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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mitesser fernhalten



Bettie
12.06.2021, 08:46
Hallo zusammen,

wie haltet ihr unerwünschte Mitesser vom Hühnerfutter fern? Derzeit füttern wir eine ganze Spatzenhorde mit durch. Per se habe ich nicht viel dagegen, wenn bloß was für die Hühner übrig bleiben würde.

Das Futter steht in der Voliere zur freien Verfügung. So lange die Voliere zu ist, passt die Sache, allerdings haben die Hühner tagsüber Ausgang und dann ist das Gitter offen. (Den Hühnern sind die Spatzen übrigens egal.)

Unterschiedliche Futtertröge bringen wenig. Selbst in den Lochtrögen, in die die Hühner den Kopf reinstecken müssen, um zu fressen, hocken immer wieder Spatzen.

Würde mich freuen zu erfahren, wie ihr das mit den Mitessern handhabt oder ob das für euch ok ist.

Bettie

Krähbert
12.06.2021, 08:53
Gerade wegen Krankheiten und Parasiten würde ich sowas vermeiden.
Gegen solche Mitesser gibt es bspw. Futterautomaten mit Trittklappe.

Sorteng
12.06.2021, 09:23
Wie ist denn der Ausgang gemacht? Im Idealfall ist der Ausgang aus der Voliere eine kleine Hühnerluke, sowas kann man Problemlos mit Vorhängen lösen, wir haben einen Vorhang aus schwarzer Teichfolie und direkt anliegend noch einen Vorhang aus diesen dicken relativ kleingliedrigen Ketten aus dem Baumarkt.

Hab es gerade nicht im Kopf aber die Kettenglieder sind fast 5mm stark. In Kombi ist dieser Vorhang ziemlich undurchsichtig und ziemlich schwer, durchfliegen können Spatzen da nicht und zum durchhüpfen ist der Wiederstand recht groß.

Seit wir das haben traut sich kein Spatz mehr in die Voliere. Die Hühner lernen das relativ schnell wenn man ihnen anfangs noch einen kleinen Spalt offen lässt. Das ist für mich die Methode der Wahl für dieses Problem.

Die Mollis
12.06.2021, 09:44
Damit kommen wir auch prima klar.

Bettie
12.06.2021, 09:50
Danke für die Antworten. Der Ausgang ist eine Doppeltür, bei der wir den unteren Bereich öffnen - der ist dann ca. 1x1m groß. D müsste ich mal schauen, wie wir das zu kriegen. Unsere Wachteln wohnen in einem abgetrennten Bereich in der Voliere, da muss ich mehrmals am Tag rein. Aber wir sollten sowas hinbekommen...

Den Futterspender mit Tritt checken die Mädels nicht, da hatten wir länger einen. Vielleicht muss ich nach einem anderen Modell schauen.

Bettie

SetsukoAi
12.06.2021, 11:30
Einfach nur im Stall füttern, wirklich NUR im Stall, auch Salat und anderes Futter.
Ich füttere nur noch im Stall. Füttern im Außenbereich lockt nicht nur andere Vögel (die verschiedene Krankheiten mitbringen können) an, sondern auch Ratten und Mäuse.

Sorteng
12.06.2021, 12:50
Einfach in die Tür eine kleine Hühnerluke einbauen, sonen riesigen Vorhang würde ich nicht bauen.

Okina75
12.06.2021, 13:41
Ausgehend von der relativ bewiesenen Erkenntnis, dass nur suboptimal versorgte Lebewesen krank werden oder Parasiten haben, sehe ich die Mitesserei entgegen der landläufigen Ansicht ausgesprochen positiv.

Da ich meine Hühner optimal versorge, sind auch die Mitesser optimal versorgt. Meine Hühner haben seit Jahren keine Krankheiten mehr, ich beginne sogar zu frohlocken, dass ich die Mykos nieder gekriegt habe, also haben auch die Spatzen keinerlei Krankheiten mehr. Es dürften kaum viele Spatzen Deutschlands mehr oder weniger regelmäßig gerebelten Oregano gegen Kokzidien, Knoblauchgranulat gegen Würmer oder Blutmehl für gute Proteinversorgung bekommen. Oder Kokosfett. Oder Hanfpulver. Oder Leinsamen. Oder auch mal Wurmmittel. Meine schon, und die Hühner haben seit Jahren nicht mal mehr Schnupfen- auch nicht im widerlichsten und wechselhaftesten Wetter, was früher ein Garant dafür war.
Ich habe seit zwei Jahren keinen einzigen Federling mehr an einem Huhn gefunden, ohne je besonders was dagegen getan zu haben, außer Spot On's auf augenscheinlich bewohnte Hühner. Und die Milbenbrennerei kommt mir seit letztem Herbst auch nur mehr provisorisch vor. Letzte Woche erst nach Monaten mal wieder durchgeflämmt, und es hat nirgends geknistert, was das Geräusch bratender Milben ist.

