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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kokzidienbehandlung bei erwachsenen Legehennen - womit?



Reeni
07.03.2022, 19:15
Hallo Zusammen,

gibt es überhaupt noch ein Medikament welches bei Legehennen gegen Kokzidiose eingesetzt werden kann? Ich hatte für meine Küken mal Baycox aber auch das darf ab Legebeginn nicht mehr eingesetzt werden. Womit behandelt ihr, sollte ein erwachsenes Tier erkranken?

nero2010
07.03.2022, 19:25
Ich glaube legenden Hennen gibt man Kokzidiol, ist angeblich anderer Darmabschnittsbefall wie bei Küken.
Dürfte auch zugelassen sein.

Sulmtaler forever
07.03.2022, 19:27
Ja, Coccibal darf auch bei lebensmittelgewinnenden Tieren gegeben werden.
https://imedikament.de/coccibal/fachinformation

Reeni
07.03.2022, 19:29
Auch da steht im Packungszettel: Nicht bei Hühnern anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Ganz ehrlich, ich verstehe das nicht - werden erwachsene Legehennen dann nicht mehr behandelt?

Sulmtaler forever
07.03.2022, 19:35
Wo siehst du das? Steht doch ausdrücklich da dass das für Legehennen etc ist.

Alttiere werden oder müssen meistens nicht mehr gegen Kokzidien behandelt werden. Die kritische Zeit ist einfach wenn sie jung sind. Sie bauen eine Immunität auf und die Kokzidien stören nicht mehr. Höchstens sie nehmen überhand wegen einer anderen Krankheit oder Parasitenbefall oder eine zu hohe Kokzidienkonzentration.

Reeni
07.03.2022, 19:49
Auch da steht im Packungszettel: Nicht bei Hühnern anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Ganz ehrlich, ich verstehe das nicht - werden erwachsene Legehennen dann nicht mehr behandelt?

Die Packungsgröße mit einem Liter ist aber wieder leider nicht für Hobbyhalter geeignet. Wie macht ihr das? Gibt es denn nichts für jemanden mit einer Handvoll Hühner?

Dorintia
07.03.2022, 19:54
Sind die nachgewiesen und was hat der/die TA empfohlen?

Sulmtaler forever
07.03.2022, 19:56
ich hab es damals von der Uniklinik Gießen bekommen. Abgemessen für meinen Bestand (musste angeben wieviele Tiere und Gewicht)

Reeni
07.03.2022, 19:58
Wo siehst du das? Steht doch ausdrücklich da dass das für Legehennen etc ist.

Sorry, da hatten sich unsere Posts überschnitten. Ich meinte das Kokzidiol, welches nicht für Legehennen zugelassen ist. Mich würde einfach interessieren, wie ihr behandelt, sollten bei einer Kotprobe Kokzidien gefunden werden. Wir hatten heute das Thema, ob es Sinn macht prophylaktisch zu entwurmen oder besser nach Kotprobe und da war das Argument, dass bei einer Probe ja auch Kokzidien geprüft werden. Und dann ging es weiter mit der Frage der Behandlung, dass man da ja dann eh nix machen kann bei erwachsenen Legehennen.

Unter dem Strich, war die Meinung dann, man könne ruhig alle 5/6 Monate entwurmen ohne vorherige Kotuntersuchung, da bei Freilandhaltung der Hennen eine gewisse Verwurmung sicherlich vorliegt und man so den Wurmdruck niedrig hält. Macht man ja bei Hund und Katz oft alle drei Monate.

Daher kam ich so ins Grübeln was macht nun Sinn und wie handhabt ihr das in der Praxis. Geht es wirklich nicht für Hobbyhuhnhalter eine Kokzidiose bei erwachsenen Hühnern zu behandeln oder erkranken die tatsächlich nie?

Sulmtaler forever
07.03.2022, 20:05
Ok... du machst dir viel zu viele Gedanken. Natürlich werden Kokzidien festgestellt, weil sie halt immer da sind. Aber ein erwachsenes Huhn kommt in den meisten Fällen vollkommen damit klar. Kokzidien sind immer und überall in der Erde, selbst da, wo es nie Hühner gab. Jungtiere haben diese Immunität noch nicht, deshalb kommt es da manchmal zu Problemen.

Ich behandel keine Erwachsenen Tiere gegen Kokzidien. Ich habe es im ersten Jahr mal gemacht, aber da wusste ich noch nichts über Kokzidien. Jetzt würde ich sie nicht mehr behandeln. Nur ein Huhn was wirklich darunter gesundheitlich leidet!

Ich lass den Kot untersuchen und entscheide dann, ob ich entwurme oder nicht. Einfach so entwurme ich nicht, höchstens ich sehe Anzeichen für einen Wurmbefall.

Dorintia
07.03.2022, 20:24
Ich würde auch nie ohne besorgniserregenden Befund entwurmen oder gegen Kokzidien behandeln.
Hund und Katz als Vergleich hinken, Hühner schlecken uns u.a. nicht ab.
Wie schon geschrieben kommt ein gesundes Huhn mit einer gewissen Wurm- und Kok.-Belastung klar.
Zur besseren Gegenwehr und Stärkung der Hühner kommt hier bspw. Oregano bei Kok. und Knoblauch u.a. gegen die Würmer zum Einsatz. Es gibt hier bestimmt auch schon viele Threads dazu was so vorbeugend/eindämmend gemacht werden kann.
Auch wichtig dabei: genügend Auslauf bzw. Auslaufmanagement.

Vinny
07.03.2022, 21:10
Ich wäre natürlich auch dafür, das nur zu machen , wenn die Henne ernsthaft erkrankt ist.

Ich habe Mal für einen Igel cotrim-k bekommen. Das ist aus der Humanmedizin für Kinder.
Wenn es für Menschen ist ... Könnte man es dann nicht auch lebensmittelliefernden Tieren verabreichen?

Dorintia
07.03.2022, 21:21
Das Problem mit den Resistenzen würde da doch aber auch bestehen.
Nicht umsonst wird das "unspezifische" Verschreiben von Antibiotika im Humanbereich angemahnt.

Vinny
08.03.2022, 07:14
Mir ging es jetzt nicht um eine Resistenz, die Auftritt, weil man Antibiotikum ohne spezifischen Anlass geht .

Ich habe mich nur gefragt, ob kotrim-k einer Überlegung wert wäre, WENN man eine legereifes Huhn behandeln MÜSSE.

Die anderen haben es ja schon geschrieben: kokzidien sind bei den Tieren latent vorhanden , wie auch Würmer, giardien oder das herpesvirus bei vielen von uns Menschen.
Kritisch wird es nur, wenn das Immunsystem geschwächt ist (oder diese Last überhand nimmt), dann können sich diese Viren und Bakterien stark vermehren.

Dorintia
08.03.2022, 07:35
Steht das was bei Kotrim-k wegen gegen Kokzidien?

Blindenhuhn
08.03.2022, 07:40
Bei Igeln wirkt Cotrim K auch gegen Kokzidien. Ich weiß allerdings nicht, ob Igel und Hühner unterschiedliche Kokzidien-Arten haben.

Vinny
08.03.2022, 07:40
Genau das meinte ich , Blindenhuhn..
Es verhindert den Aufbau von Folsäure in den Bakterien, wodurch sie absterben.
Da dass wohl diverse Bakterien so machen , könnte ich mir vorstellen, dass es hilft .
Wenn die Zeit da ist , befrage ich nächste Woche Mal meinen Tierarzt dazu , der ist sehr firm und pragmatisch in dem Thema.