Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bierhefe - wieviel?
chtjonas
23.12.2020, 20:06
Hallo liebe Leute,
wir sind ziemliche neue Hühnerhalter und haben nun aus der ersten Brut 3 wunderbare Küken, die übermorgen 7 Wochen alt werden. Alle Drei haben den selben Vater, eine recht kräftige bunte Mischung (ca. 3,5-4 kg).
Bei allen Dreien hat sich - zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichem Ausmaß - eine Gefiederbremse manifestiert. Am stärksten betroffen ist unser Yeti (ganz klar ein Hahn) - Mutter eine sehr zierliche weiße Italienermischung (ca. 1,7 kg). Die beiden Gesperberten (Mutter Amrockmischung, ca. 2,5 kg) haben sich ganz unterschiedlich entwickelt. Bei dem helleren der Beiden (Hahn?) war von Anfang an die Befiederung sehr langsam und spärlich, aber auch bei dem Dunkleren (Henne?), das am Anfang sehr gut befiedert hat, zeigen sich jetzt (besonders am Hals) Lücken.
Ich habe den Tip mit Bierhefe bekommen und bin nun tatsächlich (in einer Art Reformhaus) fündig geworden. Das Zeug wird hier lose verkauft - einfach mit Löffel in eine Tüte und abgewogen. Null Deklaration!!! Sieht für mich aus wie normale Trockenbackhefe und riecht auch so ähnlich.
Was mach ich nun damit??? Habe null Ahnung von Bierhefe - auch für uns selbst noch nie benutzt.
Einfach teelöffelweise ins Nassfutter mischen? Wenn ja, wieviel pro kg Weichfutter???
Ich denke aber doch, dass Hefe aufgeht, ist ja schließlich ihr Lebenszweck. Ich stelle mir das in den Mini-Kükenmägen vielleicht problematisch vor.
Soll ich dann das Weichfutter lieber am Tag vorher anmischen und über Nacht "gehen" lassen???
Bin für jeden Tipp dankbar.
Weihnachtliche Grüße aus dem Sommer.
Christina
Dorintia
23.12.2020, 21:56
Wenn sie wirklich Gefiederbremse haben, wird Bierhefe das nicht beheben. Natürlich kann diese unterstützend bei Gefiederwechsel sein, aber normal ist im Kükenfutter alles drin was für Wachstum und Federbildung benötigt wird. Ich würde Bierhefe wenn nur ganz zart über das Ei-Haferflocken-Grünzeug-Futter stäuben.
chtjonas
23.12.2020, 22:39
Vielen Dank!
da ich soviel Negatives über Hafer für Hühner gelesen habe, gibt es den bei mir, zumindest für die Kleinen, nicht mehr. Da ich noch eine halbe Packung habe, packe ich das in kleinen Portionen in das Weichfutter der Alten.
Kükenfutter und Körnermischung und natürlich Wasser steht für Alle den ganzen Tag zur freien Verfügung, bei den "Alten" zusätzlich Pellets und Muschelgrit.
Um 6:30 morgens lasse ich die Alten in den Garten und stelle dort auch eine Portion Frisch- und Weichfutter hin.
Die "Kleinen" bleiben mit Mama bis ca. 9:00 Uhr "eingesperrt" und bekommen ihre morgendliche Portion Frisch- und Weichfutter in ihrem eigenen kleinen Auslauf. Bis ich sie dann auch in den Garten rauslasse, ist das meistens restlos vertilgt. Ich denke, so könnte ich ihnen gezielt "Nahrungsergänzungsmittel" verabreichen.
Ansonsten laufen sie dann ja den ganzen Tag gemeinsam mit den Großen im Garten - und bedienen sich natürlich auch an deren Futter (und umgekehrt!).
Ich denke, ich werde mal ein klein bisschen von dem Zeug über das Weichfutter streuen und sehen, wie es ihnen bekommt.
Dorintia
23.12.2020, 23:14
Du musst ja keine Haferflocken füttern, bei mir werden Küken damit wunderbar groß und auch die Glucke regeniert schnell. Wie gesagt, die Gefiederbremse wird es nicht beheben.
chtjonas
23.12.2020, 23:34
Ich weiß >:(, gegen die Gefiederbremse ist kein Kraut gewachsen - außer der Zeit.
