Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hahnencharakter
cairdean
26.08.2019, 13:17
So langsam muss ich mich entscheiden, wen der Hähne ich der Tiefkühltruhe zuführe, wen ich versuche zu verkaufen und wen ich behalte. Mein Freund und ich sind uns einig, dass wir am Charakter festmachen wollen, wer bleiben darf, und nicht am Aussehen. Ziel: unaufgeregter, souveräner Hahn, vielleicht sogar zwei, da das Gelände weitläufig ist. Nett zum Menschen und freundlich zu den Hennen.
Eckdaten: Hähne (13) sind zwischen 15 und 20 Wochen alt. Hennen haben wir 15 an der Zahl.
Drei unserer 20wöchigen 13 Hähne drohen, wenn ich den Auslauf betrete, einer weicht nicht gern aus und alle hacken, wenn ich sie dann erzieherisch zum streicheln hochnehme. Die haben ihr Ticket nach Sibirien schon gebucht (ein Brahma, ein Brahma-Leghorn-Mix und der Zwergseidi). Das ist klar.
Bleiben sollen (vorerst bzw so lange es gut geht) der einzige Cochinhahn, die Gechilltheit in Person, 1 Brahmahahn (welcher ist noch offen, wir haben 5) und ein Indiohahn (auch noch offen, welcher, wir haben 4). Der Seidihahn wird weiterhin einfach mitlaufen, wenn er nicht frech wird, den nimmt ohnehin keiner der anderen Hähne ernst und in seiner Größenordnung hätte er 2-3 Hennen, wenn nötig, bekommt er auch noch Hennen... Von Größe her für die großen Hähne passende Hennen hätten wir 12-13.
Nun muss ich also entscheiden, wer von den weiteren Hähnen bleiben darf.
Indios: Mein bisheriger charakterlicher Favorit der Indios ist jetzt 15 Wochen alt. Er kräht noch nicht. Dennoch hab ich neulich gesehen, dass er dazwischen gegangen ist, als sich Seidi- und Zwergseidihahn mit aufgestelltem Kragen bedroht haben. Er ist tatsächlich zielstrebig zwischen die beiden Hähnchen (im Vergleich zu ihm sind sie klein) getreten, kein aufgestellter Kragen oder so, hat sie beide einmal böse angeschaut und die zwei Streithähne sind wieder ihrer Wege gegangen. Er auch. Ist das das, was ihr als "schlichten" bezeichnet?
Wie ist das Verhaltung für einen so jungen Hahn zu deuten? Welche Rückschlüsse lässt das auf seinen zukünftigen Charakter zu?
Brahma: einer der Hähne ist mutiger als die anderen. Er erkundet den Auslauf mehr, entfernt sich weiter vom Stall. Er kommt auch am schnellsten, wenn ich stimmlich locke und dabei außerhalb der Komfortzone der Herde sitze. Abgesehen davon sind die 4 nicht-krawutzigen Brahmahähne unauffällig. Sie weichen alle aus, wenn ich durch das Gehege gehe, lassen sich alle den Kropf kraulen. Spricht das eher abenteuerlustige Verhalten des einen eher für oder eher gegen ihn?
Ich würde mich sehr freuen, Eure Einschätzungen zu lesen. Ist das erste Mal, dass ich diese Entscheidung treffen mus...
Hy!
Sehr nett zu lesen, dass sich da einer so viele Gedanken macht :).
Zum Indio: Bedenke, dass das Kämpfer sind. Könnte sein, dass der ausgewachsen keinen anderen erwachsenen Hahn neben sich duldet (möglicherweise aber auch nicht mehr als 2- 3 Hennen)... Ansonsten zeigt er in dem jungen Alter schon ein 1a Verhalten (das Schlichten), genau sowas sollte man bei Holdback- Kandidaten idealenfalls haben :).
Zum Brahma: Müsstest Du weiter beobachten.
In meinen Augen ist der abenteuerlustige (bedingt) weniger optimal. Wer sich weit entfernt, findet ohne maximalen Weg von 3- 4 m in die nächste Deckung viel leichter den Weg auf die Speisekarte diverser Beutegreifer- entsprechend auch die Hennen, die er dabei hat. Habt Ihr sehr, sehr viel Deckung, dann wiederum würde ich den wählen, weil er für seine Mädels viel mehr Gegend und damit Futtermöglichkeiten erschließen kann. Wäre also, würde ich sagen, direkt von Eurer Auslaufssituation abhängig, ob ihr ihn wählt oder doch lieber einen anderen. Habt ihr überall maximal drei bis vier Meter in die nächste Deckung, ist er prima. Wenn nicht, würde ich eher einen wählen, den es nicht ganz so weit in die Ferne zieht.
Ganz wichtiges PS: Ihr solltet vor allem auch den Geschmack der Mädels in Eure Erwägungen mit einbeziehen- sie werden sich den aussuchen, der sie am vorteilhaftesten behandelt, und dem solltet ihr auch Rechnung tragen. Und wenn sie dann trotz relativ wenig Deckung den Weitzieher bevorzugen sollten, toi toi toi ^^.
