es Zeit für den Abendspaziergang ist, und schon ist er fröhlich wedelnd an meiner Seite. Ich muss mich dann wohl "minimalistisch" oder nur mit Blick auf die Tür bewegt haben.
:laugh
Bohus-Dal
15.09.2022, 07:28
Das ist echt sowas von faszinierend. Bestimmt habt Ihr mit den Augen gesprochen.
Ich hatte mal einen tauben Klassenkameraden und lernte dadurch soweit die Gebärdensprache, daß ich mich mit ihm verständigen konnte. Einmal machten wir eine Skitour im Wald, die Sonne schien, und es war so gleißend hell, daß man ohne Sonnenbrillen fast nichts sehen konnte. Er hatte auch eine Sonnenbrille auf. Ich verstand kein Wort, wenn er mit mir redete! Ich mußte ihn bitten, die Sonnenbrille abzunehmen. Und ich dachte, es geht da um Handzeichen! Aber ohne Augenkontakt waren die (für mich Anfänger) nicht viel wert. Er verstand das sofort und nahm sie ohne Widerrede ab.
Gerade vorgestern hörte ich im Radio ein Programm über Blicke, wie wir uns im Gespräch in die Augen sehen, aber nie länger als 3 Sekunden, und was wir damit alles signalisieren. Es hieß, 30 Sekunden Augenkontakt führen entweder zu Sex oder zu Gewalt ;D So "unnormal" ist das im Normalfall. Wir machen das einfach unbewußt alles immer richtig.
Da fiel mir der Bruder des tauben Klassenkameraden ein, den er an der Schule als Dolmetscher dabei hatte. Auf einer Rentierscheidung sagte er einen ganzen Satz zu mir, nur mit den Augen. Mit tauben Eltern und Bruder aufgewachsen, war er natürlich auch Meister der Körpersprache und nicht der Typ, der unnötig schwätzte. Die Rentiere laufen im Kreis, und jeder fängt sich nach und nach seine heraus, man erkennt sie an den Ohrenmarken. Er verpaßte eins knapp, ich sah zufällig zu ihm (oder rief er mir sogar mit Körpersprache was zu?!), und in der Sekunde, ehe das Rentier bei mir war, vermittelte er, daß ich es für ihn fangen soll und welches es war. Es gelang mir auch, es am Geweih zu packen. Erst hinterher fing ich an zu staunen. Wie konnte ich das wissen? Warum zögerte ich nicht mal? Völlig unglaublich. So seltene Momente bleiben einem in Erinnerung, das sind ja nur ganz wenige, die einem so bewußt werden, in meinem Leben bisher vielleicht 4, die mir einfallen. Ein anderer war das Wiedersehen mit einer lange nicht gesehenen Freundin, wo wir über einen langen Blickkontakt alles "wie geht es dir" etc. ohne Worte übermittelten. Ihre Familie war völlig ausgeblendet in dem Moment. Das ist ein ziemlich überwältigendes Gefühl. Bevor die Urmenschen eine mündliche Sprache hatten, müssen sie doch viel mehr so kommuniziert haben. Wir könnten das vermutlich auch öfter und besser, aber ich könnte mir vorstellen, daß unsere vielen Worte uns die Sicht versperren.
Bohus-Dal. das sind sehr faszinierende Erlebnisse, die Du da beschreibst. Ich habe ja mein ganzen Berufsleben lang schon mit Pferden und Menschen zu tun, und habe gelernt, daß wir Menschen uns selber blockieren wenn es darum geht, uns auszudrücken. Sehr oft passt unsere Körpersprache nicht zu dem, was wir mit Worten sagen. Mit Worten zu lügen ist einfach, mit unserem Körper zu lügen, also etwas auszudrücken, was im Widerspruch zu unserem Empfinden steht, ist schwer bis unmöglich. Uns mit Worten auszudrücken, müssen wir lernen, mit Körpersprache zu kommunizieren, ist uns angeboren. Ich glaube, weil wir Menschen gelernt haben, uns viel zu sehr auf Worte zu verlassen und gleichzeitig auch, ihnen zu mißtrauen, ist uns auch das Vertrauen in die nonverbale Kommunikation verloren gegangen. Vielleicht unterdrücken wir sie auch viel zu oft, weil wir Angst haben, uns zu sehr zu offenbaren? Viele meiner Reitschüler wußten nicht einmal, daß es neben der Lautsprache auch noch andere Formen der Unterhaltung gibt, und daß man sich damit viel deutlicher mitteilt als mit dem gesprochenen Wort. Pferde (Tiere überhaupt) verstehen und erkennen unsere Körpersprache, Worte bedeuten ihnen nicht wirklich etwas. Ihre Antennen dafür sind so sensibel, daß mich schon oft Reitschüler gefragt haben, ob meine Pferde meine Gedanken lesen können. Beispielsweise steht, während wir satteln, die Tür zur Sattelkammer offen (die ist vom Auslauf aus zugänglich) und ein Pferd steuert darauf zu. Dann reicht es, wenn ich hinsehe und "He" sage, egal wie weit entfernt ich bin und wieviele andere Pferde mit im Auslauf sind, das eine fühlt sich angesprochen, und nur dieses.
