Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Legehybriden beleuchten
Hallo liebe Forenmitglieder
Das letzte mal habe ich in 2015 und noch hühnerlos einen Beitrag erfasst.
Inzwischen bin ich auch zum Hühnerglück gekommen :love:
Im Juni 2020 haben wir 3 ausgestallte Legehybriden aufgenommen. Wieder meiner Erwartungen haben sie JEDEN Tag ein Ei gelegt, auch im Winter. Ich dachte die hören schon irgendwann auf, das war zumindest mein angelesenen wissen.
Falsch gedacht. Sie haben durch gelegt, bis dann im März(?) die Eierschalen dünner wurden und immer wieder ein Windei dabei war. Alles Kalzium und Vit D zufüttern/ins Wasser geben hat nichts gebracht. Alle 3 bekamen eine Legedarmentzündung. Bei einer konnten wir einen Hormonchip setzen der ihr geholfen hat (mit Schmerzmittel und Antibiotika), die anderen zwei mussten wir gehen lassen.
Wir haben wieder 2 ausgestallte Legehybriden dazugeholt. Selbes Spiel. Sie legen immernoch jeden Tag ein Ei.
Da die Legedarmentzündung so gleichzeitig war, vermuten wir dass äussere Faktoren eine grosse Rolle gespielt haben. Wie z.b vermutlich eine Unterernährung durch das kurze Tageslicht und trotzdem der Eierlegeleistung.
Nun möchten wir dem Entgegenwirken in dem wir beleuchten. Denn anscheinen wollen/können sie das Legen nicht einstellen. Dann sollen sie zumindest die best möglichste Futterversorgung bekommen.
Nun Konkret:
Wie lange und mit was soll ich beleuchten?
Erweitert ihr den Tag am Morgen und am Abend oder nur eins von beidem?
Und wiso macht ihr das so?
Ich würde mich um Tipps sehr freuen
Delia
Dorintia
25.11.2021, 20:00
Wieso hast du doch schon selbst geschrieben, damit die guten Leger genug Zeit haben Futter aufzunehmen, über die vielleicht kalte Nacht zu kommen und trotzdem nicht Raubbau am eigenen Körper zu betreiben, geeignetes Futter vorausgesetzt.
Es gibt hier schon viele Threads zur zus. Beleuchtung. Gemeinhin wird empfohlen eher morgens zu beleuchten, viele Hühner gehen abends/am späten Nachmittag trotz Licht im Stall einfach auf die Stange.
Ich beleuchte morgens und abends, ich schau gleich mal wie die Zeitschaltuhr grad eingestellt ist.....
Blindenhuhn
25.11.2021, 20:03
Ja, bei Hybriden kann man das Eierlegen nicht unterbinden. Wenn sie nicht genügend Input bekommen, geht es halt leider zulasten der Gesundheit. Am Idealsten wäre natürlich eine Lampe, die morgens den Sonnenauf- und abends den Sonnenuntergang simuliert. Sind halt ziemlich teuer diese Dinger. Ich habe keine Hybriden (mehr) und mache morgens mit einer funzeligen Lampe Licht mittels Zeitschaltuhr, dann können sie schon mal fressen.
Dorintia
25.11.2021, 20:15
So, hab geguckt was ich da so "nach Gefühl" eingestellt hatte: von 6.30 bis 9.00 Uhr und von 16.30 bis 19 Uhr.
Meine Klappe öffnet und schließt nach Dämmerungssensor, ergo ist das eher etwas flexibel.
Giesi_mi
25.11.2021, 22:01
Ich glaube nicht, das die Legedarmentzündung durch mehr Futter zu verhindern ist. Da wäre eine Legepause hilfreich.
Zusätzliches Licht zum Tageslicht gibt es hier auch. Ich meine, wir hatten ursprünglich 14 Std., jetzt sind es noch 12 Std. Lichtprogramm. Sie nutzen die 12 Std. aber nicht aus.
Sie fressen im Stall Körner bevor sie auf die Schlafstangen gehen. Dann sitzen sie bis morgens um 7:15 Uhr, bis der Stall aufgeht, auf den Stangen, obwohl um 6:45 das Licht im Stall angeht und sie fressen könnten. Tun sie aber nicht.
