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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Naturheilkunde



nostress
22.06.2007, 05:12
Hallo,

ich möchte in diesem Thread gerne all Eure Erfahrungen mit Kräutern, Tinkturen, Tees, Ölen aber auch anderen "Hausmitteln" sammeln. Dabei geht's mir nicht unbedingt nur (aber durchaus auch) um Mittel, die bei schon erkrankten Tieren zum Einsatz kommen können. Vor allem alles, was man über allgemein artgerechte Haltung und Ernährung hinaus sonst noch vorbeugend und stärkend geben und tun kann interessiert mich.
Z.B. hab ich nun schon öfter was im Forum über Oregano gelesen, aber wofür genau ist Oregano bei Geflügel alles gut?
Bin etwas unsicher, ob man Pflanzenwirkungen auf den Menschen so einfach auf Geflügel übertragen kann/darf. ???
Für den Menschen gesunde Avocados sollen für Hühner ja schließlich auch giftig sein...

LG, Inge

Enemy
22.06.2007, 06:46
Hi,
ok, Oregano:
Ich persönlich wende ihn als Präparate von Ropa (http://www.dostofarm.de/) an (ich glaub, seit 1998 etwa)
Ich habe damit wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht, was speziell Coccidiose anbelangt - aber auch bei anderen bakteriellen Infektionen im Darmbereich.
Hier sind mal ein paar belegte "Wirksamkeitversuche":

Histomoniasis / Schwarzkopfkrankheit (http://www.dostofarm.de/assets/Schwarzkopf.pdf)

Kokzidien / Kokzidiose (http://www.dostofarm.de/assets/Giessen%20Rassegefluegel%20Kokzidien.pdf)

Enterocolitis (http://www.dostofarm.de/assets/Kaninchen_Gruenzel.pdf)

In den Versuchen werden verschiedene Produkte genannt - ich persönlich verwende das weitaus ergiebere WG Ropa 10% (http://www.tollisan.de/produkte.htm)
Bei Kokzidiose gebe ich die ersten Tage die doppelte bis 3 Fache Menge der Vorsorgedosis aufs Trinkwasser, bei Tieren die nicht mehr selbständig fressen/trinken auch direkt etwas von dem Gemisch alle 2 Stunden in den Schnabel.

Bislang hat das immer super funktioniert. Zum frischen/getrockneten Oregano kann ich von der Wirksamkeit/Mengen her nichts sagen - meine Erfahrungen beziehen sich ausschliesslich auf Ropa.


Ich wende zum Aussprühen der Ställe oft ein Gemisch an, welches von alten Taubenzüchtern als Badewasser für die Tauben verwendet wird.
1 Esslöffel Apfelessig und eine Messerspitze Salz auf 1 Liter Wasser. Soll sich als Ungezieferabwehr eigenen - aber auch bei Erkrankungen des Atmungstraktes positiv auswirken. Speziell an heißen Tagen spühe ich das abends im Dunkeln auch über die Tiere - bindet so auch Stäube, die den Atmungstrakt reizen könnten.

Bei Durchfall/dünnflüssigem Kot gibts bei mir (neben Ropa im Trinkwasser) etwas Heilerde (http://www.luvos.de/) unters Futter. Hin und wieder setze ich diese auch einfach so dem Futter zu.
Weiterhin zum Gesunderhalten der Darmflora ab und an Nestle LC1 Yoghurt - oder/und pk strath Kräuterhefe (http://www.strath-labor.de/text/tiere.htm). Die beiden eignen sich auch nach Antibiotikaeinsatz (wenn es denn mal sein muß) zum Aufbau/Stärkung der Darmflora.

