Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Drohendes" Antibiotikaverbot
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=358926298938484&id=100044633490226&sfnsn=scwspwa
Fachwissen gefragt!
Wie "dramatisch" , bzw umfassend wird das (angebliche) Antibiotikaverbot ?
[emoji1745]
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Mit Fachwissen kann ich nicht so richtig dienen, ich habe aber gestern Abend noch eine Tierärztin angerufen und nach gefragt, außerdem hat eine Bekannte von mir (die auch Tierärztin ist) hat den Aufruf via Kommunikation-App geteilt. Beide sind sich einig: ohne geht es absolut nicht, wer mag, bitte die Petition unterschreiben.
Das Problem ist, dass man manchmal einfach nicht um eine Antibiose drum herum kommt und hier jetzt "sauberes Fleisch" (um den Menschen vor Resistenzen zu schützen..) vor Tierwohl gestellt wird. Und ich persönlich finde, das geht gar nicht. Ich will auch kein Fleisch essen, dass voller Antibiotika ist, aber dieser Weg dahin ist schlichtweg der Falsche.
Wie gesagt, ich kann mit Fachwissen nicht glänzen, vertraue aber meinem Tierarzt.
Mein Pferd hat Freitag einen Impftermin, den Tierarzt frage ich dann auch noch mal nach seiner Einschätzung. Trotzdem habe ich schon unterschrieben.
https://www.change.org/p/europ%C3%A4ische-parlament-eu-will-weitreichende-antibiotikaverbot-f%C3%BCr-tiere-gefahr-f%C3%BCr-unsere-tiere
Es ist schlichtweg ein Unding, gleichzeitig immer krassere Forderungen nach "Tierwohl" aufzustellen und auf der anderen Seite Tieren wichtige Medikamente vorenthalten zu wollen. Es geht nämlich nicht immer "ohne".
spitzhaube2015
11.08.2021, 19:11
Wichtig wäre bevor man sich eine Meinung bildet zu diesem Thema / Petition sich mit dem Thema genau zu befassen.
Um welche Antibiotika geht es bei der Entscheidung der EU . Um die Notantibiotika.
Die letzten noch verfügbaren Medikamente bei multiresistenten Keimen.
Diese lauern mittlerweile leider überall, egal ob z.B. Krankenhaus oder Fleischtheke .
Es gibt jedes Jahr mittlerweile sehr hohe Sterbezahlen ( Tendenz stark steigend ) aufgrund mangelnder Wirksamkeit der Antibiokita.
Ebenso soll die geplante Einschränkung sich nicht auf " Einzeltierhalter" beziehen, hier solle es auch weiterhin Ausnahmen geben.
Negativ wäre dieses Verbot lediglich für die Tierfabriken und die Tierärzte die diese betreuen, sowie die Pharmariesen.
Selbige hatten bei der Zulassung der Notantibiotika die bessere Lobby.
Ich finde es wichtig, sich vorab und genau über dieses Thema zu informieren, bevor man sich evtl. vorschnell mittels Petition vor einen Karren spannen lässt.
Wie man sich dann entscheidet steht auf einem anderen Blatt-
Irmgard2018
11.08.2021, 20:58
Spitzhaube: danke für die Klarstellung! Habe keine Zeit mich gerade mit dem Thema zu beschäftigen, aber sind da auch die entsprechenden Wirkstoffe erwähnt, deren Anwendung so verhindert werden soll? Welche wären das denn bitte?
Ebenso soll die geplante Einschränkung sich nicht auf " Einzeltierhalter" beziehen, hier solle es auch weiterhin Ausnahmen geben.
Die allerdings noch nicht gesetzlich beschlossen sind.
Für die im Antrag enthaltene Ausnahmeregelungen, die die Behandlung einzelner Tiere mit den verbotenen Antibiotika ermöglichen soll, ist eine Änderung der übergeordneten Verordnung (EU) 2019/6 erforderlich. Das würde, wenn überhaupt in Angriff genommen, viele Jahre dauern. Das heißt im Klartext, erst einmal gibt es keine Ausnahmeregelungen auf Jahre hinaus.
Um welche Antibiotika geht es bei der Entscheidung der EU . Um die Notantibiotika.
Den Begriff Notanibiotika gibt es nicht, es gibt Reserveantibiotika gegen multiresistente Keime.
Die Verbotsliste umfasst aber eben viel mehr als die Reserveantibiotika.
Und es geht wie immer um das Problem, dass das Hund Katze und Huhn und Schwein dann in einen Topf geworfen werden und gleich behandelt werden sollen.
Wie das dann aussieht, wenn fast alles verboten ist, wissen wir privaten Hühnerhalter ja zu genüge.
Ich habe mal zusammengefasst, was ich jetzt darüber weiß, Erfahrungsbericht einer Tierärztin für Pferde.
Die Tierärzte dürfen nicht ohne Grund Reserveantibiosen einsetzen, sie müssen sich an Richtlinien halten. Außerdem müssen sie ein Antibiogramm anfordern, um die Wirksamkeit zu überprüfen. Auch in der Massentierhaltung dürften sie es nicht "einfach so" einsetzen.
Der Grund, weshalb Reserveantibiosen gegeben werden, sind häufig Anwendungs- und Kostengründe. Reserveantibiotika müssen in der Regel nur einmal täglich gegeben bzw. gespritzt werden - und sie sind relativ billig.
Die Nicht-Reserveantiotika müssen teilweise bis zu 4 mal täglich gespritzt werden um in schweren Fällen gut zu wirken, andere nur 2 mal täglich. Kosten für diese Nicht-Reserveantibiosen sind teilweise verhältnismäßig hoch.
Tierärzte schaffen es nicht, 2-4 mal täglich zu einem Patienten zu fahren, um die Medikamente zu spritzen, bei 3-4 Gaben am Tag sind außerdem dann die Venen irgendwann vom vielen Spritzen überreizt. Die Tiere müssten dann in die Klinik und einen Venenkatheder bekommen. Das kann sich nicht jeder leisten.
Problematisch ist auch, wenn eine Gabe von nicht-Reserveantibiotika ins Maul bei einem großen Tier (Kuh, Pferd) nicht möglich ist/nicht wirkt/ und man davon ausgehen muss, dass das Wirkspektrum aufgrund des vermuteten Keimspektrums nicht passt.
Schlimmstenfalls braucht man in schweren Fällen auch mal 2 Wochen Antibiose. Die nicht-Reserveantibiosen teurer sind als "normalen" Antibiosen, ca. 100 € Preisunterschied für eine Breitbandantibiose pro Tag - reine Medikamentenkosten. Bei 2 Wochen Antibiotikagabe kann man ausrechnen, was das für Kosten sind.
Meine persönliche Meinung dazu:
Mit den Resistenzen und den unglaublich sorglosen Umgang mit Antibiotika hat man sich ein sehr gutes Medikament kaputt gemacht. Insbesondere der absolut irrsinnige Einsatz in der Massentierhaltung halte ich für *keineWortefind*
Je geringer die Besatzdichte, umso weniger werden die Tiere krank. Da gibt es nun wirklich genug Erfahrungen dazu.
Aber das geht ja nicht. Alle Tiere müssen eng auch eng gepfercht werden. Damit mehr Platz für weitere Gewerbegebiete, riesige Parkplätze und Autobahnen ist. Der Irrsinn hat System.
Ich halte das Verbot für den letzten Versuch, die Menschheit vor ihrer eigenen Gier zu retten. Dass damit geliebte Tiere von den Kleintierhaltern nicht mehr behandelt werden können, wird als "Kollateralschaden" in Kauf genommen.
forstgarten
12.08.2021, 00:37
Dr. Rückert, Dr. Johanne Bernick schrieb:
Achtung! Unser aller Haustiere sind in akuter Gefahr, weil das EU-Parlament für die Tiermedizin ein drastisches Antibiotika-Verbot beschließen will!
Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin
Hinter den Kulissen, völlig unter dem Radar der Bürgerinnen und Bürger und in aller Stille zeichnet sich gerade auf EU-Ebene ein echtes Drama für die moderne Tiermedizin und unser aller Haustiere ab. Wenn sich nicht sofort ALLE Tierbesitzer:innen energisch auf die Hinterfüße stellen und den zuständigen Politiker:innen die unmissverständliche Botschaft zukommen lassen, dass es so nicht geht, werden wir in der Tiermedizin innerhalb kürzester Zeit vor geradezu unvorstellbaren Problemen stehen. Wir müssen Sie also dringend bitten, sich in dieser Angelegenheit SOFORT persönlich zu engagieren, bevor es zu spät ist. Die Zeit drängt, und das ist keine Floskel!
