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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doxycyclin->Eier lebenslang ungenießbar?



Snow
23.04.2005, 13:28
Hallo!

Eine unserer Hennen hat das Antibiotikum Doxycyclin wegen einer Staphylokokken-Infektion gespritzt bekommen.
Wir waren grundsätzlich in der Annahme, daß wir nach einer Wartezeit die Eier wieder essen können. Heute meinte aber ein Vertretungsarzt, daß die Eier evtl. für den Rest des Hühnerlebens nicht mehr gegessen werden dürfen.
Hat jemand zu diesem Thema weitere Informationen oder Erfahrungen?

Da wir zwei weitere Hühner der gleichen Rasse halten und die Eier sehr ähnlich sind, wird es sehr schwierig sein zukünftig die Eier von dem behandelten Huhn auszusortieren.

Gruß vom Snow

tzoing
23.04.2005, 14:34
Schau doch mal hier: bmgf.at (http://www.gesundheit.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/4/3/CH0008/CMS1086171853321/aenderungen_aspez.pdf)
Das ist zwar für Österreich, aber ich glaub nicht, dass die Hühner dort anders als in Deutschland reagieren ;)

Redcap
23.04.2005, 16:35
Ich wäre da vorsichtig, keine Wartezeit einzuhalten.
Das Präparat wird bei Menschen ebenso angewendet und in Bezug auf Resistenzenbildung würde ich zwei Wochen warten ...

Cassandra
23.04.2005, 22:26
Hallo daniel

es ging ja nicht um wartezeit sondern lebenslange verseuchung...
wer liesst ist klar im vorteil

Tina

Redcap
23.04.2005, 23:05
Original von tzoing
Schau doch mal hier: bmgf.at (http://www.gesundheit.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/4/3/CH0008/CMS1086171853321/aenderungen_aspez.pdf)
Das ist zwar für Österreich, aber ich glaub nicht, dass die Hühner dort anders als in Deutschland reagieren ;)

Lesen ist eine Sache, verstehen die andere. ;) Indem von Inge verlinkten Text wird für das Präparat keine Wartezeit für Eier angegeben. Ich verstand Inges Schlussfolgerung so: Keine Wartezeit -> Keine Sorge. Also wer war da weitsichtiger? ;)

bettelhuhn
23.04.2005, 23:09
ICh weiss nicht wie der Themenstarter seine Frage genau gemeint hat. Mit Verseuchung hätte ich genau wie Coleman auf eine Resistenzbildung getippt, die gemeint sein könnte, da ich das Mittel aus eingener Erfahrung kenne. Eine lebenslange Verseuchung in bezug auf die Eier, halte ich für unsinnig.

Ich hätte genau wie Coleman geantwortet. 14 Tage sind sicher mehr als vernünftig.

Gruss Thomas

tzoing
24.04.2005, 10:57
Hallo zusammen,
der Link war auf die lebenslange "Verseuchung" bezogen.
Darüber würde ich mir keine Gedanken mehr machen; aber mit den Eier würde ich trotzdem auch eine Weile warten - ich gehöre da auch zu den (Über)vorsichtigen...

Snow
24.04.2005, 17:31
Uups!, Da hab ich ja einen kleineren Disput ausgelöst!
Danke auf jeden Fall schonmal für Eure Antworten. In dem Link nach Österreaich hab ich leider zwar das Mittel aber keinen Hinweis im Bezug auf Wartezeiten bei Geflügel gefunden.
Grundsätzlich stimmt es mich aber optimistisch, daß im allgemeinen von einer zeitlich begrenzten Wartezeit ausgegangen wird.
In dem zusammenhang stellt sich mir dann die Frage, ob mit Resistenzbildung gemeint ist, daß in den Eierern noch soviel von dem Antbiotikum vorhanden ist, daß es ausreicht um evtl. vorhandene Bakterien- bzw. Virenstämme im Körper des eierverspeisenden Lebewesens zur Resistenzbildung zu veranlassen.

Beim nächsten TA-Termin (unser Huhn soll insgesamt 3x dieses Mittel bekommen) ist die Geflügelfachfrau der Praxis auch wieder da. Ich hoffe von der noch genauere Auskunft zu bekommen.
Interessant wäre natürlich, wenn man irgendwie an ne offizielle Auskunft des Herstellers kommen könnte. Falls sich noch was ergibt werd ich hier noch Infos nachliefern.

Einer von Euch hatte geschrieben, daß ers elbst Erfahrung mit dem Mittel hat. Vielleicht könntest Du noch näheres dazu schreiben.

Noch ein schönes Wochenende! Ich geh jetzt in den Garten und schau mal, ob unser Quarantäne-Huhn mal wieder ein Ei gelegt hat. Vorgestern gab´s das Erste seit Beginn der Behandlung, was wir mal als positives Zeichen werten.

Gruß,

Snow

Simsa
20.05.2020, 06:46
Huhu
Leider funktioniert der Link nicht mehr. Hab über Tante G schon versucht da was zu finden, aber vergebens. Kann Jmd evtl den neuen Link einstellen? Oder mir schreiben was da drin stand/steht. Wäre ganz lieb!

