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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flügel stutzen



Capucine
04.07.2021, 21:47
Hallo Leute
Meine Frage wird leider dringend.
Wir haben seit dem 1. Mai zwei Blessgänse (sind also jetzt 9 1/2 Wochen alt) im Haus, mit täglichem immer mehr werdendem Ausgang, groß gezogen.
Seit einiger Zeit befasse ich mich mit dem Gedanken, die Flügel stutzen zu müssen.
Falls meine Gänse wegfliegen und auf dem fast gegenüberliegenden See landen sollten, werden sie wohl höchstsehrwahrscheinlich Opfer der hier vielverbreiteten Wasservogeljägern werden.
Diese Gänse werden vorwiegend von "solchen" als Rufer mit kupiereten Flügeln genutzt, um wielde Gänse anzulocken. "Gott sei Dank" sind meine unkoupiert !
Zurück zu meiner Bitte :
Könnte bitte jemand eine Zeichnung oder einen Link einer Zeichnung einstellen, auf der genau gezeigt wird, welche Federn gekürzt werden müssen ?
Meine beiden "Kleinen" haben heute festgestellt, daß ihre Flügel super toll funktionieren. Sah total toll aus. Aber wen mir anihren Weiterleben was liegt, hab ich leider keine Wahl.
Sie haben hier theoretisch alles was sie brauchen. Fast 5000 m2 Wiese, ein großes Schwimmbecken, Starterfutter (wenn's erbettelt wird) ansonsten Weizen und viel Liebe. Aber ich habe Angst, daß wenn die Artgenossen rufen und vorbeifliegen, dies alles zweitrangig wird.
Also helft mir bitte. Hab schon im Internet gestöbert, aber da werden unterschiedliche Federn geschnitten und meißtens reden alle von Hühner und nicht von Gänsen.
Vien Dank im voraus !

Odinsson
04.07.2021, 22:13
Ganz ehrlich, Blessgänse..?
Es sind deine, soweit so gut.

Ich hab mir deinen Text echt mal bewusst durchgelesen und ich finde die Denkweise heftig. Das Jäger dir die Gänse vom Himmel holen kann man bei Wildgänsen nicht verhindern mal abgesehen das es sowieso so unfassbar viele Gänse gibt, ausdünnen des Bestandes halte ich sogar für wünschenswert.

Nun kommt das AAABER!, dein Vorhaben ist so heftig egoistisch meiner Auffassung nach. Wenn sie ihrer Natur und damit ihrem Instinkt folgen wollen, willst du denen das verweigern? Wo steht da bei dir Tierwohl in deiner Weltanschauung? Du schaffst dir wilde Gänse an, frei sein dürfen sie aber nicht? Wenn sie die Rufe der "Verwandten" hören können sie nicht hinterher. Mehr kannst du solche Tiere nicht kleinkriegen im Herzen. DAS ist ihre Natur...

Versteh mich nicht falsch, ich habs das nur gelesen und hab gedacht das ich das ersteinmal verdauen muss.
Denk da mal drüber nach bitte.

chtjonas
04.07.2021, 23:35
Ich habe den Faden mehr aus Zufall aufgemacht. Mit Gänsen habe ich ja nicht viel am Hut.

Aber jetzt stellen sich mir doch einige Fragen.

Blessgänse sind doch wilde Gänse? Richtig?
Zuerst frage ich mich, wie denn die Küken in Dein Haus kamen.
Hast Du (verlassene?) Eier gefunden? Oder verlassene oder verletzte Küken?

Prinzipiell denke ich, Wildtiere gehören in die "Wildnis", Haustiere ins "Haus".
Ich setze meine überzähligen Hähne auch nicht in der "Wildnis" aus, und sperre keine Wildtiere in meinem Garten - wie groß er auch sein mag - ein.

Wildtieren einen vorübergehenden Schutz zu bieten (verlassene, verwaiste Jungtiere, verletzte Tiere ...) kann ja durchaus sinnvoll sein. Ich denke, die sollte man dann aber schnellstmöglich wieder in artgerechte Umgebung entlassen.

Deswegen kann ich auch Dein Anliegen nicht nachvollziehen.

Im übrigen ist für mich "Flügelstutzen", selbst bei Hausgeflügel, eine Art Freiheitsberaubung - die gelegentlich, z.B. zum eigenen Schutz, gerechtfertigt sein mag.

Aber bei Wildenten ??? ??? ??? ?

