PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner verlassen stall nicht mehr. Wildschweine als Grund?



Patrick2233
15.10.2020, 17:39
Hallo,

Ich habe das Problem das meine Hühner bald 2 Monate nur noch ungern in den Auslauf (Elektrozaun und übernetzt) gehen.

Es war bis jetzt (die letzten 2 Monate) immer so, dass die Hühner mal drinnen und mal draußen waren. Wetter war jetzt auch nicht so toll von daher wird das in einiger gewissen Weise auch dazu beigetragen haben. Aber diese Woche habe ich sie kein einziges Mal im Auslauf gesehen. Das lässt mir nun keine Ruhe.

Zudem ist mir aufgefallen das die Wiese um den Stall und Freilauf herum komplett kaputt und "durchwühlt" aussah. Mein Verdacht ging schnell Richtung Wildschweine.

Heute dann auch die Begegnung. Ein Jungtier knapp 10 Meter neben dem Stall. Was nun? Hat jemand ähnliche Erfahrung? Was ist zur Abwehr geeignet, schadet aber den Hühnern nicht.

Mein Rasen ist mir egal, aber ihr wollt nicht wissen wie der aussieht ;-) bei den Nachbarn ist alles in Ordnung. Daher wird es wahrscheinlich echt wegen den Hühner sein.

Dani2020
15.10.2020, 19:47
Nunja, unsere gehen eigentlich immer gern in den Auslauf. Vielleicht gefällt ihnen das Wetter nicht?
MFG dani

Patrick2233
15.10.2020, 19:55
Das dachte ich anfangs auch. Aber das sie jetzt gar nicht mehr raus gehen ist schon komisch.

Ich gehe deshalb stark davon aus, das die Angst vor den Wildschweinen haben. Klar so eine Mutter mit ihren Jungtieren kann schon agressiv sein.

Schnappi66
15.10.2020, 21:32
Die Bachen sind nicht nur aggressiv wenn sie Frischlinge haben, Wildschweine fressen von Haus aus auch tierische Nahrung. Die Hühner werden sie als natürliche Feinde ansehen und wenn sie merken es gibt welche direkt nebenan, lieber ihre Deckung nicht verlassen.

Gubbelgubbel
15.10.2020, 22:35
Mein Stiefvater hat früher blutmehl(pellets) rund ums Feld gestreut um die wildschweine zu vergrämen.

Patrick2233
16.10.2020, 16:18
Blutmehl teste ich auf jeden Fall mal aus.

Ja wildschweine sind durchaus sehr agressiv. Da hatte ich auch schonmal wo anderst eine Begegnung.

Und klar nur meine Wiese ist so kaputt, weil die Wahrscheinlichkeit schon versucht haben in den Auslauf zu kommen bzw sich in der Nähe aufhalten.

Ich hoffe Blutmehl hilft

Patrick2233
14.11.2020, 20:16
Also Wildscheine haben sich jetzt bisher nicht mehr blicken lassen (zumindest habe ich keine gesehen). Allerdings gehen meine Hühner einfach nicht mehr allein aus dem Stall. Egal ob ich versuche außen zu füttern oder ob ich sie in den Auslauf "trage". Nach kurzer Zeit sind sie wieder im stall. Nur wenn ich vor Ort bin, dann kommen sie wirklich von selber kurz raus. Sobald ich wieder gehe, gehen sie auch in den Stall.

Es scheint also so als hätten sie Angst alleine im Auslauf. Möglicherweise wegen den Wildschweinen? Hat jemand eine Idee wie ich meine Hühner überzeugen kann, das sie dort sicher sind. Ich habe extra einen Elektrozaun bzw ein Weidezaungerät gewählt der/das auch Wildschweine gut abhalten kann.

Das geht jetzt schon eine Weile so. Langsam mach ich mir echt Sorgen. Am Wetter kann es nicht liegen, heute war Top Wetter und die waren kein einziges Mal allein draußen

Achja gibt es Hähne die einfach nicht krähen können? Meiner kann es einfach nicht. Nein auch nicht nachts oder Früh morgens! Ich habe extra eine Wildkamera gekauft. Kein einziges Mal.

Schnappi66
14.11.2020, 20:25
Wühlen die Schweine bei dir nur Nachts nebenan um oder streifen die da tagsüber umher? Hast Du Deckungen im Auslauf wo sie sich verstecken können oder eher viel freie Fläche?

Patrick2233
14.11.2020, 20:34
Wühlen die Schweine bei dir nur Nachts nebenan um oder streifen die da tagsüber umher? Hast Du Deckungen im Auslauf wo sie sich verstecken können oder eher viel freie Fläche?

Tagsüber kommen sie nicht mehr. Aber nachts könnte es sein. Müsste ich mal speziell diesen Bereich mit der Wildkamera überwachen. Wobei ich keine neuen Spuren erkenne. Das Gras wächst langsam auch wieder, was ja darauf deuten lässt, das sie nicht weiter buddeln

Ich habe auch verstecke im Auslauf. Mein Auslauf ist ja auch übernetzt. Kapieren die Hühner das? Weil dann müssten sie ja merken das so eigentlich nichts reinkommen kann

Dylan
14.11.2020, 20:39
Wie sieht denn der Auslauf aus? Ist es nur reine Wiese/Grasfläche, oder gibts da noch mehr? Um Hühner aus dem Stall zu locken, brauchts manchmal Anreize: Unterstände, Tipis aus Zweigen, Büsche, Laubhaufen, Kompost etc.
Die reine Graswiese finden sie in der Regel nicht ganz so interessant.

Patrick2233
14.11.2020, 20:52
Wie sieht denn der Auslauf aus? Ist es nur reine Wiese/Grasfläche, oder gibts da noch mehr? Um Hühner aus dem Stall zu locken, brauchts manchmal Anreize: Unterstände, Tipis aus Zweigen, Büsche, Laubhaufen, Kompost etc.
Die reine Graswiese finden sie in der Regel nicht ganz so interessant.

Ich habe aus Zweigen und Großen Ästen verstecke gebastelt. Allerdings ist auch viel Grasfläche. Wobei der Auslauf ist zu 90% von einem großen Kirschbaum überdeckt. Der bietet auch jetzt wenn die Blätter fallen noch Deckung. Feste Sträucher kann ich nicht Pflanzen, da ich mit dem stall wandern möchte. Musste ich zwar bisher noch nicht, da der Rasen noch gut aussieht, aber später eben.

Laub könnte ich morgen aber mal einen Haufen in den Auslauf packen.

Schnappi66
14.11.2020, 21:08
Wenn die Hühner nicht tagsüber direkt vor den Schweinen erschrecken dürften die Nichts ausmachen.
Daß mit Netz jetzt kein Habicht reinkommt oder mit dem E-Zaun kein Wildschwein oder was auch sonst immer, das versteht ein Huhn nicht! Wenn die über dem Netz Luftwaffe oder Bedrohliches sehen und sie für ihren Geschmack keine Deckung in erreichbarer Nähe haben, dann meiden sie die Fläche. Meine reagieren z.B. auch auf kleine Flugzeuge oder solche Ultraleichtflieger. Wir wissen, die landen garantiert nicht auf meiner Koppel, aber Huhn kann das ja nicht wissen. An deiner Stelle würde ich gerade in Stallnähe einige gute , niedere Verstecke aufstellen, welche nach oben Schutz bieten und so richtig zum drunterschlüpfen sind, also auch nicht zu hoch. Können ja gut auch transportabel sein. Dann können sie sich stückweise wieder raus und immer weiter weg vom Stall trauen. sozusagen von Versteck zu Versteck vorarbeiten. Wenn der Kirschbaum zu hoch ist und keine Zweige bis zum Boden reichen, kann sein, daß es ihnen da drunter auch noch zu luftig und offen ist.