Ich hatte auch schon viel zu viele verzweifelte Pferde unterm Sattel, die mit dem Widerspruch zwischen dem, was ihre Reiter meinten zu sagen und dem, was sie wirklich sagten, nicht umgehen konnten. Wenn diese Reiter dann lernen, sich selber wirklich zuzuhören, ehrlich zu sich selbst zu sein, finden sie auch wieder einen Draht zu ihren Pferden. Es passiert mir auch oft, daß ich mit anderen Menschen nicht warm werde, egal wie freundlich und offen sie wirken, und wenn ich da tiefer nach den Gründen forsche, stelle ich fest daß mich ihre Körpersprache irritiert.
Ein spannendes Thema.
Mate Kroate
15.09.2022, 09:44
Für solche Dinge braucht man weder Augen noch Körpersprache.
Eine gute Freundin und ich hatten früher viel zusammen unternommen. Eines Freitags Abends hatte ich sie mehrfach versucht anzurufen aber immer war besetzt! Es war die Zeit vor dem Handy also gab es weder anklopfen noch SMS. Ich hatte vor mit ihr Essen zu gehen. Samstag ging sie endlich ans Telefon und fragte mich ganz direkt mit wem ich den ganzen Abend telefoniert habe, sie hatte Lust mit mir essen zu gehen. Wir hatten zeitgleich versucht uns gegenseitig anzurufen und dann immer ein besetzt Zeichen gehört. Lust auf Essen hatten wir an diesem Abend beide nicht aber ins Kino zu gehen war in unser beiden Köpfe. Selbst die Auswahl des Films war schon vor dem Telefonat für uns beide klar. Solche Gedankengleichheit ist uns tatsächlich öfter passiert.
Diese Telepathie zwischen uns beiden war in machen Situationen schon ein wenig beängstigend. Geglaubt hat uns das niemand wirklich, aber wir haben dann nur gegrinst. Wir konnten die Unglaubwürdigkeit sogar gut verstehen.
Mikromimik gibt es ja auch noch:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mikroexpression#:~:text=Mikroexpressionen%2C%20auc h%20Mikromimik%20genannt%2C%20sind,Freude%2C%20%C3 %9Cberraschung%20und%20Verachtung%20beschrieben.
https://www.welt.de/gesundheit/article181298116/Mikromimik-Selbst-kleinste-Bewegungen-sind-Koerpersprache.html
Ich hab keine Erfahrung mit Pferden, aber mit und bei Hunden läuft 90% der Kommunikation nonverbal.
Das funktioniert z.B. auch zwischen Schafen und Hunden. Schafe können ihnen völlig fremde Hunde schon genau einschätzen, wenn diese mit ihrem Besitzer auf sie zugehen. Die Reaktion der Schafe war immer sehr hilfreich, wenn ein neues Mensch/Hund-Duo zum Hütetraining kam. Da konnte man sofort sehen, ob man den Hund frei an der Herde laufen lassen kann oder mit diesem Kandidaten besser am Roundpen anfängt. Ich hatte da ja meist schon einen eigenen Eindruck, habe mich aber trotzdem immer auf die Schafe verlassen. Die lagen nie daneben. Ich schon.
Mein Onkel, schwerstbehindert seit seiner Geburt, lebte bei uns. Er konnte nicht sprechen. Trotzdem wussten wir immer, was er wollte.
Wenn er jemanden vom ersten Moment an nicht mochte, dann hatte das Gründe. Ich lernte mich da auf ihn zu verlassen.
Quarkkuchen
15.09.2022, 09:58
Einmal machten wir eine Skitour im Wald, die Sonne schien... Er verstand das sofort und nahm sie ohne Widerrede ab.
