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2Rosen
15.11.2021, 14:18
In der ZDF-Mediathek, Beitrag von letzter Woche.

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-taeglich-ein-tier-100.html

Wenn Flauschibälle über die Fließbänder purzeln.

Kükenmassen auf dem Fließband.
Tiere am Fleißband getötet und zerteilt.
Ein Tierleben im Sonderangebot.
Tierquälerei (nicht) gewollt.

Der Film zeigt wie pervers heutzutage mit die Ware Tier (hier Geflügel) umgegangen wird.

Das ist wohl gemerkt ein Vorzeigebetrieb der "dabei" gefilmt wurde.
Wie es in anderen, speziell bei der "Ausstallung" und dem Transport zugeht kann man sich denken.

Gallo Blanco
15.11.2021, 15:46
Ganz ehrlich?
So etwas schaue ich mir nicht mehr an.

Ich unterstüzte so etwas in keinster Weise und zermartere mir mein Gemüt nicht mit solchen Filmen kaputt.
Anschauen sollten das die Menschen, die nur Fleisch und Eier von gequälten Kreaturen essen.

Durch solche Filme und Peta bin ich mittlerweile zum (Fast-Vegetarier) geworden.

LG Stefan

maethy
15.11.2021, 15:48
Ist mir auch aufgefallen, wie die sortierten Küken aus den Röhren in die Transportkisten reingefeuert werden wie irgendein Stück Material. So schnell kann man nicht gucken wie die da rauskatapultiert werden. Ich frage mich nur wo da der Tierschutz bleibt. Es liegt womöglich daran, dass es von der Geflügelindustrie praktiziert wird mit ihrem in Teilen wohl rechtlich immunem Status.

zfranky
15.11.2021, 16:32
Den Film sollte sich mal insbesondere die Fraktion der Masthähnchen-Fans hier anschauen, die ja immer von sich behaupten, ihre Mastküken oder das Grillhähnchen am Grillwagen hätten so gar nichts mit Tierquälerei zu tun.

Blindenhuhn
15.11.2021, 17:02
Ich schaue mir solche Filme auch nicht mehr an. Da bin ich ganz bei Gallo Blanco. Alle (oder die meisten) hier, wissen ja, wie es in der Geflügelindustrie rundgeht.

2Rosen
15.11.2021, 17:10
Wegschauen oder "nicht mehr anschauen" ist verständlich aber keine Lösung.
Je mehr es sehen und evtl. auch nur ein oder zwei anderen darüber berichten oder verlinken um so besser.
Ich könnte auch :spei wenn ich das sehe wie die Lütten da durch die Gegend gefeuert werden.

Schnappi66
15.11.2021, 19:08
Also ich finde den Film gut gemacht. Vor allem, auch wenn er nicht so blutig und direkt brutal gemacht ist wie einige andere, welche ich schon gesehen habe.
Die schrecken zwar viel besser ab und solche würde ich in jeden Werbeblock bei jedem Film ab 21 Uhr packen um die Leute wachzurütteln, aber dieser Film hier eignet sich auch dazu, jüngere Zuschauer schon auf die Problematik hinzuweisen und zum nachdenken zu bringen. Vor allem zeigt er auch Alternativen auf wie Vegetarisches Essen.

Bibbibb
15.11.2021, 19:35
Irgendwer hat mal Fotos wie auf Zigarettenpäckchen vorgeschlagen. Aber das wird wohl eher nix werden.

Sonnenkuss
16.11.2021, 08:19
Ein Kuhkalb kostet im Moment 11 € und so werden sie dann eben auch behandelt.
Billiger als ein Zwerghase. Eine Schande!

Ich versuche meinen Milchkonsum einzuschränken, aber ich mag halt Käse sehr gern.... es ist ein Teufelskreis.

Schnappi66
16.11.2021, 08:43
Ein Kuhkalb kostet im Moment 11 €

Und das ist kein Schreibfehler? Vor 2 Jahren brachte ein Stierkalb 50 Euro, war das schon abartig wenig . Aber selbst 110.- Euro wären viel zu wenig. Da bleibt jegliche Wertschätzung auf der Strecke. :(

Kleinfastenrather
16.11.2021, 10:46
Ich find den Film auch gut gemacht.

