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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fütterung Angler Sattelschweine



Huhniheidi
29.07.2020, 17:05
Huhu ihr Lieben.
Gleich vorweg: sollte das Thema irgendwo besser passen, bitte verschieben 😊

Wir bekommen in drei bis vier Wochen unsere neuen Mitbewohner. Angler Sattelschweine. Mich würde interessieren, ob jemand mir Tipps bezüglich des Futters geben kann. Die Züchterin mischt selbst, das möchte ich eigentlich nicht gleich machen. Möchte ja nicht, dass Rudi und Co aufgrund meiner Unwissenheit Mangelerscheinungen bekommen.
Unsere Schweinchen werden einen ca 1000 qm großen Auslauf mit Schlafstall und ein paar Bäumen beziehen und sollen irgendwann auch geschlachtet werden. Bis dahin ist es unser Ziel, den Herrschaften ein artgerechtes und schönes Leben zu ermöglichen.

Wer sonst noch Tipps und Tricks parat hat, bitte her damit. Wir sind da noch ganz jungfräulich sozusagen 😊

Viele Grüße von Huhniheidi

Hoschi112
29.07.2020, 18:02
Ich habe zwar keine Ahnung davon. Gehe allerdings davon aus das du es nicht bei einem mal aufziehen und dann schlachten belassen möchtest.

Ich würde mich daher als als privater Experte zur Verkostung anmelden um dann zu entscheiden ob ihr mit der Ernährung und Aufzucht richtig liegt oder eben nicht.
Den das Ergebnis muss ja auch stimmen. [emoji2957]

Lg

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ptrludwig
30.07.2020, 11:37
Schweine sind Allesfresser, von daher kann man kaum etwas falsch machen. Jetzt im Sommer rohfaserarmes Grünfutter. Meine haben im Sommer immer Perserklee, Kartoffel und Schrot bekommen einschließlich aller Essenabfälle. Man sollte tierisches Futter, etwas Milch oder anderes geben. Wichtig ist, das man sie mit Futter immer kurz hält, sie sollten immer hungrig sein wenn es Futter gibt, sonst kann es passieren das man sie zu füttert, sie keinen Appetit mehr haben.

Orpington/Maran
30.07.2020, 13:08
Ich weiss nur, das Eicheln ( im Herbst) gerne von ihnen gefressen werden, und manche sogar damit werben, Eichelmast

ptrludwig
30.07.2020, 16:13
Ich weiss nur, das Eicheln ( im Herbst) gerne von ihnen gefressen werden, und manche sogar damit werben, Eichelmast

Genau, danach sind sie total verrückt.

Widdy
30.07.2020, 16:58
Huhu ihr Lieben.
Gleich vorweg: sollte das Thema irgendwo besser passen, bitte verschieben ��

Wir bekommen in drei bis vier Wochen unsere neuen Mitbewohner. Angler Sattelschweine. Mich würde interessieren, ob jemand mir Tipps bezüglich des Futters geben kann. Die Züchterin mischt selbst, das möchte ich eigentlich nicht gleich machen. Möchte ja nicht, dass Rudi und Co aufgrund meiner Unwissenheit Mangelerscheinungen bekommen.
Unsere Schweinchen werden einen ca 1000 qm großen Auslauf mit Schlafstall und ein paar Bäumen beziehen und sollen irgendwann auch geschlachtet werden. Bis dahin ist es unser Ziel, den Herrschaften ein artgerechtes und schönes Leben zu ermöglichen.

Wer sonst noch Tipps und Tricks parat hat, bitte her damit. Wir sind da noch ganz jungfräulich sozusagen ��

Viele Grüße von Huhniheidi

Wie alt dürfen denn Deine Schweinchen werden?

