Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner werden alle krank - Schnupfen oder etwas schlimmeres?
Hühnerfan93
05.09.2019, 19:31
Ich habe zwar schon das ganze Forum durchforstet, aber jetzt möchte ich doch nochmal ein eigenes Thema eröffnen. Ich hoffe der Text wird nicht zu lang, aber ich muss etwas ausholen...
Wir hatten uns Mitte Juni junge Lachshühner für unsere Hühnerschar dazugekauft, diese hatten bereits beim Einzug Schnupfen. Wirklich alle Tipps, Pflanzlichen Medikamente und Hausmittel hier aus dem Forum wurden ausprobiert, es wurde immer mal wieder besser und ging dann wieder bergab. Leider haben wir hier in der Nähe absolut keinen Tierarzt für Vögel oder Geflügel, ich habe schon zig Tierärzte durchtelefoniert. Niemand will Hühner behandeln, am Telefon hat mich jeder abgelehnt.
Eine Zeit lang war es fast weg, jetzt Röcheln und Schleimen sie seit letzter Woche schon wieder rum. Sie sind noch immer von den anderen getrennt, allerdings können sie durch das Gitter die anderen sehen, wären also wohl potenziell ansteckend und ja, ich weiß mittlerweile dass das wohl ein Fehler war.
Ende Juli ist eine meiner Lieblingshennen plötzlich krank geworden - Atemgeräusche, Niesen, leichte Schwellung über einem Auge. Einige Tage ging es abgesehen vom Niesen aber noch gut und sie war ganz normal. Habe ihr Globuli gegeben und sie abends mit Erkältungsbalsam an der Brust eingerieben, alles andere konnte man vergessen weil sie sich extrem gewehrt hat. Als dann die Hitzewelle einsetzte ging es ganz plötzlich bergab. Sie hatte ganz schreckliche laute Nies-/Hustenfälle, so etwas habe ich noch nie gesehen, dass ganze Huhn hat gebebt und es hat mir fast das Herz gebrochen. Sie hat es leider nicht geschafft. Da sonst aber keine der älteren Hennen irgendwelche Symptome zeigte ging ich davon aus, dass sie sich wohl erkältet hat und es bei ihr durch Schleim in der Lunge und die extreme Hitze zu einer starken und schnellen Verschlechterung gekommen ist.
Jetzt ist September. Unsere Hühner legen seit ca. einer Woche extrem schlecht, einige sind zwar bereits in der Mauser und andere schon älter, dennoch bemerkt man eindeutig einen Legerückgang. Sie niesen, schütteln immer mal wieder in schnellen Bewegungen den Kopf hin und her, ein paar haben ganz leicht Nasenausfluss und Atemgeräusche. Bei zwei Hennen habe ich auch beobachtet, dass sie immer mal wieder den Hals mit geöffnetem Schnabel recken und es sieht aus als würden sie gähnen, aber das machen sie immer wieder. Es gibt bereits Tee, viele Vitamine, Oregano, Zwiebeln, das ganze Programm.
Vorgestern ging es einer Henne dann plötzlich sehr schlecht - Atemgeräusche, Schwäche und dann machte sie manchmal ganz schreckliche, laute Geräusche - ich weiß nicht ob es Nies- oder Hustenanfälle waren, aber es ging ihr durch Mark und Bein. Auch sie hat es nicht geschafft und ist dann nachts gestorben, allerdings hatte sie seit etwa zwei Jahren immer mal wieder Probleme mit chronischem Husten, weswegen ich auch hier nicht sagen kann, ob der Grund für den schnellen Verlauf letztendlich ein anderer war.