Bei unserem Yeti, dem kleinen Weißen, sprießen jetzt am Bauch die ersten Federchen. Sieht total witzig aus, wie weißer Stoppelbart auf brauner Haut. :laugh
Ich versuche halt, mit ausgewogener und vielseitiger Ernährung zu helfen.
Die Küken des Nachbarn (10 Tage jünger und 2 der Küken mit Sicherheit vom selben Vater) sind von der Gefiederbremse verschont geblieben. Sind jetzt schon, mit gut 5 Wochen supergut befiederte Wonneproppen mit niedlichen Schwänzchen.
Naja, abwarten.
Also ich kenne Bierhefe hauptsächlich dafür, dass sie die Leber vor Krankheiten schützt und allgemein den Verdauungstrakt stärkt. Außerdem soll es halt die Federproduktion fördern. Ob sie da so einen großen Unterschied macht, ist jetzt nicht unbedingt bemerkbar.
Zur Portionierung: Ich gebe pro Huhn 10g, also insgesamt 50g.
LG Jacky
Ich füttere seit Jahren 5% der Tagesgesamtmenge an Futter jeden 2. Tag.
chtjonas
24.12.2020, 21:38
Lieben Dank!
Ich stelle früh morgens ca. 300 g Weichfutter in den Kükenauslauf, das dann 2 Stunden später auch verschwunden ist. Das werde ich dann mal mit ca. 10-15 g Bierhefe versetzen. Mal sehen, ob es ihnen guttut. Schaden wird es ja wohl nicht.
Die Gesamtfuttermenge kann ich schlecht abschätzen, da sie ab ca. 9:00 Uhr morgens mit den Großen im Garten laufen und sich sowohl an deren Weichfutter (so noch vorhanden) als auch an dem durchgängig zur Verfügung stehenden Körnerfutter und den Pellets bedienen können.
Ich wünsche schöne und vor allem gesunde Feiertage.
Krähbert
25.12.2020, 00:01
Da kann man pauschal nichts sagen, wenn man nicht weiß, was die Tiere an Grundfutter bekommen.
Bei solchen "Bei X fütter einfach Y!"-Behauptungen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein, da ist leider sehr oft sehr viel Halbwissen und Aberglaube im Spiel.
kaeferkarl
26.12.2020, 11:59
Ich füttere 2% der Tagesfuttermenge täglich - klappt prima.
Ich füttere 2% der Tagesfuttermenge täglich - klappt prima.
Ich mache 3% von der Leiber-BT-Bierhefe; Angegeben ist 3-5%. In der BT-Bierhefe sind aber nur 40% wirkliche Bierhefe drin der Rest ist Biertreber, die Reste (Feststoffe) der vergorenen Maische.
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Saatkrähe
26.12.2020, 14:25
Finde es ebenfalls schwierig, ohne die Mischung des Kükenfutters zu kennen. Meine Küken haben allerdings noch nie Kükenfutter bekommen - seit 21 Jahren nicht. In JAhren wo die Glucke gleich mit den Küken im Freilauf ist und Insekten verfüttert, stelle ich nur jeden Tag zerkleinertes Rührei mir kleingeschnittenem Grünzeug hin (Löwenzahn, Giersch, Brennessel, Gras, etc.). Eine Spur reine 100 % Bierhefe dazu und Futterkalk drunter gemischt. Manchmal ein klein wenig Quark mit frischem Leinöl. Esse ich gerade Fisch, bekommen sie etwas ab davon. Oder ich esse extra ihretwegen Fisch oder Fleisch, um was davon verfüttern zu können :) Futterkalk ist wichtig, wie alles andere auch. Nicht die einzelnen Komponenten, sondern das Zusammenwirken bringt Erfolg.
chtjonas
26.12.2020, 21:50
Zuerstmal herzlichen Dank an Alle,
jetzt habe ich wenigstens so ungefähr eine Vorstellung. Die Bierhefe, die ich hier bekomme ist sicherlich (fast) rein, habe ich aus dem Bioladen.
Am Anfang hatte ich auch Kükenstarter gekauft und ihnen zur freien Verfügung hingestellt und noch täglich bisschen Frisch- und Weichfutter dazu. Mittlerweile fressen sie auch die Körnermischung der Alten und gehen auch mal an die Pellets.