Der Hintergrund: 2019 wurde die neue EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 verabschiedet. Vor dem Inkrafttreten im Januar 2022 müssen die EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament nun festlegen, welche Antibiotika zukünftig für den Menschen vorbehalten und damit für die Tiermedizin verboten werden sollen. Die Kommission hat dem zuständigen Ausschuss des Parlaments einen sorgfältig erarbeiteten, wissenschaftlich sauber fundierten und mit zahlreichen Fachorganisationen (der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, dem European Center of Disease Control ECDC, der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE und der Weltgesundheitsorganisation WHO) abgestimmten Entwurf zur Abstimmung vorgelegt. Dieser Entwurf hätte die bislang weltweit strengste Regulierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tiermedizin dargestellt, wäre aber gleichzeitig wissenschaftlich korrekt und vernünftig gewesen.
Einigen übereifrigen und kurzsichtigen (sorry, anders kann man es echt nicht ausdrücken!) Abgeordneten unter der Führung des Grünen-Politikers Martin Häusling und unter dem Einfluss humanmedizinischer Organisationen aber ging dieser Entwurf nicht weit genug, so dass sie sozusagen in letzter Minute die Mitte Juli erfolgte Ausschuss-Abstimmung mit einem geradezu irrwitzigen und wissenschaftlich absolut nicht begründbaren Entschließungsantrag torpediert haben, der – wenn er im September auch noch vom EU-Parlament abgenickt wird - ohne jede Übertreibung eine tödliche Gefahr für unsere Haustiere darstellt.
Um es mal möglichst einfach auszudrücken: Bei Hunden, Katzen und Pferden könnten wir Tiermediziner:innen zahlreiche komplizierte, gefährliche und schwerstes Leiden auslösende bakterielle Infektionen einfach nicht mehr erfolgreich bekämpfen. Bei Kaninchen, Meerschweinchen, Repilien, Exoten und Co. könnten wir sogar bei fast jeder Art von bakterieller Infektion nur noch verzweifelt die Hände heben, weil wir für diese Tierarten GAR KEIN funktionierendes Antibiotikum mehr zur Verfügung hätten. Diese Entwicklung stößt bei der EU-Kommission, dem Europäischen Tierärzteverband FVE und dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte BPT auf Unverständnis und Entsetzen. Mein Kollege Siegfried Moder, Präsident des BPT, sagt dazu: „„Die Abgeordneten verkennen dabei, dass Antibiotikaklassen, die auf die Reserveliste gesetzt werden, nicht nur für lebensmittelerzeugende Tiere verboten werden, sondern für ALLE Tierarten, also auch für Hunde, Katzen, kleine Heimtiere, Exoten, Pferde und Zootiere, und keine Ausnahmen zulässig sind“.
Die an diesem hirnrissigen Entschließungsantrag beteiligten Politiker betreiben eine Agenda, die Massentierhaltung letztendlich unmöglich machen soll, ignorieren dabei aber völlig, dass die beabsichtigten, drastischen Restriktionen zu absolut tierschutzwidrigen Zuständen auch im Hobbytierbereich führen würden. Die ebenfalls dahinter steckenden Humanmediziner sind nach wie vor eifrig und leider ziemlich erfolgreich bemüht, die Rolle der Humanmedizin bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen durch eine Schuldverlagerung auf die Tiermedizin zu verschleiern, obwohl nur 5 Prozent der resistenten Keime aus dem Tierbereich stammen und die Humanmedizin nach wie vor jede vernünftige statistische Erfassung ihres Antibiotika-Einsatzes verweigert.
Es bleibt nur ein Weg: Sie, also ALLE Tierhalter:innen, müssen sich SOFORT wehren und eine klare Botschaft an das EU-Parlament senden. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte macht das durch eine über Ihre jeweiligen Tierarztpraxen laufende Unterschriftenaktion möglich. Wenn Sie in den nächsten Wochen die Praxis oder Klinik Ihres Vertrauens aufsuchen, dann fragen Sie bitte, wo Sie unterschreiben können. Haben Sie keinen Tierarztbesuch geplant, dann kommen Sie ruhig einfach so vorbei und unterschreiben. Außerdem wurde unter dem unten stehenden Link die Möglichkeit der Teilnahme an einer Online-Petition geschaffen.
Wenn wir in unserem Blog und auf unseren Social-Media-Kanälen Artikel veröffentlichen, überlassen wir die Verbreitung normalerweise dem Interesse der Leser:innen. In diesem Fall aber bitten wir Sie buchstäblich auf Knien: Verbreiten Sie diesen Aufruf im Interesse unserer Tiere aus allen Rohren! Die für diese Entwicklung Verantwortlichen verlassen sich nach meiner Einschätzung fest darauf, dass das Ganze beschlossene Sache ist, bevor die Öffentlichkeit davon Wind bekommt. Diese Suppe muss versalzen werden, und zwar gründlich! Bitte, bitte, helfen Sie mit, durch Verbreitung der Botschaft und natürlich durch Ihre Unterschrift!
Link zur Online-Petition: https://www.change.org/p/europäische-parlament-eu-will-weitreichende-antibiotikaverbot-für-tiere-gefahr-für-unsere-tiere/f
Wer sich über diesen zwangsläufig plakativen und kurzen Aufruf hinaus informieren möchte, kann das in aller Ausführlichkeit auf der Homepage des BPT tun:
https://www.tieraerzteverband.de/
Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,
Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick
Wir heben für diesen Beitrag das Copyright ausdrücklich auf! Wenn Sie ihn kopieren / ausdrucken wollen, um ihn zu verbreiten, dürfen Sie das gerne tun!
Bevor im akuten Fall mein Tierarzt ein Antibiogramm in der Hand hat (vorausgesetzt der Keim wird überhaupt gefunden, was ja auch nicht immer der Fall ist...) ist die Kuh mit fiebriger Mastitis verreckt und das Kalb mit Lungenentzündung auch. Es mag Sinn machen Reserveantibiotika nicht vorbeugend auf xhundert Tiere gleichzeitig einzusetzen, sicher, aber die "Kollateralschäden" auch ausserhalb der Behandlung von Miez und Fiffi sind beachtlich. Ob's wirklich hilft ist dann eine ganz andere Sache!
(Edit: Habe Forstgartens Post erst danach gesehen)
spitzhaube2015
12.08.2021, 10:53
Acht Jahre lang wurde nun diskutiert in der Eu über das Problem.
Die Rahmenbedingungen sind noch nicht fix. Bis der Beschluss im Januar 2022 in Kraft tritt, sind diese juristischen Rahmenbedingungen noch variabel.
Erschreckend wenn man den Suchbegriff Antibiotikaverbot googelt, seitenweise fast immer der gleiche Text, der auch hier schon genannt wurde. !!!!!!!!!! Lobbyismus ?
Aktuell gibt es nur 2 Fronten. Schwarz und Weiß also Ja oder Nein.
Sinnvoller wären Petitionen in denen man bei den Rahmenbedingungen ansetzt, und sich für das Recht der Behandlung bei Einzeltierbehandlung einsetzt .
Eine prophylaktische Massenbehandlung in den Tierfabriken und zu Mastzwecken jedoch verbietet.
Dies würde mit Sicherheit auch bessere Bedingungen in der Massentierhaltung nach sich ziehen.
Sulmtaler forever
12.08.2021, 12:22
genau meine Meinung Spitzhaube... aber auch für Menschen sollte weniger Antibiotika eingesetzt werden.
spitzhaube2015
12.08.2021, 13:53
Dieser link ist auch interessant wer mehr zum Thema wissen möchte.
Auch wiederum die blau unterlegten Links darin.
Und besser ist die Lage seit dieser Datenerhebung wahrscheinlich kaum geworden.
https://netzfrauen.org/2017/11/21/antibiotikaresistent/
Netzfrauen sind nun wirklich nichts was man seriöse Quelle nennen kann. Und wie soll bitte die "Massentierhaltung" zu besseren Bedingungen kommen wenn wirksame Medikamente gesperrt werden?
