Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kälteschutz für Hühnertür
dorochri
20.11.2020, 21:12
Wie intelligent sind Hühner?
Ich habe mich im Forum umgesehen in Sachen Winter, Kälte im Stall, Wärmelampen. Viele meinten dass es nicht nötig ist, den Stall zu wärmen da Hühner nicht kälteempfindlich sind. Außerdem ist es nicht gut wenn die Tiere aus dem warmen Stall ins kalte Freie gehen und sich dann den ganzen Tag dort aufhalten. Das leuchtet mir ein und ich habe mich entschlossen, keine Wärmelampe anzubringen.
Nun kam mir der Gedanke, ob man evt. vor die Tür einen Vorhang oder ähnliches anbringen könnte, damit es nicht so reinzieht. Aber wie gescheid ist ein Huhn? Würde es das kapieren,dass es trotz Vorhang in den Stall gehen kann? Nachts ist es ja kein Problem da ich einen elektrischen Türpförtner habe. Hat vielleicht jemand eine andere Idee?
LadyDzuranya
20.11.2020, 21:17
Du kannst so durchsichtige Lamellen nehmen. Dann machst du nur ein Lamelle runter und den Rest bindest du hoch. So Lernen die Hühner, dass sie trotzdem da durch gehen können. Wenn das bei allen klappt, machst du die nächste runter und so weiter. Ich würde die Lamellen so ca 2-3cm breit schneiden.
0,4 Schwedisches Blumenhuhn, 0,1 Araucana, 0,1 Marans und 1 Graf Arschibald[emoji239]
Dorintia
20.11.2020, 21:20
Warum meinst du denn das für tagsüber zu brauchen?
Die Hühner sollen doch hoffentlich auch im Winter bei annehmbarem Wetter draußen sein. Oder erhoffst du dir das der Stall nicht so auskühlt?
Hast du keinen weiteren Fenster, möglichst nur vergittert, oder andere Belüftungsöffnungen außer der Hühnerklappe?
Bei mir ist Fenster und Hühnerklappe auch im Winter tagsüber offen, kein Problem. Der Stall ist von den kubikmetern her relativ groß, also nix mit: die Hühner erwärmen den Stall, das müssen und benötigen sie auch nicht.
Ein Windfang wäre der richtige Ansatz dafür, dann kann der Wind nicht direkt in den Stall pusten.
Wenn das so nicht möglich ist : ich habe vor Jahren mal einen Streifenvorhang gemacht.
den habe ich erst nur wenige Zentimeter runter hängen lassen, und ihn dann alle paar Tage etwas tiefer gemacht.
Was anderes fällt mir dazu jetzt gerade nicht ein;)
Maran_Laufenten.
21.11.2020, 07:03
Warum meinst du denn das für tagsüber zu brauchen?
Die Hühner sollen doch hoffentlich auch im Winter bei annehmbarem Wetter draußen sein. Oder erhoffst du dir das der Stall nicht so auskühlt?
Hast du keinen weiteren Fenster, möglichst nur vergittert, oder andere Belüftungsöffnungen außer der Hühnerklappe?
Bei mir ist Fenster und Hühnerklappe auch im Winter tagsüber offen, kein Problem. Der Stall ist von den kubikmetern her relativ groß, also nix mit: die Hühner erwärmen den Stall, das müssen und benötigen sie auch nicht.Das Fenster möglichst nur vergittert?
:neee bei uns werden im Winter schonmal -20 C° da ist ein Glasfenster schon besser. Meine 7 Marans halten bei einer Außentemperatur von -6 C° den Stall Frostfrei (ist ca. 4,25 m² groß).
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dorochri
21.11.2020, 08:35
Ja ich habe dreiFenster und auch vergittert. Das mit den Lamellenvorhang fing ich eine gute Idee.
Warum ich den Stall auch tagsüber nicht auskühlen möchte? Nun eine meiner Hühner gluckt schon seit 3 Wochen im Stall und ich wollte nicht dass es ihr zu kalt wird,da sie ja keine Bewegung hat. Die anderen sind den ganzen Tag draussen.
da Hühner nicht kälteempfindlich sind.
Nur bis zu einem gewissen Grad, sehe ich das auch so. Erfrierungen sind bei Hühnern, meist an Kamm oder Kehllappen, möglich. Man sollte auch immer bedenken, dass Hühner kein Unterkleid in Form von Daunen, wie etwa Gänse oder Enten, haben. Deshalb achte ich darauf, dass die Temperatur im Stall, Nachts sich mindestens im leichten Plusbereich bewegt.