Patrick2233
14.11.2020, 21:40
Ich muss mal nächste Woche etwas umbauen. ;-)

Mich wundert nur das es plötzlich so ist das sie nicht mehr raus gehen. Anfangs waren sie ja auch draußen. Aber gut vlt haben sie schlechte Erfahrungen mit den Wildschweinen gemacht und meiden immernoch den Bereich weil es nicht mehr verstecke gibt

Schnappi66
15.11.2020, 01:20
Vielleicht sind sie ja mal fürchterlich vor was erschrocken, oder wuren gejagt. Evtl. hat ein Habicht versucht durch das Netz zu kommen oder so was in der Art. Das sitzt dann schon eine Weile.

Batakie
15.11.2020, 08:05
Schnappi könnte hier richtig liegen.
Meine Hühner haben auch Tagelang den Stall nicht verlassen, nach einem Habichtangriff.
Ich denke, es muß kein Habichtangriff sein um die Hühner so zu erschrecken. Vielleicht reicht auch Besuch von den Wildschweinen so, das sie Angst haben ins Freie zu gehen.
Jedenfalls, wenn in Zukunft alles ruhig bleibt, werden die Hühner irgendwann von alleine wieder rausgehen.

Mara1
15.11.2020, 09:50
Mein Stiefvater hat früher blutmehl(pellets) rund ums Feld gestreut um die wildschweine zu vergrämen.

Und das hat geholfen? Ich hätte jetzt eher angenommen, daß man sie damit sogar noch anlockt. Schließlich fressen die auch tierisches Eiweiß und Aas. Unsere Wiese sieht auch schon wieder wüst aus von den Viechern. Ich wollte einen E-Zaun bauen, aber alleine ist es für mich zu viel Aufwand und mein Schatz mag nicht.

Aber zurück zum Thema: Kann es sein, daß die Hühner an den Elektrozaun gekommen sind und deshalb Angst haben, nach draußen zu gehen? Die sind zwar nicht sehr empfindlich, wenn es um Strom geht, aber wenn sie z.B. den Kamm dranhalten... Sonst würde ich auch auf Habicht tippen.

Da die Wildschweine doch eher nachts kommen, wenn die Hühner drin sind, kann ich nicht so recht glauben, daß Wildschweine die Ursache sind. Meine Hühner reagieren auf Störungen aus der Luft viel ängstlicher als auf irgend etwas gefährliches auf dem Boden. Daß ein Netz sie schützt ist ihnen nicht klar. Schutz durch einen Zaun verstehen sie anscheinend schon. Meine standen mal Aug in Aug einem Fuchs gegenüber, haben ihn sich angeschaut und darüber diskutiert, was zu tun ist. Aber wehe der Hahn gibt den Warnton für "Luftangriff", dann sind alle weg.

Lassen sie sich auch mit etwas ganz leckerem noch immer nicht aus dem Stall locken? Sonst ist alles normal, also sie fressen, kränkeln nicht? Scheint mir schon ungewöhnlich lange, selbst wenn sie von etwas sehr erschreckt wurden.

Patrick2233
15.11.2020, 12:11
Und das hat geholfen? Ich hätte jetzt eher angenommen, daß man sie damit sogar noch anlockt. Schließlich fressen die auch tierisches Eiweiß und Aas. Unsere Wiese sieht auch schon wieder wüst aus von den Viechern. Ich wollte einen E-Zaun bauen, aber alleine ist es für mich zu viel Aufwand und mein Schatz mag nicht.

Aber zurück zum Thema: Kann es sein, daß die Hühner an den Elektrozaun gekommen sind und deshalb Angst haben, nach draußen zu gehen? Die sind zwar nicht sehr empfindlich, wenn es um Strom geht, aber wenn sie z.B. den Kamm dranhalten... Sonst würde ich auch auf Habicht tippen.

Da die Wildschweine doch eher nachts kommen, wenn die Hühner drin sind, kann ich nicht so recht glauben, daß Wildschweine die Ursache sind. Meine Hühner reagieren auf Störungen aus der Luft viel ängstlicher als auf irgend etwas gefährliches auf dem Boden. Daß ein Netz sie schützt ist ihnen nicht klar. Schutz durch einen Zaun verstehen sie anscheinend schon. Meine standen mal Aug in Aug einem Fuchs gegenüber, haben ihn sich angeschaut und darüber diskutiert, was zu tun ist. Aber wehe der Hahn gibt den Warnton für "Luftangriff", dann sind alle weg.

Lassen sie sich auch mit etwas ganz leckerem noch immer nicht aus dem Stall locken? Sonst ist alles normal, also sie fressen, kränkeln nicht? Scheint mir schon ungewöhnlich lange, selbst wenn sie von etwas sehr erschreckt wurden.

Also sie gehen schon aus dem Stall, aber eben nur wenn ich da bin. Dann kommen sie raus und fressen. Wenn ich gehe, dann gehen sie wieder in den Stall.

Erfahrungen mit dem Elektrozaun haben sie Anfangs schon ab und zu machen müssen. Jetzt wissen sie es scheinbar und halten etwas Abstand. Der Zaun hat zwar eine hohe Schlagkraft aber ich habe auch schon Versuchskaninchen gespielt. Klar nicht angenehm aber alles noch im Rahmen.

Warnton? Schön wärs! Egal was mein Hahn hält den Schnabel. Noch nie habe ich Ihn richtig krähen gehört. Ein zwei mal hat er es versucht und außer ein paar schiefen Tönen war das nix.

Ansonsten sehen sie soweit fit aus. Eier legen sie aber auch schon eine Weile keine mehr. Aber das kann ja an der Jahreszeit liegen

Patrick2233
15.11.2020, 12:13
Vielleicht sind sie ja mal fürchterlich vor was erschrocken, oder wuren gejagt. Evtl. hat ein Habicht versucht durch das Netz zu kommen oder so was in der Art. Das sitzt dann schon eine Weile.

In letzter Zeit sind sie schon ängstlicher. Sonst war ihnen alles ziemlich egal. Selbst vor Hunden hatten sie keine Angst.


Schnappi könnte hier richtig liegen.
Meine Hühner haben auch Tagelang den Stall nicht verlassen, nach einem Habichtangriff.
Ich denke, es muß kein Habichtangriff sein um die Hühner so zu erschrecken. Vielleicht reicht auch Besuch von den Wildschweinen so, das sie Angst haben ins Freie zu gehen.
Jedenfalls, wenn in Zukunft alles ruhig bleibt, werden die Hühner irgendwann von alleine wieder rausgehen.

Ich hoffe es. Weil nur im Stall auf der Stange sitzen ist auf Dauer ja auch nicht gut

Bohus-Dal
15.11.2020, 15:51
Wie alt sind denn die Hühner? Wenn sie älter sind, mausern sie vielleicht und sind deswegen gedämpft und verfroren und legen nicht. Dann kräht auch der Hahn seltener, wobei wenn er sonst auch nie kräht ist das schon komisch. Auch wenn es Junghühner sind und sie plötzlich nicht mehr legen, da müßten sie schon einen gewaltigen Schock bekommen haben oder krank sein. Habicht könnte ich mir gut vorstellen, ist ja dann auch vernünftig, sich erstmal eine Weile versteckt zu halten.
Ich würde erstmal sicherstellen, daß sie wirklich viel Deckung haben, also so, daß Du nicht mehr laufen kannst und die Hühner nicht mehr siehst. Muß nicht über die ganze Fläche sein, aber zumindest in Stallnähe. Eine regen- und windgeschützte Ecke brauchen sie auch. Und dann würde ich persönlich sie ganz brutal rausschmeißen und die Klappe zumachen. Manchmal gewöhnen sie sich auch einfach was an, keiner will dann als erster rausgehen. Ich würde auch kein Futter und Wasser im Stall anbieten, das Futter können sie sich draußen erarbeiten, z.B. kannst Du Körner in dem Laubhaufen verstecken. Wenn momentan niemand legt, haben sie tagsüber doch eigentlich nichts im Stall verloren, also reicht es, die Klappe zur Schlafensgehzeit wieder aufzumachen. Vielleicht entdecken sie dann wieder, daß es draußen schöner ist. Was ist es denn übrigens für eine Rasse? Es gibt auch mehr oder weniger verfrorene Hühner, also wenn es Ko Shamo sind, nehm ich das mit dem Rausschmeißen zurück ;)

sil
15.11.2020, 17:41
Hallo,

Ich habe das Problem das meine Hühner bald 2 Monate nur noch ungern in den Auslauf (Elektrozaun und übernetzt) gehen.