Ausgestallte Legehybriden haben bereits eine enorme körperliche Leistung gebracht, je nach Haltungsform mit einem sehr einseitigen und sicher nur das Nötigste abdeckende Futterangebot und wirklichem Dauerstress durch die Enge und die fehlende Möglichkeit feste und belaastbare Herdenstrukturen aufzubauen. Sie haben nach meiner Erfahrung einen großen Nachholbedarf an diversen Futterkomponenten und vor allem Mineralzusatzfutter. Legehybriden aus Bodenhaltung brauchen verhältnismäßig viel Zeit um sich an die Bedingungen einer Haltung mit Auslauf, ungeheiztem Stall und wechselnden Wetterbedingungen anzupassen. Das kann enorm an der meist sowieso schon angeschlagenen Gesundheit zehren. Probleme mit dem Legetrakt sind leider häufig eine Folge der genetisch hochgepuschten Legeleistung. Ausgestallte Hybriden bringen erste Vorschäden meistens schon mit und sie lassen sich nach meiner Überzeugung nur mit Aufwand aufhalten. Alles, was hilft, die Eierproduktion ohne Pause weiter zu fördern wird bereits vorhandene Probleme jedenfalls forcieren.
Ich habe für mich einen Weg gefunden, ausgestallte Hybriden, sofern sie bisher keinen Freilauf kannten, erst mal im Stall in einer ihnen fremde Umgebung ankommen zu lassen, ihnen Mineralfutter und eine Körnermischung unter das ihnen bekannte Legemehl zu mischen. Zumindest für kalte Nächte gibt es eine Wärmelampe. Auslauf erst nach ein bis zwei Wochen und anfangs dosiert. Wenn die Jahreszeit passt (ab August bis etwa Ende Oktober), versuche ich das Legemehl vorsichtig zu reduzieren und stattdessen auf Körner satt, gerne auch in größerer Vielfalt, umzustellen und so eine Mauser zu provozieren. Das bedeutet für das Huhn eine Legepause und damit die Chance, sich zu regenerieren.
Leider sind viele Hybriden nach dem ersten Legejahr bereits so ausgelaugt und angeschlagen, daß sie die Kurve zu einem langen Hühnerleben nicht mehr kriegen.
nero2010
25.11.2021, 22:46
Ich habe mir dieses Jahr 2 gesperberte Hybriden gekauft, nicht wegen der Eier sondern weil ich keine Rassetiere in gesperbert gefunden habe. Sind dann aber keine reinen typischen Hybriden oder weil Lohmanns ja sonst braun oder weiß sind .
Ist da was über Mauser und Legepause anders als bei den Lohmanns ? Möchte die Ausbeutung dieser Tiere nicht wirklich unterstützen.
Bei mir geht im Sommer das Licht um 4 Uhr an und im Winter um 3 Uhr.
Als Beleuchtung habe ich eine 7 Watt Birne.
Brennen lasse ich das Licht gesteuert durch eine Zeitschaltuhr, bis es hell wird.
Abends beleuchte ich nicht, damit die Hühner mit der Dämmerung den Tag beenden können.
Mate Kroate
26.11.2021, 07:11
Wir haben uns im Sommer auch ein paar ausgestaltet Braune gekauft und so gut es geht an die Anleitung von @sil gehalten. Es hat ca 5 Wochen gedauert bis die Mädels sich erholt hatten und regelmäßig Eier produzierten. Mineralstoffe füttern wir jetzt nicht mehr zu. Seit Anfang November hat das Tageslicht sich merklich verkürzt und die Legeleistung ist um 30% geringer. Ein paar Mädels fangen jetzt eine leichte Mauser an. Es sind aber nur diejenigen mit Lücken in der Befiederung und es sieht so aus das nur dort neue Federn gebildet werden. Ein paar wenige Windeier haben wir in den letzten Wochen auch gehabt, aber das ist zu verkraften. Einzig der Verbrauch von Eierschalen ist seit 2 Wochen enorm gestiegen. Der Futterverbrauch hat sich übrigens durch die kürzeren Tage auch nicht verändert. Ich sehe persönlich keinen Grund die Tage künstlich zu verlängern.