Maßstab wäre hier, welchem Hahn sich bereits sehr jung Hennen freiwillig anschließen, und wie er die Situation dann gestaltet. Steht er Gewehr bei Fuß Wache, dass die Mädels in Ruhe ihren Angelegenheiten nachgehen können und tritt nur sehr unaufdringlich und höflich, ist das perfekt- das können durchaus schon 16 Wochen alte Junghähne bringen, und die sind dann wirklich Gold wert, weil so junge, bereits souveräne Hähne doch eine ziemliche Ausnahme sind.
Ich selber hatte in nun acht Jahren und etwa 120 Nachzuchthähnen nur zweimal so einen. Es waren auch nur wenige Saurüpel drunter, das Gros war weit gefächert, letztendlich fanden dann bislang drei Haupthähne "Verwendung", also über mehrere Jahre bleibende Althähne, sowie über nun sechs Jahre pro Jahr immer vorübergehend 1- 2 junge Beihähne- insgesamt also aus den 125 etwa 12 gute/ bessere Hähne.
cairdean
26.08.2019, 15:31
Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast so ausführlich zu antworten! Sehr Interessant Dein Beitrag!
An unsere Voliere schließt der Auslauf an - ich habe extra alle ca. 3-4m bis zum Wald eine Deckungs aus Bambustipis gebastelt und Ästen und Gestrüpp drangeflochten. Gepflanzt wird im Herbst. Da müsste ich jetzt viel zu viel angiessen. Trotzdem verlässt unsere Truppe allgemein nur sehr zögerlich die sichere Voliere. Bis auf die Wiese oder gar in den Wald haben sie sich noch nicht getraut. Vorallem der hormonell übersteuerte Zwergseidi erkundet die Gegend am weitläufigsten.
Wir haben ja noch keine Dame die legt, d.h. auch noch keine die beim Tretakt willig wäre. So richtig miteinander befassen tun sich die beiden Geschlechter auch noch nicht. Bloß der krawutzige Brahma-Leghorn-Mix vergewaltigt ab und an. Aber der hat sein Ticket ja eh schon. Dem schließt sich die nächste Frage an:
Ab wann sind die Hähne denn "erwachsen"? Kann man eine Angabe in Wochen oder Monaten machen? Brahma und Indios brauchen ja mehrere Jahre um ausgewachsen sein, sind sie denn vorher schon "erwachsen"? Von denen, die in der Wahl zum Bleiberecht sind, kräht nur der Cochin ab und an. Treten hab ich ihn noch nicht gesehen. Die anderen krähen noch nicht.
Wir haben die Hoffnung, dass, wenn wir in zwei Wochen schlachten, die verbleibenden noch so jung sind, dass sie sich vielleicht trotz ändernder Hackordnung weiter verstehen oder zumindest so lange, bis wir eindeutigere Charaktere feststellen können. Aber wann sind sie wirklich erwachsen und gefestigt? Sprich, ab wann muss man nicht mehr mit charakterlichen Überraschungen rechnen?
Ansonsten bekommen die Hennen natürlich ein Mitspracherecht. Aber dazu müssten sie erstmal eine Meinung haben ;). Das macht die Entscheidung ja unter anderem so schwer. Hätten die Mädels eine eindeutige Meinung und der erwählte Herr wäre uns gegenüber freundlich, wäre die Entscheidung recht einfach.
Ganz wichtiges PS: Ihr solltet vor allem auch den Geschmack der Mädels in Eure Erwägungen mit einbeziehen- sie werden sich den aussuchen, der sie am vorteilhaftesten behandelt, und dem solltet ihr auch Rechnung tragen.
Für mich als Frau fast das wichtigste Kriterium... :p
Hy!
Gerne :)!
Recht verlässlich ausgereift sind Hähne ab etwa einem Jahr, meiner Ansicht nach ändern sich grundlegende Charakterzüge dann nicht mehr frappierend. Tendenzen sehen kann man wie gesagt schon recht früh, etwas ab dem vierten Monat, mit den größten Veränderungen, wenn welche kommen, um den achten Monat herum.
Was den Zwergseidi angeht: Wenn der hormonell übersteuert ist, sollte man den eventuell gleich mit frikassieren. Auch wenn den Stoppelhopser keiner der großen Hähne für voll nimmt, so sehe ich es hier doch wieder fast wie bei den entsprechenden Hundegrößen. Den kleinen durchgeknallten/ übersteuerten wird quasi alles durchgehen gelassen, weil die ja sowieso keiner für voll nimmt, bzw. "was sollen die schon anrichten", während dieselben Wesenszüge bei großen Rassen auf schärfste Kritik treffen.
Ich sehe das entschieden anders. Bei Hunden hat es zwar sehr, sehr viel mit der Erziehung zu tun, im Gegensatz zu Hühnern, aber nun ja. Ebenso, wie man auch kleine Hunde tipptopp erziehen kann, sollte man auch so kleinem Gehopse bei Hühnern nicht die Zügel schleifen lassen. Entsprechend würde ich auch bei Mini- Seramahähnchen von kaum 500 g dieselben Maßstäbe anlegen wie bei einem Marans oder ähnlichen Kalibern von mehreren Kilo Gewicht. Und eben völlig übersteuerte rigoros aussortieren. Bei denen vererbt sich das nämlich genau so wie bei den großen.
Ansonsten nehmt in dem Fall die Euch angenehmsten, wenn die Mädels das noch nicht so eng sehen ^^.
Tomate: Ist ja auch völlig ok :D!
cairdean
26.08.2019, 16:14
Du bist ein Quell der Erkenntnis, Okina! Das hilft mir schon mal sehr weiter.