Jetzt bekomme ich aber eben langsam Panik. Was ich seltsam finde ist, dass zwischen den Erkrankungen teilweise Wochen vergangen sind, ohne das etwas auffallend war. Die Hühner machten bis vor kurzem alle einen guten und gesunden Eindruck. Also habe ich mich doch nochmal auf die Suche nach einem Tierarzt begeben. Eine habe ich jetzt gefunden die zumindest selber Hühner hält und kurzerhand eine Henne mit den meisten Symptomen eingepackt und heute dort vorgestellt. Sie hat einen Abstrich gemacht und Kokzidien festgestellt - ich habe Kokzidiol SD mitbekommen das ich ihnen geben soll, außerdem eine Kotprobe abgegeben, die im Labor auf Würmer untersucht werden soll (ich nehme an Luftröhrenwürmer?), das Ergebnis kommt aber wahrscheinlich erst am Montag.
Jetzt frage ich mich ob es noch etwas gibt, dass ich machen kann, außer Kokzidiol geben und Abwarten? Die Symptome können ja offenbar auf sehr vieles hindeuten, aber ich bekomme langsam etwas Panik, das wir uns mit den Lachshühnern etwas in den Bestand geholt haben... Antibiotika wollte sie mir aber erstmal nicht mitgeben, weil erst das mit Kokzidien und den Würmern ausgeschlossen werden soll. Können die Symptome von Kokzidien oder Würmern kommen? Oder haben diese das Immunsystem nun soweit geschwächt, dass irgendein Infekt ausbrechen konnte?
Sorry für den langen Text, aber habe langsam wirklich Angst um die Hühnchen :(
nero2010
05.09.2019, 20:35
Hallo
Das Alles hört sich alles nach Mycoplasmose an. Dagegen würde für das akute Stadium das AB Tylan/Tylosin helfen.
Allerdings kommt es wahrscheinlich immer wieder wenn Tiere durch was anderes geschwächt sind.
Problem ist bei Hühnern immer...geschwächter Zustand öffnet die Pforten für alles übrige.
Wie war Befall von Kokzidien ? eine gewisse Anzahl findet man in jedem Huhn...die Menge macht es aus.
Versuch es mal mit Schleimlöser...das beste für Geflügel ist Bisolvon , kann man auch in Saftform aus Apotheke geben.
Und ich schwöre auf Merrettich ins Weichfutter, wirkt desinfizierend und schleimlösend.
Neu zu geholte Tiere immer isolieren...in dem Fall besser gar nicht kaufen wenn die schon schnupfen
Wenn die Tiere die Kokzidienwerte zu hoch haben, bricht das ganze Immunsystem zusammen und dann kommt eins nach dem anderen hinzu.
Ich persönlich würde per Rachenabstrich auf Mykoplasmen und IB testen lassen.
nero2010
05.09.2019, 20:57
Abstrich incl. Antibiogramm wäre sehr vernünftig. Blöd ist nur dass das WE vor der Tür steht.
Die Tiere brauchen AB sonst sterben noch mehr.
Dorintia
05.09.2019, 20:58
Was ist mit möglichen Luftröhrenwürmern?
nero2010
05.09.2019, 21:03
Dann wären die doch nicht so verschleimt und Augen geschwollen.
Hühnerfan93
05.09.2019, 21:14
Wie war Befall von Kokzidien ? eine gewisse Anzahl findet man in jedem Huhn...die Menge macht es aus.
Versuch es mal mit Schleimlöser...das beste für Geflügel ist Bisolvon , kann man auch in Saftform aus Apotheke geben.
Und ich schwöre auf Merrettich ins Weichfutter, wirkt desinfizierend und schleimlösend.
Neu zu geholte Tiere immer isolieren...in dem Fall besser gar nicht kaufen wenn die schon schnupfen.
Blöd ist nur dass das WE vor der Tür steht.
Die Tiere brauchen AB sonst sterben noch mehr.
Sie meinte nur es wären "eine ganze Menge", was genau das auch heißt. Sie hatte wohl auch sehr viel Schleim im Hals.
