Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : leichte Junghenneneier ausbrüten, geht das?
Oliver S.
07.07.2019, 21:16
Hallo liebe Brutexperten,
meine Junghennen legen seit ca. einer Woche Eier mit 37-42 g. Da ich grosse Mischlingshennen habe, denke ich, die werden, wenn sie ausgewachsen sind, so wie ihre Muttertiere, Eier zwischen 53-60 g legen.
Da ich diese Jahr gern noch eine Brut aufziehen würde und dafür 3-4 interessante Hähne habe, konnte ich ihre Anzahl natürlich noch nicht angemessen reduziert. Dies möchte ich aber so bald wie möglich nachholen.
Der langen Rede kurzer Sinn:
Muss ich mit der Brut warten, bis die Eiergrösse sich normalisiert hat oder hat jemand von Euch schon mal versucht, die kleinen Eiern der Junghennen auszubrüten? Eigentlich könnte das doch auch funktionieren, denn die Eier der Zwerghühner sind ja auch nicht viel grösser.
Was mich daran etwas zweifeln lässt ist, dass bei den meisten Rassen ein Brutei-Mindestgewicht angegeben wird. Wie riskant ist es, dieses zu unterschreiten?
LG Oliver
ptrludwig
07.07.2019, 21:36
Normal nimmt man Bruteier von Hennen die schon ein Jahr bewiesen haben das sie eine entsprechende Leistung bringen. Dazu zählt dann auch das entsprechende Mindesteigewicht. Das unterschreiten ist keineswegs riskant, wäre allerdings im Interesse der Rasse um dann die Kontrolle zu haben und Versager aus zu sortieren.
Anni Huhn
07.07.2019, 21:38
Junghenneneier zu brüten ist bei uns im Verein ein No Go. Ich hab mal kurz per Whats app nachgefragt.
1. Eiweiß und Eigelb sind noch nicht im Gleichgewicht
2. Es sterben mehr Küken im Ei
3. Es sterben mehr Küken beim Schlupf
4. Die Küken sind kleiner und schwächer
Ich habe nicht gefragt woher die alten Herren das wissen, gehe aber einfach mal davon aus das sich jeder mal über das No Go hinweggesetzt hat und damit auf die Nase gefallen ist.
Ich würde es ausprobieren.
Wenn ich sehe, was bei mir dies Jahr rauskam, dürfte sich das mit der Eigröße relativieren.
- Habe nicht gewogen, aber aus einem "XL-Ei" einer grundsätzlich so recht groß legenden Henne kam eins der kleinsten Küken des zweiten Geleges.
- Aus dem kleineren Ei meiner Italiener- Omi kam ein Küki, das von Anfang an das größte war (frag' mich keiner, wie das geht ^^)
- Und die Eier von den Exchequer Leghorns (reichlich klein noch immer, finde ich, bzw. erst jetzt, nach einem halben Jahr, größer werdend) waren von Anfang an alle befruchtet und wären wohl auch alle geschlüpft, wenn die allererste Glucke nicht so eine Niete wie ihre beiden Schwestern gewesen wäre und die Brut versiebt hätte... Die Küken aus den geschlüpften Eiern der späteren Bruten sind zwar alles Hähne, aber soweit fit und gesund.
Man weiß vor allem nie, ob man die anvisierten Hennen denn auch ein Legejahr lang hat, denn es kann immer mal ein Fuchs, Habicht oder was auch immer dazwischen kommen, und dann zieht man 'ne lange Nase, wenn man dann die Genetik nicht gesichert hat. Das gilt auch für coole Junghähne, wo ich es halte wie Oliver.
Jedes Jahr ein bis zwei so lange wie möglich mitlaufen lassen, um deren Genetik noch "abzuschöpfen", bevor man sie dann wie auch immer entnimmt, um die diversen Frieden zu wahren (Truppen-, Nachbarlichen etc.). Ebenso würde ich es auch mit den Junghennen machen. Man kann ja schon aus den ersten Monaten gewisse Schlüsse ziehen, und wenn man die Küken optimal versorgt wüsste ich nicht, warum die kleiner bleiben sollten.
