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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum gerade diese Hühnerrasse?



Amelli
08.05.2022, 08:10
Moin,

mich beschäftigt gerade die Frage, "Warum gerade diese Hühnerrasse?"
Wie bei allem anderen gibt es anscheinend auch bei Hühnern sowas wie Moderassen. Rassen die man häufiger liest als andere, sieht man ja schon hier im Forum.

Tatsächlich bin ich auch über die Mode "Seidenhuhn" beim Federvieh gelandet. Meine Tochter wollte Hühner, ich fand Hühner gruselig, knochig, einfach nicht meins. So war meine Bedingung, Huhn ja, aber flauschig mit Federn an den Füssen.

Nach 2 Jahren Seidenhühner, hatte ich den Wunsch nach großen Hühnern, die gut legen und umgänglich sind und die Eier auch eine gute Größe haben und nicht nur 40 gr.

Nach meinem Sundheimer Bruteier Fiasko, Sundheimer weil eher selten, bin ich spontan bei den Amrocks gelandet, 3 Hennen, kein Hahn und auch keine Motivation hier Eier zu brüten. Ich finde die wirklich schön, mega verfressen. Die dürfen hier als reine Eierlieferanten leben.

Nichtsdestotrotz trotz, wollte ich was Gutes tun, eine schöne, seltene Rasse, die vielseitig und robust ist.
Was soll ich sagen, ich bin beim deutschen Reichshuhn gelandet.
Tiere zu bekommen ist gar nicht so einfach. Wenn dann swc oder gsg. Beide Farben wollte ich nicht, birkfarbig und silber-schwarz sollte es sein, Tiere unter drei Stunden Fahrt nicht zu bekommen. Ich bin dann nach einiger Sucherei bei ebay Kleinanzeigen fündig geworden, Bruteier, die liegen jetzt seit 8 Tagen in der Brutmaschine. Ich freu mich, gerade, weil es die wirklich nicht oft gibt. Es ist so schade, dass nicht mehr Menschen sich für diese oder andere gefährdeten Rassen einsetzen.
Wer hier also deutsche Reichshühner hat, kann sich gerne bei mir melden.

An alle anderen, welche Kriterien sind euch wichtig? Lese auch viel von bunten Truppen oder schwedischen Blumenhühnern, die aktuell der Renner zu sein scheinen.
Bin gespannt auf eure Antworten... habt einen schönen Sonntag

Wilde Hummel
08.05.2022, 08:24
Deutsche Reichshühner sind mir auch schon mal in den Fokus geraten, wirklich schöne Tiere! (Umbenennen sollte man sie vielleicht ;) ). Ich wünsche dir gut Schlupf! :)
Die Kriterien, die mir wichtig waren: Dass die Hühner keinen starken Bewegungsdrang haben, weil wir nur einen Garten haben. Dass sie viel Eier und gutes Fleisch liefern, weil wir sie zur Selbstversorgung halten wollen. Dass sie gut brüten, so dass in den kommenden Jahren die Küken mit Naturbrut aufwachsen können. Dass sie den Kontakt mit Menschen lieben und sich auch mal kraulen lassen. So sind es dann große Orpis und zwei Mixe (mit Lachs und Bielefelder drin) geworden.

Bohus-Dal
08.05.2022, 08:40
Reichshühner sind wunderschön.

Für mich gibt es nicht DIE Rasse. Ich habe mit Mixen angefangen, hatte von Anfang an grüne Eier dabei, die sind für mich ein Muß. Außerdem mag ich am liebsten Rosenkamm/Wulstkamm. Rassen mit grünen Eiern kann man an einer Hand abzählen. Isbar hatte ich mal, an sich toll und hübsch, aber Einfachkamm und etwas zu groß für meinen Geschmack. Araucana hatte ich auch mal eine, überhaupt nicht mein Ding, nie wieder. Javaneser haben 5 Zehen, finde ich abartig. Cream Legbar Wickelkamm und Haube, mag ich nicht, außerdem sehr blasse Eier. Buschhühner sind die einzigen, die überhaupt in Frage kämen, wenn ich mich auf eine Rasse beschränken müßte, sie sind wunderschön, haben eine gute Größe, einen kleinen Kamm (wenn auch Erbsen-), und es gibt sie in vierzehig. Mein Hahn ist wundervoll, einfach perfekt. Meine Henne ist mir manchmal doch zu schreckhaft. Die Eier sind sehr blaß.
Von den vielen bewahrenswerten schwedischen Rassen gefallen mir viele. Die Dals-Pärlhöns sind auch ziemlich perfekt bis auf den bei Hähnen sehr großen Einzelkamm, aber sie legen halt auch keine grünen Eier. Von den Landrassen gefallen mir ganz besonders die Bohuslän-Dals Svarthöna und die Gammalsvensk Dvärg (ich bin offensichtlich der letzte Mensch auf der Welt, der Blumenhühner nicht schön findet :roll ). Wer Landrassen in Genbank hält, darf keine anderen Hühner halten, kommt daher für mich auch nicht in Frage. An sich würde ich wirklich gerne helfen, eine Rasse vor dem Aussterben zu bewahren, aber nun habe ich meine Mixe und ein paar Rassehühner dazu und "züchte" stattdesen meine Mixe in die von mir gewünschte Richtung. Zumindest für mich sind sie ja auch sehr wertvoll.

