Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kükentöten verboten: Die Alternativen lösen keine Probleme
Hier ist ein interessanter Film aus der Mediathek des Bayer. Rundfunks.
https://www.br.de/mediathek/video/unser-land-doku-kuekentoeten-verboten-die-alternativen-loesen-keine-probleme-av:61950229b0bbef00075977ee
Der Film dauert eine halbe Stunde.
nero2010
09.01.2022, 18:09
Habe ich gesehen.
TenshiJanina
10.01.2022, 16:24
Vielen Dank! Ein sehr informativer Bericht.
Hier ein weiterer Ansatz aus Israel: Link (https://www.juedische-allgemeine.de/israel/israelisches-verfahren-soll-massentoeten-von-kueken-vermeiden/)
Ich hab so lange es ging versucht keiner Eier ohne Kükentöten zu kaufen. Ich finde es einen fatalen Ansatz den Wert eines Lebens irgendwie mit seiner Dauer zu verknüpfen. Die nun genannten Probleme waren vorprogrammiert.
Und die Aufzucht der Bruderhähne zerstört nicht nur die Wirtschaftlichkeit sondern verschlechtert durch seine Unwirtschaftlichkeit auch die CO2 Bilanz von Geflügelfleisch, die eben durch die Effizienz der Masthähnchen die beste in der Fleischproduktion war.
Nicolina
14.01.2022, 00:24
Ich hab so lange es ging versucht keiner Eier ohne Kükentöten zu kaufen. Ich finde es einen fatalen Ansatz den Wert eines Lebens irgendwie mit seiner Dauer zu verknüpfen. Die nun genannten Probleme waren vorprogrammiert.
Und die Aufzucht der Bruderhähne zerstört nicht nur die Wirtschaftlichkeit sondern verschlechtert durch seine Unwirtschaftlichkeit auch die CO2 Bilanz von Geflügelfleisch, die eben durch die Effizienz der Masthähnchen die beste in der Fleischproduktion war.
Sorry, Sorteng, aber der Wert eines Lebens ist durchaus mit seiner Dauer zu verknüpfen - sofern diese Lebenszeit "lebenswert" war.
Die getöteten Küken hatten keine Lebenszeit, sondern nur den Kampf durch das Ei in das Leben, das ihnen dann gleich wieder genommen wurde.
Die CO2 Bilanz von Hühnerfleisch ist nicht gut - daran ändert auch die Aufzucht von Bruderhähnen nichts relevant.
https://www.foodforum-magazin.de/food-trends/wie-nachhaltig-ist-geflu%cc%88gelfleisch/
und auch nicht die beste: Das wäre Schweinefleisch https://de.statista.com/infografik/20578/treibhausgasemissionen-bei-der-konventionellen-fleischproduktion/
die Herstellungs- und Haltungsbedingungen, die dieses ermöglichen, möchte ich gar nicht weiter thematisieren ...
Mary :-)
14.01.2022, 09:52
Das mit den Fleischexporten nach Afrika sieht mir nach einem Überangebot an Geflügelfleisch aus... Fleisch von Suppenhühnern, das hier nicht gekauft wird... Da sollten wir mal die Masthühnchenindustrie drosseln, damit das Fleisch teurer wird und die Leute die dann günstigeren Suppenhühner wieder kaufen...
Ich habe lange kein Suppenhuhn mehr in der Truhe beim Discounter gesehen, das kann aber auch daran liegen, dass wir eine gewisse Selbstversorgung mit Fleisch haben und ich es deswegen übersehen habe. Vor 10 Jahren hab ich sowas durchaus mal gekauft.
Mary :-)
14.01.2022, 11:08
[...]
https://www.foodforum-magazin.de/food-trends/wie-nachhaltig-ist-geflu%cc%88gelfleisch/
[...]
https://de.statista.com/infografik/20578/treibhausgasemissionen-bei-der-konventionellen-fleischproduktion/
[...]
Die beiden Quellen widersprechen einander bzgl der CO2-Bilanz von Huhn und Schwein, aber es liegt beides nahe beieinander.
Das mit der Lebenslänge sehe ich so: Wenn ich für die Entstehung von Leben (mit) verantwortlich bin, dann habe ich auch dafür zu sorgen, dass dieses Leben lebenswert und gut gelebt werden kann.
nero2010
14.01.2022, 13:03
Die Bruderhahnaufzucht wird sich kaum durchsetzen können weil eben zu viele.
Die Kücken werden jetzt halt ins benachbarte Ausland gebracht und dort getötet (wer den Transport überlebt ).
Und kommen dann wieder nach D zurück als Futter für Zoos ...natürlich dann um etliches teurer.
Toll gelöst ! (Ironie aus )
...Ich habe lange kein Suppenhuhn mehr in der Truhe beim Discounter gesehen, ...
Stimmt. Jetzt wo Du es sagst.
Liegt aber wohl eher mit einem Wandel der Gesellschaft zusammen, so ein ganzes Tier ist bäh ...?
Stimmt. Jetzt wo Du es sagst.
Liegt aber wohl eher mit einem Wandel der Gesellschaft zusammen, so ein ganzes Tier ist bäh ...?
Viele Leute können auch gar nichts mehr mit einem ganzen Huhn anfangen, nur die Brust und vielleicht noch die Schenkel. Der Rest kommt nach Afrika .
Schnappi66
20.01.2022, 13:13
Hier mal noch ein ganz anderer Ansatz: https://www.br.de/nachrichten/wissen/statt-kuekentoeten-start-up-arbeitet-an-geschlechtsumkehr,SuxMChN
Mary :-)
20.01.2022, 19:31
Hier mal noch ein ganz anderer Ansatz: https://www.br.de/nachrichten/wissen/statt-kuekentoeten-start-up-arbeitet-an-geschlechtsumkehr,SuxMChN
Da wäre meine spontane Frage, ob diese genotypisch männlichen Hennen in der Lage sind, mit einem Hahn wieder genotypische Hennen zu zeugen. Und wie sich das dann auf das Geschlechterverhältnis im Folgenden auswirkt:
Gehen wir mal vom X-und Y wie beim Menschen aus ( ich weiß nicht, ob das bei Vögeln genau so ist!), würde man Mann mit Mann kreuzen, dann erhielte man 25% XX (weiblich), 50% XY (bzw. YX, männlich) und 25% YY (nicht lebensfähig!)
Könnte also sein, dass in der Folgegeneration 66% (genotypische) Hähne sind. Züchtet man damit immer weiter...
Hallo, ich schreibs mal hierher: heute 20:15 im hr kommt was zum Thema.
Seit Jahresbeginn dürfen keine männlichen Küken mehr in Deutschland sterben. Das Bundesverwaltungsgericht urteilte bereits 2019: Das Kükentöten aus wirtschaftlichen Gründen muss enden, sobald Alternativen zur Verfügung stehen. Doch die Alternativen bereiten einige Probleme. Garantiert das Verbot unterm Strich mehr Tierschutz?
