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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Goldschakal - Verhalten?



Sterni2
28.05.2020, 06:52
Da das Thema in einem anderen Thread erwähnt wurde und ich Bilder vom Goldschakal gegoogelt hab, kam mir immer mehr der Verdacht, dass der "Riesenfuchs" vor einigen Jahren hier in Wirklichkeit ein Schakal gewesen sein könnte.

Es war kurz nach mittag als ich alle Hühner in die Ställe sperrte, da sich der Himmel ziemlich verfinsterte. Kaum war ich fertig hörte ich plötzlich die Glucke sehr schreien. Ich lief hin und dachte, da läuft ein Schäferhund rund ums Gehege.
Nächstbesten Stecken der Rose weggeschnappt und schreiend hingerannt. Da sah ich dann, dass es ein vermeintlicher riesiger Fuchs war. Er kam mir ziemlich "dreckig" vor, weil nicht rot, sondern mehr grau (hab nun gelesen, im Gebirge wird er mehr grau).

Je mehr ich ihn anschrie, umso interessanter wurde ich für ihn. Er schaute mich sehr neugierig an. Da ich ihn aber weghaben wollte bedrohte ich ihn mit dem Stecken. Und nur sehr widerwillig ging er vor mir her. Meter für Meter. Er blieb nur auf Stockabstand. Drehte sich immer wieder um und beäugte mich neugierig. Ich musste so tun als würde ich ihn hauen damit er weiter ging. (durfte aber wieder nicht zu fest in den Boden schlagen, da das morsche Teil sonst abgebrochen wär :roll )

So trieb ich den eine lange Strecke vor mir her, bis er dann über den Bach lief. Drüben setzte er sich unter ein Fichtenbäumchen und beobachtete uns entspannt weiter.

Habe gestern noch meinen Jägersnachbar gefragt, ob es bei uns Goldschakale gibt. Und er sagte dass er ziemlich zur gleichen Zeit einen bei uns gesehen hatte.


Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Tieren?
Sind die allgemein so unscheu? Kommen die öfters auch am Tage vorbei?
Morden die ähnlich wie der Fuchs - sprich - alles töten was sich bewegt?

Jedenfalls war die Begegnung hier einmalig.

LG Sterni

eierdieb65
28.05.2020, 14:34
Der Goldschakal, an sich, ist viel scheuer, als ein Fuchs.
Daher glaube ich nicht daran, dass das ein Goldschakal war.

LG
Willi

Landleben
28.05.2020, 14:40
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschakal

Vom Aussehen her könnte man den mit einem Fuchs verwechseln....

Elli
28.05.2020, 14:58
Tiere, die ein gesundheitliches Problem haben verhalten sich auch eher mal für ihre Art untypisch. Es ist hier schon ab und an mal vorgekommen, das Fuchs oder Marder mit wenig Scheu dann tot aufgefunden wurden oder auch mal vom Hund getötet wurden. Ich würde es nicht ausschließen wollen. Sterni hat das Tier ja aus nächster Nähe gesehen.

Okina75
28.05.2020, 16:58
Es muss aber auch nicht jedliches Viehzeug in panischer Angst vor uns flüchten, nur weil wir das so gewohnt sind und nichts anderes kennen. Wir sind für Wolf, Schakal und Fuchs an und für sich weder Beute noch Konkurrent, also begegnet man uns neugierig- neutral, wenn man mal einem begegnet, der nie Jagddruck kennen gelernt oder Angst vor Menschen tradiert bekommen hat.