Bessere Bedingungen gibt es nur wenn dafür bezahlt wird. SO sicher nicht.
SetsukoAi
12.08.2021, 14:21
Es geht ja nicht nur um unsere Hühner, auch um andere Haustiere wie Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen...
Unsere alte Hündin hat eine Zahnwurzelentzündung und bekommt Antibiotika damit die Entzündung weg geht bevor der Zahn gezogen wird. Dieses Antibiotika würde dann nicht mehr eingesetzt werden, oder das Antibiotika bei einer Gebärmutterentzündung beim Hund. Soll dann der Hund sterben nur weil er kein AB bekommen darf und somit eine Sepsis riskieren?
Man sollte doch hier klar unterscheiden zwischen Haustier und Nutztier sowie die Verwendete Menge. Hier sollten die Großen Schweine und Geflügelmästereien ein AB Verbot bekommen. Wenn man keine Tiere groß bekommt ohne AB dann soll man eben die Fleischerzeugung sein lassen.
Jagdhuhn
12.08.2021, 15:14
Man sollte doch hier klar unterscheiden zwischen Haustier und Nutztier sowie die Verwendete Menge. Hier sollten die Großen Schweine und Geflügelmästereien ein AB Verbot bekommen. Wenn man keine Tiere groß bekommt ohne AB dann soll man eben die Fleischerzeugung sein lassen.
Hä?
Sorry. Der letzte Teil ist Käse.
Dann drehen wir den Spieß einfach um. Wer kein Haustier ohne AB halten kann soll einfach keines halten?!
Wie Spitzhaube schon gesagt hat. Der massenhafte und präventive Einsatz muss reguliert werden jedoch sollte man hier die genauen Rahmenbedingungen abwarten.
Jagdhuhn
12.08.2021, 15:22
Netzfrauen sind nun wirklich nichts was man seriöse Quelle nennen kann. Und wie soll bitte die "Massentierhaltung" zu besseren Bedingungen kommen wenn wirksame Medikamente gesperrt werden?
Bessere Bedingungen gibt es nur wenn dafür bezahlt wird. SO sicher nicht.
Wenn die Besatzdichte abnimmt weil sich sonst Infektionen die schneller ausbreiten können da die Tiere nicht mit AB vollgepumpt werden denke ich schon dass es die Haltungsbedingungen an sich etwas verbessern. Unsere Rinder sind rund ums Jahr draußen gewesen und haben immer ordentlich platz gehabt. Da war in knapp 10 Jahren nicht einmal AB notwendig. Gut kann auch Glück gewesen sein. Aber Abstand schützt vor Infektionen und kann somit auch den Einsatz von AB reduzieren. Wenn ich dann statt 15 Tieren in einem Stall nur 10 behandeln muss ist das auch günstiger.
...
Mit den Resistenzen und den unglaublich sorglosen Umgang mit Antibiotika hat man sich ein sehr gutes Medikament kaputt gemacht. Insbesondere der absolut irrsinnige Einsatz in der Massentierhaltung halte ich für *keineWortefind*
Je geringer die Besatzdichte, umso weniger werden die Tiere krank. Da gibt es nun wirklich genug Erfahrungen dazu.
Aber das geht ja nicht. Alle Tiere müssen eng auch eng gepfercht werden...
Das sehe ich ähnlich und müsste allen Interessierten und/oder Beteiligten bekannt sein.
Nur leider machen die Doktoren für das liebe Vieh mit Verschreibung und Verkauf von AB einen Großteil ihres Umsatzes.
Wie dumm wären die denn wenn sie nicht die Worstcase-Szenarios ausbreiten würden dass z.B. Meerschwein Hugo oder Labbi Lotte wegen nicht zu verabreichenden AB an Banalitäten qualvoll sterben.
Da werden dann sicher in begründeten Ausnahmen bestimmte gelistete AB bereit stehen.
Ordentlich Übertreiben hilft aber evtl. die Ausnahmen breiter zu fächern oder zu forcieren.
(Seite 5+6) --> https://germanwatch.org/sites/default/files/Fakten%20zur%20Agrarindustrie%202019_2.pdf
--> https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/antibiotika_und_multi-resistente_keime_in_der_tierhaltung.pdf
--> https://www.nzz.ch/schweiz/tieraerzte-verdienen-jeden-zweiten-franken-mit-antibiotika-ld.1569300
Wie Spitzhaube schon gesagt hat. Der massenhafte und präventive Einsatz muss reguliert werden jedoch sollte man hier die genauen Rahmenbedingungen abwarten.
Die Rahmenbedingungen sind ja nun auf dem Tisch und sollen nächsten Monat verbindlich beschlossen werden.
Die Konsequenz wäre in der Tat, dass Hund und Katze und andere Haustiere schlicht durch an sich behandelbare Infektionen sterben werden oder großen Schaden nehmen ( Man denke einmal, was der Wegfall der Fluochinolone allein in der Augenheilkunde bei Tieren bedeuten würde: wesentlich mehr Augen müssten entfernt werden ).
Das kann man ja auch Wollen und in Kauf nehmen für die Bekämpfung von AB Resistenzen. Dann soll man das aber auch bitte so deutlich sagen und nicht immer von Massentierhaltung reden (welche sicher ein großes Problem ist), sondern auch sagen: dann müssen auch Hund Katze und Co durch Behandlungsverweigerung sterben.
Wenn ich mir dann aber anschaue, wie so der Durchschnitt der niedergelassenen Hausärzte ohne Sinn und Verstand mit Antibiotika rumaast und wie es um die Hygiene in deutschen Krankenhäusern steht, könnte ich auf gut deutsch gesagt einfach nur kotzen.
Wie dumm wären die denn wenn sie nicht die Worstcase-Szenarios ausbreiten würden dass z.B. Meerschwein Hugo oder Labbi Lotte wegen nicht zu verabreichenden AB an Banalitäten qualvoll sterben.
Da werden dann sicher in begründeten Ausnahmen bestimmte gelistete AB bereit stehen.
Genau, die sind zwar nicht beschlossen und auch noch nicht mal in Diskussion, aber wir können ja darauf vertrauen, dass die Politik das schon pünktlich und fachlich richtig hinbekommt. Da muss man sich gar keine Sorgen machen.
spitzhaube2015
12.08.2021, 16:18
Netzfrauen sind nun wirklich nichts was man seriöse Quelle nennen kann. Und wie soll bitte die "Massentierhaltung" zu besseren Bedingungen kommen wenn wirksame Medikamente gesperrt werden?
Bessere Bedingungen gibt es nur wenn dafür bezahlt wird. SO sicher nicht.
Also wenn man z.B. auf die blauen Links klickt kommt man an Unterlagen des Bundestages. Wie seriös diese Angaben sind . Nun Ja
Hier ein Beispiel.
2015 Deutscher BundestagWD 5 - 3000 - 039/15Wirtschaftliche Auswirkungen eines Antibiotikaverbotes in derMassentierhaltung
Seite 13 ist spannend!
https://www.bundestag.de/resource/blob/405864/30253053a9d4c2da89d0048394820d99/wd-5-039-15-pdf-data.pdf
sternenstaub
12.08.2021, 16:19
Hier mal die EU-Verordnung 2019/6 (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32019R0006) und der deutsche Gesetzentwurf (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/T/TAMG_GE_Kabinettfassung.pdf)zum nachlesen.
Den nationalen Gesetzentwurf finde ich schwierig zu lesen.
Genau, die sind zwar nicht beschlossen und auch noch nicht mal in Diskussion, aber wir können ja darauf vertrauen, dass die Politik das schon pünktlich und fachlich richtig hinbekommt. Da muss man sich gar keine Sorgen machen.
Achtung-Ironie-sticker vergessen?
Hab´s schon verstanden ;)
Wir wissen doch aber auch wenn das EU-Parlament Mitte September "darüber abstimmen" will und passende Vorgaben (sowie Ausnahmen ) gesetzestauglich angewandt werden sollen noch ein paar Tage (paste Ironie-Sticker) ins Land ziehen können.
Mal davon abgesehen dass die Chemieindustrie vermutlich noch ne ganze Menge auf Lager hat (doppeldeutig) und Haltbarkeit von AB ganz ordentlich ist.
