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PPP
24.05.2019, 09:17
Die berühmt/berüchtigte...die ach so oft betonte....

….bei mir scheint sie nicht zu existieren! :(

Ich ziehe ja im Moment 2 Küken drinnen auf. Das Cochin mit der Gefiederbremse (der Grund für diesen Umstand) und eine schwarze Seidenhenne. Beide 4 Wochen alt, mittlerweile.

Ich setze sie, so wie ich zu Hause bin und das Wetter warm ist immer raus in den Garten. Aber zutraulich sind die weitem nicht. Die Henne kommt wenigstens noch wenn ich mit Futter locke, aber das tun alle anderen auch - ist also nicht das, was ich mir so unter "Zutraulich" vorgestellt hätte. Das Hähnchen zeigt mir ständig den Mittelfinger.


Besonders, wenn ich sie wieder reinholen will, artet das in Stress aus. Gestern habe ich es mal versucht, die 2 zu trennen (ich habe die Henne einfach als erste weggebracht und das Hähnchen draussen alleine gelassen). Das Hähnchen folgte ihrem Piepen dann von alleine die Treppe hoch in die Küche. Aber das kann jetzt auch Zufall gewesen sein und ich möchte mich nicht alleine darauf verlassen - denn es kann genauso gut mal nicht funktionieren.

Mache ich etwas falsch? Oder was muss ich überhaupt machen, damit sie zutraulich werden? Komische Küken hab ich da....:laugh

Kamikaze2001
24.05.2019, 09:28
Mir fehlen da ja etwas die Erfahrungswerte, aber mein erstes Küken ist schon ziemlich auf mich fixiert. Lässt sich rufen, kommt und hüpft mir dann auf die Hand oder das Bein und scheint die menschliche Gesellschaft gar nicht mal so übel zu finden. :)
Wenn ich nicht da bin ist die Gruppe wohl auch toll, aber sobald ich in den Auslauf komme interessieren die anderen kaum noch.

Hab mich, als die Glucke auch noch dabei war, immer einige Zeit zu denen gesetzt und als die Glucke dann nach 3 Wochen keine Lust mehr hatte wurde Küki halt immer abends mit ins Haus genommen, wegen dem Wetter. Und morgens dann wieder raus getragen. Abends wurde dann schon immer auf mich gewartet, zumindest bis es dann nach 1,5 Wochen selbst in den Stall ging und seitdem mit den anderen auf der Stange sitzt.

Ich denke das kann man schon als zutraulich bezeichnen.

Lisa R.
24.05.2019, 09:32
Das ist normal. Da hast Du halt 2 scheue Exemplare erwischt.

Ich habe im Moment 22 Kunstbrütküken. Eines ist total aufdringlich und sitzt sofort auf mir drauf (zum Glück wohl eine Henne), einige kommen sofort gerannt und lassen sich gerne anfassen und kuscheln, andere fressen aus der Hand, weichen aber aus wenn ich sie anfasse.
Dann gibt es noch 2-3 die sind panisch wenn sie die Hand sehen, halten weiten Abstand und schreien wie am Spieß wenn ich sie mal anfasse.

Ist Charaktersache wie bei allen Lebewesen.

Es bleiben auch nicht alle handzahmen Küken zutraulich. Ich habe einige, die nix mehr mit mir zu tun haben wollten als sie mal draußen und erwachsen waren. Sie sind nicht panisch, finden anfassen aber blöd.

PPP
24.05.2019, 09:33
So...jetzt bin ich neidisch!!

Meine muss ich abends immer einfangen. Ob es daran liegt, dass die zu zweit sind? Die sind natürlich total aufeinander eingeschossen, was auch ok ist. Ich bin da wirklich eher der Störenfried, der die reinholt zur Bettzeit, wenn es eigenltich noch soooo viel zu entdecken gibt.

ah...Lisa hatt auch schon geschrieben.

Das beruhigt mich doch. Ich dachte schon, ich würde etwas falsch machen. (machte mir schon Gedanken, ob der Kükenauslauf in der Küche evtl. verkehrt wäre, etc....). Den Standort hatte ich ausgesucht, damit sie wenigstens an der Fenstertüre rausschauen können, wenn ich nicht da bin oder das Wetter zu kalt.

