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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Huhn - Angriff von unbekanntem Raubtier



Karin
09.07.2007, 20:53
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde eines meiner Orpingtonhühner angegriffen und schwer im Nacken verletzt. Sie hat eine ca. 5 x 3 cm grosse Fleischwunde, die allerdings gut zu heilen scheint.

Was mir viel mehr Sorgen macht, ihre Atmung ist gurgelnd und sie verweigert jegliche Nahrungsaufnahme, nicht mal trinken will sie ...

Verabreicht wurden Schmerzmitttel, Aufbaupräparate und ein Antibiotikum, falls bei dem Angriff Pasteurellen übertragen wurden.

Habt ihr noch eine Idee ?

Lupus
09.07.2007, 21:11
Liebe Karin,
worauf bezieht sich Deine Frage?
Wie Du das Huhn behandeln und weiter pflegen sollst oder welcher Beutegreifer es gewesen sein könnte? Für den letzteren Teil der Frage müßte man wissen, wo das Huhn sich aufgehalten hat, ob der Stall sicher ist, war der Stall geschlossen, hast Du einen Pirk, wie groß ist die Maschenweite des Drahtes, ist der Pirk überdacht, wurde gebuddelt oder die Maschen geweitet, kann sich das Huhn anderweitig verletzt haben z.B. am Draht oder einem scharfen Gegenstand etc.... Eine Ferndiagnose ist immer schwierig. Je mehr Details man weiß, je eher kann man den/die "Täter eingrenzen".
Bezüglich einer weiteren Behandlung des Huhnes müßten sich kompetentere "Forumer" melden, da habe ich keine Ahnung.
Viele Grüße
Lupus

Karin
09.07.2007, 21:46
Sorry, eigentlich bezog sich die Frage darauf, woher die gurgelnde Atmung stammen könnte.

Welches Raubtier ist erstmal sekundär, da die Wunde noch ganz gut zu verheilen scheint, was sich natürlich schlagartig ändern kann, wenn das Huhn weiterhin jegliche Nahrungsaufnahme verweigert.

Es hat sich etwas unterm Tor durchgebuddelt. Ein Loch, so dass auch die Hybriden drunterdurch hätten können. Wir haben es mit Steinen und Erde wieder zugemacht und eine erneute, nächtiiche Buddelaktion, von wem auch immer, war vergeblich.

Aber wie schon gesagt, mich interessiert eher, woher die grurgelnde Atmung stammen könnte. Infektion oder Angriffsbedingt ? Oder was auch immer ?

Karin
12.07.2007, 21:07
Schade, scheinbar kennt keiner diese Symptome.

Aber freut Euch, denn ein Huhn in Miniportionen "zwangszuernähren" ist nicht grad erbaulich :(

Von erfahrener Seite wurde auf Luftröhrenverletzung oder IB getippt. Obwohl wir mit Letzterem nie zu tun hatten, wird die Henne nun mit Tylosin behandelt und das Gurgeln ist weniger geworden, wenn auch der Appetit noch nicht wiedergekommen ist. Schlüsse kann ich leider daraus nicht ziehen, denn eine Verletzung der Luftröhre heilt in ca. 10 Tagen, aber es kann natürlich auch das Tylosin anschlagen *schulterzuck*

Ich werde berichten, wie es sich entwickelt und ob ich die Henne mit Handaufzuchtfutter für Papageien und Tylosin "retten" kann ....

Die Wunde verheilt übrigens augenscheinlich gut !

vogthahn
12.07.2007, 21:28
Hallo!

So wie Du geschrieben hast, steht die gurgelnde Atmung sicher in Zusammenhang mit dem Angriff; oder hatte sie das vorher schon?
Wenn der Angreifer außer der Luftröhre noch die Speiseröhre/Kropf verletzt hat, kann das auch ein Grund sein, weshalb sie nicht frißt und trinkt.
Ob das alles wieder heilt?
Schock spielt evtl. auch noch eine Rolle, es sollen schon Hühner Tage später an Herzschlag gestorben sein.
Nach der langen Zeit würde ich dann doch auf Erlösung plädieren.

M t G

Karin
16.07.2007, 18:56
Bei mir kriegt jeder eine Chance, der nur ein bisschen Lebenswillen zeigt und wenn die Genesung Wochen dauert, dann dauert es eben so lang.

Seit Samstag frisst sie selbstständig ganz weiche Sachen, wie Tomate oder zermatschte Gurke, seit heute auch einen Brei aus Wasser, Legemehl und Kükenaufzuchtfutter.

Ich finde ein paar Tage sind nichts, wenn so ein Tier solch einen Schock erlitten hat und auch noch solche Verletzungen. Manchmal kostet es ausser ein bisschen Zeit eben auch etwas Geduld, manchmal klappt es manchmal nicht, aber wenn man es nicht ausprobiert, dann bleibt auch beim nächsten Mal wieder nur das "Erlösen".

vogthahn
16.07.2007, 21:37
Nabend!

Ich würde ein Huhn, das nach einem Raubtierangriff offensichtlich innere Verletzungen hat, nicht mit der vagen Aussicht auf eventuelle Besserung selber behandeln! Entweder der TA untersucht es genau und operiert, was zu operieren geht; oder ich lasse es sich nicht wochenlang quälen.
Wenn es eine innere Verletzung ist, dann ist eine Behandlung auf Verdacht mit Medikamenten ja wohl nicht das Richtige...
Das die Hautwunde gut verheilt, bedeutet ja noch lange nicht, das z.B. Knorpelverletzung der Luftröhre genauso gut verheilt und keine bleibenden Schäden zurückbleiben, die man womöglich gar nicht mitbekommt, aber woran das Tier vielleicht Wochen viel später eingeht.