KaosEnte
05.07.2021, 09:41
Blässgänse sind doch Zugvögel aus "dem hohen Norden"? In Deutschland ist sie max. Wintergast.
Und ich hab exta nachgelesen, ?Frankreich als Brutgebiet kommt nirges vor.
Somit sollten die Jäger die Blässgänse wohl von den heimischen unterscheiden können?


Was wist du auf Dauer mit ihnen machen? Züchten? Dann wirst du wohl um ne riesen Voliere nicht rundrum kommen.
Wären die nicht ein Fall für ne Auswilderung? Ich denke, die zwei werden immer wieder nach ner Möglichkeit suchen auszurücken, wenn die Zugzeiten für ihre Art kommen.



Und: Vogelschwingen werden allesamt gleich gestutzt. Die langen Schwungfedern, einseitig.

Capucine
05.07.2021, 16:06
Ich danke euch dreien für eure Antworten, auch wenn ihr mich ungerehterweise verurteilt...

Als erstes mein Anliegen betreffend :
KaosEnte .... Die Schwungfedern sind die letzen nach aussen hin, die man auch Handschwingen nennt ? Ich habe gelesen, man soll die letzten 3 oder 4 Federn stehenlassen. Das gäbe wenigstens etwas Stabilität

Nun zu euren Kommentaren.
Wie gesagt, ich fühle mich zu unrecht verurteilt, kann aber eure Kommentare wohl nachvollziehen, da ich im Grunde ähnlich denke. Ihr kennt nur leider die hier herrschenden Umstände nicht.
Googelt doch mal "Chasse a la hutte". Da findet ihr mehrere Videos, die euch zeigen, wie Die Wasservogeljagt hier vor sich geht, und wie "Wild"-Vögel hier gehalten und für diese Jagdt benutzt werden. Das von "France 3 Hauts de France" zeigt u.a. einen Hof in dem Enten und Gänse gehalten werden. Die Videos von "Marius Chasse" zeigen u.a. die "erfolgreiche" Jagdt in der Nacht.
Wie soll da ein Jäger "meine" Gänse von den wilden vorbeiziehenden, sich zum Ausruhen setzen wollenden Gänsen unterscheiden ? Wo doch ein mitten in der Nacht geweckter Jäger nach einigem Wein, Bier und Schnapsgenuss manchmal nicht mal einen Schwan von einer Gans unterscheiden kann. (Wahre Begebenheit - da aber Jäger Jäger kontrolieren... Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus - wie es so schön heisst)

chtjonas :
Nein, ich habe keine Wildeier eingesammelt. Ich habe die Kleine im Alter von 3 Tagen vom Bekannten einer Bekannten geschenkt bekommen. Der Mann ist ein ehemaliger Jäger und hält in seinem vielleicht 50m2 grossen Hof mehrere kupierte Blessgänse und kupierte Enten ohne Gras. Die Gössel hat er mir geschenkt, da seine Frau meinte, er habe doch wohl genug Gänse und er meinte, bei mir hätten sie wenigsten etwas mehr Platz. Ich glaube, die Gaschwister sind an einen Jäger gegangen, nachdem sie komplett befedert waren.

Odinsson :
Im Gegensatz zu dem was du denken magst, denke ich nicht, dass es in der Natur genug Gänse gibt. Wenn es "zu viele" werden, dann doch nur, weil der Mensch ihnen den Lebensraum nimmt. Und wenn du hier beim spazieren gehen auf Seen und Teichen nur Plastikenten und Blesshühner siehst und keine Enten und Gänse, dann weil diese teilweise doch kapiert haben, wo ständig geschossen wird und sich nur auf den wenigen Seen niederlassen, an den die Jagdt seit Jahren verboten ist.
Ich habe im letzten Jahr eine Kanadagans mitten im Ort auf einer vielbefahrenen Strasse landen sehen, völlig erschöpft. Ich habe sie zusammen mit einem anderen Autofahrer zum naheliegenden Fluss geleitet (die Gans lief zu Fuss, zu erschöpft zum fliegen). Da sag mir einer : Kanadagänse fliegen alleine durch die Gegend ???? Für mich eindeutig ein Opfer irgendeiner Knallerei entweder in Panik vom Rest getrennt oder der Rest alle tot

Zurück zu meine Gänsen.
Also "normalerweise" kannst du hier nur kupierte Enten und Gänse kaufen. Da gibt es dann das Problem mit dem FLügelstutzen nicht. Sogar meine ersten Toulouser, die ja nun wirklich vom Körpergewicht nicht unbedingt zum Fliegen veranlagt sind, waren kupiert. So kauft man die halt hier bei den bekanntesten Geflügelhändlern - und ich wusste es nicht besser. Keines meiner Jungtiere ist kupiert und ich schneide eigentlich auch nicht die Flügel, da ich dies nicht für notwendig erachte, da sie eh zu schwer und meine Zäune 1.50m hoch sind.