Ich bekam schon weiche Knie... Szenenwechsel!
Gerade vorgestern hörte ich im Radio ein Programm über Blicke, wie wir uns im Gespräch in die Augen sehen, aber nie länger als 3 Sekunden, und was wir damit alles signalisieren. Es hieß, 30 Sekunden Augenkontakt führen entweder zu Sex oder zu Gewalt So "unnormal" ist das im Normalfall. Wir machen das einfach unbewußt alles immer richtig.
Endlich die Schlüsselworte (Bohus-Dal, Du mußt bedenken, im 21.Jahrhundert hat der Filmkonsument nicht mehr den ganzen Abend Zeit!)
Uns mit Worten auszudrücken, müssen wir lernen, mit Körpersprache zu kommunizieren, ist uns angeboren.
Freche Ferndiagnose: Ihr Glücklichen kennt die Welt nicht aus der Sicht des funktionierenden Autisten... vor einem englischen Pub braucht der auch keine 30 Sekunden "zu Sex oder zu Gewalt", unschuldiges Herumstehen genügt.
Bohus-Dal
15.09.2022, 10:09
Quarkkuchen, Dir kann ich grad nicht folgen. Knie? Autisten? Irgendwie find ich das Thema auch nicht zum Rumalbern.
Sil, Pferde sind ja auch geradezu überirdisch im Körpersprache lesen, denen kann man auch nicht vormachen, daß man ruhig ist, man muß ruhig sein, damit sie es einem glauben. Ich behaupte immer, Pferde sind da noch feinfühliger als Hunde.
Viele meiner Reitschüler wußten nicht einmal, daß es neben der Lautsprache auch noch andere Formen der Unterhaltung gibt,
Ohje. Benutzen die Leute ihre Gehirne gar nicht mehr? Noch nie über die Wirkung eines Lächelns oder eines wütenden Blicks nachgedacht?
Ich hatte auch schon viel zu viele verzweifelte Pferde unterm Sattel, die mit dem Widerspruch zwischen dem, was ihre Reiter meinten zu sagen und dem, was sie wirklich sagten, nicht umgehen konnten.
Wie sollten sie auch. Das ist traurig. Und so typisch Pferd, immer bemüht, egal wie blöd sich die Menschen anstellen und wie schlecht sie es behandeln. Eigentlich sind Pferde viel zu geduldig.
wolfswinkel7
15.09.2022, 10:40
Bohus-Dal, ich möchte zu Quarkkuchens Aussage was beisteuern.
Es ist nicht ins lächerliche gezogen, Autisten nehmen die zwischenmenschliche Beziehung nicht so wahr wie wir, sie kommen auch nicht mit Empathie klar.
Sie sind selten in der Lage Blickkontakt zu finden und zu halten, oder auch Nähe zuzulassen.
Als meine Tochter noch klein war, wußte sie sofort mit meinem Blick was anzufangen, das sie z. B. irgendwas nicht durfte oder ich ihr auch wortlos die Erlaubnis gab.
Der Sohn einer Freundin ist Autist, wenn man vorher nie damit in Berührung kam, ist es ( weiß nicht ob es der richtige Ausdruck ist??) befremdlich.
Das Kind schaut dich nicht an, du kannst es nicht durch Körpersprache ansprechen, es registriert es nicht.
Nach zwei Jahren kann ich damit umgehen, aber für mich war es schwierig.
Mit meinem Bruder kann ich auch stumm kommunizieren, was seine Freundinnen früher nicht so sehr gut fanden, geheiratet hat er eine Frau mit der er genauso kommuniziert kann!
Wir arbeiten ja auch mit Tieren, seit mein Freund und ich das überwiegend alleine tun, ist die Herde sehr entspannt, ohne viele Worte, nie hektisch klappt es immer gut!
Ich finde es mittlerweile in unsrer Gesellschaft sehr anstrengend, viele Leute reden sehr viel, aber ohne eigentlich was gesagt zu haben.
Wir müllen uns mittlerweile mit Worten zu, ohne dass viele das wesentliche überhaupt angesprochen haben, welche man in Sekunden von Bruchteilen durch Körpersprache ausgedrückt hat.
Quarkkuchen
15.09.2022, 10:43
Quarkkuchen, Dir kann ich grad nicht folgen. Knie? Autisten? Irgendwie find ich das Thema auch nicht zum Rumalbern.