Über Tag habe ich auch im Winter, bei meinem gedämmten Stall, Lüftungsöffnungen ein wenig und die Klappe geöffnet. Bei nächtlichen Minusgraden, kommt vor die große Glasscheibe von Außen eine 3 cm starke Styrodur-Platte, die Klappe aus 12 mm Siebdruck (kein Metall) ist zu und eine Lüftungsklappe bleibt, gegenüber der Sitzstange, einen Spalt weit offen. Die Hühner erwärmen dann den Stall mit ihrer Körpertemperatur
Im Ergebnis hatte ich z.B. heute Nacht Minus 4 Grad Außentemperatur und Plus 4 Grad im Stall.
Vor der Klappe habe ich keine Vorhang-Streifen, aber vor den Legenestern, 5 cm breite Lamellen, über die ganze Öffnung (damit es da nicht so hell ist) und dort funktioniert das ohne Probleme.
Also meine Erfahrung, Hühner kapieren das schnell.
dorochri
21.11.2020, 18:35
Aha, also verstehe ich so, dass wenn ich den Stall ganz luftdicht abdichte es drinnen kälter ist. Das heißt bei einer kleinen Luftzufuhr, z.B Fenster einen kleinen Spalt öffnen , ist die Innenthemperatur etwas wärmer.
Leuchtet mir ein. Schließlich lüftet man seine Wohnung auch öfters damit die Luftfeuchtigkeit raus kann und im Grunde bleibt die Zimmertemperatur gleich.
Oder?
Eins vorweg: Meine Hühner gehen nur zum schlafen in den Stall.
Das untere Fenster (50cm x 50cm) besteht bei mir aus Plexiglas und ist im Winter geschlossen. Ein oberes, schmales Fenster ist jedoch ständig geöffnet und ein paar Ritzen im Stall gibt es auch. Somit kann die Luft zirkulieren.
Ich habe im Stall ein Thermometer inkl. Hygrometer hängen. Das funkt mir die Werte direkt ins Haus. Werte über 75% Luftfeuchtigkeit bedeuten z.B. Schimmelgefahr, zumindest für ein Wohnhaus. Ich sehe zu, dass es nicht zu feucht wird im Stall, insbesondere nachts steigen die Werte für die Feuchtigkeit gerne auch mal an.
In unserer Gegend hatten wir die letzten Jahre keinen starken Frost mehr, und ein paar Grad unter null sollten die Hühner locker vertragen.
In klaren Nächten, in denen es richtig kalt wird, sinkt die Luftfeuchtigkeit. Ich denke, damit kommen die Hühner dann auch gut klar.
Dorintia
21.11.2020, 19:04
Eben, die Belüftung ist im Winter eher wichtig wegen der LF.
Ab wann wird es für die Hühner zu kalt im Stall? Ich frage das, weil meiner nicht isoliert ist und Innentemperatur = der Außentemperatur ist. Heute morgen waren es genau 0 Grad.
dorochri
21.11.2020, 20:33
Alles super erklärt.danke
Dorintia
21.11.2020, 20:50
Ich pers. mache mir für meine Wyandotten bei bis minus 10 Grad noch keine größeren Sorgen. Das ergab dann bis minus 5 Grad im Stall bei komplett offenem Fenster.
Viel wichtiger ist eben möglichst geringe LF.
Trockene, knackige Kälte macht Hühnern nicht viel. Sie rücken dann eben etwas enger zusammen.
Warum meinst du denn das für tagsüber zu brauchen?
Die Hühner sollen doch hoffentlich auch im Winter bei annehmbarem Wetter draußen sein. Oder erhoffst du dir das der Stall nicht so auskühlt?
Hast du keinen weiteren Fenster, möglichst nur vergittert, oder andere Belüftungsöffnungen außer der Hühnerklappe?
Bei mir ist Fenster und Hühnerklappe auch im Winter tagsüber offen, kein Problem. Der Stall ist von den kubikmetern her relativ groß, also nix mit: die Hühner erwärmen den Stall, das müssen und benötigen sie auch nicht.
Vollkommen richtig! Und besonders wichtig ist das, wenn es mal ganz kalt ist! Alle Türen und Fenster auf - damit es keine Erfrierungen gibt.
