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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lange Hühner transportieren? 8000km Umzug mit Huhn?



lavanda
24.10.2021, 14:59
Hallo an diese wunderbare und hilfreiche Community!

Wir wohnen an Kanadas Ostküste und so wie es aussieht, werden uns bald riesige Windräder vor die Nase gebaut. Daher möchten wir in unseren vorherigen Wohnort zurückziehen - Kanadas Yukon, also knapp 8000km nordwestlich vom jetzigen Standort.
Wir haben uns hier Hühner zugelegt und ich habe jedes einzelne ins Herz geschlossen. Gerne würde ich sie mitnehmen, da ich hier niemanden kenne, der sich wie wir mit Herzblut um die Tiere kümmern würde. In der Regel eher nur max. in Richtung Bodenhaltung, ggf. noch mini-Auslauf.
Sie sind sehr zutraulich, können auf dem gesamten Grundstück laufen (bleiben jedoch immer auf ca. 3000qm um Haus und Stall herum), kriegen gutes Futter, täglich Rohkostleckerli, völlig verzogene Hühner halt.

Wir würden viele Umstände für den Transport in Kauf nehmen (bspw deren Stall (2,4x3,6m) auf Lasterladefläche mit kleinen gesicherten Bereichen für während dem Fahren). Trotzdem wollen wir natürlich nicht, dass die Tiere vor Stress tot umfallen. Ich befürchte, dass der Transport wesentlich zu lang sein würde. Bei unserem letzten Umzug waren wir 12 Tage unterwegs.

Hat hier jemand schonmal einen längeren Transport durchgeführt? Wie haben die Hühner das verkraftet? Wie ist Eure generelle Meinung dazu? Bitte nicht nur unkonstruktiv auf uns einprügeln, weil uns sehr wohl bewusst ist, dass das ein massiver Transport wäre.

Danke für Eure Zeit!
Liebe Grüße aus dem windigen Cape Breton

chtjonas
24.10.2021, 15:53
Hallo und schön, dass Du das Forum nutzt!

Ich musste zum Glück noch nicht mit meinen Hühnern umziehen, aber ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich würde wohl auch alles dransetzen, die Tiere mitzunehmen.

Um wieviele Hühner handelt es sich denn?

Würde die Möglichkeit bestehen, die Hauptfahrzeiten in die Nachtstunden zu verlegen?
Und wäre die Fahrleistung pro Tagesstrecke auch zu verkürzen? Mit verlängerten Standzeiten zum Ausruhen und vielleicht der Möglichkeit des einen oder anderen Tag Pause. Eventuell mit mobilem Steckzaun um einen Auslauf zu improvisieren?

lavanda
24.10.2021, 16:18
Liebe Christina,

danke für Deine Antwort. Wir haben 12 Hühner.
Wir hätten kein Problem, nachts zu fahren. Das ist eine klasse Idee!
In Kanada sind die Geschwindigkeiten auf 90-110km/h begrenzt und mit Hänger würden wir nicht über 100 fahren. Wir sind täglich zwischen 500-800km gefahren, so in die Richtung würden wir wohl wieder in die andere Richtung unterwegs sein. Andererseits haben wir Zeit und könnten tatsächlich kürzere Strecken einplanen.
:D stelle mir gerade unseren Umzugstross vor. Fahren zu einem Park, bauen den Zaun auf und lassen die Hühner scharren. �� Da heißt es dann sicher wieder "die verrückten Deutschen". �� Aber theoretisch könnte das klappen.

Danke für Deine Gedanken hierzu. Lässt mich hoffen. Haben zum Glück noch einige Monate Planungszeit.

Liebe Grüße, Tina

Sulmtaler forever
24.10.2021, 16:25
Wie werdet ihr im Yukon wohnen? Haben die Tiere dann auch Auslauf? Was ist mit Wildtieren die dort ja vermehrt in den Wäldern sind. Nicht, dass du den Hühner die Strapazen zumutest und dann werden sie Abendessen für ein Wildtier.
Ich kann dich wirklich gut verstehen. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn du sie in große Käfige packst, sie die Zeit überstehen. Z.b. die Ausstellungskäfige hier sind 70x70cm für ein großes Huhn. Sie können sich darin wenigstens bewegen. Sowas in der Art.

maethy
24.10.2021, 16:34
Wenn man bedenkt, dass u.a. hierzulande die Hühner bei Stallpflicht ihr Leben monatelang unter engen Verhältnissen fristen müssen dann dürfte der Transport unter Inkaufnahme des Geschunkels, an das sie sich gewöhnen werden, auch nichts ausmachen.

PS: Meine Schwester hat einen Hund einer zumindest hier seltenen Rasse, dessen Rassebezeichnung den Namen der von dir im Profil angegebenen Gegend trägt. Es ist ein toller Hund.:)

chtjonas
24.10.2021, 16:52
...
:D stelle mir gerade unseren Umzugstross vor. Fahren zu einem Park, bauen den Zaun auf und lassen die Hühner scharren. �� Da heißt es dann sicher wieder "die verrückten Deutschen". �� Aber theoretisch könnte das klappen.
...


Mit den "verrückten Deutschen" kann man aber gut leben. :laugh

Wir sind ja eigentlich nach Argentinien um einen Teil des Jahres in unserem Caddy mit Dachzelt Südamerika zu bereisen.
Tja, dann kam Covid. Und dann kamen die Hühner ...:kicher:

Da habe ich dann in Gedanken auch schon mal durchgespielt, 2 oder 3 Hennen mit auf Reisen zu nehmen: Stall auf unseren "Paulchen"-Fahrradträger montieren, am Stellplatz dann einen Steckzaun um das Auto rum ...
:weglach

Dorintia
24.10.2021, 16:59
Puuuhhh, schwierig....
Auf jeden Fall würde ich das mit den Hühnern vorher trainieren.
Also wenn man bspw. ein mobiles Gatter mit Sichtschutzplanen und möglichst oben Abdeckung aufbaut und dann die Transportkisten oder den Stall (das müsste man noch diskutieren was sinnvoll ist) reinstellt, das sie das kennen und problemlos rausgehen um sich die Füße zu vertreten.
Ich würde die Gatterzeit von 1 bis 2 Stunden auch auf vor die Dämmerung legen und das so antrainieren, damit die Hühner dann möglichst alleine wieder die Kisten/den Stall aufsuchen.
Ansonsten ist beim Fahren eine gute Belüftung äußerst wichtig.
Und ich würde alles so planen das man außer die 1 bis 2 Stunden eigentlich immer fährt und wenn das eben heißt mehr Fahrer zu organisieren. Ich halte jeden Tag den man einsparen kann für sinnvoll.

Mara1
24.10.2021, 17:22
Da habt ihr euch ja etwas vorgenommen, 8000km, das ist mal eine Strecke. Aber ich würde die Hühner auch mitnehmen.

Nachts fahren würde ich nicht, jedenfalls nicht der Hühner wegen. Höhere Unfallgefahr, ich finde nachts fahren anstrengender und tagsüber schlafen kann man auch nicht so gut. Was die Hühner betrifft stelle ich mir vor, daß sie das Geschaukel tagsüber leichter verkraften als nachts.

Ihr würdet den Stall mitnehmen? Das ist doch ein guter Plan, wenn das machbar ist. Ich würde sie während der Fahrt halt nicht auf Stangen sitzen lassen, damit sie nicht abstürzen, wenn man z.B. mal scharf bremsen muß. Aber wenn sie am Boden sind, Futter und Wasser haben und vielleicht auch etwas zum Scharren als Beschäftigung, denke ich, daß sie das ganz gut verkraften. Damit das Wasser nicht überall herumschwappt könntest du die Hühner schon vorher an eine Nippeltränke gewöhnen, oder halt immer während den Pausen Wasser anbieten. Ich denke ich würde einfach im Stall die Stangen entfernen und alles, wo sie sonst drauf hüpfen, damit sie auf dem Boden bleiben müssen. Und dann ist das halt mal wie ein paar Tage Stallpflicht, nur mit etwas zusätzlichem Geschaukel.

Ob ich das mit Steckzaun und so machen würde.... eher nicht. Meine Vermutung wäre, daß täglich Auslauf in neuer Umgebung eher Streß als Erholung für sie wäre. Und wenn sie sich vor irgend etwas erschrecken und über den Steckzaun flattern kann das böse enden. Dann lieber mal ein paar Tage im vertrauten Stall und dort gut versorgen. Schön dick Einstreu rein, damit sie nicht herumrutschen wenn es schaukelt, und man kann da mal leckere Körner oder so drin verteilen, damit sie etwas zum Scharren haben.

Ich finde dein Vorhaben sehr spannend und würde mich freuen, wenn du berichtest, wie es weiter geht.

LG
Mara

maethy
24.10.2021, 17:33
Ich würde da nichts "trainieren". Dieses Rumgehampel würde mehr Stress machen als der Transport an sich.

Silmarien
24.10.2021, 17:50
Ist eigentlich ausgeschlossen, dass an eurem neuen (alten) Wohnort ebenfalls Windradparks entstehen?
Was hatte euch zu dem ersten Umzug bewogen, ist dieser Grund nicht mehr relevant? Eine nähere Umzugsmöglichkeit gibt es nicht?

Orpington/Maran
24.10.2021, 17:58
Das klappt, bei “ little house on the prairie” haben sie auch die Hühner mitgenommen, wenn ich mich richtig erinnere in Körben, und morgens und abends ( in modernen Zeiten mit Fllexinette/Steckzaun?) noch etwas draußen gelassen
Grüße an meine alte Heimat :love es gibt dort die Rasse Chantecler, die sind besonders gut angepasst für Kälte ;)

Sulmtaler forever
24.10.2021, 18:07
Eine andere Frage ist, dürft ihr sie über die Province Grenze bringen? Ihr müsst ja auch über einige andere Provincen fahren, Gibt es da Restriktionen? Ich weiß in den USA gibt es die.

Dorintia
24.10.2021, 18:18
Da meine Hühner auch bei Stallpflicht zumindest die Voliere haben, kann ich mir mind. 10 Tage nur in einem kleinen Stall wirklich nicht vorstellen...
Was wird da aus den Muskeln und Gelenken wenn sie sich nicht wirklich bewegen können?

maethy
24.10.2021, 19:25
Da meine Hühner auch bei Stallpflicht zumindest die Voliere haben, kann ich mir mind. 10 Tage nur in einem kleinen Stall wirklich nicht vorstellen...
Was wird da aus den Muskeln und Gelenken wenn sie sich nicht wirklich bewegen können?

Glucken hocken schon mal einen Monat lang (die erste Woche als Sitzfestigkeitstest) und überleben es auch körperlich unbeschadet.

Dorintia
24.10.2021, 19:30
Die nehm ich von Nest bzw. stehen die alleine auf wenn sie wollen.
Im übrigen tickt der Stoffwechsel einer Glucke dann auch bissl anders, Hormone....

Aber wenn ihr präferiert sie einfach ohne Bewegung über die vielen Tage zu transportieren bin ich noch mehr dafür wenn irgendmöglich die Fahrtzeit zu straffen.
Unser Tierschutzgesetz sagt glaub ich 19 Stunden, ja ich weiß zu noch viel schlechteren Bedingungen, das muss jetzt keiner anführen. Aber viel anders scheinen mir jetzt die vielen Tage auch nicht....

