Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Getreide fermentieren - Fragen
Drifandi
25.03.2019, 14:51
Hallo, habe gerade was über Getreide fermentieren gelesen für Hühner.
Wer macht das ? Muss es das ganze Korn sein oder geht auch eine geschrotete Mischung ?
Muss zu dem Wasser was dazu (zB. EM )?
Können ausser Getreide auch Erbsen oä hineinkommen ?
Sorry bin Neuling in dieser Angelegenheit.:o
https://huehner-kraeuter.de/huehnerfutter-fermentieren-gesundes-futter-selbermachen/
schau mal da rein, da steht einiges drinnen ;)
Dorintia
25.03.2019, 19:14
Hab ich schon gemacht, außer Wasser muss da nix dazu.
Mit purem Weizen und der Zusatz-Körnermischung ging es super gut, mit meinem Alleinfutter leider nicht besonders. Das wurde dann zu schlammig und die Huhns haben es auch nicht restlos weggefressen.
Drifandi
25.03.2019, 19:46
Dorintia
war der Weizen ganz oder geschrotet?
Was ist bei dir in der Zusatzkörnermischung? Auch ganz oder gemahlen ?
Dorintia
25.03.2019, 20:47
Der Weizen ganz, das fertige Zusatzkörnerfutter aus dem Raiffeisen hat unterschiedliche Bestandteile, aber das ist eben nur ein Zusatzfutter.
Ich fermentiere auch - das popelige Zentrakorn aus dem Raiffeisen. Da ist Weizen, Bruchmais, Hafer und Gerste drin. Meine Hühner lieben es und fressen sogar von dem ungeliebten Hafer und der sonst verschmähten Gerste.
Man kann auch Bruchgetreide fermentieren, zu fein (oder geschrotet) gibt eher Pampe die meine! Hühner links liegen lassen. Manchmal nehme ich aus dem Raiffeisen noch andere Futtersorten mit, (wie die jetzt heissen??? ) da ist auch Hirse und sind ähnliche, kleine weiße und auch schwarze Körner drin. Wenn das mitfermentiert wird dann mögen sie es nicht so gerne......
Drifandi
26.03.2019, 13:30
Gitti, danke.
Ich hab vom Lagerhaus auch so einen Bruch aus Weizen, Mais, Gerste und Hafer. Mögen sie eigentlich schon.
Das kann ich dann also fermentieren. Wie lange weichst du das ein? 3 tage laut Beschreibung?
Muss das dann erst abtropfen, bevor man es verfüttert oder einfach so nass geben ?
Hier stehen 2 große Gläser (1,5-2l), die werden je zur Hälfte mit Körnern und dann mit Wasser aufgefüllt. Nach 3 Tagen nehme ich aus dem ersten Glas mit einem Sieblöffel raus, lass kurz abtropfen und mixe das dann meistens noch mit Haferflocken, Bierhefe, Kalk, geraspeltem Obst und all den anderen, guten, leckeren Hühnerschmackos ;)
Ist das erste Glas leer, wird es wieder befüllt und ich verfüttere das 2. Glas - so komm ich in einen Rhytmus von ca 3-7 Tagen Fermentation pro Glas. 3Tage sind halt das Mindeste, länger geht immer (solange es nicht "kippt")
Die Hühner müssen sich erst an den Geschmack gewöhnen, dann aber fressen sie es gerne. Es macht offensichtlich "satter" weil die Körner besser aufgeschlossen und verwertet werden, die Häufchen sind bilderbuchmäßig und meine Hühner sind dadurch kleine, glänzende Speckis :D geworden.
also, die Speckis sind momentan eher den Mehlwürmern geschuldet, aber mir ist aufgefallen daß seit der Fütterung mit fermentierten Körnern das Federkleid wesentlich schöner geworden ist. Für meine kleine Truppe mit 6 Hühnern verfüttere ich gerade so ca. 4 EL am Tag - zusammen mit den anderen Zutaten reicht es ihnen dicke. Dazu stehen immer noch "normale" Körner und Pellets bereit, das alles wird gerade aber ziemlich verschmäht.
Drifandi
27.03.2019, 10:01
Hallo Gitti,
danke für deine Beschreibung. 4 EL für 6 Hühner sind ja nicht viel ! Du fütterst aber noch Körner und Legepellets dazu ?
Haben die Hühner Freigang auf Wiese ?
Ich habe 15 Hühner, da müsste ich dann gut 10 EL füttern, oder ?
magda1125
27.03.2019, 11:37
Danke für den Faden..
Ich wusste gar nicht was fermentieren ist...iwie mache ich das jedoch schon immer mit dem Bodensatz des Futterautomaten. Erbsen, Wicken und Sonnenblumenkerne mit Schale meistens.
In einem großen Gurkenglas mit losem Deckel 3-4 Tage stehen lassen. 1x täglich Deckel aufschrauben und schütteln erspart das Umrühren ;)
Den gesamten Inhalt mische ich zum Verfüttern mit Kartoffeleiweiß, bis es eine feste Pampe ist.
Wird immer sofort vernichtet von den Hühnern..
Hallo Gitti,
danke für deine Beschreibung. 4 EL für 6 Hühner sind ja nicht viel ! Du fütterst aber noch Körner und Legepellets dazu ?
Haben die Hühner Freigang auf Wiese ?
Ich habe 15 Hühner, da müsste ich dann gut 10 EL füttern, oder ?
Ne, ist nicht viel (sind aber eher gehäufte EL). Man muss allerdings noch bedenken, daß genau diese fermentierten Körner viel besser verwertet werden können und somit wohl auch "satter" machen. Wenn ich mehr gebe, dann bleibt von den Körnern immer was liegen.
Ausserdem kommen ja noch Haferflocken, ev. Joghurt, Obst, ab und an Mehlwürmer und ähnlich "tolle" Sachen dazu.
Und ja, meine Hühner haben mehr oder weniger unbegrenzten Freigang auf üppig wachsenden Flächen, einen "eigenen" Komposthaufen, Blätterhäufen, Feuchtstellen mit leckeren :spei Minifröschchen......
Im Winter fütter ich noch Keimgetreide (selbe Mischung) zusätzlich.
Drifandi
31.03.2019, 18:49
heute das erste mal den fermentierten Weizen gefüttert; alles ratzeputz weggefressen !
Kann man die Hühner damit auch überfüttern, bzw. soll man das nur eher als Leckerli füttern oder dürfen sie soviel fressen, wie sie wollen? Meine 15 Hühner sind absolute Vielfresser, da ja im Moment bei mir noch kein Grünfutter im Angebot ist.
Hab jetzt mal mein geschrotetes Futter ( Weizen, Hafer, Mais und Gerste) angesetzt.
Hallo,
ich häng mich hier mal dran. Kann mir jemand sagen, wie fermentierte Weizenkörner (ganz) riechen sollen? Ich habe Gefäß 1 jetzt drei Tage stehen (Gefäß 2 zwei Tage, Gefäß 3 einen Tag). Immer schön umgerührt. Gestern roch es noch angenehm säuerlich, heute riecht es :spei . Ist das normal oder besser alles wegschmeißen?
LG
hmmm - wie riecht das denn? Ehrlich gesagt, ich rühre manchmal gar nicht um (vergessen, zu faul)- obendrauf ist dann so eine weiße "Kahm"schicht und es müffelt etwas.
Dann spüle ich die Körner vor dem Verfüttern nochmal mit klarem Wasser durch...... die Hühnis merken glaub ich keinen Unterschied und es scheint auch nicht schlecht zu sein. Nach dem Abspülen riechen die Körner wieder ganz "normal" ;)
Meinen Mädels wollte ich was Gutes tun und hab ausser Sbk noch Hanfkörner mitfermentiert - und der Hanf wird aussortiert???
magda1125
30.12.2019, 18:06
Ich fermentiere meine komplette Körnermischung ab und zu 3 Tage lang.
Jeden Tag einmal schütteln, Deckel nur lose drauf, vorm Verfüttern gieße ich den "Kam" ab.
Ist immer zu wenig ;)
Capreziosa
31.12.2019, 10:24
Gestern roch es noch angenehm säuerlich, heute riecht es :spei . Ist das normal oder besser alles wegschmeißen?
Solange sich kein Schimmel bildet, ist das durchaus normal. Ich finde den Geruch ab dem 3. Tag auch :spei und fermentiere nur noch in verschlossenen Gläsern (Milchsäuregärung funktioniert ja anaerob). Besucher fanden letzthin, das fermentierte Getreide (3./4. Tag) rieche nach Käsefüssen, totem Tier, übelstem Mundgeruch... ;D
Ich spüle das Getreide nicht mit klarem Wasser, sondern gebe im Gegenteil noch ein wenig der "stinkenden Suppe" zu den Körnern in den Napf, da diese ja auch viele wertvolle Bakterien enthält, und die Hühner mögen es so sogar am liebsten. :cool:
Dorintia
31.12.2019, 12:17
Spülen würde ich auch nicht und es zwingt einen ja niemand die Körner so lange stehen zu lassen, es geht ja auch super dann wenn es schön wie Sauerkraut riecht.
An die Tagesanzahl muss man sich nicht sklavisch halten, hat auch viel mit der Umgebungstemperatur zu tun.
Ok, dann werde ich nachher mal was zu den Hühnern stellen. Ich finde es riecht exakt wie Kotze.
Stand aber auch drei Tage gut warm. Dann werde ich künftig kürzer fermentieren oder es in einen kühlen Raum stellen. Geschlossenen Gläser sind auch gut.
Gackelei
08.01.2020, 11:06
Also ich fermentiere meist so drei Tage mit nur locker drauf gelegtem Deckel.
Es riecht dann eigentlich gut Milchsäuerlich.
Umgebungstemperatur liegt im Winter bei ca. 12° und im Sommer bei max. 15°
Ich schütte das Wasser dann auch nicht weg, im Gegenteil ich rühre noch meine Pulverzusätze darunter wie z.B. Bierhefe, Kartoffeleiweis, usw.
Ich habe diesen Thread jetzt erst entdeckt, das hört sich sehr interessant an.
Ist das ein probiotisches Zusatzfutter?
Wenn, würde ich das gerne bei mir einführen.
Das Wasser der Fermentierung, ist das dann das Wasserkefir?
Gackelei
08.01.2020, 14:35
Ich verfüttere es nicht als extra Zusatz, sondern das ist die tägliche Körnerration die fermentiert wird.
Den Begriff Wasserkefir höre ich zum ersten Mal.
Da dabei nützliche Bakterien entstehen, denke ich aber, dass es probiotisch sein dürfte.
Gesamt verbrauche ich seit dem weniger Körner, wie wenn ich diese trocken verfüttern würde.
Der Sättigungswert ist natürlich auch ein anderer, wenn das Korn mit Wasser vollgesogen ist.
Im Sommer finde ich aber gerade das doppelt wertvoll, weil die Hühner ohne extra zu trinken - direkt mit dem Korn noch die nötige Wassermenge mit zugeführt bekommen.
Kränker sind meine Hühner davon auch nicht geworden, allerdings kann ich Aufgrund der Selektion auf Gesundheit nicht sagen, wieviel nun das Futter da auch noch dazu beigetragen hat.
Wie ich schon schrieb, ist das für mich hier Neuland. Ich habe nach dem Lesen dieses Threads im Netz weiter recherchiert und bin dabei auf den Ausdruck Wasserkefir gestossen. Das hat irgendetwas mit dem Fermentieren auch zu tun.
Einige meiner Tiere kacken meiner Meinung nach zu weich und man sieht auch beschmutzte Federn am After, nicht viel aber eben sichtbar, während andere dort wunderbar sauber sind.
Ich denke das wird an der Verdauung liegen und ich suche schon länger nach einer preiswerten Möglichkeit dort etwas tun zu können. Ich gebe Bierhefe an Biertreber angelagert, das soll neben Anderem auch gut für die Verdauung sein. Aber es scheint nicht ausreichend zu sein.
Nun weiß ich von der Menschenernährung her, dass z.B. Joghurt gut sein soll die Darmflora positiv zu beeinflussen.
Das müsste dann eigentlich auch den Hühnern gut tun. Aber ich bin nicht bereit für die Hühner Joghurt zu kaufen, wenn, dann esse ich den selber.
Das Fermentieren und das mit dem Wasserkefir (da muss ich mich noch mehr schlau machen) scheinen eine adäquate Möglichkeit der Einwirkung zu sein, sozusagen Sauerkraut und Sauerkrautsaft für Hühner.
Bei mir lag der Zettel bis heute begraben, jetzt fang ich endgültig damit an. Wasserkefir hatte ich eine Zeitlang, aber die Hühner hatten die Teile schnell über und außer mir hat den keiner getrunken, genauso war es mit dem Joghurt, Quark und der Kombucha. Alles was gesund ist, ist igitt :roll
Ich werde mit dem Hühnerfutter im Ganzen anfangen und dann berichten.
Dorintia
08.01.2020, 18:09
Ich verfüttere es nicht als extra Zusatz, sondern das ist die tägliche Körnerration die fermentiert wird.
Den Begriff Wasserkefir höre ich zum ersten Mal.
Da dabei nützliche Bakterien entstehen, denke ich aber, dass es probiotisch sein dürfte.