Apfelessig gebe ich ebenfalls ab und an ins Trinkwasser. Man schreibt ihm gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. U.a. gabs mal eine Studie, das z.B. Kühe, deren Trinkwasser damit versetzt wurde, wesentlich geringer von Fliegen heimgesucht wurden.
Die Argumentation, das durch Apfelessig im Trinkwasser ein saures Milieu geschaffen wird, um dadurch Bakterienbildung in der Tränke bzw. positive Auswirkungen im Magen-Darm-Bereich auf Bakterien/Coccis geschaffen wird, ist allerdings Nonsens. Um das zu erreichen, braucht man im Tränkewasser einen ph Wert um etwa 5 herum - das schafft man nicht mit Apfelessig. Dafür sollte man schon auf spezielle Präparate wie z.B Ovator ph control (http://www.muskator.de/mo/de/daten/li_2_um_7/db_ph-control.htm) zurückgreifen. Es gibt auch noch Produkte anderer Hersteller, die die Absenkung vornehmen. Aber ganz allgemein sollte man sich nicht auf die Dosierungen auf der Packung verlassen, sondern selber vor Ort mit ph Teststreifen aus der Apotheke austesten, wieviel man für sein Leitungswasser (je nach Wohnort unterschiedliche Härtegrade) braucht, um auf einen ph von etwa 5 zu kommen.

Zur mechanischen Abtötung/Beseitigung für Milben eignen sich Öle. Dadurch verkleben die Atemöffnungen der Milben - aber auch damit in Kontakt gekommene Eier schlüpfen nicht mehr.
Bei Kalkbeinmilben sollte man immer einem mineralischen Ölprodukt (z.B. Ballistol oder Vaseline) den Vorzug geben, da natürliche Öle von der Haut aufgenommen werden.
Als ich mir vor ein paar Jahren mal die nordische Vogelmilbe (sitzt ausschließlich am Tier und "explodiert" innerhalb von kürzester Zeit - wobei man die Eigelege an den Federn erst dann deutlich sieht, wenn die Viecherl geschlüpft sind) eingeschleppt habe und diese auf Grund von Resistenzen durch nichts kaputt zu kriegen war, hab ich die Tiere mit Salatöl komplett "durchgematscht" (also richtig aufs Gefieder, bis alles durchtränkt war), ne halbe Stunde einwirken lassen und danach die Tiere gebadet. War extrem arbeitsaufwändig - aber die nordische war endlich gekillt und ich habe bis heute Ruhe vor ihr gehabt.

Zur Raumluftverbesserung, als Fliegenabwehr, bei Verschleimung der Atemwege gebe ich in paar Tropfen Pfefferminz- oder Eukalyptusöl auf die Sitzstange (oder Holz Stallboden)

Bei Verletzungen/Wunden kommt Wasserstoffperoxyd 3 % zum Einsatz.

nostress
23.06.2007, 02:29
Danke Enemy, das sind ja schonmal einige Tipps!

Ich werde es mal mit gerebeltem Oregano probieren (ich glaube, das ROPA werd ich hier nicht bekommen können). Oder kann ich da wohl auch einfach Oreganoöl verwenden?
Hat jemand Erfahrung mit der Dosierung von gerebeltem Oregano bzw. natürlichem Oreganoöl?

Den Apfelessig-Tipp und das Eucalyptusöl (hab ich ja hier reichlich :) ) werd ich gleich am Wochenende beim Ausmisten testen!

Weiß sonst niemand was in Richtung Naturheilkunde?

Ich hab grad in einem australischen Buch über Geflügelhaltung gelesen, dass bei einem Kokzidienausbruch auch das Füttern von Kümmel, Petersilie, Zwiebel, Ingwer und besonders Knoblauch wahre Wunder helfen soll. Und Ulmenrindenpulver muss wohl auch der Renner sein.

Vorbeugend empfehlen die vor allem Vitamin A und K-reiche Ernährung, Yoghurt, Buttermilch oder eine 40 %ige (!!! ganz schön viel, finde ich!) Beimischung von Magermilchpulver zum Futter oder für Jungtiere von 4-8 Wochen die Beimischung von Molke, 10%ig.

Hat da irgendwer praktische Erfahrungen gemacht?

LG Inge

Enemy
23.06.2007, 15:40
Hi,
zum gerebelten Oregano:
Meine Jungtiere bekommen aufs Kilo Futter standardmäßig 10gr Oregano und 10 gr Mischung (bestehend aus Petersiilie,Schnittlauch, Knofi). Frische Zwiebeln und Knofi in Yoghurt jeden 2. Tag.