SetsukoAi
12.08.2021, 16:40
Hä?
Sorry. Der letzte Teil ist Käse.
Dann drehen wir den Spieß einfach um. Wer kein Haustier ohne AB halten kann soll einfach keines halten?!
Sorry aber DAS ist absoluter Schwachsinn, kein Mensch in Deutschland isst sein Haustier. Die Residenzen kommen davon das Tiere gegessen werden die mit Antibiotika behandelt wurden.
Und was wird gegessen? Genau Masttiere! Ergo sollten hier die Antibiotika gabe abgeschafft werden da hier Antibiotika an alle Tiere vorsorglich gegeben werden insb. um Gelenkentzündungen zu vermeiden.
Zudem ist es bei Haustieren so das Antibiotika gegeben wird wenn eine Infektionen vorliegt und dann auch nur bei dem Tier. Wenn mein Hund Zahnweh hat bekommt nur er Antibiotika und nicht die anderen beiden auch.
Es ist für mich äußerst erschreckend das du scheinbar für die Antibiotikagabe bei Masttieren bist? Hast du etwa selber Masttiere die ohne Antibiotika nicht groß werden?
Mal davon abgesehen dass die Chemieindustrie vermutlich noch ne ganze Menge auf Lager hat (doppeldeutig) und Haltbarkeit von AB ganz ordentlich ist.
Wir stellen in der EU sogut wie keine AB mehr her, ist fast alles in Indien oder China angesiedelt...
Jagdhuhn
12.08.2021, 16:48
Sorry aber DAS ist absoluter Schwachsinn, kein Mensch in Deutschland isst sein Haustier. Die Residenzen kommen davon das Tiere gegessen werden die mit Antibiotika behandelt wurden.
Und was wird gegessen? Genau Masttiere! Ergo sollten hier die Antibiotika gabe abgeschafft werden da hier Antibiotika an alle Tiere vorsorglich gegeben werden insb. Um Gelenkentzübdungen zu vermeiden.
Zudem ist es bei Haustieren so das Antibiotika gegeben wird wenn eine Infektionen vorliegt und dann auch nur bei dem Tier. Wenn mein Hund Zahnweh hat bekommt nur er Antibiotika und nicht die anderen beiden auch.
Es ist für mich äußerst erschreckend das du scheinbar für die Antibiotikagabe bei Masttieren bist? Hast du etwa selber Masttiere die ohne Antibiotika nicht groß werden?
Wenn du ordentlich liest wirst du sicher feststellen das ich nach einer stärkeren Regulierung verlange und ein Ende der präventive Abgabe wünsche.
Auch über meine "Masttiere" habe ich hier schon geschrieben und deren AB-bedarf dargelegt. Bitte sei so gut und lese nochmal nach. Dann muss ich nicht alles doppelt schreiben.
PS.: Genannte Keime entstehen eben nicht nur durch Masttiere sondern auch durch nicht sachgemäße Anwendung.
spitzhaube2015
12.08.2021, 17:34
Noch ein link für den Einstieg in das Thema Multiresistenter Keime
https://www.planet-wissen.de/natur/mikroorganismen/resistente_keime/antibiotika-resistent-100.html
Das tückische daran ist , das man diese Keime in sich haben kann ohne das man es merkt. Diese werden jedoch weitergegeben und können bei einem schwachem Immunsystem schlimme Folgen haben.
SetsukoAi
12.08.2021, 18:02
Wenn du ordentlich liest wirst du sicher feststellen das ich nach einer stärkeren Regulierung verlange und ein Ende der präventive Abgabe wünsche.
Auch über meine "Masttiere" habe ich hier schon geschrieben und deren AB-bedarf dargelegt. Bitte sei so gut und lese nochmal nach. Dann muss ich nicht alles doppelt schreiben.
PS.: Genannte Keime entstehen eben nicht nur durch Masttiere sondern auch durch nicht sachgemäße Anwendung.Und ich bin für ein Verbot an Antibiotika für Masttiere, denn Masttiere brauchen kein Antibiotika wie all unsere Hühner auch. Wenn Masthühner Antibiotika brauchen um groß zu werden dann sollte man solche Tiere nicht halten. Im Endeffekt ein Verbot der Präventiven Abgabe von AB. Also warum schreibst du dann mein Kommentar wäre Käse?
Jagdhuhn
12.08.2021, 19:47
Weil AB einfach notwendig ist sowohl in der Mast als auch in der Milchviehproduktion, oder eben nur für Pfiffi oder Max Mustermann. Die Alternative ist wie hier schon oft gesagt wurde ein langsames dahinsichen.
Hätte eines unserer Kälber eine Lungenentzündung gehabt hätte es auch AB bekommen. Aber nur weil es Mal etwas Schnupfen hat muss ich da nicht gleich die Artillerie auffahren.
SetsukoAi
12.08.2021, 20:15
Weil AB einfach notwendig ist sowohl in der Mast als auch in der Milchviehproduktion, oder eben nur für Pfiffi oder Max Mustermann. Die Alternative ist wie hier schon oft gesagt wurde ein langsames dahinsichen.
Hätte eines unserer Kälber eine Lungenentzündung gehabt hätte es auch AB bekommen. Aber nur weil es Mal etwas Schnupfen hat muss ich da nicht gleich die Artillerie auffahren.
Du verstehst es nicht, in der Milchviehhaltung wird EIN Tier behandelt, in der Mast aber alle! Masthähnchen bekommen Antibiotika damit sie bis zum Schluss laufen können weil sich durch ihr Gewicht die Gelenke entzünden. Wenn alle Tiere Antibiotika brauchen um Gesund groß zu werden dann ist die Haltung falsch und da haben eben die Mäster Pech gehabt.
Jagdhuhn
12.08.2021, 20:34
Du verstehst es nicht, in der Milchviehhaltung wird EIN Tier behandelt, in der Mast aber alle! Masthähnchen bekommen Antibiotika damit sie bis zum Schluss laufen können weil sich durch ihr Gewicht die Gelenke entzünden. Wenn alle Tiere Antibiotika brauchen um Gesund groß zu werden dann ist die Haltung falsch und da haben eben die Mäster Pech gehabt.
Das ist einfach falsch. Ich glaube du verwechselst Mast mit Massentierhaltung. Ich kann wohl meine Tiere mästen ohne AB. Mache ich seit vielen Jahren. Mast ist lediglich Tierhaltung zur Fleischgewinnung (Schlachten). Das das Tierwohl in der Massentierhaltung nicht an erster Stelle steht ist klar (nicht in Ordnung). Aber Mast an sich ist ja nichts schlimmes und kann sehr wohl auch mit dem Tierwohl in Einglang stehen, so wie hier es auch viele Foristen vormachen.
Ich glaube jetzt sogar, dass wir da schon das selbe meinen. Eine präventive Vergabe sollte verboten werden. Dadurch sind die Massentierhaltungen gezwungen die Tiere nicht mehr zu Tausenden in ein und den selben Stall zu Pferdchen und die Masthähnchen entweder noch(!!!) zeitiger zu schlachten oder langsamer zu mästen.
Es hat noch nie funktioniert über Verbote unpraktikable Vorstellungen in Realität umzusetzen. Die Quadratierung des Kreises wird nicht einfacher, wenn sie politisch gewünscht ist...
forstgarten
13.08.2021, 01:32
Wenn ich mir dann aber anschaue, wie so der Durchschnitt der niedergelassenen Hausärzte ohne Sinn und Verstand mit Antibiotika rumaast und wie es um die Hygiene in deutschen Krankenhäusern steht, könnte ich auf gut deutsch gesagt einfach nur kotzen.
Wenn in der Humanmedizin VOR Behandlung (so kein Notfall) mal so oft ein Antibiogramm angefordert werden würde wie in der Tiermedizin, wäre schon viel gewonnen.
Irmgard2018
13.08.2021, 19:57
....Die Residenzen kommen davon da Tiere gegessen werden die mit Antibiotika behandelt wurden.
Ich will eine Residenz! Sofort! Her mit den Antibiotika!! :laugh
Darf ich mir aussuchen, wo sie stehen soll?
SetsukoAi
13.08.2021, 23:04
Ich will eine Residenz! Sofort! Her mit den Antibiotika!! :laugh
Darf ich mir aussuchen, wo sie stehen soll?Aha...
