Orpingtons - ist das Glucken ein Problem?

[Wilde Hummel]

Hallo, ich möchte mir erstmals Hühner anschaffen, am allerliebsten große Orpingtons, zu Beginn 3 Hennen und einen Hahn. Und sie später jedes Jahr einige Küken (ca.10-12) mit Naturbrut großziehen lassen. Dazu würde es genügen, dass einmal jährlich eine Henne brütet. Muss ich bei den Orpis befürchten, dass ständig alle Hennen gleichzeitig glucken, so dass ich gar keine Eier mehr bekomme oder ich sie dauernd entglucken muss? Oder wird nur ab und zu mal eine gluckig? Danke für euren Rat!

[Vinny]

Glucken ist ansteckend. Kann also schon passieren .
Und dann hast du schlimmstenfalls einen Hahn , der nix zu tun hat .
Was mit dem männlichen Nachwuchs geschehen soll , ist geklärt ?

[hexenpilz]

Ich habe 14 Orpihennen von denen im vorigem Jahr 5 gebrütet haben und davon 2das ganze 2mal.
Die beiden die 2 mal gebrütet haben waren auch der Meinung sie müssen ihre Küken 3 Monate führen.

[Wilde Hummel]

Danke für eure Antworten! 5 von 14 Hennen sind immerhin nicht alle... Würdet ihr mir denn trotzdem zu Orpis raten? Ich finde sie gut, weil sie nicht so viel kratzen und den Garten nicht so stark malträtieren sollen, sie nicht hoch fliegen, weil sie Zwiehühner sind, sehr friedlich und außerdem sehr hübsch. Und ein bisschen Naturbrut ist durchaus erwünscht. Die Hähne würde ein nahegelegener Bauernhof für mich schlachten, rupfen und ausnehmen, die bieten das an.

[hexenpilz]

Garten nicht malträtieren,nicht viel kratzen-da haben meine Dicken die Rassebeschreibung nicht gelesen.Ich möchte
sie nicht missen,meine sind Reinrassig aber Farbmix.

[Dorintia]

Meine konnten auch gut scharren und große Füße haben sie ja auch.

[Vinny]

Orpis sind in meinen Augen eher zierhühner. Die Legeleistung auf dem Papier ist oft nicht die Regel . Viele Züchter achten eher auf Optik denn auf Leistung.
Zweihühner sind eher New Hampshire, mechelner, bresse ... Sowas ...
Orpis sind Trotzdem hübsch , da gibt es nichts . Aber mit Wirtschaftlichkeit haben sie finde ich nicht viel zu tun.

[Dorintia]

Ja, die Legeleistung laut Standard/Rassebeschreibung haben sie nie annähernd erreicht.

[Krawatte]

Orpis sind in meinen Augen eher zierhühner. Die Legeleistung auf dem Papier ist oft nicht die Regel . Viele Züchter achten eher auf Optik denn auf Leistung.
Zweihühner sind eher New Hampshire, mechelner, bresse ... Sowas ...
Orpis sind Trotzdem hübsch , da gibt es nichts . Aber mit Wirtschaftlichkeit haben sie finde ich nicht viel zu tun.


Ja, die Legeleistung laut Standard/Rassebeschreibung haben sie nie annähernd erreicht.

Und genau hier liegt doch eine schöne Herausforderung für Halter, die auch selbst Küken ziehen. Mit einer geeigneten Zucht- und Selektionsstrategie sind solche Leistungsmerkmale Stück für Stück ordentlich zu verbessern.

[Vinny]

Schon , aber für en
Einen Hobbyhalter mit 12 Küken/ Jahr quasi nicht kurz und mittelfristig erreichbar . Kaum selektionsmasse, nur eine Generation/ Jahr .

[Dorintia]

Außerdem will auch nicht jeder direkt Eier verkaufen... so dass bei entsprechender Anzahl Hennen (Platz) und Nachzucht/Junghennen reichen die Eier auch für eine Familie.

[Krawatte]

Schon , aber für en
Einen Hobbyhalter mit 12 Küken/ Jahr quasi nicht kurz und mittelfristig erreichbar . Kaum selektionsmasse, nur eine Generation/ Jahr .