Es war bis jetzt (die letzten 2 Monate) immer so, dass die Hühner mal drinnen und mal draußen waren. Wetter war jetzt auch nicht so toll von daher wird das in einiger gewissen Weise auch dazu beigetragen haben. Aber diese Woche habe ich sie kein einziges Mal im Auslauf gesehen. Das lässt mir nun keine Ruhe.
Gehen sie denn immer noch nicht raus?
Ein paar Stunden bis Tage nach einem gehörigen Schockerlebnis sind ja ok, aber nun schon ein ganzer Monat? Woran machst Du fest, daß sie gar nicht mehr aus dem Stall gehen?
Selbst wenn wirklich Wildschweine deine Hühner erschreckt haben, irgendwann tritt ein Lerneffekt ein, die Hühner sind ja daran interessiert, herauszufinden was Gefahr bedeutet und was nicht. Wildschweine, die dauerhaft außerhalb eines Zaunes bleiben, sollten irgendwann als "keine Gefahr" einsortiert werden. Es sei denn die Wildschweine versuchen ernsthaft und immer wieder, die Hühner anzugehen.

Dorintia
15.11.2020, 17:48
Ich find das auch komisch...

Okina75
15.11.2020, 18:48
Die Wildschweine sind es mit ziemlichster Sicherheit nicht- die leben normalerweise kommensalisch zusammen, sprich, wo Schweine wühlen, würden wilde Hühner nachsuchen, weil es sich einfacher nicht an tief verborgene Leckerbissen kommen lässt. Und nach zwei Monaten hätten sie sich lange an die Schweine gewöhnt.

Meine Frage würde daher dahin zielen, was es für Hühner sind, und wie lange die schon da sind? Hybriden/ Junghennen vom Händler, seit etwa zwei Monaten?

Patrick2233
15.11.2020, 19:31
Wie alt sind denn die Hühner? Wenn sie älter sind, mausern sie vielleicht und sind deswegen gedämpft und verfroren und legen nicht. Dann kräht auch der Hahn seltener, wobei wenn er sonst auch nie kräht ist das schon komisch. Auch wenn es Junghühner sind und sie plötzlich nicht mehr legen, da müßten sie schon einen gewaltigen Schock bekommen haben oder krank sein. Habicht könnte ich mir gut vorstellen, ist ja dann auch vernünftig, sich erstmal eine Weile versteckt zu halten.
Ich würde erstmal sicherstellen, daß sie wirklich viel Deckung haben, also so, daß Du nicht mehr laufen kannst und die Hühner nicht mehr siehst. Muß nicht über die ganze Fläche sein, aber zumindest in Stallnähe. Eine regen- und windgeschützte Ecke brauchen sie auch. Und dann würde ich persönlich sie ganz brutal rausschmeißen und die Klappe zumachen. Manchmal gewöhnen sie sich auch einfach was an, keiner will dann als erster rausgehen. Ich würde auch kein Futter und Wasser im Stall anbieten, das Futter können sie sich draußen erarbeiten, z.B. kannst Du Körner in dem Laubhaufen verstecken. Wenn momentan niemand legt, haben sie tagsüber doch eigentlich nichts im Stall verloren, also reicht es, die Klappe zur Schlafensgehzeit wieder aufzumachen. Vielleicht entdecken sie dann wieder, daß es draußen schöner ist. Was ist es denn übrigens für eine Rasse? Es gibt auch mehr oder weniger verfrorene Hühner, also wenn es Ko Shamo sind, nehm ich das mit dem Rausschmeißen zurück ;)

2 Jahre sind sie jetzt ca. Werde auf jeden Fall umbauen und dann wohl echt zur Not einfach mal alle aussperren.
Es handelt sich um die deutschen Sperber


Gehen sie denn immer noch nicht raus?
Ein paar Stunden bis Tage nach einem gehörigen Schockerlebnis sind ja ok, aber nun schon ein ganzer Monat? Woran machst Du fest, daß sie gar nicht mehr aus dem Stall gehen?
Selbst wenn wirklich Wildschweine deine Hühner erschreckt haben, irgendwann tritt ein Lerneffekt ein, die Hühner sind ja daran interessiert, herauszufinden was Gefahr bedeutet und was nicht. Wildschweine, die dauerhaft außerhalb eines Zaunes bleiben, sollten irgendwann als "keine Gefahr" einsortiert werden. Es sei denn die Wildschweine versuchen ernsthaft und immer wieder, die Hühner anzugehen.

Nein wirklich nicht. Ich habe eine Wildkamera dort hängen. Sie kommen nicht raus. Ganz selten gehen sie kurz raus, laufen einmal durch den Auslauf und gehen wieder rein. Das sind dann ca. 2min. Dann schnell wieder in den Stall.


Ich find das auch komisch...
Ja ist merkwürdig. Ich würde so gern was dagegen tun. Ich find es schlimm wenn die nur im stall sitzen. Auf Dauer ist es ja auch nicht gesund wenn sie sich nicht bewegen.


Die Wildschweine sind es mit ziemlichster Sicherheit nicht- die leben normalerweise kommensalisch zusammen, sprich, wo Schweine wühlen, würden wilde Hühner nachsuchen, weil es sich einfacher nicht an tief verborgene Leckerbissen kommen lässt. Und nach zwei Monaten hätten sie sich lange an die Schweine gewöhnt.

Meine Frage würde daher dahin zielen, was es für Hühner sind, und wie lange die schon da sind? Hybriden/ Junghennen vom Händler, seit etwa zwei Monaten?

Es sind deutsche Sperber. Die habe ich gekauft, da waren sie 1,5 Jahre alt. Eher etwas Jünger. Jetzt dürften sie dann 2 Jahre alt sein. So müsste es in etwa hinkommen, ansonsten müsste ich genauer nachschauen wann sie gekauft wurden und wie alt sie ganz genau sind. Das sollte ja aber so reichen.

Sind Reinrassige Hühner. Das sie nicht legen wird natürlich auch am Alter liegen.

Mara1
15.11.2020, 19:46
2jährige Rassehühner sollten schon noch gut legen. Erst im 3. Jahr läßt die Legeleistung nach. Momentan kann es allerdings an der Jahreszeit liegen und an der Mauser. Meine älteren legen zur Zeit auch fast nichts.

Sind sie denn in der Anfangszeit raus gegangen? Oder sind sie von Anfang an am liebsten im Stall geblieben? Wenn sie anfangs raus gegangen sind, hat sich das dann plötzlich geändert, oder so nach und nach?

Haben sie Deckung in der Nähe, wenn sie aus dem Stall gehen, oder ist da nur freie Fläche? Wenn keine Deckung in der Nähe ist kann es durchaus sein, daß sie sich einfach sehr unsicher fühlen. Dafür würde sprechen, daß du schreibst, ab und zu geht ein Huhn raus, kurz durch den Auslauf und schnell wieder rein, und daß sie raus gehen, wenn du da bist.

Weißt du wie es beim Vorbesitzer ausgesehen hat mit Auslauf? Vielleicht haben sie das dort überhaupt nicht kennen gelernt, daß man sich auch mal ins Freie trauen kann, ohne daß man gleich gefressen wird.

Ist es sehr windig in deiner Gegend? Das mögen Hühner auch nicht gern, das könnte auch ein Grund sein, warum sie lieber drin bleiben. Windgeschützte Stellen anbieten kann da etwas helfen.

