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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kücken liegt auf Bauch



dehöhner
03.07.2007, 08:35
Hallo,

gestern sind bei mir 3 Ramelsloher Kücken geschlüpft. Heute morgen sah ich, daß 2 Kücken auf dem Bauch liegen, die Beine sind nach rechts und links gestreckt. Die Beine befinden sich also seitlich und die Kücken liegen auf dem Bauch. Sonst quicken sie ganz lebendig und fressen sogar. Aber sie können nicht stehen :o Das dritte Kücken ist völlig unauffällig.
Könnte das Marek sein ? Dieses Jahr habe ich 35 Kücken gezogen und keines hatte solche Symptome. Und hier sind es gleich 2 Kücken von dreien ???
An den Pupillen konnte ich nichts an Veränderungen sehen, aber das ist auch bei den kleinen schwarzen Augen schwierig.

dehöhner

acer
03.07.2007, 08:40
Spreizbeine?

dehöhner
03.07.2007, 08:45
Ich meine, sie stehen überhaupt nicht auf den Beinen , die Beine liegen vom Körper ab - links und rechts zur Seite.


dehöhner

Wontolla
03.07.2007, 09:27
Marek zeigt sich erst später, im Alter zwischen 10 und 20 Wochen.

dehöhner
03.07.2007, 10:42
Habe mich inzwischen auch an anderer Stelle erkundigt. Es sind doch Spreizfüße. Na ja, besser als Marek.

dehöhner

Hamster
03.07.2007, 10:59
also denn, Beinchen zusammenbinden, Frotteehandtuch für sicheren Untergrund 8) - und ich wünsche dir, daß die beiden Kleinen ganz schnell auf die Beine kommen :jaaaa:

dehöhner
03.07.2007, 12:17
Zeig euch mal Fotos. Ist ja auch lehrreich für andere:

Nati
03.07.2007, 12:25
Hi,

hatte dies auch schon mal bei meinem meiner Kücken. Ansonsten war das kleine Ding gesund - hat gefressen und getrunken. Bin zum TA zig mal und der hat gemacht und getan. Das Bein ist dann so wie es geschient wurde auch stehengeblieben und zwar steif wie ein Brett. Es konnte nicht richtig laufen, sich legen etc. Ca. 4 Wochen später ist es dann gestorben. Sorry - aber dies war meine Erfahrung.

Ich hoffe, daß die beiden Kücken mehr Glück haben.

dehöhner
03.07.2007, 12:27
Bin auch am überlegen, ob es was bringt die Beine zu binden.
Denn es sieht ja schon heftig aus.

dehöhner

Nati
03.07.2007, 12:35
würd ich mir auch gut überlegen - bei meinem Kücken wars ja nur ein Bein. Hier sieht es ja so aus, als wären beiden Beine betroffen. Normalerweise bin ich eigentlich dafür alles zu versuchen, was geht. Aber in dem Fall ...... Es kann natürlich auch gutgehen - da steckt man einfach nicht drin.

Nati
03.07.2007, 12:36
was mich noch interessiert ist, wodurch sowas kommt ??????

odranoeL
03.07.2007, 13:09
Hallo dehöhner
Beine zusammenbinden war mir auch ein Versuch wert,
aber ergebnislos.
Sie tranken und fraßen, aber immer weniger. Bis sie starben.
Ich denke, es bringt nichts.
Ich hatte vom TA zusammenbinden lassen, den Po mußte man jeden
Tag mehrmals sauber machen, ging auch auf das Zusammengebundene.

Nochmals würde ich es nicht machen, auch wenn es seltene Farbschläge oder
Rassen sind.
Allerdings, wenn sie älter sind, so wie bei meiner Junghenne ein Bruch, den kann man schienen. DAs klappt ganz gut. Denn dann haben sie ja schon laufen gelernt usw.
Aber kleine, denen man gleich nach dem Schlupf die Beine verbindet, haben nicht gelernt zu laufen. Und nach Abnahme der Schiene, robbten sie immer noch. Nichts mit Laufen, leider.