Das ist natürlich richtig. Muss ja auch jeder selbst wissen, wohin er möchte. Aber eine Hühnerhaltung ist ja normalerweise nicht kurzfristig angelegt und selbst mit nur ein oder zwei Naturbruten im Jahr ist man in der Lage innerhalb von vielleicht 3 oder 4 Generationen die Legeleistung signifikant zu verbessern. Und als Nebeneffekt erreicht man dann auch eine insgesamt abnehmende Brutlust.

[Wilde Hummel]

Danke für eure total interessanten Antworten! Wie kann man denn durch gezielte Auswahl die Legeleistung und die Brutlust verbessern? Indem ich immer mit den Eiern derjenigen Hennen weiterzüchte, die viele Eier legen und selten glucken?
Und kennt ihr andere Hühnerrassen, die noch weniger scharren und den Garten malträtieren als Orpis?

[Wilde Hummel]

Ich habe mich auch gefragt, ob es Sinn macht, Orpis zusammen mit einer anderen sehr ruhigen Rasse mit geringer Brutlust zusammen zu halten. Oder sollte man lieber nur eine Rasse halten, wenn man einen Hahn dabei hat, damit es nicht zu Kreuzungen kommt? Oder sind auch Kreuzungen bei Hühnerhaltung für den Eigenbedarf vielleicht sogar ganz gut?

[Dorintia]

Natürlich sind Mixe prima. Ist halt die Frage was man will.
Wieviel Platz hast du denn?

[Wilde Hummel]

Natürlich sind Mixe prima. Ist halt die Frage was man will.
Wieviel Platz hast du denn?

Das Hühnerhaus hat ca. 8 m² Bodenfläche, teilbar in 2 Abteile (3/5 m²), so dass man auch eine Henne separieren kann. Auslauf kann ich ca. 200 m² möglich machen. Mit einigen alten Büschen und Bäumen.

[Mantes]

Ersteinmal sind Orpis wunderbare charaktervolle Hühner und im Vergleich mit anderen Rassen gehen sie recht behutsam mit dem Auslauf um !
Bei 3 Hennen kannst du von Februar bis Oktober mit etwa 10 Eiern die Woche rechnen. Brütig werden nicht alle Farbschläge gleich häufig und schon garnicht wenn es passen würde. Die ganze Zeit wenn du züchten möchtest wird keine wollen und einen Tag bevor du in den Urlaub fährst sind 2 von 3 dicke Pfannkuchen auf dem Nest !
Ich habe Orpis mit Welsumern gekreuzt, was die Legeleistung sehr gesteigert hat . Außerdem müsste man noch erwähnen, dass keine Rasse besser schmeckende Eier legt ! Hier werden immer Orpieier fürs Wochenendfrühstück aufgehoben und alle anderen verkauft.
Der Hahn ist allerdings zu schwer für 3 Hennen- die tritt er dir alle kaputt, aber bei deinen Angaben über Stallgröße sind mehr Hennen möglich ! 1,6 z.B. !

[Krawatte]

Wie kann man denn durch gezielte Auswahl die Legeleistung und die Brutlust verbessern? Indem ich immer mit den Eiern derjenigen Hennen weiterzüchte, die viele Eier legen und selten glucken?


Das ist das einfachste Grundprinzip, wobei eine Ausgangslage von 1,3, bei denen der Hahn womöglich noch gleicher Abstammung wie die Hennen wäre, einen äußerst mühsamen Weg anzeigen würden. Und bei Rassen mit Brutlust lauert schon die erste Falle. Eine Henne, die vielleicht 120 Eier übers Jahr produziert und dabei 1-2 mal gebrütet hat, ist hinsichtlich der Legeleistung wohl besser geeignet als eine Henne, die ohne Brütigkeit auf meinetwegen 150 Eier gekommen ist.

Eine vernünftige Strategie könntest du dir ausdenken, wenn dein Hühnerbestand feststeht. Du bist ja noch in der Findungsphase.

[hexenpilz]

Ich habe mit Bruteier von 5 Farbschlägen angefangen ,
im nächsten Jahr kommt nach 4 Jahren ein neuer Hahn dazu. Mit der Legeleistung und Gesundheit meiner Orpingtons bin ich zufrieden.