Sorry, wenn ich mich damit (mal wieder) gegen konventionelle Ansichten stelle, aber et kann ja jeder aus dem Wald kommen und sagen, er ist der Förster ;).
*seufz*
Meiner damaligen Zwergmixhenne hat das auch keiner gesagt, dass man Junghenneneier nicht bebrütet. Mit 16/17 wochen Legebeginn und knapp zwei Wochen später saß sie schon versteckt auf ihen Eiern, die alle befruchtet waren und sich bestens entwickelten, auch die Küken wuchsen ganz normal.
Ich sehe das als wider die Natur. Einzelne positiv verlaufen e Ausnahmen sollte man nicht für allgemein gültig und gebräuchlich zur Grundregel machen. Aus einem kleinen Ei kann kein großes, seiner Rasse entsprechendes, Küken schlüpfen. Wenn seine Genetik ihm ein gewisses Wachstum, bzw Größe vorgibt, dann wird es wohl zu eng in dem BE. In dem BE wird anzunehmend ein kleinerer Dotter sein, der dem Küken mangels Masse für sein Wachstum im Ei demzufolge eine Bonsaientwicklung bereiten könnte. Das wäre die andere Alternative. Unterm Strich kann ich dem nachvollziehbar nichts Positives abgewinnen. Ich würde mir ordentliche BE besorgen und das Brüten mit Eiern deiner Tiere auf die nächste Brutsaison verschieben.
Saatkrähe
08.07.2019, 03:48
Für mich wäre es ebenfalls gegen die natürliche Ordnung. Meine vagen Gedanken sind, daß in freier Natur die Junghühner heranwachsen, und in der zukünftigen Brutsaison dann ebenfalls die geeignete Eigröße legen. Bis dahin haben sie, der Organismus, ausreichend Zeit sich zu entwickeln.
Wenn das alles so trallalla wäre, bräuchte ich die BE nicht zu wiegen, was ich aber immer tue.
Capreziosa
08.07.2019, 05:43
Meiner Erfahrung nach (die sich über fünf Jahre und zahlreiche Bruten erstreckt) schlüpfen aus Junghennen-Eiern ganz normale Küken, die sich zu ganz normalen Hühnern entwickeln; unmittelbar nach dem Schlupf sind sie ein wenig kleiner als Küken aus grösseren Eiern, holen den Rückstand aber sehr schnell auf und sind ansonsten überhaupt nicht von anderen Küken/Hühnern zu unterscheiden. Derzeit habe ich vier Mädels (Mixe), die aus Junghennen-Eiern kamen und sämtliche Unkenrufe widerlegen: sie gehören mit zu den vitalsten und am besten legenden Hennen meiner Truppe.
Anni Huhn
08.07.2019, 08:44
Naja bei Mixen für den Hausgebrauch würde ja eh keiner wissen wie sie geworden wären wenn sie aus normalen Eiern gekommen wären. Ich kann mich nur auf das verlassen was Profizüchter von sich geben. Wenn man bedenkt das es eh zu spät für eine normale Brut ist ( Naturgesetz, nicht meins) und das Risiko für die Küken eh steigt dann würde ich nicht auch noch mit zu kleinen Eiern Expirimente machen.
Oliver S.
08.07.2019, 09:35
Zunächst mal vielen lieben Dank für all Eure Rückmeldungen, die mehr oder weniger auch mein Schwanken in der Frage widerspiegeln:
z.B.
...Wenn das alles so trallalla wäre, bräuchte ich die BE nicht zu wiegen, was ich aber...
wohl allgemein üblich ist
oder
...In dem BE wird anzunehmend ein kleinerer Dotter sein, der dem Küken mangels Masse für sein Wachstum im Ei demzufolge eine Bonsaientwicklung bereiten könnte. ...
andererseits wird ja eh nur ein kleiner Teil des Dotters vom Küken im Ei verbraucht während der grösste Teil kurz vor dem Schlupf in den Bauch eingesaugt und als Proviant für die ersten Tage gespeichert wird und auch es durchaus auch positive Erfahrungen zu geben scheint:
Meiner Erfahrung nach (die sich über fünf Jahre und zahlreiche Bruten erstreckt) schlüpfen aus Junghennen-Eiern ganz normale Küken, die sich zu ganz normalen Hühnern entwickeln; unmittelbar nach dem Schlupf sind sie ein wenig kleiner als Küken aus grösseren Eiern, holen den Rückstand aber sehr schnell auf und sind ansonsten überhaupt nicht von anderen Küken/Hühnern zu unterscheiden. Derzeit habe ich vier Mädels (Mixe), die aus Junghennen-Eiern kamen und sämtliche Unkenrufe widerlegen: sie gehören mit zu den vitalsten und am besten legenden Hennen meiner Truppe.
oder
...