Alles gut. Dann bin ich wirklich beruhigt. (und trotzdem neidisch @Kamikaze! :freund)

catrinbiastoch
24.05.2019, 09:39
Ich habe im Moment 26 Handaufzuchten eine knappe Woche alt . Sie kommen mir entgegen und fressen aus der Hand . Lassen sich relativ einfach greifen . Das reicht mir eigentlich auch . Für mehr hätte ich keine Zeit .Natürlich gibt es forschere , schüchternere , bequeme , tempramentvollere Tiere ! Liebe Nati., warum sind diese beiden Küken denn drinne ? Wie erkennst Du mit 4 Wochen eine Seidihenne ? L.G. Catrin

PPP
24.05.2019, 09:45
Hallo Catrin. Ich habe einen ZwergCochin mit einem Gendefekt erwischt, das braucht eine Wärmequelle, weil es noch keine Federn hat. Im Züchter-Forum gibt es einen Faden zu dem Thema - da poste ich gerade so die Entwicklung.
(In meinem Faden im Café sind auch noch Fotos)

Die "Gesellschafterin" ist eine deiner BE:-)….es ist eine schwarze Seidenhenne (Gorilla) mit schöner, runder Haube - und auch das ganze Verhalten schreit nach Mädel (irgendjemand hier im Forum hatte mir auch direkt beim Anblick eines Fotos gesagt, dass es eine Henne ist). Die beiden sind am gleichen Tag im Brüter geschlüpft. Ich habe sie erwählt, weil sie einen leichten Kreuzschnabel hatte und auch nicht schnell genug futtern konnte. So war es für beide ganz gut, denke ich. (Kreuzschnabel ist aber mittlerweile weg - keine Sorge.)

zfranky
24.05.2019, 09:49
Ich habe 19 Kunstbrutküken. Die sind seit der 4. Woche draußen im Stall und ich habe wenig Zeit für sie. Trotzdem sind bis auf 2 vorsichtige Hennen alle ausgesprochen zutraulich. Sie sitzen gerne irgendwo auf mir drauf, zausen durch mein Haupthaar und sind völlig distanzlos. Auch die 2 schüchternen Mädels laufen nicht weg vor mir, sie wollen halt nur nicht auf die Hand oder gestreichelt werden. Die andere genießen das.Ich halte das aber bei meiner Rasse für völlig normal, manche Rassen sind wahrscheinlich nicht so chillig und es ist auch immer von Individuum zu Individuum unterschiedlich. Zudem haben die Küken mit mir nur positive Verknüpfungen, da ich ja immer Futter und Wasser bringe. Und sie schauen sehr genau zu, wie die Althühner sich bei mir benehmen. Und da die auch alle zutraulich und distanzlos sind, denken die, das muss so sein.

Liebe Grüße

Frank

Hühnermamma
24.05.2019, 09:52
Da ich immer nur 2 Küken von Hand aufgezogen habe, wurde mit ihnen viel gekuschelt. Bei den ersten noch mehr, als bei den letzten, da ich da schon wieder berufstätig war. Trotzdem sind sie sehr zutraulich geworden. Tagsüber habe ich ihnen quasi die Glucke ersetzt. Das ist natürlich sehr zeitaufwändig und funktioniert bei mehr Küken sicher nicht mehr.

PPP
24.05.2019, 09:59
Hm....ich scheine da wohl - so wie Lisa beschreibt - 2 scheue Exemplare erwischt zu haben (und das bei DEN Rassen - wer hätte das gedacht?). Aber tatsächlich sind sie nicht weniger scheu als die, die draussen mit der Glucke aufwachsen. Und auch sind beide nicht ganz gleich - wie gesagt, die Seidenhenne ist vertrauensseliger. Der Cochin sehr misstrauisch. (Nicht, dass ihm das mal zu Verhängnis wird? - aber das jetzt eher als Gedanke nebenbei).