Dorintia
26.01.2022, 19:41
So ganz stimmt das ja wohl nicht, hab ich gelesen. Für "verarbeitete" Produkte darf immer noch...
TenshiJanina
27.01.2022, 09:15
So ganz stimmt das ja wohl nicht, hab ich gelesen. Für "verarbeitete" Produkte darf immer noch...
Das Tierschutzgesetz sagt:
(1) Es ist verboten, Küken von Haushühnern der Art Gallus gallus zu töten.
(2) Das Verbot gilt nicht
1. für den Fall, dass eine Tötung der Küken
a) nach tierseuchenrechtlichen Bestimmungen vorgeschrieben oder angeordnet worden ist oder
b) im Einzelfall aus Gründen des Tierschutzes erforderlich ist,
2. für nicht schlupffähige Küken,
3. für Stubenküken nach Artikel 1 Nummer 1 Buchstabe a der Verordnung (EG) Nr. 543/2008 der Kommission vom 16. Juni 2008 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates hinsichtlich der Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch (ABl. L 157 vom 17.6.2008, S. 46; L 8 vom 13.1.2009, S. 33), die zuletzt durch die Verordnung (EU) Nr. 519/2013 (ABl. L 158 vom 10.6.2013, S. 74) geändert worden ist, und
4. für Küken,
a) die zur Verwendung in Tierversuchen bestimmt sind oder
b) deren Gewebe oder Organe dazu bestimmt sind, zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet zu werden.
Liebe Grüße
Janina
Statt Küken töten:
https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/eu-will-weibliche-kueken-von-crispr-huehnern-nicht-als-gvo-einstufen-13072854.html
Irmgard2018
13.04.2022, 21:33
Coole Idee- und wenn die Hähne dann ausgestorben sind, befruchtet der Erzeuger die Hennen persönlich? :yau
Diese ganzen Lösungen wollen ja letztendlich an der grundsätzlichen Art der Legehybriderzeugung und Nutzung nichts ändern. Es soll lediglich das "Endprodukt" so optimiert werden, daß der Ausschuss an Hähnchenküken gegen Null sinkt.
Ich weiß nicht, ob ich so was als "Fortschritt" bejubeln soll. Das ist für mich irgendwie die selbe Stufe an "Fortschritt", in der man lieber künstliche Bienen entwickelt, als auf den Schutz echter Insekten zu setzen oder daran arbeitet, den Mars zu besiedeln, anstatt alles dafür zu tun, daß die Erde nicht kollabiert. Ich denke, wir alle belügen uns mit dieser Art von Fortschritt selbst.
Ich denke seit gestern Nachmittag drüber nach. Und ich finde die Vorstellung sehr gruselig. Das hat "Schöne neue Welt"-Vibes. Ich habe aber auch keine umsetzbare Lösung parat. Mein einziger Lösungsansatz ist die Hoffnung auf eine bessere Welt, in dem der Verbrauer nicht nur auf seinen Komfort achtet, sondern auch auf das Produkt. Aber die Hoffnung ist nun wirklich utopisch.
Für mich persönlich bleibt nur die Distanzierung vom Markt. Zweinutzungshühner im Garten und mit den Eiern selber machen was geht und das Fleisch genießen. Davon rettet ich die Welt nur leider nicht. Die Frustration über die meisten Menschen, denen es einfach echt egal ist, ist trotzdem groß. Und die Tatsache, dass dieses scheinbar die akzeptablen Lösungen sind, finde ich persönlich furchteinflößend.
Irmgard2018
14.04.2022, 15:06
Ja- furchteinflößend ist ein gutes Wort dafür.....
Denn die Möglichkeit, daß halt jetzt einfach die Brütereien ins Ausland abwandern, dort fröhlich Hähne töten und dann die Küken hierher verkaufen, war ja schon naheliegend. Sprich, die Umsätze der Brütereien gehen ins Ausland (insofern Schuß ins eigene Knie!), die damit verbundenen Steuereinnahmen auch, die Arbeitsplätze sowieso, und an den Fakten ändert sich nix. Außer, daß die Hahnenküken halt jetzt im Ausland schlupfen und getötet werden....
Diese ganzen genetischen Ansätze oder Früherkenung von Hähnen im Ei sind doch alles bloß Augenwischerei. An der Tatsache, daß es das Problem der aus wirtschaftlicher Sicht "überflüssigen" Hähne gibt, und man nicht weiß, was tun damit, wird es nichts ändern. Leider!
Aber wie Du so schön sagst: einzige Chance für uns ist es, das alles nicht mitzutragen und für uns aus der Welt des Kükentötens auszusteigen, indem wir selbst Hühner halten. Wo sich allerdings die Entscheidung, was mit den Hähnen zu tun ist, auf uns verlagert. Somit können wir wenigstens Einfluß nehmen und entscheiden, WIE die Hähne leben können, auch wenn sie dann später irgendwann geschlachtet werden müssen, weil zu viele einfach zu viel Streß reinbringen in die Herde, wenn sie sich kloppen.....
Mary :-)
14.04.2022, 15:20
Das "tolle" daran ist ja, dass wir nicht nur die Hennenküken nun aus dem Ausland beziehen, sondern die toten männlichen hier bestellt werden (bsp. Tierfutter für Zoos etc.). Es bleibt alles beim Alten, es wird nur mehr transportiert.
Blindenhuhn
20.05.2022, 09:27
Kükentöten Ausstieg - schlechte Umsetzung:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/kuekentoeten-ausstieg-schlechte-umsetzung?utm_source=nl22-10&utm_medium=email&utm_campaign=w-nl (https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/kuekentoeten-ausstieg-schlechte-umsetzung?utm_source=nl22-10&utm_medium=email&utm_campaign=w-nl)
Der Satz aus dem Artikel trifft es ziemlich genau...
Das Grundproblem bleibt die massenhafte Zucht und Nutzung von Lebewesen unter der Prämisse von Effizienz und Gewinnmaximierung
So lange ein Hähnchen oder ein Kilo Schweinefleisch für 3,99 , der Liter Milch für keine 80 Cent oder 10 Eier für gut einen Euro in den Billigläden angeboten und gekauft werden, evtl. noch die Hälfte weg geschmissen wird weil das XXL-Pack so verlockend war, wird sich an den Massenproduktionen "ohne Tierwohl" nichts ändern.
Aber es sind nicht nur die Endkonsumenten sondern auch die Food-Industrie die die Billigware in Unmengen verarbeitet.
Da müsste ebenso ein Riegel vorgeschoben werden.
wolfswinkel7
20.05.2022, 13:23
2Rosen das sehe ich auch so.