Ich weiss nicht, ob sich die beiden im nächsten Jahr verpaaren werden. Ich weiss nicht einmal ob ich Männchen oder Weibchen habe. Nielleicht suchen sie sich auch eine Partner unter meine Hausgänsen ? Was dann mit den eventuellen Jungen passiert, weiss ich auch nicht. Blessgänse kann man hier leicht für 75 Euro Stück verkaufen, wohingegen Hausgänse bei 20 Euro liegen. Aber es geht mir ab, "meine" Jungen angebunden oder in engen Käfigen zu sehen.
Googelt mal "Leboncoin Somme" und gebt dann als Stichwort "Oie" =Gans oder "Oison" =Gössel ein.....

Also noch einmal : Ich versuche, dass es meine Tieren mit meinen Mitteln und teilweise mit eurer Hilfe möglichst gut geht, wobei ich oft als besserwisserische Deutsche abgestempelt werde und ihr natürlich gleich mit.
So ist das eben ......

Liebe Grüsse
Und seid nicht so streng mit all den Forumschreibern, die nicht unbedingt so können wie sie gerne würden und deren lebensumstände ihr auch nicht unbedingt kennt

Odinsson
06.07.2021, 00:17
Was du erlebst hast ist deine Sache, ich lebe direkt an der Küste... es fliegen ab Herbst 100000ende über mein Haus. Die Zahl ist nicht fiktiv, die ist real! Ohne Grund haben wir keine h5n8 Welle des Wahnsinns hinter uns...die Natur gleicht sich aus, da solltest du mal drüber nachdenken. Mal abgesehen davon das die Landwirte schwarze Wiesen haben und was nicht schwarz gerissen wurde von den Wildgänsen ist komplett verkotet. Wir sind an der Wildganspopulation hier fast erstickt. Das meine ich so klar wie ich das schreibe, keine Übertreibung. Gänse sind im Vergleich zu anderen Wildtieren absolute Gewinner der antropogen veränderten Umwelt. Will sagen das der Mensch die nicht wegdrängt sondern eher dafür sorgt das Bestände explodieren. Da gibt es aber genug Literatur zu, das brauch ich hier nicht weiter erläutern. Herzlichen Glückwunsch zu der Gänserettung aus der Stadt, Wildgänse die krank sind sondern sich ab um die Herde zu schützen. Das passt auch gut zu der Verfassung in der du das Tier gefunden hast. Ich denke da besteht Nachholbedarf deinerseits aber auch das brauch ich hier nicht weiter erläutern. FAKT bleibt, du hast da WILDtiere. Das haben meine Mitschreiber hier sehr sehr sehr gut formuliert. Also solltest du lernen loszulassen und sie endlich ziehen lassen. Alles andere, egal welche Argumente du bringst, entspringen purem Egoismus. Tut mir leid, da bin ich sehr direkt und empfinde das auch als heftig unverständlich wie man sowas in Erwägung ziehen kann.

chtjonas
06.07.2021, 01:27
Ich danke euch dreien für eure Antworten, auch wenn ihr mich ungerehterweise verurteilt...
...
Und seid nicht so streng mit all den Forumschreibern, die nicht unbedingt so können wie sie gerne würden und deren lebensumstände ihr auch nicht unbedingt kennt

Vielen Dank für Deine Erklärungen.

Mir geht es nicht darum, Dich zu verurteilen. Das steht mir gar nicht zu.

Ich äußere nur meine Meinung und die ist: Vögel gehören nicht in einen Käfig, Wildtiere nicht in Haus und Garten.

Und wenn ich mir vorstelle eine Wildgans zu sein, wäre mir wahrscheinlich ein kurzes Leben in Freiheit lieber, als ein langes mit gestutzten Flügeln und Schmerzen im Herzen, jedesmal wenn ich meine Geschwister rufen höre.

wolfswinkel7
06.07.2021, 09:10
Entschuldige, aber ich kann dein Vorhaben auch nicht nachvollziehen!
Wenn du was für Gänse tun möchtest, dann entlasse Sie in die Freiheit wo sie hingehören!
Wenn du was besonderes tun willst, dann hol dir eine Rasse die es Wert ist zu erhalten! Da gib es ein paar auf der Roten Liste!