Krawatte
26.11.2021, 07:58
...Wie z.b vermutlich eine Unterernährung durch das kurze Tageslicht ...
...Der Futterverbrauch hat sich übrigens durch die kürzeren Tage auch nicht verändert...
Eben! Ob ein Huhn nun 8, 11 oder 14 Stunden Zeit zur Aufnahme der zugedachten Fütterungsration hat, spielt doch hinsichtlich einer möglichen Unterernährung wirklich keine Rolle. Es ist bestimmt noch kein Huhn ausschließlich durch nicht ausreichendes Tageslicht verhungert oder mit knurrendem Magen auf die Stange geflogen. Es frisst nicht 8 Stunden durch, sondern genehmigt sich auch im Winter regelmäßige Rastzeiten ohne besondere Beschäftigung.
Zusätzliche Beleuchtung ist eben ein Faktor, wenn man die Legetätigkeit beeinflussen möchte, aber nicht, um Hühner vor Unterernährung oder dem Hungertod zu bewahren. Selbst Sil schreibt nichts von großartiger Zusatzbeleuchtung.
nero, die gesperberten vom Händler sind das, was ich "Hobbyhalterhybriden" nennen würde. Es ist wohl ein Mix aus einer bewährten Elterntierlinie und einer Rasse, die die Farbe bringt. Diese Hennen haben, im Vergleich mit der "farbgebenden" Rsse, eine deutlich höhere Legeleistung, man hat aber die Bereitschft zur Mauser nicht so konsequent unterdrückt wie bei den "braunen" und "weißen", sie finden also viel leichter in einen Jahresrhythmus, der ihnen Zeit zum regenerieren gibt. Übrigens neigen diese Sperber gerne zum Brüten.
nero2010
26.11.2021, 08:38
Danke sil, so habe ich mir das vorgestellt. Was das brüten anbelangt, macht gar nichts...die 2 fallen in der riesigen Menge der Glucken kaum auf :laugh
Eben! Ob ein Huhn nun 8, 11 oder 14 Stunden Zeit zur Aufnahme der zugedachten Fütterungsration hat, spielt doch hinsichtlich einer möglichen Unterernährung wirklich keine Rolle. Es ist bestimmt noch kein Huhn ausschließlich durch nicht ausreichendes Tageslicht verhungert oder mit knurrendem Magen auf die Stange geflogen. Es frisst nicht 8 Stunden durch, sondern genehmigt sich auch im Winter regelmäßige Rastzeiten ohne besondere Beschäftigung.
Ich mag jetzt keinen Streit anfangen deswegen, vor allem weil mir ein belastbarer wissenschaftlich gesicherter Hintergrund fehlt und ich nur aufgrund meiner Beobachtungen argumentieren kann.
Hühner nehmen über den ganzen Tag verteilt kleine bis kleinste Futterpartikel auf. Auch wenn man ihnen einen vollen Trog hinstellt, fressen sie nur eine verhältnismäßig kleine Menge auf einmal. "Satt" fressen im Sinne von: "Jetzt passt nichts mehr rein", ist wohl eher die Ausnahme als die Regel. Ich schließe daraus, daß sie eben doch eine gewisse Zeit benötigen, um ihre Tagesration aufzunehmen. Außerdem brauchen sie Zeit zum Ruhen, zur Gefiederpflege, usw. Je länger der Tag, desto mehr Zeit bleibt ihnen für alles Notwendige. Hühner lernen anderseits schnell, wenn an einem bestimmten Ort immer genügend Futtter zur Verfügung steht, das zu nutzen, und so selbst bei kürzeren Tagen genügend Nahrung ufzunehmen. Ich habe selbst kein Licht im Stall, aber einen Stall, der viel Tageslicht hereinläßt, und ich sehe (Wildkamera), daß mit dem ersten Hellwerden bereits die Nacht beendet ist. Ich denke nicht, daß die schiere Not sie treibt, die Nacht so abzukürzen, aber es ist vielleicht wie bei Pferden, die zur Nahrungsaufnahme eine bestimmte Zahl an Stunden je Tag "einprogrammiert" haben und tatsächlich "hungern", wenn man das Futter rein nach der nötigen Menge berechnet und rationiert, weil sie vor einer vollen Heuraufe viel mehr in viel schnellerer Zeit fressen, als wenn sie auf einer weitläufigen Weide sich Halm für Halm zusammensuchen müßten.