Neulich las ich auf Facebook was von einem Jungfuchs, der in einem Hausgarten rumlief. Da haben die Nachbarn den Jagdpächter gerufen, der ihn in eine Ecke drängte und mit einem Knüppel erschlug. In Berlin werden einem völlig tiefenentspannte Wildtiere reihenweise über den Weg laufen. Wo wilde Wildschweine schon auf über 100 m nur eben den Rüssel aus dem Schilf halten und sofort wieder verschwinden, wenn ihnen auch nur der Hauch eines Vedachtes kommt, da wäre was, so füttern die Leute da führende Bachen mit ganz kleinen Frischlingen aus der Hand, nur mit 'nem Fahrrad dazwischen. Oder laufen Füchse völlig unbeeindruckt wie ein Hund drei Meter an einem vorbei und kucken auch gerade mal so beiläufig rüber wie ein passierender Hund. Oder laufen am hellichten Wintertag in aller Seelenruhe an der Eiskante längs, pinkeln auf die Überreste einen toten Schwans und zockeln vor den Augen dutzender ungerührt weiter den Tagesgeschäften nach. Oder behalten einen sich selbst Gassi führenden oder auf Freiersfüßen befindlichen, allein den Weg entlang kommenden Mastiff- Rüden dadurch im Auge, dass sie ihm auf 3 m hinterher zockeln, und auch einen Menschen nur peripher eines Blickes gedenken.

Wildtiere sind nicht immer krank, und müssen keine panische Furcht vor Menschen haben, das geht alles auch ganz entspannt ohne all das. Wir sind wie gesagt keine Beute, keine Konkurrenz, sondern einfach nur Mitgeschöpfe, so wie der Hirsch den Wisent wahrnimmt, aber sonst weitergehend ignoriert.
Sicher haben auch Schakale die Potenz, an Geflügel zu Schaden zu gehen. Und werden sicher auch mehr nehmen, wenn das Geflügel nicht effektiv flüchten kann. Aber wenn selbiges gut geschützt ist, muss man sich doch gar keine Sorgen machen. Der Schakal kriegt im Zweifelsfall genau so einen von der Stromlitze gebretzelt wie Fuchs oder Hund, die da nichts zu suchen haben.

Ist ein Wildtier nicht scheu, ist es entweder, wie man so schön sagt "ökologisch naiv", hat also niemals die Gefahren durch uns kennen gelernt, oder hat von Natur aus so diesen leichten Aushaker, der die Haustierwerdung überhaupt erst ermöglicht hat, und bei vielen die Haltung noch immer sehr erleichtert. Gibt nämlich so "naturzahme" Tiere, die, wenn sie nicht vorher wegen Treudoofheit als erste erlegt werden, der Grundstock für vertrautere Populationen sind.
Was von beiden es ist, wird man nicht erkennen bei einem freilebenden Wildtier, mir zumindest sind schon zweimal Rehe begegnet, die Menschen einen Kehricht scherten. Einmal eine junge Ricke, die mir, nachdem ich in Brandenburg eine Moräne hochgeschnauft war, kaum vier Meter entfernt treuherzig entgegen schaute und weiter ihre Heidelbeeren mampfte, und einmal woanders in Brandenburg, wo ich fast in einen schon ganz ordentlichen Rehbock reinlief, der seelenruhig einen Waldweg herunter kam, den ich ebenfalls hoch ging. Er kuckte nur, ging wie ich einen Meter beiseite, man aneinander vorbei, und schönen Tag noch. Und genau so würde ich das mit "zu vertrautem" Raubwild nehmen.
Die führen uns gegenüber nix böses im Schilde, man existiert einfach miteinander vor sich her.