Gesendet von meinem TA-1032 mit Tapatalk

[Wilde Hummel]

Brütig werden nicht alle Farbschläge gleich häufig und schon garnicht wenn es passen würde.

Das ist sehr interessant. Welche Farbschläge werden denn besonders häufig brütig, welche seltener?
Gibt es (nicht verursacht durch Brutpausen, sondern grundsätzlich) auch Unterschiede in der Legeleistung?

[Wilde Hummel]

Ich habe mit Bruteier von 5 Farbschlägen angefangen ,
im nächsten Jahr kommt nach 4 Jahren ein neuer Hahn dazu. Mit der Legeleistung und Gesundheit meiner Orpingtons bin ich zufrieden.

Auch sehr spannend. Ich will auch mit Bruteiern beginnen und überlege, ob ich nur einen oder mehrere Farbschläge nehme. Ich finde die reinrassige Tiere schon schön und hätte ein bisschen Bedenken, wieder wild zu mixen, was Züchter mit jahrelanger Mühe so hingetüftelt haben. Und man könnte Hähne evtl. als reinrassig verkaufen. Andererseits hat man mit nur einer Farbe die Qual der Wahl und eine bunte Hühnertruppe würde mir auch gefallen, aber die Hauptfrage ist für mich:
Verbessert es eigentlich die Legeleistung und die Gesundheit, wenn man verschiedene Farbschläge kreuzt, weil mehr genetische Variabilität?

[Mantes]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die porzelanfarbenden am häufigsten brütig werden und sehr gute Glucken sind . Die Legeleistung ist insgesammt schlecht geworden, weil sich gerade die Spitzenzüchter überhaubt nicht dafür interessieren- bewertet werden Federn und nicht Eier !
Kreuzt man allerdings zwei Farbschläge ist plötzlich wieder ein gut legendes vitales Zwiehuhn am Start ! Oft in tollen Farben !

[Raddezka]

Da kann ich mich meinem Vorredner anschließen. Hab ein hervorragendes Beispiel bei mir. Meine Orpidame ist fehlfarben gelb, vermutlich Ergebnis einer Liaison von rein-gelb und gesäumt.
Sie war letztes Jahr nur einmal brütig und führte ihre Küken 8 Wochen. Trotzdem legte sie 210 Eier und da z.T. 60 Tage am Stück je ein Ei.

[Kadel]

Hallo,
ich züchte seit 2013 Orpington in schwarz-weißgescheckt.
Mit der Legeleistung bin ich sehr zufrieden und sicher ist das auch ein Grund, dass ich der Rasse und dem Farbschlag so lange treu geblieben bin.
Die 180 Eier werden von meinen Hühnern immer übertroffen. Durchschnittlich sind es 210 Eier.
Hühner, die nicht legen, kann auch kein Züchter gebrauchen.

Über die Anzahl der Glucken kann ich mich keinesfalls beschweren, auch wenn ich jedes Jahr zwei, drei habe.
Beim Einkreuzen entstehen tatsächlich bessere Eierlegerinnen.

Wenn Du bunte Hühner haben möchtest, wären Eier von blau-gesäumten gut. Dann hast Du blaue, schwarze und splashfarbene, da sich der Farbschlag aufspaltet.

Viele Grüße
Kathrin

[Wilde Hummel]

An euch alle: vielen Dank für euren Rat! Diese Forum hilft mir so sehr bei allen Fragen, über die ich mir vorher alleine vergeblich den Kopf zerbrochen habe. Bin so froh, euch gefunden zu haben :danke
Wenn es sich so positiv auf die Legeleistung auswirkt (was ja vermutlich ein Zeichen für insgesamt höhere Vitalität und Gesundheit ist), finde ich es eine richtig gute Idee, Farben zu mischen.
Ist es dann sinnvoll, nur ähnliche Farbschläge zu mischen? Also z.B. gelb / gsg, oder gsg / rebhuhnfarbig? Oder wäre es auch sinnvoll blaugesäumt mit gsg zu mischen, so dass dann eine richtig bunte Truppe (blaugesäumt, splash, schwarz und Kombi mit gsg) entsteht?

[Kadel]

Das ist reine Geschmackssache. Ich finde so verwaschene blaubraungelbgestreiftgescheckte nicht so ansprechend und würde höchstens ähnliche Farben mischen.