Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstreu aussieben
Hallo zusammen,
nachdem vor einiger Zeit von Holzspänen auf gehäckseltes/ausgefasertes Roggenstroh (Strohmehl von Cordes) als Einstreu umgestiegen bin (Holzspäne brauchen im Kompost zu lange zum verrotten), suche ich eine brauchbare Lösung um den Kot von noch sauberem Stroh zu trennen.
Als bestes Werkzeug hat sich dafür eine Schaufel mit der wir die Katzentoilette reinigen herauskristallisiert. Das Stroh fällt durch und selbst kleinste Kotbrösel bleiben in der Schaufel - von den mit Stroh "panierten" größeren Bollern ganz zu schweigen.
Einziger Nachteil: Diese Schaufeln sind einfach zu klein um einen Hühnerstall mit einer Grundfläche von 3 x 3 m und einer Streuschicht von ca. 6cm zu sieben.
Kennt jemand hier einen Hersteller von größeren Sieben die eine längliche Schlitzung (ca. 3 x 18 mm) haben? Gartensiebe habe ich schon ausprobiert und als absolut ungeeignet eingestuft, da diese quadratische Durchgänge haben und das Stroh ewig nicht durchfällt bzw. kleine Kotbrösel mit durchfallen.
Den trockenen Sand in der dem Auslauf vorgeschalteten Voliere kann ich super mit einem großen (alten) Küchensieb aussieben. Möchte den aber im Stall ungern als Einstreu verwenden, da ich glaube, dass er Feuchtigkeit nicht gut bindet.
Oder hat jemand eine ganz andere Idee, wie ich das gut trennen kann?
Freue mich auf eure Vorschläge....
viele Grüße
Norbert
Krähbert
07.11.2020, 23:10
(Holzspäne brauchen im Kompost zu lange zum verrotten)
Was genau heißt in dem Fall denn "zu lange"? Für einen normalen Kompost sind Holzspäne das ideale Material für die Kohlenstoffversorgung und Struktur und auch von den Rottezeiten her nahezu perfekt.
Zum Rest: Es gibt für den Garten sowas wie "Siebschaufeln". Wahrscheinlich zum Aufnehmen von Blättern u.ä.
Vielleicht klappts damit.
In meinem Stall auf Stelzen (innen ca. 2,5 qm) habe ich Hanf-Einstreu und kein Kotbrett. Zum Reinigen benutze ich jeden Morgen, diesen Drahthandfeger von Gard... in Kombination mit einer größeren Kehrschaufel. Wenn man möchte, kann man auch noch einen längeren Stiel daran machen.
Ich habe gute Erfahrungen mit diesem Teil gemacht, weshalb ich es nicht mehr missen möchte.
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rheydter
08.11.2020, 08:13
moin, ich nehme ein kompostsieb, das gab es mal
für ein paar euros beim discounter.
vg peter
Kennt jemand hier einen Hersteller von größeren Sieben die eine längliche Schlitzung (ca. 3 x 18 mm) haben? Gartensiebe habe ich schon ausprobiert und als absolut ungeeignet eingestuft, da diese quadratische Durchgänge haben und das Stroh ewig nicht durchfällt bzw. kleine Kotbrösel mit durchfallen.
Ich denke so etwas wirst du nicht finden. Deine Vorgaben sind viel zu individuell als dass die von einem Hersteller in adäquaten Stückzahlen berücksichtigt werden könnten. Einen Eigenbau, wenn man ein entsprechendes Gitter findet, das könnte ich mir vorstellen. Gehäckseltes Stroh zu sieben scheint mir so oder so kaum praktikabel.
Ich könnte mir aber eine Methode vorstellen wie Spreu vom Weizen getrennt wird, mit Luft.
Wenn du unbedingt bei dem Material bleiben willst überlege mal, ob die Deep-Litter-Methode etwas für dich wäre.
Ich persönlich habe gar keine Einstreu sondern pudre den Stall mit Sägemehl aus (da kommt dann noch Kieselgur und Pflanzenkohle mit rein, kann man machen muss aber nicht) und entferne dann alles so jeden 2.Tag komplett.
Diese Mischung ergibt kompostiert einen wunderbaren Gartendünger.
Zunächst schon mal danke für eure Tips !!
Krähbert
Was genau heißt in dem Fall denn "zu lange"?