Silmarien
13.08.2021, 23:16
Ich will eine Residenz! Sofort! Her mit den Antibiotika!! :laugh
Darf ich mir aussuchen, wo sie stehen soll?
Aha...
Residenz statt Resistenz
SetsukoAi
14.08.2021, 12:04
Residenz statt ResistenzJa ich weiß ich hab mich verschrieben, da man aber nach 15 Minuten den Beitrag nicht mehr ändern kann habe ich es so gelassen und nicht extra noch mal ein Verbesserungsposting gemacht. Ich bin einfach davon ausgegangen das klar ist was ich meine.
Schnappi66
14.08.2021, 13:46
Wieso kann man nicht einfach einen Paß machen die Tiere mit Chip kennzeichnen und dann zumindest solche Tiere weiter damit behandeln dürfen?
Bei Pferden ist es doch jetzt auch so, da wird im Papier eingtragen, "zur Schlachtung" oder "kein Schlachtier". Bei kein Schlachttier darf wesentlich mehr an Medikamenten gegeben werden. Einmal kein Schlachttier eingtragen geht nie wieder rückgängig zu machen, umgekehrt kann man jederzeit wechseln. Gemein fänd ich dann aber immer noch, Nutztiere leiden zu lassen obwohl man helfen könnte!
Bin daher komplett gegen dieses Verbot und dafür lieber mehr Kontrolle in Massenzüchterställen wo "vorbeugend" damit gearbeitet wird und dort entsprechend auf die Finger schauen und den Einsatz ohne Tierarzt erschweren.
Du erklärst mir mal wie etwas ohne Tierarzt eingesetzt werden soll. Ist ja nicht so dass es das Zeug auf der Strasse zu verkaufen gibt :laugh
Schnappi66
14.08.2021, 17:23
Du glaubst gar nicht, was man z.B. in der Tschechei so alles auf der Straße bekommt. ;)
Kenne auch genug, wo in den Stallkammern diverse "Vorräte" an verschreibungspflichtigen Medikamenten gebunkert sind und ohne tirärztliche Abklärung dann immer selbst verabreicht werden.
Gut, wenn man mal eben in die Tschechei fahren kann :-[ Verschreibugnspflichtiges (teils auch freies) muss immer mit Abgabebeleg versehen sein und die werden kontrolliert, natürlich gibts auch den Fall dass eine Packung XY dagelassen wird damit der Tierhalter selbst verabreichen kann.* Das wird nachgetragen. Wenn irgendwo eine Unterschrift oder das Datum der Verabreichung fehlt, werden die Kontrolleure unangenehm :-X
* finde ich ganz gut so, denn für jedes einzelne Spritzen den TA rufen, das würde nicht funktionieren, vor allem da man i.m. gut selbst machen kann. Was ich auch bedenklich finde ist dass die Grosstierärzte immer weniger und immer teurer werden. Wenn ich morgens n Notfall hab und er erst abends um 7 kommt ist das einfach scheisse.
Schnappi66
15.08.2021, 12:23
Stimmt Rohana. :jaaaa: Inzwischen kann das Tier tot oder der Zustand unnötig verschlimmert sein.
Wenn der Tierarzt eine Anfangsuntersuchung macht und Diagnose stellt mit Behandlungsempfehlung bin ich für die Weiterbehandlung auch :dafuer
Krähbert
15.08.2021, 16:22
Schwieriges Thema, leider ist der absolute Großteil der Kommentare, die es dazu überall gibt, uninformierter Nonsense.
Das macht es noch viel komplizierter, sich eine kundige Meinung zu bilden - der Fluch des Internets.
So pauschal und ohne Vorwissen würde ich jedenfalls niemals eine Petition unterschreiben.
spitzhaube2015
15.08.2021, 16:54
Schwieriges Thema, leider ist der absolute Großteil der Kommentare, die es dazu überall gibt, uninformierter Nonsense.
Das macht es noch viel komplizierter, sich eine kundige Meinung zu bilden - der Fluch des Internets.
So pauschal und ohne Vorwissen würde ich jedenfalls niemals eine Petition unterschreiben.
:daumenhoch
Ich habe auch mal das Netz so pauschal durchstöbert.
Es gibt so gut wie kein Forum, welches nicht mit fast dem gleichen Eingangsbericht auf Stimmenfang geht. Hier wird gezielt mit der Angst von Tierhaltern für diese Petition geworben.
Ein Schelm wer Schlechtes dahinter denkt.
Das traurigste ist aber, das die EU es in 8 Jahren nicht schafft ein vernünftiges Konzept für die Handhabung zu erstellen.
Da scheint halt auch der Lobbyismus federführend zu sein.
Lobby hier Lobby da, nur die die da draussen die echte Arbeit machen, die haben keine Lobby...
Blindenhuhn
20.08.2021, 09:20
Tierschutzbund unterstützt Kampagne der Tierärzte: https://www.tierschutzbund.de/news-storage/europa/160821-drohendes-eu-antibiotikaverbot-tierschutzbund-unterstuetzt-kampagne-des-bundesverbands-praktizierender-tieraerzte/
So langsam kommt mehr Licht in die "Angelegenheit" und deren Initiatoren.
Interessant, speziell die Absätze
"Tierschutzrelevante Szenarien" oder "Verzerrung der Realität"?
Plakataktion "Desinformationskampagne"
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/antibiotikaverbot-ist-das-leben-von-haus-tieren-in-gefahr,SgSWbVj
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/antibiotika-puten-keime-101.html
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrar-umwelthilfe-antibiotikaresistente-keime-auf-gefluegelfleisch-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210824-99-949109
https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/landwirtschaft/antibiotika-in-der-massentierhaltung/
und dazu passend
https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/bundesregierung-erleichtert-massentierhaltung-zulasten-von-tieren-umwelt-und-klima/
Evtl. denken einige noch mal drüber nach voreilig Petitionen zu unterzeichnen.
Da kommt gar kein Licht ..
"Während Tierhalter mehr und mehr besorgt um ihre Haustiere sind, kritisierte die Deutsche Umwelthilfe zuletzt die Plakataktion des Tierärzteverbands als Desinformationskampagne. Die Beschränkungen müssten auf große Tierbestände in der Landwirtschaft abzielen."
Müssten sie, in der Tat..., tun sie aber nicht.
Was für ein Irrenhaus ist D inzwischen. Die Realität scheint niemanden mehr zu interessieren.
Jagdhuhn
24.08.2021, 23:33
Den Ansatz finde ich trotzdem gut. Das verteilen von Notfallantibiotika wie Bonbons muss aufhören (auch beim Menschen). Wenn resistente Keime nachgewiesen werden dann kann man diese gern unter strengen Auflagen und unter (tier) ärztlicher Aufsicht verwenden.
Alles andere verschiebt die momentanen Befürchtungen nur weiter in die Zukunft aber wendet sie keinen Falls ab.
Wenn resistente Keime nachgewiesen werden dann kann man diese gern unter strengen Auflagen und unter (tier) ärztlicher Aufsicht verwenden.
Da bin ich völlig bei dir.
Aber genau das soll es für die Tiermedizin nach bestehender Beschlusslage nicht geben. Da plant die Politik nächsten Monat ein komplettes Verbot für alle Tiere ab Jan 2022 zu beschließen.
Das Verbot müsste es gar nicht geben, wenn die Tierärzte verantwortungsvoll damit umgegangen wären. Das Gesetz zeigt, dass das Vertrauen in die Tierärzte nicht mehr gegeben ist - eben weil es die Tierärzte waren, die an die Massentierhalter diese Unmengen an Reserveantibiotika abgeben. Jetzt wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Es ist zu kurz gedacht die Tierärzte alleinig verantwortlich zu machen. Guck dir doch einfach an was seit der grünen Revolution alles im Agrarbereich passiert ist - und was seit der Entdeckung der Antibiotika im Humanbereich! Das erste was ein Arzt tut ist AB verschreiben... und da wird nix gesagt, weil ja niemand krank sein will, niemand zuhause bleiben will um andere nicht anzustecken, niemand akzeptieren will dass nunmal nicht alles und immer funktioniert nur weil der Mensch es will...
