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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Große Rassen robuster ?



dehöhner
18.05.2007, 06:57
Hallo,

wie ist eure Erfahrung, sind größere Rassen in der Regel robuster als sehr kleine Rassen oder auch Ziergeflügel ?

dehöhner

Gast
18.05.2007, 09:59
in welcher hinsicht? also was das wetter betrifft würde ich das nciht unterschreiben. da liegen die hamburger, brakel, friesen etc sehr weit vorne.

gerade bei kälte haben tiere wie die hamburger echte vorteile, da sie am kamm sehr wenig angriffsfläche für kälte bieten.

dehöhner
18.05.2007, 10:13
Ja, ich meinte vor allem auch bei schlechter oder kalter Wetterlage. Letztens bekam ich ein Gespräch mit, da äußerte jemand, daß Seidis bei nassem Wetter schnell krank werden und die kleinen Rassen überhaupt empfindlicher seien.

dehöhner

Gast
18.05.2007, 10:19
das würe ich so allgemein nciht unterschreiben. es gibt mit sicherheit immer einzelne tiere die da anfälliger sind, aber ansich kannst du das in den meisten fällen auch an der herkunft ableiten.

Enemy
18.05.2007, 10:24
...also ich weiß nicht welche Experten solche Sachen verbreiten - wir hatten hier jahrelang Zwerg Seidis mitlaufen - von empfindlich keine Spur!
Das sind stinknormale Hühner, die hier bei mir genauso bei Wind, Wetter, Eis und Schnee draußen rumgelaufen sind.
Ich hatte früher große Misch-Masch Hühner - und ich kann definitiv nicht sagen, das eine der Zwerghuhnrasen, die ich im Laufe der Zeit hier hatte (Zwerg- Orpington, - Lachse, - Seidis, - Inder) in irgendeiner Form "empfindlicher" war.
Sicherlich, Zwerg Lachse sind z.B. etwas empfindsamer - auf Umsetzen, Stress. Diese Tiere jagt man z.B. nicht über mehrere Ausstellungen. Zwerg Kämpfer sind durch ihr fehlendes Untergefieder ein wenig sensibler auf Kälte - was sich dann z.B. darin niederschlägt, das die Hähne dann nicht so gerne zur Tat schreiten ;-)

Empfindlich wird ein Huhn eigentlich nur durch "verzärteln" - also Haltung in warmen Ställen etc...(oder durch Nachzucht aus bereits weniger robusten/vorgeschädigten Tieren...)

frieda2007
18.05.2007, 10:51
Ich habe schon Probleme mit Kleinen und Großen gehabt. Die Robustesten sind bei mir die Legehybriden.

Arne
18.05.2007, 15:22
Original von Enemy...Empfindlich wird ein Huhn eigentlich nur durch "verzärteln" - also Haltung in warmen Ställen etc...(oder durch Nachzucht aus bereits weniger robusten/vorgeschädigten Tieren...)...

Du sprichst mir ja sowas von "aus der Seele"!! Immer wieder höre ich: die (Zwerg-)Hühner mit Federn an den Beinen sind ja soooooooo empfindlich usw. ... meine ZC sind nicht im geringsten empfindlich! Wenn es ihnen zu feucht von unten her wird, dann gehen sie halt in den Stall. Klar sind die Federn an den Füssen bei dauernassem Wetter schnell mal schmutzig, ja, aber genauso schnell sind diese Federn -bei gesunden Tieren!- auch wieder sauber!
Fazit: egal, welche "großen" Hühner wir hatten, ob Italiener oder New Hampshire, die ZC waren immer robuster und Widerstandsfähiger als die jeweiligen "Großen" (die Italiener waren eh überzüchtet!).

SetsukoAi
18.05.2007, 16:03
Kann ich so gar nicht pauschal sagen.

Meine Mixe aus Großrassen, Brahma und Seidenhühner sind was Gesundheit betrifft ganz klar vorne.

Vorallem die Seidis. Das Seidis empfindlich seien hab ich auch oft gehört. Meine sind bei jedem Wetter draußen. Ob es nun Regnet, schneit oder sonstwas und habe keinerlei Probleme.