Mich stört nur das für die breite Masse eher Fleischalternativen und Ersatzprodukte infrage kommen als Fleisch aus guter Haltung.
"Ein Leben für ein Stück Fleisch" bedeutet ja nicht unbedingt etwas schlimmes. Das Leben mit (vermeidbaren) Leid ist das Problem.
Ich habe schon das Gefühl das es immer mehr werden die lieber weniger und dafür besser essen. Trotzdem isst der Großteil wohl doch Fleisch aus "Massentierhaltung" sowie andere Lebensmittel aus nicht - sagen wir mal nachhaltigen Quellen. (Bei Kleidung usw. kann man es ja auch weiterspinnen)

Wie in dem Beitrag auch gesat wurde ist es wohl ein "aus den Augen, aus dem Sinn".

Ich habe auch noch vor ein paar Jahren gerne mal ein Schnitzel oder sonstiges gegessen, mittlerweile kann ich das nicht mehr ohne mir dabei Gedanken darüber zu machen, wie das Tier was ich da grade esse so gelebt hat, und verzichte deswegen lieber. Aber wahrscheinlich bin ich da einfach was anders. Auch weil ich genau weiß wie das Standard - Tier so gefüttert, gehalten, geschlachtet wird. Der Durchschnittsbürger kennt wohl nur Horror- oder Blümchenhaltungen.

Warum ist das Kalb denn so günstig? Ist halt ne Folge von "effektiver" "moderner" Landwirtschaft bzw. den Einflüssen von Politik, Konsument und der aktuellen Marktlage. Komplex, es hat ja vieles einen Einfluss. Z.B. auch die Sozial und Bildungspolitik auf die Ernährung.
Um sowas z.B. Milch zu bekommen die "Wegwerfkälber" nicht unterstützt muss man halt (privat) aktiv suchen und oft mehr Geld bezahlen (Ist oft denke ich eher eine Denkbarriere).

LG Thorben

Rohana
16.11.2021, 10:57
Kälber fallen im Milchbetrieb an, egal wie hoch oder niedrig der Preis, der mal dafür gezahlt wird. Wie möchtest du daran etwas ändern, Thorben?

Und wo bitteschön wird das "nicht unterstützt"? :laugh dort wo man gesext männlich Fleischrasse besamt?

Kleinfastenrather
16.11.2021, 11:26
Warum sollte ich an den anfallenden Kälbern was ändern wollen? Da hast du mich wohl falsch verstanden.

"Wegwerfkälber", also Kälber die überschüssig "produziert" werden und keinen Wert für den Landwirt haben werden dort "nicht unterstützt" wo ihnen der Wert gegeben wird den sie haben bzw. Lösungen gesucht werden. Wenn Besamung mit Fleischrasse ein Teil davon ist, von mir aus.

Ein (Bio-) Landwirt in meiner Heimat verfolgt seit einem Jahr ein anderes Konzept, besamt die Zuchttiere extra, behält alle Kälber und lässt die dann als Jungrind direkt auf dem Hof schlachten und vermarktet das Fleisch.
Das wäre eine Option es "nicht zu unterstützen".
Er liefert meine ich an Söbbeke.

LG Thorben

2Rosen
16.11.2021, 12:33
Warum sind denn die Viecher so billig, zum Ramsch und Wegwerfprodukt verkommen?
Weil auf Masse produziert wird und niemand die "Produzenten" daran hindert.
Dass das auf Dauer so nicht weiter geht wird selbst in dem Film klar und die Grenzen sind erreicht.
Trotzdem werden weiterhin billigen Überschuss produzierende Mast- Milch- und Eierfabriken zugelassen, ja gar mit EU Fördergeldern und diversen Agrarfonds unterstützt.
Das Gegenteil müsste der Fall sein.
Aber wenn bei Tieren bzw. Kälbern schon geschrieben wird dass sie "anfallen" kann die Wertschätzung dieser Lebewesen prognostiziert werden.