Wichtiger als die reine Menge an Futter scheint mir bei Hühnern, gerade auch bei Legehybriden, die Zusammensetzung. Fast alles was an Legemehl/Pellets-Fertigmischungen im Handel angeboten wird ist ein Kompromiss zwischen möglichst geringen Kosten für den Halter und der Mindestversorgung, die ein Huhn braucht um für etwa ein bis anderthalb Jahre das Maximum an Legeleistung zu bringen. Es wird einkalkuliert, daß damit gefütterte Hühner ihre Körperreserven angreifen müssen und nach der Legezeit sowieso getötet werden. Es wird keinerlei tierische Nahrung gefüttert, obwohl das bei freilaufenden Hühnern ein wichtiger Bestandteil ihrer Ernährung ist. Deswegen ist mein Weg eben der, daß ich versuche, die gewohnte Fütterung möglichst schnell auf eine viel breitere Basis zu stellen um möglichst alle angegriffenen Reserven möglichst vielseitig wieder aufzufüllen, die ausgelutschten Legehennen, sobald sie gelernt haben, daß nicht nur Legemehl fressbar ist, zu einer Legepause zu überreden, weil ihr Körper Erholung dringend nötig hat. Dnaach kann man sie eigentlich füttern und hlten wie alle anderen Hennen auch. Bei mir steht immer Legemehl und eine Körnermischung zusätzlich zum Freiluf zur Verfügung, und die allermeisten Hennen wissen ziemlich genau, was sie gerade brauchen.
Bibo2707
26.11.2021, 09:09
Ich habe eigentlich kein Licht im Stall und es war bisher auch nicht nötig.
Vor einigen Wochen sind weiße RdH,s eingezogen. Die stürzen sich abends aufs Futter, sobald ich mit der Taschenlampe den Stall betrete.
Die 3 können irgendwie immer fressen. Allerdings waren sie auch extrem mager, als sie hier eingezogen sind.
Deshalb häng ich jetzt immer noch einige Zeit eine Lampe übers Futter, damit sie sich den Bauch nochmal vollschlagen können.
Man muß wohl auch bedenken, daß Hennen aus der gewerblichen Haltung (Ausnahme Freilandhaltung) keinen Tag-/Nachtrhythmus kennen, weil die Hallen ja Fensterlos sind und künstlich beleuchtet werden. Zudem kennen sie keine Temperaturen unter oder oberhalb der Hallentemperatur, auch keine Temperturschwankungen. Sich an komplett andere Lebensbedingungen anzupassen, fordert den Hennen schon was ab. Da ist es verständlich, dß der Futterbedarf nochmal steigt und sie eben auch erst lernen müssen, daß aufs Dunkel werden eine womöglich lange Nacht folgt.
Mate Kroate
26.11.2021, 09:37
Genau so war es bei unseren Mädels auch. Der Futterverbrauch war am Anfang enorm hoch, gefühlt haben die den ganzen Tag nur gefressen. Das hat sich nach rund 6 Wochen wieder gelegt und der Verbrauch ist seitdem ziemlich konstant. Sie bleiben aber eher auf das Legemehl konzentriert als auf grünes und Körner. Wir überlegen ob wir jetzt in der "legepause" wieder Mineralfutter beimischen, oder ob es dann wieder zu viel des Guten ist. Zur freien Verfügung wird es leider nicht angenommen.
Krawatte
26.11.2021, 09:46
@sil, mit deinen Ausführungen bin ich natürlich einverstanden, besonders mit denen zur Mangelernährung. Das ist aber etwas anderes als Unterernährung, für die die TE die kurze Tageszeit als ursächlich sieht. Meiner Meinung nach reicht die reine Zeit zur Futteraufnahme aus, selbst wenn ein erhöhter Futterbedarf erforderlich sein sollte, wie du es begründest hast.