Natürlich muss man jedwede Töle, ob sie nun Wolf, Fuchs, Schakal oder Hund heißt, von seinen Tieren fern halten, aber man muss es nicht automatisch für krank halten. Ist nämlich eines krank, merkt man das meist sehr schnell. So meldete mir ein Nachbar vorletzten Spätwinter einen Fuchs, der am hellen Tag bei mir drauf gelaufen wäre. Der war auch Stunden später noch da, als ich nach Hause kam, und haute zwar ab, aber nur sehr halbherzig.
Ich erwischte ihn dann in einer Ecke sitzend, wo ich ihn aus nur 3 m Entfernung aus der Scheunentür sehen konnte. Und bald war klar, dass mit dem was nicht stimmte. Atmete stoßweise, hatte entzündete Bindehäute, und beim weiteren Abhauen rannte er gegen den Zaun, rannte er gegen selbst dünne Bäumchen- und hatte somit höchstwahrscheinlich Staupe, das arme Schwein. Der war auch "vertraut", kuckte aber alles andere als neugierig. Mehr so, als ob er hoffte, dass ich ihm das Leiden beenden würde.
Konnte ich das vor ein paar Jahren, als am hellen Nachmittag die Hühner plötzlich recht aufgeregt waren, noch bei dem Steinmarder, der völlig zerschunden, zerbissen, mit Schorf und Zecken bedeckt im hinteren dicht bewachsenen Teil des Auslaufs auftauchte, und der sich wirklich nicht mehr von der Stelle rühren und nur noch mühsam den Kopf heben konnte, so war mir das ob Größe bei dem Fuchs leider nicht möglich. Nachsatz hierzu: Der sachkundige (!) Mensch darf das mit Raubwild und Wildkaninchen auf seinem eigenen Grundstück.
Wie auch immer, es war deutlich zu sehen, dass die Rehe einerseits einfach nur naiv waren, und dass der Fuchs leider wirklich todkrank war. Er war der erste Fuchs, dem ich von Herzen wünschte, dass er baldmöglichst einem Jäger oder Auto in die Quere kommt, weil an Staupe verrecken wirklich was elendes ist. Leider haute er dann wie gesagt doch ab, sonst hätte ich fix beim im Ort wohnenden Jäger angefragt, ob er nicht mal gerade könnte.

Jedenfalls sind vertraut wirkende Tiere nicht zwingend gleich krank. Bei denen, die ja lerntechnisch dennoch äußerst aufgeschlossen sind, muss man dann den entsprechenden nachhaltigen Eindruck hinterlassen, und dann kann man auch mit denen bestens auskommen. Die Tiere einfach wie gehabt bestens sichern, und es sollte alles gut gehen.

Darwin
28.05.2020, 18:31
Mich hat mal ein sehr gesund aussehender Stadtfuchs nachts in einem Park über eine längere Strecke in etwa vier Meter Abstand "begleitet". Hin und wieder haben wir uns freundlich angeschaut, dann bin ich ins Auto gestiegen, hab' Tschüss zu ihm gesagt, und das war's dann...

Ich sehe es wie Okina75. Raubtiere, die keine schlechten Erfahrungen gemacht und auch nicht die entsprechenden Warnungen von ihren Eltern mit auf den Weg bekommen haben, kennen wenig Scheu. Charles Darwin hat den nach ihm benannten "Darwin-Fuchs" bekanntlich mit seinem Archäologen-Hammer erschlagen, um ihn als neue Art beschreiben zu können (https://en.wikipedia.org/wiki/Darwin%27s_fox) - das Tier hatte keine Furcht vor ihm!

Knallerbse
28.05.2020, 19:10
Mir sind beim Gassi gehen im Wald auch schon etliche Rehe begegnet, die vor mir stehen geblieben sind und mich erstmal neugierig begutachtet haben. Die hatten null Scheu und der Hund war ihnen auch fürchterlich egal [emoji28]

Gesendet von meinem HRY-LX1 mit Tapatalk

Sterni2
28.05.2020, 20:54
Ok. - Dann darf der wohl so gewesen sein ohne krank sein zu müssen :).

Danke Euch für Eure Inputs!

Mantes
28.05.2020, 21:25
Wir haben gerade einen Wolf hier in der Gegend, der sich gerne filmen lässt und bei einigen Gehöften versucht hat dem Geflügel habhaft zu werden.
Dass am Tage und am längsten beim Geflügel des Jägers, was bißchen Lustig aber nicht normal ist-finde ich !

Okina75
28.05.2020, 21:31
Kuck mal diese Doku- ist zwar auf englisch, zeigt aber, was so alles geht, wenn die Einstellung stimmt... Und wenn die das mit denen können, und sogar ihren Nutzen draus ziehen, um ihre Felder zu schützen, dann liegt die ganze Problematik wohl nicht an den Tieren ;).

https://www.youtube.com/watch?v=beBUxQrOurI

Ajax
28.05.2020, 22:11
Der Goldschakal, an sich, ist viel scheuer, als ein Fuchs.
Daher glaube ich nicht daran, dass das ein Goldschakal war.

LG
Willi

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der bereits vor deutschen Toren steht. Im Zuge der Erderwärmung breitet der sich jetzt immer weiter nördlich aus.