Wenn ich die Holzspaneinstreu den Sommer über in den Kompost gebe, siebe ich im nächsten Frühjahr selbst in der untersten Lage noch Holzspäne aus. Das Stroh ist dann dann bereits verrottet. Auch habe ich das den Winter über direkt auf die Beetfläche gestreut und dann im Frühjahr beim Herrichten der Beete eingearbeitet. Im Herbst waren die Holzspäne immer noch vorhanden. Struktur ist bei uns eher weniger gefragt, da wir recht sandigen Gartenboden haben. Ich gebe sogar hin und wieder einen Sack (frische) Katzenstreu auf Bentonitbasis zu um den Tonanteil im Boden zu erhöhen.
Das Aufstreuen der Stroheinstreu auf die Beetfläche erfolgt den kommenden Winter zum ersten Mal - mal schaun, wie sich das dann entwickelt. Die Menge reduziert sich durch das Aussieben ja deutlich.
hirsch
so einen Drahtrechen haben wir auch, aber der ist viel zu grobmaschig. Die Hühner zerscharren ihren Kot und da bleiben dann viele kleine Brösel zurück. Das Teil gibt es auch in groß und ist - wenn der Kot trocken ist - für die Freilaufwiese super geeignet. Meine Frau hat bei www.eierschachteln.de mal eine "leichte Streugabel" bestellt und wieder zurückgesandt, da die eher für Pferdeäpfel als für Hühnerkot geeignet ist. Bekommst Du dem Drahtrechen denn allen Kot aus der Streu raus?
rheydter
mein Kompostsieb hat drei Wechseleinsätze mit verschieden großen Durchgängen - aber leider alle quadratisch. Ich schau mal, ob es sowas auch mit Schlitzen gibt.....
prinzipiell funktioniert das Aussieben des Strohs gut. Nur ist es mit einer so kleinen Schaufel eben nicht praktikabel. Wenn ich so ein Gitter bekommen könnte, würde ich mir das Sieb schon bauen. Bisher habe ich aber nichts adäquates gefunden.
Die Streu vom Kot mit Luft zu trennen wäre natürlich der absolute Hit. Aber so einen Windsichter zu bauen übersteigt meine Möglichkeiten doch deutlich und wäre wohl auch etwas übertrieben.
Die Deep-Litter-Methode kannte ich bislang nicht und würde bei mir wohl auch nicht funktionieren, da ich einen Holzstall habe. Auch wenn der Boden aus V100-Spanplatten (3x mit Bootslack lackiert) besteht, würde der das wohl nicht lange durchhalten.
An Sägespäne habe ich auch schon gedacht. Kann mir auch vorstellen, dass das im Kompost/Garten gut verrottet. Aber staubt das im Stall nicht enorm? Und wo bekommt man unbelastete Sägespäne in der Menge her?
viele Grüße
Norbert
Wie wäre es mit einer Drahtgabel für Kartoffeln?
https://www.agrar-fachversand.com/de/stall/stallwerkzeuge/gabeln/spezialgabeln/freund-victoria-kartoffel-drahtgabel-7-bogenzinken?gclid=Cj0KCQiAy579BRCPARIsAB6QoIa_sjG1 jOrkmR8HzHPWW_oU_Hm5jQC4BdhG7eej0awlcwBXkIFiAlgaAu 4dEALw_wcB
Wenn die Abstände zwischen den Zinken zu groß sind, kann man sich die doch sicherlich zurechtbiegen.
Oder damit?
https://w.grube.de/gartenschaufel-horse-fork-53-047/?number=53-047&gclid=Cj0KCQiAy579BRCPARIsAB6QoIbOt44Ep4K5SdYHkg85 c48e3f6kFRnT95coqZ7gJCA2xitk367KhugaAjUtEALw_wcB
Bekommst Du dem Drahtrechen denn allen Kot aus der Streu raus?
Bei dieser Einstreu, ist danach so gut wie alles weg.
Morgens wenn es hell wird gehe ich zum Stall, wobei dann die meisten Hühner, noch auf der Stange sitzen. Der Kot ist dann nicht zerscharrt und ich beginne sofort mit dem Entfernen, wobei auch immer ein wenig Einstreu mit dabei ist. Zum Schluss wird die Einstreu wieder gleichmäßig verteilt und wenn da hin und wieder ein kleines Bröckchen zu Tage treten sollte, wird das halt noch entfernt.
Das ganze klappt richtig gut und ist bei meinen 6 Hühnern, alles in allem, in 1 - 2 Minuten erledigt.