Der Schnupfen bei dem Lachsen war leider erst nach dem Transport zu erkennen - ausgepackt und abends ging es dann los... Mittlerweile bereue ich es wirklich die Tiere dazugeholt zu haben, aber wir hatten früher noch nie Probleme, da wird man wohl zu blauäugig. Bisolvon werde ich mir morgen mal besorgen. Ich hatte auch gehofft sie gibt uns AB wenigstens mit, habe jetzt wegen dem Wochenende auch wirklich Bauchschmerzen.
Ich persönlich würde per Rachenabstrich auf Mykoplasmen und IB testen lassen.
Kann das die Tierärztin selbst machen oder muss sowas wieder über ein Labor laufen? Jetzt ärgere ich mich wirklich das ich das heute nicht gleich habe machen lassen :(
Was ist mit möglichen Luftröhrenwürmern?
Dafür hatten wir ja eine Kotprobe abgegeben, um auf Würmer zu testen, das Ergebnis dauert aber noch. Ich hoffe das man diese wenn dann auch im Kot erkennen könnte.
Bei Luftröhrenwürmer käme es zu Atemnot bei gestrecktem Hals und aufgesperrtem Schnabel, Husten und Schlenkern des Kopfes durch die Reizung und Verstopfung der Luftröhre durch die ausgewachsenen Würmer.
Auch bei Luftröhrenwürmern erfolgt die Diagnose durch eine Kotprobe, aber auch die Untersuchung von Rachenschleim ist möglich.
Rachenabstrich kann jeder TA machen, wird dann in ein Labor geschickt.
Anni Huhn
05.09.2019, 21:17
Besorge Dir morgen das Antibiotikum Baytril für Katzen, das gibt es günstig bei jedem Tierarzt. Es hilft gegen Mycoplasmen und die Dosierung ist die gleiche wie für Stubentiger. Ich hab mir letztes Jahr Mycoplasmen in den Bestand geholt. Bei Schlechtwetter, Mauser, erhöhtem Wurmbefall werden immer wieder Hühner krank die nach fünf Tagen Baytril wieder völlig fit sind. Davor habe ich Monate lang Tylosin versucht zu bekommen und hab ein Huhn nach dem andern verloren. Ich drücke Dir die Daumen.
Dorintia
05.09.2019, 21:45
Dann wären die doch nicht so verschleimt und Augen geschwollen.
Es ist ja möglich das es mehreres gleichzeitig ist, das angesprochene aufgelagerte.
Kopf schütteln, mit geöffnetem Schnabel recken könnte dafür sprechen.
Auch wenn ich bezüglich der Hühner nicht weiterhelfen kann, da bereits quasi alles gesagt wurde, folgender Tipp: Neue Rassen bzw. neue Tiere empfehle ich IMMER nur über Bruteier in die Truppe zu holen.
Das feit zwar auch nicht vor möglichen Malessen, weil fremde Tiere eben nicht unbedingt auf die truppeneigenen Keime "geeicht" sind, erspart aber auf jeden Fall die immense Gefahr, sich mit fremden Tieren irgendwas ins Haus zu holen.
Man ist streckenweise naiv und geht guten Mutes davon aus, dass, wenn man sich augenscheinlich gesunde Tiere holt, schon alles gut gehen wird. Selbst wenn beim selben Züchter/ Händler so einige doch eher fragwürdig aussehen und rumhängen- das "HabenWill"- Virus macht doch für manches blind. Und so habe auch ich mir höchstwahrscheinlich 2012 von einem Händlerkauf Mykos eingefangen, und die nächsten Jahre waren mitunter harsch. Gleich in 2012 erkrankte nach der Zusammenführung der bis dato zwei Gruppen fast die ganze '12er Nachzucht, und die Sebright erloschen wie eine Kerze im Wind.
Quasi exakt dieselben Symptome wie bei Dir.
Ich kannte damals noch kein Tylosin, und zumindest erwischte es dank rigoroser Selektion bald nur noch Jungtiere. Am schlimmsten war 2014, wo ich von 59 Küken 24 an die Mykos verlor.