Zeit mit denen zu kuschlen à lä Mama-Ersatz habe ich leider auch nicht. Ich glaube aber auch nicht, dass sie da sonderlich viel Wert drauf legen: denn kaum ist man aus dem Käfig, ist alles ja sooooo viel interessanter. Scheu vor den anderen Hühnern oder Hahn zeigen sie seltsamerweise kaum. Sie gehen zum Fressplatz, mogeln sich dazwischen und "behauptenj" sich durchaus auch mal hier und da.

Werhühner
24.05.2019, 10:14
Ich würd mich da jetzt auch nicht wild machen, Nati.

Letzes Jahr hab ich die Eulenbärte, allerdings in Naturbrut, aufgezogen.
Ich hatte aber immer viel Kontakt und als sie mit 7 Wochen abgesetzt wurden, habe ich mich noch mehr gekümmert.

Die 3 Mädels sind von der gleichen Rasse, aber trotzdem sehr unterschiedlich.

Mirabella ist immer neugierig, frisst aus der Hand und lässt sich anfassen.
Enaya ist eher scheu, frisst aus der Hand aber lässt sich überhaupt nicht gerne anfassen.
Und Pünktchen....ja Pünktchen kommt anmarschiert sobald sie mich sieht und möchte auch als erwachsene Henne immer auf den Arm. Da wird der Kopf in meinen Haaren versenkt und geschnorchelt :love
Wenn man sie allerdings ignoriert.....dann hackt sie feste in die Kniekehle, bis man sie beachtet. :laugh

ClaudiaD
24.05.2019, 10:16
Ich habe vier Küken aus Kunstbrut, waren die ersten. Zwei Hennen und zwei Hähne.
Der große Hahn (Mix aus Orpington und Brahma) ist aufdringlich-distanzlos, hüpft mir auch gerne auf den Arm, wenn es Futter gibt. Rennt mir oftmals hinterher wie ein kleiner Hund.
Der kleinere Hahn hält lieber etwas Abstand, ist aber nicht scheu. Wobei ich oftmals den Eindruck habe, dass der nur mit den anderen drei mitläuft. Wohl dann auch eher wie Deine Exemplare, Nati.
Die beiden Hennen sind vom Verhalten her so in etwa zwischen den beiden Hähnen.
Sie lassen sich aber anfassen und für Futter kommt man auch schon mal auf Schoß oder Arm.

PPP
24.05.2019, 10:26
Scheint ja dann doch alles "ganz normal" zu sein. Ja, bei mir ist die Seidenhenne auch "ein Ticken" zutraulicher. Wenn ich sie mal habe, bleibt sie zumindest ruhig und verucht sich "einzukuscheln". Treets hingegen ist ein Schreihals. Zuerst dachte ich, die Berührung ist ihm unangenehm, weil er ja mittlerweile wie ein Pavian mit nackten Ar... rumläuft und ihm das unangehm wäre. Da er aber ein Hahn ist, war mir das auch irgendwo ganz recht - will ihn ja nicht zu sehr verhätscheln um ihn dann wegen Distanzlosikeit schlachten zu müssen. Trotzdem hat es mich gewurmt und ich wollte nur etwaige Fehler meinerseits ausschließen. Alles gut....:)

LittleSwan
24.05.2019, 10:34
muss man sie wirklich so zutraulich "erziehen". Für mich wäre das eher ein Thema von Fehlprägung ...

Kamikaze2001
24.05.2019, 10:49
@ppp
Wenn es dich beruhigt, gibt vielleicht keinen Grund zum Neid.
Einige hier meinen ja das es ein Hahn wird, auch wenn ich immer noch das Gegenteil hoffe. :laugh

@LittleSwan
Warum Fehlprägung? Das wäre es für mich wenn ein Huhn dann nachher gar nichts mehr mit den Artgenossen anfangen könnte. Wenn es sich einfach nur über menschliche Gesellschaft freut und gerne zu einem kommt, dann ist das doch ganz nett.

ClaudiaD
24.05.2019, 10:56
Warum Fehlprägung? Das wäre es für mich wenn ein Huhn dann nachher gar nichts mehr mit den Artgenossen anfangen könnte. Wenn es sich einfach nur über menschliche Gesellschaft freut und gerne zu einem kommt, dann ist das doch ganz nett.