Jorg
24.10.2021, 19:41
Moin,

ich würde bei dem geplanten Transport am ehesten Augenmerk auf den Anhänger legen.
Besonders in Planenhänger kommt bei der Fahrt ein immenser Windzug zustande.
Zug ist das, was Hühner am wenigsten abkönnen.

Viel Erfolg!

sil
24.10.2021, 19:42
Den Transport an sich würde ich ohne Bedenken den Hühnern zumuten. sicher gibt es für sie Schöneres als so eine lange Reise unter zwangsläuig beengten Verhältnissen, aber mit ein wenig Aufmersamkeit und Augenmass sollten sie das gut wegstecken.
Wie ich es machen würde:
Zwei größere Käfige organisieren - Meerschweinchenkäfige z.B - in jeden sechs Hühner packen, die Käfige sind groß genug, daß man da auch Futter und Wasser reinstellen kann. Während der Fahrt ist es grundsätzlich besser, die Hühner haben nicht allzuviel Platz. Für die Pausen ein zusammenklappbares Freilaufgitter mit oberer Abdeckung mitführen, das kann man anders als einen Steckzaun überall schnell aufbauen, die Hühner können sich darin die Beine vertreten, irgendwo in Gras oder Laub scharren, ein bißchen Sonne tanken und zur Not auch nur ein paar auf Asphalt gestreute Körnchen picken. In ihnen völlig fremder Umgebung sollten sie nicht zuviel Platz nutzen können, lieber nur wenige, "vertraute" Quadratmeter. Als Gewohnheitsjunkies bedeutet ihnen eine fremde Umwelt erst mal Stress. Voraussetzung ist natürlich, daß Eure Hennen sich ohne Aufregung greifen und händeln lassen, ansonsten wird das ständige raus aus dem Käfig, rein in den Käfig schnell zu einer Quälerei für alle.

Schnappi66
24.10.2021, 21:10
Finde ich Klasse, daß ihr die Hühner mitnehmen wollt. Für den Transport hätte ich gar keine Bedenken, vor allem, wenn der Stall mit kommt. Besser geht´s ja gar nicht. Und was sind mal 2 Wochen im Stall eingeseprrt im Gegensatz zu einem langen weiteren tollen Leben bei Euch. Bei Stallpflicht lben die meisten armen Tiere wesentlich länger beengt.

Ihr dürftet ja zum Großteil auf Highways unterwegs sein. D.h. ziemlih gerade und gleichmäßige Fahrt. Nachts ist evtl. weniger Verkehr und noch gleichmäßigeres Fahren möglich.
Ich würde die Tiere frei im Stall lassen. Ist ja nicht mit Stadtfahrten oder Serpentinen in Deutschland oder Österreich zu vergleichen. Bei Bereichen ohne Highway kann man sie ja zeitweise in kleinere Abteile setzen.
Was ich zur Sicherheit machen würde falls man echt mal Vollbremsung macht wenn sie ganz frei sind:
An der Vorderseite würde ich innen mit etwas, ca 30 -40 cm Abstand zur Wand, einen Aufprallschutz hintackern.Z.B. gespannte Stoffbahnen, welche bei einem Aufprall durch Vollbremsung die Tiere abfedern würden.
Daß es wackelt und schwankt sehe ich jetzt weniger als Problem, Hühner sitzen ja auch Tag und Nachts auf Bäumen auf schwankenden Ästen. Da gewöhnen sie sich schnell dran und können auch balancieren. Damit sie auch zur Ruhr kommrn und tagsüber auch genug zum fressen und ruhen kommen, würde ich die Fahrzeiten spalten, so daß Tag und Nacht teile Fahrt teils Ruhe ist. Hilfreich wäre evtl. auch eine Cam im Stall. Dann sieht man während der Fahrt was für die Tiere streßfreier ist. Viel Platz oder wenig, Tag oder Nacht. Gibt´s z.B. für Pferdehänger und überträgt dann direkt ins Zugfahrzeug bzw, Fahrerkabine.
Ob die Tiere in den Pausen mal raus dürfen, idealerweise solche 1,20 x 2 m Kaninchenausläufe aus festem Gitter ringsum und oben, würde ich von der Zahmheit der Tiere beim einsetzen uns rausnehmen abhängig machen.

Wünsche euch einen guten Umzug, gute Fahrt und möglichst wenig Streß auch für Euch.

lavanda
25.10.2021, 00:49
Wie werdet ihr im Yukon wohnen? Haben die Tiere dann auch Auslauf? Was ist mit Wildtieren die dort ja vermehrt in den Wäldern sind. Nicht, dass du den Hühner die Strapazen zumutest und dann werden sie Abendessen für ein Wildtier.
Ich kann dich wirklich gut verstehen. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn du sie in große Käfige packst, sie die Zeit überstehen. Z.b. die Ausstellungskäfige hier sind 70x70cm für ein großes Huhn. Sie können sich darin wenigstens bewegen. Sowas in der Art.

Hallo Astrid,

danke für Deine Antwort. Deine Feststellung, dass im Yukon mehr Wildtiere unterwegs sind ist absolut korrekt. Die Hühner würden anfangs mindestens einen großen Freilauf haben. Da wir so gut wie immer zu Hause sind und wir einen auf die Hühner aufpassenden Hund haben, wäre die bevorzugte Lebensweise definitiv wieder der Freilauf. Ich hatte in der Vergangenheit eine etwas zu direkte Begegnung mit einem Bären, also ist der Plan, das Grundstück großteils bzw. zumindest den "direkten" Bereich von je nach Grundstücksbeschaffenheit 1000-4000 qm einzuzäunen. Ist natürlich keine Garantie, dass nichts rein kommt, aber es hilft ungemein. Hier in Nova Scotia müssen wir auch schon aufpassen. Dank Hund sind unsere größte Sorge aktuell aber "nur" Adler und Eule. Alles andere hält sich bislang zum Glück von den Hühnis fern.
Andere Antworten auf meine Fragestellung beinhalten auch Käfige zum Transport. Das ist auch ein guter Tipp. Wir müssen uns noch schlau machen, was am sinnvollsten wäre. Wenn Käfig für die Fahrtzeiten, welche Größe. Auslauf oder nicht am Ziel usw.

Bin begeistert von all den Antworten und werde die nächsten Monate definitiv hin und her planen.

LG, Tina

lavanda
25.10.2021, 00:55
Wenn man bedenkt, dass u.a. hierzulande die Hühner bei Stallpflicht ihr Leben monatelang unter engen Verhältnissen fristen müssen dann dürfte der Transport unter Inkaufnahme des Geschunkels, an das sie sich gewöhnen werden, auch nichts ausmachen.

PS: Meine Schwester hat einen Hund einer zumindest hier seltenen Rasse, dessen Rassebezeichnung den Namen der von dir im Profil angegebenen Gegend trägt. Es ist ein toller Hund.:)

Danke für Deinen Beitrag, maethy. :)
Das ist ein guter Hinweis mit der Stallpflicht, so habe ich das noch gar nicht gesehen (hier gibt es das nicht, dass Geflügel wegen Vogelgrippe eingesperrt werden muss). Dass sich die Hühner an das Geschaukel gewöhnen haben auch andere angemerkt. Die Hühner sind wahrscheinlich härter im nehmen als ich ihnen zutraue. Verhätschel sie einfach zu sehr.

Die Nova Scotia Duck Tolling Retriever sind wunderschön und tatsächlich recht selten. Hier habe ich noch keinen einzigen gesehen. :kein

lavanda
25.10.2021, 00:59
Mit den "verrückten Deutschen" kann man aber gut leben. :laugh

Wir sind ja eigentlich nach Argentinien um einen Teil des Jahres in unserem Caddy mit Dachzelt Südamerika zu bereisen.
Tja, dann kam Covid. Und dann kamen die Hühner ...:kicher:

Da habe ich dann in Gedanken auch schon mal durchgespielt, 2 oder 3 Hennen mit auf Reisen zu nehmen: Stall auf unseren "Paulchen"-Fahrradträger montieren, am Stellplatz dann einen Steckzaun um das Auto rum ...
:weglach

:D spannend, wie das Leben oft spielt. Wir wollten ursprünglich die Panamericana bereisen und sind ganz bald im Yukon hängengeblieben. In Deutschland hatten wir auch einen Camper der ebenfalls Paulchen hieß. ;)
Wartet Ihr in Argentinien also das Ende von Covid bzw. ein wieder normaleres Reisen ab?

zfranky
25.10.2021, 01:00
Ein Tipp ist mir noch in den Sinn gekommen:
Gib kurz vor und während des Transports hochdosiert Vit C ins Trinkwasser. Das reduziert deutlich die Stressanfälligkeit der Tiere. Die Dosierung ist 2-3 Gramm pro Liter Trinkwasser.

Liebe Grüße

Frank

lavanda
25.10.2021, 01:05
Puuuhhh, schwierig....
Auf jeden Fall würde ich das mit den Hühnern vorher trainieren.
Also wenn man bspw. ein mobiles Gatter mit Sichtschutzplanen und möglichst oben Abdeckung aufbaut und dann die Transportkisten oder den Stall (das müsste man noch diskutieren was sinnvoll ist) reinstellt, das sie das kennen und problemlos rausgehen um sich die Füße zu vertreten.
Ich würde die Gatterzeit von 1 bis 2 Stunden auch auf vor die Dämmerung legen und das so antrainieren, damit die Hühner dann möglichst alleine wieder die Kisten/den Stall aufsuchen.
Ansonsten ist beim Fahren eine gute Belüftung äußerst wichtig.
Und ich würde alles so planen das man außer die 1 bis 2 Stunden eigentlich immer fährt und wenn das eben heißt mehr Fahrer zu organisieren. Ich halte jeden Tag den man einsparen kann für sinnvoll.

Danke für Deine Antwort, Dorintia. Wenn wir mit mobilem Gatter arbeiten, dann macht das rauslassen vor der Dämmerung absolut Sinn. :) Unsere Hühner sind sehr zutraulich, da ich täglich mehrere Stunden mit ihnen verbringe. Da hoffe ich, dass wir ohne Training ein Füße vertreten hinkriegen. Aber aktuell sind wir ohnehin erst in der Planungsphase. Andere Antworten weisen mit Hinweis auf Stallpflicht darauf hin, dass der Stall alleine ausreichen könnte. Das behalten wir alles auch mal im Hinterkopf. Die Hühner gehen nämlich auch tagsüber gerne mal in den Stall und sitzen dort im Einstreu rum oder scharren.

lavanda
25.10.2021, 01:23
Da habt ihr euch ja etwas vorgenommen, 8000km, das ist mal eine Strecke. Aber ich würde die Hühner auch mitnehmen.

Nachts fahren würde ich nicht, jedenfalls nicht der Hühner wegen. Höhere Unfallgefahr, ich finde nachts fahren anstrengender und tagsüber schlafen kann man auch nicht so gut. Was die Hühner betrifft stelle ich mir vor, daß sie das Geschaukel tagsüber leichter verkraften als nachts.