Meine Devise daher: Futter optimal = Federvolk bei bester Gesundheit, egal welches. Und wenn das der Preis des Futters für die Mitesser ist, so lebe ich gerne damit. Zumal die Spatzen noch das wegputzen, was die Hühner nicht wollen, was wiederum ungebetenen Nagetieren vorbeugt.
Alles ist im Fluss, alles hängt zusammen und von einander ab. Nicht immer strikt gegeneinander, sondern auskömmlich miteinander, und schon flutscht alles! Und offensichtlich mache ich damit ja einiges richtig.
Namasté ;)!

PS: Mir fällt beim Schreiben des Textes hier auf, dass ich exakt keine Federlinge mehr habe, und scheinbar auch kaum mehr Milben, seit Dürren und Chickas die Wiese vernichtet haben. Da drängen sich Zusammenhänge auf, die ich wohl nochmal ausführlicher thematisieren werde...

PPS: Gerade als ich ausschließlich im Stall gefüttert hatte, hatte ich Ratten und Mäuse. Seitdem ich draußen füttere, nur noch einzelne versprengte, die bald wieder weg waren. Nur diesen Winter hatte ich wieder Ratten mit Nachwuchs, weil ich INNEN Vogelfuttersäcke gelagert hatte.
Ansonsten seit ich nur noch draußen füttere wie gesagt keine dauerhafte Ratterei mehr, weil die sich offenbar nicht weit auf deckungslose Fläche trauen hier.

Gallo Blanco
12.06.2021, 13:58
Ausgehend von der relativ bewiesenen Erkenntnis, dass nur suboptimal versorgte Lebewesen krank werden oder Parasiten haben, sehe ich die Mitesserei entgegen der landläufigen Ansicht ausgesprochen positiv.


......Seitdem ich draußen füttere....

Genauso sehe ich das auch.


Habe ich keine Vögel und Tauben mehr im Hühnerhaus und die paar Mäuse die dort nächtigen tummeln sich auf dem Boden und finden nichts, ausser das sie unserem Kater nicht zum Opfer fallen.


Ich füttere mit diesem Teil und da bekommen die ungebetenen Gäste sowieso nur das ab, was die Hühner nicht so mögen oder was gerade noch übrig ist.:

https://www.youtube.com/watch?v=K_cP29p1kqA

LG Stefan

chtjonas
12.06.2021, 17:02
Ansonsten seit ich nur noch draußen füttere wie gesagt keine dauerhafte Ratterei mehr, weil die sich offenbar nicht weit auf deckungslose Fläche trauen hier.

Genau diese Erfahrung haben wir auch gemacht. Wir und die Nachbarn hatten hier schon vorher eine Rattenplage. Mit den Hühnern wurde es schlimmer. Ich habe dann auch das Futter immer mitten in den Hof gepackt. Da haben sich die Ratten dann wenigstens nicht hin getraut.
Seit sich ein verwilderter Kater unseren Hof zum Domizil auserkoren hat, haben sich alle Ratten verzogen und auch die direkten Nachbarn haben jetzt Ruhe.
Spatzen sind hier kaum ein Problem. Im Frühjahr und Sommer aber die Papageienschwärme und ganzjährig die Tauben. Die Papageien trauen sich zum Glück nicht in den Stall und gegen die Tauben habe ich dem Futterspender ein "Schirmchen" verpasst und ihn nahe der Wand ziemlich hoch aufgehängt. Die Hühner kommen dran, die Tauben können sich durch den Schirm nicht richtig festkrallen.
Das bisschen, dass sie sich trotzdem ergattern oder vom Boden picken sei ihnen doch herzlich gegönnt.

https://up.picr.de/41409204uv.jpeg

chtjonas
12.06.2021, 17:20
Ich füttere mit diesem Teil und da bekommen die ungebetenen Gäste sowieso nur das ab, was die Hühner nicht so mögen oder was gerade noch übrig ist.:

https://www.youtube.com/watch?v=K_cP29p1kqA
LG Stefan

Danke für den Link! Werde ich auf alle Fälle mal ausprobieren.

chtjonas
12.06.2021, 23:20
Habe mich gleich ans Werk gemacht und mir aus einem Eisbehälter sowas nach dieser Idee gefertigt.
Erster Eindruck: funktioniert.

https://up.picr.de/41412553dl.jpeg

Nach 2 Sunden hat auch die Dümmste herausgefunden, wie man an Nachschub kommt.

https://up.picr.de/41412793ti.jpeg

Morgen muss ich mal nachwiegen, wieviel Futter die mit dem Gerät tatsächlich "runtergeladen" haben. Eventuell muss ich das Loch zum Nachrieseln noch etwas vergrößern.

