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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohin mit den Stromlitzen?



Hasgel
09.06.2020, 17:53
Hallo zusammen,
Ich lese hier schon ziemlich lange mit und das hat bisher auch völlig gereicht um meine großen und kleinen Probleme zu lösen. Aber nun...
Unser Auslauf ist ca. 25x50m groß und von einem Forstzaun 1,80m hoch umgeben. Damit Küken nicht raus und Fuchs nicht rein kommen, wurde unten rum noch kleinmaschiges Drahtgeflecht angebracht. Jedoch ist an einer Stelle eine Senke im Gelände, die der Fuchs prompt gefunden hat und sich ein Loch von 15cm Durchmesser in dieses Geflecht gebissen hat. Somit nun der letzte Versuch: Strom
Nun war der Plan:
1. Draht 10cm über dem Boden
2. Draht 20cm über dem ersten Draht
3. und letzter Draht Oberkante des Zaunes, also bei 1,80m
Weil sich der Fuchs aber durch ein 15cm großes Loch quetschen kann, frag ich mich, ob ich den dritten Draht nicht tiefer setzen muss, da die Maschen bei 80cm Höhe 15x 10cm und ab 1,10m 15x15cm groß sind.

Gast c
09.06.2020, 19:11
Wenn ich dich recht verstanden habe, dann soll der Fuchs einen Draht des Wildschutzzaunes oder Forstzaun, wie du ihn nennst, durchgebissen haben. Meinst du einen solchen Zaun wie unten abgebildet? Das wäre für mich eine neue Erkenntnis, wenn dem so wäre. Bislang hat der Fuchs fast täglich versucht, sich drunter durchzubuddeln. Seitdem ich die Stromlitze bodennah davor gespannt habe ist komplett Ruhe vor dem Fuchs.

https://up.picr.de/38746064nj.jpg

Hasgel
09.06.2020, 19:39
Nein, er hat sich an dem Drahtgeflecht, dass an dem Forstzaun angebracht wurde durchgebissen. Und das auch nur an der Stelle wo er sozusagen hohl lag.
Also der Forstzaun hat durch eine Senke nicht bis auf den Boden gereicht. An dieser Stelle haben wir Erde aufgeschüttet. Allerdings nur von außen und recht locker. Das Drahtgeflecht (Hasendraht o.ä.) ist ca. 30cm hoch am Forstzaun angebracht und umgelegt auf dem Boden nochmal mit Erde abgedeckt.
Hoffe das ist verständlicher.

Du hast nur eine Litze über dem Boden?
In der Nachbarschaft hat man den Fuchs schon über einen 2m hohen Zaun klettern sehen.

sil
10.06.2020, 08:17
Eine Litze in Bodennähe schreckt alles ab, was mal versuchsweise die Nase durch den Zaun stecken möchte. eine zweite Litze knapp darüber verstärkt die abschreckende Wirkung bei zunächst erst mal neugierig die Gegebenheiten auskundschaftendem unerwünschten Besuch. Eine Litze ganz oben am Zaun hilft, wenn ein Tier bereits gelernt hat, aus einiger Entfernung an den Zaun zu springen um den Rest an Höhe dann kletternd zu überwinden.
Gegen einen Fuchs (oder was auch immer), der bereits gelernt hat, daß es ein Loch unter dem Zaun durch gibt, hilft möglicherweise auch die ganz tief angebrachte Litze nicht, denn da wird vielleicht nicht erst lange inspiziert, sondern gleich das Loch angesteuert.

Als allererstes sollte deswegen der bereits erkannte Durchschlupf bodeneben verrammelt werden, mit einem schweren Stein, einem Brett oder was auch immer. Lockere Erde hilft da leider nicht.

Hasgel
10.06.2020, 10:12
Als allererstes sollte deswegen der bereits erkannte Durchschlupf bodeneben verrammelt werden, mit einem schweren Stein, einem Brett oder was auch immer. Lockere Erde hilft da leider nicht.