Und ich gebe zu bedenken, Unter- sowie Mangelernährung hängt vom Vorgehen des Halters ab. Sie ist also auch z. B. im Hochsommer jederzeit ein Thema und dann kann ein Einfluss der Lichtdauer nun wirklich nicht als Argument herangezogen werden.
Krawatte, damit hast Du natürlich recht.
@Krawatte, dem kann ich nur beipflichten, das ist genau auch meine Meinung.
Auch ich habe Hybriden, aber keine Ausgestallten. Auf künstliches Licht verzichte ich komplett, es ist mMn. einfach nicht notwendig. Meinen Hühner füttere ich ein hochwertiges Körnerfutter, mit im Winter zusätzlich zugemischten Komponenten wie Hanfsaat, Hirse, SBK, Nüsse und Mariendistelsamen. Kein Huhn hat auch nur den Anschein einer Unterernährung.
Das Fressverhalten Hühnern hängt von vielen Faktoren ab, man kann es nicht auf einen einzigen Faktor beschränken.
Zusätzlich zum verlängerten Tageslicht spielen ganz viele andere Faktoren mit, die das Fressen der Tiere beeinflussen.
Hühner nehmen über den ganzen Tag verteilt kleine bis kleinste Futterpartikel auf. Auch wenn man ihnen einen vollen Trog hinstellt, fressen sie nur eine verhältnismäßig kleine Menge auf einmal. "Satt" fressen im Sinne von: "Jetzt passt nichts mehr rein", ist wohl eher die Ausnahme als die Regel.
Erlebe ich bei einem guten Teil meiner Hühner komplett anders, da wird gierig gefressen, soviel wie in den Kopf reinpasst. Bei großen Rassen hatte ich beim abendlichen Schlachten nicht selten faustgroße Kropf - Futterinhalte. Auch bei reichlichem Futterangebot übrigens. Der Kropf ist schließlich dafür da, das Futter zu sammeln.
Geschmack und Konsistenz des Futters:
Wer wohlmeinend dem Futter zuviel Futterkalk zufügt, muss damit rechnen, dass die Hühner weniger fressen, weil das Zeug bitter schmeckt. Da hilft dann auch kein Lichtprogramm.
Rassen: Das klassische Hybridhuhn kann meiner Beobachtung nach fressen was es will, es bleibt ein schlankes Huhn. Bevor es verfettet, stirbt es an was anderem.
Ich mache ab Mitte November im Hühnerstall am Morgen um ca. 5 Uhr das Licht an, wer mag, kann sich dann schon mal an den Legepellets bedienen. Die weiße Legehybridmixhenne ist immer als erstes am Futter, und dabei ganz schlank.
Erlebe ich bei einem guten Teil meiner Hühner komplett anders, da wird gierig gefressen, soviel wie in den Kopf reinpasst. Bei großen Rassen hatte ich beim abendlichen Schlachten nicht selten faustgroße Kropf - Futterinhalte. Auch bei reichlichem Futterangebot übrigens. Der Kropf ist schließlich dafür da, das Futter zu sammeln.
So unterschiedlich sind die Beobachtungen. Klar, wenns was Besonderes gibt gehts nach dem Motto: Rein was reinpasst, aber daß meine Hennen sich am vollen Trog reinschieben bis nichts mehr geht, erlebe ich höchst selten.
Was nicht heißt, daß die Kröpfe leer sind. Sie füllen sie nur im Alltag weit eher mit Bedacht als mit Gier. Liegt vielleicht auch daran, daß meine immer was im Trog haben??
Rassen: Das klassische Hybridhuhn kann meiner Beobachtung nach fressen was es will, es bleibt ein schlankes Huhn. Bevor es verfettet, stirbt es an was anderem.