Meiner damaligen Zwergmixhenne hat das auch keiner gesagt, dass man Junghenneneier nicht bebrütet. Mit 16/17 wochen Legebeginn und knapp zwei Wochen später saß sie schon versteckt auf ihen Eiern, die alle befruchtet waren und sich bestens entwickelten, auch die Küken wuchsen ganz normal.
Ich werde mir das noch ein paar Tage durch den Kopf gehen lassen und vielleicht werden die Eier in der Zwischenzeit ja auch noch etwas grösser. Wobei das nach diesen Angaben wohl auch noch 5-6 Wochen (https://www.researchgate.net/figure/Theoretical-mean-egg-weight-age-curves-of-laying-hens-grouped-by-means-of-a-principal_fig2_13655097) dauern könnte und eine zu späte Brut auch wieder nicht so gut ist. Ausserdem will ich natürlich nicht, dass die Hennen übermässig von den Hähnen belästigt oder gar ramponiert werden..:grueb
Wenn ich noch Nachwuchs von meinen Hähnen haben will muss ich es wahrscheinlich einfach mal
ausprobieren.
...
Oliver
Oliver S.
08.07.2019, 14:36
... hier gibt es eine Studie dazu.
Tabelle 3 (http://news.ari.gov.cy/publications/tb109-charalambous.pdf) finde ich besonders interessant:
Junghennen (35 Wochen) scheinen nicht ganz so erfolgreich zu sein wie mittelalte Hennen (38 Wochen) aber deutlich besser als alte Hennen (67 Wochen).
LG Oliver
Saatkrähe
08.07.2019, 15:58
Capreziosa - ich vermute, daß es auf Vielerlei ankommt. Rasse, gute Züchtung/Gene, Haltung allgemein. Deine Haltung halte ich für vorbildlich. Das ist nicht überall der Fall ;) Darum halte ich eine allgemeine positive Aussage zum Thema für nicht geeignet. Aber das beruht auch nur auf Vermutungen :)
Wider die Natur. weil man erwägt, Junghenneneier zur Brut zu nehmen?
Ja, glaubt ihr denn, die Bankivahennen verzichten auf zwei Bruten, bis sie ein Jahr alt sind und vernünftig große Eier legen, damit da gleich arttypisch große Küken rauskommen? Die sind erstmal froh, wenn sie überhaupt das erste Lebensjahr vollenden und feiern daher die Feste, wie sie fallen- und das heißt: Erstes Gelege voll, erste Brut- und wenn die Henne erst sechs Monate alt ist und es ihre ersten 12 Eier sind...
Meine lieben Freunde, Haushühner an sich sind widernatürlich, das sollte man bei all den Erwägungen vllt. mal nicht so ganz außen vor lassen...
Ich hab schon mehrfach Junghennen Eier gebrütet.....niemals einen Unterschied bemerkt.
Die haben sich genau so entwickelt wie die Schlupfgeschwister aus älteren Hennen.
Anni Huhn
08.07.2019, 17:15
Heidi Du gibst Dir auch Mega viel Mühe mit der Versorgung Deiner Hühner. Ich bin mit der Aussage das geht schon, kräftig auf die Nase gefallen, weil man hier in andere nicht hineinschauen kann. Du hast Deine Hühner überdacht und trocken gibst perfektes Futter und Licht dazu. Und ein anderer der hier mitliest brütet Junghenneneier im Oktober und stellt die Küken nach drei Wochen mit ner Schüssel Weizen in den strömenden Regen. Beschwert sich dann aber das die Tiere schwächlich waren und eingegangen sind.