Diese Dosierung hat nicht ausgereicht - seit vorgestern haben die Kleinen Kokki (ist zur Zeit das ideale Wetter dafür).
Ist aber fast schon wieder gut - Dank Ropa ;)

Rudelmaus
23.06.2007, 19:26
@ nostress :
Da du ja an der Eukalyptusquelle sitzt ...
Als ich noch in Argentinien gelebt habe, wurden Atemwegserkrankungen immer mit Eukalyptus besiegt.
Stopfe einen großen Topf mit Blättern so ca. dreiviertel voll und fülle das mit Wasser auf.
Stelle den Topf auf so eine kleine Kochplatte für die Steckdose ... in den Stall (oder dein Schlafzimmer ;)). Lasse das ganze kurz aufkochen und den Rest der Nacht bei ganz kleiner Hitze vor sich hin dampfen (nicht sieden oder kochen !).
Es hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben aber jede Verschleimung der Atemwege war am nächsten Morgen ersatzlos verschwunden ...
Vielleicht hast du in deinem Hühnerstall ja einen erhöhten/sicheren Platz für die mobile Kochplatte ...
Für die Anwendung im Schlafzimmer empfehle ich dir, deinen Kleiderschrankinhalt vorher raus zu bringen. Die äterischen Öle ziehen in jede Ritze des Raumes und in jedes einzelne Lungenbläschen ...

Einmal hatten wir meine Großeltern zu Besuch ... Opa brachte eine verschleppte Bronchitis mit (die ihn schon fast drei Monate plagte). Nach zwei Nächten im Eukalyptuszimmer konnte er wieder durchatmen ;D.

nostress
25.06.2007, 05:01
@enemy:

Supi, danke! Jetzt muss ich hier bloß noch einen Kräutergroßhändler auftreiben. Ich find die getrockneten Kräuter in den Normalportionen hier nämlich relativ teuer. Anbau im eigenen Garten funktioniert auch nicht wirklich: Meine Süßen machen die Kräuterpflanzen meistens schneller platt als ich gucken kann (jetzt weiß ich ja auch warum :) ). Nur die Pfefferminze überlebt (wächst ja auch wie Unkraut).

Wenn Du so oft Knofi und Zwiebeln ins Futter gibst, schmecken dann nicht die Eier komisch?

Schön, dass es den Kleinen wieder gut geht!! :)

Hat sonst noch jemand irgendwelche Tipps und Erfahrungen? Vielleicht weiß auch irgendwer was, was man gar nicht tun sollte, weil's schief ging?

Was ist mit Chilli, Salbei, Thymian?

Inge

Enemy
25.06.2007, 06:05
Hi,
nee - die Eier schmecken nicht nach Knofi/Zwiebeln.
Aber wenn ich schlachte, riecht der Tierkörper recht stark danach und man merkt es auch später auf dem Teller am Geschmack ;)

Nach dem hier Wontolla erzählte, das er seinen chicks Chili gibt, hab ich mal darüber ein Bissel nachgelesen. In den USA setzen die Geflügelfreaks es dem Futter zu, da seine Inhaltsstoffe (Capsaicin) gegen Salmonellen wirken.
Auch dem Kreuzkümmel/Schwarzkümmel sagt man eine psoitive Wirkung in dieser Richtung nach.

Schwarzkümmel hab ich schon lange unters Futter gegeben (hat ja positive Auswirkunge auf Bronchialtrakt, Haut), zuvor halt immer in Öl Form, jetzt als Schwarzkümmelschrot. Mein Hauptfutter hat z.B. von zu hause aus 30 gr. Schwarzkümmelschrot (Restölgehalt 20 %) auf 1 kg Futter.

Zurück zum Chili, ich gebe alle 2 Tage einen Teelöffel voll groben Chili unters (angefeuchtete) Futter - also zum Yoghurt-Zwiebel-Knofi Mix.
Wenn ich das unters Trockenfutter gebe, habe ich festgestellt, das sich die Hühner (obwohl sie ja die Schärfe nicht wahrnehmen sollen) vermehrt am Schnabel kratzen bzw. sich die Augen reiben - bei der Futteraufnahme bzw. kurz danach.

Ob es nun aber wirklich wirkt kann ich dir nicht sagen, da ich (bzw. meine Tiere) noch nie was mit Salmonellen zu tun hatten.

Klausemann
25.06.2007, 06:30
Schade das die Chicks nicht antworten können.