Gesamt verbrauche ich seit dem weniger Körner, wie wenn ich diese trocken verfüttern würde.
Der Sättigungswert ist natürlich auch ein anderer, wenn das Korn mit Wasser vollgesogen ist.
Im Sommer finde ich aber gerade das doppelt wertvoll, weil die Hühner ohne extra zu trinken - direkt mit dem Korn noch die nötige Wassermenge mit zugeführt bekommen.
Kränker sind meine Hühner davon auch nicht geworden, allerdings kann ich Aufgrund der Selektion auf Gesundheit nicht sagen, wieviel nun das Futter da auch noch dazu beigetragen hat.
Ich verfüttere ja auch im Winter - zumindest zu einem Teil -das Alleinfutter eingeweicht. Das ist super wenn man eben rationieren will oder muss und auch paar Zusätze lassen sich bei Bedarf super unterrühren. Fermentieren tu ich das Alleinfutter nicht, das schwemmt mir zu viele Bestandteile raus, mit zus. Körnern geht das aber wirklich super.
Und auch ich finde im Sommer eingeweichtes Futter, egal ob nun fermentiert oder nicht, große Klasse.
man kann ja durchaus auch etwas Körner fermentieren, und dann die überschüssige Ferment-Flüssigkeit zum Einweichen nehmen. Hat schon mal jemand gekeimte Körner fermentiert?
Dorintia
08.01.2020, 19:45
Ich möchte aber keine Körner noch extra zufüttern, das tu ich tatsächlich wenn schon durch Gekeimtes.
man kann ja durchaus auch etwas Körner fermentieren, und dann die überschüssige Ferment-Flüssigkeit zum Einweichen nehmen. Hat schon mal jemand gekeimte Körner fermentiert?
Da sehe ich jetzt keine Sinn drin. Durch das Keimen wird ja schon eine Umwandlung zur besseren Nährstoffverwertung erreicht. Ich weiß auch nicht ob man da noch einen drauf setzen sollte, evtl. macht man aber auch wieder etwas kaputt.
Zusätzlich noch, ja, das kann ich mir vorstellen.
Ich möchte aber keine Körner noch extra zufüttern, das tu ich tatsächlich wenn schon durch Gekeimtes.
Ich habe heute Abend nun 700gr Gerste als volles Korn im Einmachglas mit Wasser aufgestellt und werde das Fermentieren versuchen. 700gr dürften nach meiner Erfahrung ca. die Menge sein, die ein 2Liter Einmachglas bis obenhin mit Wasser gefüllt nach dem Quellen ausfüllt.
Gerste nehme ich weil es das preiswerteste Getreide ist und ich gerne mehr davon verfüttern würde.
So, ohne irgendwelche Zubereitung, bleibt es liegen. Meine Keimmischung besteht zu 2/3 aus Gerste, so mögen die Hühner die Gerste.
Ich habe noch das eine und andere gelesen zum Fermentieren und nirgendwo gelesen, dass sich dadurch der Eiweißgehalt im Korn erhöht, wie beim Keimen z.B..
Das will ich nämlich nicht Meine jetzige Futterzusammenstellung ist eiweißlastig genug; Mehr wäre evtl. ungesund.
Ich will eigentlich nur für gute Verdauung sorgen.
Dorintia
08.01.2020, 22:13
Mach nicht zu viel rein, die Körner sollen ja immer mit Wasser bedeckt sein und umrühren soll man auch mal (Plastik).
Mach nicht zu viel rein, die Körner sollen ja immer mit Wasser bedeckt sein und umrühren soll man auch mal (Plastik).
Ach so ja stimmt, habe ich gar nicht dran gedacht. Ich hatte gelesen, dass es sich bei der Fermentierung um einen anaeroben Vorgang handelt und dachte, da sorge ich dann dafür, dass so wenig Luft wie geht über dem Wasser steht, auf dem Einmachglas ist ja auch eine Deckel.
Aber stimmt, das ist ja quatsch was ich mir da zusammengereimt habe, das Wasser selber schließt die Körner ja vom Sauerstoff ab.
Morgen, ne Übermorgen früh werde ich das nächste Glas dann mit 500gr ansetzen.
Haitu, Wasserkefir wird wie Milchkefir mit einer Kefirkultur angesetzt. Beim Wasserkefir sieht das aus wie Kristalle. Wasserkefir wird mit Wasser, Zucker und Trockenfrüchten angesetzt. Es bleibt immer Restzucker im Getränk.
Warum er beim Fermentieren eingesetzt wird, weiß ich nicht. Er enthält Milchsäurebakterien und Hefen, evtl. haben die eine Effekt.
Haitu, Wasserkefir wird wie Milchkefir mit einer Kefirkultur angesetzt. Beim Wasserkefir sieht das aus wie Kristalle. Wasserkefir wird mit Wasser, Zucker und Trockenfrüchten angesetzt. Es bleibt immer Restzucker im Getränk.
Warum er beim Fermentieren eingesetzt wird, weiß ich nicht. Er enthält Milchsäurebakterien und Hefen, evtl. haben die eine Effekt.
Milchsäurebakterien sind ja auch die Bakterien, die für die Fermentierung zuständig sind.
Wie bei Sauerkraut oder Silage oder auch Sauerteig zum Brotbacken. Die uns umgebende Luft muss voll davon sein. Weder der Bauer tut etwas in die Silage noch jemand der Sauerkraut macht, das "Zeug" ist einfach überall schon da.
Es ist wohl nicht die Säure selber die den probiotischen Effekt hervorruft, sondern wirklich die Bakterie wenn sie den Darm erreicht. Ich erinnere mich an den Hype den es vor Jahren um die linksdrehenden Milchsäurebakterien gab; Heute wohl eher selbstverständlich dass sich diese Kulturen im Joghurt befinden.
Vielleicht ist die Kefirkultur für den Wasserkefir die Gleiche wie die für die Milch, nur dass die einen den Zucker von Rosinen z.B. verarbeiten und die anderen den Milchzucker.
Wasserkefir machen ist, soweit ich das gelesen habe, mehr Aufwand als Getreide zu fermentieren.
Ich werde es auch nicht machen, zumal ich ja dann für die Hühner auch noch Rosinen kaufen müsste. Die sind jetzt schon gut versorgt.
Das mit dem fermentieren noch und dann ist gut.
Ich habe noch das eine und andere gelesen zum Fermentieren und nirgendwo gelesen, dass sich dadurch der Eiweißgehalt im Korn erhöht, wie beim Keimen z.B..
Das will ich nämlich nicht Meine jetzige Futterzusammenstellung ist eiweißlastig genug; Mehr wäre evtl. ungesund.
Ich will eigentlich nur für gute Verdauung sorgen.
grundsätzlich ist es so, das die im Korn vorhandenen Speicherproteine (also meist um die 10% z.B. im Futterweizen) mit beginnender Keimung durch einen vom Keimling ausgehenden Botenstoff abgebaut werden (ebenso wie die Stärke), und damit dem Keimling fürs Wachstum zur Verfügung stehen. Im Korn entsteht also kein zusätzliches Protein, es wird nur schon mal aufgespalten und damit von weitaus höherer Wertigkeit. Der Keimling kann natürlich dann noch zusätzliches Protein bilden, indem er Zucker aus der Stärke entsprechend umbaut. Eine Erhöhung des Roh-Proteingehalts findet also nur im Keimling selber statt, nicht im eigentlichen Korn.
Bei der Fermentation passiert, bezogen auf den Proteingehalt, dasselbe. Nur wächst hier kein Keimling, sondern Bakterien und Hefen vermehren sich, indem sie die Inhaltsstoffe des Korns verbrauchen. Ob sie ähnlich wie der Keimling in der Lage sind, die Korn-eigene Enzym-Maschinerie durch Botenstoffe in Gang zu bringen, oder alles selber erledigen müssen, weiß ich leider nicht. Ein Proteinzuwachs ist aber rein auf die wachsende Biomasse der Bakterien und Hefen zurückzuführen. Du kannst also diese Biomasse mitverfüttern, und könntest dafür die Bierhefe im Futter reduzieren, die ja auch nichts anderes gemacht hat als Gerste zu fermentieren. Gleichzeitig besteht die Chance, das bei Verfütterung der lebenden Fermentierungsflora die Darmflora ergänzt wird (probiotisches Futter).
Grundsätzlich ist für eine gesunde Ernährung nach heutigem Erkenntnisstand sowohl die zugeführte Nahrung, als auch die Darmflora und die von ihr erzeugten speziellen Vitamine und andere Aminosäurenzusammensetzung wichtig. Unsere Evolution ist an ein Zusammenspiel von beidem angepaßt. Es ist also ein Vorteil, Bierhefe, Fermentflora oder ähnliches zu verwenden, machen wir Menschen ja auf vielfältige Weise schon seid Jahrtausenden (Bier, Wein, milchsaures Gemüse/Fisch/Milchprodukte, Hefe- und Sauerteigbackwaren). Aber auch Tiere machen das, indem sie gerne angefaultes und angegorenes Fallobst fressen. Vögel picken sogar Obst an, um die Zersetzung in Gang zu bringen.
Oliver S.
09.01.2020, 18:19
... Im Korn entsteht also kein zusätzliches Protein, es wird nur schon mal aufgespalten und damit von weitaus höherer Wertigkeit. ....
... also ich dachte es ist so: Beim Keimen oder auch Fermentieren laufen Stoffwechselprozesse ab die Energie verbrauchen. Diese Energie kommt natürlich aus den Energieträgern Stärke und Fett. Diese werden zu CO2 veratmet, welches als Gas entweicht. Durch diesen Kohlenstoffverlust nimmt die Biomasse ab und bezogen auf die verbleibende Restmasse ist dann natürlich prozentual mehr Eiweiß vorhanden.
Ob dieses Eiweiß wirklich dadurch höherwertig wird, dass es umgebaut wird, da bin ich mir nicht sicher, denn bei der Verdauung von Eiweiß im Tier werden ja eh alle Eiweiße von Proteasen in ihre Bausteine, die Aminosäuren (https://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4uren) zerlegt.
Eine Aufwertung könnte ich mir nur dann vorstellen, wenn der Keimling oder die Vermentationsbakterien die Aminosäuren selbst umbauen und quasi aus weniger wertvollen Aminosäuren auf diese Weise die selteneren AS wie z. B. Methionin aufbauen. Hm... weiß darüber denn jemand etwas?
@melachi, danke für die Erklärung. Damit kann ich auf alle Fälle etwas anfangen, ich verstehe nun eher was ich da tue.
Jetzt werde ich noch beobachten müssen, wie die Hühner die fermentierte Gerste aufnehmen und dann könnte meine Fütterung um eine weitere sinnvolle Zutat bereichert sein.
Aller Voraussicht nach wird dann am Sonntag der erste Versuch starten.
Dorintia
09.01.2020, 19:13
Der Keimling/das Korn saugt sich aber mit Wasser voll, deswegen ist mMn eine Erhöhung des Proteingehaltes bezogen auf die Rohmasse/das Rohgewicht nicht unbedingt beachtenswert.
Hallo Oliver,
Es gibt einiges an Literatut.
Ich habe hier mal 2 Links reingesetzt.
Leider ist das alles sehr wissenschaftlich und ich kann dem nicht so richtig folgen. Aber ich denke zu kannst es.
Wenn du das, falls du es machst, durchgelesen hast, könntest du dann versuchen das einem Laien zu vermitteln?
Einsatz von Keimgetreide in der Geflügelfütterung (https://orgprints.org/6379/1/6379-02OE663-uni-wiz-knierim-2004-keimgetreide.pdf)
Gekeimte Samen als Futtermittel (https://orgprints.org/13457/1/13457-02OE662-JKI-flamme-2003-gekeimteSamen.pdf)
Und gib einmal den Suchbegriff "Keimrad Söllradl" ein, auch da wird man fündig. Das ist dann eher etwas für den Unbedarften.
... also ich dachte es ist so: Beim Keimen oder auch Fermentieren laufen Stoffwechselprozesse ab die Energie verbrauchen. Diese Energie kommt natürlich aus den Energieträgern Stärke und Fett. Diese werden zu CO2 veratmet, welches als Gas entweicht. Durch diesen Kohlenstoffverlust nimmt die Biomasse ab und bezogen auf die verbleibende Restmasse ist dann natürlich prozentual mehr Eiweiß vorhanden.
Ob dieses Eiweiß wirklich dadurch höherwertig wird, dass es umgebaut wird, da bin ich mir nicht sicher, denn bei der Verdauung von Eiweiß im Tier werden ja eh alle Eiweiße von Proteasen in ihre Bausteine, die Aminosäuren (https://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4uren) zerlegt.
Eine Aufwertung könnte ich mir nur dann vorstellen, wenn der Keimling oder die Vermentationsbakterien die Aminosäuren selbst umbauen und quasi aus weniger wertvollen Aminosäuren auf diese Weise die selteneren AS wie z. B. Methionin aufbauen. Hm... weiß darüber denn jemand etwas?
also im Aleuron werden bei der Keimung Proteasen aktiv und bauen die Speicherproteine ab, damit dem Keimling die Aminosäuren zur Verfügung stehen. Die höhere Wertigkeit besteht in dem Fall darin, das Tier oder Mensch nun keine oder weniger eigenen Proteasen dafür bereithalten müssen, die ja ebenfalls Proteine (hier Enzyme) sind und Aminosäuren verbrauchen. In der Bilanz spart man sich dann im eigenen Stoffwechsel Eiweiße, weil man sich die bereits im keimenden Korn arbeitenden zunutze macht. Ausgelagerte Stoffwechselleistung, quasi.