Silmarien
15.11.2020, 19:54
@Patrick2233: magst du Bilder vom Auslauf einstellen?

Okina75
15.11.2020, 19:58
Am Alter liegt die mangelnde Legeleistung nicht. Ich habe hier Mixhennen, die im vierten Legesjahr ihre Bestleistung brachten, andere legen gleichmäßig viel, andere legen von Jahr zu Jahr mehr statt weniger. Und manche legen von Jahr zu Jahr weniger- das kann man aber nicht als die Regel ansehen, wie meine Truppe zeigt.

Ok, junge Hybriden, die nichts kennen, sind es dann nicht- bei denen hätte ich mich nicht gewundert, dass denen das ungewohnte Leben draußen zu reizüberflutend ist, weil die in der Aufzucht ja nichts kennen lernen, was normale Hobbyhühner so haben. Ich denke, Du kannst fest davon ausgehen, dass da ein Habicht mehrmals sein Glück versucht hat, die Schweine haben sicher nichts damit zu tun. Wie reagieren die Hühner auf Katzen? Eventuell meinte auch eine von denen, sich versuchen zu müssen.

Wo werden die gefüttert? Was kriegen sie?

Bohus-Dal
16.11.2020, 07:58
Am Alter liegt die mangelnde Legeleistung nicht.

Nicht direkt natürlich, aber indirekt dadurch, daß sie mausern. Bei Junghühnern hätte ich mir größere Sorgen gemacht, aber jetzt haben wir doch schon mal den Hauptgrund für die Eierflaute und die Faulheit. Die Mauser ist echt anstrengend.

Okina75
16.11.2020, 13:53
Stümmt, die hatte ich gar nicht auf dem Schirm vor lauter Wildschweinen.

Patrick2233
16.11.2020, 22:24
2jährige Rassehühner sollten schon noch gut legen. Erst im 3. Jahr läßt die Legeleistung nach. Momentan kann es allerdings an der Jahreszeit liegen und an der Mauser. Meine älteren legen zur Zeit auch fast nichts.

Sind sie denn in der Anfangszeit raus gegangen? Oder sind sie von Anfang an am liebsten im Stall geblieben? Wenn sie anfangs raus gegangen sind, hat sich das dann plötzlich geändert, oder so nach und nach?

Haben sie Deckung in der Nähe, wenn sie aus dem Stall gehen, oder ist da nur freie Fläche? Wenn keine Deckung in der Nähe ist kann es durchaus sein, daß sie sich einfach sehr unsicher fühlen. Dafür würde sprechen, daß du schreibst, ab und zu geht ein Huhn raus, kurz durch den Auslauf und schnell wieder rein, und daß sie raus gehen, wenn du da bist.

Weißt du wie es beim Vorbesitzer ausgesehen hat mit Auslauf? Vielleicht haben sie das dort überhaupt nicht kennen gelernt, daß man sich auch mal ins Freie trauen kann, ohne daß man gleich gefressen wird.

Ist es sehr windig in deiner Gegend? Das mögen Hühner auch nicht gern, das könnte auch ein Grund sein, warum sie lieber drin bleiben. Windgeschützte Stellen anbieten kann da etwas helfen.

Nein, anfangs waren sie gerne im Auslauf... da wollten sie Abends nichtmal in den Stall zurück.
Das ganze hat sich dann plötzlich geändert. Vom einen auf den anderen Tag.
Windig ist es schon. Aber ich würde es nicht als "Außergewöhnlich" bezeichnen.

Ja beim Vorbesitzer waren sie in einer Volliere. Eine Freifläche kannten sie also nicht wirklich. Allerdings haben sie sich ja schnell an den Auslauf bei mir gewöhnt. Nur warum es plötzlich anders ist, das ist mir ein Rätsel.


@Patrick2233: magst du Bilder vom Auslauf einstellen?
Heute wurde es leider nichts mehr. Wenn ich Arbeiten gehe ist es Dunkel und wenn ich zurück komme ebenfalls. Ich müsste aber noch Bilder auf dem Handy haben. Muss ich raussuchen.
Es wird wohl aber echt auch zu wenig Deckung vorhanden sein.

Am Alter liegt die mangelnde Legeleistung nicht. Ich habe hier Mixhennen, die im vierten Legesjahr ihre Bestleistung brachten, andere legen gleichmäßig viel, andere legen von Jahr zu Jahr mehr statt weniger. Und manche legen von Jahr zu Jahr weniger- das kann man aber nicht als die Regel ansehen, wie meine Truppe zeigt.

Ok, junge Hybriden, die nichts kennen, sind es dann nicht- bei denen hätte ich mich nicht gewundert, dass denen das ungewohnte Leben draußen zu reizüberflutend ist, weil die in der Aufzucht ja nichts kennen lernen, was normale Hobbyhühner so haben. Ich denke, Du kannst fest davon ausgehen, dass da ein Habicht mehrmals sein Glück versucht hat, die Schweine haben sicher nichts damit zu tun. Wie reagieren die Hühner auf Katzen? Eventuell meinte auch eine von denen, sich versuchen zu müssen.

Wo werden die gefüttert? Was kriegen sie?

Mit Katzen haben sie öfters Bekannschaft machen dürfen. Aber da war alles ruhig. Gefüttert werden sie Grundsätzlich im Stall. Allerdings habe ich auch testweise außerhalb vom Stall gefüttert. Dann gehen sie eben raus, fressen kurz.. und wieder zurück. Sie bekommen Legekorn und eine Körnermischung.


Nicht direkt natürlich, aber indirekt dadurch, daß sie mausern. Bei Junghühnern hätte ich mir größere Sorgen gemacht, aber jetzt haben wir doch schon mal den Hauptgrund für die Eierflaute und die Faulheit. Die Mauser ist echt anstrengend.

Ist das nicht für eine Mauser schon zu lang? Erkennbar haben sie nämlich bereits vor einiger Zeit gemausert. Da war 1 Henne fast nackt ;-) jetzt haben sie alle ein schönes Federkleid. Also wirklich Mauser?

sil
16.11.2020, 22:46
Im Anschluss an die Mauser folgt in der Regel eine mehr oder weniger lange Legepause. Bis dahin ist das also noch im grünen Bereich.

Was mir so an Gründen für das seltsame Verhalten einfällt:
- etwas hat die Hühner wohl erschreckt und sie in den Stall flüchten lassen. Wenn sie zuvor in einer Voliere lebten, haben sie vielleicht einfach keine Strategien für ein Leben unter freiem Himmel und halten sich an das Dach überm Kopf, weil sie sich da eben sicher fühlen.
- evtl folgte auf den ersten Schreck auch kurz darauf ein zweiter? Ein Habicht wurde ja schon angesprochen, vielleicht auch die Wildschweine, ein Hund?? Jedenfalls ein Grund mehr, lieber da zu bleiben wo sie sich sicher fühlen.
- Mit der Zeit wird aus einer kurzfristigen Verhaltensänderung eine einbetonierte Gewohnheit. Da Hühner Gewohnheitsjunkies sind, sehen sie von sich aus vielleicht wenig Notwendigkeit, etwas zu ändern. Wenn sie im Stall Futter und Wasser haben, und schon "wissen", daß dem freien Himmel über ihnen nicht zu trauen ist, warum sollten sie dann raus?
- Vielleicht ist die dominanteste der Hennen auch die vorsichtigste, misstrauischste? Als starker Teil der Herde hat sie ja eine nicht zu unterschätzende Vorbildfuktion für die anderen. Ich glaube, Du hast keinen Hahn? Der hätte nämlich den Job, den Hennen interessante Fleckchen zu zeigen und gleichzeitig als Aufpasser für Sicherheit zu sorgen.