Saatkrähe
08.07.2019, 17:28
Wider die Natur. weil man erwägt, Junghenneneier zur Brut zu nehmen?
Ja, glaubt ihr denn, die Bankivahennen verzichten auf zwei Bruten, bis sie ein Jahr alt sind und vernünftig große Eier legen, damit da gleich arttypisch große Küken rauskommen? Die sind erstmal froh, wenn sie überhaupt das erste Lebensjahr vollenden und feiern daher die Feste, wie sie fallen- und das heißt: Erstes Gelege voll, erste Brut- und wenn die Henne erst sechs Monate alt ist und es ihre ersten 12 Eier sind...
Meine lieben Freunde, Haushühner an sich sind widernatürlich, das sollte man bei all den Erwägungen vllt. mal nicht so ganz außen vor lassen...
Eben, es sind keine Bankivahühner :) Aber ich schreibe hier auch nur aus Vermutungen.
Oliver S.
08.07.2019, 17:32
...sooo, ich habe die oben erwähnte Studie der Universität Nicosia (Cypern) vom August 1989 mal ein bisschen grafisch aufbereitet:
220155
Man erkennt, dass der Bruterfolg mit 88.7 % am besten war, wenn man von mittelalte Hennen (38 Wochen) medium-Eier genommen hat (gelbe Linie). Grosse Eier mittelalter Hennen lagen mit 86.9 % allerdings nahezu gleich gut auf (grüne Linie).
Junghenneneier (blaue und rote Linie) von 30 Wochen alten Hennen waren aber auch nicht schlecht: Aus kleinen Eiern schlüpften zu 80.3 % und aus medium Eiern zu 79.7 % normalen Küken.
Am schlechtesten schnitten die Eier der älteren Hennen ab. Hier schlüpften aus grossen Eiern 60.7 % normale Küken und aus XL-Eiern zu 59.5% normale Küken. Die Eier älterer Hennen waren zu über 1/3 nicht befruchtet und insbesondere von den befruchteten XL-Eiern starben mit 5.3 % auch mehr ab als von allen anderen Eiern.
Nach dieser Studie scheint es sogar erfolgversprechender zu sein, Eier von jungen Hennen zu bebrüten als von Hennen, die 67 Wochen (= 1,3 Jahre) alt sind.
Oliver
Saatkrähe
08.07.2019, 17:40
Vielen Dank mal wieder, Oliver :) Bleibt nur die Frage, von welchen Hühnern die Eier stammten und welche Fütterung... , etc., etc. Und die Frage bleibt, von welcher Art Junghenneneiern hier die Rede ist (bei jenen die solche Eier haben ausbrüten lassen). Waren die Eier extrem untergewichtig, oder minimal. Waren es Eier von freilaufenden Hühnern, die beste Freilaufbedingungen vorfanden. Viele Fragen offen..
Anni Huhn
08.07.2019, 17:56
Wie alt sind Deine Damen? Ich habe gerade Eier einer Henne die 21 Wochen ist. Da bin ich noch weit weg von 30 Wochen. Und wenn ich bis zur 30. Woche warte, habe ich von 10 Eiern dann 2 missgebildete o.ä steht da irgendwo welche Fehlbildungen es gab? Das wäre noch interessant weil ich früher beim Bruteierkauf auch schonmal das eine oder andere kleine Ei gebrütet hab und damals oft Probleme mit krummen Zehen und Spreizbeinen hatte.
Saatkrähe
08.07.2019, 18:02
Anni - als BE kommen doch nur 'perfekte' Eiformen, Schale, etc. infrage. Wenn das schon nicht stimmt, dann kann man nicht vergleiichen.
Anni Huhn
08.07.2019, 19:58
Als Selberbrutanfänger hab ich auch gedacht das alles was mir geschickt wird auch zum brüten geeignet ist. Zu klein, rund wie Golfbälle etc. Ich hab gerade wieder Melchener Eier bekommen da war die Schale so rau und porös so etwas hätte ich nie und nimmer als Bruteier verschickt. Ich habe dieses Jahr bis auf die Melchener nur mit eigenen Eiern gebrütet. Meine Hennen hatten dabei einmal 36 und einmal 40 Wochen und ich hatte das erste mal keine Fehlbildungen und keine Toten Küken in den ersten Lebenswochen. Ich werde in Zukunft mal genau Buch führen um da Tendenzen ablesen zu können. Bin jetzt auch gespannt ob bei meinen HV Hennen vom letzten Jahr dann nächstes Jahr vermehrt Probleme auftreten.