Das wurde bereits erledigt.

Heute war der Fuchs wieder im Hühnerauslauf und ist ganz aufgeregt an der Voliere hin und her gelaufen. Da hat er aber keine Chance auf Beute.
Ich bin den Zaun nun abgelaufen. Keine Spur eines Versuches zu graben. War ihm wohl zu aufwendig und er ist gleich über den Zaun.
Ich werde also zwei Litzen in Bodennähe anbringen und eine dritte ganz oben bei 1,80m. Oder wird er sich schon bei 1,10m durch die 15x15cm großen Maschen drängeln?

sil
10.06.2020, 10:37
Es gibt sicher Spezialisten, die sich durch größere Zaunmaschen winden, aber ob der "Eure" so einer ist?
So einfach ist das ja nicht, weil die Füße nicht so leicht Halt finden.
Ich würd es mal versuchen mit den drei Litzen, und gegebenenfalls nachrüsten. Mit der Funktionsweise des Elektrozaunes bist du vertraut? Ich frage nur, weil ich schon die abenteuerlichsten Kontruktionen bewundern durfte, bis hin zum Anschluß eines E-Zaungerätes direkt an den gut eingewachsenen Wildzaun, verbunden mit der Feststellung, das Gerät wäre wohl kaputt, weil auf dem Zaun kein Strom zu fühlen wäre ...

Ajax
10.06.2020, 10:38
Genau dabei bin ich auch gerade.
Aber ich möchte auch nicht alle drei Tage den Zaun ablaufen und den Bewuchs abmähen müssen.

Hasgel
10.06.2020, 11:22
Ich habe mir ein Gerät mit 7 Joule, Aluminiumdraht 2mm und dazugehörigen Kleinkram geholt. Und einen Stromtester.
Laut Hersteller soll das Gerät auch bei mittlerem bis starkem Bewuchs einwandfrei funktionieren.
Abenteuerlich wird es sicher trotzdem. Ich lege das erste mal Strom und hab mir alles nur angelesen :o

Ajax
10.06.2020, 11:32
Ich habe mir ein Gerät mit 7 Joule, Aluminiumdraht 2mm und dazugehörigen Kleinkram geholt. Und einen Stromtester.
Laut Hersteller soll das Gerät auch bei mittlerem bis starkem Bewuchs einwandfrei funktionieren.
Abenteuerlich wird es sicher trotzdem. Ich lege das erste mal Strom und hab mir alles nur angelesen :o

Verluste gibt es trotzdem und man möchte doch, dass Meister Reinecke die volle Dröhnung genießen kann.

Hasgel
10.06.2020, 12:38
Ich habe dieses Gerät gewählt, in der Hoffnung, dass ich nicht alle drei Tage mit dem Freischneider am Zaun entlang rennen muss.
Und sollte die halbe Dröhnung reichen ihn von meinen Hühnchen fern zu halten, wäre das für mich auch okay.

sil
10.06.2020, 12:49
Wichtig ist eine gute Erdung, die kann bei ausreichender Leistung des Gerätes trotz Bewuchs die Schlagstärke eine Strecke weit so halten, daß Pflanzenteile bei Berührung des Stromdrahtes sozusagen "verbrennen". Aber auch ein starkes Gerät kommt bei zuviel Bewuchs an seine Grenzen. Alles, was den Zaun berührt nimmt mal mehr, mal weniger Leistung weg, irgendwann summiert es sich so, daß ab einem betimmten Berührungspunkt keine Leistung mehr auf dem Zaun ist.
Man könnte die Litzen so anbringen, daß man bei sehr starkem Graswuchs die unterste vom Stromkreis abtrennt, aber dann hat man auch keinen Schutz mehr gegen das Untergraben.