mk4x
08.05.2022, 08:45
Ich nehme nur noch neue Rassen über Bruteier um die Vielfalt meiner Mixhennen zu erweitern.
Letztes Jahr Brabanter Bauernhühner und Silverudds blå.
Ziel war Schopfgene, mehr weiße, grüne Eier und einen leichteren Hahn.
Dieses Jahr wieder nur eigene Mixe gebrütet.
Nächstes Jahr werde ich dann gesäumte Barnevelder mit einlegen, um wieder mehr dunkelbraune Eifarbe ins Spiel zu bringen.

Ich versuche praktisch über Hinzunahme verschiedener Rassen, meine bunte Truppe immer in die Richtung zu entwickeln, die ich für wünschenswert erachte.
Übergeordnete Ziele sind optische Vielfalt bei Huhn und Ei, Robustheit, Legeleistung und nicht vorhandener Bruttrieb.
Wer nicht ins Schema passt muss Platz machen für die Junghennen.

zfranky
08.05.2022, 09:03
Ich habe mir zu Beginn der Hühnerhaltung New Hampshire ausgesucht. Ich finde die optisch schön, gute Eier- und Fleischleistung und sie haben ein tolles Wesen. Ich hatte nie große Krankheitsprobleme.
Seit ich die habe, ist nie der Wunsch nach einer anderen Rasse aufgekommen.
Ich habe allerdings mich 1x verleiten lassen ( Osterwichteln! ;) ), Grünleger auszubrüten. Allerdings passten diese mit ihrem Temperament so gar nicht zu uns. Ich hab sie dann abgeben in eine gemischte Truppe einer Bekannten, obwohl es auch tatsächlich schöne und nette Tiere waren.
Mir kommt keine andere Rasse mehr auf das Grundstück.
Aber da tickt ja jeder anders und das ist ja auch das schöne an der Hühnerhalterwelt.

Liebe Grüße

Frank

Sulmtaler forever
08.05.2022, 09:15
Für mich war eine gute Eierzahl (sie müssen sich aber auch nicht totlegen) und einen gescheiten Schlachtkörper wichtig. ruhig sollten sie sein und nicht so verrückt. Ich musste mich ja innerhalb kurzester Zeit auf eine Rasse festlegen (weil ich in den GZV als Züchter eingetreten bin (das war meine einzige Chance Hühner zu halten) Ich dachte eigentlich an gelbe Orpingtons hab aber dann auf Youtube alle möglichen Rasseportraits angeschaut. Da sind mir die Sulmtaler über den Weg gelaufen und fand den Hahn einfach bombastisch. Ich kannte diese Rasse noch überhaupt nicht... fand aber dann auch noch einen Züchter bei mir um die Ecke. Auch wenn ich den Schopf der Hennen am Anfang etwas affig fand, finde ich ihn jetzt ganz entzückend. Für mich war das die beste Entscheidung.

Jeder hat halt einen anderen Geschmack und Vorlieben. Und das finde ich so interessant wenn man die vielen Rassen auf Ausstellungen sieht... einfach schön!

Orpington/Maran
08.05.2022, 09:46
Ich habe nach Optik und Eierfarbe gewählt, aber nachdem man die Rassen besser kennenlernt, ändern sich die Wünsche, ich mag große gemütliche Rassen, die kommen aber leider nicht mit unserer andauernden Sommerhitze klar, dann fand ich Seidenhühner toll, leider haben die aber die Nebelkrähen zum fressen gerne :( dann bin ich Araucana Fan, aber leider sind alle, die ich bisher hatte aus unterschiedlichen Zuchtlienien an Legedarm gestorben, außer mein Mix mit javanischem Zwerghuhn, dann wurde ich Isbar Fan , aber… die sind mir doch zu freiheitsliebend, die nächtigen lieber in den Bäumen, als im Stall >:( letztes Jahr hatte ich 6 Lavender Araucana ausgebrütet, die sind mir in den letzten 3/4 Jahr nach und nach von Raubzeug dezimiert worden ( nur die :heul ) jetzt brüte ich gerade Eier von meinen Hennen mit Fundhahn aus ( der ist nach 2 Tagen ins Tierheim gezogen) da bin ich gespannt, was da rauskommt, und im Herbst kommen 2 Ga Hmong Hennen :)