Der Erzeuger wird weiterhin am langen Arm, langsam, verhungern lassen und die Discounter stopfen sich die Taschen voll.
Der Erzeuger bekommt ein paar Cent mehr und ist damit vorübergehend wieder ruhig gestellt, der Discounter erhöht dann schon fleißig und kassiert, ebenso der Statt da ja die Umsatzsteuer auf mit steigt.
Ein Teil der getöteten Küken gehört aber auch zum Kreislauf, eine Freundin zieht Greifvögel auf, bzw ihr Bekannte pflegt verwundet Greifvögel, für sie waren diese Küken einfach und billig zu bekommen, sie sind weiterhin zu bekommen, aber nicht mehr so billig, das merken sie auch bei den Kosten!
"Das Grundproblem bleibt die massenhafte Zucht und Nutzung von Lebewesen unter der Prämisse von Effizienz und Gewinnmaximierung"
Solange wir begrenzte Ressourcen haben, ist Effizienz nicht zwingend etwas schlechtes, eher im Gegenteil. Will man wirklich den Aufwand (Energie, Platz, Futter) für Hähnchen betreiben, die in ihrer Leistung nicht ansatzweise mithalten können, nur der moralischen Überlegenheit wegen? Das ist schon irgendwie dekadent.
...Das ist schon irgendwie dekadent.
Nein!
Dekadent ist es Lebewesen teils qualvoll in Massen zu produzieren, davon die Hälfte sofort zu entsorgen, dafür Ressourcen zu verschwenden, wissentlich dass vermutlich ein Viertel davon auch noch im Müll landet weil zu billig verramscht wird oder einfach überproduziert wurde.
Blindenhuhn
20.05.2022, 14:54
So ist es!
Bedeutung von dekadent u. a.: Genuss- und Vergnügungssucht lösen gesellschaftliche Tugenden ab, was zum Niedergang bzw. Verfall der Kultur führt.
Mary :-)
20.05.2022, 15:18
In einem der verlinkten Videos ist ja davon die Rede, dass man den Futterwert männlicher Eintagsküken viel schwerer mit Mäusen etc. erreicht - das klingt ja auch bei wolfswinkel7 mit, bei der Ernährung/ Aufpäppelung von Wildtieren.
Ich denke, dass man für diese Zwecke das Kükentöten begrenzt auf das, was wirklich verkauft und verwendet wird, erlauben sollte, nur eben müsste man Überproduktion verhindern (das wird nicht einfach sein).
Im Einkauf bin ich selbst ein "Fan" von großen Verpackungen, weil das auch Material spart (weniger Verpackung pro Inhalt), aber mit Kühlschrank, Truhe, Einmachgläsern, Keller etc. kann ich mit den Mengen auch so umgehen, dass hier wirklich nichts schlecht wird!
wissentlich dass vermutlich ein Viertel davon auch noch im Müll landet weil zu billig verramscht wird oder einfach überproduziert wurde.
... und die Bruderhähne werden von wem genau den Erzeugern aus den Händen gerissen? Denk mal drüber nach. Hier wird per moralischer Überlegung die Produktion von etwas gefordert, was nicht gebraucht wird. Wenn das den Begriff "Überproduktion" nicht trifft, weiss ich's auch nicht. Alternativ dazu wäre die Quadratierung des Kreises, da eine Früherkennung des Geschlechts im Ei zum geforderten Zeitpunkt immer noch nicht möglich ist, und als letzter gangbarer Ausweg - die Verlagerung ins Ausland unter alten Bedingungen.
Ich sage übrigens nicht dass ich dieses System sonderlich gut finde, aber die aktuellen Verschlimmbesserungen sind von "gut" meilenwert entfernt. Das Problem wird verlagert, nicht gelöst - was soll daran gut sein?
TenshiJanina
20.05.2022, 16:31
In einem der verlinkten Videos ist ja davon die Rede, dass man den Futterwert männlicher Eintagsküken viel schwerer mit Mäusen etc. erreicht - das klingt ja auch bei wolfswinkel7 mit, bei der Ernährung/ Aufpäppelung von Wildtieren
Eintagsküken sind bzw. waren vor allem billig und qualitativ immer exakt gleich. So lassen sich Futterrationen sehr einfach berechnen.
Tatsächlich sind Eintagsküken für eine dauerhafte (nahezu) ausschließliche Ernährung vieler Wildtiere nicht geeignet. Deswegen werden bei uns in der Greifvogelhilfe Eulen und Greifvögel überwiegend mit dem gefüttert, was ihrem Nahrungsspektrum entspricht: Mäuse und größere Säugetiere. Uhus und Wanderfalken bekommen auch Wachteln, Hühner und Tauben. Einzig Sperber und Baumfalken bekommen Küken - und die werden mit Präparaten aufgewertet, weil eben doch nicht „alles drin“ ist.
Moralische Überlegungen gegen wirtschaftliche Zwänge auszuspielen bringt nichts außer die zweifellos nötigen Veränderungen durch unsinnige Grabenkämpfe aufzuhalten. Es geht um Lösungen, nicht um Verhinderung von Veränderung.
Aber natürlich kam das Tötungsverbot erst viel zu spät und dann völlig undurchdacht, was z.B. Futtertiere für Zoos und Auffangstationen betrifft (also "sinnvoller Tod als Futtertier" gegen "einfach häckseln weil billiger"). Es gibt auch viele Wildtiere, die (auch) Vögel als Nahrung haben, da sind und waren Küken optimal.
... und die Bruderhähne werden von wem genau den Erzeugern aus den Händen gerissen? Denk mal drüber nach. Hier wird per moralischer Überlegung die Produktion von etwas gefordert, was nicht gebraucht wird. Wenn das den Begriff "Überproduktion" nicht trifft, weiss ich's auch nicht...
Ich hatte mehrfach Zeit zum nachdenken, komme stets zum gleichen Ergebnis.
So lange die Billigtucke bei Aldl oder Lidi in Massen verramscht wird, werden Bruderhähne nur von den "Nachdenkenden" gekauft werden.
Natürlich kosten die ein paar Euronen mehr, dafür sollten die Konsumenten dann drüber nachdenken alles von dem Tier zu verwerten anstatt nur Brüstchen oder Keulchen zu verputzen und den Rest zu entsorgen.
Noch mal kurz zu "Futterküken"...
So weit ich informiert bin fallen doch auch zig (Hennen-)Küken durch die Endkontrolle.
Wenn Calimero dort mit etwas Schale dran auf´m Fließband sitzt wird´s entsorgt, Beinfehlstellung, nicht fit oder nicht frohwüchsig, anderer Fehler, Farbfehler, etc. - die Qualität des "Artikels" muss ja immer gleich sein und industriell passen.
Dieser "Ausschuß" muss sicher auch getötet und entsorgt werden.
