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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich hab‘s geschafft... das erste Mal schlachten...



Liluma
26.03.2020, 19:14
Hallo ihr lieben Leuts...
Heute habe ich die erste geplante Schlachtung hinter mich gebracht, eine meiner Hybrid-Damen, die schon seit längerem immer wieder solche komischen „krumpeligen“, trotzdem extrem dünnschaligen Eier gelegt hat, trotz Zugabe von Kalzium etc. Sie und ein paar andere standen für dieses Jahr also auf der Liste, da sie heute aber nicht gut zurecht war, wollte ich nicht länger warten.
Letztes Jahr habe ich meine Schlachtkandidaten ja zur Lohnschlachterei gebracht, aus Feigheit, muss ich zugeben...
Aber das war da pure Effizienz, wie am Fließband, irgendwie gruselig.
Das wollte ich irgendwie nicht mehr. Bisher hatte ich nur einmal eine Henne nach Raubtierangriff erlösen müssen, das war natürlich total unvorbereitet und ich fand es schrecklich. Heute habe ich alles in Ruhe vorbereitet, hatte es ja in Gedanken schon tausend Mal gemacht. Und es hat auch in der Realität gut geklappt, alles in Ruhe und möglichst ohne Stress. Gerne mache ich das natürlich nicht, aber ich hab mich damit viel wohler gefühlt, das werde ich jetzt doch lieber in Zukunft selber machen, dann müssen die Kandidaten nicht mehr irgendwo hin transportiert werden und es läuft mit viel mehr Ruhe, wenn man das so sagen kann, würdevoller (ist das jetzt schräg? Habe es aber so empfunden)
Trotz fehlender Übung hat das ganze vielleicht ne gute halbe Stunde gedauert bis das Huhn fertig für die Kühlung war. Ich bin sehr froh, dass es so gut gelaufen ist!!!

mk4x
26.03.2020, 19:24
Find ich gut!

Neuzüchterin
26.03.2020, 19:26
Meinen Respekt hast du auf jeden Fall.Daumen hoch für Dich

Giesi_mi
26.03.2020, 19:42
Was du mit würdevoller meinst, kann ich nachvollziehen und teilen

Fenris
26.03.2020, 19:43
Sehr gut gemacht !

Es gehört ja irgendwie dazu, zur Nutztierhaltung.
Ich respektiere Vegetarier und Veganer, aber ich bin Carnivore ... .

~Lucille~
26.03.2020, 19:44
Das hast du gut gemacht , auch wenn es für dich wirklich eine Überwindung war.
Für mich ist es das heute noch, jedesmal wieder .
Trotzdem wird man -wie soll ich es nennen?- routinierter.
Mit routinierter meine ich nicht abgestumpfter , sondern sich seiner selbst sicherer in dem es „richtig“ , in Ruhe, mit Respekt und so human wie möglich für das Tier zu handeln.

Bibbibb
26.03.2020, 19:52
Sehr gut gemacht !

Es gehört ja irgendwie dazu, zur Nutztierhaltung.
Ich respektiere Vegetarier und Veganer, aber ich bin Carnivore ... .

Ui, das hört man selten. Danke. :bravo
Ich fände es sehr gut, wenn mehr "Carnivoren" (sind ja hoffentlich Omnivoren ;) ) wenigstens ab und an selbst schlachten würden. Einfach um mehr Respekt (Würde) vor dem Nutztier zu haben und es nicht nur als billigen kurzen Genuss wahrzunehmen.

Liluma: hast du richtig gemacht. Respekt.

Liluma
26.03.2020, 20:25
Danke euch allen! Ja, ich denke eben auch, das gehört dazu... und ich bin irgendwie froh zu wissen, dass ich es kann...

Fenris
26.03.2020, 21:47
Ui, das hört man selten. Danke. :bravo
Ich fände es sehr gut, wenn mehr "Carnivoren" (sind ja hoffentlich Omnivoren ;) ) wenigstens ab und an selbst schlachten würden. Einfach um mehr Respekt (Würde) vor dem Nutztier zu haben und es nicht nur als billigen kurzen Genuss wahrzunehmen.

Liluma: hast du richtig gemacht. Respekt.

Ja, ... Ich bin trotz Großstadt relativ urban ländlich aufgewachsen. Mein Großvater hatte bis in die späten 70er noch Hühner und Kaninchen imSchrebergarten.
Der hat mich früh dazu geholt und immer gesagt, was du tötest, isst du auch. Habe ich immer so gehalten.
Viele, die Fleisch essen, sehen das oft nur abstrakt und abgepackt, kein Bezug dazu, dass so was gelebt hat.

Mir gefällt es auch nicht, zu schlachten (ich denke wenn es jemandem Spaß macht, zu schlachten, dann stimmt schon was nicht), aber wenn bei mir von einer Wachtel Brut von 20 Bruteiern 10.5 Wachteln schlüpfen (ist mir passiert), dann wirst du sie nicht so schnell abgeben können, wie sie sich zerfleischen. Also ist es in meiner Verantwortung, dann die Konsequenz zu tragen, ... in dem Moment, als ich die Bruteier gekauft habe.

kerubino22
27.03.2020, 11:29
Ich bin mit dem Schlachten der eigenen Tiere aufgewachsen und für mich gehört es zum Kreislauf dazu. Schön ist es nicht, aber es lehrt Respekt! Für mich wäre es unvorstellbar nicht alles am Tier zu verwerten! Wenn ich sehe was Brust und Schenkel im Supermarkt kosten, könnte ich kot… :spei. Und was ist mit dem Rest vom Tier geworden, Mülltonne????
Deshalb schlachte ich meine Tiere fachgerecht und mit Respekt. Sie hatten bis dahin das Paradies im Gegensatz zu den heutigen Haltungsbedingen der normalen Konsumhaltung. Und Familie und Freunde erhalten ein hochwertigen Lebensmittel! Und so gebe ich es an meine Kinder weiter.


Ganz große Anerkennung der nicht so reingewachsen ist und sich nicht daran "gewöhnen" konnte!!!