Miss Boogle
08.05.2022, 09:55
Ich liebe Zwerge. Cochins! :love
Relativ ruhig, gemütlich und zutraulich. Kuller-Kekse zum Schmusen. ….obwohl - so große Orpis eignen sich bestimmt auch gut zum knuddeln. :jaaaa:

wolfswinkel7
08.05.2022, 10:43
Ich wollte unbedingt Hühner, denn die gehören meiner Meinung nach auf einen Bauernhof und hier gab es keine.
Weil kein Platz....
Also hab ich mir zu meinen Runden Geburtstag Geld gewünscht, nen Platz gesucht und dann nen Stall gekauft.
Ich hab vorher schon zwei Jahre gefühlt jede Internetseite über Hühner, Haltung und Rasse studiert. Ich wollte auf jeden Fall Zwerge die eine Legeleistung von ca 180 Eiern im Jahr haben, in die engere Auswahl fielen dann Welsumer, New Hampshire und Reichshühner. Der Stall war da, jetzt musste es schnell gehen, bevor es noch Einsprüche gegen mein Vorhaben gab.
Ein ehemaliger Klassenkamerad züchtet schon immer Tauben, also hab ich ihn gefragt ob er jemanden kennt der eine dieser 3 Rassen züchtet, er kannte nur einen der die Reichshühner hat, zwei Tage später war ich dann stolze Besitzerin vom 6 Reichshühnern!
Es ist eine Zwergrasse die ebenfalls vor dem Aussterben bedroht ist.
Zwerge sind nur leider nicht in der Roten Liste aufgeführt!

@Wilde Hummel, der Sonderzuchtverein hat sich dafür eingesetzt das die Rasse den Namen behält, den er hat nichts mit dem dritten Reich zu tun, sie wurden viel früher erzüchtet, als Hühnerrasse die gute Futtersucher sind, gut legen und einen ordentlichen Schlachtkörper haben!
Einfach ein Huhn für das Volk, leider kam dann Jahre später die Geschichte dazu.

Wolke3
08.05.2022, 11:10
Ich wollte Hühner, nachdem unsere Miezi an Altersschwäche gestoben war und der Zwerghamster geflüchtet...
Unser Jüngster wollte wieder ein Haustier und so....
Die Huhni's sollten hübsch aussehen, nicht zuviel fliegen und Familien tauglich sein: und so wählte mein Mann: Zwergcochin's. Für meinen Geschmack zu brutwütig, deshalb bin ich am überlegen beim nächsten Todesfall auf Zwerglachse oder Zwergbarnevelder umzusteigen. Ich finde gerade die Vielfalt der Rassen interessant, da ist doch fast für jeden Geschmack und Platzangebot was dabei.

SetsukoAi
08.05.2022, 11:39
Ich bin ja jetzt lange genug dabei das ich so meine Erfahrungen gesammelt hab (17 Jahre hier im Forum und 24 Jahre Hühnerhaltung).

Die ersten waren Hybriden, war halt so weil man nix von Rasse wusste. Würde ich keinem Empfehlen sich sowas anzutun.

Dann hatte ich alle möglichen Rassen, die meisten als Legehühner und alle selbst gebrütet. Ich zähl sie mal nicht alle auf, es sind zu viele. Aber man hat so seine Erfahrungen gesammelt. Ich hab seit 2005 Zwerg-Seidenhühner in weiß und die finde ich noch immer am besten. Sie fressen wenig, legen dafür aber gut, brüten selbst, sind Sau Robust (die kommen bei mir immer raus, egal ob es Schneit oder Mistgabeln regnet), sie haben selten Probleme mit dem Legedarm und man kann sie auch zu einem guten Preis verkaufen.
Jahrelang hab ich Brahma gezüchtet, ich mag sie noch immer. Aber sie fressen zu viel für das was sie an Eier legen und brauchen ewig bis sie ausgewachsen sind.

Marans haben bei mir durchweg schlecht gelegt, egal aus welcher Zucht, Bresse legen gut neigen aber zum verfetten, Barnefelder legen schlecht und verfetten schnell, Australorps waren bei mir furchtbar nervös, Deutsche Zwerge und Holländische Zwerge legen schlecht,... (so könnt ich das immer weiter machen)

Quarkkuchen
08.05.2022, 11:58
welche Kriterien sind euch wichtig?