Was die Umwandlung betrifft schreibt Wikipedia über Methionin hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Methionin
In Bakterien, Pflanzen und Hefen entsteht aus Cystein (https://de.wikipedia.org/wiki/Cystein) über Cystathionin (https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cystathionin&action=edit&redlink=1) (via Cystathionin-β-Lyase (https://de.wikipedia.org/wiki/Cystathionin-%CE%B2-Lyase)) das Homocystein (https://de.wikipedia.org/wiki/Homocystein), aus dem Methionin erzeugt wird. Methionin kann vom Menschen und vielen Tieren nicht synthetisiert werden, sondern muss mit der Nahrung aufgenommen werden.
Sie können also umbauen, ob das aber bereits im Keimling geschieht kann ich dir nicht sagen.
@Dorintia, man kann das Wasser aus der Rechnung getrost abziehen, denn das Huhn wird einfach entsprechend weniger trinken. Soviel Wasser ist in den Keimen nicht drin, das dadurch die Gesamtwassermenge des täglichen Bedarfs überschritten wird. Man darf nicht vergessen, das das Korn auch im Huhn zunächst mal gequollen werden muß, bevor Proteasen an die Arbeit gehen können. Wasser muß also so oder so rein ins Huhn.
Dorintia
09.01.2020, 20:09
Äh so meinte ich das nicht.
Oliver schrieb was im Sinne von "der Anteil an Protein bezogen auf die Rohmasse steigt, weil anderes weniger wird". Ich sehe das nicht ganz so, da durch das Vollsaugen die Rohmasse/das Rohgewicht steigt und mMn eher das Gegenteil eintritt.
Und, wenn man auf Mengen ein bisschen ein Auge hat, so wird man eher weniger von aufgeweichten/gekeimten Körnern füttern als die gleiche Menge trocken zusätzlich.
Von irgendwelchem Wasserbedarf war nicht die Rede...
Dann habe ich das missverstanden. Wir können uns ja darauf einigen, das wir immer vom Proteingehalt in der Trockenmasse sprechen, dann haben wir eine brauchbare Referenz.
Oliver hat natürlich Recht damit, das Stärke und Fette veratmet werden zur Energiegewinnung. Ein nicht unerheblicher Teil wird aber, genau wie die Proteine auch, vom Keimling für die Herstellung der Zellwände (Zellulose) und der anderen Zellstrukturen wie Zellmembran und Organellen verbraucht, die überwiegend aus Lipiden und Proteinen bestehen.
Bohus-Dal
10.01.2020, 10:21
Einige meiner Tiere kacken meiner Meinung nach zu weich...
Berichte mal, ob das Fermentieren was geholfen hat. Bei meinem ersten Fermentierversuch hatte ich gerade ein kränkliches Durchfallhuhn, das sich auf den fermentierten Weizen stürzte und ihn in sich hineinschlang und auch die ganze "Suppe" mit austrank - der Durchfall verschwand. Ich gebe immer die ganze Brühe mit, mir wurde gesagt, das ist das beste daran, und die Hühner scheinen es auch so zu sehen, sie trinken sie immer restlos aus.
Schwimmt Gerste nicht oben? Es muß ja alles vollständig von Wasser bedeckt sein, damit nichts schimmelt. Ich nehm immer Weizen.
Berichte mal, ob das Fermentieren was geholfen hat. Bei meinem ersten Fermentierversuch hatte ich gerade ein kränkliches Durchfallhuhn, das sich auf den fermentierten Weizen stürzte und ihn in sich hineinschlang und auch die ganze "Suppe" mit austrank - der Durchfall verschwand. Ich gebe immer die ganze Brühe mit, mir wurde gesagt, das ist das beste daran, und die Hühner scheinen es auch so zu sehen, sie trinken sie immer restlos aus.
Schwimmt Gerste nicht oben? Es muß ja alles vollständig von Wasser bedeckt sein, damit nichts schimmelt. Ich nehm immer Weizen.
Wenn es wirkt, wird es bestimmt einige Zeit dauern bis ich was erkennen kann. Aber du hast ja schon Erfahrung.
Das fermentierte Getreide zusammen mit dem Ansetzwasser vorlegen, ich glaube das werde ich auch machen. Was für ein Gefäß benutzt du?
Die Gerste schwimmt nicht oben.
Man muss nur nach der Wasserzugabe direkt einmal umrühren.
Das hier steht 1 1/2 Tage und ist kurz zuvor umgerührt worden.
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Berichte mal, ob das Fermentieren was geholfen hat. Bei meinem ersten Fermentierversuch hatte ich gerade ein kränkliches Durchfallhuhn, das sich auf den fermentierten Weizen stürzte und ihn in sich hineinschlang und auch die ganze "Suppe" mit austrank - der Durchfall verschwand. Ich gebe immer die ganze Brühe mit, mir wurde gesagt, das ist das beste daran, und die Hühner scheinen es auch so zu sehen, sie trinken sie immer restlos aus.
echt? Ich habe gedacht man muss es wegkippen ;D eine Sorge weniger. Bei mir ist es morgen soweit das ich das erste Mal fermentiertes Hühnerfutter gebe. Ich bin gespannt.
Bohus-Dal
10.01.2020, 15:31
Ne, nicht wegkippen, wäre schade drum!
Was für ein Gefäß benutzt du?
Ein Glas (von eingelegten Gurken), ich lasse es immer offen stehen und rühre 3x am Tag um.
Blindenhuhn
10.01.2020, 15:50
Ich habe auch so ein großes Glas, der Deckel liegt nur lose auf. Einen Teil der "Suppe" kann man auch wieder für einen neuen Ansatz nehmen.
Das ganze hat mich auch neugierig gemacht. Für meine 5 Hühner habe ich heute ebensoviele gehäufte Esslöffel Dinkelkörner genommen.
Bin gespannt.
bei mir wird jetzt das 3. Jahr fermentiertes Getreide gefüttert. Anfangs hatten die Hühnis etwas Berührungsängste ;) - das hat sich aber schnell gegeben.
Und bei mir ist es so, wenn ein Huhn tatsächlich öfter dünn kackt, dann ist es definitiv sehr krank. Seitdem sie das Fermentierte fressen, sind die Häufchen kleiner, gut geformt und ziemlich fest/trocken. Auch das Gefieder kommt mir glatter vor, die Mauser geht in meinen Augen zügiger voran
Und normalerweise verfütter ich auch die Brühe mit, nur manchmal, wenn es eben aus irgendwelchen Gründen ziemlich "stinkt", dann spüle ich die Körner kurz ab. Vielleicht ist die Brühe bei mir dann gekippt, ich weiß es nicht. Oft gebe ich die frischen Körner in ein viertel Glas voller Brühenrest - ev. ist das manchmal! zuviel des Guten.
Unter die Mischung von Weizen, Bruchmais, Gerste und Hafer gebe ich noch ein paar SBK, manchmal Hirse. (Hanf mochten sie nicht in fermentiertem Zustand).
Grundsätzlich finde ich, meinen Hühnern geht es mit fermentiertem Getreide "besser"......... eine Wissenschaft mache ich aber nicht daraus ;)
Das ganze hat mich auch neugierig gemacht. Für meine 5 Hühner habe ich heute ebensoviele gehäufte Esslöffel Dinkelkörner genommen.
Bin gespannt.
Dinkel, warum nicht.
Na und ich bin einmal gespannt ob sich überhaupt Milchsäurebakterien bilden und ob der Sud dann mit der Zeit von Ansatz zu Ansatz auch wirklich sauer wird oder vorher umkippt.
Es könnte sein, damit die Bakterien etwas zum verstoffwechseln bekommen, ich doch ein paar Körner schroten bzw. mahlen muss. Die oberste Schicht der Geste, wie ich sie einweiche, das wird wahrscheinlich Zellulose sein, ob die Bakterien die knacken können, das weiß ich nicht.
Aber erst einmal versuche ich es so.
Oliver S.
10.01.2020, 20:24
Hallo Oliver,...Wenn du das, falls du es machst, durchgelesen hast, könntest du dann versuchen das einem Laien zu vermitteln?
Einsatz von Keimgetreide in der Geflügelfütterung (https://orgprints.org/6379/1/6379-02OE663-uni-wiz-knierim-2004-keimgetreide.pdf)
Gekeimte Samen als Futtermittel (https://orgprints.org/13457/1/13457-02OE662-JKI-flamme-2003-gekeimteSamen.pdf)...
Aaalso, wie ich das lese, steht in der 1. verlinkten Studie
"Schlußbericht Einsatz von gekeimtem Getreide in der Geflügelfütterung"
im Wesentlichen drin, dass das Keimen von Getreide zwar tatsächlich zu gewissen Änderungen der Nährstoffzusammensetzung (z. B. Abbau von Stärke und Phytinsäure, Aufbau von Vitaminen und sogar zum Umbau von Aminosäuren z. B. die Synthese von Lysin und einem Anstieg des prozentualen Proteingehalts (Aufgrund Verarmung von Biomasse) führt, diese aber keine wesentlichen Auswirkungen weder auf die Legeleistung noch auf die Gewichtsentwicklung der Hühner haben und daher in Anbetracht des gesteigerten Arbeitsaufwands auch nicht empfohlen wird.
Sehr gut veranschaulicht und wohl für jeden sofort verständlich, werden diese enttäuschenden Ergebnisse mit Grafik 5 und Grafik 7 S. 25 und 29 (https://orgprints.org/6379/1/6379-02OE663-uni-wiz-knierim-2004-keimgetreide.pdf).
Ein Grund für diese ernüchternden Ergebnisse mag darin liegen, dass der Gehalt an Methionin, der wichtigsten Aminosäure, sich auch nach 72 h Keimung gegenüber ungekeimtem Getreide nicht steigert und ohne mehr Methionin können (meiner Vermutung nach) auch all die anderen Vorteile des Keimgetreides nicht genutzt werden.
Die Zweite Studie ist älter und nennt nur die oben bereits erwähnten Veränderungen in der Nährstoffzusammensetzung in keimendem Getreide, die vielleicht erst die Verfütterungsstudie motiviert haben.
Blindenhuhn
11.01.2020, 08:32
Meine Huhnis haben die fermentierten Dinkelkörner inkl. "Suppe" in Sekundenschnelle wegschnabuliert. :laugh Nun, der nächste Durchgang wird mit Weizen gemacht.
Bohus-Dal
11.01.2020, 08:51
Na und ich bin einmal gespannt ob sich überhaupt Milchsäurebakterien bilden
Ich füttere nicht regelmäßig Fermentiertes, sondern so ab und zu, wenn es mir gerade einfällt. Daher setze ich es so gut wie jedes Mal neu an, und bisher hat es immer zuverläßlich funktioniert, im Gegensatz zu Sauerteig z.B., mit dem ich es schon weiß ich wie oft versucht habe und nur 1½x Erfolg hatte (später dann jeweils verschimmelt). Ich würde also das Fermentieren von ganzem Weizen als sehr einfach bezeichnen.
Es könnte sein, damit die Bakterien etwas zum verstoffwechseln bekommen, ich doch ein paar Körner schroten bzw. mahlen muss.
Glaube ich gar nicht, bei mir wie gesagt nur ganzer Weizen, gründlich gespült und alles, was hochschwimmt, entfernt.
Hallo Oliver,
das ging jetzt aber fix und vielen Dank dafür, dass Du Dich damit beschäftigt hast und Dein Fazit der Community zur Verfügung stellst.
Ja, das ist enttäuschend. Das Verfüttern von Keimgetreide wird allgemein im Netz und auch in vielen anderen Publikationen hoch gelobt. Irgend etwas muss trotzdem daran sein.
Ich produziere Keimgetreide für meine Tiere in der Hoffnung, damit eine Teilmenge des Industiefutters ersetzen zu können.
Dabei hat mich insbesondere "Diese Broschüre (http://www.keimrad.at/fileadmin/keimrad/PDF/kurzhuhn1_01.pdf)" beeinflusst.
Nun, schaden wird es nicht und ich werde das auch weiter machen, zumal ich mir ein entsprechendes Equipment zusammengestellt und inzwischen auch eine Routine entwickelt habe die nicht mehr viel Umstände macht.
Nun kommt wahrscheinlich noch fermentiertes Getreide dazu in der Hoffnung, dass es kein Flopp wird. Nach allem was ich hier lese kann es eigentlich aber nicht werden.
Blindenhuhn
11.01.2020, 09:37
Glaube ich gar nicht, bei mir wie gesagt nur ganzer Weizen, gründlich gespült und alles, was hochschwimmt, entfernt.
Mache ich genau so. Ich verwende auch nur ganze Körner.
Dorintia
11.01.2020, 11:49
Keimgetreide würde ich nie als echten Futterersatz zu einen guten Allgemeinfutter sehen, nur als Ergänzung vor allem wenn draußen nix frisches Grünes mehr wächst.
