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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Australorps vs Ramelsloher



Dr.Chick
24.07.2021, 19:54
Hallo,

letzte Woche bekamen wir einen Anruf von einem befreundeten Landwirt (und Hobby-Hühnerzüchter):

er hat Junghennen für uns:
Australorps und Ramelsloher

Optisch gefallen uns beide sehr gut. Laut Aussage des Freundes sind beide Rassen für Anfänger geeignet und auch für unsere 25qm großen Auslauf.
Wir würden uns 4 Tiere nehmen.

Welche Rasse würdet ihr für Anfänger empfehlen?
Wie unterscheiden sich die Rassen?
Ramelsloher sind wohl etwas flugfreudiger, Australorps weniger. Welche weiteren Eigenschäften sind erwähnenswert?
Wir hätten gerne "Familientiere", die man auch mal aus der Hand füttern kann...


Er meinte, wir könnten auch von jeder Rasse 2 nehmen.
Was denkt ihr über solch eine Mischung?

Es geht bei uns nur um Hennen, nicht um einen Hahn.

Vielen Dank für eure Antworten!

Dylan
24.07.2021, 21:08
Nimm doch beide Rassen, wenn er sie dir schon anbietet. Ich hatte schon Australorps, die waren extrem gutmütig und freundlich, das sind die meisten Großrassen. Abgesehend davon unterscheiden sich Hühner von Großrassen nicht so extrem voneinander, aus der Hand fressen dir die meisten sehr bald.
Als Anfänger müsstet ihr höchstens darauf achten, dass euch die Tiere nicht ganz schnell verfetten. Ansonsten: Viel Spaß!

Reeni
24.07.2021, 21:22
Da schließe ich mich Dylan an. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, je Rasse 2 ;D Dann kannst du beide direkt kennenlernen und solltest du mal aufstocken wollen, dann weißte Bescheid :jaaaa:

Gubbelgubbel
24.07.2021, 21:25
Wobei aufstocken bei 25qm schwierig wird :D soll das denn der einzige Auslauf sein oder dürfen die auch in den garten?

Hazel
24.07.2021, 22:06
Sind das die weißen Ramelsloher? Die sollen bekannt dafür sein, sehr zahm zu werden. Ich hatte lange überlegt, aber sie sollen auch gute Flieger sein und das hat mich abgehalten. Es gab da mal ein schönes Kurz-Video auf Youtube von einem Züchterpaar. Kennst Du das?

maethy
24.07.2021, 22:24
Frag mal bei deinem Verkäufer nach, sofern du es noch nicht weißt, ob die Tiere gemeinsam in einer Gruppe groß geworden sind oder getrennt. Wenn sie einander kennen ist gut, ansonsten wenn sie getrennt aufgewachsen sind besteht nach meinen Bedenken die Gefahr, dass die Einen nur auf Artgenossen in schwarz und die Anderen nur in weiß geprägt sind und es daher evtl. zu Clübchenbildung mit nicht auszuschließen Auseinandersetzungen kommen könnte.

Bohus-Dal
25.07.2021, 05:57
Wir hätten gerne "Familientiere", die man auch mal aus der Hand füttern kann...

Nimm Australorps.



Sind das die weißen Ramelsloher? Die sollen bekannt dafür sein, sehr zahm zu werden.

Genau deswegen wollte ich auch welche. Soweit zahm, daß sie aus der Hand fraßen, waren sie natürlich, aber diese angebliche besondere Zahmheit war da nie. Ich fragte dann mal hier im Forum nach, da wurde geagt, das sei Quatsch. Die Filme waren so toll, aber ich gab meine behaltene Henne dann ab. Ich kann dieses Hysterische, Kopflose nicht leiden. Natürlich ist es eine tolle, bewahrenwerte Rasse, aber ein Streichelhuhn sollte man meiner Erfahrung nach nicht erwarten. Das Verhalten steckt ja auch an, ich würde nur Australorps nehmen (wobei ich mit denen keine Erfahrung habe, ist aber wohl eine ruhige Rasse).