Die Projektgruppe "Idealhuhn" hat den Exascale Supercomputer auf das Problem angesetzt und die initiale Flowchart mit folgenden Daten gefüttert:

"den Wunsch nach großen Hühnern"

"gruselig"

"flauschig mit Federn an den Füssen"

"mega verfressen"

"vielseitig und robust"

"Deutsche Reichshühner" ("Umbenennen sollte man sie vielleicht")

"5 Zehen, finde ich abartig" ---> a.BART.ig

"Einfach ein Huhn für das Volk" (doppelte Gewichtung)

Resultat:

246572

zfranky
08.05.2022, 12:30
:laugh:bravo

Mate Kroate
08.05.2022, 12:34
Unser Hühnerstart begann nach unserer Auswanderung. Landleben ohne Hühner passt für uns nicht zusammen. Sie durften nur nicht braun sein.
Es wurden schwarze Australorp. Wie sich später rausstellte nicht reinrassig. Eine legte Schokoeier, eine andere wollte brüten. Also wurden Maranseier ausgebrühtet. Dann wollten wir Eier verkaufen und haben uns weiße Bresse Küken bestellt. Da trotz Vorbestellung keine mehr da waren hat sich meine Frau Leghornküken ausgesucht.
Der Eierverkauf war ein Flopp und die Leghorn waren uns zu hektisch. Alle wieder verkauft.
Die Marans haben wir weiter vermehrt bis wir dahinter kamen das viele Einschlüsse im Ei waren. Sie wurden nach sehr viel Pech durch ausgestallte Hybriden ersetzt. Im zweiten Legejahr wird die Legeleistung sehr unregelmäßig und die Schalen matt, grau und ungleichmäßig. Ausserdem eignen sie sich nicht als Therapeuten, sind für mich leider nur Legemaschinen. Mir fehlt bei denen einfach der Charakter. Für Kinder und zum kuscheln bestimmt ideal.

Wichtig für die neue Rasse war für uns:
-Gute Legeleistung min. 180 Eier
-Früher Legebeginn
-Guter und leckerer
Fleischansatz
-Kein braunes oder schwarzes
Gefieder
-Ruhig, friedlich und zutraulich
-Große Rasse

Nach sehr langer Internetsuche habe ich die Vorstellung der blauen Bresse gauloise gelesen. Einen sehr netten und kompetenten Züchter gefunden. Jetzt schlüpfen sie gerade.
Bei den blauen kann man später auch mal die Farben wechseln.
Geplant ist ein splash Hahn mit blauen Mädels und unserer schwarzen Mađarica Henne. Die Mađarica kommt hier sehr gut mit dem Sommer klar. Eine Kreuzung ist für mich aber nur pure Neugierde. Von Leistung, Größe und Charakter passt sie gut zu den BG.

Amelli
08.05.2022, 13:15
Die Projektgruppe "Idealhuhn" hat den Exascale Supercomputer auf das Problem angesetzt und die initiale Flowchart mit folgenden Daten gefüttert:

"den Wunsch nach großen Hühnern"

"gruselig"

"flauschig mit Federn an den Füssen"

"mega verfressen"

"vielseitig und robust"

"Deutsche Reichshühner" ("Umbenennen sollte man sie vielleicht")

"5 Zehen, finde ich abartig" ---> a.BART.ig

"Einfach ein Huhn für das Volk" (doppelte Gewichtung)

Resultat:

246572

:laola:laola :laugh
Ein Bierhuhn

Silmarien
08.05.2022, 13:37
@Quarkkuchen: :rofl

Dorintia
08.05.2022, 14:02
Ich bin über den Geflügelverein-Vorsitzenden, meine Tochter ging mit seiner Tochter in die Schule, an meine ersten braunen, weißen und schwarzen "Hybrid"-Hühner gekommen, je 2.
Tolle, liebenswerte, recht zahme Tiere, super Eierleger.
Im Hinterkopf hatte ich aber schon die Vorstellung eines Kreislaufs, also Hühner für Eier und Fleisch - da standen große Hühner schon fest, Küken usw.
Rassen, Rasseerhalt finde ich prinzipiell gut, als Jugendliche durfte ich eine Leonbergerzucht "miterleben".
Ich hab gegoogelt, geschaut, gelesen, nachgedacht, noch mind. zehnmal drüber geschlafen und habe mich für gsg Orpingtons entschieden.
Die waren toll, haben nicht so gegluckt wie erwartet oder dann wenn man es nicht mehr brauchte, aber wenn super Glucke. Verfressen und man muss aufpassen wegen Verfettung, Probleme mit Bauchwasser selbst erlebt.
Ich finde gesäumte Tiere sehr hübsch.
Habe mich dann für Wyandotten entschieden, nicht ganz so groß, so schwer, dem Boden so nah.
Was die Zukunft bringt? K.A.
.