Ja, der Zwergseidi soll ja auch ein Minisüppchen ergeben. Es kommt mir zwar irgendwie skurril vor, so ein kleines Hühnchen zu schlachten, aber schon durch sein ständiges Krähen bringt er Unruhe in die Herde. Es ist allerdings echt witzig, ihn zu beobachten. Ein bißchen tut er mir auch leid. Da droht und breitseitet er voller Enthusiasmus einen Brahmahahn und der steigt, ohne ihn auch nur zu beachten, einfach über ihn drüber. ;D Ist bestimmt nicht gut für sein männliches Ego. Im Ürbigen sehe ich es wie Du - bei Hunden, bei Pferden (da ist es mit den Shetties genauso schlimm nur m.E. mindestens so gefährlich wie bei Hunden) und bei Hühnern. Der, der erstmal bleiben darf, ist ein normaler Seidenhahn. Den nehmen die Großen auch nicht für voll, der kräht schon ab und an, aber ist ansonsten unauffällig. Und er gehört unserer Tochter, da bekommt er noch Schonfrist...
Mal gucken, vielleicht komme ich innerhalb der nächsten zwei Wochen noch mit weiteren diesbezüglichen Fragen um die Ecke - in zwei Wochen kann ja bei den Herren und Damen noch einiges passieren ;).
Auch bei großen Hähnen denke ich kann man 6-8 Monate sagen das sie da erstmal weitgehend ausgewachsen sind und auch charakterlich schon sehr weit. Da würde ich mich Okina anschließen.
Wenn Sie keinen Althahn haben der über Ihnen steht kann das ganze noch nen zacken schneller gehen. Mein aktueller Althahn war mit 6 Monaten schon der unangefochtene Chef (kein Althahn mehr da), in dem Alter sind ihm auch schon alle Junghennen hinterhergelaufen. Und in dem Alter sind die Hähne da schon sehr brutal miteinander umgesprungen. (50% Kämpfermixe) Einen Hahn mussten wir separieren weil er sonst wohl getötet worden wäre, die anderen waren bereitwilliger in der Unterordnung aber friedlich wurde es danach nicht mehr.
Nun hatte ich das Glück das mein jetziger Althahn in dem Alter schon sehr beliebt bei den Hennen war. Aber den Charakter anderer Hähne konnte ich da schon nicht mehr so leicht bewerten da er einfach keinen anderen Hahn in seiner Nähe geduldet hat.
Du wirst sehen wie es mit deinen Indios ist, es kann passieren das ein Frühreiferer Hahn Ihnen das Leben schwer macht bevor sie anfangen erwachsen zu werden.
Indios werden durch Ihre Größe Spätentwickler sein. Ich weiß nicht was man an Aggressionspotential von Indios erwarten muss, du wirst es sehen, wenn es losgeht kann es auf jeden Fall heftig werden. Wird mich sehr interessieren wie kämpferisch deine Indios mental dann tatsächlich sind.
cairdean
26.08.2019, 22:06
Auch Dir Danke für die Info, Sorteng! 6-8 Monate. Da brauchen die Indios ja noch ein Weilchen.
Auf Fotos von Indios im Internet sieht man häufiger mehrere Hähne mit Hennen zusammen laufen. Ich bin auch sehr gespannt... Vielleicht klappt es in der Verbindung mit Brahma und Cochin, zwei ja eher friedfertigen Rassen, noch ein Weilchen. Wenn nicht, muss ich wohl mprovisieren, wenn ich Indio-Küken haben möchte. Ich werde jedenfalls berichten.
Ah, gerade nochmal nachgeschaut. Sie waren noch keine 5 Monate alt als sie versucht haben sich gegenseitig umzubringen....Aber Shamo*Kraienköppe sind auch leichter.
cairdean
21.10.2019, 10:00
So, ich nochmal. Wir haben aktuell noch 4 Hähne. Den Cochin, den Indio Batista, Ibi den Brahma und ein Seidenhähnchen. Der Seidenhahn fühlt sich für die kleinen Hennen zuständig, das passt. Der Cochin ist Chef und noch respektieren das alle. Der Brahma kräht noch nicht und Batista ist den Hühnern gegenüber immer noch 1a. Wenn eine Henne gegen ihren Willen bestiegen wird, holt er den Hahn runter - auch den Cochin. Wenn die Hennen aus der Hand fressen, lässt er ihnen den Vortritt, er lockt und passt auf.
Aaaaber: er hat vor kurzem angefangen mich mehr zu beäugen als sonst. Er hebt vor mir Stöckchen auf, senkt ein bisschen eine Schulter, aber wenn ich ihm die auch leere Hand hinhalte, dann hackt er nicht, sondern guckt nur. Wenn ich ihm nicht als erstes ein Leckerchen gebe, zuppelt er energisch an meiner Hose. Wie gehe ich damit konkret um? Soll ich ihn dann streicheln? Wenn ja, wo? an der Brust? Oder kann ich das getrost ignorieren? Ich möchte ihn nicht provozieren, möchte aber auch nicht in seinen Augen "klein beigeben". Er geht mir aus dem Weg, aber nicht gern ;). Soll ich ihm einfach immer als erstes ein Leckerchen geben? Dann streicheln? Ich würde mich über Tips sehr freuen! Ich möchte ihn gern behalten.