Ihr würdet den Stall mitnehmen? Das ist doch ein guter Plan, wenn das machbar ist. Ich würde sie während der Fahrt halt nicht auf Stangen sitzen lassen, damit sie nicht abstürzen, wenn man z.B. mal scharf bremsen muß. Aber wenn sie am Boden sind, Futter und Wasser haben und vielleicht auch etwas zum Scharren als Beschäftigung, denke ich, daß sie das ganz gut verkraften. Damit das Wasser nicht überall herumschwappt könntest du die Hühner schon vorher an eine Nippeltränke gewöhnen, oder halt immer während den Pausen Wasser anbieten. Ich denke ich würde einfach im Stall die Stangen entfernen und alles, wo sie sonst drauf hüpfen, damit sie auf dem Boden bleiben müssen. Und dann ist das halt mal wie ein paar Tage Stallpflicht, nur mit etwas zusätzlichem Geschaukel.

Ob ich das mit Steckzaun und so machen würde.... eher nicht. Meine Vermutung wäre, daß täglich Auslauf in neuer Umgebung eher Streß als Erholung für sie wäre. Und wenn sie sich vor irgend etwas erschrecken und über den Steckzaun flattern kann das böse enden. Dann lieber mal ein paar Tage im vertrauten Stall und dort gut versorgen. Schön dick Einstreu rein, damit sie nicht herumrutschen wenn es schaukelt, und man kann da mal leckere Körner oder so drin verteilen, damit sie etwas zum Scharren haben.

Ich finde dein Vorhaben sehr spannend und würde mich freuen, wenn du berichtest, wie es weiter geht.

LG
Mara

Hallo Mara,

Danke für Deine Hinweise. Stimmt, unter tags dürften die Hühner das Gewackel tatsächlich besser ausgleichen können als nachts. Nachts haben sie ja definitiv mehr Probleme sich zurechtzufinden. Dann sind die Nachtfahrten doch gestorben. Puh, ein Bedenken weniger.

Die Hühner haben im Stall bereits die Nippeltränke drin, das Thema Wasser wäre damit also auch kein Problem. Die Idee mit der Stall-Mitnahme wäre nur eine Option. Mal sehen, was am Ende rauskommt. Stall mitnehmen würde gleichzeitig auch bedeuten, dass wir definitiv einen richtig großen Truck brauchen und dafür dann vielleicht auch einen Fahrer... Oder Hab und Gut per Transportunternehmen und wir mit einem kleineren Hänger und Hühnerhaus drauf. Alles mal durchplanen und kalkulieren.
Stimmt, Stangen raus für die Fahrtzeiten. Zum Glück ist der Stall geräumig genug, dass sie unten rumwuseln können. Dick Einstreu würden wir auf jeden Fall machen. Schon alleine um alles an Flüssigkeiten (Stress-Durchfall, überschwappende Becher unter den Nippeltränken) bestmöglich aufgesaugt und dann entsorgt zu kriegen.
Andere schrieben auch, dass es in D durchaus auch längere Stallzeiten gibt. Das spricht definitiv für eine Überfahrt ohne Freilauf und im blödesten Fall Stress durch neue Umgebungen. Die Hühnis werden eh schon Stress durch die ganzen Geräusche haben (hier ist der nächste Nachbar 200m weg und wir wohnen ziemlich am Ende einer 3km langen Nebenstraße). :unsicher

Sobald wir wissen, was wir machen, werde ich gerne berichten. :)
Im besten Fall werden die doofen Windräder abgeblasen und wir bleiben doch hier - wobei das Herz irgendwie am hohen Norden hängt. :roll

LG, Tina

lavanda
25.10.2021, 01:42
Ist eigentlich ausgeschlossen, dass an eurem neuen (alten) Wohnort ebenfalls Windradparks entstehen?
Was hatte euch zu dem ersten Umzug bewogen, ist dieser Grund nicht mehr relevant? Eine nähere Umzugsmöglichkeit gibt es nicht?

Ausgeschlossen ist leider gar nichts auf dieser Welt. ABER: Hier in Nova Scotia ist sehr viel Wind, der genutzt werden soll. Die Fläche ist wesentlich kleiner, was zwangsläufig zu mehr Konflikten zwischen Windpark und Anwohnern führt. Durch die höhere Population herrscht auch eine bessere Grund-Infrastruktur, sprich die Betreiber haben es relativ leicht, einen Windpark zu bauen. Im Yukon gibt es hunderte Kilometer, wo nichts ist. Noch nicht mal Stromleitungen.
Unser erster Umzug (noch ohne Hühner) fand schlicht und ergreifend statt, weil wir uns hier ein ordentliches Grundstück und ein Dach über dem Kopf leisten konnten. Im Yukon hätten wir uns noch nicht mal ein kleines Grundstück zulegen können, geschweige denn eines mit Haus darauf. Wir kannten Nova Scotia von früher und fanden es damals nicht schlecht. Also sind wir ins Bekannte gezogen statt in eine neue unbekannte Provinz. Durch diverse Umstände ist das mit dem fininziellen nun ein wenig anders. Der ursprüngliche Grund für einen Umzug ist also weggefallen. Und unser Herz hängt irgendwie am Yukon. Auch ist es uns hier in Nova Scotia zu eng - für Europäer unverständlich (hätten nie gedacht, dass wir es hier mal zu eng finden würden, wenn man aber die möglichen Weiten kennt, dann vergleicht man zwangsläufig und fühlt sich schon von den Lautsprecherboxen der Nachbarn in 200m Entfernung gestört). Im Yukon möchten wir gerne wieder off grid leben. ;)

lavanda
25.10.2021, 02:02
Das klappt, bei “ little house on the prairie” haben sie auch die Hühner mitgenommen, wenn ich mich richtig erinnere in Körben, und morgens und abends ( in modernen Zeiten mit Fllexinette/Steckzaun?) noch etwas draußen gelassen
Grüße an meine alte Heimat :love es gibt dort die Rasse Chantecler, die sind besonders gut angepasst für Kälte ;)

:D jetzt läuft gerade wieder ein Film in meinem Kopf ab: die durchgeknallten Deutschen mit Pferdekutsche und Hühnern unterwegs. Wie viele Wochen würden wir da wohl brauchen.
Danke für den Hinweis mit den Chanteclers. Die hatten wir ursprünglich in der engeren Rasse-Auswahl. Wir hatten uns bewusst gegen Chantecler entschieden, weil sie frei laufen sollten, ohne zu leicht von Adlern entdeckt zu werden. Es ist erstaunlich, wie leicht selbst ich blindes Huhn weiße Hühner in einem hunderte Meter entfernten Feld erkennen kann. :( Unsere jetzigen Hühnis sehe ich oft ewig nicht, weil sie mit den Gräsern, Büschen und Wald verschmelzen. Haben wegen der Robustheit mit Isländern und Appenzeller Barthühnern beginnen wollen. Leider ist es hier für seltenere Rassen schwer gute Genetik zu kriegen. Daher sind wir bei den Barthühnern und großteils den einfach zu findenden Barneveldern gelandet und haben es nicht bereut. :) Chantecler sind aber definitiv im Hinterkopf. ;)

lavanda
25.10.2021, 02:13
Eine andere Frage ist, dürft ihr sie über die Province Grenze bringen? Ihr müsst ja auch über einige andere Provincen fahren, Gibt es da Restriktionen? Ich weiß in den USA gibt es die.

Soweit uns bekannt, gibt es hier solche Regularien nicht. Man kann Hühner theoretisch auch per Paket oder Luftfracht versenden. Da uns die Küken dann leid getan hätten, sind einige Rassen von guten Züchtern bei unserer ersten Recherche direkt rausgefallen. :( Mit Obstbäumen sähe die Sache schon wieder anders aus. Es gibt es zwischen den Provinzen zum Glück keine Kontrollen wie bspw bei Grenzüberschreitung zu den USA. Dass es innerhalb der USA solche Regeln gibt, ist mir neu. Sachen gibt´s.

chtjonas
25.10.2021, 02:23
:D spannend, wie das Leben oft spielt. Wir wollten ursprünglich die Panamericana bereisen und sind ganz bald im Yukon hängengeblieben. In Deutschland hatten wir auch einen Camper der ebenfalls Paulchen hieß. ;)
Wartet Ihr in Argentinien also das Ende von Covid bzw. ein wieder normaleres Reisen ab?

Naja, unsere ganz ursprünglichen Pläne (ein halbes Jahr Argentinien mit viel Reisen, ein halbes Jahr Deutschland mit mehr oder weniger viel Arbeit) werden wohl so nicht mehr klappen. :neee:

Zum einen wurde mir mein Job gekündigt (bin nicht traurig!) nachdem ich im April 2020 nicht wie vereinbart wieder aufgetaucht bin, zum anderen fühle ich mich hier mittlerweile so s..wohl, dass ich gar keine Lust mehr auf Deutschland habe.

Mein Mann ist seit Juni bis Dezember in Berlin und arbeitet fleißig (selbständiger Elektriker) und will das auch im nächsten Jahr (dann aber Mai-Okt) so machen. Ich werde wohl nur ein paar Wochen zu Besuch in die alte Heimat fliegen. Da wir beide schon berentet sind, zwar mit Minirente, können wir uns das hier aber trotzdem leisten.
In der Zeit versorgt dann der Nachbar die Hühner (hat auch selbst welche) und den Hund (zugelaufen und er hat uns dann adoptiert). :laugh

Wenn wir mal ein paar Wochen hier in Argentinien, Chile, Uruguay ... reisen, wird auch der Nachbar einspringen. Wir haben mittlerweile eine automatische Hühnerklappe und Kameraüberwachung.

Eure Geschichte ist ja auch superinteressant!!!

Tja, wirklich, "wie das Leben so spielt"
:juggle

lavanda
25.10.2021, 02:27
Die nehm ich von Nest bzw. stehen die alleine auf wenn sie wollen.
Im übrigen tickt der Stoffwechsel einer Glucke dann auch bissl anders, Hormone....

Aber wenn ihr präferiert sie einfach ohne Bewegung über die vielen Tage zu transportieren bin ich noch mehr dafür wenn irgendmöglich die Fahrtzeit zu straffen.
Unser Tierschutzgesetz sagt glaub ich 19 Stunden, ja ich weiß zu noch viel schlechteren Bedingungen, das muss jetzt keiner anführen. Aber viel anders scheinen mir jetzt die vielen Tage auch nicht....