Nati
03.07.2007, 13:12
weis denn Jemand, woher diese "verkrüppelten" Beine komme. Oder ist dies einfach nur eine Laune der Natur ????

odranoeL
03.07.2007, 13:17
Hallo Nati,
weißt Du woher die Bruteier kamen, kennst Du die Elterntiere?
Robuste Rassen haben es i.d.R. seltener, überzüchtete einen größeren
Prozentanteil. Vielleicht gibt es ja auch einen Menschen hier im Forum, der sich mit Genetik gut auskennt.
Dafür müßtest Du aber recherchieren bei Elterntieren usw.

Nati
03.07.2007, 13:37
Die Eier waren von den eigenen Hühnern - was nur komisch war, dass beim letzten Mal zwei und das erste betroffene Kücken mit dieser Beinstellung alle aus dem Brutkasten kamen.

Hab jetzt in der Zwischenzeit gegoogelt und nachfolgenden Bericht gefunden, der ist allerdings für Wellensittiche.
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Seitlich abstehende Beine beim Nestling (Spreizbeine)
Junge Vögel, die sich normal entwickeln, haben Kraft in den Beinen und versuchen mit zunehmendem Alter, ihr Gewicht auf die Füße zu verlagern. Spätestens wenn sie etwa 14 Tage alt sind, sollten junge Wellensittiche einigermaßen sicher auf ihren Beinen stehen können. Die Füße sollten dann unterhalb des Körpers angeordnet sein. Jüngere Nestlinge stehen breitbeinig und ihr Bauch liegt meist zwischen den Füßen auf dem Boden, siehe Foto oben rechts. Ihre vier Zehen sind normalerweise so ausgerichtet, dass die beiden inneren jeweils nach vorn und die beißen äußeren nach hinten zeigen. Eine solche Beinstellung ist bei jungen Wellensittichen in diesem Alter normal.
Nicht normal ist es hingegen, wenn ein Bein - oder in besonders schlimmen Fällen beide Beine - sehr stark seitlich abstehen, sodass sich das betroffene Jungtier nicht auf die Füße stellen kann und ständig auf dem Bauch liegt. Charakteristisch für eine solche Beinfehlstellung ist auch, dass die Zehen seitlich vom Körper weg weisen. Das Foto rechts zeigt einen fast flüggen Jungvogel, der an einer solchen schweren beidseitigen Beinfehlstellung leidet. Die Beine stehen bei diesem Wellensittich zur Seite, weil die Hüftgelenke ausgekugelt sind; Tierärzte sprechen hierbei von einer so genannten Hüftluxation oder von Spreizbeinen. Sind die Hüften eines Vogels ausgekugelt, kann das Tier nicht mehr laufen oder stehen. Es ist dem Vogel anatomisch nicht mehr möglich, sein Gewicht auf die Füße zu verlagern.
Ursachen für Hüftluxationen bei Nestlingen
Die häufigste Ursache für das Auskugeln eines Hüftgelenks bei einem Jungvogel ist ein Unfall im Nistkasten. Stellt sich ein Elternvogel, also der Vater oder die Mutter, bei der Fütterung des Nachwuchses versehentlich auf den Rücken eines Nestlings, kann dessen Hüftgelenk unter dem von oben einwirkenden Gewicht aus der anatomisch richtigen Lage rutschen, also auskugeln. Bei solchen Unfällen kugelt meist nur ein Hüftgelenk aus, das andere bleibt unversehrt. Normalerweise ist nur ein Küken eines Geleges hiervon betroffen.
Zu einer beidseitigen Hüftluxation kommt es in aller Regel dann, wenn der Nistkasten keine Nistmulde aufweist und die Vogelmutter flach auf den Küken liegt, um diese zu hudern. Meist kugeln die Hüftgelenke der Jungvögel bereits in den ersten Lebenstagen aus, denn in den ersten beiden Lebenswochen reagiert ihr Skelett besonders empfindlich auf Druck, der auf die Gelenke ausgeübt wird.
Fehlt die Nistmulde, verteilt sich das Gewicht der wärmenden Vogelmutter nicht gleichmäßig auf die unter ihr liegenden Jungvögel. Meist liegt ein Küken direkt unter dem Körperschwerpunkt der Mutter und damit auch an genau jener Stelle, an der ein besonders hoher Druck aufgrund des Körpergewichts des Altvogels herrscht. Das empfindliche Knochengerüst des Jungvogels hält diese enorme Belastung nicht aus und die Gelenke geben nach: die Hüften kugeln aus. Deshalb sollte man niemals Nistkästen zur Jungenaufzucht verwenden, die keine Nistmulde enthalten!