Saatkrähe
08.07.2019, 21:08
Außer beim kürzlichen 'Rattenunfall' im Brutstall, kenne ich keine Probleme mit BE. Außer, daß Eier von sehr alten Hennen eben nicht befruchtet sind. Das sehe ich nicht als Problem. Denn so ganz kann ich die Eier nicht zuordnen. Ansonsten achte ich auf Form und Beschaffenheit, Gewicht und Sammel-Alter, Temperatur während der Sammelzeit. Und ich lege möglichst BE unter, die nicht älter als sieben Tage sind. Somit kommen Eier von Hennen von ganz jung bis alt unter die Glucke. Klappt seit fast zwei Jahrzehnten.
Bei meinen Hühnern sind die javanesischen Zwerge die, denen ich am meisten natürliche Instinkte zutraue. Und da hat meine erste Henne gleich mal 15 Eier gesammelt und sich zum Brüten gesetzt. Das scheint mir das normale zu sein, schließlich legen Vögel ihre Eier nicht, damit wir sie essen....
Mein absolut kleinstes Küken von den großen Hühner schlüpfte aus einem 80g-Ei. Es wurde ein richtig großer Hahn draus. Dass er mit so wenig Gewicht geschlüpft ist hat er schnell ausgeglichen.
Ich habe bisher auch keinen Unterschied feststellen können zwischen Eiern von jungen Hühnern und größeren von älteren Hühnern. Habe auch schon mal das erste Ei eines Junghuhnes zum Brüten untergelegt, es entwickelte sich eine völlig normale Henne daraus. Aber ich führe keine Statistik über Größe und Schwere meiner Hühner, sind nur persönliche Erfahrungen.
ich würde mal ein paar Eier aufschlagen und mit den Eiern älterer Hennen vergleichen. Am Anfang legen Junghennen, die richtig früh am Start sind, oft 'unreife' Eier, der Dotter ist von dicklicher Konsistenz (ähnlich den Dottern, die man beim Schlachten noch im Eileiter findet), es ist sehr wenig Eiweiß vorhanden. Die Eier würde ich nicht nehmen, denn sie enthalten weniger Wasser, die Konzentrationen im Ei stimmen nicht, und diese ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Embryos. Wenn die Eier aber konsistenzmäßig denen der Althennen gleichen, nur etwas kleiner sind, sollte es mit der Brut hinhauen.
Bitte tue dir einen Gefallen und lass das mit der Brut von unausgereiften Junghennen.
Einige kleine Infos zur Bruteiauswahl möchte ich gerne empfehlen.
Bitte lies besonders den Abschnitt Bruteigewicht prüfen.
https://rgzv-niederbieber.blogspot.com/2018/03/augen-auf-bei-der-bruteiauswahl.html
Viele Grüße
Andrea
Anni Huhn
08.07.2019, 23:18
Der Tipp ist gut
Heidi Du gibst Dir auch Mega viel Mühe mit der Versorgung Deiner Hühner. Ich bin mit der Aussage das geht schon, kräftig auf die Nase gefallen, weil man hier in andere nicht hineinschauen kann. Du hast Deine Hühner überdacht und trocken gibst perfektes Futter und Licht dazu. Und ein anderer der hier mitliest brütet Junghenneneier im Oktober und stellt die Küken nach drei Wochen mit ner Schüssel Weizen in den strömenden Regen. Beschwert sich dann aber das die Tiere schwächlich waren und eingegangen sind.
Natürlich, ich würde meine Tiere niemals mit Weizen füttern..............
Der Hahn in meinem Avatar ist ein Javanesischer Zwerghahn. Brutei Mindestgewicht liegt bei den Java bei 35 g.
Die Brut war damals eigentlich nicht geplant....die Eier wurden Zwecks Schaubrüter bei unserer Vereinsausstellung zum 4. Nov eingelegt......das BE hatte 29 g......aus diesem BE ist mein diesjähriger Zuchthahn geschlüpft.