Ab da gab ich dann Tylosin, und es wurden von 2015- 2018 kontinuierlich weniger, die daran erkrankten (meistens Kokzidien, auf die Küken leider besonders empfindlich sind, und dann Mykos drauf). Kokzidien sind nun an sich nichts schlimmes, Hühner haben die als natürliche Darmflora im Verdauungssystem, fatal wird es allerdings erst, wenn bei geschwächten Tieren (Küken/ Jungtiere bei plötzlichem starken Wetterwechsel zum schlechten hin zB) die falsche Kokzidienart in den falschen Verdauungstrakt- Abschnitt gelangt und sich da über Gebühr vermehrt.
Nun ja- jedenfalls bekamen die Küken in diesen Jahren sofort eine einmalige (!) Tylosingabe (bzw. die ganze Truppe), sowie eines ein bisschen matter und leicht geplustert wirkte, plus verstärkt Oregano- Gabe. Oregano ist ein natürliches Hilfsmittel, um Kokzidien in Schach zu halten, und ist in der Regel auch hilfreich, wenn man sensibel reagiert. Einmalige Gabe in Ausrufezeichen daher, weil man natürlich Resistenzbildungen um jeden Preis vermeiden will- was umso wahrscheinlicher wird, je öfter man mit einem Medikament behandelt.
Es wurden wie gesagt immer weniger Todesfälle beim Jungvolk. 2018 habe ich nur noch zwei Jungtiere verloren, und dieses Jahr dann erstmals keines, obwohl das Wetter manches Mal heftige Kapriolen schlug, die auf jeden Fall Potential hatten. Als ein Küki (sowieso das schwächste und kleinste des Geleges) ein bisschen matter wirkte und ein bisschen plusteriger war, gab es sofort wieder eine Tylosingabe, und tada, toi toi toi, wirklich ausnahmslos alle groß bekommen dies Jahr!
Das mag nun scheinbar wenig mit dem Thema zu tun haben, ich bin aber der Ansicht, dass sich durch eine Tylosingabe an die ganze Truppe, wenn nur ein Tier matter wirkt, und man weiß, dass man mit Mykos schon mal massig Probleme hatte, über die Jahre die Mykos doch derart reduzieren lassen, dass auch die empfindlichsten Glieder der Truppe, die Küken und Jungtiere, nicht mehr quasi automatisch anteilig für die Katz' sind.
Ich möchte damit ermutigen, bei bekannten Problemen damit ruhig einmal im Jahr, bei sehr empfindlichen Tieren vllt. auch zweimal im Jahr bei passenden Wetterumschwüngen zum Nasskalten hin sehr genau aufzupassen, und sowie ein Tier kränklich wirkt, der ganzen Truppe die passende Gabe Tylosin zu geben. Bin der Meinung, dass man die Mykos einhergehend mit strenger Selektion (die empfindlichsten Tiere zu Tisch bitten und nicht von denen nachziehen) dadurch über ein paar Jahre nahezu bekämpft kriegt.
Das setzt natürlich auch voraus, dann vorwiegend nur aus der eigenen Truppe nachzuziehen- schließt aber auch die Hinzunahme neuer Rassen oder fremder Tiere nicht aus. Wenn man wie gesagt den Weg über Bruteier nimmt.
Meine letzten bereits fertigen Tiere habe ich im April '17 aufgenommen, und prompt auch wieder (erst im Nachhinein gemerkt) ein chronisch krankes Tier erwischt, das beim Vorbesitzer recht munter wirkte (wie auch eine zweite Henne), hier dann aber umgehend das Schnupfen und Japsen anfing. Sehr schnell war dies chronisch kranke Tier in der Restmülltonne, die zweite Henne erholte sich zum Glück bald, und hatte seitdem auch nie wieder irgendetwas.