Mara1
10.06.2020, 13:02
7 Joule ist schon ziemlich heftig. Da dürfte auch die halbe Dröhnung noch abschreckend genug sein. Trotzdem wirst du um öfter mal ausmähen nicht herum kommen. Besonders wenn es regnet, also der Bewuchs am Zaun naß ist, wird ganz schön viel abgeleitet. Viele kleine Halme und Zweige, alle naß, und dann geht nichts mehr. Ich würde in der Höhe, wo die größeren Maschen anfangen, auch eine Litze ziehen. Da langt er dann auch schon mit der Nase hin, wenn er anfängt zu klettern.

Und du mußt aufpassen, daß die Litze nirgends Kontakt mit dem Wildzaun hat. Sonst leitet es dir den Strom ab und der Fuchs hat nichts davon.

Gut ist auch, wenn du es so machst, daß du die untere Litze vom Strom abtrennen kannst. Wenn wirklich mal der Bewuchs an der unteren Litze zu viel ist und du nicht gleich zum Ausmähen kommst kannst du so wenigstens die 2. Litze noch an lassen. Oder wenn die untere Litze im Schnee verschwindet.

LG
Mara

Gast c
10.06.2020, 13:03
Was die Erdung anbelangt, so habe ich von dem im Stall befindlichen Stromgerät, das aus der Steckdose gespeist wird, ein normales 5adriges Stromkabel (2,5er Stärke) nach draussen an den Zaun verlegt. Eine Ader habe ich nicht belegt. Zwei Adern mit "plus" auf die Litze geklemmt und zwei Adern direkt an den Draht des Wildschutzzaunes als "minus" verrödelt. Nach meiner Auffassung gibt es hierbei keine bessere Erdung, als der Drahtzaun selbst, so dass ich mir das Gerödel mit Erdungsstäben ersparen konnte. Vor der Tür des Auslaufes habe ich einen "Torgriff" der Stromlitze, die ich vor dem Betreten aushänge und damit den Stromkreislauf in der Litze unterbreche.

Was das Freischneidern anbelangt, so sollte man schon am Ball bleiben. Einmal die Woche eine viertel Stunde geopfert und man hat die Sache mit dem Bewuchs unter Kontrolle.

Als Nachtrag: Eine gute Idee mit der zweiten Litze. Da könnte ich die noch unbelegte Ader des 5adrigen Kabels draufklemmen und bräuchte im Stall nur den Geräteanschluss umzustecken oder wahlweise zu koppeln.

Mara1
10.06.2020, 13:03
Sil hat ähnliche Gedanken wie ich, war aber scheller. :)

Hasgel
10.06.2020, 13:20
Die Erdung hab ich tatsächlich bisher nicht so ernst genommen.
Vielen Dank! Ihr seid mir eine große Hilfe.

Hasgel
10.06.2020, 13:26
https://up.picr.de/38751170lq.jpg

an dieser Stelle steigt er vermutlich ein.

Ajax
10.06.2020, 22:28
Was die Erdung anbelangt, so habe ich von dem im Stall befindlichen Stromgerät, das aus der Steckdose gespeist wird, ein normales 5adriges Stromkabel (2,5er Stärke) nach draussen an den Zaun verlegt. Eine Ader habe ich nicht belegt. Zwei Adern mit "plus" auf die Litze geklemmt und zwei Adern direkt an den Draht des Wildschutzzaunes als "minus" verrödelt. Nach meiner Auffassung gibt es hierbei keine bessere Erdung, als der Drahtzaun selbst, so dass ich mir das Gerödel mit Erdungsstäben ersparen konnte. Vor der Tür des Auslaufes habe ich einen "Torgriff" der Stromlitze, die ich vor dem Betreten aushänge und damit den Stromkreislauf in der Litze unterbreche.


Im Prinzip richtig, aber der Wildzaun holt sich auf seiner Länge schon eine gute Erde.
Und nicht vergessen: bei 230V-Betrieb auf Blitzschutz + Erde am Gerät achten! Nicht dass man sich da was mit ins Haus holt. Die Versicherung wird nachforschen.