Gallo Blanco
08.05.2022, 14:05
Deutsche Reichshühner
Umbenennen sollte man sie vielleicht ;)

Wozu?

Muss man jetzt auch alle "Kämpfer" umbenennen?

LG Stefan

Amelli
08.05.2022, 17:01
Spannend zu lesen, wie ihr zu "euren" Rassen gekommen seit. Es gibt sooo viele, da ist für jeden was dabei und die Auswahl schwer.

Hätte nie gedacht, dass ich mich mal so für Hühner begeistern kann.

Jussi
08.05.2022, 18:08
Die Bandbreite an Vorstellungen von Hühnerhaltern ist sicher mindestens so groß wie die der verschiedenen existierenden Rassen :laugh. Da ist wirklich für jeden was dabei. Früher hatte meine Schwiegermutter nebenan immer ein paar Legehennen. Dann hat Hannah in der 6. Klasse als Schulprojekt 4 Hybrid-Mixe ausgebrütet. So ging das dann ein paar Jahre, bis es erstmals Klick gemacht hat und wir uns von einigen verschiedenen Rassen BE jeweils ca. 4 BE holten (Lakenfelder, Bielefelder, Vorwerk, Araucana, Orpington usw.). Der Zufall wollte es, dass uns für diese Brut drei Eier von Augsburgern geschenkt wurden und so kam es genau so, wie es kommen sollte... Für uns sind und bleiben die Augsburger die absolute Lieblingsrasse und zwar aus mehreren Gründen: extrem stark vom Aussterben bedroht (weshalb wir uns intensiv um die weitere Verbreitung und die Neugewinnung von Züchtern bemühen), Zweinutzungshuhn mit super guter Fleischqualität (für uns nicht wichtig, da wir nicht schlachten - aber für viele Tierabnehmer schon) und Legeleistung (ca. 180), einzige bayerische anerkannte Hühnerrasse überhaupt, wir lieben die Optik mit Kronenkamm, weißen Ohrscheiben, schwarzem Gefieder mit Grünglanz uuuuund vor allem der Charakter! Sie sind unheimlich neugierig, mutig aber dabei trotzdem sehr vorsichtig, zutraulich, gute Futtersucher, die Hähne gute Aufpasser usw. Und wir sind aufgrund der Tatsache, dass wir gerne alle Jungtiere zeitnah zusammen aufziehen und auch gegen Marek impfen, sehr froh, dass die Augsburger so gut wie keinen Bruttrieb haben.

Ich mache mir sehr oft Gedanken, wie es mit den Züchtern im Allgemeinen weitergehen soll...? Die Zahlen sprechen für sich. Es gibt zwar immer mehr Hühnerhalter, aber immer weniger Züchter. Es scheint irgendwie zunehmend "in" zu sein, möglichst bunte Hühner und auch Eierfarben zu haben. Dafür werden natürlich gerne Rassetiere gehalten, aber wenn es in ferner Zukunft immer weniger Züchter gibt... mache ich mir da schon Sorgen. Ich denke mir immer, wenn jemand so viel Platz hat, im Jahr 30-50 Küken zu brüten, dann könnte er den Platz doch auch sinnvoller nutzen und sich vielleicht auf die Erhaltungszucht einer bedrohten Rasse einlassen.

So, nun genug der Gedanken und Dir weiterhin viel Freude mit Deinen Hühnern!

Irmgard2018
08.05.2022, 18:32
Bei mir stand von Anfang an fest, daß es nur Zwerghühner gibt. Natürlich wegen der Nachbarn ohne Hahn.

Was Robustes, möglichst wenig Kamm, da kein Strom und Heizung im Garten.
Gut eierlegend, evtl. Winterleger. Brüten: unwichtig.

Dann die Optik: bloß keine Riesen-Einfachkämme, gefällt mir net. Landhuhnform.

Dann las ich von blau/grünen Eiern. Ok, nix Landhuhnform, aber ohne viel Kamm und robust, das sind sie. Und weil sie so hübsche Eier legen, wurden von der gewünschten guten Eierleistung Abstriche gemacht. So kam ich zu den Araucana Zwergen. Und dem ersten Hahn *hust....