Natürlich lege ich nicht die ersten Eier der Junghennen ein, aber wenn die mal 1-2 Wochen legen, sehe ich keine Probleme. Würde ich jederzeit wieder machen.
@Heidi: Allgemein die Hühner nicht mit Weizen füttern oder nur die Jungtiere nicht und warum nicht mit Weizen füttern?
Wider die Natur. weil man erwägt, Junghenneneier zur Brut zu nehmen?
Ja, glaubt ihr denn, die Bankivahennen verzichten auf zwei Bruten, bis sie ein Jahr alt sind und vernünftig große Eier legen, damit da gleich arttypisch große Küken rauskommen? Die sind erstmal froh, wenn sie überhaupt das erste Lebensjahr vollenden und feiern daher die Feste, wie sie fallen- und das heißt: Erstes Gelege voll, erste Brut- und wenn die Henne erst sechs Monate alt ist und es ihre ersten 12 Eier sind...
Meine lieben Freunde, Haushühner an sich sind widernatürlich, das sollte man bei all den Erwägungen vllt. mal nicht so ganz außen vor lassen...Einjährige Bankivamutterhttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20190709/18aa347e34908911d937938f158f08cf.jpg
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@Heidi: Allgemein die Hühner nicht mit Weizen füttern oder nur die Jungtiere nicht und warum nicht mit Weizen füttern?
Ne ne, ich meinte nur mit Weizen füttern.
Ich füttere sehr ausgewogen mit vielen vielen div. Zusätzen, sowohl meine Küken als auch meine Alttiere.
Aber ich käme niemals auf die Idee meinen Hühnern eine Schale nur mit Weizen hin zustellen.
ptrludwig
09.07.2019, 12:20
Außer beim kürzlichen 'Rattenunfall' im Brutstall, kenne ich keine Probleme mit BE. Außer, daß Eier von sehr alten Hennen eben nicht befruchtet sind.
Was ist sehr alt? Ich habe ein 6 jährige Henne, kann ich davon ausgehen das ihre Eier nicht mehr befruchtet sind?
Was ist sehr alt? Ich habe ein 6 jährige Henne, kann ich davon ausgehen das ihre Eier nicht mehr befruchtet sind?
Also .....die Eier meiner 5 bzw 6 jährigen Hennen sind definitiv befruchtet.
Saatkrähe
09.07.2019, 12:43
Was ist sehr alt? Ich habe ein 6 jährige Henne, kann ich davon ausgehen das ihre Eier nicht mehr befruchtet sind?
Das kann man ganz gewiß nicht verallgemeinern. Meine älteste Bassette ist jetzt neun Jahre alt. Zwischen 2010 bis heute ist fast jedes Alter vertreten. Sie sind besonders gute Futtersucher und finden auch alles vor im Gelände. Das Alter der Hennen ist für mich zweitrangig bei den Bassetten. Ich denke, wenn man sich an die Regeln für Bruteier hält und auch alles andere bestens ist, sehe ich keinen Grund, Eier nicht zur Brut zuzulassen. Gerade auch, wenn es Hennen und Hahn aus der eigenen Zucht sind. Aber wahllos BE alter Hennen, jeglicher Rassen, würde ich nicht nehmen.
Oliver S.
09.07.2019, 14:30
Was ist sehr alt? Ich habe ein 6 jährige Henne, kann ich davon ausgehen das ihre Eier nicht mehr befruchtet sind?
... in dem Versuch von 1986 wurden 1.3-jährige Hennen schon als alt bezeichnet und man hat ihnen attestiert, dass aus ihren Eiern deutlich weniger Küken schlüpfen als aus Eiern von Hennen, die so um die 38 Wochen alt sind. Über 6-jährigen Methusalem-Hennen wurde nichts berichtet aber schon möglich, dass es da mit der Schlupfrate nicht mehr so gut aussieht. Aber eigentlich ist das doch kein grosses Problem. Man kann es doch einfach mal probieren. Im schlimmsten Fall schlüpft halt nichts. Wenn man unbedingt Nachwuchs will, kann man ja auch noch ein paar Eier von jüngeren Hennen unterschieben oder in den Brüter tun.