Seitdem hole ich wirklich ausschließlich nur noch über Bruteier fremdes Blut in die Truppe. Oder schaue mir die Tiere mit dem nun doch geübten Blick eines erfahrenen Halters erstmal gründlich an, und bin dann halt im Zweifelsfalle lieber umsonst gefahren, als dass ich noch einmal Tiere aus dubioser Quelle mitnehme...
Und das lege ich Euch auch für die Zukunft ans Herz!
Sowie ein Tier lustlos, plusterig oder blass/ kopfschüttelnd rumhängt, kaufe ich dort nicht mehr. Und wenn das ein Händler mit Hybriden ist, dessen Tiere eigentlich gegen wirklich alles, was ein Huhn kriegen kann, geimpft ist. Zu oft sieht man auch dort (vor allem auf Märkten) lustlose etwas plusterige Tiere rumstehen... Und so waren unsere letzten Tiere von einem Markt auch bereits 2012 gekauft... Es geht absolut auch ohne sich lebende Tiere dazu zu holen, das erspart im Zweifelsfall viel Ärger.
PS: Dabei gibt es auch Tiere, die natürlich resistent zu sein scheinen, und die bereits als Küken keinerlei Probleme zeigen. Drei solcher Tierchen hatte ich in der verheerenden Brut von 2014, deren meiste Geschwister drauf gingen, nur vor allem die drei zeigten sich völlig unbeeindruckt und blieben pumperlgesund, in der '15er Nachzucht bereits waren die meisten völlig unbeeindruckt. Solche Tiere sollte man dann zwingend zur Weiterzucht nehmen, ich gehe denn auch davon aus, dass deren Blut viel zur heutigen Resistenz meiner Truppe beigetragen hat.
Man kann also Resistenz gegen Mykos erzüchten und durch sehr bedachte Tylosingabe fördern.
Anni Huhn
05.09.2019, 23:34
Deine Geschichte könnte ich eins zu eins auf meine Übertragen, nur das ich mit Baytril günstiger behandeln kann. Leider bekommt man den Mist nicht mehr aus dem Stall. Ich habe für meine Jungtiere jetzt einen gesonderten Stall, das schützt solange man nur aus Bruteiern zieht. Auch bei mir waren es die Sebrights die am empfindlichsten waren.
Hühnerfan93
06.09.2019, 10:35
Ich bin fast am durchdrehen, es ist über Nacht schlimmer geworden. Die Henne die ich gestern der Tierärztin vorgestellt hatte fängt mit den gleichen Symptomen an wie die beiden verstorbenen Tiere. Ständige laute Niesanfälle und sie bebt dabei richtig. Bei zwei anderen Tieren hat das Niesen auch zugenommen. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich werde versuchen heute abend nochmal zum Tierarzt zu fahren mit der Begründung das es schlimmer wird und frage gezielt nach AB. Es kann doch nicht sein das mir hier die Tiere alle leiden und eingehen :(
Wenn du sagst, wo du wohnst, könnte man dir bestimmt gut helfen. Entweder durch benennen eines fähigen Tierarztes oder durch private Mittel und Unterstützung. Bei mir z.b. Hat baytril nicht geholfen erst Tylosin hat angeschlagen.
Ich habe hier irgendwo im Forum mal gelesen, dass es gegen das standardmäßig verschriebene Breitband- AB Baytril schon zuviele Resistenzen gibt- wird einfach immer und gerne auch mal prophylaktisch verschrieben. Keine Ahnung, ob das hier auch der Fall ist...
Was noch ganz wichtig wäre: Wasser raus aus dem Stall- kaum was ist krankheitsförderlicher als ein feuchter Stall, und da aus Ausscheidungen und Atemluft der Hühner schon weitaus genug Wasser verdunstet, ist Trinkwasser im Stall zusätzlich recht unförderlich. Die Tiere trinken im dunklen eh nichts, sondern sitzen auf der Stange und halten prima 12 Stunden oder länger ohne Wasser aus (sonst würden sie zB Winternächte ja kaum überstehen).