Rohana
16.11.2021, 12:48
Aber wenn bei Tieren bzw. Kälbern schon geschrieben wird dass sie "anfallen" kann die Wertschätzung dieser Lebewesen prognostiziert werden.
Es ist neutrale Sprache (sowas kennst du nicht, oder?) um auszudrücken dass etwas logischerweise passiert, obwohl es nicht der Haupt- oder Selbstzweck ist.
Im weiteren Sinne haben Kälber immer einen eigenen (Verkaufs)Wert, auch wenn sie nicht das Hauptprodukt sind - aber warum sind sie das nicht? Richtig, durch die fortschreitende Spezialisierung der Betriebe und daraus folgender Anpassung der Rassen bzw. Zuchtziele. Wir haben nunmal keine kleinen Gemischtbetriebe mehr mit zwei Kühen, fünf Schweinen und 20 Hühnern. Wir haben Milch ODER Fleischrassen, genauso wies Eier ODER Mastrassen bei den Hühnern hat. Das Zweinutzungshuhn in der Landwirtschaft ist grösstenteils Utopie, das Zweinutzungsrind allerdings in einigen Gegenden Deutschlands Standard und weiter im Kommen!

Der übertriebene Tierschutz wird Kälber demnächst wieder weiter ent-werten, dadurch dass die Aufzucht erzwungenermassen noch teurer wird, ein Preis den die Erzeuger zu zahlen verdammt sind, und der von der Abnehmerseite nicht aufgefangen wird - wie bei so vielen laut geforderten Auflagen. Die Erzeuger stehen nämlich allein damit im Regen, irgendwann sind die Ställe voll und die Tiere müssen weg, weder wir noch unsere Tiere sind Roboter mit An- und Ausschalter...
Alles selbst aufzuziehen ist eine Frage des Platzes @Thorben, den hat man - oder auch nicht (plus Schlacht und Vermarktungsmöglichkeit). Da tut die Molkerei rein gar nichts zur Sache.

Ach übrigens, Blauzunge und das Verhalten der Vet-Ämter hat zu einem massiven Preisverfall von Kälbern im betroffenen Gebiet geführt. Im Sinne von so massiv dass geschenkt schon "zu teuer" war. Interessiert kein Schwein in der Politik, und schon gar nicht irgendwelche Verbraucher. :roll

2Rosen
16.11.2021, 13:39
Es ist neutrale Sprache (sowas kennst du nicht, oder?)...

Doch in Zusammenhang mit Abfall- oder Nebenprodukten aus Industrie oder sonstewelcher Erzeugung, nicht bei Lebewesen.
Da sind unsere Sprache und Empfindung evtl. zu unterschiedlich.

Der Rest ist immer wieder kehrendes Blabla von den, ja ich schreib´s schon wieder, ewig Gestrigen.

Rohana
16.11.2021, 14:14
Der Rest ist immer wieder kehrendes Blabla von den, ja ich schreib´s schon wieder, ewig Gestrigen.
Weder von meinem Empfinden noch von Sprache scheinst du Ahnung zu haben. Sei froh dass du dein Geld woanders verdienst und fröhlich von der Quadratierung des Kreises fantasieren kannst.

Um nochmal auf Thorben zurückzukommen:


Mich stört nur das für die breite Masse eher Fleischalternativen und Ersatzprodukte infrage kommen als Fleisch aus guter Haltung.
Das sehe ich genauso. Die grosse Masse will - in Konsequenz! - die Massenproduktion. Alternative Handlungsweisen sind da, werden aber aus diversen Gründen nicht genutzt.

Und: Ersatzprodukte haben einen riesigen Marketingvorteil! Wer kann schon grossen Tierbabyaugen wiederstehen? Die bösen Bauern die Tiere töten (lassen) sind geldgeil (egal wie gut oder schlecht diese Tiere gelebt haben), wer Soja ausnutzt der tut noch was Gutes - um's mal übertrieben zu sagen.

2Rosen
16.11.2021, 15:36
Das erste lasse ich lieber unkommentiert ;), der letzte Satz ist zu polemisch um darauf ein zu gehen.

