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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum schaffen bei mir einige Küken den Schlupf nicht?



Barbara2311
23.07.2020, 00:22
Hallo ihr Lieben,
Zu allererst Mal, ich bin in Punkto Hühner noch ein Frischling.
Ich habe nun meinen 3.Brutlauf fast beendet, heute um ca 21 Uhr startete Bruttag 22.

Es lief diesmal ganz gut im Vergleich zu den 2 vorigen Bruten. (Temperatur des Motorbrüters passte laut Anzeige mit den tatsächlichen Temperaturen nicht zusammen, tatsächliche Temperatur ca 1 Grad weniger, Ergebnis 7 von 39 verblieben, 2. Brut habe die Temperatur erhöht, anscheinend noch ein wenig zu niedrig, Schlupf begann an Bruttag 22, Ergebnis 8 von 32).

Dieses Mal schlüpfte das erste an Bruttag 20 + ca 20 oder 22 Stunden, Tag 21 + 3 Stunden waren bereits 4 geschlüpft, über Nacht bis Mittag waren es schon 7, heute um ca 16 Uhr, d.h. ca 5 vor Bruttag 22 waren es 12 Küken von 21 Eiern (wobei ich nicht ausschließen kann das hiervon noch 1 bis 3 unbefruchtet oder abgestorben sind, da ich beim Schieren nichts genaues erkennen konnte - Marans). Es waren noch ca 5 Eier angepickt, 2 davon mit schon ziemlich großem Loch, bei 2 kein Schnnabel sichtbar und das Gefieder schon etwas flauschig, bei einem anderen merkte ich, dass der Schnabel sich nicht mehr bewegt, habe diese 3 Eier herausgenommen als ich 5 trockene Küken umsetzte und Eischalen entfernte. Diese 3 hsbe ich vorsichtig geöffnet, sie waren bereits tot. 2 weitere sind auch schon einige Stunden angepickt, das Loch ist ü 1 cm groß, an der Öffnung wirken sie schon leicht abgetrocknet, die Schnabel ist zu sehen. Luftfeuchtigkeit laut Apparat aktuell 74- 75%.

Ich weiß viel Text, wollte die Situation aber recht genau beschreiben.
Woran kann es liegen, dass sie den Schlupf dann nicht schaffen? Kann es daran liegen, dass die geschlüpften Küken die Eier herumwirbeln und die angepickten dadurch behindert werden wenn zb dann die Öffnung nach untem zum Gitter und Wasser liegt? Habt ihr Tipps? Was kann ich tun?

Ich bedanke mich schon jetzt

mistkratzerli
23.07.2020, 01:05
Erstmal willkommen im Forum!

Was Du schildert kann mit ganz vielen Faktoren zusammenhängen. Gib uns doch noch ein paar zusätzliche Informationen.

Brütest Du von eigenen Hühnern Eier, oder Versandeier?

Mit welchem Brutapparat brütest Du? Mit welchen Einstellungen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit?

Wie oft hast Du geschiert, resp. den Brüter geöffnet?

Das Herumkullern beim Schlupf sollte den Küken im Ei nichts machen. Um das Fussballspielen zu verhindern, kann man den Raum verdunkeln, oder den Brüter.



Gesendet von meinem X20 PRO mit Tapatalk

Barbara2311
23.07.2020, 01:35
Vielen Dank!

Brutapparat: Inkubator HT-48 von Rund-ums-Ei

Es waren 20 Versandeier und 20 von einem Bekannten aus meiner Nähe, von 20 Stück Versandeiern:, 1 hatte als ich es erhielt einen Sprung, habe ich aussortiert, am Tag 7 beim Schieren 4 oder 5 unbefruchtete aussortiert, weiters würde etliche von meinem Bekannten aussortiert (Hahn ca 3 Jahre alt), da sie unbefruchtet waren, so verblieben 21 Eier von 39 eingelegten.
Ca 53-55% Luftfeuchtigkeit und Temparatur 37,7/37,8, erste Mal geöffnet Tag 4 zum Wender anstecken, dann ein paar Eier schieren Tag 7, dann Tag 9 die nächsten und aussortieren, Tag 14 oder 15 hab ich die restlichen geschiert und aussortiert, Mitte Tag 19 geöffnet und die Eier aus dem Wender, Wasser aufgefüllt, Temp. Hab ich um 0.1/0.2 ab Tag 19 1/2 gesenkt, Luftfeuchte ca 72-73%, mehr erreiche ich trotz vollen Wasser und Schwämmen nicht.