sil
30.07.2020, 18:01
Ich kann dir gern mal erzählen, wie wir unsere Schweine gefüttert haben, obwohl ein professioneller Schweinehalter mir erzählt hat, daß das ganz und gar falsch wäre :roll. Seine bekämen eine ganz genau berechnete Futterration und nicht soviel "Müll" ...
Geholt haben wir sie im April/Mai mit etwa 30 kg, geschlachtet wurden sie spätestens im November, da hatten sie, am Haken hängend, also ausgenommen, ein Gewicht von etwa 100 kg.
Schwerer wollte ich sie nicht haben, sobald es richtig kalt wurde, setzten sie nämlich ganz massiv Speck an. Den hat von uns keiner gerne gegessen, gewurstet haben wir nicht, da hat das gut gepasst mit dem Gewicht.
Gehalten wurden sie zu zweit in deiner 5 auf 7 Meter Box mit offener Front auf Stroh.
Wir haben immer gut Stroh eingestreut, und immer, den ganzen Sommer über, Heu angeboten, das haben sie gerne gefressen. Außerdem gab es Schnittgras, geschrotetes Getreide (meistens Weizen und Hafer) nach "Gefühl", heißt, soviel, wie sie pro Mahlzeit sauber aus dem Trog räumten. Ab und an eine paar Handvoll Mais, wenn wir im Herbst über die Maisfelder gehen durften, auch ganze Maiskolben, sämtliche Gemüseabfälle, zum Herbst hin Fallobst. Hin und wieder gab es von einem befreundeten Landwirt Molke oder Magermilch. Manchmal gabs auch ein paar Haselnusszweige, oder einen Buchenast mit viel Laub dran zur Beschäftigung
Getreide als Grundlage gabs dreimal am Tag, alles andere nach Verfügbarkeit.
Es ging nie um eine schnelle und berechenbare Gewichtszunahme, solange sie fit und gesund wirkten und wuchsen, war ich zufrieden. Das Fleisch jedenfalls hatte eine hervorragende Qualität.
Ich denke, man kann eine Wissenschaft draus machen, oder auch nicht.

Lisa R.
30.07.2020, 18:24
Unsere Schweine bekamen immer gekochte Kartoffeln. Die wurden in einem alten Waschkessel gekocht und mit dem Getreideschrot gemischt. Wir haben damals noch selbst Kartoffeln angebaut. Es gibt aber recht günstig Futterkartoffeln zu kaufen.

hein
30.07.2020, 18:24
................
Geholt haben wir sie im April/Mai mit etwa 30 kg, geschlachtet wurden sie spätestens im November, da hatten sie, am Haken hängend, also ausgenommen, ein Gewicht von etwa 100 kg.
Schwerer wollte ich sie nicht haben, sobald es richtig kalt wurde, setzten sie nämlich ganz massiv Speck an. ..........
Die Aussage ist nicht ganz richtig! Du kannst ein Schwein mehrere Jahre füttern und es wird nicht fett werden - wenn es das richtige Futter bekommt.

Unsere Schlachtschweine wurden immer mind. 15 Monate Alt. Sie wurden im Frühherbst gekauft, kamen ab Frühjahr, wenn es Gras gab auf die Wiese und wurden dann im nächsten Winter geschlachtet.

Mais würde ich überhaupt nicht füttern - macht Fett und das Fett kann dann vom Mais gelb werden. Und wenn die Schweine älter werden, denn haben die auch den Vorteil, das man schön große Stücke bekommt. Und bei guter Fütterung haben diese dann auch kein Fett oder ggf. ganz wenig Fett. Fettansatz ist eine Sache der Fütterung und keine Sache des Alters. Besonders bei Sattelschweine - die werden sehr leicht fett

Zu fressen gab es nur Getreideschrot, im Winter Heu und im Sommer Gras und dann natürlich alle Küchenabfälle. Aber selbst bei dem normalen Getreideschrot sollte man etwas vorsichtig sein - zu viel davon macht auch Fett und weniger ist oft mehr. Und dann wurde höchstens 2x am Tag gefüttert.

Wenn man denn noch will, dann man etwas Zuckerrübenschnitzel noch dazu geben.

Nachtrag - noch ein Tipppp!

Gibst Du den Schweinen Buttermilch (3 Schweine ca. 1ltr. pro Tag) denn hast du etwas ganz besonderes. Nicht nur innerlich wirkt diese Wunder auch die Haut bzw. äusserlich hast Du ein super schönes Schwein

sil
30.07.2020, 19:04
Stimmt, Kartoffeln hätte ich auch füttern sollen, Waschkessel war noch da, aber das war mir zuviel Aufwand, obwohl die Futterkartoffeln günstiger gewesen wären als das Getreide.