Das die Hühner dadurch eine Portion normales Futter nicht mehr fressen liegt ja in der Natur der Sache, aber in dieser Portion sind dann eben einige Sachen nicht mehr drin, dafür andere. Als 1zu1 Ersatz sehe ich das eher nicht, aber als Ergänzung.
Haitu, du machst doch so viel mit dem Keimen versch. Saaten, deinem "Kuchen" usw., hast du keine Quelle für ein für dich vernünftiges Futter das für dich nicht unter "Industriefutter" fällt? Was auch immer genau das für dich bedeutet.
Ich bin ja mit dem Alleinfutter der Flöcksmühle in Ochtendung sehr zufrieden, kann dir gern mal einen Sack mitbringen.
Wenn du eig. nur Futter aus selbstgemischten Saaten füttern willst, dann kann ich dir nur empfehlen dich mit einem Futterrechner zu beschäftigen.
Ich habe heute zum ersten Mal das fermentierte Futter gegeben incl. der Suppe. Pro Huhn jeweils ein Esslöffel. Heute nachmittag war es leer und zwar komplett. Und das obwohl heute die Dame mit den Obst- und Salatabfällen da war.
Keimgetreide würde ich nie als echten Futterersatz zu einen guten Allgemeinfutter sehen, nur als Ergänzung vor allem wenn draußen nix frisches Grünes mehr wächst.
Das die Hühner dadurch eine Portion normales Futter nicht mehr fressen liegt ja in der Natur der Sache, aber in dieser Portion sind dann eben einige Sachen nicht mehr drin, dafür andere. Als 1zu1 Ersatz sehe ich das eher nicht, aber als Ergänzung.
Haitu, du machst doch so viel mit dem Keimen versch. Saaten, deinem "Kuchen" usw., hast du keine Quelle für ein für dich vernünftiges Futter das für dich nicht unter "Industriefutter" fällt? Was auch immer genau das für dich bedeutet.
Ich bin ja mit dem Alleinfutter der Flöcksmühle in Ochtendung sehr zufrieden, kann dir gern mal einen Sack mitbringen.
Wenn du eig. nur Futter aus selbstgemischten Saaten füttern willst, dann kann ich dir nur empfehlen dich mit einem Futterrechner zu beschäftigen.
Ja danke für das Angebot, aber das ist nicht notwendig.
Neugierig bin ich aber schon, mir einen Sack mitbringen? mitbringen wohin? kennen wir uns?
Mit Industriefutter meine ich Hühnerfutter das von der Futtermittelindustrie hergestellt wird.
Ich will gar nicht auf solche Futtermischungen verzichten, das ist für mich nichts Schlechtes. Darum ist es auch im Plan. Bei mir braucht es auch nicht Bio zu sein und meine Kunden legen auch keinen Wert darauf, denen ist eine ordentliche Haltung wichtiger.
Als Industriefutter verfüttere "Deuka all mash A und R" (A ist eigentlich ein Kükenstarter und R ist ein Junghuhnfutter; für Legehennen ist eigenlich L vorgesehen, unterscheidet sich von R aber im Wesentlichen nur durch eine höhere Calcium Zugabe die ich mit einer frei verfügbaren Mineralmischung ausgleiche) beides sind Alleinfutter und gekörnt. Die tägliche Ration beinhaltet ca. 40% davon, der Rest ist Selbstgemischtes.
Deuka? Weil der nächstgelegene Lieferant diese Fa. im Repertoire hat.
Aber ich bin auch preisbewusst. Ein Hühnerfutter sollte bei mir per Kg eigentlich nicht mehr als 50ct betragen, das ist so ein Richtwert den ich mir gesetzt habe. Zur Zeit bin ich bei 53ct. Das ist den etwas teureren Zutaten die in den Kuchen kommen geschuldet. Je mehr ich, gegenüber den industriellen Alleinfuttern, die preiswerteren Körner verfüttern kann, um so mehr drücke ich auf die Preisbremse.
Ich bzw. meine Tiere sind mit der jetzigen Futtermischung ganz zu frieden. Auch wenn die ursprüngliche Idee des Keimens nicht mehr so stimmt.
Was aber immer noch ist, ist, dass die Hühner die preiswerte Gerste im gekeimten Zustand fressen, während sie sie im ungereimten Zustand verschmähen; Solange noch etwas anders da ist.
Aber was soll ich jetzt "hiervon (http://www.keimrad.at/fileadmin/keimrad/PDF/kurzhuhn1_01.pdf)" halten. Widerspricht sich da nicht Einiges?
Dorintia
11.01.2020, 17:58
Haitu, nein, wir kennen uns nicht, aber wenn du da wohnst was aus deiner Angabe zu entnehmen ist, dann wohnen wir ca. eine halbe Autostunde auseinander, von meiner Arbeit sind es gute 15 Minuten. Wenn du Interesse hast ließe sich da sicher was organisieren. Der Sack kostet momentan 12,50 Euro, ist allerdings ein Alleinfutter (das mit Lupine statt Soja) mit 15 % Rohprotein. Legemehl haben die auch, da müsste ich aber beim nächsten Einkauf nachfragen. Ich find es toll, das es regional ist -mischen selber - und die einen großen Teil der Bestandteile selber anbauen.
Wo bekommst du denn Deuka her? Der Raiffeisen in Kelberg hat es nicht.
Aber was soll ich jetzt "hiervon (http://www.keimrad.at/fileadmin/keimrad/PDF/kurzhuhn1_01.pdf)" halten. Widerspricht sich da nicht Einiges?
es widerspricht sich nicht wirklich. In der Studie wurde ebenfalls festgestellt, das Amnosäuren, Vitamine und bestimmte essentielle Fettsäuren durch die Keimung zunehmen, es wurde festgestellt, das die Tiere sich im Wachstum nicht unterschieden, sie gut im Gefieder waren, zwar etwas weniger, dafür aber tendentiell größere Eier legten, wobei sie etwas Signifikanzprobleme hatten wegen der recht kleinen Stichprobe. Aber es ging eigentlich um Methionin, also ob sich gekeimter Weizen eignet, diese Aminosäure in der Biofütterung zu ergänzen, da die üblichen Methioninquellen kaum als ökologisch produzierte Variante zu bekommen sind (Kartoffeleiweiß, Soja) und als künstlicher Zusatzstoff nicht beigefüttert werden soll/darf. Und da der Methioningehalt im Keimling nicht steigt, und auch sonst keine signifikante Leistungssteigerung zu sehen war, kommt die Studie zu dem Schluß: vergebene Liebesmüh.
Zu erwähnen sei allerdings, das die Hühner das offensichtlich etwas anders sahen, und den Weizen sowohl als Korn, als auch gekeimt (unterschiedliche Versuchsgruppen) auffraßen, und stattdessen beim Ergänzungsfutter ordentlich rumsauten und viel Futter verschwendet wurde. Aber anscheinend hing das auch damit zusammen, das die Kontrollgruppe ein fein vermahlenes Allgemeinfutter bekam, das nicht sortierbar war, während das Ergänzerfutter zur Weizen/Weizenkeimlingsfütterung von einem anderen Hersteller stammte, und nur grob gemahlen war. Die Hennen warfen vor allem die teilweise in 5 cm großen Stücken daherkommenden Sonnenblumen- und Sojakuchen aus dem Napf, so das vom Autor explizit darauf hingewiesen werden mußte, das es nicht möglich war, genau zu beziffern, was die Hennen aus den Weizen/Keimweizengruppe nun tatsächlich gefressen haben (neben dem Weizen).
Haitu, nein, wir kennen uns nicht, aber wenn du da wohnst was aus deiner Angabe zu entnehmen ist, dann wohnen wir ca. eine halbe Autostunde auseinander, von meiner Arbeit sind es gute 15 Minuten. Wenn du Interesse hast ließe sich da sicher was organisieren. Der Sack kostet momentan 12,50 Euro, ist allerdings ein Alleinfutter (das mit Lupine statt Soja) mit 15 % Rohprotein. Legemehl haben die auch, da müsste ich aber beim nächsten Einkauf nachfragen. Ich find es toll, das es regional ist -mischen selber - und die einen großen Teil der Bestandteile selber anbauen.
Wo bekommst du denn Deuka her? Der Raiffeisen in Kelberg hat es nicht.
Ich kaufe in Antweiler bei Proland, das ist so 10 Km nördlich von mir.
Alleinfutter ja, das ist in Ordnung, 12,50€ für 25KG, das hört sich interessant an, 15% Eiweiß ist auch ok und Lupine ist besser als Soja. Es müsste aber gekörnt sein.
Ich verbrauche einen Sack zu 25Kg im Monat.
Wenn es also gekörnt ist? Dann würde ich Dein Angebot gerne annehmen und alles Weitere per PN.
Dorintia
11.01.2020, 19:06
Nein, Pellets sind es leider nicht. Wenn ich das Futter so gebe, wird etwas aussortiert, aber nicht sehr viel. Die Hühner scheinen es also lecker zu finden.
Ich mach mal ein Bild...
Damit es aber restlos gefressen wird und weil ich ja immer mal rationiere damit meine großen Hühner nicht zu dick werden, weiche ich das Gesamtfutter oder einen Teil ein. Da hinein kommt dann noch Muschelgrit und Eierschalen und andere zus. nach Bedarf und Belieben.
Nach Antweiler muss ich mal hinfahren, klingt interessant was die so anbieten *mir für einen Samstag vornehm*.
Bei dem Angebot könnt man ja schwach werden doch selbst zu mischen, kommt natürlich auf die Preise an.
Dorintia
11.01.2020, 19:41
Da ich den Hühnern grad ihr Futter gebracht habe und neues angesetzt, hab ich Fotos gemacht:
https://up.picr.de/37644336tv.png
https://up.picr.de/37644339bj.jpg
https://up.picr.de/37644342gv.png
2 Eier konnte ich auch noch mitnehmen, zus. zu den 4 von heute Mittag.
Oliver S.
11.01.2020, 21:26
... was soll ich jetzt "hiervon (http://www.keimrad.at/fileadmin/keimrad/PDF/kurzhuhn1_01.pdf)" halten. Widerspricht sich da nicht Einiges?
... in der Studie die quasi keine Effekte auf die Hühnerleistung feststellte wurden ja nur Weizenkeime untersucht. In dieser Studie werden auch andere Getreidesorten gefüttert und ausserdem ist von gekeimte Sojabohne, Futtererbse und Lupine die Rede. Durchaus möglich, dass diese Keimlinge mehr Methionin enthalten und sich anders verhalten als Weizenkeime.
Hallo Dorintia,
vielen Dank für die Mühe die Du Dir gemacht hast.
Ich habe mir die Zutatenliste angesehen, leider ist das nichts für mich. Vieles von dem habe ich selber schon im Repertoire, zwar nicht in dieser Zusammensetzung aber doch.
Wenn ich dieses Futter nehmen würde, müsste ich meine ganze Art der Fütterung umkrempeln.
Das mache ich nicht, da habe ich dann auch einfach zu lange dran gefeilt.
Damit du siehst was ich meine, habe ich mal einen Zusammenschnitt aus meinem Futterkalkulator gemacht.
Das sind die aktuellen Werte und zeigen den Tagesdurchschnitt für alle Tiere vom 01.01 bis heute.
224596
Das Einzige was ich jetzt evtl. noch dazu nehme ist das fermentierte Getreide, in meinem Falle Gerste, wenn es funktioniert.
Dorintia
11.01.2020, 22:05
Deswegen habe ich auch den Zettel fotografiert, damit du besser sehen kannst ob es überhaupt interessant ist.
Kennst du bastis futterrechner? Damit könntest du sehen wo du wegen des Deckungsbedarfes der Hühner stehst und ob du an der ein oder anderen Stelle noch optimieren kannst.
@Haitu: Bierhefe für 1,12 Euro/kg? Für den niedrigen Preis habe ich die Bierhefe noch nirgends gesehen. Hast evtl. mal einen Link zu der Bezugsquelle? Oder meinst damit die Biertreber-Bierhefe (BT-Bierhefe).
@Haitu: Bierhefe für 1,12 Euro/kg? Für den niedrigen Preis habe ich die Bierhefe noch nirgends gesehen. Hast evtl. mal einen Link zu der Bezugsquelle? Oder meinst damit die Biertreber-Bierhefe (BT-Bierhefe).
Ja, BT-Bierhefe
Bohus-Dal
12.01.2020, 10:27
Haitu, wieviel % Eiweiß hat Dein Futter?
Oliver S.
12.01.2020, 11:38
Nachtrag:
... in der Studie die quasi keine Effekte auf die Hühnerleistung feststellte wurden ja nur Weizenkeime untersucht. In dieser Studie werden auch andere Getreidesorten gefüttert und ausserdem ist von gekeimte Sojabohne, Futtererbse und Lupine die Rede. Durchaus möglich, dass diese Keimlinge mehr Methionin enthalten und sich anders verhalten als Weizenkeime.
... ich habe jetzt noch mal hier (https://vegane-proteinquellen.de/aminosaeuregehalt-lebensmittel/) nachgesehen.
Weizen, gekeimt (der ja offenbar keinen Vorteil gegenüber ungekeimten Weizenkörnern bietet) enthalten 0,1 g Methionin/ 100g.