Rumalbern kann ich ja eigentlich nie widerstehen... aber, im Kontext des Themas muß ich Euch mal ernsthaft in den dunklen Wald führen -
Denn was für die meisten selbstverständlich ist (die angeborene "richtige" non-verbale Kommunikation oder das "richtige" Verständnis des Sprachgebrauchs) müssen sich andere hart erarbeiten und / oder täglich mit großem emotionalen Aufwand abringen:
Beispiele
https://www.aerzteblatt.de/archiv/171882/Hochfunktionaler-Autismus-Erschuetterte-Identitaet
https://www.autismus-nordbaden-pfalz.de/zoeller1.htm
Damit kommen wir nun aber sehr weit vom Thema ab.
Es sollte um Körpersprache und nonverbale Kommunikation gehen, wenn ich ChiBo richtig verstanden habe.
Quarkkuchen
15.09.2022, 10:57
Der Sohn einer Freundin ist Autist, wenn man vorher nie damit in Berührung kam, ist es ( weiß nicht ob es der richtige Ausdruck ist??) befremdlich.
Das Kind schaut dich nicht an, du kannst es nicht durch Körpersprache ansprechen, es registriert es nicht.
Nach zwei Jahren kann ich damit umgehen, aber für mich war es schwierig.
Danke für die Erläuterung, Wolfswinkel.
Mit einem "offensichtlich" behinderten Autisten kommen die meisten noch ganz gut klar.
Wenn man es einem nicht ansieht, ruft das, trotz eigentlich oft grundsätzlich freundlichem Verhaltens dieser Person, erstaunlich häufig Aggressionen bei anderen hervor. In reinen Männerumgebungen wurde (wird) sojemand auch schnell als "schwul" "erkannt" (weil, das muß ja die Erklärung sein).
Quarkkuchen
15.09.2022, 11:02
Damit kommen wir nun aber sehr weit vom Thema ab.
Es sollte um Körpersprache und nonverbale Kommunikation gehen, wenn ich ChiBo richtig verstanden habe.
Diese Personen "können", quasi als angeborene Behinderung, "Körpersprache und nonverbale Kommunikation" nicht, zumindest nicht so, daß andere diese klar empfangen können, bzw. ist ihr eigener Empfang "gestört".
Die Fähigkeit, überall hin laufen zu können, schätzt man eigentlich erst richtig, wenn der Fuß mal dick ist.
Miss Boogle
15.09.2022, 11:30
In asiatischen Ländern ist es schon lange Gang und Gebe, zu sehr wichtigen Vertragsvereinbarungen einen Profi in Micromimik dabei zu haben. So werden dann einzelne Punkte - bei denen es offenbar Bauchschmerzen gibt, diese aber nicht gleich offen ansprechen möchte, nachverhandelt damit nicht der ganze Vertrag platzt.
Dieses Feld ist wahnsinnig spannend.
Besonders auch, wenn man Gespräche mit Chefs führt ;)
Oder mal nicht nur den Redner beobachten, sondern eher die Personen neben ihm. Interessant zu sehen, was sie wirklich von ihm oder der Rede halten.
Wer auch mal auf Schnappschüssen genauer hinsieht, wird so manche Überraschung sehen. (Von wegen der/die xyz sind sehr gute Freunde - oder kennen sich angeblich kaum)
Mir ist aufgefallen, dass ich Menschen, mit denen ich mich (trotz anderer Muttersprache/Mundart) problemlos unterhalten kann, am Telefon manchmal nicht verstehe - da fehlen mir wohl ein paar nonverbale Infos, die ich sonst hätte.
Quarkkuchen
15.09.2022, 12:05
In asiatischen Ländern ist es schon lange Gang und Gebe, zu sehr wichtigen Vertragsvereinbarungen einen Profi in Micromimik dabei zu haben.
Auch die "kontrollierte Aufhebung der Kontrollen" durch Alkoholgenuß bei Vertragsverhandlungen, um sich "zu versichern, dass man keine bösen Absichten hat", ist da noch üblich, denn der Fuchs und der Mensch können sich offenbar nicht nur bei der verbalen Kommunikation verstellen:
https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/historiker-hasso-spode-alkohol-schafft-vertrauen-im-geschaeftsleben/23105886.html
Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es beim gegenseitigen Verständnis von Mimik, Gestik etc. auch noch eine starke kulturelle Komponente, ich habe z.B. anfangs oft gedacht, Spanier würden sich gleich gegenseitig an die Gurgel gehen, mir wurde aber versichert, daß die im besten Einvernehmen palaverten. An das grundsätzlich starke Gestikulieren (oft in Gesichtsnähe) mußte ich mich auch erst gewöhnen.