So sehe ich das auch. Nicht nur ganz nett, sondern macht eine etwaige Behandlung oder auch nur eine vielleicht notwendige, genauere Beobachtung sowohl für Halter, als auch Huhn weniger stressig.
Natürlich müssen sie mir dazu nicht auf den Schoß hüpfen, aber wenn sie sich ohne Scheu anfassen lassen, ist da schon viel gewonnen.
Meine vier sind ganz normal in die Erwachsenen-Gruppe integriert und kommen klar. Sind ja auch nicht die einzigen Küken, habe noch einige aus Naturbrut.

Mietze
24.05.2019, 11:57
Ich habe anfangs Kunstbrut betrieben und mich auch viel gekümmert, aber richtig zutraulich wurden die Hühner nie. Dafür waren sämtliche Hähne aggressiv.

Nun brüte ich nur noch mit Glucken und habe auch keine richtig zutraulichen Hühner, seitdem aber auch keinen aggressiven Hahn mehr, das ist schon was. Bis auf eine Henne, die als Küken schon auf den Arm flog und sich kraulen ließ. Sie fliegt jeden Abend auf das Törchen im Stall, wenn ich zumache und fordert regelrecht ein paar Streicheinheiten und erzählt eine Weile, dann geht sie zu den anderen auf die Stange. Warum das so ist weiß ich nicht, tagsüber geht sie ihrer Wege und sucht meine Gesellschaft nicht. Verstehe einer die Hühner :laugh

catrinbiastoch
24.05.2019, 12:36
Hallo Mietze.., solche Erfahrungen habe ich auch mit den Hähnchen gemacht ! L.G. Catrin

sternenstaub
24.05.2019, 14:10
Normalerweise sind die Kleinen aus Handaufzucht bei mir zutraulich. Es gibt immer in die eine oder andere Richtung Ausreißer, aber nicht extrem. Ich fange allerdings kein Küken ohne Notwendigkeit und sie sind bei mir drin bis zur 4.-7. Woche (je nach Außentemperaturen). In der Regel kennen sie meine Hände als Futterquelle und sind entsprechend aufdringlich. Wenn ich sie dann nach draußen zu den Großen bringe, bekommen sie auch immer noch kleine Extras oder werden mal gestreichelt. Ich füttere mich quasi schön. :)
Gluckenküken sind sehr viel zurückhaltender, obwohl ich die Glucken mittlerweile extrem nach ihrem Wesen aussiebe. Von 7 Glucken haben nur 2 Küken anvertraut bekommen, die anderen hab ich entgluckt. Ich brauch weder eine, die durchdreht oder Panik schiebt. Ich brauch auch keine, die vor mir warnt. Beide Mamas lassen zu, dass ich die Kleinen anfassen kann, was aber nur im Notfall passiert. Die sind total gechillt.

Bezüglich Aggression der Hähne: Da kann ich leider gar keinen Unterschied feststellen. Der beste Hahn den ich bisher hatte und noch habe ist aus einer meiner Kunstaufzuchten. Der aggressivste Hahn ever war von einer (ruhigen und ausgeglichenen) Glucke aufgezogen worden. Der hat mit 5 Monaten angefangen alles anzugreifen und zu krähen als ginge es um sein Leben (ging es ja dann auch zu seinen Ungunsten).

Bei der Aggression spielen eher die Gene eine große Rolle und m.E. die Intelligenz des jeweiligen Hahnes. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir für einen aggressiven Hahn wirklich als Konkurrenz zählen. Was ich da so beobachten konnte im Laufe der Jahre, spricht da eher dagegen. Normalerweise können die ganz gut unterscheiden, was Hahn ist und was nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass ein aggressiver Hahn uns Menschen als Gefahr einstuft und entsprechend versucht uns zu vertreiben. Da scheint die Verknüpfung "großer, komischer Zweibeiner mit Eimer = lecker Futter und gefüllter Napf" nicht zu funktionieren.