Gekeimte Erbsen und Sojabohnen enthalten ebenfalls nur 0,1 g Methionin/ 100 g.
Reife rohe Lupinensamen (gekeimte habe ich nicht gefunden) enthalten 0,3 g Methionin/ 100 g. Dies ist etwas mehr als harter ungekeimter Weizen (enthält 0,2 g/ 100 g).
Falls Hühner überhaupt Lupinenkeimlinge fressen, scheinen mir diese unter den hier genannten Keimlingen noch am ehesten geeignet, Hühnern einen Mehrwert zu bieten. (Allerdings nur mal so zum Vergleich: Getrockneter Regenwurm enthält 1,16 g Methionin pro 100 g also 3.86 mal so viel wie trockene Lupine und 11.8 mal so viel wie gekeimter Weizen ... (https://eorganic.org/node/8103))
Haitu, wieviel % Eiweiß hat Dein Futter?
Das werde ich letztendlich nicht beantworten können, dafür sind einfach zu viele Unwägbarkeiten in der Mischung.
Über den Daumen gepeilt denke ich mal so 17%. Wobei auch nicht klar ist was davon für Hühner wirklich verwertbar ist.
Ich habe zur Zeit eine Legeleistung von etwas über 50%, die Eierschalen sind kräftig.
Ich denke, so wie es jetzt ist, ist es in Ordnung. Aber es stimmt auch, dass viele Wege nach Rom führen und man bedenken muss, dass man Freilandhühner hat.
Oliver S.
12.01.2020, 20:52
...Über den Daumen gepeilt denke ich mal so 17%...Ich habe zur Zeit eine Legeleistung von etwas über 50%...
Hm... Wenn ich das oben in deinem Screenshot deiner Futtertabelle recht sehe, bekommen deine Hennen etwa 1/5 ihrer Ration Deuka all mash R. Deuka all mash r enthält aber nur 15% (https://www.agrarshop-online.com/tierbedarf-gefluegel-futtermittel-aufzucht-deuka-kuekenaufzuchtfutter-all-mash-r-korn-o.cocc.php) Rohprotein. Die Getreidesorten, die du anbietest, enthalten auch nur +/- 10% Rohprotein. Da komme ich eher so auf 11% Protein. Wenn diese Einschätzung so richtig wäre, würde es mich nicht wundern, wenn es sich für dich sogar finanziell rechnen würde, wenn du dir eine günstige Proteinquelle (z.B. Kartoffeleiweiss) zulegen würdest und diese mit 5-6% deiner gesamten Futtermasse untermsichen würdest.
Ich vermute mal, wenn dadurch der Rohproteingehalt deines Futters von 11% auf tatsächlich 17% angehoben würde, dann könnten Deine Hühner dein Futter besser verwerten und die Legeleistung läge eher Richtung 75-80%. (Ich habe derzeit mit meinen Orpington/Marans/Mechelner-Mixhühnern allerdings mit Auswahlfutter (Gammarus oder Mehlwürmer, Hirse, Weizen, Hanf, Mais) eine Legeleistung von ca. 80%).. Ausserdem fehlt in deiner Mischung noch ein bisschen Kochsalz. So ca. 5 g Kochsalz pro kg Trockenmasse (ca. ein gestrichener Teelöffel) wären schon wünschenswert.
Oliver S.
13.01.2020, 01:38
Kleiner Nachtrag zum Zusammenhang von Proteinbedarf und Legeleistung:
224605
(Legeleistung in Abbhängigkeit vom Proteingehalt des Futters erstellt nach der Studie:"Effekts of balanced dietary protein levels on egg production and egg quality parameters of individual commercial layers, 2013 (https://academic.oup.com/ps/article/92/10/2687/1550233)")
(möge diese letzte Ergänzung zum Proteinbedarf nicht als OT sondern als Beitag zur Abrundung einer Ernähung gelten die auch für fermentierte Futtermittel gelten dürfte ;)
Hm... Wenn ich das oben in deinem Screenshot deiner Futtertabelle recht sehe, bekommen deine Hennen etwa 1/5 ihrer Ration Deuka all mash R. Deuka all mash r enthält aber nur 15% (https://www.agrarshop-online.com/tierbedarf-gefluegel-futtermittel-aufzucht-deuka-kuekenaufzuchtfutter-all-mash-r-korn-o.cocc.php) Rohprotein. Die Getreidesorten, die du anbietest, enthalten auch nur +/- 10% Rohprotein. Da komme ich eher so auf 11% Protein. Wenn diese Einschätzung so richtig wäre, würde es mich nicht wundern, wenn es sich für dich sogar finanziell rechnen würde, wenn du dir eine günstige Proteinquelle (z.B. Kartoffeleiweiss) zulegen würdest und diese mit 5-6% deiner gesamten Futtermasse untermsichen würdest.
Ich vermute mal, wenn dadurch der Rohproteingehalt deines Futters von 11% auf tatsächlich 17% angehoben würde, dann könnten Deine Hühner dein Futter besser verwerten und die Legeleistung läge eher Richtung 75-80%. (Ich habe derzeit mit meinen Orpington/Marans/Mechelner-Mixhühnern allerdings mit Auswahlfutter (Gammarus oder Mehlwürmer, Hirse, Weizen, Hanf, Mais) eine Legeleistung von ca. 80%).. Ausserdem fehlt in deiner Mischung noch ein bisschen Kochsalz. So ca. 5 g Kochsalz pro kg Trockenmasse (ca. ein gestrichener Teelöffel) wären schon wünschenswert.
Zuvor müsste ich einmal versuchen möglichst genau herauszufinden wie viel Eiweiß den Tieren zur Zeit zur Verfügung steht.
Denn neben all mash R nehmen die Hühner noch mehr von all mash A auf. Da ist der Eiweißgehalt ca. 18%. Dann noch die BT-Bierhefe, Leinsaat und Weiteres. Und wie du schreibts ist auch das Wissen über den Methioningehalt wichtig.
Jetzt kommt noch das fermentierte Getreide dazu, das ich heute zum ersten mal vorgelegt habe. Das muss erst einmal in die Futterberechnung integriert werden und wird den Eiweißgehalt evtl. noch einmal nach unten drücken.
Ich könnte mir dann einen Zusatz mit Kartoffeleiweiß vorstellen.
Aber zuvor muss sich die Fütterung neu einpendeln, ich weiß noch nicht wie viel von dem fermentierten Getreide sie am Tag wirklich fressen werden.
Bei mir gibt es zwar kein Auswahlfutter in dem Sinne, aber die Hühner können zwischen 6 verschieden Komponenten wählen.
Ich mache 3 Zubereitungen für den Tag, die am Vorlegetag dann auch weg sein sollen; Die anderen Sachen gibt es ad libitum.
Und deine Empfehlung dem Futter Kochsalz hinzuzufügen?
Dem Hühnern steht eine Mineralstoffmischung zu freien Verfügung.
224607
Sollte das bei der Mengenzugabe von Kochsalz mit einbezogen werden?
Oliver S.
13.01.2020, 12:52
Bevor du Kartoffeleiweiss kaufst, könntest du auch versuchshalber vielleicht mal die (wohl als Bindemittel dienende) Stärke in deinem Pudding durch 1 bis 2 Packungen Magerquark a 500 g ersetzen. Der ist bei Aldi nicht so teuer und wenn man Glück hat, bekommt man ihn noch billiger, wenn das Verfallsdatum abgelaufen ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn schon dass alleine die Eierproduktion bei deinen Hühnern spürbar ankurbeln würde.
...
Und deine Empfehlung dem Futter Kochsalz hinzuzufügen?
Dem Hühnern steht eine Mineralstoffmischung zu freien Verfügung.
224607
Sollte das bei der Mengenzugabe von Kochsalz mit einbezogen werden?
Da diese Salze weder Natrium noch Chlorid-Ionen enthalten, beeinflusst diese Mineralstoffmischung den Kochsalzbearf meiner Meinung nach nicht. Ich habe das hier (https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/90902-Zu-viel-Angst-vor-Salz?p=1372176&viewfull=1#post1372176) schon mal etwas ausführlicher mit Quellen zusammengestellt und nach diesen Angaben dort legen Hühner bei ca. 0.5-1 % Kochsalz im Futter am besten. Das wären also 5-10 g pro Kg Futter.
Bevor du Kartoffeleiweiss kaufst, könntest du auch versuchshalber vielleicht mal die (wohl als Bindemittel dienende) Stärke in deinem Pudding durch 1 bis 2 Packungen Magerquark a 500 g ersetzen....
….dort legen Hühner bei ca. 0.5-1 % Kochsalz im Futter am besten. Das wären also 5-10 g pro Kg Futter.
Also Quark werde ich nicht ins Hühnerfutter geben. Wenn, dann müsste ich größere Mengen kaufen und kühl lagern können. Ich fahre nur 2mal im Monat zum Einkauf. Zu kompliziert, zu viel zusätzlicher Aufwand. Außerdem widerstrebt es mir Menschennahrung an Hühner zu verfüttern. Ich käme auch nie auf die Idee Ei an Hühner zu verfüttern.
Aber Kartoffeleiweiß zu lagern ist einfach und ließe sich über das Netz besorgen.
2,18€ das Kg habe ich beim schnellen Nachsehen gesehen, schon damit könnte ich leben und ich habe auch noch nicht intensiv gesucht.
Kartoffeleiweiß werde ich wohl so oder so brauchen, wenn ich deinen Ausführungen folge.
Zum Kochsalz nochmal. Die Zugabe leuchtet mir ein. Aber auch da muss ich erst noch lesen ob und wenn wie viel schon in den Pellets z.B. drin ist.
All diese Zusätze müsste ich in dem "Pudding" unterbringen, ich wüsste nicht wo sonst.
Das wird dann aber eine salzige Angelegenheit, ob die Hühner den Pudding dann noch fressen?
Dorintia
13.01.2020, 18:42
Zur Kontrolle und Optimierung hatte ich ja schon gefragt ob "Bastis Futterrechner" bekannt ist.
Ich würde nämlich auch tippen das das bissl wenig Eiweiß ist.
Heute Nachmittag gab es zum ersten mal die fermentierten Dinkelkörner. Die Hühner haben sie sehr gut gefressen. Deshalb werde ich die fermentierten Körner zukünftig Morgens im Weichfutter mit anbieten.
Zur Kontrolle und Optimierung hatte ich ja schon gefragt ob "Bastis Futterrechner" bekannt ist.
Ich würde nämlich auch tippen das das bissl wenig Eiweiß ist.
Es ließ mir keine Ruhe und ich habe eine Tabelle geschrieben.
Hier ist die aktuelle Zusammenstellung des Futters. Zur Hilfe genommen habe ich
"Bastis Futterrechner", den Online-Nährwertrechner, den Oliver empfohlen hat, und was ich sonst noch so fand.
Wer sich interessiert, der überprüfe bitte ob die von mir eingetragenen Grundwerte so in Ordnung sind, oder ob ich da etwas falsch herausgelesen habe oder die Komma falsch gesetzt?
Wie Oliver erklärte, gibt es in den Proteinen kaum einen Unterschied zwischen gekeimt oder nicht gekeimt, darum habe ich die Körner stehts zusammengefasst als ganzes Korn.
224610
PS:. Hatte ich ja noch vergessen zu berechnen, das macht 13,85% Eiweiß und 1,24% Methionin.
Oliver S.
13.01.2020, 20:48
Hallo Haitu,
die Proteinmenge scheint mir mit 13.89% richtig berechnet, wobei ich aber zumindest zu Beginn der Legeperiode versuchen würde eher auf 17% bis 20% zu kommen.
Allerdings enthalten laut Näherterechner 100g Mais 9 g Protein und 0,162g Methionin. Damit wären 0.162/9*100 = 1,8% des Proteins Methionin. Du hast aber, glaube ich, die Methioninprozent von der Gesamtmasse berechnet und kommst daher auf zu hohe Methioninwerte.
Oliver S.
13.01.2020, 21:08
...Zum Kochsalz nochmal. Die Zugabe leuchtet mir ein. Aber auch da muss ich erst noch lesen ob und wenn wie viel schon in den Pellets z.B. drin ist.
All diese Zusätze müsste ich in dem "Pudding" unterbringen, ich wüsste nicht wo sonst.
Das wird dann aber eine salzige Angelegenheit, ob die Hühner den Pudding dann noch fressen?
All-Mash R enthält 0.15% Natrium (https://www.agrarshop-online.com/tierbedarf-gefluegel-futtermittel-aufzucht-deuka-kuekenaufzuchtfutter-all-mash-r-korn-o.cocc.php) da Natrium eine Molmasse von 23 g hat und Natriumchlorid, als welches es laut Deklarationsliste zugesetzt wurde, eine von 58,44 g, sind diesem Futter laut Dreisatz 0.38% Kochsalz zugesetzt. In 750 g wären das also 2,85 g.
Deuka all-mash A enthält 0,27% Natriumchlorid (https://www.amazon.de/deuka-all-mash-gek%C3%B6rnt-Alleinfutter-H%C3%BChnerk%C3%BCken/dp/B008EFHK9W). In den von dir angegebenen 1000 g wären das also 2,7 g.