Weil sich die Mutter und auch die Küken bewegen, ist oft nicht nur ein Jungtier betroffen. Nach und nach rutschen verschiedene Küken unter den Körperschwerpunkt der Mutter, sodass im schlechtesten Fall alle Jungtiere eines Geleges Knochenschäden davontragen können. Die beiden oben gezeigten Küken sind Geschwister. Der Nistkasten, in dem sie das Licht der Welt erblickten, wies keine Nistmulde auf. Leider trat der schlimmstmögliche Fall ein und beide Jungtiere erlitten eine beidseitige Hüftluxation.
Behandlungsmöglichkeiten
Je früher eine ausgekugelte Hüfte behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen, weil das Skelett der heranwachsenden Jungvögel innerhalb der ersten Lebenswochen noch nicht voll ausgehärtet ist. Deshalb gilt: Sobald man eine Beinfehlstellung bei einem Jungtier beobachtet, sollte man umgehend Kontakt zu einem möglichst vogelkundigen Tierarzt aufnehmen, um mit ihm das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Behandlung schlägt bei sehr jungen Nestlingen in aller Regel besser an, weil ihr Knochengerüst noch weicher und flexibler ist als das fast flügger und somit viel älterer Jungvögel.
Meist werden für einige Tage bis Wochen Bandagen angelegt, die unbedingt sehr genau positioniert werden müssen, damit das ausgekugelte Hüftgelenk in einer anatomisch sinnvollen Position ruhig gestellt wird. Wird die ausgekugelte Hüfte falsch fixiert, ist die daraus entstehende Behinderung zeitlebens nicht mehr zu behandeln. Bei einer beidseitigen Hüftluxation kann eine falsche Behandlung zum Tod des betroffenen Vogels führen, siehe unten. Deshalb sollte man als tiermedizinischer Laie niemals in Eigenregie diese Bandagen anlegen, sondern grundsätzlich einen erfahrenen Tierarzt aufsuchen!
In den meisten Fällen ist es außerdem sinnvoll, ein Leinentuch (kein Tuch mit Stoffschlingen, das Küken bleibt darin mit den Krallen hängen!) in den Nistkasten zu legen, damit das erkrankte und bandagierte Jungtier Halt auf dem relativ glatten Holzboden findet. Auf dem geschliffenen Holz kann es schlecht das Laufen erlernen, weil es durch die Bandage in seiner Bewegungsfreiheit enorm eingeschränkt ist. Allerdings könnte es seine Beine ohne die Bandage niemals normal verwenden, weshalb diese auf den ersten Blick grausam anmutende Therapie dringend erforderlich ist, um dem Vogel später ein weitestgehend normales Leben zu ermöglichen. Das Foto in diesem Absatz zeigt ein von einem vogelkundigen Tierarzt anatomisch korrekt bandagiertes Jungtier auf einem Tuch
Wenn die Hüftluxation unbehandelt bleibt ...
Ausgekugelte Hüften bei einem Jungvogel unbehandelt zu lassen, wäre unverantwortlich. Ist nur ein Hüftgelenk ausgekugelt, kann das Jungtier mit viel Glück einigermaßen gesund heranwachsen, aber es wird zeitlebens schwer gehandicapt sein und nicht nur eine besondere Pflege benötigen, sondern auch eine spezielle Käfig- oder Volierenausstattung. Weitere Informationen über diese Art der Behinderung, die zum Beispiel aufgrund von Unfällen auch Altvögel treffen kann, finden Sie im Kapitel über Hüftschäden in der Rubrik über gehandicapte Vögel.
Sind beide Hüften ausgekugelt und bleiben die Luxationen unbehandelt, bedeutet dies das sichere Todesurteil für den Jungvogel. Dadurch, dass das Küken nur auf dem Bauch liegen kann, wird der Bauchraum gestaucht, die Atmung wird eingeschränkt und die inneren Organe degenerieren oder werden permanent gequetscht. Weil die Atmung eingeschränkt ist, werden die Atemorgane nicht ausreichend belüftet, Infektionen können sich festsetzen oder Flüssigkeit kann sich in der Lunge stauen. Die empfindliche Haut am Bauch wird mit der Zeit aufgescheuert, die Folge sind extrem schmerzhafte, meist stark eiternde Liegegeschwüre. Diese Geschwüre, die Organdefekte und die mehr oder minder stark ausgeprägte Atemnot führen dazu, dass ein betroffenes Jungtier meist im Alter weniger Wochen unter Qualen stirbt. Deshalb muss eine Hüftluxation immer so schnell wie nur irgend möglich von einem Tierarzt behandelt werden!