KerstinU
25.07.2021, 08:47
Ich habe 3 Ramelsloher in gelb. Sie sind einigermaßen zahm , gute Legerinnen und gute Futtersucher. 25m2 sind definitiv zu wenig für diese Rasse. In meiner Gruppe sind sie die Stänker Mädels. Ich bekomme auf jeden Fall keine mehr . Bei eurem Platzangebot würde ich sowieso überlegen, ob ihr nicht auf Zwerge geht.

SetsukoAi
25.07.2021, 12:44
Owei, nur 25 qm... das ist echt wenig. Mein Stall hat ja schon 20 qm, wenn ich bedenke das die Hühner da ihr ganzen Leben lang leben müssen ist nicht schön.

Australorps und Ramelsloher sind sehr Freiheitsliebend und laufen gerne viel und weit. Beide sind sehr agil und können recht hektisch werden. Die Australorps werden zudem sehr groß. Ich hatte bereits Australorps die waren sehr unruhig und haben geschrien wie am Spieß wenn man sie mal fangen musste. Ramelsloher kenne ich von Zuchtfreunden, ein sehr hektisches und nervöses Huhn.

Ganz ehrlich? Auf 25 qm würd ich maximal 2 halten oder 4 Zwerghühner.

Hazel
25.07.2021, 15:25
Die Filme waren so toll, aber ich gab meine behaltene Henne dann ab. Ich kann dieses Hysterische, Kopflose nicht leiden.

Gut, dass ich mich noch einmal umentschieden habe. Hektische Hühner passen hier nicht wirklich rein.

Krawatte
26.07.2021, 08:31
Owei, nur 25 qm... das ist echt wenig.

Ganz ehrlich? Auf 25 qm würd ich maximal 2 halten oder 4 Zwerghühner.

Ich würde dennoch zu eher 4 Tieren raten. Das Huhn ist ein Herdentier; ich würde die Vorteile des sozialen Miteinanders wesentlich höher bewerten als das sture Umrechnen des Platzangebots in eine bestimmte Höchstzahl.

Es gibt sicherlich eine Flächengrundbedarf und es gilt natürlich auch einen Überbesatz zu vermeiden. Da spielen aber verschiedene Faktoren hinein und die Grenzen sind fließend. Da hilft Beobachtung enorm weiter. In kleineren Gehegen gewinnt dann der Punkt des Schaffens von mehr Abwechslung eben mehr an Bedeutung.

Ich schreibe das auch nur, um zweifelnde Mitleser darauf hinzuweisen, dass es zu diesem Thema auch andere und vielleicht etwas differenzierendere Meinungen gibt als die hier im Forum vorherrschende.;)

bobbykatze
26.07.2021, 08:56
Ich habe zu m einen 3 "gemischten Hühnern" vor 2 Wochen 2 Australorp-Junghennen dazu genommen.
Es sind wunderschöne Tiere und ich halte alle gemeinsam in einem etwa 60 m2 strukturierten Auslauf.
Sie haben sich schon ein wenig eingelebt.
Trotz eines 1,93 hohen Zaunes überflogen sie diesen anfangs, nachdem sie von der Leithenne erschreckt worden waren. Nach dem sofortigen Flügelschnitt war dies dann kein Thema mehr.
Meine Australorps sind in ihrem Verhalten nicht anders als der Rest der Herde. Ich bereue nicht, sie dazu genommen zu haben und möchte sie nicht mehr missen. Eine der beiden schenkt mir bereits täglich ein mittelgroßes Ei.

SetsukoAi
26.07.2021, 09:15
Ich würde dennoch zu eher 4 Tieren raten. Das Huhn ist ein Herdentier; ich würde die Vorteile des sozialen Miteinanders wesentlich höher bewerten als das sture Umrechnen des Platzangebots in eine bestimmte Höchstzahl.