Du hast damit in deinen 4665 g Futter also schon 5,55 g Natriumchlorid. Dies entspricht 0,11%.
0,5% von 4665 g wären 23,33 g Kochsalz. Man müsste somit noch 17,78 g zusetzen. Wenn ich Mastfutter ansetze, kommt auch 0,5% Kochsalz hinein und ich probiere es selber, bevor es die Hühner bekommen. Daher weiss ich, dass 0,5% Kochsalz noch keineswegs salzig, sondern eher ziemlich fade schmecken. Für meinen Geschmack müsste ich das Doppelte bis Dreifache an Salz hinzufügen.
Hallo Haitu,
die Proteinmenge scheint mir mit 13.89% richtig berechnet, wobei ich aber zumindest zu Beginn der Legeperiode versuchen würde eher auf 17% bis 20% zu kommen.
Allerdings enthalten laut Näherterechner 100g Mais 9 g Protein und 0,162g Methionin. Damit wären 0.162/9*100 = 1,8% des Proteins Methionin. Du hast aber, glaube ich, die Methioninprozent von der Gesamtmasse berechnet und kommst daher auf zu hohe Methioninwerte.
Jetzt noch einmal.
224613Ich habe die Maiswerte berichtigt und habe jetzt mit Kartoffeleiweiß ausgeglichen. Ein wenig habe ich die Mengen auch angepasst, weil es sonst zu viel an Masse für das einzelne Tier ist. Das ist aber nach Gefühl und na ja, vage.
Ich glaube ich habe das schon richtig berechnet; Für jede Komponente eine Einzelrechnung untereinander und dann in P5 (C5 bis O5) addiert und durch die Anzahl der Tiere geteilt und in P6 des Gleichen mit (C6 bis O6). In Q5 (P5/P4) und in Q6 (P6/P4).
Aber um auf die Werte zu kommen, wie du sie vorschlägst, müsste ich zwischen 300 und 400gr Kartoffeleiweiß dem Futter hinzufügen.
Genau kann ich das nicht sagen, weil ich nicht weiß welchen Einfluss das auf das Fressverhalten der Hühner haben wird; Von welcher Komponente sie dann weniger fressen werden?
Wenn ich es so machen würde, das würde aber eine kostspielige Angelegenheit.
Das preiswerteste Kartoffeleiweiß im Netz, das ich bisher gefunden habe, würde für 25Kg incl. Versand 66,50€ kosten.
Ich muss nachdenken. Ich lasse mir mal bis Monatsende Zeit, evtl. tut sich noch eine andere gangbare Lösung auf.
PS: Sehe jetzt gerade deinen Post betr. Kochsalz, da werde ich mich morgen mit beschäftigen. Evtl. kann ich auch da eine Tabelle anfertigen die verschiedene Gewichtsanteile berücksichtigt. Vielen dank dafür.
Dorintia
13.01.2020, 22:49
Du senkst halt durch die vielen zus. Körner, ob nun gekeimt, fermentiert oder als Weichfutter usw., den Eiweißanteil erheblich.
Eine Möglichkeit wäre statt des Fertigfutters mit 15 % nur das mit 18 % zu verfüttern.
Dann könntest du noch gucken ob Proland günstig Erbsen hat.
Du senkst halt durch die vielen zus. Körner, ob nun gekeimt, fermentiert oder als Weichfutter usw., den Eiweißanteil erheblich.
Eine Möglichkeit wäre statt des Fertigfutters mit 15 % nur das mit 18 % zu verfüttern.
Dann könntest du noch gucken ob Proland günstig Erbsen hat.
Futtererbsen sind für meine Fütterung wahrscheinlich nicht das Richtige. Da ist zwar von 26% Protein die Rede, aber um auf den wert 18% für das Gesamtfutter zu kommen, müsste ich von den anderen Komponenten einfach zu viel unter den Tisch fallen lassen.
Ich habe mal neu gerechnet, wenn ich den Mais und den Weizen komplett weglasse und dafür 200gr Kartoffeleiweiß hinzufüge, dann könnte ich auf die 18% kommen.
Neben den Zubereitungen, die ja jeden Tag komplett aufgegessen werden sollen, würde ich dann für das was noch fehlt die 18- und 15%tigen Pellets, das ist jeweils ein Alleinfutter, ad libitum anbieten.
Und dann werden wir ja sehen was die Hühner daraus machen. Ich kann ja immer nachsteuern.
Oliver S.
14.01.2020, 15:22
....
Wenn ich es so machen würde, das würde aber eine kostspielige Angelegenheit.
Das preiswerteste Kartoffeleiweiß im Netz, das ich bisher gefunden habe, würde für 25Kg incl. Versand 66,50€ kosten.
Ich muss nachdenken. ...
Hallo Haitu,
ja mach nur ganz so wie es dein Bauchgefühl für richtig hält. Bedenkenswert wäre vielleicht noch, dass sich mit einer optimalen Proteinversorgung auch deine Eierproduktion und damit deine Einnahmen erhöhen dürften. Die Frage wäre also:Um wie viel Prozent müsste die Legeleistung mindestens steigen, damit sich die Proteingehalterhöhung rechnet. 400 g Kartoffeleiweiss würden dich € 1.06 kosten. Was bekommst du denn so für ein Ei? Ich vermute mal, das das für dich kein Minusgeschäft werden dürfte.
Hallo Haitu,
ja mach nur ganz so wie es dein Bauchgefühl für richtig hält. Bedenkenswert wäre vielleicht noch, dass sich mit einer optimalen Proteinversorgung auch deine Eierproduktion und damit deine Einnahmen erhöhen dürften. Die Frage wäre also:Um wie viel Prozent müsste die Legeleistung mindestens steigen, damit sich die Proteingehalterhöhung rechnet. 400 g Kartoffeleiweiss würden dich € 1.06 kosten. Was bekommst du denn so für ein Ei? Ich vermute mal, das das für dich kein Minusgeschäft werden dürfte.
Ich habe schon einmal eine Vorausrechnung gemacht. Das musste ich tun, um zu entscheiden, ob ich Kartoffeleiweiß kaufe oder nicht.
Hier kommen jetzt nacheinander 3 Screenshots aus meiner Kalkulation.
Der Erste zeigt die Übersicht wie sie sich im Moment darstellt.
224631
Auf einem anderen Blatt werden täglich die Eintragungen gemacht und hier in der Übersicht sind dann die Durchschnittswerte ab 1 Jan. bis heute, aufgezeigt.
Das ist die Mischung mit den ca.14% Protein.
Als nächstes dann die neue Berechnung und hier zunächst die Protein-Methionin-Salz-Aufstellung.
224632
Wobei ich mit dem Salz ein wenig hadere. Ich habe heute morgen 15gr Kochsalz in das Weichfutter gegeben und probiert. Ich würde es nicht essen, sehr salzig.
Ich möchte schon alles ordentlich machen, aber ich denke 10gr Salz bei der neuen Mischung, mehr werde ich nicht hineingeben.
Ich bin vor einem Moment zu den Hühnern gegangen um zu sehen wie sie das salzige Weichfutter angenommen haben, es ist so gut wie alles weg, trotzdem!
Ich habe mir übrigens deinen "Salzthread" durchgelesen, wenigstens bis er begann "ungemütlich" zu werden. Also das könnte ich auch mal probieren, einen Leckstein ins Gelände stellen. Wir haben auch Schafe und denen könnte ich einen Leckstein, der fast aufgebraucht ist, entwenden.
Und nun die umgebaute Übersicht mit den neuen Mengen.
224633
Man sieht, die Kosten haben sich fast verdoppelt.
Aber wie du schon schriebst, da wird sich ja evtl. an der Menge der gelegten Eier etwas tun.
Deine Frage übrigens, bei mir kostet ein Ei im verkauf 35ct.
Ich habe schon einmal einen Sack Kartoffeleiweiß bestellt, der wird dann wahrscheinlich diese Woche kommen und dann geht das Experiment los.
LadyDzuranya
14.01.2020, 17:29
Biete doch in einer Tränke Salzwasser an. Dann könnte doch jedes Huhn seinen Bedarf daran stillen.
0,5 Schwedisches Blumenhuhn, 0,4 Bielefelder Kennhuhn, 0,2 Araucana, 0,1 Sussex, 0,1 Marans, 1,1 Lachshuhn und 1 Hänschen
Oliver S.
14.01.2020, 18:55
...Hier kommen jetzt nacheinander 3 Screenshots aus meiner Kalkulation.
Der Erste zeigt die Übersicht wie sie sich im Moment darstellt.
224631...
Als nächstes dann die neue Berechnung und hier zunächst die Protein-Methionin-Salz-Aufstellung.
224632
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224633
Man sieht, die Kosten haben sich fast verdoppelt.
...
Hallo Haitu,
könnte es sein, dass du die täglichen Kosten für 10 g Salz etwas zu hoch kalkuliert hast? Wenn 1 kg Salz bei dir € 0.40 kosten, dann sollten 10 g Kochsalz für 0,004 Euro und nicht für € 1,91 zu haben sein, oder sehe ich das irgendwie falsch?
Abgesehen davon, finde ich deinen Ansatz sehr interessant und bin gespannt, ob du und deine Hühner mit dieser Futtermischung zufiedern seid.
Hallo Haitu,
könnte es sein, dass du die täglichen Kosten für 10 g Salz etwas zu hoch kalkuliert hast? Wenn 1 kg Salz bei dir € 0.40 kosten, dann sollten 10 g Kochsalz für 0,004 Euro und nicht für € 1,91 zu haben sein, oder sehe ich das irgendwie falsch?
Stimmt, das ist so nicht richtig. Danke für die Aufmerksamkeit, ich hatte eine falsche Zelle zur Berechnung zugewiesen.
Jetzt nochmal neu sieht das Ganze schon besser aus. Mit den Erzeugerkosten für Futter von 17ct für ein Ei kann ich noch gut leben. Vorher waren es 12ct.
224636
Ich bin einmal gespannt, wenn das Eiweiß angekommen ist und ich es ins Weichfutter gebe, wie sich das auf die Konsistenz auswirkt, ob die Masse dann immer noch problemlos zu händeln ist.
Oliver S.
14.01.2020, 19:27
PS: Deine berechneten Methioninwerte sind immer noch viel zu hoch.
Nach dieser Quelle (https://www.beweka.com/service/rohstoffe/eintrag/kartoffelweiss.html) enthält Kartoffeleiweiss z.B. 84% Protein und 19.06 g Methionin pro kg Trockenmasse. In 200 g sind demnach nur 3,82 g Methionin und nicht 35,2 g.
Oliver S.
14.01.2020, 19:33
Stimmt, das ist so nicht richtig. Danke für die Aufmerksamkeit, ich hatte eine falsche Zelle zur Berechnung zugewiesen.
Jetzt nochmal neu sieht das Ganze schon besser aus. Mit den Erzeugerkosten für Futter von 17ct für ein Ei kann ich noch gut leben. Vorher waren es 12ct.
224636
Ich bin einmal gespannt, wenn das Eiweiß angekommen ist und ich es ins Weichfutter gebe, wie sich das auf die Konsistenz auswirkt, ob die Masse dann immer noch problemlos zu händeln ist.
Ich vermute, die sind sogar noch etwas niedriger. Du hattest schon in der Tabelle zuvor 17 ct Erzeugerkosten als die Tagesfutterration noch bei € 5.04 lag. Deine Futterkosten haben sich also von 2,31 auf 3.14 um 83 Cent pro Tag erhöht, was sich durch 2.4 Eier mehr pro Tag kompensieren müsste.
PS: Deine berechneten Methioninwerte sind immer noch viel zu hoch.
Nach dieser Quelle (https://www.beweka.com/service/rohstoffe/eintrag/kartoffelweiss.html) enthält Kartoffeleiweiss z.B. 84% Protein und 19.06 g Methionin pro kg Trockenmasse. In 200 g sind demnach nur 3,82 g Methionin und nicht 35,2 g.
Deine Quelle ist super. Ich hatte bei mehreren Komponenten das Komma eine Stelle zu weit nach rechts.
Jetzt liege ich bei 0,37% Methionin und bei 18,84% Protein. Damit liege ich ungefähr bei den Werten eines käuflichen Alleinfutters. Über das hochprozentige und daher kleinvolumige Kartoffeleiweiß lassen sich die Werte, wenigstens theoretisch, genauestens einstellen.
Das ist eigentlich genau das was ich brauche um einigermaßen Fütterungssicherheit zu haben.
Das sind mir dann auch die 70€ so alle 3 Monate wert und die Hühner machen durch ihr Fressverhalten bei der Findung der richtigen Mengen mit.
Ich vermute, die sind sogar noch etwas niedriger. Du hattest schon in der Tabelle zuvor 17 ct Erzeugerkosten als die Tagesfutterration noch bei € 5.04 lag. Deine Futterkosten haben sich also von 2,31 auf 3.14 um 83 Cent pro Tag erhöht, was sich durch 2.4 Eier mehr pro Tag kompensieren müsste.
Die Futterkosten in der Übersicht zeigen zum einen die Gesamtkosten für die Herde und nochmals separat die Kosten nur für die Hennen und auch nur von diesen Kosten wird der Wareneinsatz für die Eier berechnet. Dadurch ist der Unterschied im Wareneinsatz nicht so groß, wenn sich die Gesamtkosten erhöhen oder erniedrigen. Die Menge der gelegten Eier spielt ja auch eine Rolle.