Nati
03.07.2007, 13:40
falls die Beine wirklich ausgekugelt sind - dann ist es ja klar, das ein einfaches Zusammenbinden nichts bringt, weil die Ursache für die Fehlstellung nicht behoben ist. Damit - so im Nachhinein gesehen, hätte mein TA ja falsch behandelt - der Schwachm......

dehöhner
03.07.2007, 17:58
Ich habe übrigens die 2 Kücken getötet. Ich denke,d aß war das beste.

dehöhner

Nati
03.07.2007, 18:14
ist vielleicht auch besser so - man sollte die Tiere nicht unnötig quälen.

hühnerling
03.07.2007, 18:43
War bestimmt die richtige Entscheidung, auch wenn es schwer fällt :troest

LG Hühnerling

Nati
03.07.2007, 18:49
Ich muß da auch immer ziemlich arg mit mir ringen - aber letztendlich siegt dann die Vernunft. Man hält ja nun keine Tiere um sie zu quälen.

Hoffen wir, daß solche armen Kücken nicht mehr vorkommen.

Joerg-SH
03.07.2007, 19:21
Wenn die Beiden aus Kunstbrut stammen ist es ja auch eher unwahrscheinlich, dass die Hüften ausgekugelt sind. Falls es was genetisches ist würde sich das dann weiter vererben, also schon die richtige Entscheidung finde ich!

Ich hab eine Zeitlang Schäferhunde gezüchtet und bei 2 Würfen je einen Welpen verloren weil sie nicht saugen konnten was welchen Grund auch immer. Beim 2ten hab ich nicht wieder versucht mit der Flasche nachzuhelfen... Wenn das Tier dann stirbt ist es doppelt grausam...

dehöhner
03.07.2007, 22:40
Die Kücken sind mit Glucke gebrütet worden. Aber igal, ob der Grund genetisch bedingt war oder durch Fehler während der Brut. Es ist besser so denke ich. Das mit dem Zusammenbinden der Beine hätte ich nur gemacht, wenn die Wahrscheinlichkeit einer vollkommenden Heilung sehr hoch gewesen wäre und genetische Gründe fast auszuschliessen wären.
Lieber weniger, aber gesunde Tiere. Man möchte ja soclhe Tiere auch nicht verkaufen.

dehöhner

odranoeL
04.07.2007, 08:33
So viel wie ich weiß, wird das vererbt.
Bei den weißen Hampshire hatte ich das.
Aber bei unseren Brahma nichts zu sehen. Auch unsere Marans hatten das nicht.