Ich würde ihm zuerst mehrere Leckerchen geben, d.h. direkt vor ihm hinlegen Dann kann er sich bei den Hennen beliebt machen und Du bist sein Verbündeter. Streicheln würde ich persönlich ihn gar nicht wenn er es nicht selbst aktiv einfordert.
So lange er Dir aus dem Weg geht, lass es so. Mir ist es egal, ob sie es gerne tun - Hauptsache sie tun es. Laß ihm seinen Status bei den Hennen, mach ihn nicht klein. Es gibt Hähne die können das ab, andere finden es unmöglich und fühlen sich dann wirklich provoziert.
Wer händelt die Hühner? Meine Ansicht, den Hähnen Freiraum zu gewähren geht nur, wenn keine Kinder oder ängstliche Menschen im Spiel sind. Dann würde ich alle Hähne, die auch nur ansatzweise Agression zeigen aussortieren.
Kükenmädchen
21.10.2019, 11:03
Dadurch, dass du die Hennen zuerst die Leckerchen gibst, 'konkurrierst' du mit ihm quasi um die Hennen - aus seiner Sicht zumindest, du bietest den Hübschen ja was Gutes an und wirbst damit um ihre Gunst. Gib ihm zuerst die Leckerchen zuerst und lass ihn entscheiden, was er damit macht. Ich hab meinem Dicken (Mechelner) beigebracht, an Mantel oder Hose zu zubbeln, wenn er was möchte, dann kriegt er das auch und verteilt es idR an die Mädels - dadurch isses dann auch okay, dass ich den Mädels mal was geb, wenn er gerade nicht 'fragt'- die Damen mich aber belagen.
Meiner hatte mit 5 Monaten dann auch mal so ne zweiwöchige Pflegelphase, wo er seine Grenzen austesten wollte mir gegenüber (und recht unleidlich war) - ich hab mich aber nicht einschüchtern lassen, ihm zwar seine Freiräume gelassen, aber auch ruhig und bestimmt klar gemacht, was nicht geht. Hochgehoben hab ich nur, wenn er sich völlig daneben benommen habe. Mittlerweile ist er 1 1/2 und ich könnte mir keinen besseren Hahn wünschen.
Edit: Lisa war schneller. ;D
cairdean
21.10.2019, 11:13
Ich händele die Hähne hauptsächlich, aber wir haben a6ch zwei Töchter (8 und 11). Ich gebe ihm immer zuerst Leckerchen, wenn ich aus der Hand füttere. Das ist dann ja schon mal richtig. Könnt ihr mir beschreiben, wie genau ihr den Hähnen ruhig aber bestimmt klar macht, was geht und was nicht?
Danke schon mal!
So, ich nochmal. Wir haben aktuell noch 4 Hähne. Den Cochin, den Indio Batista, Ibi den Brahma und ein Seidenhähnchen. Der Seidenhahn fühlt sich für die kleinen Hennen zuständig, das passt. Der Cochin ist Chef und noch respektieren das alle. Der Brahma kräht noch nicht und Batista ist den Hühnern gegenüber immer noch 1a. Wenn eine Henne gegen ihren Willen bestiegen wird, holt er den Hahn runter - auch den Cochin. Wenn die Hennen aus der Hand fressen, lässt er ihnen den Vortritt, er lockt und passt auf.
Aaaaber: er hat vor kurzem angefangen mich mehr zu beäugen als sonst. Er hebt vor mir Stöckchen auf, senkt ein bisschen eine Schulter, aber wenn ich ihm die auch leere Hand hinhalte, dann hackt er nicht, sondern guckt nur. Wenn ich ihm nicht als erstes ein Leckerchen gebe, zuppelt er energisch an meiner Hose. Wie gehe ich damit konkret um? Soll ich ihn dann streicheln? Wenn ja, wo? an der Brust? Oder kann ich das getrost ignorieren? Ich möchte ihn nicht provozieren, möchte aber auch nicht in seinen Augen "klein beigeben". Er geht mir aus dem Weg, aber nicht gern ;). Soll ich ihm einfach immer als erstes ein Leckerchen geben? Dann streicheln? Ich würde mich über Tips sehr freuen! Ich möchte ihn gern behalten.So wie ich das sehe ist das typisches Verhalten eines Orientalischen Kämpfers, ich rate dir ihn so viel wie möglich zu streicheln, auch mit der Fingerspitze am Kopf, die lieben das und zu mir wurde noch nie einer aggressiv, das Imponiergehabe ist für die ganz normal......
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Kükenmädchen
21.10.2019, 11:50
Könnt ihr mir beschreiben, wie genau ihr den Hähnen ruhig aber bestimmt klar macht, was geht und was nicht?
Erstmal versuch ich's verbal, meine kennen das Wort ,Nein', auch gern in Verbindung mit ihrem Namen ganz gut, bleib dabei ruhig und werde nachdrücklicher, wenn man meint, den Dicken markieren zu müssen. Meiner meinte zB irgendwann, mich in die Hand zwicken zu müssen, wenn ich ihn auf dem Rücken gefasst hab, um ihn zB durch den Spalt der geöffneten Gehegetür zu leiten (die restlichen Hühner waren schon drin und sollten nicht nochmal raus). Hab ich respektiert, von da mehr mit dem Bein geschoben. Musste ich ihn doch mal da anfassen und er schnappte wieder, hab ich zuerst geschimpft, half das nicht, den Kopf energisch weggedrückt und im Notfall dann halt hochgenommen. So als konkretes Beispiel. Meiner Meinung nach ist es auch wichtig, sich nicht beindrucken zu lassen. Merkt der Halbstarke, dass er mit seinem Verhalten auch nur den geringsten Erfolg hat; macht's das eigentlich nur schlimmer. Die Jungs sind feinfühliger als man denkt. (Auch dieses Jahr sind meine Jungs alle extrem zutraulich, OHNE meine Autorität in Frage zu stellen.)