Ich habe mal so durchgerechnet: Um ein Kg Ei zu erzeugen frisst eine meiner Hennen ca. 4,8 Kg Futter, wobei der Selbsterhalt mit drin ist.
Ich selber esse ja auch Eier und es wachsen Tiere heran die geschlachtet werden und es stirbt auch schon mal Eines. Aber alle haben gefressen und haben gekostet. Das muss in der Kalkulation als Eigenverbrauch berücksichtigt werden.
Ich kann nicht erwarten, dass die Kundschaft all diese Kosten im Ganzen mit auffängt, etwas muss ich auch dazu tun. In der Buchführung sind auch das Einnahmen.
Du hast schon fleißig gerechnet und prophezeit, dass ich ohne Verluste aus der Futterumstellung heraus komme; Um mir Mut zu machen? Das ist nett.
Was die Futterumstellung an Legeleistung erbringt wird meine Kalkulation irgendwann auswerfen. Wir werden sehen.
Oliver S.
14.01.2020, 22:47
...Du hast schon fleißig gerechnet und prophezeit, dass ich ohne Verluste aus der Futterumstellung heraus komme; Um mir Mut zu machen? Das ist nett.
Was die Futterumstellung an Legeleistung erbringt wird meine Kalkulation irgendwann auswerfen. Wir werden sehen.
... ich habe es nicht prophezeit, sonder vermute es nur sehr stark. Ich würde es aber auch sagen, wenn meine Einschätzung pessimistischer wäre und will niemanden überreden. Von daher bin ich nun auch einfach gespannt, wie dein Experiment ausgehen wird und drücke auf jeden Fall schon mal die Daumen :bravo
PS: Verrätst du, wo du Kartoffeleiweiss so günstig herkriegst?
... ich habe es nicht prophezeit, sonder vermute es nur sehr stark. Ich würde es aber auch sagen, wenn meine Einschätzung pessimistischer wäre und will niemanden überreden. Von daher bin ich nun auch einfach gespannt, wie dein Experiment ausgehen wird und drücke auf jeden Fall schon mal die Daumen :bravo
PS: Verrätst du, wo du Kartoffeleiweiss so günstig herkriegst?
Ja danke fürs Daumendrücken.
Also günstig finde ich es nicht aber Bitte (https://www.solan.at/de/produkte/rohstoffe/produktdetailseite/produkt.kartoffeleiweiss.html?xtxsearchselecthit=1 ).
Ich hatte mir eigentlich gedacht, wo Kartoffelstärke hergestellt wird, da fällt auch Kartoffeleiweiß an.
Es gibt große Hersteller im Norden und auch im Süden, aber niemand will mir sagen wo ich einen Sack Kartoffeleiweiß kaufen kann; eine Palette ja, aber einen Sack, ne.
Einen habe ich noch, dann müsste eigentlich alles geklärt sein.
Diese wunderbare Quelle, das Rohstofflexikon, gibt auch die metabolische Energie ME aus, so etwas habe ich schon lange gesucht.
Jetzt kann ich ausrechnen, ob meine Tiere auch genügend Energie aus der Nahrung ziehen können.
Für Hanfsamen habe ich nichts gefunden und für die BT-Bierhefe habe ich den Tütenaufkleber nicht mehr, beides habe ich geschätzt, aber sonst!
Als Grundbedarf für ein Tier am Tag habe ich mich an die Angaben von einem Alleinfutter für Legehennen orientiert und das sind, wenn ich richtig gerechnet habe, ca. 1,4 MJ
224639
Oliver S.
15.01.2020, 12:34
... Wenn du auf dauer 10% mehr Energie fütterst als sie brauchen, dürften sie doch auf Dauer zu viel Fett ansetzen. Ich vermute mal, dass das Kartoffelprotein auch als Kleber für deinen Pudding funktioniert, so dass ich am ehesten die Stäre und den Roggen einsparen würde so das es passt. Roggen steht im Ruf schlecht für die Hühnerverdauung zu sein und sowohl Durchfall als auch schlechtere Nahrungsverwertung zu provozieren.
... Wenn du auf dauer 10% mehr Energie fütterst als sie brauchen, dürften sie doch auf Dauer zu viel Fett ansetzen. Ich vermute mal, dass das Kartoffelprotein auch als Kleber für deinen Pudding funktioniert, so dass ich am ehesten die Stäre und den Roggen einsparen würde so das es passt. Roggen steht im Ruf schlecht für die Hühnerverdauung zu sein und sowohl Durchfall als auch schlechtere Nahrungsverwertung zu provozieren.
Bisher habe ich ja nur einen "Trockenlauf" gemacht.
An der Wirklichkeit schrauben später auch die Hühner noch mit; Und ich bin jetzt gut vorbereitet.
Das Rohstofflexikon, das du verlinkt hast, hat es mir angetan und da habe ich doch noch ein wenig an meiner Kalkulation weiter gebastelt.
Ich habe eine Tabelle hinzugefügt die mir den Istzustand ausgewählter Nährwerte übers Jahr gesehen anzeigt.
Ich habe diese genommen, weil der Hersteller der Pellets sie auf seine Tüte schreibt; Ich hoffe mal er hat sich etwas dabei gedacht genau diese zu deklarieren.
Die Tabelle zeigt also die tatsächlich gegebene Nahrung ab 01.01..
Das sieht natürlich noch nicht so prickelnd aus weil ich, wie wir festgestellt haben, die Hühner ja unterversorgte. Das wird sich dann ab da, wenn ich die neue Zusammenstellung vorlege, nach und nach ändern. In dieses Blatt kann man auch nicht hineinschreiben sondern nur lesen.
Für die Referenzwerte habe ich das "Deuka all mash L" (Legehennen-Alleinfutter) zum Vorbild genommen.
224660
Da es eine Jahresübersicht ist, zeigt es mir nicht wie ich das Futter zukünftig zusammenstellen sollte.
Das kann man gut an der Salzmenge erkennen, die habe ich ja erst 2 mal gegeben.
Dafür gibt es ein weiteres Blatt gleichen Aufbaus und hier kann man Mengen eingeben und so lange verändern, bis es einem passt.
224661
Falls ich bei den Nährwertangaben zu neuen Erkenntnissen komme, kann ich das natürlich jeder Zeit angleichen.
Dorintia
19.01.2020, 00:51
Ich war heut tatsächlich in Antweiler, an kommenden Samstagen würde es schwer werden.
Das Deuka umfängliche Angebot ist super, der Service auch, uns Mädels wurden die drei 25 kg Säcke mit der Sackkarre bis ans Auto gebracht.
Gekauft habe ich einen Sack Muschelgrit und je einen Sack 16,5 % iges Alleinfutter, einmal "Mehl" und einmal Pellets.
Momentan füttere ich ja als eingeweichte/aufgewertete Abendration das 15%ige Alleinfutter aus der Korbsmühle und tagsüber stehen seit ner Weile ad libitum 19%ige Legepellets aus dem Raiffeisen. Sie hatten abends immer ziemlich Knast, eher geht aber nicht und damit sie nicht aussortieren und was hochwertiges fressen, eben die Legepellets. Ein Alleinfutter hat der Raiffeisen nicht.
Ich werde wenn die angebrochenen Säcke alle sind, in die Tonne die Deuka Alleinfutterpellets füllen und die eingeweichte Ration aus dem Alleinfuttermehl anrühren.
So hat das Futter immer 16,5 % Rohprotein, was bei Nichthybriden sehr gut ist. Mal gucken wie dann beides angenommen wird.
Haitu - wahrscheinlich hab ich es überlesen... wenn du nur Küken- oder Reifefutter und Körner fütterst, wie gleichst du die mindestens fehlenden 3% Calzium aus?
Meine Hühner fressen trotz über 4% Calzium in den Pellets und 3,9 % im Alleinfutter und noch zus. reichlich Muschelgrit und Eierschalen in der eingeweichten Ration auch das ad libitum bereitgestellte Muschelgrit.
Im Moment legen die Junghennen aber auch wirklich gut. Ich könnte jetzt schon beginnen Rühreiportionen einzufrieren...
Wegen dem Calzium les ich aber auch nochmal zurück.
Krümel668
05.02.2020, 10:14
Hallo,
ich hätte auch nochmal eine Frage zum Fermenieren (will heute damit beginnen).
Ich habe mir eben 3 1,5 Liter Gläser mit Schraubverschluss gekauft. Diese Deckel sind aber auf Blech, schlimm?
Und wieviel Gramm Körner nehme ich so ca. bei 4 Hühnern?
Vielen Dank.
LG Ute
Dorintia
05.02.2020, 13:35
Beim Fermentieren wird eh nicht abgedeckt, die Körner müssen aber mit Wasser komplett bedeckt sein.
Ich würde einen Esslöffel pro Huhn nehmen, die Körner quellen ja noch.
Beim Fermentieren wird eh nicht abgedeckt, die Körner müssen aber mit Wasser komplett bedeckt sein.
Ich würde einen Esslöffel pro Huhn nehmen, die Körner quellen ja noch.
Auf Grund dieses Threads habe ich vor 3 Wochen mit der täglichen Verfütterung fermentierten Getreides begonnen.
Es sind zur Zeit 18gr pro Tier und ich muss sagen, eine der besten Ideen die ich hier aus dem Forum entnommen habe.
In meiner allgemeinen Futtermischung lasse ich Mais auslaufen, habe aber noch Restbestände, die ich jetzt anteilig als ganze fermentierte Körner gebe.
Die Hühner sind ganz wild auf dieses Futter.
Auch das Handling funktioniert prima. Ich fermentiere 4 Tage weil die Ecke, in der ich das Equipment aufgebaut habe, eher kühl ist; Umgerührt wird 2 mal am Tag.
Ich kann nichts genaues zum pH-Wert des Suds sagen, ich habe nichts zur Bestimmung da, aber er ist schon recht sauer, wenigstens so, dass er für keine Fremdbakterien einen Lebensraum bietet; Ich schätze mal so 4-5 pH.
Ab und an probiere ich und schmecke nur Sauer kein Bitter. Ich denke, dass ich es auch im Wesentlichen mit Milchsäure zu tun habe und nicht mit Essigsäure, die doch etwas "schärfer" schmeckt. Solange das so ist, scheint mir alles in Ordnung. Auch von dem Sud ist abends kaum noch etwas übrig.
Ich fermentiere in 2 Liter Einmachgläsern, mit Deckel. Der ist nicht zwingend notwendig, aber wo er schon einmal vorhanden ist. Zur Zeit fermentiere ich 600gr Getreide pro Glas, wenn der Mais aufgebraucht ist und durch Weizen ersetzt wird, werde ich, wegen der stärkeren Quellung, wohl auf 500gr herunter gehen.
225161
Krümel668
05.02.2020, 17:01
Ah so, danke für eure Antworten. Ich habe jetzt ein Glas angesetzt. Woran merke ich denn, dass es fertig ist? Ich wollte das im Keller machen, evtl. zu kühl dann?
Und das was oben schwimmt, abschöpfen, damit es nicht schimmelt?
Haiti, bei den rechten 3 Gläsern schwimmt auch bisschen.
Jagdhuhn
05.02.2020, 17:23
Ah so, danke für eure Antworten. Ich habe jetzt ein Glas angesetzt. Woran merke ich denn, dass es fertig ist? Ich wollte das im Keller machen, evtl. zu kühl dann?
Und das was oben schwimmt, abschöpfen, damit es nicht schimmelt?
Haiti, bei den rechten 3 Gläsern schwimmt auch bisschen.
Am Anfang schwimmen immer ein paar Körner aber die gehen mit der Zeit unter.
Krümel668
05.02.2020, 17:26
Also im Normalfall 3 Tage, auch wenn es ziemlich kalt ist?
Entschuldigt bitte, wenn ich zu viel frage...
Ah so, danke für eure Antworten. Ich habe jetzt ein Glas angesetzt. Woran merke ich denn, dass es fertig ist? Ich wollte das im Keller machen, evtl. zu kühl dann?
Und das was oben schwimmt, abschöpfen, damit es nicht schimmelt?
Haiti, bei den rechten 3 Gläsern schwimmt auch bisschen.
Immer dort in der Natur, wo sich zwei Aggregatzustände treffen, fest-flüssig oder flüssig-gasförmig bildet sich bei dem Vorhandensein von organischem Material und Ruhe ein Biofilm. So auch hier. Das ist ein Konglomerat der verschiedensten Bakterien die sich gegenseitig unterstützen aber in diesem Film verbleiben und nicht weiter vordringen; Das hat mit Schimmel nichts zu tun, eher das Gegenteil, kann einfach mit umgerührt werden und bildet sich dann neu. Jeder Biofilm sieht anders aus weil die zur Verfügung stehende Nahrung anders ist und auch das Konglomerat ist darum anders zusammengesetzt. Der Innenbelag von Wasserleitungen z.B. ist auch so eine Biofilm.
Biofilme sind die wichtigsten Recycler in der Natur.