KaosEnte
08.11.2020, 16:30
Und zu deinem Kompost: evtl. verläuft die Rotte zu trocken? Dann dauert das verrotten entsprechend länger, weil sich nicht genügend Wärme entwickelt.
Oder die Späne sind/waren anteilsmäßig (Gartengrünzeug : Holz) viel zu viel um verrotten zu können. Dann passiert dir das aber mit -Stroh, egal welchen, auch.
Mir fällt spontan ein grosser Schaumlöffel ein. Aus der Gastronomie....die sind größer....:)
Sowas....https://www.pfannenprofis.de/epages/62876489.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62876489/Products/CSK-033019&Locale=de_DE
Oder so ein Käsedings......wo man das Lab mit durchtrennt....helf mir Mal jmd auf das Wort...komm nicht drauf.....
Edit...
Käseharfe
Schnappi66
08.11.2020, 18:42
Mir würde da ein Einsatzsieb einer alten Friteuse einfallen. Die haben auch oft größere längliche Gitter.
Bau dir einfach einen Holzrahmen mit nur drei Seiten. Also die 4.Seite weg lassen. Darauf schraubst Du einen steifen Gitterdraht mit gewünschter Maschengrösse. Ich empfehle punktgeschweissten Volierendraht.
an der offenen Seite lässt Du den Draht 5-10 cm über stehen, damit es etwas flexibler wird.
Fertig ist dein "Sieb". Und wenn du es auf die Spitze treiben willst kannst du sogar noch einen Besenstiel dran machen :)
Falls ich meinen noch finde poste ich morgen mal ein Bild.
Die ganzen Rüttelbewegungen, sei es durch Sieb, Gabel oder Löffel, zerkleinern auch zumindest einen Teil vom Kot, der hernach in der Einstreu verbleibt. Um eine gewisse Stallhygiene einzuhalten, müsstest Du das ja täglich machen. Dann kommt bei diesen Methoden noch ein nicht unbedeutender Zeitfaktor hinzu, den es braucht, um die Einstreu in einem 9 qm-Stall so zu bearbeiten. Von dem dabei aufgewirbelten Staub, gar nicht zu reden.
Krähbert
09.11.2020, 14:16
Wenn man das wirklich wirklich jeden Tag machen will und auch nur ein paar Hühner hat, geht das schon. Besonders wenn dann schon etwas Routine drin ist.
Es gibt ja sogar Halter, die die Ausläufe und Wiesenflächen nach Kot absuchen...
........
Wenn ich die Holzspaneinstreu den Sommer über in den Kompost gebe, siebe ich im nächsten Frühjahr selbst in der untersten Lage noch Holzspäne aus. ...........
Ich verstehe nicht, was ist daran so schlimm?
Selbst unverrottete Holzspäne kann man im Garten verwenden und fördern einen super gute Verbesserung der Muttererde. Ich freue mich immer, wenn der Kompost noch viele unverrottete Kleinteile enthält da sie das Bodenleben ungemein fördern. Selbst meine Blumentöpfe freuen sich über solchen Kompost.
Es gibt ja sogar Halter, die die Ausläufe und Wiesenflächen nach Kot absuchen...
Krähbert, ich glaube Du meinst mich, aber da irrst Du Dich, der Sucher ist weiblich. :laugh
Da ist ja nun einiges zusammengekommen:
Der Schaumlöffel und die Käseharfe haben zu breite "Schlitze".
Zu
....Einsatzsieb einer alten Friteuse..... habe ich nichts gefunden - nur neue. Und die haben nahezu alle quadratische Durchgänge. Das habe ich mit einem Kompostsieb bereits probiert und ist ungünstig, da die Strohschnipsel senkrecht durchfallen müssen. Das dauert ewig.
Der Holzrahmen ist natürlich das Mittel der Wahl - wenn ich das passende Gitter finden würde. Dann wäre das perfekt.
Ich habe da schon ein Lochblech gefunden, das mit 3mm breiten Langlöchern geschlitzt ist. Leider bekommt man das nur in sehr großen Tafeln geliefert. Da bleibe ich aber dran.
Die ganzen Rüttelbewegungen, sei es durch Sieb, Gabel oder Löffel, zerkleinern auch zumindest einen Teil vom Kot, der hernach in der Einstreu verbleibt.....