Hochgerechnet auf die produzierten Mengen müsste das doch vermutlich auch den "Zoofutterbedarf" decken?
Ich hatte mehrfach Zeit zum nachdenken, komme stets zum gleichen Ergebnis.
So lange die Billigtucke bei Aldl oder Lidi in Massen verramscht wird, werden Bruderhähne nur von den "Nachdenkenden" gekauft werden.
Natürlich kosten die ein paar Euronen mehr, dafür sollten die Konsumenten dann drüber nachdenken alles von dem Tier zu verwerten anstatt nur Brüstchen oder Keulchen zu verputzen und den Rest zu entsorgen.
Aldi hin oder her, der Bruderhahn einer Legehenne wird per definitionem IMMER und in JEDER SITUATION mehr kosten als ein Masttier einer Fleischrasse. Da kann der Konsument nun auch nix für.
Angora-Angy
17.06.2022, 12:24
Aldi hin oder her, der Bruderhahn einer Legehenne wird per definitionem IMMER und in JEDER SITUATION mehr kosten als ein Masttier einer Fleischrasse. Da kann der Konsument nun auch nix für.
...und schmeckt nichtmal...
Natürlich wird das Brüderchen immer mehr kosten.
Aber du verstehst wieder nicht was ich damit bezwecken will.
Würde der Wert der einfachen Massenmastbroiler steigen wäre dem Tierwohl in den Mastställen gedient, der Mäster/Erzeuger hätte einen besserer Ertrag und die Preisschere zwischen Quantität und Qualität würde sich nicht noch weiter öffnen.
Ob ein Bruderhahn schmeckt hängt rudimentär mit der Zubereitung und sicher auch der jeweiligen "Kochkunst" zusammen.;)
...und wie abgestumpft die Geschmacksknospen durch den Konsum von 30-tägigem Schnellmast-Wabbelfleisch sind.
Mary :-)
17.06.2022, 15:24
...und schmeckt nichtmal...
Ich weiß nich, wie ein industriell großgezogener Bruderhahn schmeckt.
Unsere Hähne, die wir mit unseren Hennen großziehen, schmecken jedenfalls gut. Die schlachten wir in einem Alter von etwa 18-20 Wochen, die sind dann also schon ziemlich alt im Vergleich mit allem, was die Industrie bietet. (außer Suppenhuhn)
Und selbst mein Vater, der sich auf alles mögliche zusätzliche Gewürze kippt... hat bei uns schon einen ungewürzten (!!!) Hähnchenschenkel von unseren Hähnen gegessen. Er hat ihm geschmeckt.
Für uns schmeckt das Industrie-Hähnchenfleisch nach Wasser, seit wir Fleisch von unseren eigenen Tieren essen. Und der Eigengeschmack spart wirklich Gewürze... ;):jaaaa:
alles dekadent und gruselig, was momentan läuft. Ich hab mal bei einem Eierverpacker gejobbt und kaufe seitdem aus gutem Grunde nur noch Eier direkt vom Bauernhof aus Direktverkauf. Ja, die sind teurer. Warum ich das mache? Könnte ja auch Bio-Eier vom Supermarkt holen? Tja, schon beim Verpacken im Normalvertrieb gehen 15-25% dessen zu Bruch, wofür sich brave Legehennen quasi die Seele aus dem Leib quetschen, Tag für Tag... wofür Licht, Wasser, eiweißhaltiges Futter, Treibstoffe für den Transport und und und aufgewendet wurden.
Könnte ich selber noch/wieder Hühner halten, würde ich z. B. Marans anschaffen - legen recht fleissig UND sind auch nicht so dürr wie Super-Legehybriden. Gibt sicher auch einheimische Rassen, die so gezüchtet sind.
Das hatte schon seinen Sinn, dass Bauern früher Tiere gezüchtet haben, die halt keine "Spezialisten" sondern Generalisten waren.
Die haben übrigens auch nicht jedes Jahr ALLE Hennen abgekragelt - ältere Tiere legen auch und brüten und führen oft hervorragend, wenn man natürlich nachzüchtet.
Der ganze CO2-Bilanzwahn hierzulande ist, weltweit gesehen, nur lächerlich. Demnächst wollens dann unsere Katzen und Hunde abkrageln deswegen? Mannmannmann... gab sogar schon Studien dazu. In anderen Ländern fahren sie fröhlich weiter Autos sogar ohne Kat oder Abgasrückführungventil etc. Die Industrie pustet weltweit mehr Co2 in die Luft als wir je mit dem Auto vergurken könnten. Und ließe man endlich mal die Wälder stehen, würden die immense Dreck-Mengen filtern und wieder umwandeln. Aber nein, es wird abgeholzt bis der Arzt kommt oder, je nach Klimazone, Schneebruch oder Zyklone den Restwald wegblasen. Was dann das Mikroklima, die Humusschicht u.s.w. massiv verändert. Wie viele Jahrhunderte geht das schon? Eine ganze Weile...
Ressourcen zu schätzen und zu schonen fällt keinem mehr ein. Ist schon lange so. Hab das als Försterskind schon miterlebt, wenn Vater den Holzaufkäufern ewig hinterhertelefonieren musste, die VERGASSEN teuer bezahlte Nutzholzstapel einfach über Monate - und nach einiger Zeit ist das dann kein Nutzholz mehr. Sondern kann direkt in den Ofen.
Mit Nahrungsmitteln geht man genauso um.
Der Gipfel: Gerade wird meine Loggia nach unten abgedichtet, fragt nicht nach Sonnenschein, 3 Wochen in Finsternis, Lärm und Enge... und vorgestern habe ich ein Viertelpfund Zigarettenkippen aus den traurigen zertrampelten Resten meiner Kräuter im Pflanztrog an der Vorderseite gefischt. Hey, den Thyminan da tue ich in meine Nudelsoße!!! Sickert das kaum abbaubare Gift aus den Kippen in meinem Pflanztrog nach unten, kanns da nicht weg... rund ums Haus liegen auch Tausende Kippen. Geht alles ins Grundwasser. Die Handwerker sind ja brav und fleissig und ihr Job ist hart, aber KEINER hat ihnen erklärt, wie schlimm das ist, was sie da tun. Ein schlichter Aschenbecher!!!! wäre die Lösung.
Ok, sorry, ist hier vielleicht off-topic, passt am Ende aber doch wieder zum "Umgang mit Ressourcen".
