Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterstützung bei der Auswahl von Fleischrassen
Hallo,
ich habe ein verwildertes Brachland von rd.. 500-600 qm, welches Ich zur saisonalen Aufzucht von Hühnern (nur das Fleisch ist von Interesse) nutzen möchte.
Bei den Rassen dachte ich an Mechelner Putenköpfe, Bresse oder Cou nu. Da ich keine der Rassen selbst kenne, dachte ich daran, 2 Rassen zu versuchen und mir über den Durchschnitt der Schlachtgewichte eine Art fürs nächste Jahr auszusuchen.
Das Grundstück ist ziemlich verwildert u. hat Waldnähe. Meine Zwergwelsumer bekamen bislang noch keinen Besuch vom Habicht, aber bei den Bresse hätte ich weg. ihrer Farbe Sorge, dass ich hier aktive Wildfütterung betreibe ;)
Wie sind Eure Erfahrungen mit Bresse u. Greifvögeln?
Ich habe gelesen, dass die Masttiere meist mit 16-18 Wochen geschlachtet werden. Das würde
zeitlich die Möglichkeit bieten, 2 Aufzuchten zu erreichen. Bekomme ich zur Jahresmitte noch Eintagesküken der genannten Rassen oder hören die Züchter zum Frühjahr mit denen auf?
Welche der Rassen hätte aus Eurer Erfahrung durchschnittlich das höchste Schlachtgewicht? Wie hoch liegen die nach rd. 4 Monaten bei den 3 Rassen?
Wie vorstehend bereits gesagt, versuche ich Küken zu erwerben. Ab welchem Alter würdet Ihr die auf die Fläche im Garten bringen?
Ich denke daran, die Fläche zu parzellieren u. wöchentlich umzusetzen. Wie groß sollte die Auslauffläche für ca. 10 Hühner in einer Woche sein?
Ich bedanke mich vorab für Eure Unterstützung und hoffentlich zahlreichen Erfahrungen.
Danke
Mike
Sulmtaler forever
08.01.2022, 15:51
Ich habe jetzt überhaupt keine Erfahrung mit diesen Rassen. Aber Küken die bei mir später als Mai schlüpfen, wachsen nicht so frohwüchsig wie die Küken die vorher schlüpfen. Ich sage das nur, weil du 2 Aufzuchten machen möchtest. Die 2. werden wahrscheinlich nicht so viel an Fleisch bringen und mehr Zeit brauchen.
forstgarten
08.01.2022, 17:10
Schon mal über Gänse nachgedacht? Da ist der Habicht (ab einer gewissen Größe der Gössel) kein Problem.
Und bitte nicht beim Händler/Geflügelindustrie kaufen, es gibt auch Arche-Höfe, Bio-Höfe oder Züchter, die Gössel abgeben.
Hallo,
Gänse sind nicht so meins. Bei uns gibt es 1x im Jahr zu den Weihnachtsfeiertagen Gans. Mir eicht da -ob wohl es immer sehr lecker ist- für das restl. Jahr.
Dake für den Hinweis zum Wachstum der späten Bruten. Das wusste ich noch nicht.Ich habe auch schonan Puten gedacht. Die bringen dann wohl min. die doppelte Fleischmenge. Für einen Start wollte ich aber eher mit Hühnern einsteigen. Puten lesen sich etwas empfindlicher ...?
Bin offenen für weitere Tipps.
Danke
Mike
wolfswinkel7
08.01.2022, 19:31
Die Idee ist gut, aber ich glaube dass das Schlachtgewicht nicht in dieser Zeit zu erreichen ist, wenn du sie mit Auslauf groß ziehst!
Die Masttiere können nur dieses Ziel erreichen bei Bodenhaltung und spezial Futter!
Du kannst zwar Zweinutzungshühner mästen, aber sie brauchen mehr Zeit!
Außerdem ist das Fleisch vom Wiedehähnchen anderst, hast du schon mal eins probiert?
Lieselott
08.01.2022, 19:32
Hallo MikeG,
Ich hatte schon Bresse und Mechelner.
Mir haben die Mechelner im Vergleich zu anderen, und ganz entgegen ihrem Ruf, am Wenigsten geschmeckt.
Sie haben ein sehr helles und zartes Fleisch, aber geschmacklich eher fad.
Die Bresse waren okay lecker, und hatten von allen, die ich hatte, auch eine recht dicke Brustmuskulatur.
Die Farbe empfinde ich allerdings auch als eine Einladung für den Habicht.
Obwohl es hier Habichte gibt (allerdings auch Krähen, die ihn verscheuchen) hatte ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen. Erst, als die Hühner vorletzten Herbst zum ersten Mal aufgestellt waren, saß er auf einmal im Baum und äugte durch das Netz.
Hier laufen die Hühner je nach Jahreszeit über 200-1000m2 verwildertes Gartenland. Ich denke, dass Du schneller ein Problem hast, wenn die Hühner weniger Fläche zur Verfügung haben und auf der gleichen Fläche häufiger sichtbar sind. Gerade, wenn Du eh nur ein oder zwei Aufzuchten à 4 Monate machen willst, würde ich zehn Hühner auf dem ganzen Gelände laufen lassen.