Ergänzung: Positives Verhalten wiederum hab ich natürlich mit Leckerlis belohnt. Sag, wenn man auf das gehört hat, was ich sage, gab's was in den Schnabel.
cairdean
21.10.2019, 15:00
Zu spät. :'(
Er hat mich, als ich heute rein kam angegriffen und es sofort ernst gemeint. Ich habe durch die Hose an jedem Bein ne Wunde und nen blauen Fleck. Ich könnt heulen, weil er zu den Hühnern so toll ist. Aber mit unseren Mädels geht das nicht.
Ich habe das Gefühl, dass sein Blick auf mich gekippt ist, als er gesehen hat, wie ich unseren Seidenhahn gemaßregelt habe. Der ist mir von hinten in die Hacken gesprungen und ich hab ihn geschnappt und auf den Arm genommen. Als er danach nochmal an meine Ferse wollte, hab ich ihn mit dem Finger leicht auf den Kopf gehackt. Hat bei dem Seidenhahn super funktioniert.
Eigentlich wollen wir den Seidenhahn noch bis zum Frühjahr behalten. Auch, weil seine Angriffe nicht weh tun und die Kinder so lernen können, wie man mit aggressiven Hähnen umgeht. Oder kann unser Verhalten dem Seidenhahn gegenüber dazu führen, dass auch der Cochin agressiv zu uns wird?
Als Batista gestern für meinen Geschmack zu aufdringlich und fordernd wurde, wollte ich ihm reflexartig auch mit dem Finger leicht auf den Kopf hacken. Fand er gar nicht witzig und direkt in die aufgeplustert Konterhaltung gegangen, hat aber von mir abgelassen. Heute dann zwei Angriffe direkt hintereinander, kaum, dass ich die Voliere betreten hatte. Kein Imponieren vorher, kein Drohen. ich bin ihm dann so lange hinterher gegangen, bis er von mir abgelassen hat und wenn er mir nachgehen wollte, habe ich das Spiel von vorne angefangen.
Topf? Oder ist da noch was zu retten?
cairdean
21.10.2019, 15:04
@kükenmädchen: klingt bei Dir so, als könnte ich das lernen, aber nicht so, als könnten unsere Töchter so mit den Hähne umgehen, oder? Insbesondere die 8jährige bekommt schnell Angst. Sie liebt ihre Hennen aber sehr und ich fände es total traurig, wenn sie nicht mehr in den Hühnerauslauf gehen könnte.
@yokojo: Dann habe ich es mir wohl mit ihm verscherzt, indem ich ihm gegenüber "dominant" wurde (mit dem Finger hacken)? Können Orientalische Kämpfer mit Kindern klarkommen? Oder muss ich meinen Traum vom Kämpferhahn in die Zukunft vertagen, wenn die Kinder groß sind?
Ich hab wirklich streicheln gemeint, wahrscheinlich sind meine Hähne deshalb so brav, das wurde mir jetzt erst richtig bewußt!
Es braucht wirklich nicht viel um einen Kampfhahn zu reizen, würde ich meine auf den Kopf tippen, würden die sofort losschlagen, bei meinen sogar die Hennen...
Kükenmädchen
21.10.2019, 15:23
@kükenmädchen: klingt bei Dir so, als könnte ich das lernen, aber nicht so, als könnten unsere Töchter so mit den Hähne umgehen, oder? Insbesondere die 8jährige bekommt schnell Angst. Sie liebt ihre Hennen aber sehr und ich fände es total traurig, wenn sie nicht mehr in den Hühnerauslauf gehen könnte.
So wie sich das alles in allem liest kommt er gerade in die berühmte 'Flegelphase', passt vom Alter auch ungefähr. Ich würde vom Topf erstmal absehen, ein Angriff macht noch keinen bösen Hahn, der testet sich aus und gerade dadurch, dass du nach dem Angriff dominant geblieben bist, hast du schon sehr viel richtig gemacht. Meiner hat mich zwar nie angegriffen, aber hatte zwischenzeitlich auch mal den Tick, mir in den Weg zu laufen und mir in den Schuh zu hacken - ich bin mir bis heute noch nicht ganz sicher, ob er mich als flüchtige Henne oder als weglaufenden Konkurrenten gesehen hat. Nachdem ich aber meine Rolle als 'Chef' klar gemacht hatte, hat sich das gelegt. Selbst mein 2-jähriger Großcousin darf ihn anpacken, da dreht er eher ab als das er was macht - auch, wenn ich nicht direkt daneben steht. Da hab ich mehr blaue Flecken von seiner Schwester, weil sie immer mit spitzem Schnabel 'fragt', wenn ich nicht auf ihr Betteln reagier. :roll
(Solange wäre ich aber auch erstmal vorsichtig mit den Kids.)