Massenproduktion bei tierischen Produkten müsste einfach heruntergefahren und wieder auf eine auch für den Erzeuger vernünftige Basis gestellt werden. Früher bekamen Landwirte weder Subventionen noch waren sie auf EINE Sache spezialisiert. Sie waren zu einem guten Teil Selbstversorger, zu einem anderen Teil versorgten sie andere mit und verdienten Kohle damit. Viele Bio-Produzenten gehen wieder mehr auf diese Schiene.
legaspi96
17.06.2022, 16:26
alles dekadent und gruselig, was momentan läuft. Ich hab mal bei einem Eierverpacker gejobbt und kaufe seitdem aus gutem Grunde nur noch Eier direkt vom Bauernhof aus Direktverkauf. Ja, die sind teurer. Warum ich das mache? Könnte ja auch Bio-Eier vom Supermarkt holen? Tja, schon beim Verpacken im Normalvertrieb gehen 15-25% dessen zu Bruch, wofür sich brave Legehennen quasi die Seele aus dem Leib quetschen, Tag für Tag... wofür Licht, Wasser, eiweißhaltiges Futter, Treibstoffe für den Transport und und und aufgewendet wurden.
Könnte ich selber noch/wieder Hühner halten, würde ich z. B. Marans anschaffen - legen recht fleissig UND sind auch nicht so dürr wie Super-Legehybriden. Gibt sicher auch einheimische Rassen, die so gezüchtet sind.
Das hatte schon seinen Sinn, dass Bauern früher Tiere gezüchtet haben, die halt keine "Spezialisten" sondern Generalisten waren.
Die haben übrigens auch nicht jedes Jahr ALLE Hennen abgekragelt - ältere Tiere legen auch und brüten und führen oft hervorragend, wenn man natürlich nachzüchtet.
Der ganze CO2-Bilanzwahn hierzulande ist, weltweit gesehen, nur lächerlich. Demnächst wollens dann unsere Katzen und Hunde abkrageln deswegen? Mannmannmann... gab sogar schon Studien dazu. In anderen Ländern fahren sie fröhlich weiter Autos sogar ohne Kat oder Abgasrückführungventil etc. Die Industrie pustet weltweit mehr Co2 in die Luft als wir je mit dem Auto vergurken könnten. Und ließe man endlich mal die Wälder stehen, würden die immense Dreck-Mengen filtern und wieder umwandeln. Aber nein, es wird abgeholzt bis der Arzt kommt oder, je nach Klimazone, Schneebruch oder Zyklone den Restwald wegblasen. Was dann das Mikroklima, die Humusschicht u.s.w. massiv verändert. Wie viele Jahrhunderte geht das schon? Eine ganze Weile...
Ressourcen zu schätzen und zu schonen fällt keinem mehr ein. Ist schon lange so. Hab das als Försterskind schon miterlebt, wenn Vater den Holzaufkäufern ewig hinterhertelefonieren musste, die VERGASSEN teuer bezahlte Nutzholzstapel einfach über Monate - und nach einiger Zeit ist das dann kein Nutzholz mehr. Sondern kann direkt in den Ofen.
Mit Nahrungsmitteln geht man genauso um.
Der Gipfel: Gerade wird meine Loggia nach unten abgedichtet, fragt nicht nach Sonnenschein, 3 Wochen in Finsternis, Lärm und Enge... und vorgestern habe ich ein Viertelpfund Zigarettenkippen aus den traurigen zertrampelten Resten meiner Kräuter im Pflanztrog an der Vorderseite gefischt. Hey, den Thyminan da tue ich in meine Nudelsoße!!! Sickert das kaum abbaubare Gift aus den Kippen in meinem Pflanztrog nach unten, kanns da nicht weg... rund ums Haus liegen auch Tausende Kippen. Geht alles ins Grundwasser. Die Handwerker sind ja brav und fleissig und ihr Job ist hart, aber KEINER hat ihnen erklärt, wie schlimm das ist, was sie da tun. Ein schlichter Aschenbecher!!!! wäre die Lösung.
Ok, sorry, ist hier vielleicht off-topic, passt am Ende aber doch wieder zum "Umgang mit Ressourcen".
Massenproduktion bei tierischen Produkten müsste einfach heruntergefahren und wieder auf eine auch für den Erzeuger vernünftige Basis gestellt werden. Früher bekamen Landwirte weder Subventionen noch waren sie auf EINE Sache spezialisiert. Sie waren zu einem guten Teil Selbstversorger, zu einem anderen Teil versorgten sie andere mit und verdienten Kohle damit. Viele Bio-Produzenten gehen wieder mehr auf diese Schiene.
Landei, das ist ein Beitrag genau in meinem Sinne :bravo
Ein was vielleicht noch - ich stelle den Handwerkern immer einen Aschenbecher hin und weise sie darauf hin.
Ja, hin und wieder sehe ich rein und muß was schreiben.
Grüße
Monika
stimmt, auf den Aschenbecher hätte ich auch mal eher selber kommen können... als Nichtraucherin hab ich den geistigen Hoppser nicht geschafft.
ich koche den Jungs am Montag einen Kaffee, stelle ihnen den Ascher mit hin und erkläre ihnen, dass sie im Spielsand ihrer Kinder oder im Gemüsebeet ihrer Familie das Zeug auch nicht haben wollen würden. Hoffe es wirkt. :)
Und sorry, dass ich so VIEL geschwallt habe.
Bruderhähne schmecken nicht? Ich seh das wie Mary.
Muss man nur richtig zubereiten. Uns schmeckt's.
Und nicht nur uns. O-Ton meines Schwagers: "Ich bin ja kein Hähnchen-Fan. Aber so einen leckeren Hahn hab ich noch nie gegessen."
Warum soll sowas auch nicht schmecken, wenns mit seriösem Zeugs aufgefüttert und vernünftig zubereitet wurde?
Das Gedöns entstand doch weil die Teile nicht so schnell so dick und fett werden wie reine Fleischrasse-Vertreter. Es geht also wie immer nur um die Gewinnmarge in einer Massenproduktion, nicht um das Produkt als solches.
Übrigens, ein Direktvermarkter in meinem Umkreis hat eine Tiefkühle aufgestellt, in der man Suppenhühner entnehmen kann. Finde ich prima. So ein großer Pott Hühnersuppe mit viel Gemüse vorgekocht und in Portionen eingefroren (oder auch im Glas eingekocht, wer es kann) ist doch eine prima Sache.
legaspi96
17.06.2022, 19:02
Warum soll sowas auch nicht schmecken, wenns mit seriösem Zeugs aufgefüttert und vernünftig zubereitet wurde?
Das Gedöns entstand doch weil die Teile nicht so schnell so dick und fett werden wie reine Fleischrasse-Vertreter. Es geht also wie immer nur um die Gewinnmarge in einer Massenproduktion, nicht um das Produkt als solches.
Übrigens, ein Direktvermarkter in meinem Umkreis hat eine Tiefkühle aufgestellt, in der man Suppenhühner entnehmen kann. Finde ich prima. So ein großer Pott Hühnersuppe mit viel Gemüse vorgekocht und in Portionen eingefroren (oder auch im Glas eingekocht, wer es kann) ist doch eine prima Sache.