@ Gallo Blanco: Vielen Dank für die Idee.

Krawatte
13.06.2021, 09:02
Ich freue mich regelrecht über die "Mitesser" und würde sie schmerzlich vermissen, da ansonsten die Umwelt noch mehr im Argen liegen würde als sowieso schon.

Sperlinge sind doch Kulturfolger, die gerade aus versorgungstechnischen Gründen die Nähe der Menschen suchen, und zwar seit diese sesshaft geworden sind. Die paar Körner spendiere ich gerne.

Angst vor übertragbaren Krankheiten ist auch nicht angebracht. Wäre es eine grundlegende Gefahr, dann wäre das ganze System schon längst zusammengebrochen. Das Zusammenspiel mit der Natur funktioniert in der Regel.

Da ich auch nur eine Körnermenge füttere, die die Hühner in kurzer Zeit vertilgen können, müssen sich die Spatzen auch schon sehr sputen, um einen messbaren Schaden anrichten zu können...;)

Jacky
13.06.2021, 09:06
Ich füttere einfach genau so viel, dass das ganze Futter direkt aufgefressen wird und so habe ich auch keine Probleme mit Wildvögeln etc.

Gallo Blanco
13.06.2021, 13:58
Habe mich gleich ans Werk gemacht und mir aus einem Eisbehälter sowas nach dieser Idee gefertigt.
Erster Eindruck: funktioniert.

https://up.picr.de/41412553dl.jpeg

Nach 2 Sunden hat auch die Dümmste herausgefunden, wie man an Nachschub kommt.

https://up.picr.de/41412793ti.jpeg

Morgen muss ich mal nachwiegen, wieviel Futter die mit dem Gerät tatsächlich "runtergeladen" haben. Eventuell muss ich das Loch zum Nachrieseln noch etwas vergrößern.

@ Gallo Blanco: Vielen Dank für die Idee.

Dann sind deine Hühner cleverer, meine hatten zu Anfang Angst davor, es hat fast eine Woche gedauert bis die letzten Angsthasen es angenommen haben.

Tipp von mir:
Mit dem Loch vergrössern würde ich erstmal eine gute Woche abwarten, denn sonst hast du Berge von Futter auf dem Boden liegen.

Ich habe später statt dem Holz einen Cava-Korken genommen.
Denn ich hatte so clevere Spatzen, die sich am Holzbrettchen festhielten, schaukelten und so für alle anderen Spatzen das Futter besorgten.

Also genau beobachten.

LG Stefan

Bettie
21.06.2021, 08:35
Hallo zusammen,
danke noch einmal für die Ratschläge!
Da werde ich mich doch glatt auch mal am Futterspender versuchen. Danke!

Per se sehe ich es ähnlich, dass durch gesundes Futter auch die Vögel rundherum fit gehalten werden und ich habe auch nicht wirklich etwas dagegen, das Futter zu teilen. Andererseits hatten wir hier bis vor Kurzem Einstallpflicht wegen Geflügelpest (mittlerweile aufgehoben) und da sehe ich die Mitesser tatsächlich eher kritisch.
Außerdem fallen die Spatzen in Scharen ein und ballern innerhalb von 30min die komplette Futterschüssel leer. Da habe ich immer das Gefühl, ich füttere ausschließlich die Spatzen hier und die Hühner gucken in die Röhre. :laugh

Liebe Grüße
Bettie.

KaosEnte
21.06.2021, 11:48
ich hab neben dem Entenfutter, also der Getreidemischung, 2 größere Blumentöpfe gestellt. Die Enten störn die Pötte nicht, aber die Spatzen sind nicht so begeistert, seit sie nicht mehr in alle Richtungen abdüsen können.

Bettie
22.06.2021, 08:51
ich hab neben dem Entenfutter, also der Getreidemischung, 2 größere Blumentöpfe gestellt.

Ja, an sowas habe ich auch schon gedacht - den Zu- und Abflug behindern. Ich teste mal, danke!