Mit Schlachtgewichten kann ich leider nicht weiter helfen. Die Bresse, aber vor allem auch die Mechelner sind kleine Fressmaschinen. Und denke daran, dass es bei Bresse eine leichtere und eine Mastlinie gibt.
Ich möchte noch die Dorking in den Ring werfen, die waren farblich gut getarnt und recht wachsam ohne panisch zu sein (hatte gold-wildfarbig von freiland-tiere.de). Während die Mechelner beim Warnruf nur noch schnell (gemütlich) fertig fressen, liefen die Dorking sofort unter die Büsche.
Und bisher die leckerste Rasse nach meinem Geschmack. Der Vorteil bei Dorking ist auch, dass die kennfarbig sind und Du Dir gleich nur Hähne nehmen kannst. Untereinander waren die sehr friedlich, zu Menschen gemischt. Bei 5 Hähnen war von menschenfreundlich zu "geht gezielt auf die Augen" alles dabei.
Es gibt die Bresse auch in anderen Farben, wobei ich davon ausgehe, dass die weißen Bresse am besten zusetzen. Wegen der 2. Brut ist es wahrscheinlich sinnvoll, im Vorhinein einen Züchter ausfindig zu machen. Ich beispielsweise würde gerne nochmal eine spätere Brut machen, wenn ich sicher wüsste, dass die Hähne schnell einen Abnehmer finden.
Bresse sind bei mir wesentlich früher schlachtreif mit "ansehnlichem Schlachtkörper gewesen . Die mechelner wachsen bei mir langsamer ab . Zudem hast du bei weißen bresse nicht das Problem dunkler federkiele, die doch manchmal drinnen bleiben. Um das zu erreichen fressen sie aber auch entsprechend. Zudem sind weiße Hühner nicht Jedermanns Geschmack . Zu cou Nu kann ich nix sagen , ich esse meine mechis sehr gerne , erinnere mich aber an keinen signifikanten Unterschied zu den bresse
Zu den genannten Rassen kann ich nichts sagen aber da bisher keiner drauf eingegangen ist möchte ich mal die Frage stellen: Gibt es denn überhaupt Mechelner Putenköpfe, Bresse oder Cou nu kontrollierbar als Eintagsküken zu kaufen?
Ich würde einfach mal gucken was du in deiner Region überhaupt an Eintagsküken bekommen kannst und dann entscheiden.
Wilde Hummel
09.01.2022, 07:34
Falls du keine Eintagsküken bekommst, wären vielleicht Bruteier eine Option. Ich bin auch gleich damit gestartet, wenn man sich gut schlau liest hier im Forum, ist das gut zu schaffen.
Bei 10 Hühnern könntest du auch einen chickentractor (ein kleiner Stall mit Auslauf, der täglich ein Stück weitergezogen wird) verwenden, um weiße Bressen vor dem Habicht zu schützen. Es gibt gute Bauanleitungen.
Willst du das Fleisch aller Hühner selbst nutzen, oder auch verkaufen? Falls du es selbst nutzt, könntest du auch nach und nach schlachten und einige größer und schwerer werden lassen, sie liefern dann auch mehr Fleisch.
Was hast du denn mit den Hennen vor? Die zu essen ist doch zu schade? Rassehennen lassen sich auch verkaufen und bringen z.T. einen guten Preis. Gr. Orpington sind z.B. eine gute Fleischrasse, erst mit 6 Monaten schlachtreif, dafür aber sehr lecker, und die Hennen könntest du gut verkaufen. Es gibt sie auch in dunklen Farben. Sie sind allerdings nicht sportlich, was das Wegrennen angeht. Ich habe aber auch schon von Leuten gehört, die sie auf großer Fläche halten und nur ca. 1 Verlust im Jahr haben. Da du sowieso vor hast zu schlachten könnte man auch erstmal ausprobieren, es kann auch eine Weile gutgehen. Oder, wie gesagt, chickentractor.
500-600 m² bekommt man aber auch noch ganz gut übernetzt, falls du das auch für die nächsten Jahre planst.
BlauerWiener
09.01.2022, 08:39
Hey zusammen,
wir haben zusammen mit unseren Nachbarn
ein ähnliches Projekt.
Der Unterschied ist nur das wir selbst brüten
und 3 Durchläufe im Jahr machen.
Geschlachtet wird ebenfalls mit 16 Wochen.
Die bei uns frohwüchsigsten Rassen waren
Mechelner, Bresse, Robusta Maculata,...
Bei diesen Rassen haben die Hähne
etwa 1,5-1,8 kg geschlachtet.
Wir probieren viele Rassen durch und
wenn mal kleinere dabei sind ists halt so,
findet ja trotzdem Verwendung.
Hühner werden wenn möglich verkauft
um die Futterkosten etwas reinzubekommen.
lg, Thomas
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Dann lag ich mit meinen Gedanken zu passenden Rassen nicht so falsch. Spannend wären halt die durchschnittlichen Schlachtgewichte nach ca. 18 Wochen.
Der Gedanken mit dem Chicken Traktor nach Joel Salatin könnte die Lösung sein, um die Bresse vorm Habicht zu bewahren.
Sollte es hier noch weitere Tipps geben, dann immer her damit. Ich werde einen neuen Faden für den Umgang mit dem Chicken Traktor aufmachen.
Danke
Mike
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