Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind große BE empfindlicher bei zu hoher Luftfeuchtigkeit?
guude pude
01.04.2019, 22:02
Ich habe zwar schon viel hier gelesen, aber nichts gefunden zu Unterschieden von großen und kleineren BE. Mein Wissensstand ist, dass große BE mehr Wärme brauchen. Jetzt hab ich gehört, dass die großen am Anfang nicht zu viel Luftfeuchte haben dürfen. Stimmt das, sind die großen empfindlicher, als die kleinen? Versuche meinen Brüter möglichst gut einzustellen...
Für sachdienliche Hinweise antworten bitte hier: ;)
(Also, ich meine nur Hühnereier)
Dorintia
01.04.2019, 22:05
Dann such mal Beiträge zum Bruteimindestgewicht...
Oder meinst du mit groß "normalgroß" in Relation zu bspw. Eiern von Zwergrassen oder Wachteln?
guude pude
01.04.2019, 22:14
Mit groß meine ich Mechelner Eier.
Dorintia
01.04.2019, 22:25
Bruteimindestgewicht - welches man um einen bestimmten Prozentsatz nicht überschreiten sollte - liegt bei 58 Gramm.
Würde ich wie jedes andere normale Hühnerei in den Brüter legen. Problematisch können Eier sein, die sehr nach oben hin abweichen, da könnte dann der Eiweißanteil im Ei zu hoch sein.
Für meine Hühner beträgt das Bruteimindestgewicht 65g. Allerdings legt mein Stamm gerne deutlich darüber, sie wiegen mindestens 70g, gerne auch 80g.
Und vor einer Woche sind bei mir 2 Küken aus 90g Eiern geschlüpft, auch wenn meine Züchterkollegen meinten, aus so grossen Eiern schlüpfe nie etwas.
Ich brüte alle Eier (grosse und kleine) bei 37,9°C in der ersten Woche, 2.Woche bei 37,7°C, um den Schlupftermin herum 37,2°C.
Snivelli
02.04.2019, 06:51
Ich folge. Habe auch große Maran und Olivlegereier mit im Brüter.
Damit die kleineren Grünleger auch die richtige Temperatur abbekommen, liegen die im Flächenbrüter unter dem Heizdraht außen. Die Großen in der Mitte, wo der Fühler auf 38,3 eingestellt ist. Lt. Thermometer passt das so
guude pude
02.04.2019, 09:35
Wie ist das denn mit der Luftfeuchtigkeit? Wenn die am Anfang zu hoch ist, bleibt dann zum Schluss Eiklar übrig (weil nicht verdunstet) und die Küken können darin ertrinken? Hab ich das so richtig verstanden? Bleiben deshalb Küken an der Schale / Eihaut kleben ? Wäre ja logisch, weil Eiklar klebt gut. Wer zu lange braucht.... :o
so einfach ist das nicht. Das Ei verliert nichts ausser Wasser, und wenn durch einen zu hohen Wasserverlust Eiweiß und die übrigen Inhaltsstoffe zu stark aufkonzentrieren, dann stört das die Entwicklung des Embryos, und es kommt zu einer gefährlichen Dehydrierung des Kükens. Das aufkonzentrierte Eiweiß ist auch viel dichter und klebriger und kann den Schlupf mehr stören. Es ist also keine sinnvolle Lösung, überdurchschnittlich große Eier einfach viel trockener zu brüten.
Snivelli
02.04.2019, 10:28
Gute Frage. Kommt wohl immer auch auf das Einzelne Ei an, wie stark es verdunstet.
Ich hatte die ersten zwei Tage auch etwas zu hohe LF mit40%. Bruja sieht aber eine Trockenheit von 10 Tagen vor im Flächenbrüter. Habe jetzt zwischen 20 und 30 % ohne Wasser bei 32 Eiern. Bruttag 6.
guude pude
04.04.2019, 16:54
Erstmal herzlichen Dank an alle die geantwortet haben. Waren schon gute Denkanstöße dabei.
Aber so blöd fand ich meine Fragen jetzt nicht.
Ich versuch`s nochmal konkreter:
1. Muss man bei großen Eiern mehr darauf achten, dass die LF am Anfang nicht zu hoch ist?
2.Wie würdet ihr bei Eier von 70gr die LF einstellen? 35% erste Woche, dann 55%, auf Schlupfhorde 65%?
3.Kann man Eier mit 70gr gemeinsam mit Eier von 58gr ausbrüten?
Ich will doch nur eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin :-[
Anni Huhn
04.04.2019, 17:59
Die Größe der Eier finde macht keinen Unterschied, jedoch die dicke der Eierschale, Marans werden z.B. Nur mit 40% LF gebrühtet damit sie nicht im Ei ertrinken, alle anderen um die 50%. Meine erste Maransbrut ging voll in die Hose. Seit ich mit einem Maranszüchter gesprochen hab läufts. Brahma und Zwerge brüte ich zusammen, das klappt immer.