Bei der genaueren Durchsicht der Studie ist mir übrigens noch was interessantes aufgefallen:
Die Küken älterer Hennen wachsen tatsächlich etwas schneller als die der Jüngeren. Aber ihr Schlachtkörperanteil vom Lebendgewicht ist geringer. Das heisst: Küken von älteren Hennen haben massigere Innereien und unterm Strich scheint die Nutzung der Eier jüngerer Hennen sogar etwas vorteilhafter.
Mal ein Beispiel aus Tabelle 5:
Bei kleinen Eiern junger Hennen von 30 Wochen hatte man nach 9 Wochen einen Gewichtszuwachs von 2844 g, während der Gewichtszuwachs bei Küken aus XL Eiern alter Hennen 3096 g betragen hat.
Während der Schachtkörperanteil am Lebendgewicht (dort als "Dressigpercentage" bezeichnet) der Tiere aus kleinen Eiern junger Hennen aber 81.5% betragen hat, betrug dieser bei Schlachttieren aus XL Eiern alter Hennen nur 73.1%.
Wenn man das mal konkret umrechnet, bleibt von einem Tier aus kleinen Eiern junger Hennen noch 2844 * 0.815 = 2318 g übrig während von den etwas schwereren Tieren aus XL Eiern älteren Tieren nur noch 3096 * 0.731 = 2263 g übrig bleibt.
Somit steht man mit Tieren aus kleinen Eiern junger Hennen sogar noch gut 2% besser da.
Die Durchschnittsgewichte in der Studie wurden übrigens wie folgt angegeben: 51.8,
56.2,56.8,62.2,62.5 und 72.5 g. "Klein" heisst also im Durchschnitt um die 51.8g und XL im Durchschnitt um die 72.5g.
Oliver
man sollte allerdings im Hnterkopf behalten, das das Studien für die Industrie sind und die getesteten Tiere demenstsprechend auch Industrie-Brutei-Lieferanten sind, also Eltern- und Großelterntiere der Legehybriden. Die kann man in Sachen Alter nur bedingt mit anderen Hühnern vergleichen, weil sie nie auf ein langes Leben selektioniert wurden, dafür aber auf einen möglichst frühen Legebeginn. Also ein Löffelchen Salz sollte bei der Übertragung der Ergebnisse auf den eigenen Hühnerbestand schon dabei sein ;)
Saatkrähe
09.07.2019, 14:47
Sachlich, wirtschaftlich betrachtet, sicher relevant. Für mich hat jene Studie nur den Wert, daß ich sie interessant finde, und meine Erfahrungen und Vermutungen bestätigt. Für meine Hühnerhaltung gelten ganz andere Werte. Aber daß ich mit den kleineren und mittleren Hühnern auch wirtschaftlich besser dran bin, habe ich schon in den ersten Jahren feststellen können. Bereits die Eier haben ein besseres Verhältnis Eigelb/Eiklar - zugunsten des Eigelbes.
Große Hühner halte ich eigentlich nur, weil meine paar Kunden große Eier wünschen. Und ein bunter Schachtelinhalt läßt sich halt besser verkaufen. Gut für mich und meine Leute, die wir alle eigentlich nur die kleineren Eier möchten. Zumal die auch besser schmecken.
Und ich dachte bislang, dass ICH der Fachmann dafür wäre, sich vom hundertsten ins tausendste zu verlieren- mein lieber Scholli, man kann aber auch alles in seine Elementarteilchen zerlegen :laugh ;).
Anni Huhn
09.07.2019, 17:58
Tja Andreas wir machen da jetzt eine wissenschaftliche Studie im Hüfo draus, genug verschiedene Rassen und Zeit haben wir ja.
Bei mir sind die Junghenneneier oft garnicht befruchtet weil der Hahn noch keinen Plan hat.
Das kann hier definitiv nicht passieren,weder bei den Seidis noch bei Java.Das sind Frühstarter ,da kann ich auch von 4 Monate alten Hähnen von einer top Befruchtung ausgehen.
Ne ne, ich meinte nur mit Weizen füttern.