Seit einigen Wochen laufen sie nun den ganzen Tag frei mit den Großen im Garten und scharren kräftig nach Würmern und Käfern. Morgens bleiben sie nocch 2 Stunden länger "eingesperrt" und ich werde ihnen unter die ca. 300g Weichfutter, dass ich ihnen und der Glucke hinstelle mal so 8-10g Bierhefe untermischen, das dürfte wohl hinkommen.
Das Weichfutter koche ich übrigens immer selbst. Neben den verschiedenen Gemüseabschnitten, die bei uns so anfallen (viel Rote Beete, Möhren, Kürbis und Brokkoli) kommen in die "Suppe" noch entweder Sojabohnen und Mais, oder (Vollkorn)Reis und rohe, ungesalzene Erdnüsse (gibt's hier kiloweise ganz billig). Das ganze "würze" ich mit bisschen Knoblauch, Ingwer, Oregano und anderen Kräutern. Dann wird das Ganze mit dem Mixstab etwas zerkleinert. Wenn die "Suppe" mal zu dünn geraten ist, dicke ich sie mit ein paar Teelöffeln Chiasamen ein. Vor dem "Servieren" kommt dann auch mal bisschen kleingeschnittener Käse oder Speckschwarte darunter und Kokosraspeln oder gehackte Kürbissamen darüber.
Naja, ich denke, dass unsere Liebsten schon eiweißreich und vielseitig ernährt werden.
Jetzt nach über 7 Wochen sehen sie auch schon bisschen "manierlicher" und nicht mehr so kahl aus. Auch die nackten Stellen an Hals und Bauch (besonders bei unserem Yeti) schließen sich langsam.
Ich wünsche Allen noch ruhige Feiertage, einen guten Rutsch und ein gesundes 2021.
Liebe Grüße
Christina
Saatkrähe
26.12.2020, 23:21
Schön, daß sie auf dem Weg der Besserung sind :) Hatte noch vergessen Haferflocken zu erwähnen - im trockenen Zustand, oder um ein Zuviel an Flüssigkeit im Weichfutter aufzusaugen. Sind sehr gesund und ebenso beliebt. Dir ebenfalls eine schöne Zeit und guten Rutsch :)
Silmarien
27.12.2020, 00:08
Hier ein Link zum Thema Haferflocken, ich lasse sie inzwischen komplett weg:
https://www.lachshuhnzucht-herne.com/2020/07/05/fütterungsfehler-und-die-gravierenden-folgen/
chtjonas
27.12.2020, 00:27
@Silmarien
Ja, das mit der Haferflockenproblematik habe ich auch gelesen. Ich hatte kurz zuvor ein Päckchen gekauft, weil ich dachte, ich tue den Küken was Gutes. Den Rest habe ich dann wirklich nur noch zum "Andicken" des Weichfutters für die Alten benutzt und werde künftig auch drauf verzichten - auch wenn sie die Haferflocken mögen.
Sissischweiz
27.12.2020, 00:48
Du kannst In jedem Futterhandel Anima Straht kaufen.
Das sind flüssige Hefen und einfacher zu verabreichen.
Oder Bierhefe beim Krämer Pferdehandel.
Ich verfüttere dies meinen Pferden im Fellwechsel. Kann mir also gut vorstellen, dass es dann auch Hühnern beim Gefieder hilft. èberdosierne kannst Du das mal nicht. Beim Anima Straht steht die Dosierung auf der Flasche.
Alternativ- falls es bei Dir irgendwo eine kleine Brauerei git- bei denen kann man oft Biertreber abholen. Hat auch sonst einen Haufen Nährstoffe. Nicht nur die Hefe
Sissischweiz
27.12.2020, 00:50
Excüsi- ich weiss gar nicht ob man Anima Straht in Deutschland kennt:sorry
chtjonas
27.12.2020, 02:16
@Sissischweiz
Ganz lieben Dank für Deine Tipps.