Das unterschreibe ich. Allerdings neigt meiner Meinung nach das klassische Hybridhuhn tatsächlich dazu, mangelernährt (nicht unterernährt) zu werden, weil eben in Legemehl und Körnermix nicht alles drin ist, was für ein langes, gesundes, auf hohe Leistung ausgelegtes Hühnerleben notwendig ist. Und ich denke auch, daß die Probleme der Themenstarterin nicht unbedingt daher kommen, daß ihre Hühner bei ihr zuwenig Futter bekamen, sondern darin, daß die Hühner nach der Zeit im Legebetrieb und dem Weiterlegen ohne Pause ausgezehrt und überansprucht waren.
vielen Dank für die vielen Antworten.
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Die Hühner waren nicht unterernährt, also nicht zu dünn. Ich meinte Mangelernährung. Und das ist nur eine Vermutung.
Die ersten 3 Hühner kamen aus Freilandhaltung, kamen hier jedoch fast komplett nackt an.
Die neuen 2 aus Bio-Freilandhaltung, Komplett befiedert, ein wenig kleiner und auch die Eier ein wenig kleiner. Ich hoffe das deutet darauf hin, dass sie weniger ausgelaugt sind.
Wir haben letstes Jahr nicht beleuchtet, weil wir ihnen die Legepause gönnen wollten. Da die kurze Tageslänge nicht reicht, dass sie das Legen einstellen, dachte ich, ich tu ihnen was gutes mit der längeren Lichtzeit und mehr Zeit zum fressen.
@sil du schreibst das Legemehl sei nicht ideal für eine lange, gute Versorgung.
Was kann man unternehmen um dies zu verbessern?
Die Hühner haben freien Zugang zu ihrem Legemehl, zu einem Pickstein für Hühner und Eierschalen. Einmal pro Tag Streu ich eine Körnermischung in den Auslauf. Die lieben sie. Ab und zu gibts Rührei (die Damen legen viel mehr Eier als wir verbrauchen) und im Winter getrocknete Insekten wie Gamarus und Mehlwürmer.
Zudem haben sie am Tag immer Zugang zum Garten.
Dort fressen sie gerne Grünzeug, Insekten (und grössere Tiere wenn sie welche erwischen), Beeren und Sämereien von der Wiese. Im Sommer fressen sie fast nichts vom Legemehl.
Ich habe mich wohl blöd ausgedrückt. So wie sich das bei dir liest, scheint ja keine einseitige Fütterung vorzuliegen. Legemehl ist (Eierlege-)Leistungsfutter. Hybridlegehennen sind genetisch dazu "verdammt", von Beginn der Legetätigkeit an über mehr als 12 Monate ein Ei nach dem anderen rauszudrücken. Das Legemehl gibt ihnen die dazu nötigen Nährstoffe, aber nicht mehr. Irgendwelches anderes Futter, etwa Körner, Grünzeug oder was auch immer dazuzufüttern, ist in gewerblichen Haltungen nicht üblich. Es würde die Leistung drücken und die Kosten durch den Zusatzaufwand erhöhen. Die Hennen sollen nach dem ersten Legejahr sowieso gegen eine neue Generation ausgetauscht werden, man nimmt deshalb von allen beteiligten Seiten her in Kauf, daß sie ihre Körperreserven mehr auszehren, als sie durchs Futter wieder auffüllen können.
Meiner Meinung nach brauchen auf Maximum leistungsgetrimmte Eierlegerinnen unbedingt Legemehl, aber aus den genannten Überlegungen heraus würde ich es nie als alleiniges Futter anbieten und deswegen versuche ich, wenn ich ausgestllte Hybriden übernehme, diese uf eine möglichst große Vielfalt an Futterkomponenten umzustellen. Ich bin in der glücklichen Lage, daß meine Hühner ein wirklich vielfältig struktuiertes Umfeld mit Wald, Wiese, Misthaufen etc. zur Verfügung haben und auch bei Hennen, die niemals zuvor Tageslicht gesehen und Gras unter den Füßen hatten, die Instinkte soweit noch gut funktionieren und sie sehr schnell lernen, draußen zu finden, was ihnen not tut. Sie an anderes Futter aus dem Trog zu gewöhnen dauert mitunter schon länger, man könnte leicht auf den Gedanken kommen, sie brauchen nichts anderes, weil sie ja außer Legemehl nichts annehmen.