Und dazu wurde noch damit geworben das diese Hähnchen viel saftiger seien. Ja, klar, ist nen Haufen Wasser drin. Gewinn, Gewinn und billig, billig - ich kanns nicht mehr hören. Wann fängt die Menscheit an nachzudenken? Jeder scheint etwas für die Umwelt machen zu wollen aber niemand stellt sich die Frage wo das anfängt und ob er nicht selbst damit anfängt indem er dieser Massentierhaltung ein Ende bereitet und eben nicht nur Brust und Keule vom Huhn isst sondern das ganze Huhn bzw. Tier. Das Tier würde mehr kosten aber letztendlich hätte der Landwirt auch mehr Geld in der Tasche weil er weniger Kosten wegen weniger Tieren hätte.
Grüße
Monika
legaspi96
17.06.2022, 19:06
Bruderhähne schmecken nicht? Ich seh das wie Mary.
Muss man nur richtig zubereiten. Uns schmeckt's.
Und nicht nur uns. O-Ton meines Schwagers: "Ich bin ja kein Hähnchen-Fan. Aber so einen leckeren Hahn hab ich noch nie gegessen."
Lisa, wer kann das denn heute noch?
Für jeden Mist wird das Internet benutzt aber doch nicht für das Kochen. Ich stelle das immer wieder fest wenn es bei der SoLaWi ein Gemüse gibt das kaum jemand kennt. Da tun sich viele sehr schwer und fragen nach wie sie das Gemüse zubereiten sollen statt einfach mal zu googlen.
Grüße
Monika
Lasagne mit krankem Rumänenpony drin für 1,39 im Angebot... noch Fragen?
Schlimm, was mir mal eine Bekannte erzählte: Damals bei BSE blieben die Metzger auf ihrem Rindfleisch sitzen. Bis sie den Preis extrem heruntersetzten. Woraufhin das Volk mit Waschkörben zum Fleisch-Großeinkauf anrückte, da war BSE auf einmal wurstegal.
Also ich persönlich gebe vermutlich mehr Geld fürs Essen aus als für Klamotten. Und obwohl ich meine Notebooks beruflich brauche, kaufe ich erst einen neuen, wenn der aktuelle auf dem letzten Loch pfeift.
Die besten Flattertiere gibts übrigens da, wo die Viecher frei durch Feld und Flur laufen und sich selbst mästen sozusagen. LOL. Die sind auch nicht wässrig.
Vor Jahren mal ein Bio-Huhn gekauft, mir haben die Augen getropft beim Preis. Dann haben 2 Erwachsene 3 Tage lang dran gegessen... und ich habe nix mehr dazu gesagt.
Übrigens alljährlich in Portugal das Gleiche: Kauft man da "von der Straße" so einen Göger vom Holzkohlegrill, werden 2 davon gut satt. Logisch, gibt noch Gemüse und Salat und Brot dazu. Gleiches wenn ich so ein Tier vom Fleischer hole, und selber grille: Endlos viel mehr dran als bei den Billigprodukten aus der Tiefkühle vom Discounter.
[...] indem er dieser Massentierhaltung ein Ende bereitet und eben nicht nur Brust und Keule vom Huhn isst sondern das ganze Huhn bzw. Tier. Das Tier würde mehr kosten aber letztendlich hätte der Landwirt auch mehr Geld in der Tasche weil er weniger Kosten wegen weniger Tieren hätte.
Grüße
Monika
Nö, der Landwirt ist der letzte der da mehr Geld in der Tasche hätte. "Massen"tierhaltung ist effizient und Stückkostendegression ist eine Tatsache. Es geht nach wie vor um Bruderhähne, die als Vertreter der Legerasse keine gute Futterverwertung zum Fleischansatz haben. Die verursachen durch die längere Mastzeit, höheren Futteraufwand bei schlechteren Ergebnissen einfach mehr Kosten und verbrauchen schlichtweg mehr Ressourcen. Das wird sicher irgendwann auch umweltrelevant, wir müssen ja jetzt schon um jedes Düngerkörnchen streiten, da halte ich es nicht für ausgeschlossen sich irgendwann aus Umweltschutzgründen rechtfertigen zu müssen warum man auf dem Acker oder im Stall etwas so ineffizientes tut wie Bruderhähne mästen... Ethik und Hunger werden sich früher oder später im Weg stehen.
Ethik und Hunger werden sich früher oder später im Weg stehen.
Ethik, Logik und Vernunft sind sowieso schon beim Teufel.
Das Problem ist ja auch das: Warum diese extremen Legehybriden, die nach 2 Jahren entkräftet von der Stange fallen? Warum keine normalen vernünftigen Hühner züchten? Da würde es Sinn machen, die Bruderhähne aufzufüttern.
legaspi96
17.06.2022, 22:06
Nö, der Landwirt ist der letzte der da mehr Geld in der Tasche hätte. "Massen"tierhaltung ist effizient und Stückkostendegression ist eine Tatsache. Es geht nach wie vor um Bruderhähne, die als Vertreter der Legerasse keine gute Futterverwertung zum Fleischansatz haben. Die verursachen durch die längere Mastzeit, höheren Futteraufwand bei schlechteren Ergebnissen einfach mehr Kosten und verbrauchen schlichtweg mehr Ressourcen. Das wird sicher irgendwann auch umweltrelevant, wir müssen ja jetzt schon um jedes Düngerkörnchen streiten, da halte ich es nicht für ausgeschlossen sich irgendwann aus Umweltschutzgründen rechtfertigen zu müssen warum man auf dem Acker oder im Stall etwas so ineffizientes tut wie Bruderhähne mästen... Ethik und Hunger werden sich früher oder später im Weg stehen.
Rohana, Du hast nicht verstanden um was es geht!
Grüße
Monika
legaspi96
17.06.2022, 22:13
Ethik, Logik und Vernunft sind sowieso schon beim Teufel.
Das Problem ist ja auch das: Warum diese extremen Legehybriden, die nach 2 Jahren entkräftet von der Stange fallen? Warum keine normalen vernünftigen Hühner züchten? Da würde es Sinn machen, die Bruderhähne aufzufüttern.
Ja, genau so! Der Verbraucher würde sich daran gewöhnen müssen wieder den Geschmack von Hühnerfleisch zu haben und anders zu kochen.
Problem ist ob die Politik mitmacht oder ob dann doch wieder Billigfleisch aus dem Ausland kommt.
Grüße
Monika
Rohana, Du hast nicht verstanden um was es geht!
Grüße
Monika
...Aber du verstehst wieder nicht was ich damit bezwecken will...
:cool:
Rohana, wenn "Stückkosten"(wobei ich diesen Begriff im Zusammenhang mit Tieren ehrlich gesagt schon mal ziemlich Kacke finde, zeigt aber wie Tiere in der Branche geachtet werden), Fixkosten und generell das Pricing schon so am Limit sind, sollte doch über die grundsätzliche eigene Situation und die Erzeugung von/mit Tieren und anderen Lebensmitteln mal nachgegrübelt werden - nicht immer wieder über jeden umgedrehten oder nicht vorhandenen Cent gejammert werden.