Santana
24.05.2019, 22:46
Meine Hühner fressen z.T. aus der Hand. Streicheln lässt sich keins. Hochnehmen sind sie (seitdem die Kinder größer sind) auch nicht mehr gewöhnt.
Meine Glucken sind, auch aufgrund des heruntergefahrenen Stoffwechsels, ruhig und locken die Küken auch zum Fressen auf meine Hand. Später werden sie wieder distanzierter. Vertrauen haben sie also zu mir, aber kein größeres Bedürfnis mir näher zu kommen.
Kunstbrutküken waren auch nicht zutraulicher. Vielleicht muss man sehr viel Zeit mit ihnen verbringen?

Meine Wachteln waren sehr zutraulich. Im Haus wurden sie die ersten 2 Wochen aufgezogen. Die (letzte) 4 jährige läuft zu mir um auf meiner Hand zu liegen und gestreichelt zu werden.

Pfandfrei
24.05.2019, 23:46
Besonders, wenn ich sie wieder reinholen will, artet das in Stress aus. Gestern habe ich es mal versucht, die 2 zu trennen (ich habe die Henne einfach als erste weggebracht und das Hähnchen draussen alleine gelassen). Das Hähnchen folgte ihrem Piepen dann von alleine die Treppe hoch in die Küche. Aber das kann jetzt auch Zufall gewesen sein und ich möchte mich nicht alleine darauf verlassen - denn es kann genauso gut mal nicht funktionieren.


Wenn Du eine kleine Katzentransportbox hast dann gewöhn die kleinen einfach daran das es in der Box am Abend was super leckeres gibt. Bei mir wäre das zb Rüherei :) wenn du dann mit dem Teller und der Box kommst und diese da reinstellst ( nach ganz hinten durchschieben ) werden sie da reinstürmen und du kannst in Ruhe die Box vorne zumachen und die Küken reintragen :jaaaa:

melachi
25.05.2019, 11:45
genau... man entwickelt so seine Tricks! :laugh

bitterschlemmen
25.05.2019, 21:48
Ich hatte bis zu diesem Jahr immer Naturbrutküken. Die meisten davon waren relativ zutraulich bis auf die Zwerg-Orloff-Küken vom letzten Jahr, die bei meinem Anblick sofort das Weite gesucht haben.
Dieses Jahr habe ich drei Moderne Englische Zwergkämpferchen aus Kunstbrut, einen Hahn und zwei Hennen. Die drei sind mit 1,5 Wochen aus der Küche in ihren eigenen Stall, der in der Voliere steht, gezogen. Obwohl ich nicht jeden Tag unendlich viel Zeit mit ihnen verbringe, sind sie alle sehr zutraulich. In diesem Fall sicherlich auch der Rasse geschuldet.
Ich würde mir bei Deinen Küken nicht allzu viele Gedanken machen. Meine scheuen Zwerg-Orloffs vom letzten Jahr sind inzwischen ganz neugierige und zahme Hühner.

PPP
25.05.2019, 21:54
ich bin beruhigt. (Ich dachte wirklich, es läge an mir...:D)

Ich brauche wahrlich keine Tiere, die auf mich drauf hüpfen, distanzlos sind und ständig bekuschelt werden wollen. Aber scheue Wildvögel würden mich auf dauer stressen. Ich hatte bisher 3 solche stressis und 2 davon genau aus dem Grund gerne weg gegeben. Eine ist noch hier... Es wird besser... Aber irgendwie bin ich für sie immer noch der Feind. Diese Tiere waren übrigens hier aus Naturbrut.

elja
25.05.2019, 23:14
Ich habe gerade 14 vierwöchige und 12 zweiwöchige rumlaufen. Bei den vierwöchigen ist ein eher scheues Küken, aber auch die lernt gerade in die Transportkiste zu gehen, die meisten kann man problemlos auf die Hand nehmen und zwei sind sehr distanzlos und unendlich zahm. Bei der Henne ist das kein Problem, bei dem Hähnchen bin ich damit nicht so glücklich. Er ist in der näheren Wahl dauerhaft zu bleiben.
Die zweiwöchigen sind deutlich weniger zahm, aber nicht hysterisch oder nervös. Die Küken sind einmal Tuzos, die anderen sind von drei miteinander verwandten Müttern und haben denselben Vater.
Der Unterschied zwischen den beiden Schlüpfen ist, dass die vierwöchigen in der ersten Woche ganz viel Menschenkontakt hatten.

zfranky
25.05.2019, 23:43
Ich brauche wahrlich keine Tiere, die auf mich drauf hüpfen, distanzlos sind und ständig bekuschelt werden wollen. .