Ich kann aber immer wieder beobachten, daß Hennen, auch Hybridhennen, mit der Zeit lernen, die Futteraufnahme an ihren jeweiligen Bedraf anzupassen und sich aus dem angebotenen Futter das herauszusuchen, was sie aktuell grade brauchen. Da kann der Bedarf an Legemehl mal steigen, mal fallen, oder es wird mal aufällig viel Mais herusgepickt und Weizen z.B bleibt mehr als üblich liegen. Besondere Leckereien fallen natürlich aus diesem "Bedarfsspiegel" heraus und sind mit Augenmaß anzubieten, aber ich bin überzeugt, das selbst der oft als wertlos abgetane Salat seinen Platz im Futterangebot nicht umsonst hat.
Ich denke, die Vielfalt machts. Hühner sind keine an eine einzige Nahrungsquelle angepasste Spezialisten wie beispielsweise Pandas oder Koalas, sie brauchen von vielem etwas, um lange gesund zu bleiben. (Daß man es auch in dieser Hinsicht zu gut meinen und übertreiben kann ist natürlich auch klar....)
Noch was: Die Legeleistung bei Hennen ist erst mal unabhängig von der Tageslichtlänge, sie ist (wiederum nur nach meinen Beobachtungen) zum einen abhängig von der genetischen Veranlagung und zum anderen vom Futterangebot. Bei meinen Nichtlegehybriden kann ich beispielsweise durch ein erhöhtes Angebot an hochwertigem Eiweiß die Legebereitschaft fördern. Junghennen und Hennen, die nach der Mauser eine Legepause einschieben, lassen sich zusätzlich durch die Tageslichtlänge "pushen", indem sie bei länger werdenden Tagen (oder durch ein Lichtprogramm), zum Legebeginn angeregt werden. Hennen, die sich mitten in einer Legephase befinden, bringt auch wenig Licht nicht aus dem Takt. Hybridhennen schon gar nicht. Möglicherweise ist wenig Licht und damit eine nicht so optimale Futteraufnaahme für Hennen, die sowieso eine geringe Legeleistung haben, ein Grund, sich mit dem nächsten Ei noch etwas Zeit zu lassen. Hybridlegerinnen können das, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt.
Man muß bedenken: Ein Huhn, das genetisch die Veranlagung für beispielsweise maximal 150 Eier pro Jahr mitbringt, hat sehr viel mehr Möglichkeiten, sich an äußere Umstände anzupassen als eines, daß auf Grund seiner Genetik "gezwungenermaßen" bis zu 300 Eier pro Legejahr zustandebringt.
Ich kann aber immer wieder beobachten, daß Hennen, auch Hybridhennen, mit der Zeit lernen, die Futteraufnahme an ihren jeweiligen Bedraf anzupassen und sich aus dem angebotenen Futter das herauszusuchen, was sie aktuell grade brauchen.........Besondere Leckereien fallen natürlich aus diesem "Bedarfsspiegel" heraus und sind mit Augenmaß anzubieten, aber ich bin überzeugt, das selbst der oft als wertlos abgetane Salat seinen Platz im Futterangebot nicht umsonst hat.
Ich denke, die Vielfalt machts.......um lange gesund zu bleiben.
So sehe ich das auch.
Mate Kroate
29.11.2021, 10:32
So sehe ich das auch.
Genau so verhalten sich unsere ausgestalltet auch. Sie fressen anders als unsere Rassemädel. Solange ausgewogen gefüttert wird haben beide keine Probleme, auch wenn die Tage kürzer sind.
Vielen Dank für all eure Inputs.
Unsere 2 neuen Hühner haben Ende Dezember als es sehr warm wurde entschieden in die Mauser zu gehen und eine Legepause einzulegen. :dance
Wir hoffen nun das sie sich bis im Frühling zeit lassen um wieder zu legen und nächsten Winter wieder in die Pause gehen und so die Grundlage für ein langes Hühnerleben legen (:cool:)
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