Hein, ich kann nur meine Erfahrung weitergeben. Wir haben immer etwa sechs Monate nach dem Einzug der Ferkel geschlachtet. Holten wir sie im April und schlachteten im Oktober, war die Fettschwarte immer so maximal 2 bis 3 cm dick. Holten wir sie im Mai und schlachteten im November, gabs auch schon mal 5 bis 6 cm Fettrand. Einmal bekamen wir die Ferkel erst im Juni, der ganze Sommer war kalt und verregnet und ab Oktober gabs Frostnächte und Schnee, Kurz vor Weihnachten hatte das dickste Schwein beinahe 10 cm Speckschwarte. Für mich hab ich da schlicht den Zusammenhang mit der zunehmenden Kälte hergestellt - aber ich war nie Experte in Schweinefragen. Gefüttert haben wir über die Jahre immer gleich, auch nicht groß mit Rassen experimentiert. Ganz normale rosa Schweinchen halt. Einmal eine Pietrain Kreuzung, einmal eine Duroc-Kreuzung dabei. Nach sechs Monaten konnte man allein vom Schlachtzeitpunkt her schon voraussagen, ob sie viel oder wenig Speck angesetzt hatten.

Huhniheidi
30.07.2020, 20:29
Vielen Dank für eure Anregungen. Unsere Schweinchen sollen erst im nächsten Herbst geschlachtet werden.
Eicheln, Kartoffeln sowie Fallobst und Heu sollen sie bekommen. Davon haben wir reichlich und alles ungespritzt. Würden sie Kastanien auch fressen? Silage soll wohl auch möglich sein.
Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf das Fleisch und die Wurst. Und Abnehmer haben wir auch schon reichlich. Uns geht es in erster Linie um die artgerechte Haltung und das die Tiere bis zum letzten Moment ein schönes Leben hatten. Auch aus diesem Grunde haben wir uns damals für eigene Hühner entschieden. Wir wollen von der konventionellen Haltung weg. Klein aber fein sozusagen. Wenn ihr mögt, stelle ich dann auch gerne Bilder von der Bande hier ein. Ihr braucht ja ein bisschen was zu gucken 😊

Orpington/Maran
30.07.2020, 20:50
Lies mal hier nach, sehr interessanter Artikel über Schweine und Eicheln !
https://www.landtreff.de/wer-hat-erfahrung-mit-futtern-von-eicheln-und-kastanien-t16687.html

ptrludwig
30.07.2020, 22:10
Vielen Dank für eure Anregungen. Unsere Schweinchen sollen erst im nächsten Herbst geschlachtet werden.
Eicheln, Kartoffeln sowie Fallobst und Heu sollen sie bekommen. Davon haben wir reichlich und alles ungespritzt. Würden sie Kastanien auch fressen? Silage soll wohl auch möglich sein.
Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf das Fleisch und die Wurst. Und Abnehmer haben wir auch schon reichlich. Uns geht es in erster Linie um die artgerechte Haltung und das die Tiere bis zum letzten Moment ein schönes Leben hatten. Auch aus diesem Grunde haben wir uns damals für eigene Hühner entschieden. Wir wollen von der konventionellen Haltung weg. Klein aber fein sozusagen. Wenn ihr mögt, stelle ich dann auch gerne Bilder von der Bande hier ein. Ihr braucht ja ein bisschen was zu gucken ��

Kastanien heißen auch Rosskastanien, weil Pferde die einzigen Tiere waren die sie gefressen haben.

hein
31.07.2020, 05:06
Kastanien heißen auch Rosskastanien, weil Pferde die einzigen Tiere waren die sie gefressen haben.
Fast richtig! ;)

richtig Ross bedeutet Pferd.

Nur Früher wurden die Rosskastanien als Hustenmedizin an Pferde verfüttert und die Blattnarben an den Zweigen haben die Form von Hufeisen.

Auf Englisch heißt die Rosskastanie übrigens Horse Chestnut.


Nachtrag!
Übrigens Kastanien werden nicht nur von Pferde gefressen! U. a. Wiesente, Damwild und Rotwild freuen sich auch über Kastanien.