Es gibt sicherlich eine Flächengrundbedarf und es gilt natürlich auch einen Überbesatz zu vermeiden. Da spielen aber verschiedene Faktoren hinein und die Grenzen sind fließend. Da hilft Beobachtung enorm weiter. In kleineren Gehegen gewinnt dann der Punkt des Schaffens von mehr Abwechslung eben mehr an Bedeutung.

Ich schreibe das auch nur, um zweifelnde Mitleser darauf hinzuweisen, dass es zu diesem Thema auch andere und vielleicht etwas differenzierendere Meinungen gibt als die hier im Forum vorherrschende.;)Das gesetzliche Mindestmaß bei der Bio Hühner Haltung beträgt 4qm pro Tier. Diese werden hier mit 6,25 auch nur knapp überboten. Man sollte schon die Ambitionen haben seine Tiere deutlich über den Richtlinien zu halten.

Krawatte
27.07.2021, 10:05
Die gesetzliche Vorgabe ist für Massenhaltung gedacht, damit die Halter mehr Geld für ihr Produkt, das sogenannte "Bio"ei, verlangen können. Ist mit einer Kleinhaltung, wofür hier 95% im Forum stehen, überhaupt nicht zu vergleichen. Denn da zählt das Gesamtpaket, geringes Platzangebot ist bei geringer Tierzahl kein Ausschlusskriterium.

SetsukoAi
27.07.2021, 12:41
Die gesetzliche Vorgabe ist für Massenhaltung gedacht, damit die Halter mehr Geld für ihr Produkt, das sogenannte "Bio"ei, verlangen können. Ist mit einer Kleinhaltung, wofür hier 95% im Forum stehen, überhaupt nicht zu vergleichen. Denn da zählt das Gesamtpaket, geringes Platzangebot ist bei geringer Tierzahl kein Ausschlusskriterium.Sehe ich anders, wenig Platzangebot = erhöhte Keimbelastung. Zudem sind Hühner Lauftiere. Wenn da wenig Platz ist hat das schwächere Tier wenig Möglichkeit auszuweichen. Weniger Platz = mehr Stress für die Tiere.
Hast du selbst deine Tiere auf kleinem Auslauf oder warum meinst du das Hühner nicht viel Platz brauchen?

Krawatte
28.07.2021, 08:21
Hast du selbst deine Tiere auf kleinem Auslauf oder warum meinst du das Hühner nicht viel Platz brauchen?

Ich meine keineswegs so pauschal wie deine Fragestellung vermuten lässt, dass Hühner keinen Platz benötigen! Falls du meine Beiträge zu diesem Thema aufmerksam gelesen hast, dürfte dir nicht entgangen sein, dass ich immer wieder ergänzend beispielsweise auf folgende Punkte hinweise: mehr Platz ist immer besser, ich spreche über einen Platzgrundbedarf einer Herde, weise auf soziale Zusammenhänge hin, Überbesatz ist zu vermeiden (Stichwort: harmonische Truppe), mehr Abwechslung ist zu bieten, mehr Platzpflege ist erforderlich usw. usf. Das Gesamtpaket ist entscheidend. Doch auf diese Hinweise wird eigentlich nie reagiert, sondern es wird alles immer nur auf das Platzangebot X m² pro Tier reduziert.

Meine Motivation, mich hierzu regelmäßig zu äußern, entsteht nicht dadurch, dass ich hoffe, die Halter mit viel Platz und entsprechender Meinung zum Umdenken zu bewegen, sondern um Neulingen oder still Mitlesenden nicht gleich die Lust auf Hühnerhaltung zu vermiesen. Es entsteht ansonsten der Eindruck, Hühner wären nur auf Flächen von mehreren 100m² tiergerecht zu halten, alles andere wäre Tierquälerei. Das ist gerade für Städter illusorisch.