Meine Kinder sind jetzt 4 und 10 Jahre und es gab noch nie ein Angriff von einem Orientalen in den 10 Jahren, aber von dem MEZK den tragen sie am liebsten weil der so handlich isthttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20191021/0d1f71e8a3a4644c168ccdea2e794e75.jpg
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Mein Kraienköppehahn, Rambo, wäre für Kinder nicht geeignet. Wenn dem was nicht passt, schlägt er zu, aber ordentlich. Trotzdem bin ich Chef geblieben und wir sind wieder Freunde. Normalerweise kann man mit dem alles Mögliche veranstalten. Er liegt aucg gerne auf dem Schoß und lässt sich streicheln.
Mein Mixhahn Budy hat noch nie angegriffen. Der wäre auch für Kinder geeignet.
Allerdings lassen sich beide Hähne nur von mir anfassen. Macht sonst auch niemand.
Mfg Rocco
cairdean
21.10.2019, 20:49
Danke für Eure Rückmeldungen. Mal schauen, wie er sich die nächste Zeit macht. Die Kinder gehen erstmal nicht alleine in den Stall. Ich wäre so so so froh, wenn das nur ne Flegelphase ist.
Noch ne Frage, ich möchte es echt gern mit ihm hinbekommen: Wenn er pickend langsam seitlich quasi beiläufig auf mich zukommt, was genau soll ich dann tun? Heute Nachmittag im Stall (nach dem Angriff) hat er genau das getan und ist mir immer näher gekommen. Da ich in einer Ecke hockte, wollte ich das nicht. Also hab ich mich groß gemacht und ihn herausbegleitet, also sanft treibend zur Tür hinauskomplimentiert, was er auch mitgemacht hat. Soll ich ihn dann alternativ mal auf mich zukommen lassen und am Kinn/der Brust streicheln? Oder wie oben verfahren? Dieses Verhalten des sich pseudo-beschäftigt an den Menschen ranpirschen kenne ich von früher (als ich vor Jahren Hühner hielt und mich mangels besseren Wissens mit dem Fuss gegen angreifende Hähne gewehrt habe) und da ging das idR einem Angriff voraus. Oder soll ich ihn am Kinn streicheln, wenn er bettelt? Mir fehlt gerade etwas die Idee, in welchen Situationen ich ihn streicheln kann/soll.
Viel Platz kann ich ihm bei unseren Gegenheiten nicht zwischen uns vorgeben. Ich betrete den Auslauf immer durch die Voliere (3,5x6m) und schon immer ist er einer der ersten, der mich am Tor erwartet. Die ganze Schar steht dann um mich herum und ich muss "durch sie durch", um das Weichfutter abzustellen oder ähnliches. Hat ja bis heute auch immer geklappt. Ich wüsste nicht, wie ich da nur ihn wegschicken soll.
cairdean
21.10.2019, 20:51
Ach, und die Kinder wollen ihn gar nicht streicheln oder rumtragen, die wollen sich ins Gehege setzen und warten, bis ihre Hennen sich auf ihren Schoß setzen, ohne angegriffen zu werden.
Danke für Eure Rückmeldungen. Mal schauen, wie er sich die nächste Zeit macht. Die Kinder gehen erstmal nicht alleine in den Stall. Ich wäre so so so froh, wenn das nur ne Flegelphase ist.
Noch ne Frage, ich möchte es echt gern mit ihm hinbekommen: Wenn er pickend langsam seitlich quasi beiläufig auf mich zukommt, was genau soll ich dann tun? Heute Nachmittag im Stall (nach dem Angriff) hat er genau das getan und ist mir immer näher gekommen. Da ich in einer Ecke hockte, wollte ich das nicht. Also hab ich mich groß gemacht und ihn herausbegleitet, also sanft treibend zur Tür hinauskomplimentiert, was er auch mitgemacht hat. Soll ich ihn dann alternativ mal auf mich zukommen lassen und am Kinn/der Brust streicheln? Oder wie oben verfahren? Dieses Verhalten des sich pseudo-beschäftigt an den Menschen ranpirschen kenne ich von früher (als ich vor Jahren Hühner hielt und mich mangels besseren Wissens mit dem Fuss gegen angreifende Hähne gewehrt habe) und da ging das idR einem Angriff voraus. Oder soll ich ihn am Kinn streicheln, wenn er bettelt? Mir fehlt gerade etwas die Idee, in welchen Situationen ich ihn streicheln kann/soll.
Viel Platz kann ich ihm bei unseren Gegenheiten nicht zwischen uns vorgeben. Ich betrete den Auslauf immer durch die Voliere (3,5x6m) und schon immer ist er einer der ersten, der mich am Tor erwartet. Die ganze Schar steht dann um mich herum und ich muss "durch sie durch", um das Weichfutter abzustellen oder ähnliches. Hat ja bis heute auch immer geklappt. Ich wüsste nicht, wie ich da nur ihn wegschicken soll.Ich würde ihn öfter mal auf den Arm nehmen, streicheln und dann zu Belohnung auf den Boden springen lassen, wenn er dann den Kratzflügel macht einfach ignorieren oder streicheln aber niemals von oben am Kopf berühren, nur von unten an Kinn und Brust, normal müsste er dann still halten!?