Okina75
01.08.2020, 01:39
Wenn es ausschließlich an der Fütterung liegt, frage ich mich gerade, warum dann heute keine alten Schweinerassen alter deutscher Prägung mehr in der konventionellen Massentierhaltung verwendet werden :grueb?
Wäre doch ein Kunstgriff, die einfach so zu füttern wie die heutigen Mastschweinderl, und auf entsprechende Mastleistung (damit sie mit den heutigen Turboschweinen mithalten können), würden die sich doch sicher schnell züchten lassen. Effizient wie die Industrie ist...
Ist es dann auch allein eine Frage des Futters, dass Hängebauchschweine grundsätzlich so elend fett werden? Kriegt man die gertenschlank, nur mit etwas Wams- Ansatz, wenn man sie entsprechend füttert? Und wäre das so einfach, dann bräuchte man die alten Schweinerassen doch gar nicht mehr, wenn man wirklich leckeres Fleisch will, welches ja vorgeblich nur durch das Fett dabei so richtig gut wird. Dann müsste man die heutigen Gebrauchsschweine einfach anders füttern, und dann würden die ja fetter und damit leckerer werden. Wenn das allein an der Fütterung liegt. Oder?

Rohana
01.08.2020, 07:39
Es liegt halt nicht alleine an der Fütterung. Die Rasse hat da viel mitzureden. Fettansatz war mal sehr wichtig bzw. begehrt am Schwein, weshalb mir das Ziel mageres Fleisch bei einer alten Rasse etwas widersinnig erscheint...

hein
01.08.2020, 10:02
Wenn es ausschließlich an der Fütterung liegt, frage ich mich gerade, warum dann heute keine alten Schweinerassen alter deutscher Prägung mehr in der konventionellen Massentierhaltung verwendet werden :grueb?.............
Weil Heute ein Schwein schnell wachsen muss (weil Billigproduktion) und in dem Fall bekommen sie auch dementsprechendes gehaltvolles Futter - welches dann für die alten Rassen sehr schnell zu Verfettungen führt und bei den "modernen" es zu einem schnellen Wachstum führt und erst wenn diese voll ausgewachsen sind, denn verfetten auch diese "modernen". Aber so weit kommt es in der Regel nicht und sie werden schon frühzeitig geschlachtet.

Bei den Ebern, die zur Zucht am Leben bleiben, muss eben auch bei den heutigen schnellwachsenden Schweinen frühzeitig das Futter angepasst werden sonst verfetten auch diese sehr schnell. Nur mal zur Info, ein Zuchteber bekommt in der Regel ca. nur die Hälfte an Futter wie ein Mastschwein, welches zur Schlachtung sehr schnell wachsen muss. Und der kleine Privatzüchter der füttert auch diese Eber mit sehr viel Grünzeugs usw. - eben auch wegen der Verfettungsgefahr.

hein
01.08.2020, 10:24
Es liegt halt nicht alleine an der Fütterung. Die Rasse hat da viel mitzureden. Fettansatz war mal sehr wichtig bzw. begehrt am Schwein, weshalb mir das Ziel mageres Fleisch bei einer alten Rasse etwas widersinnig erscheint...
Das ist sicherlich auch richtig! Nur auch diese - sind eben mit der richtigen Fütterungsmethode dann auch wesentlich schlanker zu halten. Unser Nachbar, hatte vor einigen Jahren auch ein paar Sattelschweine -super gefüttert und hatten dann kaum Fett nur schönes durchwachsenes Fleisch, welches nur mit ein wenig Fett durchzogen war. Klaro hatte es auch eine etwas stärkere Schwarte wie die heutigen Neuzüchtungen! Hätte unser Nachbar aber gemästet, denn wäre die Speckschicht sicherlich über 10cm dick gewesen.