Am Empfindlichsten (zumindest bei mir) sind auf

Platz 1: die Ostfriesischen Möwen
Platz 2: Deutsche Lachse (züchte ich aber nicht sondern halte sie nur)
Platz 3: Bergische Schlotterkämme

Wieso, weshalb und warum... Keine Ahnung

Obwohl, wenn ich das hier so lese kann ich es mir fast denken. Meine Nachzuchten von Bergischen Schlotterkämmen und Ostfr. Möwen habe ich sehr lange im Haus gehabt. In einem warmen Raum und dann später in den Stall gesetzt mit Lampe.
Hab wohl zu lange die kleinen im Haus gehabt, denke ich zumindest.

Kann auch sein das meine Schlotterkämme etwas Gentechnisch schwächer sind, aber ich finde ja keinen neuen Hahn :/.

Enemy
18.05.2007, 16:56
Hallo Setsuko,
hast du denn die beiden Züchter mal angerufen, die ich dir rübergeschickt habe wegen nem Hahn?

Zu lange im Haus - nee. Ich hab früher ebenfalls die Küken im Haus gehabt, dann raus in den Stall mit Wärme - daran liegts nicht.

Aber ich sags mal knallhart - nur die Harten kommen in den Garten.
Nachzügler beim Schlupf, Hinterherhinker in der Entwicklung, Zipperlein hier und Zipperlein da Tiere - davon zieh ich keinen Nachwuchs.

SetsukoAi
18.05.2007, 18:41
Ne angerufen hab ich ihn noch nicht, werde ich aber noch.

dehöhner
19.05.2007, 08:08
@ Frieda und alle

Ich hatte große sowie kleine Rassen die empfindlicher waren oder robuster. Konnte auch nicht beobachten, daß es da Unterschiede gibt. Eher schon bei den verschiedenen Rassen.
Und ich habe wie bei Frieda 2007 festgestellt, daß meine Legehybriden oder die Hühner von den Geflügelhändlern (sind ja auch Marans und Italiener, wenn auch Kreuzungen) eindeutig die robustesten waren. Das wundert und irritiert mich, weil sie ja aus der Massentierhaltung oder-Massenaufzucht kommen. Habt ihr dafür eine Erklärung ?
Professioneller Umgang mit der Zucht (keine Inzucht ) oder umfangreichere Impfungen ?

@ enemy

also deine Worte "nur die Harten kommen in den Garten" sind bei mir wirklich angekommen. Gestern habe ich 2 Kücken getötet, die schwächer waren. Ich habe auch feststellen müssen, daß es nichts bringt alles durchzubringen. Aber ich mache auch Ausnahmen, wenn ich ein Tier sehr mag. Aber man sollte schwache Tiere nicht für die Nachzucht nehmen. Auch nicht, wenn man nur hobbymäßig züchtet oder nur Nachwuchs hat.

dehöhner

Wontolla
19.05.2007, 09:10
Dass Hühner aus industrieller Aufzucht robust sind ist naheliegend. Nur die robustesten überleben eine Massenaufzucht. Soweit die Zynik.

Das fängt schon bei den optimalen Brutbedingungen an. Brutfehler, die bei Amateurbruten öfters vorkommen, zeigen sich nicht immer an missgebildeten Zehen. Innere Organe sind davon ebenso betroffen und funktionieren dann zeitlebens nicht optimal.
Küken die zu spät schlüpfen würden, werden von professionellen Züchtern gnadenlos aussortiert, weil sie zu schwach sind.
Während der Aufzucht sind die klimatischen Bedingungen in der Massenaufzucht auch optimiert. Verweichlichte Küken kommen da nicht raus.
Bis die Hühner der Massenaufzucht legereif sind, haben sie ca. 20 Impfungen hinter sich, was für Rassegeflügelzüchter gar nicht machbar wäre. Die Hühner aus kommerzieller Aufzucht sind dadurch aber für viele Krankheiten nicht mehr empfänglich. Somit könnten diese Hühner auch eine hohe Lebenserwartung haben, die aber in der Massenhühnerhaltung nicht erforderlich ist. Diese hohe Lebenserwartung hätten diese Hühner auch, wenn nicht wenigstens 60 % der kommerziellen Hühnerbestände leukoseverseucht wären.
Die mitgebrachte (und ansteckende) Leukose führt dann dazu, dass Legehybriden oft nicht alt werden können.