Wildtiere kann man zum päppeln aufnehmen und wenn sie fit sind, gehören sie zu Ihren Artgenossen!

ChickNorris
06.07.2021, 09:34
Ich hab von Gänsen keine Ahnung, wusste bis zu diesem Faden auch nicht, dass es diese Art gibt oder sie wildlebend ist.
Daher äußere ich mich nicht zum Richtig oder Falsch des Vorhabens, weil ichs gar nicht beurteilen kann.
Stattdessen nur eine Antwort auf die Frage aus Hühnerhaltersicht...
Sollte bei Hühnern, Enten und Gänsen ja gleichermaßen funktionieren:
Du schneidest die "kürzeren" Federn ab und lässt die äußeren stehen, so wie auf dem Bild hier. Somit kann der Flügel noch bequem oben gehalten werden ohne zu "funktionieren".
Wichtig ist halt nur einen Flügel zu stutzen, sonst können zumindest Hühner das ausgleichen...aber die flattern ja mehr als fliegen
240935

Das ganze wächst nach der Mauser wieder nach, d.h du hättest dann auch die Chance die Gänse im nächsten Jahr doch in Freiheit zu entlassen, wenn du dich umentscheidest.

Odinsson
06.07.2021, 12:34
Leider nicht ganz richtig, du darfst die letzten Federn bei Gänsen nicht wegschneiden, damit haken die hinten die Flügel ineinander. Sonst hängen die Flügel rum und haben keinen Halt in der Ruheposition. Aber es ist pervers sowas zu tun meiner Meinung nach. Meine fliegen nicht rum, die rennen nur wie wie die Wahnsinnigen wenn sie spielen.
Ich würde einem stolzen Vogel wie einer Gans niemals seine Flügel nehmen, das ist einfach nicht ok. Dann würde ich eher einen höheren Zaun setzen. Alleine wie das aussieht wenn die im Gehege umherrennen mit offenen Flügeln, total verfressener Anblick. Das muss meiner Meinung nach wirklich nicht sein.

ChickNorris
06.07.2021, 13:20
Leider nicht ganz richtig, du darfst die letzten Federn bei Gänsen nicht wegschneiden, damit haken die hinten die Flügel ineinander. Sonst hängen die Flügel rum und haben keinen Halt in der Ruheposition. Aber es ist pervers sowas zu tun meiner Meinung nach. Meine fliegen nicht rum, die rennen nur wie wie die Wahnsinnigen wenn sie spielen.
Ich würde einem stolzen Vogel wie einer Gans niemals seine Flügel nehmen, das ist einfach nicht ok. Dann würde ich eher einen höheren Zaun setzen. Alleine wie das aussieht wenn die im Gehege umherrennen mit offenen Flügeln, total verfressener Anblick. Das muss meiner Meinung nach wirklich nicht sein.

Hab ich doch geschrieben? Die Federn, die auf dem Bild noch dran sind bleiben stehen, damit sie noch bequem gehalten werden können, da sonst der Flügel "abrutscht"

Capucine
06.07.2021, 15:00
Odinsson und ChickNorris
Hab ich das jetzt richtig verstanden, die äussersten Federn, die man auch Handschwingen nennt, nicht zu kurz abschneiden, aber die letzten = äussersten 3 oder 4 Federn stehenlassen. Und das nur an einem Flügel.

Einer meiner Kleinen ist gestern zum Nachbarn rübergeflogen und dann panikartig immer am Zaun auf und ab gelaufen, da er nicht mehr wusste wie zurückkommen. Als ich auf dem Nachbargrundstück war fing er an zu erkunden. Wieder zurück bei uns hat er dann einen Großteil des Nachmittages im Gänsebecken mit schwimmen und tauchen verbracht.

Vielen Dank
Und je nach ihrem Verhalten bis zur nächsten Mauser sehen wir dann weiter

Odinsson
06.07.2021, 15:10
Super das du die Ratschläge des Forums annimmst und echt nicht von deinem Vorhaben abrückst. Ich bedanke mich bei allen die hier immer Leuten geholfen haben, vielen jedoch kann man nicht mehr helfen.

Höhnerhoff
06.07.2021, 15:25
Ich habe selbst jahrelang Gänse gehalten, allerdings Hausgänse.

