Hühner gehen nicht mehr aus dem Stall

[Giggady]

Hallo zusammen,

ich habe 2 New Hampshire und 2 Dt. Reichshühner, die im April zwei Jahre alt werden.
Seit mehreren Wochen besteht das "Problem", dass meine Hühner den Stall nicht mehr freiwillig verlassen wollen. >:(
Vorher sind sie jeden Morgen sofort beim Öffnen der Hühnerklappe nach draußen geschossen - aber inzwischen kann ich sie kaum noch nach draußen locken, geschweige denn, dass ich sie tagsüber einfach mal so draußen sehe.

Ich hatte (um den Stall im Winter schön trocken zu halten) die Tränke aus dem Stall entfernt, sodass sie nur noch die im Freilauf nutzen können - das tun sie aber nicht, weil sie nicht raus gehen! ???
Stattdessen stürzen sie sich halb verdurstet auf die Schüssel mit warmen Wasser, das ich ihnen morgens und abends immer reiche(n muss).

Auch Bruchmais oder sogar Mehlwürmer, im Auslauf verstreut, wirken nur in Verbindung mit Futterneid. Wenn ich ein Huhn stibitze und raus setze und die anderen es fressen sehen, kommen sie zögerlich mit nach draußen.
Wenn die Leckerlies weg sind, dauert es keine Minute und sie sind wieder drinnen.

Langsam bin ich echt verzweifelt und verstehe die Welt nicht mehr. Es ist draußen alles wie immer - schlechte Erfahrungen durch Fuchs und Co. kann ich ausschließen, weil der Auslauf eine Voliere und absolut fressfeinddicht ist. Es ist auch nicht so kalt wie letzten Winter - da waren die Guten bei -10°C noch draußen im Schnee unterwegs.

Abgesehen davon legen sie auch seit Mitte Oktober keine Eier mehr, aber das schiebe ich mal auf den Winter und das Alter.

Gesundheitlich scheinen sie fit zu sein, glänzen und stehen gut im Futter. Aber sie gammeln eben den ganzen Tag auch nur rum oder sitzen auf der Stange.

Was kann ich tun, um die Kleinen ein bisschen anzuspornen?
Bzw. woran kann das liegen oder was mache ich falsch? :unsicher

Danke schon mal für eure Tipps und Ratschläge! :)

[2Rosen]

Die werden sich irgendwie ordentlich erschreckt haben, vermute ich.
Evtl. ist ein Greifvogel ein oder auch mehrmals auf/an die Voliere geflogen.
Oder ein anderes Tier versuchte sie zu erwischen.
Die Tiere sind nicht so schlau zu unterscheiden ob der Auslauf sicher ist oder nicht.
Bei Angriff wird getürmt, egal ob Draht dazwischen oder nicht.
Wenn es sich tatsächlich so oder so ähnlich zugetragen hat wird es dauern bis sie sich wieder raus trauen.

[Gubbelgubbel]

Wie sieht denn die Fläche nach dem Ausgang aus? Ist da Deckung? Wenn nicht würde ich da kleine unterschlüpfe hinstellen. Ich gehe auch davon aus, dass sie etwas erschreckt hat. Das geht ja auch ohne dass der Angreifer in die vordere eindringt. Und vielleicht würde ich sie auch immer wieder raus setzen und ihnen dann dort Futter anbieten.

[Mantes]

Ja, typisches Verhalten nach Angriff auf`s Leben !
Stell Dir vor, ein sehr hungriger Tiger wartet draußen auf Dich ! Wen würde man wohl einige Zeit nicht draußen sehen ?

[Dylan]

Hühner haben manchmal im Winter keine Lust auf Action. Ich habe auch ein paar Stubenhocker. Der Großteil geht zwar nach draußen, aber es gibt Tage, da sitzt das komplette Hühnervolk im Stall, badet im staubigen Boden und wartet unterm Kotbrett den Tag ab. Und diejenigen, die rausgehen, sitzen an kalten Tagen lustlos auf ihrem Gestell herum. Sie warten halt die graue Zeit ab. Denen muss es nicht schlecht gehen deswegen.
Wenn es mir zu dumm wird, treibe ich die ganze Bande manchmal einfach (unter Protest) aus dem Stall. Mit Nachhilfe geht es dann an die frische Luft, wie bei den Kindern....:laugh

[Jella]

So wie bei Dylan ist es auch bei meinen Hühnern. Immer mal in die Voliere aussperren für ein Stündchen.

Wenn sie im Winter viel im Stall sitzen, mache ich ihnen eine Vogel-Lampe an, zur besseren Versorgung mit UV-Licht. Bevor ich das gemacht habe, hatte ich den Eindruck, sie versinken immer tiefer in Lethargie.

Nun, schon im dritten Jahr mit Lampe, geht es ihnen gut und ich mache mir keine Sorgen.

[Giggady]

Danke für eure Einschätzungen!
Deckung haben sie theoretisch direkt nach dem Ausgang genug, aber vielleicht war es ja wirklich der Habicht, der denen einen Schrecken eingejagt hat.
Nun gibts täglich eine Therapiesitzung mit viel Leckerli und Streicheleinheiten direkt vor dem Stall und ich werde den Ausgangsbereich mit einem Tarnnetz abdecken.