Danke nochmals für Deine Einwände und Hinweise! Ich finde jetzt nicht unbedingt, dass 2,4x3,6m für 12 Hühner so ein kleiner Stall sind. Auch ich bin kein Fan von "eingesperrten" Hühnern und "ohne Bewegung" würde ich das nicht durchziehen wollen. Aber was andere schon anführten klingt einleuchtend. Nicht jeder kann seine Vögel bei Vogelgrippe in eine Voliere lassen, die für ein Veterinäramt in Ordnung ist. Und die Tiere überstehen es auch. Ich würde definitiv für Beschäftigung sorgen. Also z.B. Scharrfutter im Einstreu, Grünzeug zum knabbern bei Pausen. Ich glaube die kommerziellen Tiertransporte haben ja auch kein Wasser und Futter, oder? Unsere Hühner sind zudem sehr stark auf mich fixiert, weil ich Stunden je Tag mit ihnen verbringe. Da fährt man halt etwas mehr am Tag (was wirklich anstrengend ist - Trucker könnte ich nicht sein) und hält einmal öfter an und sagt ihnen hallo mit Körnern in der Hand. :)

lavanda
25.10.2021, 02:32
Moin,

ich würde bei dem geplanten Transport am ehesten Augenmerk auf den Anhänger legen.
Besonders in Planenhänger kommt bei der Fahrt ein immenser Windzug zustande.
Zug ist das, was Hühner am wenigsten abkönnen.

Viel Erfolg!

Toller Hinweis, danke! Wir überlegen, den ganzen 2,4x3,2m Stall zu verfrachten. Da weht zumindest bei starken Orkanböen kein Lüftchen, außer das Dach hebt ab. :D
Hätte nicht gedacht, dass in einem Planenhänger auch solch ein Wind herrscht. Gut zu wissen und wurde meiner besseren Hälfte schon zum Bedenken gesagt, so dass er alles doppelt und dreifach sichert und keine Bauteile abhanden kommen. ;)

lavanda
25.10.2021, 02:41
Den Transport an sich würde ich ohne Bedenken den Hühnern zumuten. sicher gibt es für sie Schöneres als so eine lange Reise unter zwangsläuig beengten Verhältnissen, aber mit ein wenig Aufmersamkeit und Augenmass sollten sie das gut wegstecken.
Wie ich es machen würde:
Zwei größere Käfige organisieren - Meerschweinchenkäfige z.B - in jeden sechs Hühner packen, die Käfige sind groß genug, daß man da auch Futter und Wasser reinstellen kann. Während der Fahrt ist es grundsätzlich besser, die Hühner haben nicht allzuviel Platz. Für die Pausen ein zusammenklappbares Freilaufgitter mit oberer Abdeckung mitführen, das kann man anders als einen Steckzaun überall schnell aufbauen, die Hühner können sich darin die Beine vertreten, irgendwo in Gras oder Laub scharren, ein bißchen Sonne tanken und zur Not auch nur ein paar auf Asphalt gestreute Körnchen picken. In ihnen völlig fremder Umgebung sollten sie nicht zuviel Platz nutzen können, lieber nur wenige, "vertraute" Quadratmeter. Als Gewohnheitsjunkies bedeutet ihnen eine fremde Umwelt erst mal Stress. Voraussetzung ist natürlich, daß Eure Hennen sich ohne Aufregung greifen und händeln lassen, ansonsten wird das ständige raus aus dem Käfig, rein in den Käfig schnell zu einer Quälerei für alle.

Hallo sil,
danke für Deine Anregungen. Bei solch einer Art Transport (zugegeben die leichteste für uns) habe ich Bedenken, dass es den Hühnern zu eng wird und sie sich im blödesten Fall anpicken. Würdest Du die Käfige auch während der Fahrt abdunkeln? Habe Bedenken, dass sie bei Blick aus dem Fenster ins Unbekannte wieder mehr Stress haben als ohnehin...

lavanda
25.10.2021, 03:00
Finde ich Klasse, daß ihr die Hühner mitnehmen wollt. Für den Transport hätte ich gar keine Bedenken, vor allem, wenn der Stall mit kommt. Besser geht´s ja gar nicht. Und was sind mal 2 Wochen im Stall eingeseprrt im Gegensatz zu einem langen weiteren tollen Leben bei Euch. Bei Stallpflicht lben die meisten armen Tiere wesentlich länger beengt.

Ihr dürftet ja zum Großteil auf Highways unterwegs sein. D.h. ziemlich gerade und gleichmäßige Fahrt. Nachts ist evtl. weniger Verkehr und noch gleichmäßigeres Fahren möglich.
Ich würde die Tiere frei im Stall lassen. Ist ja nicht mit Stadtfahrten oder Serpentinen in Deutschland oder Österreich zu vergleichen. Bei Bereichen ohne Highway kann man sie ja zeitweise in kleinere Abteile setzen.
Was ich zur Sicherheit machen würde falls man echt mal Vollbremsung macht wenn sie ganz frei sind:
An der Vorderseite würde ich innen mit etwas, ca 30 -40 cm Abstand zur Wand, einen Aufprallschutz hintackern.Z.B. gespannte Stoffbahnen, welche bei einem Aufprall durch Vollbremsung die Tiere abfedern würden.
Daß es wackelt und schwankt sehe ich jetzt weniger als Problem, Hühner sitzen ja auch Tag und Nachts auf Bäumen auf schwankenden Ästen. Da gewöhnen sie sich schnell dran und können auch balancieren. Damit sie auch zur Ruhr kommrn und tagsüber auch genug zum fressen und ruhen kommen, würde ich die Fahrzeiten spalten, so daß Tag und Nacht teile Fahrt teils Ruhe ist. Hilfreich wäre evtl. auch eine Cam im Stall. Dann sieht man während der Fahrt was für die Tiere streßfreier ist. Viel Platz oder wenig, Tag oder Nacht. Gibt´s z.B. für Pferdehänger und überträgt dann direkt ins Zugfahrzeug bzw, Fahrerkabine.
Ob die Tiere in den Pausen mal raus dürfen, idealerweise solche 1,20 x 2 m Kaninchenausläufe aus festem Gitter ringsum und oben, würde ich von der Zahmheit der Tiere beim einsetzen uns rausnehmen abhängig machen.

Wünsche euch einen guten Umzug, gute Fahrt und möglichst wenig Streß auch für Euch.

Danke für Deine außergewöhnlichen Tipps, Schnappi! :)
Wir machten den Trip schonmal in die andere Richtung und hatten trotz Tagfahrten keinerlei Staus oder ähnliches, also ist eine Fahrt tagsüber der einer Fahrt in Deutschland mitten in der Nacht wohl gleichzusetzen. ;) Wir würden den direkten Weg nehmen, also ausschließlich auf dem Transcanada Highway, und alles wieder so takten, dass wir zur Rush Hour nicht in der Nähe von Städten sind.
An einen Aufprallschutz IM Stall hatte ich noch gar nicht gedacht. Meine bessere Hälfte hat die Idee gleich verinnerlicht.
Wir haben schon eine Cam im Stall, diese ist mit externer Stromzufuhr und mobilen Daten tatsächlich auch weiterhin zu betreiben und die Idee, damit zu überprüfen wann die Tiere sich am wohlsten fühlen ist spitze.

Sobald etwas spruchreif wird, werde ich berichten. :)

lavanda
25.10.2021, 03:06
Ein Tipp ist mir noch in den Sinn gekommen:
Gib kurz vor und während des Transports hochdosiert Vit C ins Trinkwasser. Das reduziert deutlich die Stressanfälligkeit der Tiere. Die Dosierung ist 2-3 Gramm pro Liter Trinkwasser.

Liebe Grüße

Frank

Danke für Deinen Hinweis, Frank. Haben hier StressAid (eigentlich für Pferde), das kriegen die Hühner bei stressigen Situationen und würde ich dann entsprechend für die Überfahrt definitv auch vorhalten. :)
LG, Tina

Orpington/Maran
25.10.2021, 05:31
Was mir noch einfällt, Cape Breton ist meiner Meinung nach relativ leer, dort kann man auch sehr günstig was kaufen, wäre das eine Option für Euch?!

Orpington/Maran
25.10.2021, 06:04
Huch, ich habe gerade gesehen, dass Ihr ja in Cape Breton wohnt :rotwerd aber Richtung Louisbourg ist fast nichts los …

Huhn von den Hühnern
25.10.2021, 06:54
folgender Gedanke

Die Hühner bekommen im fahrbaren Stall tagsüber kleine dunkele festmontierte Einzelboxen (ähnlich den Kisten, wenn hier die Züchter zur Messe fahren). Für ausreichende Belüftung sorgen. Für die Hühner ist tagsüber also Nacht. Wenn ihr schlaft (also abends anhaltet) , läßt ihr die Hühner im Stall aus den Kisten und sorgt mittels Strom und Lampe für Tageslicht. Ihr verschiebt einfach den Tages. Nacht. Rhythmus. Die Tiere können dann fressen scharren und Eier legen.
Morgens beginnt für die Hühner die Nacht und ihr könnt mehr oder weniger entspannt fahren.
die Zeitverschiebung habt ihr auf dieser Strecke sowieso, warum also nicht nutzen?
Sollte es einen Hahn geben, würde ich auf jeden Fall bruteier einpacken.

die Zeitverschiebung ggf. vorher schon einleiten und die huhns an die Boxen gewöhnen

Mate Kroate
25.10.2021, 07:10
Hallo ihr Lieben, ich habe gerade mal alles gelesen und musste an unsere Auswanderung denken. Wir haben ein Jahr vor der Auswanderung einen Focus Kombi voll mitgenommen und einen weiteren bei der Auswanderung. Dazu kam noch eine Europalette per Spedition. Das ganze sollte von good by Deutschland begleitet werden, wurde aber zwei Wochen vor dem Start abgesagt.
Hut ab vor dem großen Umzug und viel Erfolg.

cbeham
25.10.2021, 08:42
Hallo an diese wunderbare und hilfreiche Community!

Wir wohnen an Kanadas Ostküste und so wie es aussieht, werden uns bald riesige Windräder vor die Nase gebaut. Daher möchten wir in unseren vorherigen Wohnort zurückziehen - Kanadas Yukon, also knapp 8000km nordwestlich vom jetzigen Standort.

Einfach genial, mein Traum!

sil
25.10.2021, 09:02
Hallo sil,
danke für Deine Anregungen. Bei solch einer Art Transport (zugegeben die leichteste für uns) habe ich Bedenken, dass es den Hühnern zu eng wird und sie sich im blödesten Fall anpicken. Würdest Du die Käfige auch während der Fahrt abdunkeln? Habe Bedenken, dass sie bei Blick aus dem Fenster ins Unbekannte wieder mehr Stress haben als ohnehin...