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Kükenmädchen
21.10.2019, 22:13
Danke für Eure Rückmeldungen. Mal schauen, wie er sich die nächste Zeit macht. Die Kinder gehen erstmal nicht alleine in den Stall. Ich wäre so so so froh, wenn das nur ne Flegelphase ist.
Noch ne Frage, ich möchte es echt gern mit ihm hinbekommen: Wenn er pickend langsam seitlich quasi beiläufig auf mich zukommt, was genau soll ich dann tun? Heute Nachmittag im Stall (nach dem Angriff) hat er genau das getan und ist mir immer näher gekommen. Da ich in einer Ecke hockte, wollte ich das nicht. Also hab ich mich groß gemacht und ihn herausbegleitet, also sanft treibend zur Tür hinauskomplimentiert, was er auch mitgemacht hat. Soll ich ihn dann alternativ mal auf mich zukommen lassen und am Kinn/der Brust streicheln? Oder wie oben verfahren? Dieses Verhalten des sich pseudo-beschäftigt an den Menschen ranpirschen kenne ich von früher (als ich vor Jahren Hühner hielt und mich mangels besseren Wissens mit dem Fuss gegen angreifende Hähne gewehrt habe) und da ging das idR einem Angriff voraus. Oder soll ich ihn am Kinn streicheln, wenn er bettelt? Mir fehlt gerade etwas die Idee, in welchen Situationen ich ihn streicheln kann/soll.
Ich finde, du hast alles richtig gemacht, zumindest hätte ich es genauso oder ähnlich gemacht. Du hast Dominanz gezeigt, bist unbeeindruckt und ruhig geblieben...und er hat es akzeptiert, was ich schon mal ein gutes Zeichen finde. Für mich klingt es echt etwas, als testet er gerade seine Grenzen aus. Bei meinem hat die schlimmste Flegelphase ca 2 Wochen gedauert, danach war das schlimmste Hormongewitter vorüber, die Fronten klar und er friedlich wie eh und je.
Um die Situation in der Voliere etwas zu entzerren könntest du jetzt zumindest zeitweise ne Hand voll Haferflocken oder ähnlichem durch die Tür voran werfen. Oder was immer sie als Leckerli mögen. Wenn meine Meute die Tür belagert komm ich so auch immer rein, ohne über Jungs und Mädels zu stolpern. Meine Däumchen sind auf jeden Fall gedrückt, dass das wird.
Dein Hahn ist in der Testphase. Er will die Rangordnung ändern und weiß noch nicht, wie er Dich einschätzen soll.
Jetzt musst Du Chef bleiben. Dazu gehört, dass Du ihn Dir greifst und auf den Schoß nimmst, ihn streichelst, beruhigst, damit er Vertrauen zu Dir aufbaut. Es kann sein, dass er Dich pickt. Trotzdem festhalten, sonst hast Du verloren. In dem Alter versuchen das fast alle Hähne, denn sie wissen noch nicht, wo sie stehen und wollen die Herde übernehmen und Gefahren abwenden.
Biete ihm auch Leckerlie an. Wenn er die nimmt, ist der erste Schritt getan.
Mfg Rocco
cairdean
28.10.2019, 13:15
Ich wollte doch mal Rückmeldung geben. Insgesamt hat Batista mich 2x angegriffen. Das erste, oben beschriebene Mal und noch ein weiteres Mal tags drauf. Bei dem zweiten Mal hat es mich nicht überraschend getroffen und ich bin einfach stehen geblieben und dann mit mahnender Stimme langsam auf ihn zugegangen, so dass er mir ausweichen musste, was er auch gemacht hat.
Mit Roccos Hilfe habe ich herausgefunden, dass der Hauptauslöser war, dass ich das Seidenhähnchen vor seinen Augen gemaßregelt habe. Das tue ich nun nicht mehr. Ich gebe ihm weiterhin immer wieder mal Leckerchen aus der Hand, die er gerne und zart annimmt. Mal frisst er selber, mal gibt er es den Mädels. Seit ich den Seidenhahn sich an mir austoben lasse, hat Batista mich nicht mehr angegriffen! Er geht mir aus dem Weg, wenn ich den Stall betrete. Ab und an kommt er gucken, was ich tue, widmet sich dann aber wieder seiner Hühnerherde. Und wenn der Seidi mir in die Hacken springt, bekommt DER von Batista einen auf den Deckel, woraufhin ich Batista überschwenglich lobe.
Der Unterschied zu unserem ersten aggressiven Hahn Sam (Mix aus Brahma und Leghorn) ist immens. Sam hat mich nie auch nur eine Sekunde aus den Augen gelassen, hätte mir nie den Rücken zugedreht und ist _immer_ in den Bauwagen gekommen, wenn ich drin gemistet habe. Bei Sam hätte zwar Roccos Methode mit Sicherheit gewirkt, aber da das ja jeder für sich mit dem Hahn ausfechten muss und die Kinder damit noch überfordert wären, haben wir Sam in eine andere Hühnerherde abgegeben, wo die Besitzer sich das durchaus zutrauen.