Es ist so, dass Gänse gerne draussen schlafen und sich auch schlecht/nur mit Aufwand Abends
in einen Stall sperren lassen. Wo man einen kleinen See oder Teich hat,
schlafen die Gänse gerne auf diesem.
Wo man den nicht hat, schlafen sie oft trotz Stall auf der freien Wiese.
So war es bei mir, und eines Tages kam dann der Fuchs.
Hat alle Gänse mit gestutzten Flügeln erwischt, nur die mit vollen Flügeln lebten noch am nächsten Tag.
Hatte nämlich nie alle Tiere gestutzt, sondern nur 3-4 Ausbrecher. Und genau die hat der Fuchs erwischt.

Also persönlich würde ich die Flügel nicht stutzen, gerade bei Wildgänsen.
Zum einen, um sie artgerecht aufwachsen zu sehen, incl. Flugübungen,
und um sie auch vor Fuchs und Co. zu schützen.
Vielleicht gefällt es denen bei dir so gut, dass sie nicht ziehen und bleiben, wahrscheinlicher aber
sind sie irgendwann auf Reise, und tragen mit etwas Glück zum Erhalt der Population bei.
Das wäre doch super!
Da ich auch weiss wie rabiat ein Haus-Gänserich sein kann, kann ich mir ausmalen wie
ausgewachsene Wildgänse drauf sind.
Der Kuschelfaktor wird schnell verfliegen, und dann bist du sicher froh, wenn deine Tiere die Option
auf ein Leben in der freien Wildbahn haben.
Auch deswegen würde ich die Flügel nicht anrühren. Damit bindest du diese Tiere
bis an ihr Lebensende an den Menschen, weil sie das Fliegen nicht von der Pike auf lernen.

Silmarien
06.07.2021, 15:29
Für mich ist dieser Fall Egoismus, dem man das Mäntelchen Tierschutz übergezogen hat. Es hat seinen Grund, warum hierzulande für Privatleute die Haltung von Wildtieren weitestgehend untersagt ist. Könnte mir vorstellen, dass es in Frankreich nicht viel anders aussieht. Doch selbst dann schadet es nicht, die eigene Motivation zu hinterfragen.

Nicolina
07.07.2021, 00:07
Anhand der geschilderten Umstände - wie Capucine zu den Gänsen kam - und welche andere Alternative denen beim Verbleib des "Züchters" bevor gestanden hätte, kann ich die Beweggründe von Capucine durchaus nachvollziehen.

Ein zweischneidiges Schwert - fraglos und hier stehen die Bedarfe des Wildtieres gegen den Schutz vor der (wohl relativ wahrscheinlichen- (wenn man das ergoogelt, was Capucine angeführt hat)) Tötung.

Ich wüsste, ehrlich gesagt, auch nicht wie ich da handeln würde ...

ChickNorris
07.07.2021, 09:01
Odinsson und ChickNorris
Hab ich das jetzt richtig verstanden, die äussersten Federn, die man auch Handschwingen nennt, nicht zu kurz abschneiden, aber die letzten = äussersten 3 oder 4 Federn stehenlassen. Und das nur an einem Flügel.

Einer meiner Kleinen ist gestern zum Nachbarn rübergeflogen und dann panikartig immer am Zaun auf und ab gelaufen, da er nicht mehr wusste wie zurückkommen. Als ich auf dem Nachbargrundstück war fing er an zu erkunden. Wieder zurück bei uns hat er dann einen Großteil des Nachmittages im Gänsebecken mit schwimmen und tauchen verbracht.

Vielen Dank
Und je nach ihrem Verhalten bis zur nächsten Mauser sehen wir dann weiter

Die äußeren Federn, so 3-4 Stück bleiben komplett dran, nicht kürzer und nicht ganz ab. Damit hält das Tier den Flügel am Körper. Sieht du ja, wenn sie rumlaufen: die inneren sind "eingeklappt", die äußeren sichtbar am Körper.



Anhand der geschilderten Umstände - wie Capucine zu den Gänsen kam - und welche andere Alternative denen beim Verbleib des "Züchters" bevor gestanden hätte, kann ich die Beweggründe von Capucine durchaus nachvollziehen.

Ein zweischneidiges Schwert - fraglos und hier stehen die Bedarfe des Wildtieres gegen den Schutz vor der (wohl relativ wahrscheinlichen- (wenn man das ergoogelt, was Capucine angeführt hat)) Tötung.

Ich wüsste, ehrlich gesagt, auch nicht wie ich da handeln würde ...