Mary
04.07.2007, 11:13
Ich hatte Spreizbeine schon bei allen Rassen.
Brahmas, NH und diesjahr sogar bei den Gänsen.

Die Beine habe ich mit einem Band so eng zusammen gebunden, dass sie noch stehen und kleine Schritte laufen konnten. (Schade, dass man nie dran denkt mal Fotos zu machen)

Allerdings habe ich die Stütze nie länger als 2 Tage drum gelassen. Dann "mussten" sie allein laufen. Bisher haben 48 Stunden auch gereicht.

Wegen Spreizbeine habe ich noch kein Kücken erlösen müssen. "Dreimalaufholzklopf"


LG
Mary

odranoeL
04.07.2007, 14:54
Hallo Dehöhner,
ich für meine Zwecke erlöse lieber die spreizbeine, nach 48 Stunden stehen echte Spreizbeine auch nicht, da der Muskelaufbau nicht so schnell ist.
Die einzigen Spreizbeine die sich lohnen sind Enten oder Gänse, da man sie schlachtet später.
Tiere, die Spreizbeine hatten verkauft man nicht, der Ruf eilt einem hinterher.
Und züchten kann man damit auch nicht.
Wenn ich Tiere habe die ein Handycap aufgrund eines Unfalls haben, ok, da versuch ich mein Glück. Entweder ich verschenke sie dann oder ich behalte sie, wenn sie dann nicht zur Herde mehr passen, denn manchmal werden sie deswegen auch unterbuttert. Solch Tiere hatte ich zwei, sie sind in gute Hände gekommen.
Aber wie gesagt, Spreizfüße - Kreuzschnabel und Krummzehe sind genetische Defekte. Mal Fallnester verwenden und die Tiere, die vererben, ausmerzen. Mein Tip an Mary. Wenn Du allerdings nicht züchtest, okay.

Sarcelle
04.07.2007, 21:29
Das Problem hatte ich auch mal bei einem von vier Küken. Ein Bein stand mindestens 60° seitwärts ab. Außerdem war es im Vergrleich zu den anderen zurück, frass kaum, konnte tagelang den Kopf nicht halten und nahm die ersten Tage ca 10 % ab. Nach drei Tagen legte ich dann den Verband an, liess ihn aber nur drei tage und nur tagsüber dran.
Durch die Geschichte verzögerte sich der Freilauf und die Küken kamen in der ersten woche nicht aus dem Nest. Der Durchbruch kam am 8. Tag beim ersten Feilauf. Das Küken versuchte sofort mit den anderen mitzuhumpeln, frass und verhielt sich sofort normal. Nach einigen Tagen normalisierte sich die Fehlstellung. Heute ist das Küken ein stattlicher Hahn, der seither keinen einzigen Tag krank war.

odranoeL
05.07.2007, 11:18
Hallo Sarcelle,
so wie Du schriebst, hast Du auch erst gewartet drei Tage, bevor Du den Verband angelegt hast.
Dieses hatte ich mal probiert am Anfang meiner Hühnerkarriere.
Die küken robbten trotzdem. Später der Verband, danach robbten sie auch.
Die Fehlstellung war aber wahrscheinlich größer als bei Dir.
Ich denke, es kommt auch auf die Fehlstellung an. Bei mir waren seinerzeit
die Beine waagerecht auf dem Fußboden, 60 Grad wär da noch ok gewesen.