Es ist ja allgemein bekannt, das die Hühner keine Schärfe im Geschmack verspüren. Nur brennen manche Sachen ja gleich zweimal ;)

Wie gesagt, Schade :D

Enemy
25.06.2007, 06:42
jau - vieles wäre einfacher, wenn die Tiere sprechen könnten (in unserer Sprache) - so bleibt einem nur die genaue Beobachtung.
Da ich aber bei der Dosierung (1 gestrichener Teelöffel von meinem groben Chili entspricht 1 gr) weder eine Steigerung der Rötung der Kopfanhänge noch irgendwelche Abnormitäten im Verhalten beim Kotabsatz feststellen kann denke ich mal, das dies nicht der Fall ist. Wohl aber, wenn es trocken verabreicht wird und in Nase oder Augen gerät.

Klausemann
25.06.2007, 06:46
Na ich dachte am Darmausgang :pfeif

Enemy
25.06.2007, 06:52
...das mein ich doch mit "beim Kotabsatz"... eigentlich sollten einem Brennen an der Stelle ja doch Reaktionen folgen - z.B. zumindestens eine Kopfwendung der Tiere in diese Richtung oder ein schnelles Davonlaufen :D Da sie sich aber völlig normal verhalten, denke ich mal, es ist eher nicht so. Aber Wissen tut man es selbstverständlich nicht.

dehöhner
25.06.2007, 09:09
Hi, mein Mann hatte sich mal Chilinudeln gekocht. Die waren so scharf :o trotzdem hat er sie brav gegessen. Später tat ihm der Hi..... weh :D
Also ich konnte Reaktionen in der Mimik wahrnehmen :D
Ich verwende auch öfter Apfelessig und Pfefferminzöl. Aber das Öl darf nur gering dosiert werden. Paar Tropfen reichen.
Mein Hahn hatte jetzt einen etwas rauhen Kamm, da habe ich die Kammpflege selber angerührt aus Bienenwachs, Pflanzenöl und Kakaobutter. Denke sie ist auch gut gegen Frost.
Rainfarn soll gut sein gegen Parasiten. Habe aber keine Erfahrung damit gesammelt.

dehöhner

vogthahn
25.06.2007, 11:29
Hallo!

Ich habe den Küken die ersten Wochen neben den Brennesseln, Spitzwegerich und Vogelmiere auch mit kleingehackten frischen Oregano-,Thymian- und Salbeiblättern gefüttert. Gelegentlich Knoblauch (gepreßt) hat auch nicht geschadet. Ob es was genutzt hat weiß ich nicht, krank ist jedenfalls keins geworden und mal hier und da ein Durchfallhäufchen führe ich auf Erdbeeren und Kirschen zurück, die es als Leckerlie gibt. 90% des Kotes ist i.O., also mache ich mir keine Sorgen...

MfG

Nina66
25.06.2007, 14:47
Hallo!
Ich mische Oreganoöl ins Futter. Allerdings mache ich dann eine "Spezialpampe" Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Knobi. Das koche ich mit etwas Wasser durch, püriere es, lasse es auf lauwarm abkühlen, füge dann ein gehacktes hartgekochtes Ei bei und 5 - 6 Tropfen Oreganoöl auf 1 KG Futtermenge. Dringend erforderlich ist eine Nasenklammer, da das Ganze völlig ekelig riecht. Meine Hühner stürzen sich da rein, wie die Spatzen in die Pferde....
Das Ganze gibt es so ca. alle 6 - 8 Wochen. Einmal wöchentlich gibt es Apfelessig ins Wasser.
Und - zu meiner Schande muss ich gestehen - ich entwurme meine Hühner quasi nie. Ich weiß, dass nun einige Alarm schlagen werden, hatte aber ein desbezüglich sehr eingehendes Gespräch mit einer TAin. Freilauf und Stall werden zweimal jährlich mit Brandkalk behandelt.

Weiterhin gibt es täglich frisches Grün (Salat, Grünabfälle u.a.), häufig geraspelte, rohe Möhren und zum Winter hin auch gerne mal Fett.

Chili würde ich denen nicht ums Verrecken geben, obwohl ich persönlich die Schoten ja auch roh esse... Wenn es "nur" ums Capsaicin geht, ist das nicht auch in Paprika (engl. Capsicon)????