Darwin
29.05.2020, 08:41
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der bereits vor deutschen Toren steht. Im Zuge der Erderwärmung breitet der sich jetzt immer weiter nördlich aus.

Wurde schon 2012 im Bayerischen Wald nachgewiesen.
Hier: https://www.frankenpost.de/leben/tiere/dpa/tiere/berichte/art661172,6640159

Sonnenkuss
29.05.2020, 09:40
Bei uns in der Gegend glaubte man auch eine zeitlang, das ein solcher Goldschakal sein Unwesen treibt. Es war dann eine ausgemerkelte Fuchsfehe. Auf dem unteren Video, wo sie die Laufente durch den Ort trägt, könnte man tatsächlich einen anderen als "nur" den schlauen Fuchs vermuten:
Goldschakal ist Fuchs (https://www.wochenklick.de/eckental/c-lokales/video-zeigt-goldschakal_a3357)

Mantes
29.05.2020, 11:42
Ich meinte es auch kritisch mit dem filmen lassen ! Auch dass er bewohnte Gehöfte belästigt ist nicht ,,normal" !
Hier gibt es verschiedene Rudel und es kommt natürlich immer auf das Leittier an. Ein großes Rudel bei Lübtheen hat zb noch nie Schaden an Nutzvieh verursacht- es steckt quasi die Nase nicht aus dem Wald .
Unsere hier in direkter Nachbarschaft reißen Schafe .

Darwin
29.05.2020, 23:12
Durch die Geierfutterplätze wächst die Zahl der Geier im Mittelmeerraum beständig, und junge Geier machen weite Ausflüge. Ich denke, auch Geier werden sich da auf kurz oder lang einstellen, und, im Zeichen der Klimaerwärmung, vielleicht auch Goldschakale. Möglicherweise erleben wir's ja noch!

Sterni2
30.05.2020, 10:38
In meinem Fall hatte mein Jägersnachbar zur gleichen Zeit einen Schakal hier gesehen. - Mit seinen Worten: er hatte ihn vor seinem Gewehr, aber es war Schonzeit. Seiner Meinung nach war es ohne Zweifel ein Schakal.
Und wegen der Größe her bin ich mir ziemlich sicher dass er es war. Nur kannte ich damals noch keine Schakale muss ich gestehen.

LG Sterni

Blindenhuhn
30.05.2020, 11:46
Ich hatte den Goldschakal auch gar nie nicht auf meinem Schirm. Hier bei uns werden die Stimmen immer lauter (Jäger, Landwirte, Fischer,...), das alles, was hier "nicht hingehört" niedergemetzelt werden soll. Ob Bär, Wolf, Fischotter (der zuerst mühsam angesiedelt wurde und nun sich "zu schnell" vermehrt hat), Biber und nun auch der Goldschakal! Am besten weg mit dem unnützen Viehzeug! https://www.fpoe-ktn.at/reader-news/wunsch-der-jaeger-nach-schusszeit-fuer-goldschakal-ernst-nehmen

Darwin
30.05.2020, 12:59
Bis zum Jahr 2015 wurde das Verbreitungsgebiet des Goldschakals (Canis aureus) mit Afrika und Osteuropa bis Indien angegeben. 2015 dann ergaben genetische Untersuchungen, dass der afrikanische Goldschakal eher mit dem Indischen Wolf (Canis lupus pallipes; dem von Mowgli!) verwandt ist als mit dem Europäischen Goldschakal. Der afrikanische Goldschakal wurde dann kurzzeitig als eine Unterart des Wolfs "umdeklariert" (Canis lupus lupaster); damit gab es in Afrika plötzlich auch Wölfe. Dies hielt aber einer genaueren Betrachtung nicht lange stand, und das Tier wurde wieder umbenannt in Canis anthus, heute der "Afrikanische Goldwolf". Somit wurde noch Mitte der zweitausender Jahre eine neue Canidenart beschrieben!