So wie's momentan in D aussieht, wird die (Massen)Tierhaltung als ganzes einfach ins Ausland verlagert mitsamt allen Problemen. Denn Probleme verbieten kann man nicht und zu echten Lösungen kann sich die Politik nicht durchringen weil die mit einem schnellen Verbot nicht abgehandelt sind ;)
Jagdhuhn
25.08.2021, 10:54
Es ist zu kurz gedacht die Tierärzte alleinig verantwortlich zu machen. Guck dir doch einfach an was seit der grünen Revolution alles im Agrarbereich passiert ist - und was seit der Entdeckung der Antibiotika im Humanbereich! Das erste was ein Arzt tut ist AB verschreiben... und da wird nix gesagt, weil ja niemand krank sein will, niemand zuhause bleiben will um andere nicht anzustecken, niemand akzeptieren will dass nunmal nicht alles und immer funktioniert nur weil der Mensch es will...
So wie's momentan in D aussieht, wird die (Massen)Tierhaltung als ganzes einfach ins Ausland verlagert mitsamt allen Problemen. Denn Probleme verbieten kann man nicht und zu echten Lösungen kann sich die Politik nicht durchringen weil die mit einem schnellen Verbot nicht abgehandelt sind ;)
Stimmt schon. Alles nur auf die Tierärzte schieben ist quatsch. Gibt auch genug die sich mit Sicherheit niemals einen Beipackzettel durchgelesen haben wenn Ab genommen wurde. Regelmäßige Einnahme, Dauer der Einnahme, welche Lebensmittel sind während der Einnahme zu meiden? Da wird das Med. eben abgesetzt weil man sich besser fühlt, es werden fleißg weiter Milchprodukte konsumiert, es wird mal eine oder zwei Einnahmen ausgesetzt... zack schon begünstigt man MRSA und Co.
Zu deinem letzten Abschnitt muss ich sagen.
Dann ist es eben so. JA es tut mir leid für alle die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten aber das Problem was beim Weitermachen wie bisher folgt betrifft weit mehr Menschen.
Die Land und Tierwirte haben grundsätzlich immer noch die Möglichkeit auf Ökonomische Tierhaltung umzusteigen oder wenigstens nicht mehr Tiere dicht an dicht zu halten um eine rasante Ausbreitung zu unterbinden. Wie gesagt schon weiter oben gesagt. in den 10 Jahren Rinderhaltung mussten wir nicht einmal ABs einsetzen (zugegeben bei uns war es Hobby und dadurch auch kein Kostendruck was die Haltung ansich schon deutlich vereinfachte).
Ja das Gesetz ist Ausbaufähig aber auch nicht so tragisch wie behauptet. Es gibt auch genug andere ABs die bei einer Vielzahl von Entzündungen helfen, da müssen nicht die wertvollen NotfallsABs verballert werden.
Zu deinem letzten Abschnitt muss ich sagen.
Dann ist es eben so.
Das Problem daran ist nur, dass wir keinerlei Kontrolle über irgendwas haben was im Ausland passiert. Und DAS willst du dann wieder importieren? Nein danke, ganz ehrlich...
in den 10 Jahren Rinderhaltung mussten wir nicht einmal ABs einsetzen (zugegeben bei uns war es Hobby und dadurch auch kein Kostendruck was die Haltung ansich schon deutlich vereinfachte).
Hobbyrinder ohne jedwedes Leistungsniveau haben grundsätzlich ein geringeres Risiko für (Mastitis)Erkrankungen, das hängt nichtmal an der Haltung. :cool:
Ja das Gesetz ist Ausbaufähig aber auch nicht so tragisch wie behauptet. Es gibt auch genug andere ABs die bei einer Vielzahl von Entzündungen helfen, da müssen nicht die wertvollen NotfallsABs verballert werden.
So einfach ist es eben nicht. Papier ist geduldig, ein krankes Tier nicht!
Es ist zu kurz gedacht die Tierärzte alleinig verantwortlich zu machen. Guck dir doch einfach an was seit der grünen Revolution alles im Agrarbereich passiert ist - und was seit der Entdeckung der Antibiotika im Humanbereich! Das erste was ein Arzt tut ist AB verschreiben... und da wird nix gesagt, weil ja niemand krank sein will, niemand zuhause bleiben will um andere nicht anzustecken, niemand akzeptieren will dass nunmal nicht alles und immer funktioniert nur weil der Mensch es will...
So wie's momentan in D aussieht, wird die (Massen)Tierhaltung als ganzes einfach ins Ausland verlagert mitsamt allen Problemen. Denn Probleme verbieten kann man nicht und zu echten Lösungen kann sich die Politik nicht durchringen weil die mit einem schnellen Verbot nicht abgehandelt sind ;)
Da bin ich wieder bei dir. Die Rinderzucht wird nach Südamerika verlagert, dort werden die Rinder auf engstem Raum gehalten und mit Steroiden und Antibiotika vollgepumpt. Das Fleisch gibts dann wieder hier zu kaufen. Mein Nachbar hat dieses Jahr die Bullenmast aufgegeben, weil er preislich nicht mehr mithalten konnte. Und der hat kein AB gefüttert.
Ich mache nicht alle Tierärzte verantwortlich, sondern diejenigen, die das ganze Reserveantibiotika verkauft haben. Und jetzt trifft es alle.
In dem Zusammenhang wundere ich mich hin und wieder ein klein wenig, wie schnell und freizügig hier zu AB bei den Hühnern geraten wird, bzw. wie schnell die Tierärzte auf Verdacht verschreiben. Und die Besitzer es gerne füttern. Aber das ist ein anderes Thema.
Wir waren früher natürlich auch froh, dass die Euterentzündungen bei den Kühen behandelt werden konnten.
Schweine wurden platzmäßig so gehalten, dass sie nicht krank wurden, ein totes Schwein nahm man in Kauf.
Jagdhuhn
25.08.2021, 13:00
Das Problem daran ist nur, dass wir keinerlei Kontrolle über irgendwas haben was im Ausland passiert. Und DAS willst du dann wieder importieren? Nein danke, ganz ehrlich...
Hobbyrinder ohne jedwedes Leistungsniveau haben grundsätzlich ein geringeres Risiko für (Mastitis)Erkrankungen, das hängt nichtmal an der Haltung. :cool:
So einfach ist es eben nicht. Papier ist geduldig, ein krankes Tier nicht!
1. Da hast du recht. Wer allerdings das importierte Zeug konsumiert ist dann selber schuld. Aber ich habe die Wahl Fleisch aus der EU zu wählen, wo ich mir dann ein Stück weit sicher sein kann es ist clean oder frage weiter beim Nachbarn nach wo ich auch sicher sein kann. Weiterhin ist die Verbreitung hier über zum Beispiel Abwässer auch stark eingedämmt was eine weitere Verbreitung auch erschwert.
2. Jo. Wenn Geiz geiler ist als Gesundheit, dann kann man jetzt aber auch sagen es läuft wohl was in der Massentierhaltung falsch (wie überraschend). Das liegt jetzt nicht nur an den Erzeugern ich denke hier ist auch viel Last beim Endverbraucher und beim Handel (Marketing).
3. Kann passieren ja. Ich glaube aber hier wird es relativ zeitnah zu einer Änderung kommen. Weil auch Politiker haben kleine Fiffis und Minkas welche ggf. mal AB benötigen. Wie gesagt. So wie es jetzt ist finde ich das Gesetz auch nicht ordentlich durchdacht. Aber die Intention dahinter ist richtig.
TenshiJanina
25.08.2021, 13:03
Ja das Gesetz ist Ausbaufähig aber auch nicht so tragisch wie behauptet. Es gibt auch genug andere ABs die bei einer Vielzahl von Entzündungen helfen, da müssen nicht die wertvollen NotfallsABs verballert werden.
Das ist genau der Kern, den ich von verschiedenen Tierärzten inzwischen gehört habe: für viele Kleintiere, Vögel und Exoten wird es wahrscheinlich über Jahre KEIN zugelassenes Antibiotikum mehr geben. Bis neue Zulassungen durch sind oder die EU die Einzelfallausnahmen gesetzlich zugelassen hat.
Ich möchte auf jeden Fall Reserveantibiotika gesichert wissen. Aber nicht um den Preis, dass Tiere unbehandelt bleiben müssen, leiden und sterben, deren einzelne fachgerechte Behandlung kaum Einfluss auf die Entstehung von Resistenzen hätte.