Diese Personen "können", quasi als angeborene Behinderung, "Körpersprache und nonverbale Kommunikation" nicht, zumindest nicht so, daß andere diese klar empfangen können, bzw. ist ihr eigener Empfang "gestört".
Die Fähigkeit, überall hin laufen zu können, schätzt man eigentlich erst richtig, wenn der Fuß mal dick ist.
Liebe(r) Quarkkuchen,
ich weiß sehr wohl, was Autismus ist. Auch ist mir bekannt, dass es Menschen gibt, die Autisten sind.
Darum ging es der Themenstarterin aber nicht. Das ist meine persönliche Meinung. ChiBo wird sich bestimmt noch dazu äußern. Wenn es ihr nichts ausmacht, dass der Faden in diese Richtung läuft, dann ist es mir Recht.
So und nun mal aus Moderatorensicht:
Es ist in letzter Zeit zu beobachten, dass immer mehr Fäden vom Thema wegkommen, völlig zerredet oder "verplaudert" werden.
Nicht nur im "Dies und Das" sondern auch in allen anderen Rubriken - sogar bei "Kurze Frage - Kurze Antwort " wird das kurz gerne außer Acht gelassen.
Das ist in den Fachforen nicht gewünscht. Früher wurden solche OTs auch viel strenger geahndet, gelöscht und sogar bepunktet.
Die Fachthemen sollen übersichtlich und informativ bleiben.
Das einzige Forum, in dem hemmungslos geplaudert werden darf ist das Café. Falls ChiBo das möchte, kann ich diesen Faden gerne dorthin verschieben.
Hat sich überschnitten, ist aber ein Beispiel für völliges abdriften:
Auch die "kontrollierte Aufhebung der Kontrollen" durch Alkoholgenuß bei Vertragsverhandlungen, um sich "zu versichern, dass man keine bösen Absichten hat", ist da noch üblich, denn der Fuchs und der Mensch können sich offenbar nicht nur bei der verbalen Kommunikation verstellen:
https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/his.../23105886.html
...Nicht nur im "Dies und Das" sondern auch in allen anderen Rubriken - sogar bei "Kurze Frage - Kurze Antwort " wird das kurz gerne außer Acht gelassen...
Ich könnte mir sogar vorstellen von wem :cool:
Das hatte ich auch schon mal in irgendeinem Faden vorsichtig angemerkt.
Es nervt manchmal schon so sehr dass man keine Lust hat die Beiträge (und Verlinkungen) alle durchzukauen um den Faden nicht zu verlieren (so geht´s mit hier auch gerade wieder)
Evtl. wäre eine tägliche Obergrenze pro Fori von geschriebenen Wörtern in einigen Bereichen sinnvoll.
2Rosen, auch diese Diskussion ist hier OT ;)
Ich werde aber zu dieser Thematik - aus gegebenem Anlaß - einen Faden im Café eröffnen. Dort darf dann darüber geredet werden.
Mir ist aufgefallen, dass ich Menschen, mit denen ich mich (trotz anderer Muttersprache/Mundart) problemlos unterhalten kann, am Telefon manchmal nicht verstehe - da fehlen mir wohl ein paar nonverbale Infos, die ich sonst hätte.
Geht meinem Mann (Münsterländer) genauso mit den Pfälzern. Obwohl er schon über 30 Jahre hier lebt und den Dialekt mittlerweile gut versteht, hat er am Telefon manchmal noch Probleme.
Ganz am Anfang ging das gar nicht. Da musste ich immer für ihn anrufen - er verstand nur Kauderwelsch. ;D
Nicolina
15.09.2022, 23:18
(...)
Wie geht das?
Ich weiß echt nicht, wie ich das rüber gebracht habe.
Dass das so funktioniert hat, hat vermutlich auch etwas damit zu tun, dass du und dein Gegenüber "alte Bekannte" seid.
Und als du, auf seine Frage hin, nicht mündlich geantwortet hast und durch dein ruhiges Stehen unbewusst für ihn verständlich gemacht hast, dass das keinerlei "aktive" Geldübergabe erfordert, hat er dich - vermutlich ebenso unbewusst - gespiegelt, so dass du auch ihn verstanden hast.
@Lisa, klar, verschiebe das Thema gerne.