Die berühmt/berüchtigte...die ach so oft betonte.... (Zutraulichkeit von Handaufzucht-Küken)

….bei mir scheint sie nicht zu existieren! :(


:-[ Aha....

Dann versteh ich jetzt den thread nicht...entweder willst du Tiere die, Distanz halten oder nicht...

Ich finde zahme Hühner klasse. Gerade jetzt fliegt schon mal ein Junghuhn alterstypisch über den Geflügelzaun und findet nicht zurück. Wenn ich dann in den Garten gehe, kommt das völlig selbstverständlich auf mich zu und läßt sich problemlos auf den Arm nehmen und zurückbringen.
Und die Theorie von aggressiven Hähnen kann ich weder bei Naturbrut oder Kunstbrut bestätigen. Mein zahmster Hahn ever war Naturbrut. Ich habe noch nie aggressive Hähne gehabt, obwohl alle sehr zahm sind und waren und eben nicht distanziert.

Vielleicht solltest du dir erst einmal im Klaren werden, was du überhaupt willst. Entweder ein Tier hat Angst vor dir oder nicht. Ein Küken oder Junghuhn wird alles, vor dem es keine Angst hat, neugierig erkunden wollen. Wenn dir also körperlicher Kontakt zu Hühnern zuwider ist, würde ich mich nicht beschweren, dass die Hühner nicht zutraulich sind.

Ana
26.05.2019, 04:24
Na ja, es gibt doch wohl noch etwas zwischen distanzlos und auf einen drauf springen und Küken die einen meiden...

zfranky
26.05.2019, 08:22
:D ok.. Ignoranten....

Vielleicht war das "Draufspringen" auch so formuliert, dass da falsche Bilder im Kopf entstehen.
Ist ja nicht so, dass ich in den Stall gehe und ich werde angefallen....

Aber wenn ich mich da reinsetze und ruhig verharre, ist es halt so, dass ich nach kurzer Zeit Küken auf dem Fuß, auf den Schoß oder je nach Position auf dem Arm habe. und dann klettern sie auch natürlich da rum ( und scheißen leider auch rum :(, was die Kleidungswechselquote deutlich erhöht..).

Oder du hast die Scheuen, die das nicht machen, die dich vorsichtig bis ängstlich angucken und eher in potentieller Fluchtposition sind. Die wollen dann auch nicht angefasst werden. Meist sind das nur Junghennen, die so agieren. Hähne sind ja sowieso eher immer neugierig und mutiger und deswegen auch meist zahmer. Dazwischen kann ich mir eigentlich nur wenig vorstellen beim Küken.

Bei Erwachsenen sieht das anders aus. Da ist es dann so, dass die scheu Veranlagten irgendwann doch kapieren, dass man den Stall öffnet für Freigang, Futter und Wasser bringt und ihnen nicht wirklich nach dem Leben trachtet. Die entwickeln dann eine Art Toleranz gegenüber dem Besitzer, die unterschiedlich groß sein kann.

Aber wie gesagt, bei Küken kenne ich aus eigener Erfahrung sozusagen nur "schwarz-weiß".

Ana
26.05.2019, 08:33
Von so manchen Erzählungen gibt es ja zB Bartzwerge die auf die Schulter fliegen und einen voll plappern, das wäre für mich distanzlos. :laugh

Was du erfährst, würde ich als "zutraulich" einstufen. :)

zfranky
26.05.2019, 08:49
Was du erfährst, würde ich als "zutraulich" einstufen. :)

:) so benutzt jeder unterschiedliche Worte für die selbe Sache. Für mich ist das schon distanzlos, weil diese Tiere eben keine Distanz zwischen mir und sich aufrecht halten. Die Scheuen tun das aber schon. Die achten immer auf Abstand und Fluchtmöglichkeit.

PPP
26.05.2019, 09:16
Frank, was ich meine ist, dass ich gedacht habe, Handaufzuchtküken wären automatisch alle so. Dass sie auf einen drauf wollen, gestreichelt werden wollen. Und da meine beiden hier nicht so sind, dachte ich, es läge an mir. Verstehst?

