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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frische Bruteier einen Tag ruhelagern / Für und Wider



Saatkrähe
19.06.2019, 02:08
Hi Gemeinde :)

Im "Naturbrut 2019" kam neulich die Frage nach dem Sinn auf, warum Bruteier vor Beginn der Brut mindestens 24 Stunden/einen Tag lang gelagert werden sollten. So jedenfalls steht es in manchen Hühnerbüchern. Da ich es so gelernt habe, und auch nicht schadet, halte ich mich daran. Wozu es gut sein soll, weiß ich nicht. Konnte mir bisher auch niemand wirklich wissend beantworten - es gibt scheinbar nur Vermutungen.
In meinen nun zwanzig Jahren mit Hühnern, habe ich zweimal jeweils ein Ei vom selben Tag mit untergeschoben. Sind gesunde Küken daraus geschlüpft. Mehr Erfahrungen habe ich damit nicht.

Gerade war ich auf einen alten Post von Drachenreiter gestoßen.


Was noch wichtig ist in meinen Augen bzw. was man noch berücksichtigen sollte:
Die Bruteier wo ganz frisch vom Huhn gelegt wurde, kann wenn es sofort untergelegt wird, nicht erst am 21 Tag schlüpfen, sondern teilweise schon am 19 Tag.

Bei erfahrenen Glucken ist das kein Problem, aber bei manchen Hühnern gerät dieses Frühchen dann unter die anderen Bruteier beim Wenden und wird erdrückt. .....

Auch kann es passieren das man z.B. Bruteier von Altsteirern und Marans unter eine Glucke gibt. Die Altsteirer schlüpfen schon sehr zeitig, teils am 20ten Tag. Die Marans brauchen eher einen Tag länger. Das sollte man beobachten, nicht das die Glucke nach einem Teilschlupf das Gelege mit den Küken verlässt und die Restlichen Küken im Ei an Unterkühlung absterben bzw. nicht mehr schlüpfen können. #4 (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/22884-Anleitung-Was-mache-ich-wenn-ich-eine-Glucke-habe?p=352413&viewfull=1#post352413)


Vielleicht weiß es ja jemand ganz genau und kann uns aufklären. Aber auch Eure eigenen Vermutungen und Gedanken zum Thema fände ich interessant.

Heidi63
19.06.2019, 06:22
Vermutlich weil das Zellwachstum nicht erst mal gestoppt wird und durch das brüten erst wieder angekurbelt werden muß.

Mara1
19.06.2019, 06:59
Ich habe das bisher immer nur von Eiern gelesen, die Transport hinter sich haben. Vor allem bei Versandeiern. Da macht es für mich Sinn. Die Hagelschnüre können sich ausdrehen, wenn die Luftkammer Schaden genommen hat kann sie sich wenn man Glück hat wieder etwas festigen.

Bei frischen Eiern aus dem eigenen Stall hab ich nur eine Idee: Wenn man das Ei sozusagen "hennenwarm" unterlegt zusammen mit anderen Eiern hat es vielleicht einen Entwicklungsvorsprung und das Küken könnte ein paar Stunden früher schlüpfen. Die anderen Eier müssen erst durchgewärmt werden. Ist aber nur eine Vermutung.

Wie machen es Wildvögel? Legen die das letzte Ei und setzen sich gleich zum Brüten? Oder gehen die nochmal Futter suchen und starten dann erst die Brut? Das würde bedeuten, daß in der Natur die Eier auch alle erst mal abkühlen, bevor die Brut beginnt. Das würde zu dem passen, was Heidi schrieb, daß es besser ist, erst mal das Zellwachstum zu stoppen und dann startet es bei Brutbeginn in allen Eiern gleichzeitig.

Heidi63
19.06.2019, 08:03
Das mit dem Ruhen lassen bei Versandeier hat den Grund, dass sich die Dotter beruhigen bzw. Hagelschnüre aufdrehen können, die sich beim Versand ganz sicher verdreht haben. Das Eiklar besteht aus unerschiedlichen Eiweißschichten. Diese müssen sich erst wieder entmischen damit Keimzellewachstum förderlich voran geht.

Heidi63
19.06.2019, 08:09
Wenn ich eine Kunstbrut starte und am Abend einlege, mich dann am nächsten Abend entscheide noch ein paar frischgelegte Eier dazu zulegen, schlüpfen die hier zeitgleich mit den am Tag vorher eingelegten.

Saatkrähe
20.06.2019, 00:20
Raffiniiiiert :biggrin:

diane
20.06.2019, 10:57
meine eigenen Bruteier sammle ich ab Dezember zum Teil 10 Tage lang und starte dann die erste Probebrut. Zu der Jahreszeit beginnen meine Hennen gerade wieder zu legen, aber noch nicht alle. Wenn dann am Tag drauf noch 2 oder 3 besonders gute Eier frisch gelegt werden, lege ich die auch dazu und der Schlupf ist fast zeitgleich bei allen Küken.