Schließe mich dessen übrigens an. Ich hab aber auch wie gesagt keine Ahnung von Gänsen und bin demnach nicht qualifiziert für derartige Grundsatzdiskussionen. Ich kann den Tumult und die Reaktionen aber nachvollziehen und ganz nüchtern betrachtet hat der Großteil hier wohl recht, ich kann aber auch die Unsicherheit von Capucine verstehen und mangels Erfahrung nicht sagen, ob sie nicht auch irgendwo Recht hat.
Genau deswegen gibts von mir nur Tipps zur eigentlich Fragen, soweit ich helfen kann ;)

Silmarien
07.07.2021, 14:57
Anhand der geschilderten Umstände - wie Capucine zu den Gänsen kam - und welche andere Alternative denen beim Verbleib des "Züchters" bevor gestanden hätte, kann ich die Beweggründe von Capucine durchaus nachvollziehen.

Ein zweischneidiges Schwert - fraglos und hier stehen die Bedarfe des Wildtieres gegen den Schutz vor der (wohl relativ wahrscheinlichen- (wenn man das ergoogelt, was Capucine angeführt hat)) Tötung.

Ich wüsste, ehrlich gesagt, auch nicht wie ich da handeln würde ...

Ehrlich gesagt kann ich es nicht nachvollziehen. Wenn sich die Themenstarterin gezielt für das Wohl dieser Gänseart einsetzen möchte, ist es nicht damit getan, zwei davon zu übernehmen. Die anderen Tiere verbleiben anscheinend folgenlos bei dem Jäger und werden -so habe ich die Schilderungen verstanden-, irgendwann als Lockvögel ausgesetzt. Daran ändert sich, wie gesagt, durch die Übernahme der geschenkten Tiere gar nichts. Und wenn man diese annimmt, dann doch nicht, um ihnen auf eine andere Weise ein artgerechtes Leben zu verwehren. Sondern dann wendet man sich an eine entsprechende Wildtierrettungsstelle und versucht heraus zu finden, wie und wo eine vernünftige Auswilderung erfolgen kann.

zfranky
07.07.2021, 22:04
Wenn sich die Themenstarterin gezielt für das Wohl dieser Gänseart einsetzen möchte, ist es nicht damit getan, zwei davon zu übernehmen. Die anderen Tiere verbleiben anscheinend folgenlos bei dem Jäger und werden -so habe ich die Schilderungen verstanden-, irgendwann als Lockvögel ausgesetzt. Daran ändert sich, wie gesagt, durch die Übernahme der geschenkten Tiere gar nichts. .

Ist für mich so ähnlich wie die Situation bei RdH. Man ändert nichts am System, schenkt aber wenigen Tieren ein Leben. Inwieweit das Leben artgerecht ist, mag ich ebenfalls mangels Erfahrung mit Gänsen nicht beurteilen. Aber es werden viele Tiere in Gefangenschaft gehalten, die auch in freier Wildbahn leben könnten...

Silmarien
07.07.2021, 22:52
Blässgänse sind Zugtiere, Zugtiere möchten ziehen, es ist ihre Natur, können sie mit gestutzten Federn nicht. RdH-Hühnern geht es bei guter Haltung besser als vorher. Ob es den Gänsen mit gestutzten Federn zur Zugzeit gut geht, darf zumindest angezweifelt werden. Was spricht dagegen, die beiden an einer anderen Stelle auszuwildern?

zfranky
07.07.2021, 23:01
Ich verstehe ja deinen Punkt....ich versteh aber auch ein Stück weit die Themenstarterin.

tofffeee
08.07.2021, 11:28
Hallo,
eine Bekannte hst vor vielen Jahren einen kleinen Feldhasen gefunden und aufgepäppet - und dann hat er sein ganzes Leben in einem Hasenstall gesessen, damit er nicht von den Jägern erschossen würde....
Ich würde die Gänse auch ungestuzt lassen, wenn sie bleiben gut, wenn sie ziehen Daumen drücken.
Auf gar keinen Fall würde ich versuchen damit zu züchten! Für die zwei mag ein flugloses Leben auf dem Hof noch ein aus der Not geborener Kompromiss sein, aber einer weiteren Generation sollte man das auf gar keinen Fall antun.

Rocco
08.07.2021, 17:06
Ich wollte mich zwar raushalten, muss aber trotzdem posten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Gänse vor der Zugzeit schon abgeschossen sind.
Warum soll man die nicht züchten? Andere Tiere werden doch auch nachgezogen. Manche Arten gibts nur noch in Gefangenschaft, weil der Mensch die Lebensräume zerstört und die Tiere zu stark bejagt wurden.
Also hört mit der Gefühlsduselei einfach auf.

MfG Rocco