Bei Batista ist das irgendwie anders - vermutlich sind Kämpfer einfach anders. Er hat mich zwar 2x angegegriffen und ich weiß nun, dass ich ihn mit Vorsicht genießen muss und die Kinder nicht ohne Aufsicht in den Hühnerstall lasse, aber ich bin mir genauso sicher, dass er mich nicht angreift, solange ich mich auch an seine Regeln halte. Das finde ich super spannend. Auch, dass ich ihn provoziere, wenn ich einen anderen Hahn in der Herde maßregele, hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, wenn er den Seidenhahn pickt, dann kann ich das ja auch machen. Pustekuchen. Nicht mit Batista. Das Maßregelungsrecht möchte er für sich beanspruchen. Und das darf er von mir aus auch.
Heute früh kam er für meinen Geschmack einmal etwas zu flott frontal auf mich zu. Ich habe dann deutlich vernehmbar "Nein, Batista!" gesagt und mich groß gemacht. Daraufhin ist er stehengeblieben und woanders hin seiner Wege gegangen. Drückt uns bitte die Daumen, dass die friedliche Koexistenz erhalten bleibt. Ich finde ihn nämlich einfach bezaubernd. Selbst wenn er die Araucanadama begattet, die ja wirklich deutlich kleiner ist als er, hört man von ihr kein lautes Murren. Er scheint also auch noch ein sanfter Liebhaber zu sein...
cairdean
28.10.2019, 13:31
Und hier mal ein paar Bilder von Batista:
Ich würde trotzdem ansinnen, die Araucanahenne sonst wegzugeben.
Ein schwerer Hahn auf kleiner Henne ist einfach nicht gut. Ich selber habe es erlebt, irgendwann sind die Mädels kahl oder der Rücken kann der Belastung schlecht standhalten.
Das würde ich meinen Hennen nicht mehr zumuten.
Ausnahme würde es bei mir nur geben, wenn der Hahn sich beim treten auf den Boden und nicht auf die henne stellt.
Ich habe meinen jetzigen Althahn auch mit Roccos rat zahm bekommen und einen weiteren soweit gezähmt, dass er ein zuhause gefunden hat.
Das hatte aber in beiden Fällen mehrwöchige Einzelhaft zur Folge in der ich der einzige Bezug des Tieres war.
es gab gutes futter nur aus meiner Hand. Ich konnte die Hähne irgendwann ruhig greifen und auf meinen schoß setzen, wo sie sich putzten oder schliefen.
Jetzt in der Herde mit freilauf sind sie wieder scheuer geworden, lassen sich nicht mehr streicheln. Aber das vertrauen ist da, dass sie mir nicht in den Rücken springen.
Den Hahn nur manchmal zu greifen und zu streicheln oder Einzelhaft für ein paar tage hat nix bezweckt - bei mir zumindest
cairdean
28.10.2019, 18:40
Wie gesagt, sie murrt nicht einmal hörbar beim Tretakt und das, obwohl sie noch nicht einmal Eier legt. Wenn der Seidihahn versucht, sie zu treten, rennt sie laut schreiend davon und zetert vehement weiter, wenn er sich in ihrem Kopfgefieder "verbeißt". Batista trennt die beiden dann. Würde er ihr beim Tretakt wehtun, würde sie sich doch ihm gegenüber doch genauso verhalten wie gegenüber dem Seidi? Ich versuche mal herauszufinden, ob er auf dem Boden steht. Das Wohl der Hennen geht vor. Sollte ich etwas für die Dame unangenehmes identifizieren, werde ich handeln.
Batista mit Roccos Methode ins Haus zu holen und zu zähmen würde nur gehen, wenn wir nur einen Hahn hätten. Wenn ich ihn aber jetzt aus der Gruppe rausnehme, bringt er vermutlich alle anderen Hähne um, wenn er wieder zurück in die Herde käme. Das Risiko ist mir zu groß. Derzeit geht es ja auch so ohne großen Stress für alle.
Dorintia
28.10.2019, 18:51
So unbedingt mit Wehtun oder nicht, hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Den einen "mögen" sie halt mehr, den anderen weniger, die nächste Henne kann das wieder ganz anders sehen.
Hier versuchen die frühreifen Hähnchen auch schon die Hennen ungestüm festzuhalten, die schreien dann auch Zeter und Mordio.
cairdean
28.10.2019, 18:57
ja, ich gehe auch davon aus, dass die Leni den Straci einfach nicht sehr mag und deshalb schreit, als würde jemand sie umbringen. Aber umgekehrt dachte ich, dass es das Aussagekraft hat: sie meckert eben im Gegensatz nicht (!), wenn der eigentlich zu große Indio sie tritt (vorgesehen ist sie als Henne für den Seidi und der Indio hat genügend passende Alternativhennen). Und würde ihr das Schmerzen oder Unwohlsein bereiten, dann täte sie es doch - unabhängig davon, ob sie ihn mag. Oder muss ich auf sie aufpassen und kann ihrem eigenen Urteil nicht vertrauen?
Dorintia
28.10.2019, 19:01
Tja, wer weiß das schon nach was die "bewerten", sind ja Tiere und unsere menschlichen Maßstäbe zählen da wenig.
Vielleicht würde sie das ganz anders sehen, wenn nur der Seidi da wäre...
Meine Henne möchte meinen großen Hahn auch - auch als er sie beim tretakt verletzt hat.
Die Hennen haben ja keine Wahl. Sich dem Hahn zu verweigern bedeutet, sich von der Gruppe abzugrenzen, was evolutionär nicht schlau wäre.
Ich will dich nur warnen, irgendwann könnte Huhn sonst mir kaputtem rücken herumliegen.
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