Weitergedacht wäre es vielleicht eine Option, ihnen direkt vorm Stall ein nicht zu hohes Dach anzubieten, unter dem tagsüber Futter und Wasser stehen. Damit wären sie gezwungen, sich in eine neue Gewohnheit reinzufinden. Vielleicht wäre es auch mglich, den direkten Bereich um den Stall herum so zu bepflanzen, daß die Hühner da sichere Deckung nach oben haben und so peu a peu in der Deckung weiteren Raum erobern können

Patrick2233
16.11.2020, 23:01
Im Anschluss an die Mauser folgt in der Regel eine mehr oder weniger lange Legepause. Bis dahin ist das also noch im grünen Bereich.

Was mir so an Gründen für das seltsame Verhalten einfällt:
- etwas hat die Hühner wohl erschreckt und sie in den Stall flüchten lassen. Wenn sie zuvor in einer Voliere lebten, haben sie vielleicht einfach keine Strategien für ein Leben unter freiem Himmel und halten sich an das Dach überm Kopf, weil sie sich da eben sicher fühlen.
- evtl folgte auf den ersten Schreck auch kurz darauf ein zweiter? Ein Habicht wurde ja schon angesprochen, vielleicht auch die Wildschweine, ein Hund?? Jedenfalls ein Grund mehr, lieber da zu bleiben wo sie sich sicher fühlen.
- Mit der Zeit wird aus einer kurzfristigen Verhaltensänderung eine einbetonierte Gewohnheit. Da Hühner Gewohnheitsjunkies sind, sehen sie von sich aus vielleicht wenig Notwendigkeit, etwas zu ändern. Wenn sie im Stall Futter und Wasser haben, und schon "wissen", daß dem freien Himmel über ihnen nicht zu trauen ist, warum sollten sie dann raus?
- Vielleicht ist die dominanteste der Hennen auch die vorsichtigste, misstrauischste? Als starker Teil der Herde hat sie ja eine nicht zu unterschätzende Vorbildfuktion für die anderen. Ich glaube, Du hast keinen Hahn? Der hätte nämlich den Job, den Hennen interessante Fleckchen zu zeigen und gleichzeitig als Aufpasser für Sicherheit zu sorgen.

Weitergedacht wäre es vielleicht eine Option, ihnen direkt vorm Stall ein nicht zu hohes Dach anzubieten, unter dem tagsüber Futter und Wasser stehen. Damit wären sie gezwungen, sich in eine neue Gewohnheit reinzufinden. Vielleicht wäre es auch mglich, den direkten Bereich um den Stall herum so zu bepflanzen, daß die Hühner da sichere Deckung nach oben haben und so peu a peu in der Deckung weiteren Raum erobern können

Doch einen Hahn habe ich schon. Er macht aber seine Aufgabe nicht wirklich. Er passt zwar auf und man merkt auch das er die Gruppe führt, allerdings eben nicht wie man es von einem Hahn kennt. Allein das er nicht Krähen kann! Noch nie richtig!

Problem ist hier treibt sich alles mögliche herum. Von Spaziergängen die einfach ihre Hunde auf meinem Privatgrundstück springen lassen, Katzen, Wildschweine und vor allem Waschbären. Aber auch einen jungen Fuchs habe ich gestern Abend 5m vom Stall entfernt gesehen. Alles wahrscheinlich Aspekte die verunsichern. Besonders zur jetzigen Zeit, wenn die Wildtiere sich auch erstmal daran gewöhnen müssen das es so früh dunkel wird. Da kommt es ja schonmal vor das die zu ungewöhnlich Zeiten unterwegs sind.

Habt ihr eine Idee für passende Sträuche für den Auslauf? Würde diese dann in so Mörtelkübel Pflanzen. Somit könnte ich sie auch immer mit umstellen, sobald ich mit dem stall wandere.

Vlt noch aus Ästen einen Unterschlupf?

Laubhaufen. Noch jemand eine Idee?

sil
17.11.2020, 08:33
Sorry, da habe ich ds mit dem Hahn überlesen.
An Sträuchern würde ich bevorzugen, was schnell wächst und nicht zu hoch wird, da haben die Gehölzexperten hier bestimmt noch brauchbare Vorschläge.
Was mir noch eingefallen ist als Idee, daß die Hühner sich auch draußen wieder sicherer fühlen können: Einen zweiten Zaun innerhalb des ersten aufstellen, also ein Zaun im Zaun. Erst mal recht knapp bemessen, also überschaubar für die Hühner, und auch Anreize schaffen, daß sie raus wollen/müssen. Oder ein oder zwei Hennen dazunehmen, die sich in einer Freilandhaltung bereits als unerschrocken und erfahren bewährt haben. Hühner lernen durch Beispiel, vielleicht schaffen überzeugte "Frischluftfreaks" es, die anderen umzupolen.

Schnappi66
17.11.2020, 09:16
Wenn es ausserhalb des Zaunes so zu geht, würde ich am Zaun entlang was dicht wachsendes pflanzen oder anderweitig Sichtschutz aufbauen. Rohrschilfmatten oder dichtes Windschutznetz z.B. Das ntürlich zusätzlich zu den Verstecken in Stallnähe. In die Mörtelwannen kannst z.B. auch schnell wachsendes Schilf in verschiedenen Arten setzen. Das kann dann auch seitlich runterhängen und zum darunterschlüpfen einladen.
Den Vorschlag von Sil, noch 2 freilanderfahrene Hühner dazu zu setzen finde ich auch sehr gut.

Bohus-Dal
17.11.2020, 10:15
Nein, anfangs waren sie gerne im Auslauf... da wollten sie Abends nichtmal in den Stall zurück.
Das ganze hat sich dann plötzlich geändert. Vom einen auf den anderen Tag.

Na dann muß wirklich was Schlimmes passiert sein. Diese Todesangst muß man auch respektieren, die ist ja berechtigt. Kann man sich als Mensch gar nicht richtig vorstellen, wenn man nicht gerade von einem Bären angegriffen wird oder so.



Habt ihr eine Idee für passende Sträuche für den Auslauf? Würde diese dann in so Mörtelkübel Pflanzen.

Rote und schwarze Johannisbeere, zahme Blaubeeren, Holunder, Fichte, Tanne, Kiefer... Über die Mörtelkübeltauglichkeit kann ich aber nix sagen.

Was jetzt schnell und einfach geht, ist, Tannenzweige dicht in den Boden zu stecken, zwischen denen sie stehen können. Falls Du vielleicht einen großen verzweigten Ast hast, könntest Du den hinlegen und Tannenzweige drauflegen und reinhängen. Sonst kann man auch Böcke nehmen, einen alten Tisch... Einfach mal im Schuppen oder Keller wühlen, was sich so alles umfunktionieren läßt. Tipis aus Zweigen bauen. Wände aus Zweigen flechten und aufstellen. Paletten o.ä. auf Ziegelsteine legen, am sichersten fühlen sie sich unter so niedrigen Dächern, wo sie gerade so drunter passen.

Weiterhin kann man die Beschäftigungsmöglichkeiten ausbauen, damit sie bei der Futtersuche Spaß haben und länger beschäftigt sind. Außer dem Laubhaufen z.B. ganze Mohrrüben, Äpfel, Kürbisse, Salatköpfe, Kohl etc. zum Hacken anbieten. Körner in der Erde verscharren. Eimer oder Flasche mit Körnern befüllen und ihnen beibringen, daß sie die anpicken müssen, damit was runterfällt. Bei gefüllten Schüsseln sind sie schnell satt, noch ein Grund, den Rest des Tages rumzustehen. Das ist eigentlich unnatürlich. Im schlimmsten Fall kann Langeweile auch zu Federpicken führen.



Wenn es ausserhalb des Zaunes so zu geht, würde ich am Zaun entlang was dicht wachsendes pflanzen oder anderweitig Sichtschutz aufbauen. Rohrschilfmatten oder dichtes Windschutznetz z.B.