Auch beim Versuch, einen Kreuzschnabel großzuziehen, hinkte ich - je größer er wurde, desto größer und schiefer der Kreuzschnabel. ich mußte den armen Kerl erlösen.
Lediglich bei einer Krummzehe könnte es sein, dass es klappt.
Ich habe auch in diesem Jahr nur eine Krummzehe gehabt, die mir gleich die
Nachbarin wegschnappte. "Die dürfen sie doch nicht in den Suppentopf tun" war ihr Kommentar, nahm das Hennchen und brachte es zu sich. Ne Woche später fragte sie nach einem Hahn. Den bekam sie auch noch.
Das war übrigens eine 86jährige Dame, die ab und an bei mir vorbeischaut.
Aber Spreizfüße - das mache ich nicht mehr - die Mühe lohnt sich nicht.
Allerdings hatte ich in diesem Jahr auch an die 140 Küken gehabt.

Melani
11.07.2007, 13:55
Hallo,
wir haben in diesem Jahr das erste mal mit einem eigenen Motorbrüter Küken ausgebrütet - insgesamt 140 Stück.
Ich habe es auch nicht über das Herz bringen können, "Fehlertiere" auszumerzen.
So hatte ich Küken, die im Schlupf stecken geblieben sind, und ganz verklebt waren. Von insgesamt 6 hat es nur eines überlebt, und das hatte dann auch eine Haut, die aussah, wie wenn ein Mensch Neurodermitis hat. Ich habe es dann, als es 8 Wochen war, in gute Hände verschenkt, wo es gepäppelt wird.
Dann der Fall, der auch hier bei dehöhner vorlag: ich hatte ein Küken dabei, daß am ersten Tag nur auf dem Bauch herumrobbte.
Am zweiten Tag hatte ich dann gesehen, daß es zeitweise stand.
Aber später robbte es dann wieder herum.
Es schrie wie im Spieß, weil es nicht ans Wasser und ans Futter kam, und ich bin dann jedesmal in den Keller gerannt, wo die Kükenheime stehen, und habe es ans Futter und ans Wasser gehalten.
Jetzt hatten wir das Glück, eine Glucke zu haben, die gerade Küken hatte, die eine Woche jünger waren als "Lucky" (mit dem Spreizbeinchen). Als er 2 Wochen alt war, habe ich ihn der Glucke untergeschoben, und Lucky war glücklich, und ich auch.
So weit so gut. Später stellte sich dann heraus, daß es nur ein Spreizbeinchen war, das dann in einer best. Position versteifte.
Liegen: kein Problem, laufen: kein Problem, mit Hilfe der Flügelchen.
Die Probleme fingen später an, als Lucky schwerer wurde.
Jetzt ist Lucky fast 5 Monate alt, und er ist immer noch lebensfroh, und hat wie es aussieht, auch keine Schmerzen. Er kann problemlos liegen, und futtert auch wie ein Weltmeister. Nur das Laufen wird schwierig.
Sein eines Beinchen kann sein Gewicht fast nicht mehr tragen, und er stützt sich mit dem anderen Beinchen auf dem Gelenk ab. So weit so gut. Aber das gesunde Beinchen gleitet unter dem Gewicht immer wieder weg. Ich trage ihn immer auf die Wiese, wo er im Schatten eines Baumes liegt, und Gras pickt. Ich versuche, es ihm so schön wie möglich zu machen, und er bekommt immer eine Extra-Portion Körner und Haferflocken. Aber ich kann ihn nicht mit den anderen Hähnen halten, denn die verhauen ihn. Und auch die großen Hennen sind brutal.
So lebt er jetzt mit 5 Junghennen, die ihm nichts tun. Nur auch diese Hennen werden älter.
Ich stehe vor der schweren Entscheidung, wann der Zeitpunkt da is, wo es besser ist, ihn zu erlösen. So lange er noch so lebensfroh ist, bringe ich es nicht über das Herz.
Aber mein Fazit aus dieser Erfahrung: ich werde kein Spreizbeinchen mehr großziehen, weil es für das Tier irgendwann zu einer zu großen Qual wird: aus körperlicher Sicht, und auch aus sozialer. Denn Hühner sind nun einmal sehr soziale Tiere.
Es ist unmöglich, ein Spreizbeinchen zu einem normalen Leben zu verhelfen. Und vielleicht ist der Tod am ersten Tag die bessere Alternative für das Tier. Auch wenn es mir das Herz zerbricht.
Ich dachte immer: jeder Tag ist ein Geschenk, aber wie wird es sein, ihn dann töten zu müssen, wenn er so groß ist!!!
Ich werde abwarten, wie sich die Sache entwickelt.