Ja wegen dem verdunkeln:bin leider neugierig wenn es losgeht und leuchte dann mal rein um zu sehen ob was geschlüpft ist oder neue Eier angepickt sind

Hoffe die Information sind ausreichend:-)
Sonst ergänze ich gerne

Liebe Grüße

mistkratzerli
23.07.2020, 09:35
Vielen Dank!

Brutapparat: Inkubator HT-48 von Rund-ums-Ei

Es waren 20 Versandeier und 20 von einem Bekannten aus meiner Nähe, von 20 Stück Versandeiern:, 1 hatte als ich es erhielt einen Sprung, habe ich aussortiert, am Tag 7 beim Schieren 4 oder 5 unbefruchtete aussortiert, weiters würde etliche von meinem Bekannten aussortiert (Hahn ca 3 Jahre alt), da sie unbefruchtet waren, so verblieben 21 Eier von 39 eingelegten.
Ca 53-55% Luftfeuchtigkeit und Temparatur 37,7/37,8, erste Mal geöffnet Tag 4 zum Wender anstecken, dann ein paar Eier schieren Tag 7, dann Tag 9 die nächsten und aussortieren, Tag 14 oder 15 hab ich die restlichen geschiert und aussortiert, Mitte Tag 19 geöffnet und die Eier aus dem Wender, Wasser aufgefüllt, Temp. Hab ich um 0.1/0.2 ab Tag 19 1/2 gesenkt, Luftfeuchte ca 72-73%, mehr erreiche ich trotz vollen Wasser und Schwämmen nicht.


Ja wegen dem verdunkeln:bin leider neugierig wenn es losgeht und leuchte dann mal rein um zu sehen ob was geschlüpft ist oder neue Eier angepickt sind

Hoffe die Information sind ausreichend:-)
Sonst ergänze ich gerne

Liebe Grüße

Ich habe mir den Brüter mal angeschaut. Das Problem bei diesen "Kisten" ist - ich habe damit auch mal meine Erfahrungen sammeln müssen - dass die die Temperatur ganz schlecht halten. Wichtig ist, dass während der Brutzeit der Styropor drumrum ist. Die Temperatur muss unbedingt mit einem geeichten Thermometer überprüft werden.

Was mir bei deiner Beschreibung auffällt, ist, dass Du den Brüter sechsmal zum Schieren geöffnet hast. Das ist viel zu oft. Es reicht eigentlich einmal zu schieren, z.B. an Tag acht, dann sehen auch Anfänger, ob sich in den Eiern etwas entwickelt hat. Viele halten es aber nicht aus und schieren zweimal vor dem Umlegen. Das ist auch noch ok. Dieser Brüter braucht jeweils eine Weile, bis sich Temperatur und LF nach dem Öffnen wieder eingependelt haben. Jede Temperaturschwankung während der Brut kann die Embryonen beschädigen. Deshalb: Finger weg vom Brüter!

Die Luftfeuchtigkeit am Ende der Brutzeit von 70+ reicht vollkommen. Die Küken entwickeln beim Schlupf zusätzliche LF. Während des Schlupfs gilt ebenfalls: FINGER WEG VOM BRÜTER, NICHT ÖFFNEN! Besonders in der Schlupfphase ist es noch viel wichtiger, das Brutklima nicht zu stören. So ein Schlupf kann schon mal 24+ Stunden vom Anpicken bis das Küken geschlüpft ist, dauern. Auch 48 Stunden sind möglich. Die Küken ernähren sich noch 48 Stunden nach dem Schlupf von ihrem Dottersack, da passiert also nichts, wenn sie noch im Brüter verbleiben. Sie sollten auch erst herausgeholt werden, wenn sie fertig "gefönt" sind und munter durch den Brüter hüpfen.

Bei Versandeiern hat man meistens eine Verlustrate durch Transport, Zustand und Fütterung der Elterntiere usw. Je später man im Jahr brütet, desto eher besteht die Möglichkeit, dass nicht mehr so viele Eier befruchtet sind. Weil Die Brutsaison eigentlich zu Ende ist. Man kann natürlich immer noch brüten, aber man muss dann auch auf schlechtere Schlupfergebnisse/Befruchtungsrate gefasst sein.