230804
Hier ein Stück vom gemästete Sattelschwein


230805
und hier eins vom "normal" gefütterten

Huhniheidi
27.10.2020, 22:16
Oh man. Die Zeit rennt einfach zu schnell... Ich wollte doch Bilder rein stellen.
Den Schweinen geht es wirklich gut würde ich sagen. Sie genießen ihr Leben und sind schon ordentlich gewachsen. Bezüglich der Eingangsfrage kann ich euch zur Fütterung mittlerweile folgendes sagen: die Schweine bekommen als "Grundnahrungsmittel" Gerstenschrot, Maisbruch und Mineralien sowie genfreies Soja. Ursprünglich war da eigentlich Ackerbohne geplant, aber es war mir echt zu schwierig... 🤔
Nun ja, dazu gibt es gaaaanz viel Gras und Silage und eimerweise Eicheln. Wir haben ein paar Orte weiter jemanden gefunden, der sie uns auf dem eigenen Grundstück zusammenschaufelt und wir holen sie dann wöchentlich mit Maurerkübeln ab. Er freut sich dass sie weg sind und unsere Schweinchen freuen sich über die "Schweineschokolade"... Dazu kommt noch Kürbis und jede Menge Äpfel und trockene Brötchen...
Als unser Apfelsaft gepresst wurde gab es den Trester...

Fotos folgen in den nächsten Tagen... Versprochen 😂

Blindenhuhn
27.10.2020, 22:23
Oh, ja, Bilder bitte! Ich mag Schweine so gerne. Sind deine schwarz/weiß oder braun/weiß?

Huhniheidi
27.10.2020, 22:29
Schwarz mit weiß/rosa... Die anhänglichste Sau heißt Rosalie weil sie einen zu hohen Rosaanteil hat.. Eigentlich schade, weil man zu ihr natürlich eine Beziehung hat, sie aber für die Zucht nicht geeignet wäre... Rudi ist der unkastrierte Eber und ein Prachtexemplar wenn ich das so sagen darf. Von der Färbung super und ein ganz tolles Tier. Heute hat er entdeckt, dass Kraulen hinter den Ohren echt super ist 😊 Er soll auch zur Zucht eingesetzt werden und seinen schönen Sattel hoffentlich weitervererben. Es geht ja auch um den Erhalt der äußerlichen Erscheinung.

Huhniheidi
27.10.2020, 22:31
Oh, ja, Bilder bitte! Ich mag Schweine so gerne. Sind deine schwarz/weiß oder braun/weiß?

Guck dir mal die rotbunten Husumer an... Die sind auch traumhaft.

Blindenhuhn
27.10.2020, 22:33
Nein,nein, ich habe keinen Platz, es geht nicht, ich will keine Schweine, keine Schweine, oooooommmmmm.:laugh
Ich freu mich schon auf Bilders von deinen Prachtstücken.:)

Huhniheidi
27.10.2020, 22:44
Aber die sind wirklich toll. Und man freut sich wirklich, wenn man sie beim Wühlen beobachten kann und sofort bedauert man jedes der Millionen Schweine in den Mastställen. Ich esse eigentlich gerne Wurst und Fleisch, aber mit dem Gewissen kann man es nicht vereinbaren. Dann lieber glückliche Schweine. Von der Züchterin haben wir ein Wurstpaket bekommen. Es war und ist super lecker und ich weiß, dass die Tiere ein schönes Leben hatten.
Und Schweine beobachten ist auch gesund für die Seele. Es ist wie bei Hühnern, nur größer 😂 wir haben tatsächlich mittlerweile eine Bank beim Auslauf stehen, damit man in Ruhe dort sitzen kann und unsere Mitarbeiter sitzen nach getaner Arbeit gerne nochmal mit meinem Mann dort für die Feierabendzigarette...

Blindenhuhn
27.10.2020, 22:56
Das glaub ich dir auf's Wort! Wenn es nach meinen Wunschvorstellungen ginge, hätte ich neben dem Federvieh und Hund noch Esel, Alpakas, Schweine, Gänse usw. :roll

Huhniheidi
27.10.2020, 23:03
Mein Mann hätte gerne noch lowline Angus. Und Coburger Fuchsschafe waren mein Traum.. Aber zeittechnisch sind wir derzeit mit der Selbständigkeit meines Mannes, zwei kleinen Kindern, ner Menge Hühnern, den Schweinen, Meerschweinchen und dem Hund am Maximum angekommen. Der Platz wäre bei uns nicht das Problem... Es hapert an der Zeit 😕

Bohus-Dal
28.10.2020, 08:53
Den Thread kannte ich noch gar nicht. Kennst Du das Schweineforum (http://www.schweinefreunde.de/forum/wbb2/jgs_portal.php?sid=)? Da kannst Du auch Fragen stellen, falls Du noch welche hast, die waren da eigentlich immer ganz hilfsbereit, als ich noch Schweine hatte.