Ethik und Hunger stehen sich in vielen so genannten Drittländern möglicherweise jetzt schon im Wege.
Hierzulande geht´s bei vielen Erzeugern einzig und alleine um Profit, Subventionsabgreife, und das Beibehalten der bisher gebräuchlichen Strukturen.
Ähm... es geht um Profit, ja? Wofür arbeiten denn Leute? Machen das andere umsonst? Ich find's immer wieder lustig warum grade die Bauern unbedingt auf ihr Gehalt verzichten sollen um immer schneller weiter höhere Wünsche nach Moral und Ethik umzusetzen...
Brot für die Welt hat ein schönes Plakat. "Weniger ist leer". Ohne Profit bleibt der Stall halt leer, was soll's. Es wird sicher keiner Millionen investieren um damit nichts zu verdienen.
Ähm... es geht um Profit, ja? Wofür arbeiten denn Leute? Machen das andere umsonst? Ich find's immer wieder lustig warum grade die Bauern unbedingt auf ihr Gehalt verzichten sollen...
Das ist doch Unsinn.
Im Gegenteil, ich finde es toll wenn Bauern Gewinn, Profit machen und mit artgerechter, biologischer oder ökologisch tragbarer Arbeit ordentlich Kohle verdienen.
Sie eben mit Mitgeschöpfen und Umwelt vernünftig und ethisch brauchbar umgehen und dafür auch den verdienten Lohn bekommen.
Jedem Unternehmer der auf dem Rücken seiner Billiglohnarbeiter Profit macht wird Verbrecherisches vorgeworfen, das ist auch gut so.
Ein Massentierhalter der seine Mitgeschöpfe quält, leiden lässt, verstümmelt, verramscht, mit AB vollpumpt und überproduziert so dass die Hälfte wie Müll getötet und entsorgt wird, macht nur seinen Job für Profit und vergeht sich nur an einer "Sache"?
Neenee, so brauchst du mir nicht zu argumentieren.
Aber, wir wissen ja, das verstehen wir grundsätzlich völlig different.
Rohana, Du hast nicht verstanden um was es geht!
Grüße
Monika
Ganz genau so ist es.
Das ist doch Unsinn.
Im Gegenteil, ich finde es toll wenn Bauern Gewinn, Profit machen und mit artgerechter, biologischer oder ökologisch tragbarer Arbeit ordentlich Kohle verdienen.
Sie eben mit Mitgeschöpfen und Umwelt vernünftig und ethisch brauchbar umgehen und dafür auch den verdienten Lohn bekommen.
Jedem Unternehmer der auf dem Rücken seiner Billiglohnarbeiter Profit macht wird Verbrecherisches vorgeworfen, das ist auch gut so.
Ein Massentierhalter der seine Mitgeschöpfe quält, leiden lässt, verstümmelt, verramscht, mit AB vollpumpt und überproduziert so dass die Hälfte wie Müll getötet und entsorgt wird, macht nur seinen Job für Profit und vergeht sich nur an einer "Sache"?
Neenee, so brauchst du mir nicht zu argumentieren.
Aber, wir wissen ja, das verstehen wir grundsätzlich völlig different.
Da stimme ich dir absolut zu.
Ein sehr gut recherchierter Artikel:
https://www.zeit.de/2022/30/kuekentoeten-verbot-deutschland-tierschutz
Mikromeister
22.07.2022, 17:38
In dem Moment wo sich die EU an einer Stelle zu einer gesetzlichen Regelung durchringt, an die sich damit alle, auch die Importeure halten müssen, geht die Qualität hoch und der Preis entsprechend, weil sich der Wettbewerb dann einfach auf einer höheren Stufe abspielt. Kein Bauer verhungert deshalb, denn die Leute werden weiterhin Hühnerfleisch kaufen.
Als Batteriehaltung verboten wurde, haben auch genügend Hühnerfabrikanten aufgejault und behauptet sie würden sofort pleite gehen.
Und was ist draus geworden? Die selben Betriebe wie vorher nur auf einem tierfreundlicherem Niveau.
Ich finde das gut.
In dem Zusammenhang habe ich kürzlich durchaus seriös gelesen, dass die reine Produktion von Bio-Rindfleisch nur 14% mehr kostet als konventionell. Der ganze Rest der realen Preisdifferenz ergibt sich aus der aufwändigen Logistik vom Schlachten bis zum Verkauf, der nicht in einem Aufwasch und in direkter Konkurrenz mit den großen Massen geschehen kann.
Das heisst, wenn z.B. in der EU nur noch Bio-Rindfleisch erlaubt wäre, dann wäre der Preisunterschied nur 14%.
Nicolina
22.07.2022, 23:31
Ein sehr gut recherchierter Artikel:
https://www.zeit.de/2022/30/kuekentoeten-verbot-deutschland-tierschutz
.Leider nur für Abonnenten lesbar.
Nicolina
23.07.2022, 00:08
OT
(...)
In dem Zusammenhang habe ich kürzlich durchaus seriös gelesen, dass die reine Produktion von Bio-Rindfleisch nur 14% mehr kostet als konventionell. Der ganze Rest der realen Preisdifferenz ergibt sich aus der aufwändigen Logistik vom Schlachten bis zum Verkauf, der nicht in einem Aufwasch und in direkter Konkurrenz mit den großen Massen geschehen kann.
Das heisst, wenn z.B. in der EU nur noch Bio-Rindfleisch erlaubt wäre, dann wäre der Preisunterschied nur 14%.
Das habe ich versucht im Netz zu finden - leider ohne Erfolg.
Interessant ist jedoch auch dieser Artikel: https://www.greenpeace-magazin.de/aktuelles/der-preis-hat-eine-signalfunktion
Man kann nicht alles regeln indem man niedrigere Standards verbietet, denn die Kosten der Produktion bleiben ja bestehen. Mit 14% mehr wird da niemand hinkommen.
Nicolina
23.07.2022, 00:32
Man kann nicht alles regeln indem man niedrigere Standards verbietet, denn die Kosten der Produktion bleiben ja bestehen. Mit 14% mehr wird da niemand hinkommen.
14 % mehr im Vergleich zu konventionell. Das schließt die höheren Kosten auch bei konventionell ein.
Schon allein die ständige Zertifizierung des Betriebs, des Transporteurs, des Schlachthofs, der Verarbeitung .... generiert enorme Kosten. Plus höhere Aufwände bei Fütterung, Haltung, Tierzukauf oder -zucht. Nö, 14% sind unrealistisch. Da kann die Quelle wohl nicht allzu seriös gewesen sein.