Das waren jetzt einfach mal ein paar Gedanken, ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen. Bei Fragen, nicht zögern, diese zu stellen. Es werden sicher noch andere Antworten, die noch weitere Punkte beitragen können.

Barbara2311
23.07.2020, 23:45
Styrobor hab ich rundherum gelassen.
Hab auch extra immer nur ein paar Eier geschiert, damit das Gerät nicht lange offen ist und die Temp. Nicht so sinkt. Also eigentlich könnte ich sonst auch alle Schieren wenn ich sie am T 19 vom Wender nehme?

Hab natürlich wegen Temperaturkontrolle auch manchmal ganz kurz aufgemacht, weil ich mit Thermometer die Eier gemessen habe, nachdem ich bei den beiden vorigen Bruten zu niedrige Temperaturen hatte. Im Großen und Ganzen lief es im Vergleich recht gut, leider diesmal viele unbefruchtete Eier.
Ok also lieber im Frühjahr brüten wegen der unbefruchteten Rate?

Und wegen der Temperatur vom kurzen Öffnen kann das Sterben beim Schlupf verursachen? Dachte sie würden durch wenn gravierende Temparaturfehler auftreten schon früher Absterben, nicht nachdem sie sogar die Eierer aufgepickt haben.
Soll ich die Temperatur also nicht kontrollieren und mich auf den letzten Wert laut meiner Messung verlassen und den Brüter nur zum Anstecken vom Wender T 4 öffnen und dann T19, und sonst immer zu lassen?

.
Status: es wurden letztendlich 13 gesunde Küken, im Brüter verblieben 4 unangepickte eier, davon 2 unbefruchtet, eines frühe bis mittlere Entwicklung abgestorben, das andere ganz Früh mit Blutrand.

mistkratzerli
24.07.2020, 08:45
Ja, du kannst alle schieren. Allenfalls ab Tag 8 und dann wieder oder überhaupt nur an Tag 19, beim Umlegen. Das reicht vollkommen.

Und ja, halte den Brüter geschlossen. Zur Überprüfung der Temperatur legst Du ein geeichtes Thermometer mit in den Brüter, dann kannst Du von aussen gucken, ob die Temperatur stimmt. Ich habe z.B. ein Thermometer aus dem Reptilienhandel (Trixie 76114 Digital-Thermo-/Hygrometer, fernfühlend, 6 × 6 cm), da hänge ich einfach eine Sonde mittels eines dünnen Kabels in den Brutraum, das funktioniert wunderbar. Es misst auch die Luftfeuchtigkeit.

Gratuliere zu den 13 Küken, viel Erfolg bei der Aufzucht!

sil
24.07.2020, 11:00
Schau mal hier, Beitrag 8 gibt eine gute Zusammenfassung: https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/75294-warum-sterben-vollentwickelte-K%C3%BCken-kurz-vor-dem-Schlupf

Barbara2311
24.07.2020, 23:38
Vielen Dank!
Den Beitrag hatte ich auch schon gelesen.
Betreffend Brüter geschlossen halten, dachte es ist nicht schlimm wenn die Temp. mal sinkt,habe ich in anderen Beiträgen gelesen, da die Glucke auch ihr Nest verlässt.

Ok werde noch zusätzlich einen Hygrometer besorgen.
Wie warm soll die Luft dann sein? 37.8?
Denke Temperatur hat gut gepasst, erste Küken ca 2 bis 3 h vor Start T21 und das letzte 5 h nach Ende T21.

Ich begreife halt nicht ganz, dass dieses Öffnen genau das Schlupfproblem verursachen soll - und zu Imfos aus dem anderen Beitrag, ob es Probleme bei den Elterntiere, Fehlfütterung durch Züchter/Halter gibt, kann ich nicht ausschließen oder bestätigen.
Ber ich werde eure Tipps umsetzen und hoffe auf eine bessere Schlüpfquote :-)

Dorintia
25.07.2020, 08:59
Genau wissen woran es lag wirst du nie.
Aber man kann und sollte dann eben ein paar mögliche Fehlerquellen ausschließen.
Ich schiere auch öfter als an Tag 8 und 19 (der wäre mir auch schon fast ein bissl spät, gab hier auch schon eilige Küken) und lege dabei die Eier um, trotz Luftumwälzung mittels Lüfterrad.
Ab dem letzen Schieren und Wendefunktion aus, sorge ich noch für mehr Feuchtigkeit (durch bissl tricksen) und dann bleibt der Brüter zu.