Unter zutraulich meinte ich die "Distanzlosigkeit". Vermutlich habe ich mich da nicht genau ausgedrückt.

Wenn Hühner, die kommen wenn ich rufe, sich zu mir setzten, aus der Hand fressen, auch aber nicht gerne hochnehmen lassen "zutraulich" sind, dann sind -bis auf die eine- wohl alle so hier. Mehr muss ich auch nicht haben. Nur die eine super scheue.... Da ist es wirklich nervig und das möchte ich nicht öfter haben.

zfranky
26.05.2019, 09:46
Frank, was ich meine ist, dass ich gedacht habe, Handaufzuchtküken wären automatisch alle so. Dass sie auf einen drauf wollen, gestreichelt werden wollen.

Nein, dass sind sie nicht. Und wie gesagt, bei mir ist es auch Wurscht ob Naturbrut oder Kunstbrut. Das wird größtenteils mMn an den Genen liegen. Es gibt von Natur aus scheue Tiere und zahme Tiere. Den Scheuen kann man im laufe der zeit die Scheu etwas nehmen so wie man die Zahmen allerdings auch vergraulen kann.

Und bei mir persönlich ist es auch nicht abhängig von der Zeit, die ich mit den Tieren verbringe. Weil ich z.Z. beruflich sehr eingespannt bin, läuft quasi nur das Versorgungsprogramm...trotzdem sind die zahm.

zfranky
26.05.2019, 09:49
. Nur die eine super scheue.... Da ist es wirklich nervig und das möchte ich nicht öfter haben.

Das wäre für mich auch Zuchtausschlussgrund, denn ich denke, das vererbt sich. Scheue Tiere sind wirklich schwieriger zu handeln im Alltag. Geschweige denn, wenn mal was ist.. (Medikamentengabe etc..)

Dorintia
26.05.2019, 11:36
Das mit dem "drauf wollen, gestreichelt werden wollen" entspringt m.M.n. zu mind. 80% dem Wunschdenken und der Fehlinterpretation des Halters.
Ein Huhn ist so nicht, von einzelnen Individuen abgesehen.
Ein Huhn lernt, wie viele andere Tiere auch, das der da, der einen hoch nimmt auch die Leckerlies bringt u.s.w.., vieles wird aber einfach erduldet, was jetzt nicht negativ gemeint ist.
Meine Kunstbrutküken/Handaufzucht(15 Stück) in 2017 waren im Vergleich scheuer als die 6 Naturbrutküken im letzten Jahr. Allgemeingültige Regeln wird es nicht geben... sehr viele Umstände können Einfluss nehmen.

Lissi05
28.05.2019, 20:44
Wir hatten unsere erste Kunstbrut mit 4 Bielefeldern (drei Hennen und einem Hahn), einer Orpington Henne und einer Amrockhenne.

Alle waren vom ersten Moment an sehr zutraulich und regelrecht kuschelbedürftig. Inzwischen sind sie 9 Wochen alt und leben seit 5 Wochen bei einem Nachbarn auf dem Hof.

Einmal in der Woche gehen wir sie besuchen. Noch immer kommen sie auf den Schoss gesprungen, machen sich lang und wollen gekrault werden. Dieses Verhalten zeigen sie aber nur bei uns, beim neuen Besitzer sind sie zwar nicht scheu, allerdings auch nicht daran interessiert, angefasst oder gar gekuschelt zu werden.

Jetzt haben wir 4 Seramaküken. Sie sind jetzt 12 (1) und 11 (3) Tage alt. Bekommen haben wir sie mit 3 bzw. 2 Tagen. Ebenfalls eine Kunstbrut. Anfänglich waren sie sehr zurückhaltend und scheu.

Inzwischen kommen auch sie von allein zum Kuscheln, schlafen entspannt auf uns, aber bei Weitem nicht so extrem, wie unsere eigene Kunstbrut. Greifen und untersuchen lassen sie sich inzwischen auch ohne Theater und das ganze Prozedure wie Kükenheim reinigen etc. sehen sie jetzt auch gelassen.