Trotzdem alles Gute für Dein Huhn!

MfG

Karin
16.07.2007, 22:11
Mein Huhn war 4 mal beim Tierarzt, soviel zur Selbstbehandlung ...
... und bezüglich quälen ... wenn ich dén Eindruck gehabt hätte, dann wäre es sicher heute nicht mehr am leben, doch ein Schock hat eben Auswirkungen, die auch ein Tier erstmal verdauen muss. Wenn der Tierarzt sagt, dass eine Chance auf Heilung besteht, dann werde ich diese Chance dem Tier nicht verwehren.

vogthahn
17.07.2007, 19:41
Hallo Karin!

Das Du beim TA warst, hast Du nicht erwähnt, sondern nur von "erfahrener Seite" gesprochen, was ja alles mögliche bedeuten kann... ;) Wenn es ein Huhn-erfahrener TA ist, dann ist das doch was ganz anderes als Laien-Selbstbehandlung.

MfG

Karin
17.07.2007, 21:53
Wo ist der Unterschied zwischen TA und erfahrener Seite ? Ein TA kann erfahren sein oder eben auch nicht, ein Geflügelzüchter ebenso, doch oftmals mehr als viele viele Tierärzte. Vogelkunde ist im Veterinärstudium nicht obligatorisch, sondern wahlweise oder besser noch eine Zusatzausbildung, aber ich kann Dich beruhigen, ich habe einen kundigen TA.

Aber wie auch immer : Ich finde es faszinierend, wie lernfähig diese Tiere sind ! Am Samstagvormittag haben wir sie das erste Mal in ein kleines, extra für sie erbautes Gehege gesetzt und am Abend gegen 19:30 Uhr wieder in den geräumigen Käfig im Schuppen. Sie verlässt seitdem jeden abend um diese Zeit das "Gehege", dreht noch eine Runde in nächster Umgebung und sitzt dann spätestens um 20 Uhr in ihrem "Krankenkäfig", alles ohne, dass sie jemals vorher hier gewesen war und völlig freiwillig.

Hühner sind alles andere als doof ! ;)

vogthahn
18.07.2007, 20:09
Nabend!

Ja, Hühner sind nicht dumm; und Gewohnheitstiere sind sie , wie die meisten anderen Haustiere, auch.

Was "erfahrene" Züchter angeht, so muß man immer vorsichtig sein, das stimmt! Es geistern ja teilweise mittelalterliche Dinge in manch "altem" Züchter herum :o, deshalb meine Skepsis.

LG

Karin
22.07.2007, 12:18
Es geht dem Hühnchen von Tag zu Tag besser. Die Streifzüge durch den Garten werden ausgedehnter und ein Sandbad hat "man" sich auch schon eingerichtet ;)

Ich freu mich :)

suessstueck
23.07.2007, 13:03
Hallo Du,

ich kenne Dich zwar nicht, aber Dein Satz "bei mir bekommt jeder eine Chance" hat mir gut gefallen. Wie oft habe ich mich damit schon gegen andere durchgesetzt, wenn eines unserer Tiere krank war und Leute für außergewöhnliche Pflege kein Verständnis hatten.

Ich freu´ mich mit Dir, dass Deine Mühe Erfolg hatte ! Lass Dir nicht ´reinreden :neee:

Liebe Grüße
´stüeck

Karin
07.08.2007, 21:24
Mittlerweile "schenkt" sie mir nun jeden zweiten Tag wieder ein Ei und ich belohne sie dafür mit Weintrauben. Der Garten gehört ihr. Die Wunden verheilen, das Gefieder wird auch langsam .... ;)

Na, wenn sich diese Mühe nicht gelohnt hat. Ich freu mich auf jeden Fall diebisch :) :) :)

suessstueck
08.08.2007, 07:49
Freue mich sehr für Dich, habe auch grade ein krankes Pferd das wieder wird. Es lohnt sich !

Lg
´stueck

Karin
08.08.2007, 21:19
Original von suessstueck
Es lohnt sich !



Natürlich lohnt es sich. Selbst wenn das kranke Tier stirbt, lohnt es sich, denn auch den Sterbeprozess kann man erleichtern, wenn sich abzeichnet, dass es darauf hinausläuft.. Ich finde, es wird eh viel zu schnell "erlöst", vorrangig bei Tieren, die man schneller und preiswerter ersetzen kann, als die Pflege in Anspruch nimmt, die ja nicht mal von Erfolg gekrönt sein könnte.
Das Argument, dass sich das Tier quälen könnte zählt für mich nur in den schlimmsten Fällen, denn Sterben ist nun mal nicht schön und es gehört zum Leben dazu. Wie viele Menschen halten für ein Tier an, welches verletzt auf der Strasse sitzt oder liegt, um es zu erlösen oder ihm gar zu helfen ? Kaum einer, nicht wahr ? Wieviele dieser Menschen "erlösen" aber das eigene Tier, wenn es krank ist ? Viele ...

Deinem Pferd alles Gute !

Hamster
09.08.2007, 05:54
eine meiner Hennen ist gestern gestorben, nachdem ich fast drei Wochen versucht habe, sie wieder "auf die Füße zu bringen". :heul Ich würde es immer wieder so machen, das ist mir jedes einzelne Tier wert.

Euch beiden wünsche ich, daß eure Tiere wieder ganz gesund werden :)

gaby
09.08.2007, 12:00
ooch ne! Ich dachte sie wäre wieder einigermaßen gegangen. Hat es sich dann wieder verschlechtert oder einfach umgefallen? Mist, Mist, Mist! Nicht den Kopf hängen lassen!
:troest

gg