Lieben Gruß,
Melani

Melani
11.07.2007, 14:05
Hallo,
jetzt kommen noch ein paar Fotos von Lucky, einmal, als er klein war, und noch ganz gut laufen konnte, und dann von heute.
Er ist übrigens ein Dt. Lachshahn, groß.

Lieben Gruß,
Melani

Melani
11.07.2007, 14:07
Hallo,
und so sieht das Beinchen heute aus, in dieser Position ist es versteift.
Ich hatte auch alle "Tricks" probiert: Gummibändchen, Tesafilm zum fixieren. Hat alles nichts genützt.

LG, Melani

Ines
11.07.2007, 18:20
5. Zehe?
LG Ines

Nati
11.07.2007, 18:37
Hi,

ich hatte ja auch mal so ein Tier. Der TA hat das Bein geschient und es hat sich dann später genauso versteift, wie er es geschient hatte. Der damalig TA meinte zu mir, das normale Vögel auch gut mit nur einem Bein zurechtkämen. Nur, ein normaler Vogel hat auch nicht im Verhältnis so ein großes Körpergewicht zu tragen. Das arme Teil ist nur auf einem Bein gehüpft und ich brachte es auch nicht fertig es zu töten.

Ich weis nicht mehr genau, aber das Tier hat auch nur ein paar Monate gelebt und ist dann eingegangen.

Heute würde ich unter keinen Umständen mehr ein solches Tier versuchen großzuziehen.

Gruß
Nati

dante011
25.06.2010, 14:16
Hallo,
ich muss das Thema mal noch mal zum Leben erwecken..
Wir haben seit gestern auch ein Küken, das nur auf dem Bauch liegt. Erst hab ich gedacht vielleicht ist es einfach noch schwach vom Schlupf. ???
Aber heute habe ich gesehen, das die Beine aussehen wie bei einem Frosch.
Also sie sind angewinkelt neben dem Bauch. Verletzungen konnte ich nicht sehen. Sind das auch Spreitzbeine? Oder kann es noch was anderes sein?
Es macht einen fit Eindruck.. aber es kommt so wie es im Moment scheint noch nicht mal allein unter die Glucke.. das Arme tut mir so leid..es ist das erste Küken, seit dem unsere Hühner brüten, was solche Fehlstellung hat...und wäre das 1. was ich erlösen müsste.. :( ich dachte immer ich kommt drum rum... gibt vielleicht doch noch ne Möglichkeit ihm zu Helfen?
Oder muss ich es wirklich erlösen??? ;(

tieger
25.06.2010, 14:44
Hallo

Sieht so aus das es Spreißbeine hat.
Ich habe Spreißbeine immer gut hinbekommen.
Wenn es nur leicht ist kann man die Beine zusammenbinden aber bei den meisten Küken klapt es nicht, da sich oben das Gelenk verbiegt beim unteren zusammenbinden. Gute erfahrung konnte ich machen indem ich das Küken in die Hand nahm und es so hielt das die Gelenke richtig korigiert wurden. Dieses erfordert allerdings viel Zeit. 2-3 Stunden am Tag. Meistens ist dieses aber nach 2-3 Tagen erledigt und das Küken konnte normal laufen. Zwischendurch habe ich es hingestellt und die Beine korigiert damit die Muskeln auch aufgebaut werden. Krankengymastik bekammen sie. Zum Glück pasiert es sehr selten das ich das Problem habe.Dieses Jahr hatte ich noch kein Küken dabei.