LG
Nina

MonaLisa
25.06.2007, 14:51
In Paprika ist die Schärfe weitgehend weggezüchtet worden, also auch wenig Capsaicin drin. Deshalb ist auch die keimtötende Wirkung zu gering.

Gruß Petra

nostress
03.07.2007, 11:55
Original von Enemy
Da ich aber bei der Dosierung (1 gestrichener Teelöffel von meinem groben Chili entspricht 1 gr) weder eine Steigerung der Rötung der Kopfanhänge noch irgendwelche Abnormitäten im Verhalten beim Kotabsatz feststellen kann denke ich mal, das dies nicht der Fall ist. Wohl aber, wenn es trocken verabreicht wird und in Nase oder Augen gerät.

Ich wusste bisher nicht, dass Hühner (und wohl auch Enten) Schärfe nicht wahrnehmen können. Aber jetzt wundere ich mich zumindest nicht mehr ganz so sehr, dass die Mädels mir jedesmal, wenn ich versucht habe, einen neuen Chilistrauch im Garten zu pflanzen, das Ding bis zu den Wurzeln abgefressen haben. Selbst durch ein Schutznetz hindurch haben sie die Dinger schneller platt gemacht als ich gucken konnte (und das waren extrascharfe Chilipflanzen...).

Ob die Tiere noch ein Gespür für Pflanzen haben, die ihrem Organismus gut tun? Ich merke, dass sie, immer im Wechsel über bestimmte Gartenkräuter "herfallen". Mal ist es der Schnittlauch, mal die Pfefferminze, mal die Petersilie, mal die Erdbeerblätter. Thymian und Majoran wird auch gern gefressen, kann aber in unserem Garten durchaus überleben. Den Oregano machen sie dafür eigentlich immer sofort platt. Salbei- und Lorbeerblätter werden nur gelegentlich abgepickt und Zitronenmelisse scheint auch nicht so besonders interessant zu sein. Manchmal nehmen sie sich sogar Lavendel und Rosmarin "zur Brust". Und wie gesagt: Chilipflanzen geb ich keine 2 Stunden, da sind die total wild drauf!

LG Inge

andi
04.07.2007, 08:31
also um die schärfe von chilis bei hühnern würde ich mir keine sorgen machen..., aber auch erst seit mir meine hühner letztes jahr meine gesammten habaneros weggefressen haben >:( die haben sie nicht auf einmal weggeputzt, sondern jeden tag ein wenig davon weggeknappert, sie wissen das wohl von natur aus selber einzuschätzen.

knoblauch und alle zwiebelähnlich verwanden gewächse, bekommen meine besonders in der aufwuchsphase und in der kalten und nassen jahreszeit. schon die römer griffen darauf zurück um ihre hühner gut über den winter zu bekommen.

im herbst holunder frisch vom busch, oder getrocknet im winter zugefüttert - erkältung, das wort kennen meiner hühner gar nicht mehr...

gibts für die küken kein freiauslauf, gibts gehackte kräuter allerlei (von der wiese & garten) ins kükenfutter. das verputzen die zuerst, erst dann wird der rest vertilgt. die kleinen wissen was gesund ist.

grüße
andi

firestarter
08.03.2009, 16:00
Hallo miteinander,

ich bin neu im Forum
und durch Zufall auch auf diesen schon leicht verstaubten thread gestoßen.

Schon interessant,
was es so für Mittelchen gibt (geben soll) um dem geliebten Federvieh wieder auf die Sprünge zu helfen.

Meine Eltern halten auch noch ein paar Hühner
und Generationen vor Ihnen haben es auch getan.

Impfen/Wurmkuren und co. waren denen immer ein Fremdwort,
aber seitdem nun die Hühner nicht mehr selbst gezüchtet werden, bekommen die immerhin die Grundimmunisierung mit.

ansonsten gilt,
Huhn kränklich -> ab in den Topf (oder halt entsorgt)

Doch es gibt einen Versuch, den fast jedes Huhn als Sofortmaßnahme bekommt, wenn's "dumm rumsteht"
Und nach all den Beiträgen hier bin ich erstaunt,
dass dieses Mittelchen noch nicht genannt wurde

SPECK (mit Pfeffer)

Ist so ziemlich die einzigste Mßnahme die ich kenne,
also sieht ein Huhn doof aus, insbesondere wenn beim Abtasten des Kropfes unregelmäßigkeiten erkannt werden (aber nicht nur in solchen Fällen)
dann werden Streifen aus fettem Speck geschnitten und das gaaaanz dick mit Pfeffer bestreut.
Das dem armen Vieh (naja, zum Glück kennen die ja keine Schärfe) in den Schlund gestopft...können ruhig mehrere Streifen sein.