Jane Goodall und ihr (geschiedener) Mann Hugo van Lawick hatten neben ihrer Schimpansenforschung auch eine Weile mit der Beobachtung von hundeartigen Raubtieren in Afrika zugebracht. In ihrem Buch "Unschuldige Mörder" beschreiben sie das Familienleben der afrikanischen "Goldschakale", also dem heutigen Goldwolf, und auch das von Tüpfelhyänen (die eigentlich gar keine "Hunde" sind, sondern eher mit den Katzen verwandt) und Afrikanischen Wildhunden. Überaus lesenswert, aber vergriffen (Antiquariat!).

Alles Gute,

Darwin

Sterni2
31.05.2020, 08:28
Also laut meinem Jäger werden im größeren Umkreis schon immer wieder Schakale gesichtet bzw. erlegt.
Direkt hier bei uns anscheinend noch geringes Vorkommen. So hab ich noch keine Stimmen gehört dass er weg müsste.
Mal sehn wie es sich entwickelt.
Und mich würden weitere Sichtungen interessieren - vor allem bezüglich des Verhaltens in menschlicher Umgebung.
Ob die genrell so drauf sind wie der eine hier ...

LG Sterni

Lupus
31.05.2020, 12:09
Hallo,
siehe https://www.tierpark-niederfischbach.de/wp-content/uploads/Woerner-Goldschakal-20150730.pdf
ein Bericht von Dr. Frank Wörner
VG
Lupus

Darwin
31.05.2020, 17:12
Hallo,
siehe https://www.tierpark-niederfischbach.de/wp-content/uploads/Woerner-Goldschakal-20150730.pdf
ein Bericht von Dr. Frank Wörner
VG
Lupus

Insofern veraltet, als das mit der Artbestimmung in Afrika zum Zeitpunkt dieses Berichts noch nicht bekannt war, wie oben dargelegt (#33). Die Bilder in dem Bericht von Dr. Wörner zeigen daher auch nicht den Goldschakal, sondern den Afrikanischen Goldwolf (Canis anthus). Bei dem reicht die Luntenspitze über das Fersengelenk hinaus (gut zu sehen!), beim Europäischen Goldschakal endet sie oberhalb der Ferse; außerdem hat der Goldwolf größere Ohren.

Falls einem so ein Tier mal begegnet, könnte man also auch als Laie sagen, ob es sich da um ein aus einem Tierpark entwichenen "Afrikaner" handelt oder um einen echten eingewanderten Goldschakal.

SalomeM
31.05.2020, 18:15
Ich hab den Thread durchgeputzt und bitte darum, beim Thema zu bleiben. Kann doch nicht so schwierig sein......;)

Sterni2
31.05.2020, 18:48
Interessante Infos, danke Lupus! Darin wird auch erwähnt dass er in Siedlungen gern ziemlich dreist vorgeht.

Danke Salome für die Putzarbeit :)

Lupus
31.05.2020, 19:26
Auf Seite 11 des Berichtes von Frank Wörner ist ein Europäischer Goldschakal (im Bayerischen Wald aufgenommen)
https://www.tierpark-niederfischbach.de/wp-content/uploads/Woerner-Goldschakal-20150730.pdf
abgebildet.
Ich selber hatte in meiner aktiven Zeit einige Europäische Goldschakale und auch einen Schabrackenschakal.
Nach seinem Ableben habe ich den Schakal präparieren lassen und der Zoologischen Sammlung der Universität
Rostock https://www.zoologie.uni-rostock.de/zoologische-sammlung/zoologische-sammlung/ überlassen.

Lupus
31.05.2020, 19:41
Sorry Darwin,

hatte übersehen, daß Du schon einen Bericht mit Bild (Frankenpost) eingestellt hattest-

Lupus

Sterni2
31.05.2020, 20:28
Lupus wie meinst Du dass Du ihn hattest? Als Haustier gezähmt oder als Aufsicht für Wildtiergehege oder wie darf ich mir das vorstellen?

Kannst Du über sein Wesen/Verhalten ein bisschen was schreiben?

Den ich hier gesehen habe würde ich am ehesten auch mit dem auf S.11 Deines Berichtes gleichstellen.
So ein schönes Muster wie Dein Präparierter hatte er nicht. Auch die Kopfform war anders. Das erste Bild dort trifft ihn gut. Von der Farbe her kam er mir einfach dreckig vor, wie frisch aus Dreck geschlüpft, auch etwas zerzaust.