233950 Finde ich auch sehr wichtig.

Schnappi66
17.11.2020, 10:38
Zur Mörtelkübeltauglichkeit: Nadelbäume brauchen da sehr durchlässiges und körniges Substrat, keine fette Erde. Das wird zu nass und das mögen die gar nicht. Holunder ist wie Unkraut, der wächst da leicht im Mörtelkübel und vor allem auch schnell. Grundsätzlich ist wichtig, daß du am Boden und auch am unteren Rand wo die Mörtelwannen nicht am Boden stehen, viele und genug große Löcher bohrst, damit keine Staunässe entsteht. Alternativ wenn nur unten Löcher, die Wanne auf Holzlatten oder Steine stellen, damit Wasser abfließen kann. Das hat auch den Vorteil , daß unten keine Wurzeln aus den Löchern wachsen, das Teil irgendwann nach längerer Standzeit an einem Ort am Boden "festgewachsen" ist, und die Wurzeln nicht die Löcher verstopfen wenn sie durchwachsen und dann an Dicke zulegen.
Also größere Löcher rein, untere Schicht bei den Löchern grobkörniges Substrat ohne Feinanteil, vorzugsweise nicht zu schwer, also nicht unbedingt Kies ;). Das ist dann Drainage, und dann oben drauf das normale Substrat, Laubbäume fetter, Nadelbäume etwas magerer und körniger. Das Gießverhalten auch der Pflanzenart und dem verwendeten Substrat anpassen. Wenn das Substrat schön wasserdurchlässig ist muß man zwar öfters gießen, aber damit kommt auch mehr Sauerstoff und Nährstoff an die Wurzeln, weil das Wasser das mit zieht. Bei Staunässe funktioniert das nicht und die Planzen schwächeln und gehen ein. So wie auch Topfpflanzen.

Patrick2233
18.11.2020, 18:28
Na dann muß wirklich was Schlimmes passiert sein. Diese Todesangst muß man auch respektieren, die ist ja berechtigt. Kann man sich als Mensch gar nicht richtig vorstellen, wenn man nicht gerade von einem Bären angegriffen wird oder so.




Rote und schwarze Johannisbeere, zahme Blaubeeren, Holunder, Fichte, Tanne, Kiefer... Über die Mörtelkübeltauglichkeit kann ich aber nix sagen.

Was jetzt schnell und einfach geht, ist, Tannenzweige dicht in den Boden zu stecken, zwischen denen sie stehen können. Falls Du vielleicht einen großen verzweigten Ast hast, könntest Du den hinlegen und Tannenzweige drauflegen und reinhängen. Sonst kann man auch Böcke nehmen, einen alten Tisch... Einfach mal im Schuppen oder Keller wühlen, was sich so alles umfunktionieren läßt. Tipis aus Zweigen bauen. Wände aus Zweigen flechten und aufstellen. Paletten o.ä. auf Ziegelsteine legen, am sichersten fühlen sie sich unter so niedrigen Dächern, wo sie gerade so drunter passen.

Weiterhin kann man die Beschäftigungsmöglichkeiten ausbauen, damit sie bei der Futtersuche Spaß haben und länger beschäftigt sind. Außer dem Laubhaufen z.B. ganze Mohrrüben, Äpfel, Kürbisse, Salatköpfe, Kohl etc. zum Hacken anbieten. Körner in der Erde verscharren. Eimer oder Flasche mit Körnern befüllen und ihnen beibringen, daß sie die anpicken müssen, damit was runterfällt. Bei gefüllten Schüsseln sind sie schnell satt, noch ein Grund, den Rest des Tages rumzustehen. Das ist eigentlich unnatürlich. Im schlimmsten Fall kann Langeweile auch zu Federpicken führen.




233950 Finde ich auch sehr wichtig.

Super das hilft mir schonmal. Ich habe tatsächlich sogar 2 alte Böcke im Auslauf stehen. Darüber Bretter. Waren übrig und bevor sie entsorgt werden.
Außerdem werde ich am Wochenende meine Hecke schneiden. Da dann auch mal einen Haufen in den Auslauf schmeißen? Allerdings ist es eine Mischhecke, weiß nicht was da alles dazwischen wächst.


Sorry, da habe ich ds mit dem Hahn überlesen.
An Sträuchern würde ich bevorzugen, was schnell wächst und nicht zu hoch wird, da haben die Gehölzexperten hier bestimmt noch brauchbare Vorschläge.
Was mir noch eingefallen ist als Idee, daß die Hühner sich auch draußen wieder sicherer fühlen können: Einen zweiten Zaun innerhalb des ersten aufstellen, also ein Zaun im Zaun. Erst mal recht knapp bemessen, also überschaubar für die Hühner, und auch Anreize schaffen, daß sie raus wollen/müssen. Oder ein oder zwei Hennen dazunehmen, die sich in einer Freilandhaltung bereits als unerschrocken und erfahren bewährt haben. Hühner lernen durch Beispiel, vielleicht schaffen überzeugte "Frischluftfreaks" es, die anderen umzupolen.

Hühner dazuholen würde ich jetzt nur ungern. Die Idee ist grundsätzlich super, aber lieber teste ich erst den "dichteren" Auslauf. Sollte das nichts bringen würde ich wahrscheinlich echt deinen Vorschlag umsetzen.
Der doppelte Zaun ist echt eine Überlegung Wert. Danke für den Tipp!

Wenn es ausserhalb des Zaunes so zu geht, würde ich am Zaun entlang was dicht wachsendes pflanzen oder anderweitig Sichtschutz aufbauen. Rohrschilfmatten oder dichtes Windschutznetz z.B. Das ntürlich zusätzlich zu den Verstecken in Stallnähe. In die Mörtelwannen kannst z.B. auch schnell wachsendes Schilf in verschiedenen Arten setzen. Das kann dann auch seitlich runterhängen und zum darunterschlüpfen einladen.
Den Vorschlag von Sil, noch 2 freilanderfahrene Hühner dazu zu setzen finde ich auch sehr gut.

Ja gut aber das ist ja in Waldnähe eigentlich normal. Sichtschutz wird schwer. Da bräuchte ich geeignete Sträucher. Das über eine Länge von 50m ist nicht machbar. Aber einen Teil das würde auf jeden Fall gehen. Für alles bräuchte ich nämlich hunderte so Mörtelwannen ;-)


Zur Mörtelkübeltauglichkeit: Nadelbäume brauchen da sehr durchlässiges und körniges Substrat, keine fette Erde. Das wird zu nass und das mögen die gar nicht. Holunder ist wie Unkraut, der wächst da leicht im Mörtelkübel und vor allem auch schnell. Grundsätzlich ist wichtig, daß du am Boden und auch am unteren Rand wo die Mörtelwannen nicht am Boden stehen, viele und genug große Löcher bohrst, damit keine Staunässe entsteht. Alternativ wenn nur unten Löcher, die Wanne auf Holzlatten oder Steine stellen, damit Wasser abfließen kann. Das hat auch den Vorteil , daß unten keine Wurzeln aus den Löchern wachsen, das Teil irgendwann nach längerer Standzeit an einem Ort am Boden "festgewachsen" ist, und die Wurzeln nicht die Löcher verstopfen wenn sie durchwachsen und dann an Dicke zulegen.
Also größere Löcher rein, untere Schicht bei den Löchern grobkörniges Substrat ohne Feinanteil, vorzugsweise nicht zu schwer, also nicht unbedingt Kies ;). Das ist dann Drainage, und dann oben drauf das normale Substrat, Laubbäume fetter, Nadelbäume etwas magerer und körniger. Das Gießverhalten auch der Pflanzenart und dem verwendeten Substrat anpassen. Wenn das Substrat schön wasserdurchlässig ist muß man zwar öfters gießen, aber damit kommt auch mehr Sauerstoff und Nährstoff an die Wurzeln, weil das Wasser das mit zieht. Bei Staunässe funktioniert das nicht und die Planzen schwächeln und gehen ein. So wie auch Topfpflanzen.