Huhniheidi
28.10.2020, 13:27
Hier unsere Rosalie

233354

Huhniheidi
28.10.2020, 13:29
233355

und Rudi

Huhniheidi
28.10.2020, 13:31
233356

Da waren sie noch etwas kleiner... Mittlerweile sind sie ordentlich gewachsen...

q Bohus-Dal: Da werde ich mich definitiv mal umsehen. Danke für die Info :)

Blindenhuhn
28.10.2020, 14:44
Sind die niedlich!:love Die wollt ihr wirklich irgendwann essen? Danke für die Bilder.

Okina75
28.10.2020, 17:35
Na sicher, denn ohne Gegessenwerden würde es die schon lange nicht mehr geben ;).

By the Way: Ich würde Rosalie nicht abschreiben als Zuchtsau. Mir kommen viele Würfe aus ideal gezeichneten Sattelschweinen (egal welcher) großenteils ziemlich schwarz daher. Eventuell sollte man es daher auch bei denen mal versuchen wie bei der Scheckenzucht bei den Kaninchen. Wo die idealtypischsten Tiere nicht per se auch die besten Zuchttiere sind, sondern stark über- und unterzeichnete (also sehr helle und sehr dunkle) miteinander die mengenmäßig idealtypischste Nachzucht ergeben. Auf einen Probewurf würde ich es da ankommen lassen, wenn Platz vorhanden ist :).

Blindenhuhn
28.10.2020, 17:58
Das weiß ich doch! Für mich macht es halt einen Unterschied, wenn man das Tierchen von klein auf "persönlich" kennt, immer um sich hat, man mit ihnen "Gassigehen" kann und sieht, wie gelehrig Schweine sind oder wenn sie irgendwo bei einem Bauern im Dorf auf der Wiese laufen, wo sie es bestimmt auch nicht schlecht haben.

Okina75
28.10.2020, 18:11
Ja, eigentlich dürfte man gar keine Schweine essen- viel zu schlau, sozial, gelehrig und seelenvoll. Denn leider fehlt den identitätslosen Schweinen beim Bauer einzig die Gelegenheit, grundsätzlich sind die haargenau so. Ist faktisch eigentlich Hochverrat, 'nen Schwein zu essen, aber keinen Hund. Vergleichsweise, da sich beide nix nehmen :(. Aber das ist wieder eine dieser Janusköpfigkeiten des Alltags- irgendwie muss man da den Mittelweg finden.

Huhniheidi
28.10.2020, 20:07
Bezüglich der zuchttauglichkeit von Rosalie haben wir ja zum Glück noch etwas Zeit zum Überlegen. Wir müssten ja auch einen entsprechenden Eber dann suchen...
Und ja, irgendwie sollen sie irgendwann in die Wurst usw. Mir graust es definitiv davor und ich werde beim letzten Gang nicht dabei sein. Das darf mein Mann übernehmen. Ich könnte es nicht. Der Schlachter ist zum Glück hier aus dem Ort. Man kennt sich persönlich und die Schweinchen werden wenig Stress haben. Und Rudi darf ja bleiben. Bei ihm gönne ich mir auch etwas mehr Nähe. Da wird schon mal länger gekrault und er bekommt gerne mal ein kleinen Leckerchen zugesteckt.

@ okina: ja, eigentlich darf man wirklich keine Wurst usw essen, wenn man nicht weiß, wo die Tiere herkommen. Unser junior wollte letztens bei der Hunderunde ein paar Orte entfernt unbedingt durch die Scheibe eines Schweinestalls gucken. Acht Schweine auf ein paar Quadratmetern ohne irgendeine Art der Beschäftigung. Was für ein sch... Leben. Und zum Ende noch Stress und Qual... Unsere Schweine haben echt Glück gehabt. Das darf ich so sagen, denke ich...

Bohus-Dal
29.10.2020, 08:42
Das sind ja hübsche Schweine!