Kommt aufs Grundtemperament der Hühner an, und wie sich die Fahr- und Pausenzeiten einpendeln. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß so ein Transport erst mal den Tag-Nachtrhythmus sehr durcheinander bringt, Die Hühner das über die doch überschaubare Dauer der Reise aber gut wegstecken sollten. Abdunkeln bringt zwar mehr Ruhe, aber andererseits denke ich nicht, daß die Hennen aus dem Fenster schauen werden während der Fahrt. Im Gegenteil werden die Hennen bei Licht auch im engen Käfig nicht bewegungslos vor sich hin dämmern, sondern Angebote zur Beschäftigung sicher gerne annehmen, etwa Obst zum dran rumpicken, oder Körner aus der Streu suchen. Im Übrigen können Tiere sich sehr gut mit auch ungewohnten Situationen aarrangieren, ohne sofort unendlich zu leiden, und da bei Euch ja der Wille da ist, Rücksicht zu nehmen und ihnen ein Mindestmaß an Komfort zu bieten (anders als bei gewerblichen Geflügeltransporten), sollte ein Kompromiss zwischen Euren Möglichkeiten und den Bedürfnissen der Hühner möglich sein.
Je nach Größe Eures Fahrzeugs könnte man ja auch drei oder vier solcher Käfige nutzen.
Ich weiß nicht, wie es in Kanada so ist, aber wenn man Straßen hat, die ein zügiges, gleichmäßiges Fahren ohne ständiges Stop and Go und ohne viel Gekurve erlauben, kann ich mir vorstellen daß man den Hennen auch mehr Bewegungsraum zugestehen könnte. Trotzdem hätte ich bei einem Transport mit einem deutlich größeren Platzangebot einfach kein gutes Gefühl. Ein Bekannter von mir hatte seine Hühner und Enten in einem alten Pferdehänger untergebracht, um diverse, mehrere hundert Meter bis mehrere Kilometer voneinnder entfernte Grundstüce nutzen zu können, indem er abends einfach die Klappe schloß und den Hänger mit dem Auto versetzte. Obwohl er übertrieben vorsichtig fuhr, die Fahrten nur Nachts stattfanden und die Tiere das Prozedere kannten, gab es immer wieder Situationen, wo er z.B. scharf bremsen mußte, oder durch eine Fahrbahnunebenheit das Gespann ins Rumpeln kam und über die im Hänger installierte Kamera dann beobachtet werden konnte, daß das zu Unruhe und Stress führte. Er hat mir erzählt, daß ihm einmal alle Hühner von der Stange "fielen", weil er einem Reh ausgewichen ist. Eine einzige solche Situation knn ausreichen, daaß sie sich ins Gedächtnis der Tiere einbrennt und sie während der weiteren Fahrt nicht mehr zur Gelassenheit finden läßt.

Mara1
25.10.2021, 14:19
@Sil

Bist du schon mal in einem Pferdehänger gefahren? Also selbst im Hänger gestanden (was bestimmt nicht erlaubt ist)? Ich hab es mal ausprobiert und das ist eine extrem laute und rumplige Angelegenheit. Viel unruhiger und mehr Geschüttel als in einem PKW oder auch LKW. Und daß alles raus muß, wo die Hühner drauf sitzen können, sollte klar sein. Wenn keine Stangen drin sind können sie auch nicht von der Stange fallen. Zudem halte ich die Fahrt nachts für eher ungünstig, eben weil sich Hühner nachts überhaupt nicht orientieren können.

Schnappi66
25.10.2021, 14:27
eben weil sich Hühner nachts überhaupt nicht orientieren können.
Da würde eine schwache batteriebetrieben Lampe im fahrenden Stall helfen.

sil
25.10.2021, 15:53
Mara. ja ich bin schon im Pferdehänger mitgefahren. Ich kann mir eben nicht vorstellen, daß ein auf einen Hänger geladener Stall, der ja zudem gar nicht fürs transportieren gebaut wurde und möglicherweise nicht ausblanciert auf der Achse steht, für die Hühner mehr Komfort und Sicherheit bietet als so ein Pferdehänger.

lavanda
25.10.2021, 17:42
Huch, ich habe gerade gesehen, dass Ihr ja in Cape Breton wohnt :rotwerd aber Richtung Louisbourg ist fast nichts los …

Uns ist hier überall zu viel Zivilisation. ;) Und bestimmte Gegenden kommen wegen diverser Faktoren für uns nicht in Frage. Also zum Beispiel ehemalige Minen, Brunnenwasserprobleme, bestehende Windräder, Lagerplatz von Schlacken und Kampfstoffen aus Krieg usw. Wenn man sich damit ausführlicher beschäftigt, dann fällt vieles raus. Und es läuft ohnehin immer darauf hinaus, dass wir hier Stress von den "Menschenmassen" auf der Straße kriegen, wenn wir in die nächste Stadt fahren. :roll

lavanda
25.10.2021, 17:45
folgender Gedanke

Die Hühner bekommen im fahrbaren Stall tagsüber kleine dunkele festmontierte Einzelboxen (ähnlich den Kisten, wenn hier die Züchter zur Messe fahren). Für ausreichende Belüftung sorgen. Für die Hühner ist tagsüber also Nacht. Wenn ihr schlaft (also abends anhaltet) , läßt ihr die Hühner im Stall aus den Kisten und sorgt mittels Strom und Lampe für Tageslicht. Ihr verschiebt einfach den Tages. Nacht. Rhythmus. Die Tiere können dann fressen scharren und Eier legen.
Morgens beginnt für die Hühner die Nacht und ihr könnt mehr oder weniger entspannt fahren.
die Zeitverschiebung habt ihr auf dieser Strecke sowieso, warum also nicht nutzen?
Sollte es einen Hahn geben, würde ich auf jeden Fall bruteier einpacken.

die Zeitverschiebung ggf. vorher schon einleiten und die huhns an die Boxen gewöhnen

Danke für diese Idee. Auch eine weitere Überlegung wert. Hatte so etwas in die Richtung auch schon im Kopf. Müsste nur sehen, dass die Boxen wirklich so sind, dass die Hühner keine Verletzungen während Fahrzeiten kriegen können.
An Bruteier dachte ich auch schon. Wenn wir jedoch 12 Tage fahren, dann dürfte die Vitalität der vor Abfahrt gesammelten Eier sehr niedrig sein, oder täusche ich mich?

lavanda
25.10.2021, 18:09
Kommt aufs Grundtemperament der Hühner an, und wie sich die Fahr- und Pausenzeiten einpendeln. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß so ein Transport erst mal den Tag-Nachtrhythmus sehr durcheinander bringt, Die Hühner das über die doch überschaubare Dauer der Reise aber gut wegstecken sollten. Abdunkeln bringt zwar mehr Ruhe, aber andererseits denke ich nicht, daß die Hennen aus dem Fenster schauen werden während der Fahrt. Im Gegenteil werden die Hennen bei Licht auch im engen Käfig nicht bewegungslos vor sich hin dämmern, sondern Angebote zur Beschäftigung sicher gerne annehmen, etwa Obst zum dran rumpicken, oder Körner aus der Streu suchen. Im Übrigen können Tiere sich sehr gut mit auch ungewohnten Situationen aarrangieren, ohne sofort unendlich zu leiden, und da bei Euch ja der Wille da ist, Rücksicht zu nehmen und ihnen ein Mindestmaß an Komfort zu bieten (anders als bei gewerblichen Geflügeltransporten), sollte ein Kompromiss zwischen Euren Möglichkeiten und den Bedürfnissen der Hühner möglich sein.
Je nach Größe Eures Fahrzeugs könnte man ja auch drei oder vier solcher Käfige nutzen.
Ich weiß nicht, wie es in Kanada so ist, aber wenn man Straßen hat, die ein zügiges, gleichmäßiges Fahren ohne ständiges Stop and Go und ohne viel Gekurve erlauben, kann ich mir vorstellen daß man den Hennen auch mehr Bewegungsraum zugestehen könnte. Trotzdem hätte ich bei einem Transport mit einem deutlich größeren Platzangebot einfach kein gutes Gefühl. Ein Bekannter von mir hatte seine Hühner und Enten in einem alten Pferdehänger untergebracht, um diverse, mehrere hundert Meter bis mehrere Kilometer voneinnder entfernte Grundstüce nutzen zu können, indem er abends einfach die Klappe schloß und den Hänger mit dem Auto versetzte. Obwohl er übertrieben vorsichtig fuhr, die Fahrten nur Nachts stattfanden und die Tiere das Prozedere kannten, gab es immer wieder Situationen, wo er z.B. scharf bremsen mußte, oder durch eine Fahrbahnunebenheit das Gespann ins Rumpeln kam und über die im Hänger installierte Kamera dann beobachtet werden konnte, daß das zu Unruhe und Stress führte. Er hat mir erzählt, daß ihm einmal alle Hühner von der Stange "fielen", weil er einem Reh ausgewichen ist. Eine einzige solche Situation knn ausreichen, daaß sie sich ins Gedächtnis der Tiere einbrennt und sie während der weiteren Fahrt nicht mehr zur Gelassenheit finden läßt.

Danke für Deine Gedanken hierzu, sil.
Wenn die huhne r mehr Platz (also den Stall) kriegen, dann definitiv so, dass sie auch nur am Boden des Stalls sein können während der Fahrt. Alles bewegliche würde entfernt und für Ruhephasen wieder montiert werden. Sollte es zur Meerschweinchenkäfig Lösung kommen, so würde ich definitiv mehr als 2 Käfige besorgen, weil ich nur die miteinander problemlos vertraglichen Hühner zusammen packen würde. Querulanten kommen separat. ;)
Unschöne Erfahrung, die Dein Bekannter bzw. seine Tiere da gemacht haben. In Kanada hast du (zumindest bei unserer Strecke) kein Gekurve und auf die ganze Strecke vielleicht 50 Stops wegen Ampeln. Die Schlaglöcher in manchen Bereichen machen mir mehr Sorge, aber das hält sich auf die Strecke auch in Grenzen.

Huhn von den Hühnern
25.10.2021, 19:06
Bruteier wären schon möglich... ich würde allerdings ab jetzt kein huhn was stirbt mehr ersetzen. Dann sind es ggf. zwar weniger Tiere, aber das macht den Transport vielleicht logistisch einfacher.

lavanda
26.10.2021, 15:24
Bruteier wären schon möglich... ich würde allerdings ab jetzt kein huhn was stirbt mehr ersetzen. Dann sind es ggf. zwar weniger Tiere, aber das macht den Transport vielleicht logistisch einfacher.

OK, Eier werden dann definitiv gesammelt. :)
Ja, Hühner wurden definitiv nicht mehr ersetzt werden. Jedes Huhn weniger ist weniger Aufwand. Und ist ja nicht so, dass die anderen dann alleine wären. :)

Bohus-Dal
27.10.2021, 08:54
Das mit der Windkraftindustrie tut mir sehr leid, das ist soo traurig :( Und wenn das nahe der Küste ist, wird es auch eine Katastrophe für Zugvögel, nicht "nur" für die ansässigen. Hackfleisch :heul


Der Umzug klingt nach einem tollen Abenteuer, man bekommt Lust, mitzufahren. Magst Du bitte weiter darüber berichten, wenn es soweit ist? Hast Du denn im neuen Zuhause überhaupt Internet?


Ich würde ihnen unterwegs Pausen draußen gönnen, wo sie scharren können. Bewegung baut bestimmt eventuellen Streß ab. Sie sollten auch möglichst täglich ein Sandbad nehmen können. Zahme Hühner lassen sich ja problemlos wieder einsammeln, wenn´s weitergeht. Auf jeden Fall finde ich den Umzug zumutbar, und sie werden ihn unbeschadet überstehen. Ich mußte dran denken (mal im Fernsehen gesehen) wie Hühner an den Beinen zusammengebunden kopfüber an einem Kamelsattel hingen und tagelange Transporte bei Hitze überlebten, unfaßbar grausam, aber sie steckten auch das weg. Abends wurden sie wohl auf die Erde geworfen und bekamen ein paar Körner. Im Gegensatz dazu kann man zahmen Hühner ja auch was "erklären", ihnen die Angst nehmen, indem man selber ruhig bleibt und sie an das Unbekannte gewöhnt. Vielleicht könnte einer von Euch zu Anfang ein Stück im Stall mitfahren.