Ich füttere sehr ausgewogen mit vielen vielen div. Zusätzen, sowohl meine Küken als auch meine Alttiere.
Aber ich käme niemals auf die Idee meinen Hühnern eine Schale nur mit Weizen hin zustellen.
Okay. Danke für die Antwort. Dann sind wir ja der gleichen Meinung übers Füttern.
Bettina99
10.07.2019, 07:05
Meiner Erfahrung nach (die sich über fünf Jahre und zahlreiche Bruten erstreckt) schlüpfen aus Junghennen-Eiern ganz normale Küken, die sich zu ganz normalen Hühnern entwickeln; unmittelbar nach dem Schlupf sind sie ein wenig kleiner als Küken aus grösseren Eiern, holen den Rückstand aber sehr schnell auf und sind ansonsten überhaupt nicht von anderen Küken/Hühnern zu unterscheiden. Derzeit habe ich vier Mädels (Mixe), die aus Junghennen-Eiern kamen und sämtliche Unkenrufe widerlegen: sie gehören mit zu den vitalsten und am besten legenden Hennen meiner Truppe.
genau so lief es bei mir bis jetzt auch immer mit den kleineren Eiern.
Oliver S.
12.07.2019, 22:53
... hier (https://www.researchgate.net/figure/Hatchability-according-to-storage-time-of-the-eggs-laid-before-and-after-molting-of-the_fig3_11462350) vielleicht noch eine ganz interessante Grafik die zeigt, dass Küken aus Junghenneeier bis zum 3. Lagerungstag der Bruteier, noch besser schlüpfen als Küken aus Eiern älterer Hennen, nach 3-tägiger Lagerung sind aber Eier von Hennen im Vorteil, die die erste Mauser schon hinter sich haben. Hier (https://www.poultryworld.net/Eggs/Articles/2016/1/Restoring-the-hatchability-of-stored-eggs-1726859W/) noch ein Artikel mit einer Grafik ("Figure 1 (https://www.thinglink.com/scene/744459240797634562?buttonSource=viewLimits)"), die zeigt, dass es mit der Schlupffreudigkeit von Eiern nach ca. 3 Wochen Lagerung vor dem Brüten steiler bergab geht.
Gruss Oliver
Saatkrähe
14.07.2019, 03:27
Danke Oliver - eigentlich geht es in dieser Grafik ja bereits ab dem siebten Tag richtig bergab https://www.thinglink.com/scene/744459240797634562?buttonSource=viewLimits Bleibt aber auch wieder die Frage, welche Hennen..
Oliver S.
14.07.2019, 08:16
Danke Oliver - eigentlich geht es in dieser Grafik ja bereits ab dem siebten Tag richtig bergab https://www.thinglink.com/scene/744459240797634562?buttonSource=viewLimits Bleibt aber auch wieder die Frage, welche Hennen..
... das stimmt. In der 1. Woche liegt die Schlupfquote hier bei ca. 90% (und steigt in den ersten Tagen nach dem Legen sogar leicht an). Aber bis zur 3. Woche liegt die Schlupfquote immer noch über 70%. Das geht doch auch noch, jedenfalls wenn man in seinem Brüter oder unter seinen Hennen noch Platz hat.
Saatkrähe
14.07.2019, 14:06
... das stimmt. In der 1. Woche liegt die Schlupfquote hier bei ca. 90% (und steigt in den ersten Tagen nach dem Legen sogar leicht an). Aber bis zur 3. Woche liegt die Schlupfquote immer noch über 70%. Das geht doch auch noch, jedenfalls wenn man in seinem Brüter oder unter seinen Hennen noch Platz hat.
Das ist Ansichts- /Einstellungssache :) Mir ist alles ungenügend unter 100 %. Da man nicht alles beeinflussen kann, sollte man mMn zumindest die 100 % immer anstreben, also seine Handlungen und Entscheidungen danach ausrichten. Ich finde es absolut grausam, wenn entwickelte Küken es nicht aus dem Ei schaffen. Ich könnte mit einer Einstellung, die das befördert, nicht gut leben. Und wer dann noch behauptet, für seine Tiere das Bestmögliche zu tun, dem glaube ich nicht :)
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