1. nein
2. Brüte die Eier so, wie es in der Gebrauchsanweisung deines Brüters steht,
3. Wenn der Brüter mit Luftumwälzung arbeitet und im ganzen Brutraum die gleiche Temperatur herrscht: ja. In Flächenbrütern ohne Luftumwälzung und ungleicher Temperaturverteilung: nein (es sei denn, du bastelst dir was, so daß die Ei-Oberkanten aller Eier den geichen Abstand zur Heizung im Deckel haben).
sternenstaub
04.04.2019, 19:17
Ich hab in meinem Motorbrüter von Anfang bis Ende der Brut um die 50% Luftfeuchte, egal, wie groß die Eier sind. Ich brüte Serama durchaus zusammen mit Zwerg-Lachs oder auch mit normal großen Eiern. Ich erhöhe die Luftfeuchte auch nicht zum Schlupf. Mein Brüter hat eine dreigeteilte Schale, die ich von Anfang an komplett fülle. Klappt super. Es ist noch nie ein Küken stecken geblieben. Die wenigen die gestorben sind, haben es nicht bis zum Anpicken der Luftblase geschafft. Die Luftfeuchte geht ohnehin hoch, sobald das erste Küken geschlüpft ist.
Also kurz zusammengefasst und für einen Motorbrüter gültig.
2. um die 50% (40-60 ist OK)
3. Beim Motorbrüter ja
Ich will doch nur eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin
Ich halte die richtige Bruttemperatur mittlerweile für wichtiger, als die Luftfeuchte. Gegenüber Schwankungen bei der Luftfeuchte haben Bruteier normalerweise eine höhere Toleranz (Ausnahme die Superminis), als gegenüber der Bruttemperatur.
Ich würde mir mehr Gedanken darum machen, dass der Brüter zuverlässig die Bruttemperatur hält.
Snivelli
05.04.2019, 14:01
Also ich brüte die Marans inzwischen separat im alten Bruja. Zusammen mit den grossen und augenscheinlich dickschaligeren Olivlegern. Hatte zu sehr Bedenken, dass u. A. Die Grünleger zu niedrige Temperatur bekommen. So kann ich auch mit der LF individueller fahren.
guude pude
05.04.2019, 16:42
Nach Gebrauchsanweisung habe ich ja gebrütet und nur gut 40% rausbekommen. Dann hab ich die Temp. kalibriert und eingestellt. LF blieb bei 50%. Ist auch nicht nennenswert mehr rausgekommen. Die meisten Eier die bis zum Schluss drinne waren, waren aber voll entwickelt haben aber den Schlupf nicht geschafft. Die erste Reaktion von dem ein oder anderen Züchter war, dass es zu feucht war am Anfang. Da kam auch das Thema mit den großen Eiern, die darauf empfindlich reagieren.
Die Erfahrungen sind aber scheinbar sehr unterschiedlich. Ich werde nochmal einen Versuch mit diesem Brüter unternehmen: Gleicher Standort, gleiche Temperatur, gleiche Hühnerrasse. Aber die LF die erste Woche runterfahren, dann 50%, zum Schluss bringt er 65%.
Entweder das Ergebnis wird besser, oder.... ich gehe höchstens noch chinesisch essen! :D
guude pude
05.04.2019, 17:13
Es geht mir vor allem um Mechelner Eier. Kann mir da jemand konkret was sagen zu LF und Temp.?
was für einen Brüter verwendest du denn?
hier gibts eine Liste von Brutproblemen mit Nennung der häufigsten Ursachen https://www.bruja.de/kunstbrut
ob die Luftfeuchtigkeit stimmt, erkennt man an der Größe der Luftblase im Ei. Wenn mit älteren Eiern mit schon sehr großer Luftblase gebrütet wird, dann sollte die Luftfeuchte zu Beginn schon etwas höher sein. Bei sehr frischen Eiern mit kleiner Luftblase erhöht man die Luftfeuchtigkeit nicht gleich in den ersten Tagen.
hier gibts die Grafik zur idealen Größe der Luftblase am 7., 14. und 18. Tag der Bebrütung. Das Ei verliert dabei kontinuierlich Gewicht, ideal sind ca. 11% des Legegewichts bis zum 18. Tag.
http://www.projekt.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de/mathei/eibio/bilder/luftzelle.gif
sternenstaub
05.04.2019, 19:04
Es geht mir vor allem um Mechelner Eier. Kann mir da jemand konkret was sagen zu LF und Temp.?
Die werden genauso gebrütet, wie alle anderen Hühnereier. Um die 40-60% Luftfeuchte und 37,8°C im Motorbrüter bzw. 38,3°C im Flächenbrüter. Bei Letzterem muss täglich von innen nach außen sortiert werden, damit alle Eier die gleichen Bedingungen bekommen. Flächenbrüter haben keine Luftumwälzung, durch die alle Eier mit der gleichen wolligen Wärme umhüllt werden.
Und ältere Eier, wie Melachi schreibt, etwas feuchter brüten (also eher in Richtung 60%) in Abhängigkeit der Luftblasengröße.