Ich selbst habe meine Hühner in einigen Jahrzehnten überwiegend meist im Freilauf und/oder größeren abgetrennten Arealen halten können (bei entsprechenden Verlusten), aber auch immer ergänzt durch Volieren. Mittlerweile bevorzuge ich eine kombinierte Gehegehaltung (zusammenschaltbare Volieren), die meine wenigen Tiere zu vielleicht 80% des Jahres in Gänze nutzen können. Umgerechnet komme ich etwa tatsächlich auf die berühmten 10m² (aber das ist reiner Zufall :) ). Ich könnte ihnen auch mehr Platz bieten, aber ich habe keine Lust, ständig in Hühnerkot zu treten, meinen Nutz- und Restgarten zerstören zu lassen und vor allen Dingen die zahlreiche Insekten- und Kleintierwelt zu gefährden.

SetsukoAi
28.07.2021, 12:48
Meine Motivation, mich hierzu regelmäßig zu äußern, entsteht nicht dadurch, dass ich hoffe, die Halter mit viel Platz und entsprechender Meinung zum Umdenken zu bewegen, sondern um Neulingen oder still Mitlesenden nicht gleich die Lust auf Hühnerhaltung zu vermiesen. Es entsteht ansonsten der Eindruck, Hühner wären nur auf Flächen von mehreren 100m² tiergerecht zu halten, alles andere wäre Tierquälerei. Das ist gerade für Städter illusorisch.






Ich versteh das schon aber in manchen Situationen ist eben eine Artgerechte Hühnerhaltung nicht möglich. Wenn ich 100qm Wiese habe kann ich mir auch kein Pferd halten (geschweige denn 2 was Artgerecht wäre) obwohl leider viele Pferde ihr Leben in Boxen verbringen entspricht das nicht ihrem Wesen.
Und wenn ich nicht genug Wiese habe um Hühner Artgerecht zu halten dann verwerfe ich dieses Projekt. Man muß nicht, auf Teufel komm raus, jeden Anfänger zur Hühnerhaltung animieren.
Ich fahre jeden Tag an einem Haus vorbei das seit kurzem 4 Hybriden auf einer kleinen Fläche hält. Der Boden besteht nur aus Rasengittersteinen und dazwischen war mal Gras. Jetzt laufen sie nur noch auf leerer Fläche und sie tun mir leid.

adda-andy
28.07.2021, 13:14
Also ich hatte 2x eine gelbe Ramelsloher Henne, und beide waren meine absoluten Lieblinge. Sie waren überhalupt nicht hysterische, sondern ruhige, neugierige und recht zahme HÜhner.
Seit 1 Jahr habe ich 2 blaue Australorps in meiner Gruppe. Wunderschöne Tiere, auch sehr ruhig und angenehm im Wesen. Allerdings bin ich mir noch unsicher, ob ich sie nicht doch wieder abgebe, weil mein Gehege auch nur ca 36qm hat. Sie dürfen dann zwar ab und an in den Garten, wo ich extra 100m2 verwilderten "Hühner-Garten" habe, aber eben nicht ständig. Und gerade die Australorps sind wirklich recht groß und da wirkt das Gehege plötzlich viel kleiner...

cliffififfi
28.07.2021, 21:05
Ich habe eine schwarze Australorps Henne und die ist allerliebst. Zwar viel draußen unterwegs, aber dabei völlig unaufgeregt und sie kommt von alleine auf den Schoß geflogen. Ein wunderschönes liebes Mädel.

Gubbelgubbel
28.07.2021, 21:16
Wenn ich das richtig verstanden habe sind das ja Tiere von einem freund/bekannten. Ich würde wohl einfach mal hinfahren und sie mir ansehen. Man kann dann ja schon gut sehen ob es sich um aufgeregte Vertreter handelt. Außerdem bekommt man einen besseren Eindruck von der Größe. Dann kann man sich ja immernoch für eine Mischung oder eben nur eine Rasse entscheiden