Ich habe Holundersträucher bestellt. Vor Ort gibt es die leider nirgends mehr zu kaufen. Weil normal pflanzt man die ja jetzt nicht mehr. Ja so Tanne und so wird schwierig, vor allem auf Dauer.
Ja ich würde dann einfach unten so viel Löcher wie möglich bohren. Dann kann das Wasser gut ablaufen.

Am Wochenende wird dann die Theorie in Praxis umgesetzt ;-)
Schonmal danke an alle für die Tipps!

Okina75
18.11.2020, 18:56
Containerware kann man pflanzen, solange kein Frost im Boden ist. Wenn man nach den letzten und auch diesem bisherigen Herbst(en) und Winter(n) geht, kann man also faktisch entweder durchgehend oder nur ein bis drei Wochen nicht pflanzen... Also immer ran an den Speck.

Schnappi66
18.11.2020, 18:58
Also am Zaun entlang hätte ich die auch fest eingepflanzt, nicht in Wannen. :)
Schade daß Holunder schon bestellt hast, die wachsen bei mir wie Unkraut. Hättest gern ein paar haben können.

Patrick2233
18.11.2020, 21:41
Containerware kann man pflanzen, solange kein Frost im Boden ist. Wenn man nach den letzten und auch diesem bisherigen Herbst(en) und Winter(n) geht, kann man also faktisch entweder durchgehend oder nur ein bis drei Wochen nicht pflanzen... Also immer ran an den Speck.
Ja vom Wetter her sollte es kein Problem sein. Nur ist natürlich aktuell in den örtlichen Gärtnereien die Auswahl nur sehr mager.. die machen immer im Oktober einen Ausverkauf, hätte ich zuschlagen müssen.


Also am Zaun entlang hätte ich die auch fest eingepflanzt, nicht in Wannen. :)
Schade daß Holunder schon bestellt hast, die wachsen bei mir wie Unkraut. Hättest gern ein paar haben können.

Problem ist nur das ich ja mit dem Zaun wandern möchte ��
Da bleibt dann nur die mobile Version.

Meint ihr Holunder wächst auch in so typischen 10l Eimer? Weil die sind relativ günstig.

Ah das wäre ja Super. Ich habe zwar 3 bestellt aber mehr schadet ja nicht. Würde sehr gern welche nehmen.

Okina75
19.11.2020, 00:44
Auf Gärtnereien verlasse ich mich schon lange nicht mehr. Zu unberechenbar, was die jede Saison im Angebot haben, und zu 80- 90 % ist es dann ohnehin jedes Jahr etwas aus dem 0815- Standard- Einheitsmampf.
Da das Benzin so oder so verfahren wird, egal ob man selber fährt oder sich liefern lässt, empfehle ich die Bestellung im Internet. Vor allem kann man da auch Preise und Qualitäten vergleichen, welche Möglichkeit in Gärtnereien, die sich das heutzutage überwiegendst auch nur noch liefern lassen, nur selten hat. So kann man dann aber direkt bei den Erzeugern kaufen, hat nicht den Einzelhandelszuschlag, und meist mehrere Größen etc. zur Auswahl. Von Sorten ganz zu schweigen, deren unbekannte Vielfalt man in lokalen Gärtnereien seltenst hat. Es sei denn, man lebt im Ammerland, um Pinneberg oder so, den klassischen Baumschulregionen Deutschlands halt.

Vergiss' Kübelgehölze, vor allem aus so klassischen schon fast Sumpfpflanzen wie Holunder, die Feuchtigkeit und fetten Boden unabdingbar brauchen, wenn sie auch nur ansatzweise gedeihen sollen. Das wird in Kübeln beim normalen Privatmann nichts. Und schon gar nicht in 10 l- Eimern. Wolltest Du ordentliche Sträucher, oder verhungertes, vermagertes Krüppelgestrüpp? Bitte unbedingt mit den normalen Ansprüchen der ausgewählten oder ins Auge gefassten Sträucher auseinander setzen, und nicht pauschal denken "Wird schon". So einfach ist das leider nicht. Erst gar, wenn die auch eine wirklich schützende Funktion ausüben sollen!
Schaue, was in Deiner unmittelbaren Gegend wild wächst an Gesträuch, und vor allem, von was Du viele gut gedeihende Sämlinge findest, sich insgesamt lebhaft und vital verjüngt, und was stattliche Exemplare ausbildet. DAS sind die Pflanzen/ Sträucher, die bei Dir gut wachsen, und DIE solltest Du wählen. Es wächst leider nicht alles überall gleich gut. Die meisten Garten- Frustrationen sind darauf zurück zu führen, dass die Leute zwar irgendwas ganz toll fanden, aber leider nicht ansatzweise den Standort bieten konnten, den die verschiedenen Gehölze nun mal unabdingbar brauchen, wenn was aus ihnen werden soll. Man kann sich da auch nicht auf die Gärtnereien verlassen, dass die nur anbieten, was lokal oder regional gut wächst. Die haben ihr bereits erwähntes 0815- Sortiment, selten standortspezifisch spezialisiert, Hauptsache Absatz/ Umsatz- also wird verkauft, was die Leute wollen. Egal ob passend oder nicht.

Leider alles nicht so leicht über einen Kamm zu scheren, wovon ich als Landschaftsgärtner, Garten- und Baumpfleger nicht nur Lieder, sondern ganze Opern singen kann. Zum Ausmaß dessen nur soviel: Ich habe den Spaß an meinem Beruf (den ich aus Leidenschaft gewählt habe) lange verloren, weil man weitaus mehr zerstört/ vernichtet/ wegmacht, als man erschafft/ anpflanzt/ gestaltet. Weil die Leute größtenteils nur mit den Augen kaufen, und nicht mit dem Kopf. Der aber (nicht nur) für Gartenmaßstäbe und vor allem Gehölzpflanzung aber unabdingbar ist, wenn man den Anspruch auf lange Zeit gut bis optimal gedeihende, ansehnliche Pflanzen hat. Mit denen man auch den geringsten Pflegeaufwand hat, wenn sie durchdacht gewählt und gepflanzt wurden.

Gackerliene
19.11.2020, 08:05
mit 2 Mörtelkübeln (Erde rein) links und rechts und einer alten Holztür drüber (meinetwegen Folie gegen schnelles verrotten drauf) kann man auch einen schönen Unterschlupf bauen, das eher an den Rand des Geheges und an die Seiten noch lose schräg ein paar Zweige Astschnitt stellen. Liebt bei mir vor allem das junge Gemüse als Unterschlupf

Dann kann man so eine alte Holztür auch schräg gegen eine Aussenwand des Geheges oder des Stalles stellen, aber gucken, sie irgendwie zu befestigen, nicht dass sie mal ein Huhn erschlägt.

einfach nur in Kübel tät ich Topinambur setzen, kommt zwar erst im Frühling, gibt aber den Sommer über schönes grüne Pflanzung und im Herbste sterben die Pflanzen ab und man kann ernten... alternativ- Bambus, ist das ganze Jahr grün (gießen nicht vergessen)

Bohus-Dal
19.11.2020, 08:20
Ich habe den Spaß an meinem Beruf (den ich aus Leidenschaft gewählt habe) lange verloren, weil man weitaus mehr zerstört/ vernichtet/ wegmacht, als man erschafft/ anpflanzt/ gestaltet...

Das ist doof :( Trotzdem danke für den interessanten Einblick. Sicher kommt auch noch (vorsätzliche oder unwissende?) Fehlberatung dazu, "jaja klar wächst das bei Ihnen", nur um es zu verkaufen. Wenn es eingeht - umso besser, dann kommt der Kunde ja immer wieder. Mir ist z.B. aufgefallen, daß hier Allium kommentarlos zusammen mit Tulpenzwiebeln und so verkauft wird. Vielleicht wird nicht ausdrücklich behauptet, daß sie winterhart sind, aber zumindest wird der Eindruck vermittelt. Die meisten Sorten überleben den Winter aber nicht.