LG Sterni

Lupus
31.05.2020, 21:46
Hallo Sterni,

bis vor etwa 3 Jahren hatte ich noch Pariahunde. Ich habe mich immer schon für die Wildformen und deren nahen Verwandten, unser Haustiere interessiert. So hielt und züchtete ich Bankiva-, Sonnerat- u. Lafayette-Hühner, Felsen- und Klippentauben sowie Feldflüchter, Graugänse, Schwanengänse, diverse Wildentenarten aus der Stockentenverwandtschaft, Wiesel-, Pampa- und Sumpfmeerschweinchen, Dingos, Kojoten, Europ. Gold- und
Schabrackenschakale sowie die domestizierten Haustierformen und auch "halbwilde Übergangsformen" sei es auf
dem Weg zum Haustier oder Verwilderungen. Ich war gut mit Eberhard Trumler bekannt, der einige Tiere auch von mir erhielt. Auf dem Bild ist Trumler mit Myrna Shiboleth zu sehen, die einen Zwinger für Kanaan-Hunde betreibt, siehe auch die Berichte143, 147-149 auf Seite 8 und auf Seite 13 den Bericht 257 http://forum.fluegelvieh.de/showthread.php?tid=226&page=8
Vielleicht interessiert Dich auch dieser Bericht https://www.tierwelt.ch/news/haustiere/ein-mischling-macht-karriere
Es wurden nur selten Schakale mit Haushunden verpaart, meines Wissens nur in den Universitäten Halle und Kiel, von Trumler und mir und eben in Rußland. Aber das ist ein anderes Thema.

Lupus
01.06.2020, 06:05
Hier noch eine Seite https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/wenn-schakal-und-hund-sich-paaren/
die evtl. interessiert.

Darwin
02.06.2020, 12:32
So ein schönes Muster wie Dein Präparierter hatte er nicht. Auch die Kopfform war anders. Das erste Bild dort trifft ihn gut. Von der Farbe her kam er mir einfach dreckig vor, wie frisch aus Dreck geschlüpft, auch etwas zerzaust.

Das präparierte und im Bild gezeigte Tier ist der Schabrackenschakal, nicht der Goldschakal...

eierdieb65
02.06.2020, 13:42
In meinem Fall hatte mein Jägersnachbar zur gleichen Zeit einen Schakal hier gesehen. - Mit seinen Worten: er hatte ihn vor seinem Gewehr, aber es war Schonzeit. Seiner Meinung nach war es ohne Zweifel ein Schakal.
Und wegen der Größe her bin ich mir ziemlich sicher dass er es war. Nur kannte ich damals noch keine Schakale muss ich gestehen.

LG Sterni

Goldschakale haben in ganz Österreich KEINE Schonzeit.
Nur führende (und säugende) Mütter werden nicht getötet. Ist aber von Schonzeit weit entfernt.

LG
Willi

SalomeM
02.06.2020, 22:52
Goldschakale haben in ganz Österreich KEINE Schonzeit.
Nur führende (und säugende) Mütter werden nicht getötet. Ist aber von Schonzeit weit entfernt.

LG
Willi

Das steht in der Rechtsvorschrift für Oö. Schonzeitenverordnung 2007, Fassung vom 02.06.2020 aber anders. Demnach gibt es eine Schonzeit.

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LROO&Gesetzesnummer=20000471

Medienhuhn
10.07.2020, 08:33
Ein guter Artikel über den Goldschakal bei Spektrum:
https://www.spektrum.de/news/goldschakale-erobern-immer-mehr-gebiete-in-europa/1748766#Echobox=1594105386?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

elanor
01.11.2020, 17:09
Hier ganz im Westen, direkt an der niederländischen Grenze, ist der Goldschakal jetzt auch angekommen...
https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/kleve-goldschakal-in-kranenburg-nachgeweisen_aid-54334497

Darwin
02.11.2020, 19:23
Wenn keiner sonst was dazu schreibt, ein Feedback von mir: Danke für den Link; ich find' das super interessant; das hieße ja, dass der Goldschakal schon viel weiter verbreitet ist als gedacht...