Nicht ist schlimmer im Winter und bei Kälte, wenn sich dann im Hühnerstall feuchte Luft bilden kann. Denn bei Kälte bildet sich in geschlossenen Hühnerställen sehr schnell hohe Luftfeuchtigkeit. Und diese Feuchtigkeit setzt sich dann besonders an den warmen Kämmen und Kehllappen an und gefriert - was dann zu den Erfrierungen führt. Warme Kämme und kalte Luftfeuchtigkeit ist gefährlich - das sieht man ganz besonders, wenn man mit Brille aus einem warmen Raum nach Drussen in die Kälte geht - die Brille ist sofort beschlagen und würde ggf. auch gefrieren. Und das passiert auch bei unseren Hühnern - und nur eine gute Lüftung und ein kalter Stall kann das verhindern.
Mikromeister
21.11.2020, 22:29
..besonders wichtig ist das, wenn es mal ganz kalt ist! Alle Türen und Fenster auf - damit es keine Erfrierungen gibt.Die Lebenserfahrung spricht dagegen eine ganz andere Sprache.
Ich mach die Fenster im Haus zu wenn es zu kalt ist und schließe die kleinste Ritze meiner Jacke.
Wäre deine obengenannte Theorie richtig, wären die Hühner in der größten Kälte draussen am sichersten.
Meine gehen aber lieber in des Stall wenn es kalt und ungemütlich ist. Sind aber nur dumme Hühner?
Ich glaube Heini, die verstehen gar nicht so weng von Physik wie man glauben möchte.
Trockene Luft hat geringere Wärmeleitung und fühlt sich deshalb nicht so kalt an. So gesehen ist das angenehmer.
Wo aber soll die Trockenheit herkommen? Im Winter ist es draussen bodennah oft neblig (=100% Luftfeuchte)
Die Luft wird erst trockener, wenn sie erwärmt wird. Z.B. durch Hühner.
Trockener+wärmer= angenehmer.
Wieviel Feuchte verliert ein Huhn in der Nacht? Wahrscheinlich nicht sehr viel. Das meiste wird einfach durcht die Wände und Ritzen diffundieren oder ausfrieren wenn es kalt ist.
Somit steigt die Luftfeuchtigkeit dadurch nur bei einem sehr dichten Besatz stark an. Der aber heizt ordentlich und die Gefahr ist auch wieder gebannt.
Kondensation zeigt sich, wenn warme feuchte Luft z.B. an Oberflächen abkühlt.
Das kalte Bieglas beschlägt und die kalte Brille, wenn man in der warmen Raum kommt.
Draussen beschlägt die kalte Brille, wenn man warm dagegen atmet.
Dass eine warme Brille oder ein warmes Huhn in kalter Luft beschlagen ist schlicht nicht wahr.
Dorintia
21.11.2020, 23:05
Durch den Nachtkot entsteht reichlich Feuchtigkeit.
Der Vergleich mit dem Haus hinkt, das beheizen wir und sollten trotzdem gut und regelmässig lüften:
Meine Lebenserfahrung sagt: bisher noch keine Hühner mit Erfrierungen oder Unterkühlungen im Winter.
Die Lebenserfahrung spricht dagegen eine ganz andere Sprache.
Ich mach die Fenster im Haus zu wenn es zu kalt ist und schließe die kleinste Ritze meiner Jacke.
Du machst die Fenster zu - richtig, nur hast Du denn auch Hautstellen die sehr sehr leicht erfrieren so wie der Kamm der Hühner?
Wäre deine obengenannte Theorie richtig, wären die Hühner in der größten Kälte draussen am sichersten.
Meine gehen aber lieber in des Stall wenn es kalt und ungemütlich ist. Sind aber nur dumme Hühner?
Sie sind sicherlich nicht dumm - nur sie wissen sicherlich auch nicht, das dort dann Erfrierungen drohen
Ich glaube Heini, die verstehen gar nicht so weng von Physik wie man glauben möchte.
Trockene Luft hat geringere Wärmeleitung und fühlt sich deshalb nicht so kalt an. So gesehen ist das angenehmer.
Wo aber soll die Trockenheit herkommen? Im Winter ist es draussen bodennah oft neblig (=100% Luftfeuchte)
Die Luft wird erst trockener, wenn sie erwärmt wird. Z.B. durch Hühner.
Trockener+wärmer= angenehmer.
Da hast Du sicherlich recht - nur bei uns gibt es oder gab es kaum Nebeltage bzw. Nächte, wenn über -10 Grad im Stall herrschen.
Wieviel Feuchte verliert ein Huhn in der Nacht? Wahrscheinlich nicht sehr viel. Das meiste wird einfach durcht die Wände und Ritzen diffundieren oder ausfrieren wenn es kalt ist.
Somit steigt die Luftfeuchtigkeit dadurch nur bei einem sehr dichten Besatz stark an. Der aber heizt ordentlich und die Gefahr ist auch wieder gebannt.