Gruß Birgit

Brackenlady
25.06.2010, 15:06
Bei Spreitzbeinchen findest du hier (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=21407&hilight=spreitzbeine) einige Tipps. Entweder mit Klebeband, Gummi fixieren oder das Küken einige Zeit in eine Tasse setzen, damit sich die Beinhaltung korrigiert, hab ich hier irgendwo gelesen.

dante011
26.06.2010, 07:31
ich habs grad getötet.. :heul bin fix und alle. :heul
die Beine waren so deformiert, es hätte nie laufen können. Und es hat geschrien, es hatte bestimmt Schmerzen. Die Glucke hat es auch nicht mehr unter sich gelassen. Ich wollte nicht das es sich quält. Aber nun gehts mir echt beschissen.

sissi80
26.06.2010, 09:25
Oh je... ich bewundere jede/n der es machen kann. Du bist echt mutig und hast das richtige getan.
Wie hast du es gemacht ?
L.G. Sissi

dante011
26.06.2010, 14:15
in ein Tuch eingeickelt :-X und mit nem Stein drauf gehaun..
Das hat auch echt Überwindung gekostet. Aber es hätte nicht überlebt. Die Glucke hätte es erfrieren lassen. Ich hab auch immer gesagt ich könnte das nicht.. aber dieses arme Würmchen hat mir so leid getan. :heul Es sind ja meine Hühner und wenn sie brüten wollen bin ich die jenige die Ihnen Eier drunter legt..also muss ich wohl auch die komplette Verantwortung übernehmen, wenn mal so ein Fall eintritt. Ob ich es noch mal könnte weiß ich nicht..momentan ist es unvorstellbar.

dehöhner
27.06.2010, 07:06
Ich finde gut, daß du sie erlöst ahst. Wenn ein Tier leidet hat man dann doch die Kraft dazu.

dehöhner

nutellabrot19
03.07.2010, 14:46
Das kann ich mir gut vorstellen, dass es Dir beschissen geht. Aber Du hast genau das Richtige getan.

Toll, dass Du den Mut hattest.

dante011
07.07.2010, 01:27
danke für euren Zuspruch.. das hilft wirklich.. Es wäre so oder so gestorben. Ich hätte dem kleinen nicht einmal ein paar schöne Tage bereiten können, da es sich ja von allein gar nicht recht bewegen konnte.
Manchmal ist die Welt echt grausam.. Da kämpft so ein kleines Wesen so eine lange Zeit um auf die Welt zu kommen und dann so was. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich immer daran geglaubt, dass die Natur weiß was sie tut und die Glucken, Küken die nicht lebensfähig sind, "aussortieren"..
Aber ich habe nun erlebt, dass es auch Ausnahmen gibt.. und ich denke, wenn so ein Fall wieder auftreten wird, wäre ich in der Lage ähnlich zu handeln..hoffe ich.. ich möchte nur jedem der in einer ähnlichen Situation steckt, Mut zu sprechen..auch wenn es schwer ist. Aber je länger man solch eine "Entscheidung" aufschiebt, um so schlimmer wird es..
Ich hab in dem Fall auf meinen Kopf gehört.. Ich bin selbst erschüttert. das ich das so durchgezogen habe.mittlerweile ist ja etwas Zeit vergangen und ich denke auch das es auf jeden Fall richtig war. Auch wenn mein Herz immer noch damit zu kämpfen hat. :(

dobra49
07.07.2010, 12:34
Ich hab`s erst jetzt gelesen - und ich muss sagen, ich bewundere dich und deine Entschlossenheit. Es hat sicher unendlich viel Überwindung und Mut gekostet, aber du hast das einzig Richtige getan und das, was getan werden musste.
Die Glucke hat das Küken ja "aussortiert", indem sie es nicht mehr unter sich gelassen hat. In der Natur sterben sie dann irgendwo in einer Ecke...
Vielleicht hilft dir auch im Herzen, das Wort "töten" gegen "erlösen" auszutauschen.
Du hast es erlöst von Schmerzen, erlöst von einem langsamen qualvollen Sterben ! Gut so !