Keine Ahnung,
ob dies nun das Allheilmittel ist (oder warum es wirken soll),
aber nachdem beide Elternteile das so ziemlich als einzigsten Hausmittel als Erinnerung von Ihren Ahnen mitgenommen haben, wirds schon eine Bewandnis haben.

Lexx
08.03.2009, 18:30
Schuß ins blaue, könnte es das Salz im Speck sein, als Entzündungshemmer? Hatte nämlich vorn paar Wochen übl geschwollenen und entzündete Mandeln und meine Vermieterin meinte ich soll mit lauwarmen Salzwasser gurgeln und war ganz erstaunt das ich DAS Hausmittel bei Halzschmerzen nicht kannte. Jedenfalls wollt ich´s erst nicht machen und am nächsten Morgen war´s so übel, das ich fast meine Söhne nicht versorgen konnte, also schnell gegurgelt und sofort schmerzfrei und wenige Stunden und 2x Gurgeln später waren auch die Mandeln weniger rot und vorallem nicht mehr vereitert. Und Pfeffer wirkt desinfizierend und keimtötend.

Wie gesagt, reine Vermutung jetzt.

liebe Grüsslis... Lexx

Wontolla
08.03.2009, 18:43
Original von firestarter
Das dem armen Vieh (naja, zum Glück kennen die ja keine Schärfe) in den Schlund gestopft...können ruhig mehrere Streifen sein.

Das stimmt so nicht! Die Schärfe in Pfeffer und die in Chili sind grundverschieden.

Claire
16.03.2009, 21:45
Im Garten haben wir eine riesige Trauerweide. Die jungen Triebe verfüttere ich an meine Kaninchen. Kann mir Jemand sagen, wie ich Weidenrindentee richtig für meine Hühner zubereiten kann?

vogthahn
17.03.2009, 08:41
http://www.azvogelzucht.de/board/showtopic.php3?threadid=2848

Oltmann
20.03.2009, 12:39
Also wegen der Beschaffung von Oreganoöl nochmal: Man kann das einfach telefonisch bestellen und liefern lassen. Zum Beispiel bei Tollisan - ich glaub die haben noch nicht mal Versandkosten. Geht einfach auf Rechnung. Und wirkt garantiert besser als Oreganokraut.

Gruß
Oltmann

Dieselheimer
20.03.2009, 12:55
Original von andi
also um die schärfe von chilis bei hühnern würde ich mir keine sorgen machen..., aber auch erst seit mir meine hühner letztes jahr meine gesammten habaneros weggefressen habeni

Hallo.

Nicht nur bei Dir.

Chili hilft gegen Salmonellen, sagt zumindest
Pepperworld (http://www.pepperworld.com/fun/ungewoehnlich.htm)

GFG

Claire
20.03.2009, 20:55
Danke Vogthahn. Bist du auch Mitglied bei der AZ?

waldschratt
28.10.2010, 22:36
hab das Ganze zwar schon in einem anderen Thread gepostet, paßt hier aber auch gut dazu:

Ein alter Bauer aus meiner Gegend, der sich mit Tieren so gut auskennt, dass ihn sogar die TAs um Rat fragen hat mir folgendes gesagt:

Die normalen Zugsalben aus der Apotheke sind für Hühner ungeeignet, weil da irgend ein Stoff drinnen ist, den sie nicht vertragen (hab leider vergessen was das war) ABER:
viel besser ist es ein Schweineschmalz ranzig werden zu lassen und einen achtel Liter davon mit einem Teelöffel Salz zu mischen. Das Ganze soll antibakteriell wirken und wie eine Zugsalbe (wohl durch das Salz).

Habs noch nicht getestet und kann es auch chemisch nicht erklären, doch dachte ich mir, vielleicht kann ja wer von euch was damit anfangen.

auf jedem Fall werd ich das Zeugs erst bei mir testen, wenn ich mal wieder eine Verletzung habe. großes Grinsen