Beim Thema "Alternative Handlungsweisen", wie du es nennst, liegst du leider auch wieder völlig daneben.
Da kann ich dir nur den wohlgemeinten Tipp geben dich auch als Erzeuger*in in deiner Branche doch etwas besser über Konsumenten und deren Wünsche informieren.

Schaust Du...
https://www.foodwatch.org/de/informieren/bio-landwirtschaft/zahlen-daten-fakten/
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutsche-kaufen-mehr-bio-fleisch-marktanteil-jedoch-weiter-gering-17200542.html

Gallo Blanco
16.11.2021, 15:56
Beim Thema "Alternative Handlungsweisen", wie du es nennst, liegst du leider auch wieder völlig daneben.
Da kann ich dir nur den wohlgemeinten Tipp geben dich auch als Erzeuger*in in deiner Branche doch etwas besser über Konsumenten und deren Wünsche informieren.

Schaust Du...
https://www.foodwatch.org/de/informieren/bio-landwirtschaft/zahlen-daten-fakten/
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutsche-kaufen-mehr-bio-fleisch-marktanteil-jedoch-weiter-gering-17200542.html

Ist schon richtig, aber wollen wirklich so viele Bio-Fleisch?
Ich kenne eher die, die Unmenegen von Discounterware kaufen und dann auch noch den Mülleimer mit füttern.

Und hat man mit diesen Fleischfabriken soweit bekommen, das wir fast keine Milchprodukte mehr kaufen und Fleisch max. 2 mal im Jahr und dann auch nur Schafsfleisch das "bio-ähnlich" und direkt um die Ecke gehalten wird.

Mag sein das vermehrt nach Bio gefragt wird, aber in meinen Augen noch viel zu wenig.

LG Stefan

2Rosen
16.11.2021, 16:06
Ich kenne eher die, die Unmenegen von Discounterware kaufen und dann auch noch den Mülleimer mit füttern...

Viel zu billig alles, sag ich ja.
Wer Geld hat viel weg zu werfen kann auch den höheren Preis für besser oder nachhaltiger erzeugte Produkte zahlen - dann werden Nahrungsmittel evtl. auch mehr gewürdigt.
Da verstehe ich auch wieder die Erzeuger nicht wenn sie sehen wie die Früchte ihrer Arbeit im Abfall landen und trotzdem weiter billig überproduzieren.
Richtig teuer machen das Zeug und von mir aus Einfuhrzölle auf Importbilligware (ich weiß das ist allein schon nach EU-Recht sicher so nicht möglich), mit Überschüssen Tierwohl und Haltungsformen fördern und die passenden Erzeuger unterstützen.

Gallo Blanco
16.11.2021, 16:14
Da verstehe ich auch wieder die Erzeuger nicht wenn sie sehen wie die Früchte ihrer Arbeit im Abfall landen und trotzdem weiter billig überproduzieren.
Richtig teuer machen das Zeug und von mir aus Einfuhrzölle auf Importbilligware (ich weiß das ist allein schon nach EU-Recht sicher so nicht möglich), mit Überschüssen Tierwohl und Haltungsformen fördern und die passenden Erzeuger unterstützen.

100% Zustimmung.

Ich kann Menschen nicht verstehen die ihre Tiere so dermassen mies halten und dann noch in den Spiegel schauen können und nicht einmal ein schlechtes Gewissen bekommen.

Wie kann man frischgeschlüpfte Küken töten?
Wie kann man Schweine ein kurzes Leben lang nur eingesperrt halten, ohne Tageslicht?
Wie kann man Kühe dauerträchtig halten damit sie massig Milch geben?
Wie kann man frischgeborene Kälber der Mutterkuh wegnehmen?

(...)

LG Stefan

sternenstaub
16.11.2021, 17:15
Vielen Dank für den Link zu der Sendung.

Da solche Schuldzuweisungs-Diskussionen gern ausufern, schließe ich das Thema mal hier an dieser Stelle mit folgendem Zitat: "Beurteile nie einen Menschen, bevor du nicht mindestens einen halben Mond lang seine Mokassins getragen hast."