In dem Zusammenhang wundere ich mich hin und wieder ein klein wenig, wie schnell und freizügig hier zu AB bei den Hühnern geraten wird, bzw. wie schnell die Tierärzte auf Verdacht verschreiben. Und die Besitzer es gerne füttern. Aber das ist ein anderes Thema.
Nein, das ist kein anderes Thema.
Nehmen wir es doch einmal genau!
Wenn wir die jetzt schon bestehende Gesetzeslage konsequent anwenden würden, dürfte kein Huhn operiert werden, kein Huhn ohne Antibiogram für 60-80 € mit Baytril versorgt werden, es dürfte bei Trichomonaden kein Spartrix angewendet werden, jede Augensalbe oder Hautsalbe mit Antibiotika wäre verboten, kein Schmerzmittel, auch nicht Metacam dürfte verwendet werden. Auch kein Kortison ...
Seit Jahren ist das Geschrei hier groß, wie ungerecht es ist, dass Hühner nicht wie andere Haustiere behandelt werden dürfen und die Tierärzte deswegen oft auch keinen Bock auf Hühner haben. Einige Tierärzte haben aber beide Augen zugedrückt und trotzdem Medikamente rausgegeben.
Und jetzt wird für Heimtiere das Gesetz in diese Richtung verschärft. Mit der Konsequenz, dass Tierärzte diese Medikamente nicht mehr haben werden.
Übrigens wird das für die Kleintierpraktiker ein Umsatzplus und Mehrarbeit bringen. Dann wird man nämlich auf Altväter-Sitte mit chirurgischem Debriment, täglichen antiseptischen Spülungen etc arbeiten. Deutlich weniger erfolgreich, wesentlich belastender und aufwändiger für das Tier.
Wie gesagt, ich rede hier bewußt von Kleintierpraktikern, nicht von den Tierärzten, die landwirtschaftliche Tiere betreuen.
Wahrscheinlich werden dann auch noch mehr Tierärzte ihre Praxen schließen und der Tierärztemangel wird noch heftiger werden.
Stellt euch drauf ein, es wird in der Kleintiermedizin für den Kunden deutlich unangenehmer, teurer und komplizierter werden. Hier in Essen hat schon jede 2. Praxis Aufnahmestop für neue Kunden, heute hörte ich im Radio, das die Tierklinik am Forstgarten in Kleve den Kliniktitel zurückgibt und den Notdienst einstellt. Die Kunden sollen bitte z.B. nach Duisburg zur Klinik fahren.
edit:
Hier mal ein Einblick zur Stimmung in der Tierärzteschaft:
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/34786-jammernde-tierhalter-dann-geht-doch
Aber bei aller Ehre werden hier NUR Tierärzte zitiert und kein einziger Allgemeinmediziner oder Infektiologe!
Das wäre für mich genauso, wie wenn ich die Atomlobby zu Atomkraftwerken befragen würde.
Diversität heisst auch in der Informationsbeschaffung die Devise.
Mal abgesehen davon dass DocCheck nicht gerade die Neutralität gepachtet hat...
Kann man erkennen dass auch in der Medizin (Human sowie Vet) die freie Marktwirtschaft angekommen ist.
Gelernt haben einige TÄ ja schon wenn sie den 4-fachen Satz und 50 Euronen Notfallzuschlag ansetzen.
Warum sollen Kleintierpraxen für Routineeingriffe und Vorsorge nicht längere Wartezeiten bieten.
Man versuche mal einen Termin bei einigen Human-Facharztrichtungen zu bekommen.
Möglicherweise wird das noch mehr wenn sich der Hauptumsatz (mit AB Verkauf) deutlich reduziert und rentablere OP´s machen lassen.
Studiengänge in der o.g. Medizin darf jeder selbst entscheiden, niemand wird gezwungen WE-Notdienste zu machen oder bis zur Schulter in der Kuh zu stecken.
Ärzte neigen im Allgemeinen meist dazu ihre weißen Kittel mit düsteren Verdienstaussichten zu beflecken, den meisten geht´s so weit ich weiß aber noch ganz blendend.
Im Gegensatz zu Pflege- und anderen Berufen, die auch Not.-WE. und Nachtdienste bei einem Bruchteil der Gehälter schieben, meinen Ärzte heutzutage immer noch sie seien deutlich "wertvoller" und zu hoffieren. (...sorry etwas o.T. geraten)
Fordernde, böse und unverschämte Tierhalter sollen ruhig der Praxis verwiesen werden oder ordentlich löhnen, wäre in anderen Branchen ebenso.
Nun kommen die Tiere hier allerdings etwas kurz.
Ich denke aber weiterhin dass entsprechende Medis zum Gesetzesstart (sicherlich dann in aktualisierter Form) gelistet, genehmigt und vorrätig sein werden.
Wer seine Hühner vorsorglich und bei jedem quersitzendem Furz mit AB-haltigen Medis versorgen muss sollte über seine Haltungsform, Qualzuchten und "Tiermaterial" nachdenken.
Ja, natürlich sind es für die meisten hier "Familienangehörige", auch für mich war der Golden Retriever meiner Oma eines. Und die Orpis werdens auch.
Aber Tiere über das Wohl der Menschen zu stellen ist für mich fragwürdig bzw. zu hinterfragen...
Die (Haus)Ärzte bei uns in AT verdienen soviel, mitunter auch der Hausapotheke zu verdanken, das Sie nur mehr wenige Tage bzw. Stunden in der Woche ordinieren müssen.... (Anm. Praxis in Österreich gleich Ordination - Hat nichts mit der Kirche zu tun)
Studiengänge in der o.g. Medizin darf jeder selbst entscheiden, niemand wird gezwungen WE-Notdienste zu machen oder bis zur Schulter in der Kuh zu stecken.
Nein, niemand wird gezwungen. Aber gebraucht werden die! Und wer tut sich die WE-Notdienste und die Nutztierhaltung generell noch an wenn man viel bequemer sein Geld mit Haustieren verdienen kann... :-X
Wir haben das Glück einen wirklich guten Rinder-TA in der nächsten Stadt zu haben. Der findet seit Jahren (!) keinen Angestellten, der einigermassen dem Niveau entspricht. Dafür werden die Vets frisch von der Uni in die Behörden verfrachtet, am Schlachthof gibts eine Explosion von Amtsveterinären die rumlaufen nerven und rumkritteln, aber da draussen wo's drauf ankommt am lebenden Tier den Dienst zu leisten, da werden's immer weniger...
spitzhaube2015
26.08.2021, 17:12
Putenfleisch Aldi und Lidl :
Von 31 Proben : 1/3 bei Lidl und1/4 bei Aldi mit Keimen belastet, die eine Resistenz gegen Antibiotika aufweisen.
Wie kann das sein???? ?:o
https://www.merkur.de/verbraucher/aldi-lidl-putenfleisch-antibiotika-umwelthilfe-who-test-resistenz-keime-massentierhaltung-zr-90943472.html
Und was hat jetzt das Putenfleisch mit der Antibiotika- Behandlung einer Katze zu tun?
Putenfleisch Aldi und Lidl :
Von 31 Proben : 1/3 bei Lidl und1/4 bei Aldi mit Keimen belastet, die eine Resistenz gegen Antibiotika aufweisen.
Wie kann das sein???? ?:o
https://www.merkur.de/verbraucher/aldi-lidl-putenfleisch-antibiotika-umwelthilfe-who-test-resistenz-keime-massentierhaltung-zr-90943472.html
Die Frage ist doch welche Nahrungsmittel haben keine resistente Keime??
Und die 2. Frage ist, gegen welches Antibiotika sind die resistent? Denn die alten Antibiotika, sind doch schon alle vom Markt eben weil überall eine Resistent vorhanden sind. Und somit sind doch aktuell nur die neu entwickelten Antibiotika auf dem Markt, gegen die es noch kaum resistente ........ gibt
Da zählen auch Bakterien rein die natürliche Resistenzen haben soweit ich weiss. Nicht jede Resistenz ist eine erworbene!
+
Und die 2. Frage ist, gegen welches Antibiotika sind die resistent? Denn die alten Antibiotika, sind doch schon alle vom Markt eben weil überall eine Resistent vorhanden sind. Und somit sind doch aktuell nur die neu entwickelten Antibiotika auf dem Markt, gegen die es noch kaum resistente ........ gibt
? Was sind denn für dich neu entwickelte AB? Wovon redest du?