Ist faktisch eigentlich Hochverrat, 'nen Schwein zu essen, aber keinen Hund. Vergleichsweise, da sich beide nix nehmen :(. Aber das ist wieder eine dieser Janusköpfigkeiten des Alltags- irgendwie muss man da den Mittelweg finden.

Ich habe vor über 30 Jahren aufgehört, Fleisch zu essen, weil ich mit diesem Mangel an Logik nicht klarkam. Bei mir waren es allerdings Pferde/Kühe, aber kommt ja aufs selbe raus. Ich finde es ok, wenn andere Pferde essen, aber selber könnte ich das nicht. Warum also aß ich Kühe? Darauf gab es keine Antwort, also hörte ich auf damit. Und manchmal habe ich schlechtes Gewissen, weil ich keine glücklichen Kühe esse, die wertvolle Weiden für die Vögel, Blumen und Insekten offenhalten. Irgendjemand muß die ja essen, sonst lohnt sich das nicht für die Bauern.

Diesen neuen vegetarischen Trend finde ich ziemlich heuchlerisch. Böse böse Kühe sind alleine am Klimawandel schuld, und alle, die Fleisch essen, sind schlechte Menschen und sollten sich schämen. :wacko Vielleicht bin ich ein komischer Vegetarier, aber ich habe überhaupt nichts gegen Fleischkonsum - wenn es den Tieren gutgeht (und man dafür nicht Regenwald rodet usw.). Wie soll man denn sonst alle Nutztierrrassen erhalten? Wenn jemand sich Schweine anschafft, ihnen ein gutes Leben bietet und sie dann streßfrei schlachtet und aufißt, ist das doch toll! Bewundernswert und konsequent. Gerade daß man sich Gedanken macht, es traurig findet, zu schlachten und man nicht einfach gleichgültig ist, zeigt doch, daß man ein guter Halter ist.

Etwas völlig Absurdes passierte, als mein eines Minischwein starb. Das übriggebliebene war auch schon alt und nicht mehr fit, und nach viel Hin-und-herüberlegen entschloß ich mich dazu, das arme vereinsamte Schwein gehen zu lassen. Ein Bekannter, der Jäger ist, kam und erschoß sie. Kein Transport, keine Angst, kein Streß. Traurig, aber vertretbar. Kadaver in den Wald legen für die wilden Tiere ist verboten. Trichinuntersuchung hätte ich bezahlen dürfen, damit hätte man dann wohl eine Ausnahme beantragen können. Niemand wollte das Fleisch, weil der Preis der Trichinuntersuchung den Wert des Fleisches überstieg. Nicht mal als Hundefutter fand ich Interessenten. Im Garten verbuddeln ging auch nicht (Brunnen). Ein Nachbar, der auch ein bißchen Wald besitzt, erlaubte mir dann sie dort zu begraben, so war alles korrekt und legal, und die Mäusebussarde, Kolkraben und Seeadler hatten Pech gehabt. Ich komm da nicht drüber weg, es gibt Leute, die hungern, und ich begrabe einen ganzen Berg Fleisch im Wald :(

melachi
29.10.2020, 15:50
Ein Nachbar, der auch ein bißchen Wald besitzt, erlaubte mir dann sie dort zu begraben, so war alles korrekt und legal, und die Mäusebussarde, Kolkraben und Seeadler hatten Pech gehabt. Ich komm da nicht drüber weg, es gibt Leute, die hungern, und ich begrabe einen ganzen Berg Fleisch im Wald :(

Gräme dich nicht, denn nichts davon ging dem Kreislauf verloren. Sicher ist es für uns befriedigender, wenn wir mit dem Fleisch anderen Menschen helfen, oder wenigstens Vögeln oder Fuchs und co. Aber im Boden haben sich zahlreiche andere darum gekümmert, und dein Schwein wird in zahlreicher Form wieder zum Leben erwachen und auch wieder Nahrung für die Menschen sein. Sei es, weil ein Elch am gut gedüngten Jungbaum frisst, oder deine Hühner einen Käfer fressen, der dort geboren wurde.

Bohus-Dal
29.10.2020, 16:07
Du hast recht, damit versuche ich mich auch immer zu trösten. Vergraben ist so "weg" irgendwie, auch wenn man um die Existenz von Würmern usw. weiß. Adler füttern kommt einem direkter vor.