Jussi
25.07.2020, 10:24
Nur ganz kurz auf die Schnelle. Es ist mittlerweile bekannt, dass (auch bei Motorbrütern) tägliches Lüften von ca. 10 Minuten die Schlupfquoten erhöht. Eine Henne steht ja schließlich auch jeden Tag mal auf ;). Bei den Billigbrütern kann ich mir höchstens vorstellen, dass sie grundsätzlich keine konstante Temperatur halten, d.h. Immer mal wieder zu hoch regeln und dann abfallen lassen.

mistkratzerli
25.07.2020, 12:41
Es ist mittlerweile bekannt, dass (auch bei Motorbrütern) tägliches Lüften von ca. 10 Minuten die Schlupfquoten erhöht.

Liebe Jussi

Könntest Du uns die Quelle für diese Erkenntnis verraten?

Danke und Grüsse

Gesendet von meinem X20 PRO mit Tapatalk

Jussi
25.07.2020, 14:21
Hallo mistkratzerli, ich kann auf der nächsten Jahreshauptversammlung vom Sonderverein nochmal nachfragen. Ich weiß zumindest noch, dass es dort vor ca. zwei Jahren einer von zwei namhaften Züchtern so gesagt und sich auch worauf bezogen hatte. Das finde ich schon nochmal heraus, sobald ich die Herren wieder sehe.

mistkratzerli
25.07.2020, 14:47
Huhu Jussi! Das wäre wirklich interessant, weil hier im Forum der Tenor herrscht, dass dem eben genau nicht so ist und auch die Erfahrungsberichte nicht für ein generelles Lüften sprechen. Deshalb rate ich generell, sich möglichst an die Bedienungsanleitung des Herstellers des Brüters zu halten. Diese Firmen haben die Brüter konstruiert, produziert, getestet und dann verkauft, damit möglichst viele Küks schlüpfen (Das gilt vielleicht nicht für alle billig produzierten Chinabrüter, aber ich will den Chinesen nichts generell unterstellen). Also frag die Herren ruhig nochmals.

Liebe Grüsse

melachi
25.07.2020, 17:41
also bei meinem Bruja Flächenbrüter stehts in der Anleitung, das man durchaus täglich die Eier mal etwas abkühlen lassen soll. Das Küken braucht Sauerstoff, und beim Abkühlen des Eis verringert sich halt das Volumen des flüssigen Inhalts etwas, worauf sich die Luftblase etwas vergrößert und dabei frische Luft von außen einsaugt. Man erreicht so einen besseren Luftaustausch in der Luftblase. Das geschieht auch, wenn die Glucke vom Nest geht.

Vorraussetzung ist ein Brüter, der sauber und ordentlich die Temperatur regelt, und nicht anschließend stundenlang Zirkus macht, bis die Temperatur hoffentlich halbwegs wieder stimmt, und beim Hochheizen auch noch übersteuert und die Eier mal kurz weichkocht.

Bei Brütern wird immer über Temperatur und Feuchtigkeit diskutiert, aber nie über den Luftaustausch. Dabei ist die Sauerstoffzufuhr für die Küken genauso existentiell, und ich möchte nicht wissen, wie oft tatsächlich ein Sauerstoffmangel für schlechte Schlupfquoten verantwortlich ist. Besonders die kleinen Brüter mit wenig Luftraum halte ich für gefährdet, denn wer weiß schon, ob gerade die Billigprodukte genügend Außenluft aufnehmen. Wenn die Brüter dann auch noch eingepackt werden, weil sie ohne zusätzliche Isolierung die Temperatur gar nicht halten, und man hat nicht geprüft, wo eigentlich die Frischluft für den Brüter herkommt, kann es schnell fatal werden. Auch bei Flächenbrütern, die die Luft ja nur passiv austauschen können, muß man sehr aufpassen, die Luftlöcher nicht abzudecken oder sie zu verstopfen, indem man dort allerlei Meßfühler und Thermometer reinsteckt.