Selbst das gute einfache Penicillin ist noch auf dem Markt und wirkt oft gut, Sulfonamide übrigens auch ..die Stoffklasse ist 110 Jahre alt..
Nicolina
27.08.2021, 01:03
Und was hat jetzt das Putenfleisch mit der Antibiotika- Behandlung einer Katze zu tun?
Nachfrage:
So wie ich die Intention der Verordnung verstehe, geht es darum die ReserveAB zu schonen, da es durch die entstandenen Resistenzen zu einer Verringerung der wirksamen ABs kam. In sofern hätte das eine schon mit dem anderen zu tun.
TenshiJanina
27.08.2021, 18:26
Nachfrage:
So wie ich die Intention der Verordnung verstehe, geht es darum die ReserveAB zu schonen, da es durch die entstandenen Resistenzen zu einer Verringerung der wirksamen ABs kam. In sofern hätte das eine schon mit dem anderen zu tun.
Dass die Massentierhaltung keinen Zugriff mehr haben soll, ist unwidersprochen. Dass derzeit so, wie es verabschiedet werden soll, die Ausnahmemöglichkeit für die Behandlung der Katze fehlt, ist der Grund des „Aufschreis“ der Tierärzte.
SetsukoAi
27.08.2021, 19:11
Putenfleisch Aldi und Lidl :
Von 31 Proben : 1/3 bei Lidl und1/4 bei Aldi mit Keimen belastet, die eine Resistenz gegen Antibiotika aufweisen.
Wie kann das sein???? ?:o
https://www.merkur.de/verbraucher/aldi-lidl-putenfleisch-antibiotika-umwelthilfe-who-test-resistenz-keime-massentierhaltung-zr-90943472.htmlWie das sein kann? Ganz einfach: Mastputen und Masthähnchen bekommen oft Antibiotika um Gelenkentzündungen weg zu bekommen und somit dem Umsatz steigern zu können. Das ist seit Jahren bekannt und meiner Meinung nach auch der Grund für diese Resistenzen.
Da aber Großkonzerne eine große Lobby haben traut sich niemand nur den Mästern das Antibiotika zu verbieten.
Was das allerdings mit Hunden und Katzen zu tun hat weiß ich nicht. Ich habe zumindest nicht vor meine Hunde zu essen ...
Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte: Bei korrekter Küchenhygiene ist es wurscht wie antibiotikaresistent diese Keime sind, die werden gebraten und gut.
Ansonsten würde mich immer noch interessieren welche bzw. wie viele dieser Resistenzen auf den zu häufigen bzw. falschen Einsatz von AB zurückzuführen sind.
Jagdhuhn
27.08.2021, 23:03
Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte: Bei korrekter Küchenhygiene ist es wurscht wie antibiotikaresistent diese Keime sind, die werden gebraten und gut.
Ansonsten würde mich immer noch interessieren welche bzw. wie viele dieser Resistenzen auf den zu häufigen bzw. falschen Einsatz von AB zurückzuführen sind.
Bei der Küchenhygiene kommt es aber auch aufs Gericht an. Ich mag mein Steak nicht totgebraten. Ordentliches Tatar ist auch roh. Schonmal frisches Carpaccio vom Wagyu oder anderen Weiderindern gegessen?
Alles roh. OK Geflügel ist was anderes. Aber auch da sollte es sowas nicht geben.
Zu Zweitens. Keine Ahnung. Können den Resistenzen auf andere Art entstehen?
Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte: Bei korrekter Küchenhygiene ist es wurscht wie antibiotikaresistent diese Keime sind, die werden gebraten und gut.
Man könnte auch einfach wie die Amis die Schlachtkörper durch ein Chlorbad ziehen... dann ist auch Schluß mit resistenten Keimen in Nahrungsmitteln. Aber das ist ja auch wieder nicht gewünscht.
:roll Man sollte auch Tourismus verbieten:
https://www.scinexx.de/news/biowissen/reisende-importieren-super-keime/
Können den Resistenzen auf andere Art entstehen?
Die Resistenzgene kommen natürlicher Weise vor und sind selbst schon in Bakterien gefunden worden, die 30000 Jahre alt waren.
https://www.deutschlandfunk.de/resistenz-aus-dem-permafrost.676.de.html?dram:article_id=28720
"Antibiotika sind in der Natur ein alter Hut, und deshalb auch die Resistenzen. Alles, was geniale Forscher erdacht haben oder erdenken werden, hat die Natur bereits Jahrtausende oder Jahrmillionen zuvor ausprobiert."
Nicolina
08.09.2021, 21:50
Eine Pressemitteilung vom 06.09. von Germanwatch zu dem Thema: https://www.germanwatch.org/de/stichwort/antibiotika
und hier geht es zum download des Hintergrundpapiers: https://germanwatch.org/de/20744
Die Resistenzgene kommen natürlicher Weise vor und sind selbst schon in Bakterien gefunden worden, die 30000 Jahre alt waren.
https://www.deutschlandfunk.de/resistenz-aus-dem-permafrost.676.de.html?dram:article_id=28720
"Antibiotika sind in der Natur ein alter Hut, und deshalb auch die Resistenzen. Alles, was geniale Forscher erdacht haben oder erdenken werden, hat die Natur bereits Jahrtausende oder Jahrmillionen zuvor ausprobiert."
Dem kann ich nur zustimmen!
Selbst wenn es generell für Tiere verboten werden sollte, so wird es sich immer wieder weiter entwickeln. Unsere Forscher erfinden ein neues Antibiotika und die Umwelt wird dementsprechend immer wieder ein "Gegenmittel" bzw. es wird immer wieder Resistenzen dagegen geben und so wird sich der Kreislauf auch immer wieder weiter drehen - wir erfinden ein neues Mittel und die Natur "erfindet" entsprechende .............
https://www.google.com/amp/s/amp.zdf.de/nachrichten/politik/antibiotika-tiere-eu-gruene-100.html
EU gegen strenge Antibiotika-Regel für Tiere
16.09.2021 | 12:49 Uhr
Blindenhuhn
17.09.2021, 09:09
Hier auch noch mal: https://www.n-tv.de/politik/Antibiotika-Beschraenkung-bei-Tieren-abgelehnt-article22808873.html
Ich finde die Titel sehr tendenziös. Da könnte man ja meinen, man darf ohne Einschränkungen AB verwenden..
Aber es gibt ja nun bereits deutliche Einschränkungen in der Antibiotikatherapie von Nutztieren z.T mit Antibiogrammpflicht etc.. und auch bei Haustieren gibt es so einige Vorschriften, um den Gebrauch von Ab auf das sinnvolle Mass zu reduzieren.
Angora-Angy
17.09.2021, 13:15
Zwischen "Vorschriften, um den Gebrauch von AB auf das sinnvolle Maß zu reduzieren" und "etliche Wirkstoffklassen für Tiere komplett sperren" besteht ein großer Unterschied, finde ich... Ich finde es gut, dass hier mal ein blinder, von Fachwissen ungetrübter Aktionismus ausgebremst wurde. Über sowas sollten die Menschen entscheiden, die Ahnung vom Thema haben und nicht nur stupiden Populismus betreiben.
Ich finde es gut, dass hier mal ein blinder, von Fachwissen ungetrübter Aktionismus ausgebremst wurde. Über sowas sollten die Menschen entscheiden, die Ahnung vom Thema haben und nicht nur stupiden Populismus betreiben.
Kann man nur nochmal betonen!
Dummerweise wird den Menschen die Ahnung vom Thema haben immer wieder vorgeworfen sie wären befangen bzw. hätten finanzielle Interessen nach denen sie entscheiden würden :roll
Das Verbot ist glücklicherweise vom Tisch:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/antibiotikaverbot-ist-das-leben-von-haus-tieren-in-gefahr,SgSWbVj
Blindenhuhn
24.10.2021, 11:49
https://www.deutschlandfunk.de/keime-im-fleisch-wie-gefaehrlich-der-antibiotika-einsatz-in.724.de.html?dram:article_id=504544&utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
https://web.de/magazine/politik/antibiotika-tierhaltung-eu-parlament-stoppt-gruenen-einspruch-medikamente-massentierhaltung-36270320
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