Dann las ich von den seltenen Bredas. Haben mich fasziniert. Gibt's in klein, kein Kamm, äußerst selten, tolle Haltung. Eierleistung?? Lt. Literaturzwischen 80 und 200 im ersten Jahr..... Hmmmm...mal geguckt: keiner der Zuchter hier gab Tiere oder Bruteier ab. Ok, Eier aus Holland schicken lassen. Dort sind die Zwerge auch recht selten. Jo. So kam ich zu den Hübschen. Hab inzwischen Kontakt zu einem der 2 Zwerg Breda Züchter in Deutschland. Bin im Verein und- werde züchten, wenn auch im bescheidenen Rahmen, platzbedingt. In Blau gesäumt..... Wenn die so selten sind.... Wär schade drum.

Inzwischen hab ich mehr Rassen, wegen der Eier, aber nur Einzelexemplare. 2 Reichshühner zwergelig, und je ein Welsumer und Rhodeländer (die fast nix legen, sch.... Herkunft...).

Am besten legen von den 2jährigen die Reichshühner (gelb schwarz columbia).

Aber die Bredas legen auch gut. Aber der Verkaufer hat sich mit den Bruteiern vertan- ich hatte nur Hennen-Eier bestellt :laugh irgendwie muß er sich verguckt haben, sodaß ich jetzt 5 Hähne und 4 Hennen hab.... :p

Und der Araucanahahn hat inzwischen auch nen Sohn. Und- es liegen weitere 7 Kinder von ihm im Brüter, zusammen mit 16 Eiern seines Züchters *ggg

So viel zum Thema "keine Hähne".... *gg

Mal gucken, wenn die Rhodelanderhenne und Welsumerhenne nimmer sind, ob ich nochmal Andre dazusetze. Besser ist wohl, den verfügbaren Platz den beiden Zuchtrassen zur Verfügung zu stellen....

Kleinfastenrather
09.05.2022, 00:05
Hallo,
ich denke das es für jeden mehrere bis einige passende Rassen gibt.

Es gab bei mir mehrere mögliche Kandidaten, welche es dann wurden entschied oft die Verfügbarkeit.
Manche Rassen waren hier im Hüfo verfübar, manche konnten von Vereinkollegen bezogen werden, manche hatte hatte ich schon zu Anfangszeiten und wollte sie wieder haben.

Zwerg Italiener in schwarz habe ich mir geholt da sie hier in der Nähe angeboten wurden und recht günstig waren und ich mit Rassezucht anfangen wollte.
Zwerg Bielefelder habe ich schon Anfangs mal gehabt und kannte sie aus Büchern. Da habe ich mir dann bei einem Züchter in der Nähe einen Hahn geholt (da der Zwerg Italiener nicht ausreichend befruchtet hat, was von mir aber auch nicht ganz fair war.) und ein paar Bruteier bekommen, daraus habe ich dann 2 Jahre weitergezüchtet.

Araucana und Augsburger habe ich dann eher zufällig durch Anzeigen hier im Hüfo bekommen. Die habe ich dann auch nur bis 2016 gezogen.
Breda hatte ich nur 2015.

2017 habe ich dann angefangen mit meinem Kreuzungsprojekt und habe dafür auch aktiv noch andere Rassen gesucht / gefunden (Indische Kämpfer, Malaien) oder übers Hüfo erworben (Schijndelaar).
Auch einige Kreuzungstiere oder Bruteier, hauptsächlich übers Hüfo.
Einzelne Hennen habe ich mir dann noch recht gezielt auf Ausstellungen (Mechelner, Plymouth Rock, Zwerg Malaie) oder so über Kontakte über Ausstellungen und übers Hüfo (Houdan, Kraienköppe) oder recht zufällig (New Hampshire, Mechelner) bekommen.

Alles in allem war ich also öfter mal ein Opportunist von interessanten Rassen die ich kannte oder wollte und dann "ausprobiert" habe.
Ich denke so geht es vielen, manche bleiben dann halt bei ihrer Rasse, teils ein Leben lang.

Interessant definiert sich für mich oft über die Optik aber auch über die Leistungseigenschaften, also gute Zwierassen oder die Inder als Fleischrassen. Verbunden mit dem Charakter. Also irgendwo das Gesamtbild.
Es gibt dabei Rassen die mich wenig interessieren, die sind noch am einfachsten zu definieren. Rassen zu denen ich relativ neutral stehe gibts viele und Rassen die ich besonders interessant finde ein paar.

Warum ich mich dann 2017 nicht für eine Rasse entschieden habe ist dass mir keine Rasse so wirklich zugesagt hat. Sei es die Lauffarbe, die Form, der Kamm oder andere Eigenschaften, Charakter, etc.. Meinen Anspruch ans Gesamtbild also nicht so wirklich erfüllt. Da bin ich was perfektionistisch.