Und statt Wasser braue den Tieren mal einen steifen Tee aus Kamille, Salbei und Thymian, wenn Du hast kann auch Husten- und Bronchialtee dazu. Auf eine 5 l- Tränke kannst Du pro Sorte drei Beutel nehmen, und auch zwei Tage zur Verfügung stehen lassen, wenn das Wetter so frisch ist wie jetzt auch drei.
Tee gebe ich bei entsprechend ekligen Wetterumschwüngen gerne auch vorbeugend, dagegen kann ja nichts resistent werden.
Auch wenn ich bezüglich der Hühner nicht weiterhelfen kann, da bereits quasi alles gesagt wurde, folgender Tipp: Neue Rassen bzw. neue Tiere empfehle ich IMMER nur über Bruteier in die Truppe zu holen.
Ich stimme dir da vollkommen zu, mache es selber genauso. Ergänzend dazu, bezogen auf die Mycoplasmen: diese werden leider nicht nur horizontal, sondern auch vertikal übertragen, d.h. die Henne überträgt Mycoplasmen leider auch in die Bruteier. Da hilft dann auch Desinfektion nicht.
Huhn von den Hühnern
06.09.2019, 14:16
Wenn be für mich die Lösung sind, wer kauft dann meine Hähne bzw. kann ich diese dann noch abgeben?
Da ist eigentlich der Widerspruch.
Ich kann nicht wirklich hingehen und meinen Bestand nur über BE ziehen und dann von anderen erwarten das sie Tiere von mir kaufen.....
Die Bestandsvergrößerung über BE ist auch für Leute völlig unsinnig, die keinen oder nur einen Hahn halten aber nicht schlachten wollen.
In dem Fall raten wir hier doch immer vom Brüten ab.
Krankheiten können über diverse Wege in den Bestand kommen, dagegen ist man nie gefeit. Hier geht es aber ja in erster Linie nicht um "wie vermeide ich die Einschleppung" sondern um "was tun". Die Krankheit ist da und diese Diskussion bringt Hühnerfan93 im akuten Fall keinen Schritt weiter.
Also bitte zurück zum Thema.
Zu bedenken ist, dass Tylosin bakteriostatisch, also Bakterien hemmend wirkt.
Erst mit deutlich erhöhter Gabe und Dosierung bakterizid (Bakterien tötend).
Zudem ist die Resistenz-Bildung recht hoch.
Baytril ist vermutlich die bessere Alternative um sofort und effektiv eine Besserung zu erzielen.
Lange und effizient durchziehen!
Vorbeugend oder auch Therapie begleitend könnte die Anwendung von Mentofin über das Trinkwasser ratsam sein.
Das dürfte die Atmung verbessern und Verschleimung reduzieren.
Bohus-Dal
06.09.2019, 16:37
Ich hatte auch gehofft sie gibt uns AB wenigstens mit...
Wenn es ein Virus ist (z.B. ILT oder IB) hilft ja leider auch kein Antibiotikum :(
Bei ILT würden die Tiere Blut husten.
nero2010
06.09.2019, 21:11
Und weil eben Mycoplasmen ( im ) übers BE übertragbar ist , bleibt auch BE Kauf ein Risiko.
Züchter haben damit oft noch mehr Probleme als Hobbyhalter, weil Tiere auf vielen Ausstellungen stehen.
Impfung glaube ich kaum zu bekommen.
Bohus-Dal
07.09.2019, 09:13
Bei ILT würden die Tiere Blut husten.
Nicht unbedingt, Bekannte hatten das leider bei ihren Hühnern, die röchelten nur, "nur" zwei starben, der Rest wurde gesund und war dann symptomfrei, aber immernoch Virusträger.
Nicht unbedingt, Bekannte hatten das leider bei ihren Hühnern, die röchelten nur, "nur" zwei starben, der Rest wurde gesund und war dann symptomfrei, aber immernoch Virusträger.