Okina75
19.11.2020, 13:37
Genau, das kommt noch dazu, diese völlige Skrupellosigkeit, um die Euros selber zu verdienen.
Bestes Beispiel einer meiner ehemaligen Chefs: Einerseits raushauend "Nur ein ummer Baum ist ein guter Baum" (und das als Baumschuler!), und säbelt andererseits jahrelang an irgendwelchen letzten Krücken rum, schneidet jährlich den Zuwachs bis auf den blanken Stamm ab, weil "An einem gefällten Baum verdient man nur einmal"... Keine Spur Anstand und Berufsethik vor den Kunden. Und genau denselben 0815- Kirschlorbeer- Thuja- Zierkirschen- Einheitskram pflanzend, wie er überall steht. Sicher, was der Kunde haben will, soll er kriegen, wenn das aber gar nicht passt, ist es meine Aufgabe als gelernter Fachmann, ihm das zu verklickern und ihn anderweitig zu versorgen. Und nicht einfach nach dem Mund reden und "Ja" und "Amen" sagen, weil der Kunde sich ja sonst einfach 'nen anderen, "unkomplizierteren" Gärtner engagieren könnte...

Man kann alles in Kübeln kultivieren, sicher. Fragt sich nur wie lange und mit welchem Erfolg. Gehölze wachsen abseits professioneller Einrichtungen nur ein, bestenfalls zwei Jahre gut in Kübeln. Man hält sie dadurch klein, sicherlich, aber das sind dann verhungerte und vermagerte Bonsais, wenn man so will. Die weder eine ökologische Funktion haben, noch eine irgendwie schützende. Es sei denn, man hat sehr große Kübel und düngt und wässert optimal. Ist aber ein erheblicher Aufwand. Und der rechte Antrieb dafür scheint mir hier ein bisschen zu fehlen, wenn man ernsthaft fragt, ob man Holunder (also 3- 6 m hoch und 3- 4 m breite Großsträucher) in 10 l- Eimern halten kann. Und sich dann noch einen Schutz für die Hühner davon erhofft...
Kleine Sämlinge für ein oder zwei Jahre, ja, das klappt. Aber keine Sträucher, die den Hühnern Schutz bieten. Darum mein Appell, sich in der Heimgegend umzusehen wie erwähnt, und sich dann mit dem auseinanderzusetzen, was man selber zu bieten hat. Und danach entscheiden, und nicht pauschal über den Daumen, denn Pflanzen/ Sträucher/ Bäume sind mehr als nur grüne Deko mit einem Verwendungszweck, sondern zu allererst Lebewesen, die genau denselben Anspruch und genau das selbe Recht wie Tiere haben, die optimalsten Verhältnisse geboten zu bekommen. Und letztlich sehen Tiere wie Pflanzen gleichermaßen erbärmlich aus, wenn sie das nicht haben. Man kann da Industriehennen ohne weiteres mit falsch gepflanzten und gepflegten Pflanzen/ Gehölzen vergleichen.
Beide können nur ihre optimale Entfaltung und erwartete Leistung erbringen, wenn sie das bekommen, was sie benötigen. Dass nur Futter, Wasser, Sitzstangen und Legenester bei Hühnern gehen, weiß man- die Hennen leben auch in der industriellen Ausnutzung ihr Leben. Wie sieht aber das Ergebnis aus, wenn man sie nach anderthalb Jahren da raus kratzt? Und das verrät, dass diese Haltung eben NICHT passt! Und exakt genau so ist das bei allem an Gehölz, was freiwachsend größer als sagen wir 1m x 1m wird. Tropische Gewächse können sich leichter an sowas anpassen, sonst gäbe es keine Zimmerpflanzen, aber genau betrachtet sind auch sie in Topfkultur immer nur ein Schatten ihres wahren Selbst. Heimische Gehölze sind da nicht so tolerant, weswegen man da subtiler vorgehen muss.

Entschuldigung für die flammende Rede, aber als Gärtner aus Leidenschaft liegt mir das sehr am Herzen, und wird allgemein viel zu wenig beachtet.
Es spricht nichts dagegen, die Sträucher frei auszupflanzen. Dann muss man eben mehr pflanzen, so dass bei jedem Zaunversetzen wieder gute Deckung vorhanden ist- optimalenfalls sollten Hühner als Bewohner des Waldrands und des lichten Unterholzes ohnehin niemals mehr als 4- 5 m zur nächsten Deckung zu überbrücken haben. Bei jeder größeren Distanz zur Deckung ist der Habicht im Vorteil, weil die Hühner langsamer in der Deckung sind, als der heran gezischt. Ist die Deckung hingegen nahe, reicht schon ein ferner Krähen-, Meisen-, Schwalben-, oder Bachstelzenalarm, und die Hühner sind lautlos wie der Blitz in der dichten (!) Deckung. Und wenn der Habicht heran ist, findet er nur noch leeres Parkett vor. Und nicht noch so eben zwei/ drei Meter rennen müssende Hühner, von denen er dann mit guter Wahrscheinlichkeit doch noch eines erwischt. Vor allem, wenn die Hühner geistig etwas unbedarfter sind oder in ihrer Not in ein Gebüsch wollen, was aber hinter dem Zaun steht. Endergebnis ist Erfolg für den Habicht, und das der zu vermeiden ist, beweist meine Truppe, bei denen ich in nun acht Jahren ungeschütztem Freilauf bestenfalls ein Habichtopfer zu beklagen habe, was aber eine sechswöchige Junghenne war. Die aber viel wahrscheinlicher vom damaligen nachbarlichen Kater erlegt und vom Habicht (ein Jungvogel) nachgenutzt wurde. Sechswöchige Zwerghenne hätte der ohne weiteres mitnehmen können, lag aber da nur rum.
Ansonsten nur zweimal den Habicht auf einer Henne gehabt, wovon eine eine braune Lohmann war (quasi serviertes Dinner für den Habicht, wenn aus üblicher Aufzucht stammend), und eine meine schwarze Bredahenne, die faktisch wie eine Krähe aussah und ohnehin zu dem Zeitpunkt etwas unfit war. Ansonsten durch auf selbstständige Lebensfähigkeit gezüchtete und selektierte Hühner keinerlei Verluste an die üblichen Hühnerräuber bei meinem Stamm. Fuchs null, Marder null, Habicht eher auch null. Sperber hat einmal ein Küken mitgenommen, sah aber wie ein Spatz aus, und die Glucke führte dann auch nicht nochmal.
Meine Hauptverluste hatte ich durch Katzen und Ratten, und ausschließlich bei Küken und Jungtieren. Niemals eine erwachsene Henne verloren. Außer einmal ganz am Anfang, 2012, als hier noch alles offene Wiese war- die Henne war frisch gekauft, Kunstbrut, am Fuß behindert, wie ich zu spät sah, und ich hatte die Stallklappe vergessen zu schließen. Sie also in aller Frühe raus, kannte sich nicht aus, konnte nicht abhauen, saß in der hohen Wiese wie auf dem Präsentierteller, und da nahm die einer mit. Fuchs wahrscheinlich, weil sie über den Zaun gehievt wurde.

Seit ich das aber bepflanzte, und alles in nun acht Jahren zu einem lockeren, aber doch genügend dichten Gehölz wurde: Keinerlei Probleme mehr! Wichtig sind gut wachsende, dichte Gebüsche, zu denen es die Hühner nie weiter als wie gesagt 4- 5 m haben. Sie müssen schneller verschwunden sein können, als der Habicht aus einer Distanz von sagen wir 300 m heran. Völlige Garantie auf Sicherheit gibt es nie, dessen bin ich mir auch bewusst, aber mit dem richtigen Auslaufmanagement kann man das Risiko auf sicher weit über 90 % minimieren. Auch bei beweglichen Zäunen.

Ich wünsche eine gute Lösung :)!