Bruteier werden immer empfindlicher, je älter sie werden, sollten z.B. beim Versand eigentlich nicht älter als 5-7 Tage sein. Aber es sterben ja nicht gleich alle ab, versuchen kannst Du es auf jeden Fall. Nimm die frischsten, stelle sie mit der Spitze nach unten absolut stoß- und vibrationsfrei. Man kann sie z.B. in fest gepackte Holzspäne richtig fest reindrehen. Eierkartons sind eher hinderlich. Mehrere Lagen übereinander sind möglich, wobei sich die Eier natürlich nicht berühren dürfen. Auch obendrüber noch fest Späne packen, die fangen auch Temperaturunterschiede ab. Ich würde ein relativ großes Gefäß nehmen, das man aber auch noch auf den Schoß nehmen kann, vielleicht einen Eimer, Karton oder eine große Plastikschüssel. Der Beifahrer könnte es auf langen ruhigen Strecken zwischen den Füßen haben, aber wenn was Huppeliges kommt, ein Bahngleis oder sowas, kann er es hochheben und so vor Stößen bewahren.

Mara1
27.10.2021, 10:12
Man kann auch des guten zu viel tun. Und das wäre für mich, den Hühnern unterwegs in fremder Umgebung Auslauf zu geben. Hühner sind doch eher vorsichtig und auch schreckhaft, wenn etwas neu und fremd ist. Wenn ich meinen Huhns einen neuen Auslauf gebe, dauert es immer eine ganze Weile, bis der für sie vertraut und richtig zum Wohlfühlen ist. Scharren und kratzen können sich auch im vertrauten Stall, wenn man ihnen in den Pausen z.B. leckere Körner in die Einstreu streut, mal einen Apfel oder eine Möhre zum picken und zerlegen gibt etc. Je nachdem was sie kennen und mögen. Und ein Staubbad kann man in einer Ecke im Stall gut vor Reisebeginn schon einrichten. Groß genug ist der ja.

Sind meine Hühner komisch, oder nicht zahm genug? Mag sein. Wenn ich etwas leckeres bringe sind sie alles andere als scheu, da muß ich aufpassen, daß ich nicht über ein Huhn falle und muß meine Füße ganz vorsichtig setzen, damit ich keins trete, so werde ich bedrängt. Aber anfassen, festhalten, hochnehmen, herumtragen mögen die meisten gar nicht. Ich bin mir sicher, für die wäre der Draußen-Auslauf in fremder Umgebung mit wieder einsammeln ein großer Streß und alles andere als Erholung. Während sie andererseits den fehlenden Auslauf bei Schnee ganz gelassen nehmen. Obwohl da der Auslauf von einem Tag auf den anderen von 1000qm draußen auf Stall und 10qm Voliere schrumpft. Sie werden mit dem Stall für ein paar Tage klar kommen, davon bin ich ganz fest überzeugt.

Bohus-Dal
27.10.2021, 11:23
Guter Hinweis, man geht ja leicht von den eigenen Hühnern und Erfahrungen aus. Ich kann mir ein Huhn schnappen bzw. auf den Arm fliegen lassen, irgendwo hintragen und ohne Zaun abstellen. Die meisten sehen mich halt als Sozialpartner und bleiben bei mir, finden die neue Umgebung spannend und scharren sofort los, lassen sich später hochnehmen und zurücktragen oder laufen selber in meiner Begleitung zurück. Also bei meinen hätte ich gar keine Bedenken, daß sie es interessant fänden, unterwegs in fremdem Laub scharren zu dürfen. Das muß lavanda ja selber wissen, wie ihre Hühner da sind. Wenn die Hühner sich erschrecken würden, wäre es natürlich blöd, da gebe ich Dir recht.

lavanda
29.10.2021, 04:28
Das mit der Windkraftindustrie tut mir sehr leid, das ist soo traurig :( Und wenn das nahe der Küste ist, wird es auch eine Katastrophe für Zugvögel, nicht "nur" für die ansässigen. Hackfleisch :heul


Der Umzug klingt nach einem tollen Abenteuer, man bekommt Lust, mitzufahren. Magst Du bitte weiter darüber berichten, wenn es soweit ist? Hast Du denn im neuen Zuhause überhaupt Internet?


Ich würde ihnen unterwegs Pausen draußen gönnen, wo sie scharren können. Bewegung baut bestimmt eventuellen Streß ab. Sie sollten auch möglichst täglich ein Sandbad nehmen können. Zahme Hühner lassen sich ja problemlos wieder einsammeln, wenn´s weitergeht. Auf jeden Fall finde ich den Umzug zumutbar, und sie werden ihn unbeschadet überstehen. Ich mußte dran denken (mal im Fernsehen gesehen) wie Hühner an den Beinen zusammengebunden kopfüber an einem Kamelsattel hingen und tagelange Transporte bei Hitze überlebten, unfaßbar grausam, aber sie steckten auch das weg. Abends wurden sie wohl auf die Erde geworfen und bekamen ein paar Körner. Im Gegensatz dazu kann man zahmen Hühner ja auch was "erklären", ihnen die Angst nehmen, indem man selber ruhig bleibt und sie an das Unbekannte gewöhnt. Vielleicht könnte einer von Euch zu Anfang ein Stück im Stall mitfahren.


Bruteier werden immer empfindlicher, je älter sie werden, sollten z.B. beim Versand eigentlich nicht älter als 5-7 Tage sein. Aber es sterben ja nicht gleich alle ab, versuchen kannst Du es auf jeden Fall. Nimm die frischsten, stelle sie mit der Spitze nach unten absolut stoß- und vibrationsfrei. Man kann sie z.B. in fest gepackte Holzspäne richtig fest reindrehen. Eierkartons sind eher hinderlich. Mehrere Lagen übereinander sind möglich, wobei sich die Eier natürlich nicht berühren dürfen. Auch obendrüber noch fest Späne packen, die fangen auch Temperaturunterschiede ab. Ich würde ein relativ großes Gefäß nehmen, das man aber auch noch auf den Schoß nehmen kann, vielleicht einen Eimer, Karton oder eine große Plastikschüssel. Der Beifahrer könnte es auf langen ruhigen Strecken zwischen den Füßen haben, aber wenn was Huppeliges kommt, ein Bahngleis oder sowas, kann er es hochheben und so vor Stößen bewahren.

Bohus-Dal, danke für deine Meinung hierzu.
Jaaa, genau das Hackfleisch-Thema ist auch für mich ein riesiger Negativpunkt in Sachen Windenergie. Wir haben sowohl Zugvögel als auch unzählige Raubvögel hier. Hier auf Nova Scotia sind vor einigen Jahren 90% der Fledermäuse einer Erkrankung (grob umrissen weißer Pilz an Nase) erlegen. Endlich erholen sich die Bestände. Und dann liest man, dass hinter den Turbinen massive Luftdruckänderungen sind und diese zu platzenden Organen bei Fledermäusen führen. :(

Sobald wir wissen wann es wie weitergeht, werde ich gerne berichten.
:laugh ich bin überzeugt, daß wir im hohen Norden mindestens so gutes Internet wie hier haben werden. Nova Scotia, Cape Breton im speziellen, hat grauenhafte Internet. Hier gibt es Bürgerinitiativen für besseres Internet. Und dieses soll doch tatsächlich 2023 kommen... :prot Wir haben gestern tatsächlich endlich starlink (Elon Musk) Internet über Satellit abschließen können. Wenn das so gut geht wie angekündigt, dann haben wir hier bald ordentliches Netz und können die Schüssel dann auch in den Yukon mitnehmen. :jaaaa:

Da wir im Konvoi mit 2 Fahrzeugen fahren, kann keiner im Stall mitfahren (und wäre mir auch viel zu gefährlich) oder Beifahrer machen. Die Eier würden wir aber sehr gut packen. Sandbad haben die Hühner schon jetzt eines mit im Stall. Manche Vorredner hatten ja schon argumentiert, dass täglich andere Gegend stress fur die Tiere sein könnte. Wenn ich darüber nachdenken, wie sie hier auf neue Tiere (andere Zugvögel) reagieren... Da lassen wir sie wahrscheinlich wirklich lieber drin und machen lustige Beschäftigungsdinge drinnen mit ihnen.

Liebe Grüße, Tina

lavanda
29.10.2021, 04:31
Man kann auch des guten zu viel tun. Und das wäre für mich, den Hühnern unterwegs in fremder Umgebung Auslauf zu geben. Hühner sind doch eher vorsichtig und auch schreckhaft, wenn etwas neu und fremd ist. Wenn ich meinen Huhns einen neuen Auslauf gebe, dauert es immer eine ganze Weile, bis der für sie vertraut und richtig zum Wohlfühlen ist. Scharren und kratzen können sich auch im vertrauten Stall, wenn man ihnen in den Pausen z.B. leckere Körner in die Einstreu streut, mal einen Apfel oder eine Möhre zum picken und zerlegen gibt etc. Je nachdem was sie kennen und mögen. Und ein Staubbad kann man in einer Ecke im Stall gut vor Reisebeginn schon einrichten. Groß genug ist der ja.

Sind meine Hühner komisch, oder nicht zahm genug? Mag sein. Wenn ich etwas leckeres bringe sind sie alles andere als scheu, da muß ich aufpassen, daß ich nicht über ein Huhn falle und muß meine Füße ganz vorsichtig setzen, damit ich keins trete, so werde ich bedrängt. Aber anfassen, festhalten, hochnehmen, herumtragen mögen die meisten gar nicht. Ich bin mir sicher, für die wäre der Draußen-Auslauf in fremder Umgebung mit wieder einsammeln ein großer Streß und alles andere als Erholung. Während sie andererseits den fehlenden Auslauf bei Schnee ganz gelassen nehmen. Obwohl da der Auslauf von einem Tag auf den anderen von 1000qm draußen auf Stall und 10qm Voliere schrumpft. Sie werden mit dem Stall für ein paar Tage klar kommen, davon bin ich ganz fest überzeugt.

Danke nochmals für deine Hinweise Mara1. Erstaunlich, dass deine Hühner den Unterschied zwischen 1000qm und 10qm so einfach wegstecken. Nach Deinen und anderen Meinungen sind wir nun definitiv überzeugter, dass das klappen wird. :)

Bohus-Dal
29.10.2021, 08:54
Und dann liest man, dass hinter den Turbinen massive Luftdruckänderungen sind und diese zu platzenden Organen bei Fledermäusen führen. :(

Ja, für Fledermäuse und Greifvögel auch ganz schlimm. Und vor allem bei Nebel auch für überwinternde Gänse etc. Es wird immer argumentiert, da lägen so wenig Opfer, kann also nicht so schlimm sein. Da unterschätzt man aber die früh morgens patroullierenden Füchse etc. (bei Euch vielleicht auch Kojoten oder sowas?), die das längst abgeräumt haben, wenn jemand kontrollieren kommt. Ich hatte mal Besuch von einer, die auf der Autobahn auf dem Weg nach hier schon von weitem lauter Sachen am Wegrand rumliegen sah, lauter geplatzte Reifen? dachte sie. Es waren aber alles tote Gänse, da war alles voller Windkraftwerke.
(Nichts gegen Klimaschutz und Windkraft am richtigen Ort, nicht daß das jemand mißversteht.)