Danke

Simsa

Hühnermamma
20.05.2020, 07:49
Empfohlene Dosis für Hühner: 10 mg Doxycyclinhyclat (= 0,043 ml Tierarzneimittel) pro kg Körpergewicht pro Tag an 3-4 aufeinander folgenden Tagen im Falle einer durch P. multocida hervorgerufenen Infektion und 20 mg Doxycyclinhyclat (= 0,087 mg Tierarzneimittel) pro kg Körpergewicht pro Tag an 3-4 aufeinander folgenden Tagen im Falle einer durch O. rhinotracheale hervorgerufenen Infektion.
Anhand der empfohlenen Dosierung sowie der Anzahl und des Körpergewichtes (KGW) der zu behandelnden Tiere lässt sich die benötigte Tagesmenge des Tierarzneimittels präzise ermitteln. Nachfolgende Formel ist zur Berechnung der Konzentration im Trinkwasser zu verwenden:
..... ml Tierarzneimittel/kg Körpergewicht/Tag
x
mittleres Körpergewicht (kg) der zu behandelnden Tiere mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l) pro Tier am vorherigen Tag
=
.... ml Tierarzneimittel pro l Trinkwasser

10. Wartezeit Schweine: Essbare Gewebe: 4 Tage

Hühner: Essbare Gewebe: 3 Tage, nach Verabreichung einer Dosis von 10 mg/kg KGW über 4 Tage Essbare Gewebe: 12 Tage, nach Verabreichung einer Dosis von 20 mg/kg KGW über 4 Tage Eier: Nicht bei Legehennen anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Nicht innerhalb von 4 Wochen vor Legebeginn anwenden.


12. Besondere Warnhinweise Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Aufgrund wahrscheinlicher, zeitlich und örtlich bedingter Unterschiede der Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Doxycyclin kann insbesondere die Empfindlichkeit von A. pleuropneumoniae und O. rhinotracheale von Land zu Land und sogar von Hof zu Hof variieren. Daher wird eine bakteriologische Probenahme sowie die Erstellung eines Antibiogramms empfohlen. Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte auf dem Ergebnis einer Empfindlichkeitsprüfung von Erregern basieren, die von erkrankten Tieren isoliert wurden. Falls dies nicht möglich ist, sollte die Anwendung auf örtlichen (regional und auf Bestandsebene erhobenen) epidemiologischen Informationen über die Empfindlichkeit der ursächlichen Erreger beruhen. Da eine Ausmerzung der verursachenden Erreger möglicherweise nicht erreicht wird, sollte die Medikation mit einem guten Betriebsmanagement verbunden sein, d.h. sorgfältiger Hygiene, guter Belüftung und keiner Überbelegung.

228159

Sorry, hab keine Ahnung, wie ich hier eine PDF rein bekomme.

Simsa
20.05.2020, 09:25
Dankeschon mal!

...aber ich versteh das mit den Eiern bzw der Legehennen trotzdem nicht 🙈

Hühnermamma
20.05.2020, 09:34
Eier: Nicht bei Legehennen anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Nicht innerhalb von 4 Wochen vor Legebeginn anwenden.

Mein Verständnis: Das Präparat lagert sich in den Eiern dauerhaft ab. Das heißt, jedes Ei, das das Huhn nach der AB-Gabe legt, ist mit dem Antibiontikum kontaminiert. Um Resistenzen zu vermeiden, sollten deshalb die Eier dieses Huhnes nicht mehr verzehrt werden. Daher ist es m. M. nach sinnvoll, dieses Präparat erst gar nicht anzuwenden. Junghennen, die noch nicht mit Legen angefangen haben sollten das AB nicht bekommen, wenn sie kurz vor Legebeginn (4 Wochen) stehen, da das Präparat so lange im Körper nachgewiesen werden kann. Küken könnten demnach noch mit dem Mittel behandelt werden.

Bitte um Korrektur, wenn ich etwas fehlinterpretiert habe.

Simsa
20.05.2020, 17:55
Ich glaub ich hab mich falsch ausgedrückt, sorry.

Und zwar versuche ich herauszufinden WARUM man es bei Legehennen nicht anwenden darf. Was "passiert" mit Huhn und Eier? Kann ich die Eier meinem Hund geben?... oder "passiert" dem auch was?

Dorintia
20.05.2020, 18:52
Meine Laienbeschreibung: Bei Concurat bspw. lagern sich Inhaltsstoffe in den ja schon komplett vorhandenen Eiern ab und wenn diese Eier von Mädchen und Frauen gegessen werden die noch Kinder gebären möchten, kann dies wohl zu Schäden führen.
Vielleicht ist das bei dem Doxyc. ähnlich.

Anni Huhn
20.05.2020, 22:47
Doxy wird auch beim Menschen angewendet, es geht um Resistenzenbildung. Jedoch sind auch bei Junghühnern die Eier schon angelegt. Wenn jetzt also nur bis vier Wochen vor Legebegin da steht, hat das Präparat eine Wartezeit von vier Wochen. Mit Legehennen sind ja die Industriehühner gemeint, da würde kein Mensch vier Wochen warten, oder das Huhn separieren. Also wird es verboten. Wir als Hobbyhuhnhalter sind schlauer, separieren unsere Hühner oder wissen wer welches Ei legt, und essen Sie vier Wochen nicht. Weder die Eier noch das Huhn und gut ist!