Klar gibt es einige Rassen die theoretisch passen würden, es macht mir aber einfach Spaß die Vererbung bei ihrer "Arbeit" zu sehen. Dazu finde ich ist Neues und Vielfalt, eine Entwicklung, auch in der Rassezucht normal und darf durchaus stattfinden.
Witzig finde ich dabei das mein Zuchtziel schon Ähnlichkeiten zu meinen ersten Hühnern hat und ich die Rassen die ich cool finde auch meist schon länger kenne.
Wenn es 20 verschiedene einfachkämmige schwarze Rassen gibt darf es finde ich auch was bunter werden, nicht nur von den Farben, auch von den anderen Eigenschaften. Auch wenn es vielleicht weniger "richtige" Rassezüchter werden. Es kann ja grade keiner Vorraussagen wie sich da die Entwicklung fortsetzt.


Eine Rasse die ich mir irgendwann mal wieder anschaffen möchte sind Bergische Kräher.
Einmal weil ich aus dem Bergischen komme, weil ich einen älteren Züchter der Kräher gut kenne und sehr sympathisch finde.
Wegen ihrer Geschichte, der Genetik, auch der Seltenheit und natürlich wegen dem Krähen und anderer Eigenschaften, was ja alles irgendwo miteinander verbunden ist. Perfekt finde ich sie nicht (Wildheit, krummer Rücken), daran lässt sich aber arbeiten bzw. damit aragieren.
Sie haben mich auch schon meine gesamte Hühnerhaltung irgendwie begleitet, obwohl ich selber noch nicht direkt welche hatte ("nur" mal aus ihnen gekreuzte, langkrähende Schlotterkämme).

LG

chtjonas
09.05.2022, 01:46
Ich bin ja erst durch Covid auf's Huhn gekommen.

Nachdem klar war, dass wir 2020 nicht (oder nur sehr schwierig) wie geplant im April nach Deutschland zurückkehren können würden, habe ich meinen Mann gefragt, ob er einverstanden wäre, wenn wir uns 2 Hühner anschaffen würden.

"Kein Problem", war seine Antwort. "Aber was machen wir mit denen, wenn wir wieder zurückfliegen?"
Ich: "Kein Problem, dann wird zum Abschied gegrillt."
:rofl:pfeif:kicher:

Etwa zur gleichen Zeit war bei einer Bekannten der Schwiegervater mit seiner Hühnerherde eingezogen. Die (ca. 20) wurden umständehalber in einen Miniauslauf gesperrt und die Leute waren froh, wenigstens 2 Hennen abgeben zu können.

Ich suchte mir eine kleine hellbraune (wahrscheinl. Italienermix) und eine etwas größere, pummelige gesperberte (vermutlich mit Amrockbeteiligung) aus.
Wichtig war mir nur, dass die beiden unterschiedlich aussahen.

Ein paar Wochen später ließ ich mir von ihnen noch einen kleinen Hahn aufquatschen.
Dann mussten ja für den Kavalier noch zwei Mädels her. Die bekam ich als "Ausgestallte" nach der ersten Legesaison aus einem anderen Bestand: eine hochbeinige, schlanke blaugraue (Kämpferanteil?) und eine goldbraune Maransmischung.

Jedes Huhn mit seiner eigenen Persönlichkeit und unverwechselbarem Aussehen. Und genau so wollte ich es!

Es stellte sich heraus, dass ich mit der Blaugrauen eine "Dauerglucke" erwischt hatte.
Die erste Brut ergab 3 Hähne (aus Eiern von Hühnern des Nachbarn, der sich wohl bei mir mit dem Hühnervirus infiziert hatte). Einen Hahn (schneeweiß) behielten wir, weil in meiner bunten Truppe ja noch weiß fehlte.

Dann folgte die zweite Brut ... dann die dritte ... und die vierte ...
Zu "besten" Zeiten liefen bei uns dann über 20 Huhnies im Hof rum - 5 davon Hähne.:rolleyes:

Tja, wegen meiner chronischen Hühneritis musste mein Mann den Sommer 2021 alleine in Berlin verbringen und die Grillparty fiel aus.
:weglach
Auch diesen Sommer werde ich ihm nur kurz Gesellschaft leisten.

Jetzt haben wir "nur" noch 2,7 aber ich habe schon Wünsche für das nächste Frühjahr: Grün- oder Blauleger, evtl. Cream Legbar, aber da bin ich flexibel.

Wichtig ist mir, dass sie größenmäßig in die Truppe passen (Hennen ca. 1,5 - max. 2,2 kg) - also keine Zwerge, keine Orpingtons oder andere sehr großen Rassen und wegen unseres im Sommer sehr matschigen Auslaufes keine Federbeine.