Könnte man Dich vielleicht überreden, ein bißchen was über die Natur bei Euch zu erzählen? Hast Du vielleicht ein paar Fotos? Welche Vogelarten gibt es?



... kann keiner im Stall mitfahren (und wäre mir auch viel zu gefährlich) oder Beifahrer machen. Die Eier würden wir aber sehr gut packen...

Ich meinte auch nur ein Stück, also ein paar hundert Meter zum ausprobieren, zum gucken, wie sie reagieren.
Ich habe sogar schon angebrütete Eier alleine mit dem Auto geholt, in einen Eimer gepackt wie beschrieben. Den hatte ich auf dem Beifahrersitz zu stehen und habe ihn bei Schlaglöchern, Bahnübergängen usw. einfach in die Luft gehoben.

lavanda
02.11.2021, 02:01
Ja, für Fledermäuse und Greifvögel auch ganz schlimm. Und vor allem bei Nebel auch für überwinternde Gänse etc. Es wird immer argumentiert, da lägen so wenig Opfer, kann also nicht so schlimm sein. Da unterschätzt man aber die früh morgens patroullierenden Füchse etc. (bei Euch vielleicht auch Kojoten oder sowas?), die das längst abgeräumt haben, wenn jemand kontrollieren kommt. Ich hatte mal Besuch von einer, die auf der Autobahn auf dem Weg nach hier schon von weitem lauter Sachen am Wegrand rumliegen sah, lauter geplatzte Reifen? dachte sie. Es waren aber alles tote Gänse, da war alles voller Windkraftwerke.
(Nichts gegen Klimaschutz und Windkraft am richtigen Ort, nicht daß das jemand mißversteht.)
Und ich dachte, dass nur hier so Hirn verbrannte Leute sind. Genau das Argument mit "da habe ich noch nie tote Vögel liegen sehen" habe ich hier gehört als ich Unterschriften gegen den Windpark sammeln war. Zusammen mit "ich habe unter den Turbinen schon ein Picknick gemacht, war super". Leute, die das als Argument bringen, wollen von verendenden Vögeln nichts wissen, sonst würden sie ihr Hirn einschalten und von selbst auf Raubtiere und Aasfresser als Müllabfuhr kommen. :wacko


Könnte man Dich vielleicht überreden, ein bißchen was über die Natur bei Euch zu erzählen? Hast Du vielleicht ein paar Fotos? Welche Vogelarten gibt es?
Hmmm, Natur hier. Also für Europäer ist es sicherlich extrem viel Natur. Wir hatten uns vor Jahren in die Gegend verliebt, weil es sehr viele Wälder gibt. Und eben Tiere. Als wir das erste Mal in Nova Scotia waren, da hatten wir echt Angst, dass uns ein Bär begegnen könnte. Oder Kojoten. Wir waren in einem Nationalpark und haben ganz in der Ferne einen Schwarzbären am Strand gesehen. Am selben Strand mussten wir entlang wandern und ich hatte ständig Angst, dass uns der Bär plötzlich einholen könnte. Und beim Campen in einem anderen Nationalpark waren Kojoten ganz nahe am Camp, einen km weiter waren sie direkt bei dem dort stehenden Zelt. Jetzt, wenn man hier lebt, ist es halb so wild. Im Vergleich zum Yukon ist es fast nichts. Daher fallen meine Erzählungen hierzu inzwischen etwas gedämpfter aus. Im hohen Norden sah man häufig Bären (Grizzly und Schwarz) am Straßenrand (oder wird von einem fake angegriffen wie ich...), dort gab es mehr Wölfe, kleinere Kojoten als hier, Bergziegen, Puma (da hatte mein Mann ein nahes Erlebnis mit...). Was uns am Norden noch fehlt sind die winterlichen Polarlichter und die Mitternachtssonne. Und das gute Wetter im Vergleich zum maritimen hier. Wir hatten letzten Winter angeblich einen milden Winter in Nova Scotia, aber wir sind von dem monatelangen Grau, Regen und Wind fast depressiv geworden. Im Winter Orden hatten wir zwar -30 bis -45 Grad, aber es war trockener. Dadurch war die Kälte gefühlt nicht so schlimm wie hier -5 Grad. :neee:
Wir wohnen hier 3km vom Highway weg, in einem Stück Wald. Unser Grund hat 56.000qm, dahinter geht kilometerweit öffentlicher Wald los. Die nächsten Nachbarn wohnen 200m weg. Wir haben Wildkameras auf dem Grundstück. Fuchs, Kojotin, Rotwild, Luchs und Waschbär hatten wir drauf. Auf der Straße zu uns und auf dem Trampelpfad entlang unseres Grundstücks haben wir regelmäßig Kot von Bären, Kojoten und Katzentieren. Angeblich gibt es hier auch Pumas, ein Nachbar und seine Frau sahen schon 2mal einen.
Wie Du vlt zwischen den Zeilen liest sind wir begeisterte Fährtenleser. Hier leider mit weniger Möglichkeiten als im Norden. Wir denken, dass der Jagddruck hier vielleicht zu hoch ist.
In beiden Gegenden gab es Elche, die wir bislang leider nur in Alaska und BC sahen.
Vögel haben wir weniger als ich erwartet hätte. Aktuell ziehen wieder kleinere Schwärme durch die Wälder. Sonst haben wir viele Blauhäher (letzten Winter beim füttern 19 Stück) und diverse Meisen und andere kleinere Vögel dessen Namen mir gerade nicht einfallen, Goldfink, Goldspecht und andere Spechtarten, Schnepfen (woodcock). Raubvögel gibt es Falken, Weißkopfseeadler (als ich letztens mit einer Freundin am Meer saß waren dort locker 10 am kreisen), Fischadler, großer Uhu (Virginiauhu?), Eulen bzw. Käuze. Und natürlich Kanada Gänse. ;)
Zugvögel habe ich bislang am meisten gesehen, als wir letztes Jahr durchs Land umgezogen sind. In den Prairies und Ontario waren riesige Schwärme von Reihern, Schwänen und Gänsen am Himmel und Boden. Das war einfach nur wow.
Muss sehen, ob ich es hinkriege, ein paar Bilder von unserem Grundstück hochzuladen. Ich mache leider viel zu selten Fotos, seitdem meine Kamera nicht mehr so will wie ich...


Ich meinte auch nur ein Stück, also ein paar hundert Meter zum ausprobieren, zum gucken, wie sie reagieren.
Ich habe sogar schon angebrütete Eier alleine mit dem Auto geholt, in einen Eimer gepackt wie beschrieben. Den hatte ich auf dem Beifahrersitz zu stehen und habe ihn bei Schlaglöchern, Bahnübergängen usw. einfach in die Luft gehoben.
Mal sehen, ob die Mitfahrgelegenheit nötig wird oder nicht. Wir wissen jetzt um unsere Optionen und warten erstmal den Winter ab.

Mara1
02.11.2021, 06:55
Das hört sich für einen Europäer in der Tat nach "sehr viel Natur" an. Ich gestehe, daß mir das zu viel Natur wäre. Kaum zu glauben, daß ich das einmal sage (bzw. schreibe).

Sag mal, wie ist dein Plan für die Hühner im Winter? In Schnee mögen Hühner ja nicht rein gehen, selbst wenn es nur ein paar cm sind. Das ist dann lange Zeit nur sehr begrenzter Auslauf. Und -40°? Hier haben wir höchstens mal -15° - -20°, die Hühner halten das zwar aus, aber ich merke schon, daß es ihnen nicht gefällt und wahrscheinlich auch nicht wirklich gut tut.

Habt ihr schon eine neue Bleibe gefunden in Yukon, oder müßt ihr euch da noch etwas passendes suchen?

LG
Mara

Bohus-Dal
02.11.2021, 07:23
"ich habe unter den Turbinen schon ein Picknick gemacht, war super"

Ohje na toll, was für ein Argument. Dabei sind die für Menschen auch nicht ohne mit dem Infraschall. Ich würde außerdem wahnsinnig werden wegen der Lichtblitze, müßte dann wohl auch wegziehen. Ich verstehe nicht, warum nicht andere Modelle weiterentwickelt werden, hast Du mal diese litfaßsäulenförmigen gesehen? Mit einer senkrechten Öffnung mit Netz davor, und nur im Innern rotiert was. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wie dieser Elektroautohype zum Umweltschutz paßt, die fahren ja nicht durch Zauberei, sondern irgendwo muß der Strom herkommen.


Vielen Dank für die Beschreibung! Blauhäher!!! Jetzt bin ich aber neidisch! Diese riesigen Schneegansschwärme müssen sehr beeindruckend sein. Gibts Hakengimpel? Zedernseidenschwänze? Karibus?
Vermißt Du nicht die vertrauten Arten von früher?

Spurenlesen im Schnee macht mir auch Spaß, Nordlicht vermisse ich auch (habe mal in Nordschweden gewohnt), auch das mit dem Winter hätte von mir sein können. In Jokkmokk erlebte ich bis -39° trockene Kälte, das war bei weitem nicht so kalt wie -20 oder -25° hier im Süden mit der hohen Luftfeuchtigkeit.

Das Fitzelchen skandinavische Taiga, das ich erleben durfte (was die Waldwirtschaft noch davon übriggelassen hat >:( ) trage ich irgendwie immernoch mit mir rum, das läßt einen nicht mehr los. Sibirien oder Kanada würde mich auch locken, die Freiheit und unendliche Weite. Ich versteh Deine Sehnsucht in den Norden.

lavanda
03.11.2021, 00:14
Sag mal, wie ist dein Plan für die Hühner im Winter? In Schnee mögen Hühner ja nicht rein gehen, selbst wenn es nur ein paar cm sind. Das ist dann lange Zeit nur sehr begrenzter Auslauf. Und -40°? Hier haben wir höchstens mal -15° - -20°, die Hühner halten das zwar aus, aber ich merke schon, daß es ihnen nicht gefällt und wahrscheinlich auch nicht wirklich gut tut.
Also hier gehen einige Hühner von Bekannten in den Schnee und fressen selbigen. Hmm.
Ich denke an einen geräumten Bereich bei den Hühnern. Unsere gehen entgegen meines Verständnisses hier auch bei Regen raus. :-[
Im Yukon ist leichter Schnee und wenig (vlt mal 50cm),das ist kein Drama zu räumen. Oder eine Art Dach/großer Unterstand, so dass der Bereich schneefreier bleibt.
Die Temperaturen machen mir weniger Sorge. Stall verkleinern (zum Beispiel den Dachgiebel abhängen) und dick isolieren (mehr als wir hier machen würden, wobei hier keiner seine Ställe isoliert oder heizt). Wir kennen im Norden einige Hühnerhalter. Kein Problem. Solange die Hühner sich gegenseitig wärmen können, ggf. mit Wärmequelle unterstützt werden und energiereiches Futter kriegen. Und man hat nicht wochenlang -40. ;)
Im Norden würde ich definitiv viel mehr vorbeugend vorbereiten als hier. Und wenn es ganz arg wird, dann würde ich Huhnis auch wieder rein holen. Bevor die mir erfrieren lieber federn überall. �� Hängt natürlich auch von unserer Unterkunft ab.