Das ist 100%tig nicht richtig - alleine in der Atemluft die die Hühner ausatmen ist sehr sehr feucht
Kondensation zeigt sich, wenn warme feuchte Luft z.B. an Oberflächen abkühlt.
Das kalte Bieglas beschlägt und die kalte Brille, wenn man in der warmen Raum kommt.
Draussen beschlägt die kalte Brille, wenn man warm dagegen atmet. Richtig und somit setzt sich bei kälte auch Feuchtigkeit an dem warmen Kamm und an den warmen Ohrscheiben ab und dieser gefriert dann.
Dass eine warme Brille oder ein warmes Huhn in kalter Luft beschlagen ist schlicht nicht wahr.
Ich weiss, man macht es nicht - aber es vereinfacht einfach die Antworten in BLAU
Und Du musst es ja nicht glauben - aber Du solltest es einfach glauben.
Hier auf dem Hof werden wahrscheinlich Hühner gehalten, seit das Tier in Europa das erste Mal ankam...:laugh
Tatsächlich hat sich die Einstellung der Bauern zu "Das Tier muss es warm haben" zu "ein Tier verträgt Kälte" sehr geändert. Früher wurde jeder Kuhstall abgedichtet, damit es das Tier im Winter warm hatte. Die Ställe waren klein, eng und niedrig. Es war warm und kuschelig da drin, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Und es roch SEHR nach Kuh.
Als die Durchfahrtställe in den 70igern aufkamen, waren die Bedenken groß, dass sich die Tiere in diesen großen Ställen erkälten könnten. Wohlgemerkt, das waren alles Tierhalter, die ihr Wissen seit unzähligen Generationen weitergaben.
Die Durchfahrtställe setzten sich durch, die Tiere waren nicht kränker als vorher. Also eine komplett andere Einstellung setzte sich durch, mit dem ernüchternden Ergebnis, dass keine Gefahr von Kälte ausging. Allerdings wird und wurde darauf geachtet, dass die Tiere nicht einem direkten Zug ausgesetzt wurden.
Meine Hühner haben auch schon in einem eiskalten Holzstall überwintert. Ergebnis: Keine Erfrierungen. Im Holzstall hat es Außentemperatur, also bei Nächten mit Minus 20 Grad wars da drin auch nicht wärmer. Bevor die Kacke die Luftfeuchtigkeit erhöhen konnte, war sie gefroren.
Mittlerweile überwintern sie in einem frostfreien Innenstall mit 40 cm dicken Außenmauern. Das ist für mich praktisch, weil das Trinkwasser nicht einfriert. Der Stall ist groß genug, dass die Luftfeuchtigkeit keinen Schaden anrichten kann. Allerdings sind die Wände aus Holz und gekalkt, können also Feuchtigkeit aufnehmen. Der Boden ist Komposteinstreu.
Entscheident ist für mich die Besatzdichte. Viele Hühner in einem kleinen Stall können schon mal die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Wenn die Scheiben beschlagen, sind es vielleicht zu viele Hühner.
In einem großen, hohen Stall schaffen sie das nicht.
Ich bin deswegen tiefenentspannt. Ich kenne auch unterschiedlichste Hühnerhaltungen, sehr kleine Ställe, kleinen Ställe und größere Ställe. Mal mehr, mal weniger abgedichtet. Keiner der Hühnerhalter hat Ausfälle wegen erkälteten Hühnern oder Kammerfrierungen.
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Entscheident ist für mich die Besatzdichte. Viele Hühner in einem kleinen Stall können schon mal die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Wenn die Scheiben beschlagen, sind es vielleicht zu viele Hühner.
In einem großen, hohen Stall schaffen sie das nicht.......
Das ist ein sehr wichtiger Punkt und auch ein sehr wichtiger Tippppp
Klar erhöhen die Hühner die Luftfeuchtigkeit im Stall. Solange diese aber, mindestens Teilweise durch eine Lüftungsöffnung entweichen kann und auch von Einstreu und/oder Holzwände auch noch aufgenommen wird, sehe ich da keine Probleme. Jedoch halte ich es so, dass im Stall keine Minusgrade entstehen und somit sicher alles im grünen Bereich ist.
Zugfreie Schwerkraftlüftung ist das Zauberwort.
Nicht Lüften ist mMn definitiv der falsche Weg.
Davon mal abgesehen ist es für die Huhnies Ungesund zu hohe Temperaturunterschiede zu haben. Drinnen /Draußen
Da erkälten sich auch Menschen am schnellsten (wenn sie falsch angezogen sind...)
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