Ich freue mich jeden Tag über die bunte Truppe und die Einzigartigkeit jedes einzelnen Tieres.

Huhn von den Hühnern
09.05.2022, 08:04
Ich habe 2015 zu Muttertag 3 Hennen und 1 Hahn bekommen. Sussex sollen das gewesen sein. Wir haben dann Sonntag erstmal einen provisorischen Stall gebaut und ich habe mich belesen. 3 Hennen sind ja viel zu wenig für den Hahn. Also hier und da noch Tiere nach Optik (Hybriden) gekauft. Dann habe ich Brahma gesehen. So dicke große Hühner...

Am Ende der Woche hatte ich 2 Hennen und 3 Tage später einen Brüter. Die Eier der Brahma waren ja befruchtet (liefen mit Hahn) und ich hatte weil so schön bunt "schwedische Blumenhühner" entdeckt und konnte noch BE bekommen. Mittlerweile war es Ende August. Wie war das noch "Versandeier, die Eier der Brahma waren im Kühlschrank" also den Brüter voll gemacht. Es schlüpfen 18 Küken.

Zu meinem Glück konnte ich ein paar Hähne vermitteln und den Rest hat mir ein guter Bekannter abgenommen (zum später schlachten).
Dort habe ich mir ein kleines graues Huhn gefangen und durfte dieses mitnehmen. Intro krähte dann natürlich irgendwann. Für zwei Hähne mußten noch ein paar Hennen her. Hier sah ich zum ersten Mal Seidenhühner. Also auch ein paar gekauft. Von meinen 3 sicheren Hennen krähten 2. Die Hähne konnten ich dann zurückgeben. Aber das eine Seidi war total unglücklich.
Also Seidis besorgt... dann fand ich bunte Eier toll, also BE von Olivlegern und Marans. So viele tolle und bunter Hühner, Orpingtons, Zwergbrabanter Bauernhühner waren auch noch eingezogen.

Mitte 2016 ging es unserem Sussex. Hahn schlecht und ein Bekannter hat angeboten, ihn zu erlösen. Am Ende waren 3 Menschen und ein Hahn froh, dass es vorbei war.

Meine heile Hühnerwelt hatte einen schrecklichen Riss bekommen. Mir wurde klar, dass es ohne erlösen können nicht geht. Über das Hüfo "Winfried" kontaktiert und einen Kurs gemacht.

Der Seidenhahn wurde zum Schrecken meiner Hennen. Der Kerl hatte die Hosen an und hockte auf allem was nicht bei drei auf den Bäumen war. Die 3 Hähne haben sich untereinander allerdings verstanden. Am Freitag sass er auf einem Küken und Samstag beim Kurs habe ich mich der Verantwortung gestellt.

Die Seidis waren so niedlich, nicht so groß und dann wurde mir klar, dass ich mich entscheiden muss. In die engere Wahl kann dann Orpis, schwedische Blumenhühner und weil so niedlich Seidis. Letztendlich sind es Seidis geworden, weil ich brüten und auch die Hähne essen wollte . Da ich keinen großen Schlachtkörper brauche (Freund ist Vegetarier) "reicht" mir so ein Seidihahn. Die anderen Rassen sind mir dann einfach zu groß, gehören aber nach wie vor zu meinen Favoriten.

Die Bestandstiere wurden alle alt und ich habe auf Seidis umgestellt. Dann sah ich hier im Hüfo ein Bild von einem Showgirl, ein nackthalsiges Seidi. Ich fand es so skurril und habe mir Showgirls in echt angesehen. Kurz Zeit später hatte ich BE davon im Brüter liegen.

Ich habe meine Rasse mit den Showgirls/Seidi gefunden. Jetzt habe ich lustige bunte Seidis, bedingt durch Mixverpaarungen, teilweise mit Zackenkamm, nackthalsig und grünlegend.

Huhn von den Hühnern
09.05.2022, 08:33
Ich finde die so schön

246592

Amelli
22.05.2022, 06:30
Ja, Seidenhühner waren hier die ersten Hühner. Meine Tochter hatte mich zum Federvieh überredet. Mittlerweile gehören die Hühner mir und ich bin mit Herzblut dabei.
Seidenhühner sind wirklich goldig mit sonnigem Gemüt.
Übrigens hatte ich bis gestern auch so einen Hahn, nun ist er vermittelt und es ist Ruhe in der Truppe eingekehrt.

DerRotti
03.07.2022, 22:04
Hallo Wilde Hummel.
Warum sollte man diese wunderschöne Rasse umbenennen?