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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ledrige Eihaut



Mrs. Orpi
01.07.2019, 16:47
Hallo zusammen,
wir haben in diesem Jahr die ersten Erfahrungen mit Naturbrut gemacht.

1. Henne: Von 5 Eiern zwei gefressen, 1 Küken problemlos geschlüpft, restliche 2 Eier nicht befruchtet.
2. Henne: Ebenfalls Eier gefressen; zum Schluss sind zwei Küken geschlüpft. Die Eier sahen - zumindest für mich als Neuling seltsam aus: Die äußere Kalkhaut war abgeplatzt und die Küken steckten in einem Kokon aus Eihaut fest. Sie konnten sich leider nur teilweise davon befreien und wir haben sie tot im Nest gefunden.
3. Henne: Auch 2 Eier gefressen; 1 Küken problemlos geschlüpft. 2. Küken wie oben beschrieben. Es hat es fast rausgeschafft; es hing mit dem Hinterteil fest verbacken in der restlichen Lederhaut. Das Ganze war leider auch blutig, also hat es den Dottersack wohl noch nicht eingezogen. Habe das zum ersten Mal gesehen. Habe das Kleine vorsichtig mit laufwarmem Wasser befreit und dann ebenfalls vorsichtig unter die Henne gelegt. Ich hoffe, es schafft es noch!

Wir haben mit einem der Züchter unserer Hennen gesprochen. Ich schätze mal, das waren dann wohl unsere Fehler:

1) In jedem Buch steht, dass man Kampf- und Trancebrüter vom Nest nehmen soll, damit sie fressen und sch* können. Das haben wir auch brav gemacht, wenn nix im Gehege lag, spätestens am 2. Tag.
Was da nicht steht, ist, dass man das in den letzten 2 - 3 Tagen vor dem Schlupf tunlichst lässt, damit das Brutklima erhalten bleibt.

2) Außerdem haben wir Eier zum Schluss geschiert und sie dafür 1 x aus dem Nest genommen. Sollte man vermutlich auch sein lassen.

3) Ein Bekannter meinte, die Küken von Henne 2 wären beim Schlupfversuch im Eiklar ertrunken. Das würde dann passieren, wenn man zu eiweißreich füttert. Wir haben aber an der Fütterung nichts geändert.
Außerdem sollten Hennen vor der Brut mit Futter knapp gehalten werden; Faustregel: Soviel Körner wie das Ei wiegt. Bei dem, was ich an empohlener Futtermenge bisher hier gelesen habe, kommt mir das sehr wenig vor.

Wir möchten es nächstes Jahr besser machen. 2 lebende, 2 tote und 1 auf der Kippe ist nicht toll.

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Dorintia
01.07.2019, 18:54
Was für eine Rasse/n hast du denn ausbrüten lassen?
Bruteigewicht plus/minus beachtet?
Wann, bei welchen Temperaturen(im Stall)? Wie lange hat der Schlupf gedauert? Welche Materialien im Legenest?
Wie lange blieben die Henne denn am letzten Tag vom Nest, war da der Schlupf schon im Gange?
Das wären so meine Gedanken um einen evtl. Fehler eingrenzen zu können...

Mrs. Orpi
14.07.2019, 12:28
Wir haben Orpingtons.
Wenn ich überlege, dann haben die Küken, die es nicht geschafft haben, sich jeweils einen der ganz heißen Tage zum Schlupf ausgesucht. Ich denke, die Henne hat bei den Temperaturen keinen Ausgleich mehr schaffen können. Vermutlich hätten sie schlüpfen können, wenn wir die Eihaut vorsichtig angesprüht hätten? Wobei das natürlich denen nicht hilft, die in der Nacht aus dem Ei wollen.
Die Henne ist auf dem Nest geblieben, obwohl der Schlupf schon losging. Das hat sie bei den beiden Küken, die wir jetzt haben, auch gemacht. Sie wusste wohl, dass da noch ein Nachzügler kam. Sie hat auch mit dem ersten Gang ins Gehege gewartet, bis das Kleine fast 2 Tage alt war.
Die Hennen haben immer einen eigenen Brutstall, den haben wir mit einer Mischung aus Hobelspänen, kleingehäckseltem Heu und speziell im Nestbereicht mit Stroh ausgepolstert (auch klein geschnitten).

hein
14.07.2019, 13:20
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Die Henne ist auf dem Nest geblieben, obwohl der Schlupf schon losging. Das hat sie bei den beiden Küken, die wir jetzt haben, auch gemacht. Sie wusste wohl, dass da noch ein Nachzügler kam. Sie hat auch mit dem ersten Gang ins Gehege gewartet, bis das Kleine fast 2 Tage alt war........
Ich weis nicht, was bei euch in der Schlupfzeit und auch davor für Aussen-Temperaturen waren. Wenn es sehr warm war, denn kann man die Eier mit ruhigen gewissen mal mit Wasser einsprühen bzw. das ganze Nest - damit erhöht man die LF im Nest. Und natürlich - die letzten 3 Tg. vor dem Schlupf macht man nichts mehr - da brauchen Alle ihre Ruhe.


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Außerdem sollten Hennen vor der Brut mit Futter knapp gehalten werden; Faustregel: Soviel Körner wie das Ei wiegt. Bei dem, was ich an empohlener Futtermenge bisher hier gelesen habe, kommt mir das sehr wenig vor. .........

Vielen Dank für Eure Kommentare!
Da ist was dran - Zuchttiere sollte man nicht zu stark füttern.

Nicht empfehlenswert - aber ich weis, die UR-Alten Züchter haben Früher oft den Hennen 1 Woche bis teilweise 10 Tg. lang NICHTS zu fressen gegeben. nur noch Wasser!

Wer das gut überlebte, der wurde zur Zucht genommen - also von denen wurden die Eier gesammelt.

Hungern mussten diese schon sehr früh im Winter und danach wurde auch sehr sparsam gefüttert - eben bis man anfing Brut-Eier zu sammeln.

Ok, über das mit dem hungern - darüber muss man nicht mehr nachdenken!

Aber wenn ich jetzt so überlege, was ist denn in der Natur!? Sehr viele Tiere sind trächtig - in der Zeit wo das Futter (im Winter) knapp war. Und wann legen unsere Vögel ihre Eier? Auch sehr kurz nach dem der Winter bzw. die Notzeit vorbei ist und dann wird gebrütet. Die warten nicht bis zum Frühjahr wo es Futter in Massen gibt um dann Eier zu legen.

Und so denke ich auch, man sollte Zuchttiere nicht zu stark füttern

hein
14.07.2019, 13:24
Wir haben Orpingtons.
Wenn ich überlege, dann haben die Küken, die es nicht geschafft haben, sich jeweils einen der ganz heißen Tage zum Schlupf ausgesucht. Ich denke, die Henne hat bei den Temperaturen keinen Ausgleich mehr schaffen können. Vermutlich hätten sie schlüpfen können, wenn wir die Eihaut vorsichtig angesprüht hätten? Wobei das natürlich denen nicht hilft, die in der Nacht aus dem Ei wollen......
Nicht die Eihaut einsprühen - sondern frühzeitig das ganze Nest. Es kann ruhig sehr feucht dabei zugehen.

Das Problem ist, das Ei wird angepickt und dann trocknet es sehr schnell aus - eben weil die LF fehlt. Und trockene Eihaut ist wie Leder