Deine Schilderungen bringen mich zu der gleichen Frage, wie Melachi: Mit was brütest Du?
Und dazu noch folgende Fragen: Hast Du den Brüter vorher mal Probe laufen lassen und dabei überprüft, vor allem auf die Stabilität der Temperatur? Wo steht der Brüter? Wie oft machst Du auf?
Theoretisch können es auch genetische Probleme sein, aber praktisch sind die Ursachen für solche Probleme in den allermeisten Fällen in der Brut zu suchen. Temperaturschwankungen während der Brut können beispielsweise zu so einem Ergebnis führen. Oder auch zu häufiges Stören während des Schlupfes.
guude pude
05.04.2019, 19:53
Boawh, jetzt wird's interessant. Danke, danke für die Inputs! Ich gehe innerlich gerade immer mehr in die Knie, weil mir klar wird was für eine Wissenschaft das ist. Wir haben halt gedacht für den Anfang tuts mal was billiges zum ausprobieren. Campo 24 --- nicht steinigen!! Auuhhaa :rotwerd Jetzt versuche ich das beste aus dem Ding raus zu holen und zu verstehen. Hab jetzt nicht sofort die Zeit alle Hinweise zu lesen, melde mich. Vielen Dank schon mal!
sternenstaub
05.04.2019, 21:02
Mit einem ordentlichen Brutapparat ist das Brüten keine große Wissenschaft. Probe laufen lassen und wenn der Brüter ordentlich seinen Job macht, ein gutes Brutthermometer dazu, damit man sehen kann, ob die Temperatur auch während der Brut passt und gut. Naja, der Standort ist bei den kleinen Dingern noch wichtig - zugfrei, kaum Raumtemperaturschwankungen.
Den Campo 24 kenne ich nur namentlich. Aber günstige (billige) Brüter sind in der Regel nicht sehr zuverlässig. Ein brauchbarer Motorbrüter kostet um die 250-300 Euro (evtl. nur gebraucht). Das sind dann Modelle von RCom und Brinsea. Es gibt auch noch ein paar andere zuverlässige, aber unter dem wirst Du keinen vernünftigen Motorbrüter bekommen.
Günstiger und ebenso zuverlässig sind nur die Bruja Flächenbrüter. Die haben jedoch ihre Eigenheiten z.B. in Form vom Umsortieren. Gibt aber hier einige, die sehr erfolgreich mit den kleinen Styroporbrütern brüten.
guude pude
07.04.2019, 10:50
Das mit den Luftblasen wußte ich noch nicht. Sehr gut, Danke! Das werde ich mal genau beobachten. Einen Altersunterschied bei den BE wird es geben, weil der Stamm nicht so groß ist von dem gesammelt wird. Ich sehe mir die LB vor dem einlegen mal an. Der Brüter läuft testweise und ich checke nochmal alles. Das Fenster wird noch abgehängt, hat leider kein Rollo. Mal sehen, ob mit dem Billigding nicht doch einigermaßen was anzufangen ist.
sternenstaub
08.04.2019, 16:19
Das Fenster wird noch abgehängt, hat leider kein Rollo.
Besser den Brüter woanders hinstellen, nicht gerade vor ein Fenster, auch nicht vor ein abgehängtes. Insbesondere, wenn da Sonne hinscheinen kann, nützt ein Rollo nur bedingt. Das gibt m.E. immernoch zu große Schwankungen in der Raumtemperatur. Ich würde mir eine zugfreie Ecke im Wohnzimmer suchen, weg vom Heizkörper, vom Fenster und von der Tür.
...Mal sehen, ob mit dem Billigding nicht doch einigermaßen was anzufangen ist...
Du bist dir aber schon im Klaren dass du mit Leben experimentierst und dieses Brutteil überall als unzuverlässiger Billigkrams betitelt wird!?
Die Berichte hier im Forum über das Ding sind eigentlich unmissverständlich.
Meinst du nicht dass er lieber dem Sondermüll zugeführt werden (oder zurück gegeben werden) sollte bevor die nächsten Küken in den Eiern verrecken?
magda1125
08.04.2019, 17:33
Erstmal herzlichen Dank an alle die geantwortet haben. Waren schon gute Denkanstöße dabei.
Aber so blöd fand ich meine Fragen jetzt nicht.
Ich versuch`s nochmal konkreter:
1. Muss man bei großen Eiern mehr darauf achten, dass die LF am Anfang nicht zu hoch ist?
2.Wie würdet ihr bei Eier von 70gr die LF einstellen? 35% erste Woche, dann 55%, auf Schlupfhorde 65%?
3.Kann man Eier mit 70gr gemeinsam mit Eier von 58gr ausbrüten?
Ich will doch nur eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin :-[
Moin,
ich habe im Januar ganz kleine Eier von Bielefeldern gemeinsam mit großen Eiern (über 70gr) von Cou nu in einem Selbstbaubrüter mit LF schwankend zwischen 40 und 70% ausgebrütet.
Alle befruchteten sind bis auf eins geschlüpft.
Mach dir also nicht zu viele Sorgen..
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