Aber zurück zum Kükentöten, der Artikel der Zeit ist auch für mich als Gast lesbar gewesen, da wunderts mich dass du ihn nicht lesen kannst?
Gubbelgubbel
23.07.2022, 10:52
Ich kann ihn auch nicht lesen. Komme bis zur Überschrift und soll dann einen Zugang wählen. Für 1€ testen usw
Blindenhuhn
23.07.2022, 11:07
Verstehe ich nicht! Ich kann ihn auch ganz normal lesen, alle 5 Seiten, wie Rohana.
Gubbelgubbel
23.07.2022, 11:16
Fies! Hab es mehrfach versucht, aber ich komme nicht weiter als bis zur Überschrift :angry
Rohana, noch mal nachlesen, da meint ihr möglicherweise das gleiche...;)
Der ganze Rest der realen Preisdifferenz ergibt sich aus der aufwändigen Logistik vom Schlachten bis zum Verkauf
Es ging glaub ich ausschließlich um die reine "Produktion" der Tiere.
Aufzucht, Fütterung, Haltung, etc., nicht um Schlachtung, Transport, Verarbeitung, Zertifizierung, Vermarktung, etc.
Den Zeit-Artikel bzgl. Küken kann ich auch nicht ohne zu löhnen öffnen :stupid
Wird da mit zweierlei Maß gemessen?
Was ist da mit Gleichberechtigung los?
Den Zeit-Artikel bzgl. Küken kann ich auch nicht ohne zu löhnen öffnen :stupid
Wird da mit zweierlei Maß gemessen?
Was ist da mit Gleichberechtigung los?
Der "Löhn-Button" hat mich auch am Lesen des Artikels gehindert.
Generell sollte man es sich verkneifen Links mit diesen hinterhältigen Bauernfängermethoden hier einzustellen.
Blindenhuhn
23.07.2022, 12:13
Gubbelgubbel und 2Rosen: Wenn ihr wollt, schickt mir eine PN mit eurer mail-Adresse, dann versuche ich den Artikel an euch zu senden.
Generell sollte man es sich verkneifen Links mit diesen hinterhältigen Bauernfängermethoden hier einzustellen.
Der Artikel ist kein als kostenpflichtiger Content.
Er ist ganz normal zu lesen, nachdem man auf den Button mit "Lesen mit Werbung" geklickt hat.
Man muss dieses "pur Abo ohne Werbung" nicht abschließen.
Einfach mal in Ruhe lesen, was da steht und nicht sofort wegklicken und meckern über Bauernfängermethoden.
Nein, es ist für einige nicht normal zu lesen!
Nun stell uns mal nicht dümmer hin als wir sind.
Auf den Button "Lesen mit Werbung" zu klicken war ich auch schon gekommen.
Hier Screenshot damit du es glaubst....
Möglicherweise liegt´s am Browser oder Sicherheitseinstellungen.
Aus der Erfahrung meiner Söhne, solche und ähnliche Links anzuklicken, habe ich mich meiner wohl anzumerkenden Mentalität entsprechend mit den "Gebrüder Schmidtlein", die als Rechtsanwälte und Inkassobetreiber daher kommen und auch entsprechend im Internet bekannt sind, herumgeschlagen. Aus dieser Erfahrung heraus bin ich vorsichtig geworden, was das Anklicken dubioser Button anbelangt.
PS: Habe die o.g. Herrn dazu eingeladen das Geld bei mir persönlich zu Hause abzuholen. Ich warte seit Jahren vergeblich auf sie.:)
Hier Screenshot damit du es glaubst....
Möglicherweise liegt´s am Browser oder Sicherheitseinstellungen.
Danke, ich habs es echt nicht geglaubt.
Es ist nicht als Zeit+ Inhalt gekennzeichnet und ich hab extra vor der Verlinkung hier in einem anonymen Browserfenster probiert, dass es auch wirklich für Nicht-Abonenten lesbar ist.
Verstehen tue ich das nicht.
Ich schreibe die Zeit an. Das hätte ich gerne geklärt.
Aus dieser Erfahrung heraus bin ich vorsichtig geworden, was das Anklicken dubioser Button anbelangt.
Vielleicht war es ja doch der Abo-Button... sorry...
Edit:
So, ich hab die Zeit jetzt angeschrieben. Bin mal gespannt, ob und was sie antworten.
Alles gut, ich hab´s inzwischen von Bärbel bekommen, danke!
Da geht es mir ums Prinzip. ;)
Irgendwie halbwegs zurück zum Thema: Lebensmittel- und Qualitätskontrollen sind hard core. Einer, der am Bauernmarkt Äpfel verkauft, und Honig, sagte mir, sie plagen ihn maßlos mit seinem Honig. Kostet alljährlich einen Haufen Geld - allein die Kontrollen.
Komisch, wie viel Junk Food mit zweifelhaften Inhaltsstoffen es in die Regale der Geschäfte schafft - das können nur riesige Konzerne mit menschenverachtenden Geschäftspraktiken gewinnbringend schaffen.
So alles in allem hat man das Gefühl, dass besagte Konzerne einfach alles kontrollieren wollen - gute Nahrungsmittel auf kurzen Wegen sind ihnen ein Graus. Gab ja sogar schon Attacken auf Saatgut für Eigenanbau.
Und so kommt mir das bei den Eiern und Küken auch vor. Die Großen schaffen es, die weniger Großen nicht.
Für die ist dann das Hähnchen-Aufziehen tatsächlich komplett unrentabel.
Mary :-)
23.07.2022, 19:11
Ich konnte den Artikel auch nicht lesen, nach ein paar Zeilen war leider Schluss :(
Schnappi66
24.07.2022, 09:56
Um die Verwirrung komplett zu machen..... bei mir kommt der Kükenartikel mit der Option, "mit Werbung lesen". Wenn ich den anklicke, dann kann ich statt Überschrift ein paar Zeilen lesen und dann wollen die den Zugang mit
Zahloption 1.- Euro. Hab also Beides in Einem. :wacko
Mary :-)
24.07.2022, 12:03
Genau wie bei mir.
Gestern Abend mit einem anderen Endgerät funktionierte es dann - gleicher Anschluss, aber größer PC mit Lubuntu drauf.
Nicolina
24.07.2022, 22:49
Alles gut, ich hab´s inzwischen von Bärbel bekommen, danke!
Ich hätte den auch gerne @bärbel.
Bei mir war es genauso wie bei dem gezeigten Screenshot.
Heute Abend 20:15 auf WDR in der Sendung Markt:
Eines der Themen ist das Verbot, männliche Küken nach dem Schlupf zu töten. Außerdem geht es um die Geschlechtsfrüherkennung.
Weitere Themen sind die Preise für Brennholz und Pellets und die Stromverschwendung durch digitale Werbung.
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