Habt ihr schon eine neue Bleibe gefunden in Yukon, oder müßt ihr euch da noch etwas passendes suchen?
Wir warten noch das Frühjahr ab und hoffen, dass das Windfarm Projekt abgeblasen wird. Falls nicht, wird umgezogen und wir werden schon etwas finden was zu unseren Vorgaben und Budget passt. Kauf würde vor Umzug stattfinden, würde nicht mit Hühnern Besichtigungen abklären müssen. Da wir noch connections in den Norden haben, werden wir Bekannte losschicken, um bestimmte Dinge bei den Immobilien abzuchecken. Wir kennen die Gegenden recht gut und es gibt viele Informationen online beim Staat (zum Beispiel kontaminierte Bereiche). Und da wir bereits ohne Strom und Wasser den Yukon Winter überstanden, habe ich keine Sorge, dass wir alles entsprechend sicher vor dem Winter vorbereitet kriegen würden.
LG

lavanda
05.05.2022, 04:42
Hallo zusammen,

wie versprochen hier nun ein Update von uns.
Die Windfarm ist noch nicht ganz durch, aber wir gehen schwer davon aus, dass sie gebaut wird. Viele Zeichen sprechen dafür. Haben im Yukon per Zufall ein bezahlbares Stück Land mit Gebäuden ergattern können. Planen nun den Umzug für Juni. Der Stall bleibt hier, dafür haben wir uns einen Anhänger gekauft der gerade von meinem Männe hühnersicher umgebaut wird.
Während Pausen werden wir die Hühner definitiv nicht raus lassen, da hier in Kanada im Moment leider die Vogelgrippe wütet und sich ausbreitet. Heißt auch, dass unsere Hühner leider bereits seit den stärksten Schneefällen vor Monaten im Knast sind.
Bruteier werden wir wohl erstmal keine mitnehmen, weil eine unserer Hennen sich gluckig fühlte und inzwischen sechs 5-Wochen alte Küken führt (Ja, ich habe sie sitzen lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass wir eventuell umziehen, aber ihr Mutterglück wollte ich ihr nicht verwehren).

Liebe Grüße und nochmals DANKE für all Euren Input!
lavanda

Orpington/Maran
05.05.2022, 05:48
Schön zu lesen, dass Ihr Erfolg hattet, alles Gute zum Umzug, ich hasse es , umzuziehen, bei Euch wird es wahrscheinlich nicht ganz so schwer sein, da ihr ja im hohen Norden noch Bekannte habt :) aber mir graut vorm packen!!! Und wenn man die Sachen per Container verschifft dauert es teilweise ewig, bis der ankommt, Und dann sucht man die wichtigen Dinge, anfänglich beschriftet moan ja noch die Kartons, aber am Ende schmeißt man rein, was reinpasst …bei uns hat es Monate gedauert, bis die letzte Kiste entpackt war ( schließlich hört der Alltag ja nicht auf, nur weil man eigentlich Kisten auspacken will/sollte….)

Bohus-Dal
05.05.2022, 06:15
Na dann alles Gute für den Umzug! Halt uns mal auf dem laufenden :)

lavanda
01.08.2022, 08:30
So Ihr Lieben,

Nun finde ich ein paar Minuten Zeit für ein Update.

Wir sind Mitte Juni im Yukon angekommen.
Wir haben 2 Container und ein Auto auf einen Laster gebracht, der LKW wurde in den Yukon gefahren. Wir sind mit Truckcamper und für die Hühner umgebautem Anhänger in einem Auto gefahren. Dadurch konnten wir relativ gut durchprügeln und haben die Strecke (es waren ohne jegliche Schlafplatz-Such-Umwege ziemlich genau "nur" 7000km) in 6.5 Tagen geschafft.
Die ersten 500m bin ich unsere holprige Straße hinten drin mitgefahren. Von da an durfte mein Mann nur noch gaaaanz sachte bremsen und lenken. Ich hatte bei jedem Schlagloch Mitleid mit den Hühnis.

Die Hühner hingegen haben das Ganze tatsächlich recht gut weggesteckt. Zähe Tiere. Sie legten fleißig Eier weiter, fraßen, scharrten, krähten an Tankstellen - die fragenden Gesichter der anderen Tankenden waren herrlich. :D
Die Hühner bekamen bei jedem Tankstopp (ca. alle 3 Stunden) Besuch von mir, mit diversen Leckereien und Wasser. Dazu noch Feuchtfutter, damit sie auch ja genug Flüssigkeit kriegen. Und das einzige, was wir auf dem Trip neben Sprit kauften, waren Karotten für die Hühner. ;)

Hier im Yukon haben wir die Hühner aktuell noch in vorübergehendem Freilauf. Die bestehenden Strukturen sind mir zu schmuddelig für die Hühnis und der Zaun ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Wir sind noch in der Planungsphase, wo was hinkommt. Knappheit an manchem Material macht das Ganze nicht leichter. Und die Preise für Materialien lassen einen genau überlegen, was man wie wo baut. Aktuell ist kein unbegrenzter Auslauf vorgesehen, ist zu heikel mit den Wildtieren. Daher soll der künftige leider recht kleine Bereich von 30x60m mit 2m hohem Zaun umzäunt und zusätzlich mit Elektrozaun außen abgesichert werden. Das neue Hühnerhaus wir wohl ca. 10 oder 15cm Isolierung kriegen. Da wir off grid (keine Anbindung an Strom oder Wassernetz) leben, koennen wir nicht so einfach zuheizen. Plan B dafür wird entweder ein Holzofen oder Propanheizer auf niedriger Temperatur eingestellt sein. Egal was, es wird im abgetrennten Arbeitsbereich stehen. Wenn wir den neuen Stall nicht zu groß/hoch bauen, bin ich guter Dinge, dass die Hühner auch wieder ordentlich zuheizen werden.
In ihrem Auslaufbereich habe ich bereits begonnen erste Obst-Büsche und -Bäume zu pflanzen. Alte Holzstrukturen werden wir als Unterstand hier rein bringen und der Stall soll zusätzlich einen überdachten und wenn moeglich eingezäunten Bereich haben, so dass Beine vertreten auch im Winter klappt und die Damen und Herren auch bei Vogelgrippe sorglos ein wenig spazieren können.

Wie Orpington/Maran schrieb, Kisten packen war ein Graus. Wir haben bis zur letzten Minute der Abholung gepackt. Kistenchaos herrscht hier natürlich noch, obwohl beide Container noch vollgestellt sind. Unter anderem mit 12 Packungen Streu, das hier oben 28 CAD im Vergleich zu 8 CAD in Nova Scotia kostet. Das Futter kostet erstaunlicherweise nur ca. ein Drittel mehr.

So, nun ist es hier gleich halb 12 nachts. Ich wünsche Euch eine gute Woche, sende liebe Grüße und versuche ein Bild der Aussicht vom Esstisch hochzuladen (unser super Satelliteninternet geht hier noch nicht *heul*)

lavanda
01.08.2022, 08:42
Bilder hochladen ist irgendwie nicht... kriege leider stets Fehlermeldungen.

Sulmtaler forever
01.08.2022, 09:20
Freut mich, dass es so gut geklappt hat. Das die Preise da oben teurer ist irgendwie schon klar. Hoffentlich klappt alles so wie ihr euch das vorgestellt habt. Viel Glück und Erfolg da oben!

Probier es mit www.picr.de dann musst du nur den link hier in den Text setzten und die Bilder werden angezeigt.

Orpington/Maran
01.08.2022, 10:20
Freue mich für Euch, dass es so gut geklappt hat :)

chtjonas
01.08.2022, 10:34
Toll, dass alles so geklappt hat!

Ich wünsche Euch alles, alles Gute und dass ihr Euch schnell einlebt und in Eurer neuen Heimat wohlfühlt.

:love

Yokojo
01.08.2022, 13:48
Ich würde die abgefallenen Nadeln der Bäume als Einstreu verwenden und im Herbst, wenn es trocken ist, Espenblätter dafür einlagern

Nicolina
01.08.2022, 23:54
Toll, dass alles so geklappt hat!

Ich wünsche Euch alles, alles Gute und dass ihr Euch schnell einlebt und in Eurer neuen Heimat wohlfühlt.

:love
Dem schließe ich mich gerne an :)
Und Danke für das ausführliche Update.

lavanda
02.08.2022, 01:38
Nicht alles ist hier teurer. Das meiste hat die gleichen Preise wie überall anders in Kanada. Und dank niedrigerer MwSt ist manches sogar 10 Prozent günstiger. ;)

Danke für den Tipp mit Picr. Bei dem rasenden Internet aktuell hat sich die Seite leider noch nicht mal geladen. :(
LG, Tina

lavanda
02.08.2022, 01:40
Das ist eine schöne Idee. Danke fuer den Input, so weit habe ich gar nicht gedacht. Ich glaube da werde ich mal ein bisschen im Wald spazieren und vielleicht den ein oder anderen Sack rausziehen. ;)

Sulmtaler forever
02.08.2022, 05:57
Nicht alles ist hier teurer. Das meiste hat die gleichen Preise wie überall anders in Kanada. Und dank niedrigerer MwSt ist manches sogar 10 Prozent günstiger. ;)


Wirklich? Das überrascht mich. Hätte ich nicht gedacht.

Bohus-Dal
09.08.2022, 06:40
Danke für den Bericht, wie schön, daß es so gut funktioniert hat! Hatten sie Fenster? Vorbeihuschende Schatten von Bäumen und so haben sie nicht gestört?


Danke für den Tipp mit Picr. Bei dem rasenden Internet aktuell hat sich die Seite leider noch nicht mal geladen.

Auch wenn es hier anscheinend leider aus der Mode gekommen ist, man kann Bilder nach wie vor ganz normal anhängen. Das hat nur Vorteile: Auch Leute mit langsamem Internet können sie sehen und die Seiten schneller laden, die Beiträge sind übersichtlicher, man kann leichter an vielen Bildern auf einmal vorbeiscrollen, wenn mal welche dabei sind, die einen nicht interessieren. Und am wichtigsten: Sie bleiben erhalten! Ich finde es immer so schade, wenn die ganzen verlinkten Bilder in alten Threads nicht mehr da sind.

Einfach Bild auf max 200KB verkleinern, „Grafik einfügen“ und dann vom Computer hochladen.

248703248704

Silmarien
09.08.2022, 07:28
Und am wichtigsten: Sie bleiben erhalten! Ich finde es immer so schade, wenn die ganzen verlinkten Bilder in alten Threads nicht mehr da sind.

Was andere Programme belangt, kann ich dazu nichts sagen. Bei Picr sind die Bilder nur dann nicht mehr sichtbar, wenn der Nutzer sie dort gelöscht hat. :)

Bohus-Dal
09.08.2022, 07:57
Aber weiß man das in 10 Jahren? Wenn die pleite gehen oder was?