Kann da nur von meinen ILT Fällen berichten.....
Wie ist denn jetzt der Stand? Warst nochmal beim TA?
Hühnerfan93
07.09.2019, 12:25
So, hier ein Update:
Ich war gestern abend tatsächlich mit der Henne nochmal beim Tierarzt. Leider habe ich die Praxis wieder genauso schlau wie zuvor verlassen... ohne AB. Sie meinte das die Henne doch einen guten Eindruck macht (Rory, die Henne die ich dabei hatte, musste auch in der Praxis in ihrer Box herumtrippeln und laut und fidel vor sich hinplappern...) und ich solle erstmal das Kokzidiol anwenden, da sie ja eindeutig Kokzidien hat, ihr Immunsystem stärken und auf das Ergebnis der Kotprobe warten. Fütterungs-AB für Hühner hätte sie auch gar nicht da (dabei hatte ich vor Jahren einmal einfach Baytril für Katzen für eine Henne bekommen??). Mykoplasmen habe ich angesprochen, aber darauf ist sie nicht wirklich eingegangen. Ich bekam dann noch die Telefonnummer eines anderen Tierarztes der wohl auch Nutztiere behandelt und jetzt am WE Notfalldienst hätte.
Ich war also genauso schlau wie vorher. Habe mich dann gestern noch aus Not mit Medikamenten in der Drogerie und Apotheke versorgt. Die zwei stark niesenden Hennen bekamen gestern abend Erkältungskapseln in den Schnabel gestopft und Eukalyptusöl auf die Sitzstangen. Es scheint zumindest über Nacht nicht schlimmer geworden zu sein, trotzdem bin ich jetzt natürlich ratlos.
Jetzt wollte ich ihnen später zumindest schonmal das Kokzidiol SD über Nassfutter geben, habe aber Probleme mit der Dosierung. Wenn ich es über das Futter gebe, muss ich trotzdem die Formel für das Trinkwasser nehmen? Habe Angst es zu hoch zu dosieren.
Ich muss jetzt wohl sehen wie es weitergeht und was ich mache... Es ist schon frustrierend wie schwierig es mit Tierärzten und Hühnern ist, fühle mich da immer sehr im Stich gelassen.
Hühnerfan93
09.09.2019, 18:12
Jetzt brauche ich doch noch einmal Rat, ich bin nämlich mal wieder am Ende mit meinem Latein. Das Ergebnis der Kotprobe ist da - mir wurde am Telefon gesagt es wurden auf jeden Fall Würmer gefunden, ich solle entwurmen. Schön und gut - aber ich komme wieder nicht an das Mittel?! Ich bin davon ausgegangen wenn ich die Kotprobe über die Tierärztin abgebe kann sie mir auch das Entwurmungsmittel beziehen - sie sagt aber es lohnt sich für sie nicht, da es nur in riesigen Mengen verkauft wird (1000 Hühner), ich soll Tierarzt xy fragen, der behandle auch Hühner. Also rufe ich Herrn xy an und auch er sagt mir er kann es nicht bestellen?! Ich komme mir vor wie in einem falschen Film :( Wie kann ich denn dann bitte an das Mittel kommen? Gibt es etwas für Hunde und Katzen das ich nehmen könnte (Flubenol gibt es wohl auch als Paste für Katzen?)? Ich habe bisher immer nur mit Hausmitteln entwurmt aber das scheint im akuten Fall wohl nicht auszureichen und ich weiß wirklich nicht mehr weiter, könnte vor Frust mal wieder heulen aber das hilft den Tieren ja auch nicht...
Dorintia
09.09.2019, 18:25
Du kannst auch die Paste nehmen.
Anni Huhn
09.09.2019, 19:32
Concurat sollte Dein Tierarzt bekommen, es gibt nur eine Frist in der man die Eier nicht verzehren darf.
sternenstaub
09.09.2019, 20:01
Concurat hat keine Zulassung für Legehennen.