:laugh Leider (oder vielleicht auch glücklicherweise) leben wir zur Zeit in Argentinien, und zwar auf dem Dorf, ca. 1 Autostunde von der Stadt Cordoba entfernt. Das Futtermittelangebot hier ist sehr überschaubar: Körnermix, Mais (ganz oder geschrotet, Legepellets, Kükenstarter), über meinen Tierarzt konnte ich Futterkalk und Muschelgrit beziehen. Als ich dann in einem kleinen Bioladen noch Bierhefe fand, war ich überglücklich.
Spezialsachen kann man hier wirklich vergessen, gibt's meist noch nicht mal über das Internet. Aber es geht auch so. Mit bisschen Improvisation und "do-it-yourself" kommt man ganz gut klar.
Sommerliche Grüße zur Weihnachtszeit.
Christina
chtjonas
27.12.2020, 02:22
Ach ja, und Biertreber bekomme ich ab und zu von meinem Nachbarn, der Hobby-Bierbrauer ist. Da das dann immer ein ganzer Eimer voll ist und das Zeug so schnell verdirbt, trockne ich es in der Sonne (davon gibt es hier zum Glück genug) und mische immer ein bisschen unter das Weichfutter. Scheint den Mädels auch zu schmecken.
Sissischweiz
27.12.2020, 09:50
Ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. steht ja echt Argentinin drin:-[
Kannst Du nicht im Forum bestellen und Dir schicken lassen? Also von hier würde es keinen Sinn machen aber von DE aus?
Saatkrähe
27.12.2020, 13:10
Hier ein Link zum Thema Haferflocken, ich lasse sie inzwischen komplett weg:
https://www.lachshuhnzucht-herne.com/2020/07/05/fütterungsfehler-und-die-gravierenden-folgen/
Danke für den Link :)
Thema Haferflocken. Es ist seit gefühlten Ewigkeiten bekannt, daß man es mit den Haferflocken auf keinen Fall übertreiben sollte. By the way sollte man es mit gar nichts übertreiben. Gibt diverse Hinweise dafür hier im Forum. Außerdem kommt es auch darauf an, welche Hühner man zu versorgen hat. Ebenso, wie man insgesamt füttert und wie man sie hält; und wenn Freilauf, was das Gelände zu bieten hat. Ich habe nun seit über zwanzig Jahren Hühner, die mehrere tausend m² zur freien Verfügung haben, mit allen nur denkbaren Kräutern und Gräsern und Früchten der Region. Noch nie haben meine Tiere gekauftes Fertigfutter bekommen. Von jeher mische ich selbst. Was immer in der Umgebeung angebaut wird an Getreide, kaufe ich von den Landwirten. Sogar die Hirse stammt aus deutschem Anbau.
Auch habe ich keine Turbo-Hühner, sondern jene Rassen, die entweder ~140 Eier legen, oder ~160 und ~180. Und fast alle sind sehr gute Futtersucher. Das ist natürlich ein großer Unterschied zu anderen Arten von Haltung, Gelände, Alleinfutter, etc. Da kann ich gar nicht mitreden, weil unwissend :)
Da ich nie schlimme Erfahrungen mit irgendwelchen Krankheiten oder Mangelernährung, etc. machen mußte, gehe ich davon weiterhin aus, daß meine Tiere bestens versorgt werden, und ihnen Haferflocken in Maßen nicht schaden, sondern gut tun. Hier werden die Tiere zu ca. 90 % um die 8 bis 13 Jahre alt. Ich denke, daß ich damit auf einem sehr guten Weg bin nach wie vor.
Es ist also wirklich wichtig zu bedenken, welche Art von Hühnerhaltung man betreibt. Nur weil iwo steht, Haferflocken seien ungesund/schädlich, heißt das erstmal noch nix. So ein Satz ist schnell mal ausgesprochen, ohne allgemeingültig zu sein.
Dorintia
27.12.2020, 14:30
Bei Saatkrähe unterschreib. Hier gab es auch noch keine neg. Erfahrungen mit Haferflocken, weder bei den Küken noch als Päppelfutter für auffällige erwachsene Hühner.
Statt Haferflocken habe ich auch schon mit Weizenflocken u.a. variiert.
Ich füttere 2% der Tagesfuttermenge täglich - klappt prima.
Bei mir ist es für 6 Hühner noch weniger, etwa 5 g täglich, was ca. 0,6 - 1% ist.
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