Sorry, da hab‘ ich beim Erstellen nicht aufgepasst. Scusi.
Nichtsdestotrotz geht es mir schon um die Fähigkeit bzw. das Funktionieren der nonverbalen Kommunikation, nicht um deren Fehlen.
Klar, ein berechtigter Einwand, dass nicht jedes Lebewesen diese Fähigkeit besitzt.
Sei es wegen Autismus, Blindheit, was auch immer.
Aber das sollte nicht das Thema sein.
Mate Kroate
16.09.2022, 13:33
Schade das dieses interessante Thema etwas ins stocken geraten ist.
Eine logische Erklärung für diese Fähigkeiten wird es, denke ich, nicht geben. Genau das macht es für mich so sehr interessant.
Mir sind auch häufiger diese unlogischen Dinge passiert. Es baute sich immer sofort eine eigenartige Verbindung mit diesen Personen auf. Für mich sind Menschen mit diesen Fähigkeiten etwas besonders. Sie haben ein sehr großes Einfühlungsvermögen, das sich meiner Erfahrung nach sowohl auf Menschen und Tiere bezieht. Gleichzeitig strahlen sie eine enorme Ruhe aus. Diese Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit scheint der erste Schritt in diese Fähigkeit zu sein.
Wie das ganze funktioniert???
Funktionieren ist aber auch etwas logisches. Das "unlogische" macht das Leben aber doch erst interessant. Mich beeindrucken diese Menschen!
Schade das dieses interessante Thema etwas ins stocken geraten ist.
Eine logische Erklärung für diese Fähigkeiten wird es, denke ich, nicht geben. Genau das macht es für mich so sehr interessant.
Es ist eigentlich doch eine Fähigkeit, die uns sozusagen angeboren ist. Wir haben nur verlernt, uns darauf einzulassen und den Botschaften, die wir auf diese ganz unbewußte und unterbewußte Art und Weise empfangen, zu vertrauen. (Autisten und Menschen, die aus anderen Gründen keinen Zugriff darauf haben, ausdrücklich ausgenommen!)
Wir haben auch verlernt, zu erkennen, daß und wie wir selbst uns auf diese Weise mitteilen. Wir sind einfach sehr fixiert auf das gesprochene Wort. Dabei ist das, was wir durch unsere Körpersprache mitteilen, meistens viel entscheidender. Es kennt vielleicht jeder das Gefühl, daß man jemanden unsymphatisch findet, obwohl das, was derjenige von sich gibt, recht nett klingt. Umgekehrt kann man, indem man sich selbst genau beim Reden zuhört, lernen, auch seine Körpersprache zu verstehen. Außerdem bin ich überzeugt: Je ehrlicher man grundsätzlich kommuniziert, desto weniger Worte braucht man. Ich ermutige meine Reitschüler oft, mit dem Pferd zu reden und ihm mit Worten zu erklären, was sie grade von ihm erwarten, und es ist erstaunlich, wieviele dann feststellen, daß sie vor lauter Anspannung eigentlich gar nicht reden können, oder umgekehrt dadurch, daß sie sich daran tatsächlich versuchen, erst die zur Vorstellung passenden Körpersignale aussenden. Die Reaktion des Pferdes zeigt ihnen dann erst den Unterschied.
Gubbelgubbel
16.09.2022, 20:50
Die Fähigkeit ist angeboren, wir haben alle Spiegelneuronen. Die sind zuständig für Empathie, für das Kopieren von verhalten und auch zum Vorraussagen von Handlungen des Gegenübers, außerdem harmonisieren sie die Körpersprache von Personen die eine Bindung haben. Der Witz an diesen Nervenzellen ist, dass ihr aktivitätsmuster bei beobachtetem verhalten genau das gleiche ist, wie wenn man die Handlung selbst ausführt. Bei Autisten wird vermutet, dass diese Spiegelneuronen anders funktionieren. Womit sie schwieriger zu manipulieren und zu hypnotisieren sein sollten
Nicolina
18.09.2022, 22:03
@ ChiBo
Waren denn für dich interessante/erhellende Antworten dabei?
Nicolina
22.09.2022, 23:28
@ ChiBo
Waren denn für dich interessante/erhellende Antworten dabei?
Ich schubse meine Frage noch mal hoch.
Und frage zurück: Was war denn inzwischen deine Idee dazu? Also "wie du es gemacht hast, dass ihr euch so nonverbal verstanden habt"?
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.