Flimabend ist das Mittel der Wahl. Das gibt es für Hühner auch in Kleinpackungen. Sind pro Packung zwei Tütchen a 20g. Diese Kleinpackungen sind normalerweise einzeln erhältlich. So sie denn Willens ist, sollte es für die TÄ kein Problem darstellen, da eine Einzelpackung zu ordern. Ansonsten mit dem Befund zu einem anderen TA.
Jeder Landtierarzt hat in der Regel Concurat, und ich bevorzuge diese Art der Entwurmung.
Ooooder du sagst, aus welcher Ecke du kommst und wir könnten dir ggf sagen, ob es einen Tierarzt in deiner Nähe gibt...
nur so eine Idee.
Oder, falls du das jetzt überlesen möchtest, gibt's auch im Internet fenbendrops. Das könntest du verwenden im Notfall
Dorintia
09.09.2019, 21:19
Jeder Landtierarzt hat in der Regel Concurat, und ich bevorzuge diese Art der Entwurmung.
Dir sind evtl. Auswirkungen auf deinen weiblichen Körper aber auch egal und Eier gibst du nicht als Speiseeier ab.
Wegen meiner 3 Töchter kommt mir hier kein Concurat in die Hennen.
Dir sind evtl. Auswirkungen auf deinen weiblichen Körper aber auch egal und Eier gibst du nicht als Speiseeier ab.
Wegen meiner 3 Töchter kommt mir hier kein Concurat in die Hennen.
Ich hab schon mehrfach geschrieben das ich keine Eier verkaufe!
Im übrigen , bei den anderen Entwurmungsmittel ist auch nicht alles ohne.
Für mich hat Concurat aus Kostengründen keine Zulassung mehr.....aber jeder wie er mag.
Solubenol oder Flubenol lagert sich sogar mehr ab, da sucht man sich am besten mal die Studien zu.....
Dorintia
10.09.2019, 09:35
Ich hab schon mehrfach geschrieben das ich keine Eier verkaufe!
Hab ich was anderes geschrieben, das du das mit Ausrufezeichen versehen musst?
Gackelei
10.09.2019, 09:40
Hi,
bei mir hat dieses Jahr erstmals weder Batril noch Tylosin geholfen.
Lt. Antibiogramm half dann auch nur noch Doxyciclin - erfolgreich.
Die am stärksten verschleimten Tiere habe ich mit Notakehl D5 behandelt (unabhängig vom AB) - kann man selber in der Apotheke holen - 3x täglich 1-2 Tropfen in den Schnabel.
Einen Tag später war der Schleim um 80% besser und einen weiteren Tag später sogar ganz weg!
Hühnerfan93
10.09.2019, 10:40
Ooooder du sagst, aus welcher Ecke du kommst und wir könnten dir ggf sagen, ob es einen Tierarzt in deiner Nähe gibt...
nur so eine Idee.
Ich komme aus dem Landkreis Aschaffenburg (PLZ 63...), falls jemand noch einen Geheimtipp für einen Tierarzt hat, wäre ich sehr dankbar. Ich habe wie gesagt schon zig durchtelefoniert und die meisten sagen entweder gleich am Telefon "Wir behandeln keine Hühner" oder geben keine Medikamente für Hühner ab.
Auch vielen Dank für die anderen Tipps, das was ich zurzeit für die Tiere selber tun kann wird alles umgesetzt!
Ad'hoc habe ich Tierarzt Brüning (Bad soden salmünster), Dr heil in altenstadt und Dr uhl in Reinheim gefunden. Such mal nach landtierarzt. Das Stichwort ist großvieh, dazu zählen Hühner kurioserweise. Ich könnte dir im Notfall sonst auf die schnelle ein AB zukommen lassen, wenn du keinen Tierarzt findest. Aber wie gesagt, guck mal nach landtierarzt.
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