Da ich zu Hause bin, verbringe ich aber sehr viel Zeit mit den Küken.

Gwenn
03.06.2019, 07:46
Wir haben jetzt seit knapp einer Woche drei Bielefelder Hennen, heute sind sie 2 Wochen alt. Wie genau macht ihr das damit sie zahm werden? Nehmt ihr sie jeden Tag raus? Momentan sind sie noch recht scheu. Wenn man was bei ihnen im Gehege macht (füttern oder Kot weg putzen...) verkriechen sie sich gleich unter die Wärmeplatte. Wenn man nur am Gehege steht kommen sie auch raus und schauen und fressen.... Aber anfassen würden sie jetzt nicht gut finden. Auch mit Mehlwürmern locken funktioniert leider auch nicht wirklich. Habt ihr mir Tipps? Wir sind momentan einfach oft bei Ihnen am Gehege und sprechen mit ihnen oder stellen Futter hin und warten bis sie dann wieder raus kommen. Gebe Ihnen jetzt immer wieder was neues zum Entdecken ins Gehege (diverse Äste, ein Stück Erde mit Gras dran, einen Karton zum drauf hüpfen.. Es wird immer erst skeptisch beäugt, aber dann gut angenommen.

cairdean
03.06.2019, 10:57
Meine Küken (bisher nur Handaufzucht) sind immer alle zahm gewesen, kuscheln haben im Erwachsenenalter nur wenige eingefordert, aber hochhebenlassen haben sich alle.
Fütter Ihnen die Mehlwürmer (oder Fliegenmaden) erst ein paar mal so. Dann bietest Du sie nur noch aus der Hand an. Wenn sie das gierig annehmen und angerannt kommen, sobald sie Deine Hand sehen, dann kannst Du sie auch mal streicheln, nur von vorn von unten oder an der Seite. Alles, was von oben kommt, macht erstmal Angst. tWenn sie davor auch nicht mehr zurück schrecken, kannst Du sie auch mal rausnehmen und ihnen sofort wieder welche aus der Hand geben (das geht am besten zu zweit). Rausnehmen auch am besten von unten, Daumen auf die Flügelchen. Grundsätzlich ist es am einfachsten, wenn Du Dich auch mal zu den Küken setzen kannst und sie auf dir rumhüpfen können. Gegen ihren Willen festhalten, ohne unmittelbare Verknüpfung mit Leckerlis, vergrault sie schnell.
Ob sie beim festhalten Angst haben, merkst du daran, ob sie dabei fressen. Wenn sie nicht fressen, haben sie noch Angst. Dann wieder beim Streicheln anfangen.
Viel Spass und Erfolg beim Zähmen!

sternenstaub
03.06.2019, 12:07
Wir haben jetzt seit knapp einer Woche drei Bielefelder Hennen, heute sind sie 2 Wochen alt. Wie genau macht ihr das damit sie zahm werden? Nehmt ihr sie jeden Tag raus? (...)

So wenig wie möglich anfassen und hoch heben. Damit wird ihre Angst verstärkt. Du musst sie letztlich von Dir überzeugen. Geduld und behutsames Vorgehen sind da gefragt. Schau, was sie am Liebesten fressen und biete dass nur aus der Hand an. Flache Hand mit Leckerchen drauf und einfach hinhalten. Präsenz ist auch wichtig. Also immer mal wieder (am Besten täglich) vor oder im Kükengehege sitzen, einfach da sein. Und alles langsam und behutsam machen.
Es wird dauern bis sie kommen, sie müssen sich ja auch noch dazu mit einer neuen Umgebung anfreunden. Du darfst nicht vergessen, dass alles für sie fremd ist. Und es liegt auch nicht jedem Tier am Menschen zu kleben. Möglicherweise werden sie immer ein wenig zurückhalten bleiben.

Gwenn
03.06.2019, 13:53
Vielen Dank für die Antwort. Dann machen wir das ja richtig. Sie haben heute Mittag das erste Mal Mehlwürmer aus der Hand gegessen. Freue mich über jeden kleinen Fortschritt. Sind oft bei Ihnen am Gehege beobachten und sprechen mit Ihnen.