Nein! Das habe ich mit der Katzenstreuschaufel und auch mit dem Kompostsieb bereits getestet. Alles was bereits trocken ist, bleibt ganz. Da zerbröselt nichts mehr. Frischer Kot "paniert" sich durch das Schwenken des Siebes mit dem Stroh und wird zu Kugeln. Das backt eher zusammen als dass es zerfällt. Mit dem richtigen Sieb bleibt alles was größer als 3mm ist im Sieb zurück und man bekommt wirklich nur saubere Einstreu. Nur mit der Quadratlochung des Kompostsiebes oder der kleinen Katzenstreuschaufel ist die Reinigung eines ganzen Hühnerstalls eine Arbeit "für jemanden der Mutter und Vater erschlagen hat" - eben wegen des Zeitfaktors.
Stauben tut das bei mir überhaupt nicht. Wenn es staubt, hat man die falsche Einstreu.
....und auch nur ein paar Hühner hat.....Besonders wenn dann schon etwas Routine drin ist......
Das dürfte dann mit dem richtigen Sieb in einer halben Stunde erledigt sein. Ich mache das zweimal die Woche.
Die Anzahl der Hühner ist nebensächlich (zumindest im Rahmen eines Hobbys), da bei mehr Hühnern einfach mehr Kot im Sieb zurück bleibt. Der Arbeitsaufwand mit dem Sieben ist der gleiche.
Selbst unverrottete Holzspäne kann man im Garten verwenden und fördern einen super gute Verbesserung der Muttererde.
Bei der Verwendung von Holzspänen kann ich nicht aussieben und muss die komplette Einstreu häufig wechseln. Damit ist der Holzanteil im Verhältnis zum Kotanteil im Kompost/Garten sehr hoch. Bei unserem sandigen Gartenboden führt eine Lockerung durch die Holzspäne dazu, dass die Erde noch schneller abtrocknet (und damit auch das Holz langsamer verrottet). Ich muss bei uns den Lehmantei erhöhen um eine größere Feuchtigkeitsbindung zu erreichen.
Mit den unverrotteten Kleinteilen "impfe" ich die anderen Kompostlegen beim Umsetzen dieser.
Es gibt ja sogar Halter, die die Ausläufe und Wiesenflächen nach Kot absuchen...
Mache ich zwar nicht, aber ab und an gehe ich mit dem Drahtrechen über den Auslauf....
Viele Grüße
Norbert
Schau dir mal Rippenstreckmetall an.
Günstig und leicht zu formen.
Nein! Das habe ich mit der Katzenstreuschaufel und auch mit dem Kompostsieb bereits getestet. Alles was bereits trocken ist, bleibt ganz. Da zerbröselt nichts mehr. Frischer Kot "paniert" sich durch das Schwenken des Siebes mit dem Stroh und wird zu Kugeln. Das backt eher zusammen als dass es zerfällt.
Eine zeitlang hatte ich auch eine Katzenschaufel. Dass es mit dem trockenen Kot funktioniert und mit dem frischen festen ebenso, das kann ich mir vorstellen und das letztere weis ich auch.
Da ich jedoch jeden Morgen nur frischen Kot entferne und der auch ab und zu mal flüssiger ist, war die Katzenschaufel dazu nicht besonders geeignet. Jetzt wird selbst relativ flüssiger Kot, mit dem Drahtkehrer zusammen mit etwas Hanfeinstreu, direkt in die Schaufel gekratzt/geschoben. Und das klappt, nach meiner Erfahrung, wirklich schnell und gut.
Silmarien
14.11.2020, 16:31
Es gibt ja sogar Halter, die die Ausläufe und Wiesenflächen nach Kot absuchen...
Noch etwas zu diesem Thema.
Egal wie groß der Auslauf und die Wiesenfläche sind, gibt es dort Stellen, die von den Hühnern häufig/er aufgesucht werden. Diese Bereiche sind entsprechend stark verkotet. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sich diese Bereiche mit der Zeit optisch und geruchsmäßig entwickeln, wenn sie nicht in irgendeiner Form regelmäßig abgekehrt werden. Weder für Tier noch für Mensch kann die Begehung angenehm sein. Auch halte ich einen größeren Keimdruck für wahrscheinlich.
Es gibt durchaus kreative Ideen, diese Arbeit -mit entsprechenden Werkzeugen- zeitsparend und rückenschonend zu verrichten. Die gezeigte stammt aus dem Freundeskreis. Dort wurde sie ausgedacht, erprobt und für gut befunden:
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