Weniger als 15Grad würde ich nicht machen. Je kühler favorisiert man auch mehr die Essigsäurebakterien statt der gewünschten Milchsäurebakterien. Milchsäure liebt es warm so um die 20Grad. Wenn es unter 20Grad ist empfehle ich 4 Tage.
Krümel668
06.02.2020, 06:39
Ok, danke. Dann muss ich einen anderen Platz suchen.
Bohus-Dal
12.02.2020, 09:26
Weniger als 15Grad würde ich nicht machen. Je kühler favorisiert man auch mehr die Essigsäurebakterien statt der gewünschten Milchsäurebakterien. Milchsäure liebt es warm so um die 20Grad. Wenn es unter 20Grad ist empfehle ich 4 Tage.
Seit ich das gelesen habe, geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich dachte, es geht nur langsamer, wenn es kälter ist. Konkurrieren die Essigsäurebakterien die Milchsäurebakterien dann völlig aus? Die sind aber nicht schädlich, sondern nur wirkungslos? Woher weiß ich, was ich für Bakterien drin hab? Bei mir ist es recht kühl, aber ich stell das Glas tagsüber an die Heizung, so daß da an die 20° schon gewährleistet sind. Nur nachts kühlt es natürlich runter (und seit einem Brand durch einen Heizungsstecker bin ich auch nicht mehr bereit, die Heizung nur für den Weizen über Nacht anzulassen). Wäre es sinnvoll, das Glas z.B. abends in einen Bottich mit warmem Wasser zu stellen, das die Wärme wenigstens noch eine Weile länger hält? Oder wie Sauerteig in den Backofen mit anner Lampe? Ab welcher Temperatur wird es dem Weizen zu warm? Für Sauerteig ist im Ofen die richtige Temperatur, die ist ja dann auch schön gleichbleibend, das wäre vielleicht gut? Es sind doch eigentlich die gleichen Bakterien wie die, die man in einem Sauerteig haben will, oder? Komisch, daß mir das Fermentieren immer gelingt und Sauerteig immer mißlingt.
Seit ich das gelesen habe, geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich dachte, es geht nur langsamer, wenn es kälter ist. Konkurrieren die Essigsäurebakterien die Milchsäurebakterien dann völlig aus? Die sind aber nicht schädlich, sondern nur wirkungslos? Woher weiß ich, was ich für Bakterien drin hab? Bei mir ist es recht kühl, aber ich stell das Glas tagsüber an die Heizung, so daß da an die 20° schon gewährleistet sind. Nur nachts kühlt es natürlich runter (und seit einem Brand durch einen Heizungsstecker bin ich auch nicht mehr bereit, die Heizung nur für den Weizen über Nacht anzulassen). Wäre es sinnvoll, das Glas z.B. abends in einen Bottich mit warmem Wasser zu stellen, das die Wärme wenigstens noch eine Weile länger hält? Oder wie Sauerteig in den Backofen mit anner Lampe? Ab welcher Temperatur wird es dem Weizen zu warm? Für Sauerteig ist im Ofen die richtige Temperatur, die ist ja dann auch schön gleichbleibend, das wäre vielleicht gut? Es sind doch eigentlich die gleichen Bakterien wie die, die man in einem Sauerteig haben will, oder? Komisch, daß mir das Fermentieren immer gelingt und Sauerteig immer mißlingt.
Bei meiner Aussage, dass Essigsäurebakterien es eher kühl mögen und Milchsäurebakterien es mehr warm, habe ich mich an dem orientiert was ich mal als Bäcker über Sauerteig gelernt habe.
Da heißt es: Essigsäurebakterien fest und kühl, Milchsäurebakterien warm und weich.
Im Sauerteig wird ein Verhältnis von 1/3 Essigsäure zu 2/3 Milchsäure angestrebt (Das hat etwas mit dem Geschmack und nichts mit der Wirkung der Säuren im Teig zu tun; Dafür ist es egal was für eine Säure ich verwende.)
Dieses Verhältnis erreicht man, in dem man aus dem Ansatz und einem Drittel des zu versäuernden Mehles mit kaltem Wasser einen festen Teig "fest wie Mürbeteig" macht und ihn über Nacht an einen kühlen Ort "12-15Grad" stellt. Am nächsten morgen dann, aus dem restlichen Zweidrittel des Mehles mit warmen Wasser, einen weichen Teig "weich wie Rührteig" herstellt und ihn für einige Stunden (3-4 wenn ich mich richtig erinnere) an einen warmen Ort "20 Grad Raumtemperatur" stellt.
Beim Sauerteig geht es aber um Anderes als bei der Hühnerernährung, da brauchen wir eigentlich nur die Milchsäurebakterien. Es wird zwar immer beides vorhanden sein, weil beide Bakterien praktisch auf allem organischem siedeln; Wir können aber durch Temperatur lenken was überwiegt.
Milchsäurebakterien mögen ein Milieu wie Backhefe.
Durch Wärme, aber nicht über 24 Grad, gibt man der Milchsäure einen Wachstumsvorteil. Wenn eine gewisse Säuremenge erreicht ist stellen beide Bakterienkulturen ihre Tätigkeit ein.
Wie bei der Hefe, die ihre Tätigkeit einstellt, wenn das Milieu einen gewissen Alkoholgehalt erreicht hat.
Ich habe mir jetzt mal eine Rolle Lackmuspapier bestellt um den Ph-Wert festzustellen. Da bekomme ich aber keine Aussage darüber ob mehr Essig- oder Milchsäure vorliegt.
Ich kann nur die allgemeine Menge der Säure messen.
Ob der Sud hin zu Essig tendiert kann ich nur durch schmecken feststellen. Probiere einmal gewöhnlichen Haushaltsessig (kein Balsamico oder anders gewürzten) und das Wasser das auf Quark schwimmt, dann merkst du den Unterschied.
Eine Möglichkeit von vornherein der Milchsäure einen Vorsprung zu geben ist, das Einweichwasser gleich zu Beginn schon mit Milchsäurebakterien zu impfen. So etwas zum Beispiel (https://www.amazon.de/Filterbakterien-probiotische-Bakterienkulturen-Milchsäurebakterien-Futterverwertung/dp/B00BM4UR88/ref=sr_1_8?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3 %91&crid=16RMM2BWP2NF7&keywords=milchs%C3%A4urebakterien&qid=1581507905&sprefix=Milchs%C3%A4ure%2Caps%2C327&sr=8-8). Natürlich in viel kleinerem Gebinde.
Oliver S.
12.02.2020, 14:04
...Da heißt es: Essigsäurebakterien fest und kühl, Milchsäurebakterien warm und weich... bei der Hühnerernährung, da brauchen wir eigentlich nur die Milchsäurebakterien...
Das finde ich sehr interessant. Jetzt weiß ich auch, warum mein Joghurtbereiter den Joghurt bei 40°C fermentiert. Da sollen offenbar die Milchsäurebakterien gegenüber den Essigbakterien gefördert werden.
Am besten und schnellsten sollte sich die Fermentation von Getreide also vielleicht in einem Joghurtbereiter machen lassen eventuell noch angeimpft mit einem Löffel Naturjoghurt. Oder analog in irgend einem großen Thermobehälter.
Anderseits reiche ich meinen Hühnern Wasser immer mit etwas Essig, weil ich den Eindruck habe, dass sie es mit Essig lieber haben also ohne. Woher weißt du also, dass Hühnern milchsauer vergorenes Getreide lieber ist, als essigsauer vergorenes?
Auch interessieren würde mich, welche Vorteile ihr euch generell von fermentiertem Getreide erhofft. Gibt es dazu irgend eine Studie? Oder basiert die Annahme auf irgendeiner Erfahrung? Normalerweise fermentiert man doch, damit die Sachen länger Haltbar sind. Getreide wäre aber doch auch ohne Fermentation schon sehr gut haltbar und für die Hühner auch sehr gut verdaulich (wenn man mal von Gerste und Roggen absieht).
ähnlich wie bei der Keimung werden bei der Gärung durch Enzyme der Bakterien die in speziellen Speicherformen vorliegenden Nährstoffe aufgebrochen und quasi schon mal extern vorverdaut. Z.B. Kohlenhydratspeicher wie Stärke und co, Speicherproteine, aber auch Mineralstoffe liegen in einer Speicherform, gebunden an Phytine vor. Also ereicht man eine bessere Verdaulichkeit, die Hühner müssen weniger eigene Enzyme produzieren und bereitstellen. Ebenso ist der Verbrauch an Co-Faktoren der Enzyme, wie Spurenelemente und Vitamine, geringer.
Dazu kommt dann noch die probiotische Komponente, die die Bakterien und Hefen selber beisteuern, wenn man sie mitverfüttert, und die Tatsache, das sie bestimmte Vitamine liefern, die nur von Mikroorganismen gebildet werden, z.B. K2 oder B12.
Gackelei
13.02.2020, 14:14
hmm jetzt bin ich am überlegen - ich hab Kefirpilz zuhause und mache mir daraus immer meinen eigenen Art "Joghurt".
Ab und an hab ich da den Hühnern auch mal was überlassen - die finden das Ergebnis auch äußerst lecker!
Durchfallprobleme hatte ich damit auch noch nicht.
Würdet ihr damit den Hühnerspeiseplan regelmäßig erweitern?
Für Interessierte: Es wäre aktuell genug Kefirpilz da um was abzugeben
Was die einzelnen Bakterien betrifft, so habe ich gelesen, dass sich bei einer Fermentation unter Luftabschluss die Milchsäurebakterien im Vorteil befinden. Wird jedoch ständig Sauerstoff an das Fermentationsgut gelassen, begünstigt dies die Essigsäurebakterien.
Das teste ich gerade.
Krümel668
15.02.2020, 17:12
Also seit ca. einer Woche bekommen meine Hühner ja auch fermentiertes Getreide. Aber sooo toll finden sie es jetzt nicht. Sie fressen zwar etwas davon, aber nicht sonderlich viel. Ich mische noch Legemehl, Sonnenblumenkerne und Kräuter wie Oregano dazu.
Woran kann das liegen?
Da ich den Hühnern grad ihr Futter gebracht habe und neues angesetzt, hab ich Fotos gemacht:
https://up.picr.de/37644336tv.png
.
Haitu, du benutzt Esslöffel? Mir wurde gesagt Plastiklöffel seien von Vorteil?
Krümel, ich lasse das Legemehl weg beim Fermentieren. Ich nehme nur das Körnerfutter. Da fahren sie total drauf ab.
hirsch, machst du die Gläser dann richtig zu? Ich decke es jetzt nur noch ab mit etwas Stoff. Verschlossen hat es mir zweimal angefangen zu schimmeln
@Anschie, die ganze Zeit habe ich den Deckel nur lose darauf gelegt, jetzt mache ich ihn zu. Wie gesagt, ich teste das gerade. Wenn ich mehr weiss, werde ich berichten.
Dorintia
15.02.2020, 20:46
Haitu, du benutzt Esslöffel? Mir wurde gesagt Plastiklöffel seien von Vorteil?
Krümel, ich lasse das Legemehl weg beim Fermentieren. Ich nehme nur das Körnerfutter. Da fahren sie total drauf ab.
hirsch, machst du die Gläser dann richtig zu? Ich decke es jetzt nur noch ab mit etwas Stoff. Verschlossen hat es mir zweimal angefangen zu schimmeln
Das ist mein Foto und das ist kein fermentiertes Futter sondern nur eingeweichtes Futter, da wir eine kleine Nebendiskussion über das Deuka Alleinfutter und mein reg. Alleinfutter aus einer Futtermühle hatten.
Ich hatte, als ich mal Zusatzkörnermischung fermentiert hatte, nen 5 Liter Eimerchen ohne Deckel, Plastiksalatbesteck und ein Plastiksieb benutzt. Ging sehr gut.
Dorintia
15.02.2020, 20:50
Also seit ca. einer Woche bekommen meine Hühner ja auch fermentiertes Getreide. Aber sooo toll finden sie es jetzt nicht. Sie fressen zwar etwas davon, aber nicht sonderlich viel. Ich mische noch Legemehl, Sonnenblumenkerne und Kräuter wie Oregano dazu.
Woran kann das liegen?
Du fermentierst diese deine Mischung? Schonmal nur eine Sorte Getreide versucht welches sie auch so fressen?
Und bis zu welchem Säuerungszustand?
Oliver S.
16.02.2020, 00:18
ähnlich wie bei der Keimung werden bei der Gärung durch Enzyme der Bakterien die in speziellen Speicherformen vorliegenden Nährstoffe aufgebrochen und quasi schon mal extern vorverdaut. Z.B. Kohlenhydratspeicher wie Stärke und co, Speicherproteine, aber auch Mineralstoffe liegen in einer Speicherform, gebunden an Phytine vor. Also ereicht man eine bessere Verdaulichkeit, die Hühner müssen weniger eigene Enzyme produzieren und bereitstellen. Ebenso ist der Verbrauch an Co-Faktoren der Enzyme, wie Spurenelemente und Vitamine, geringer.
Dazu kommt dann noch die probiotische Komponente, die die Bakterien und Hefen selber beisteuern, wenn man sie mitverfüttert, und die Tatsache, das sie bestimmte Vitamine liefern, die nur von Mikroorganismen gebildet werden, z.B. K2 oder B12.
Ich habe hier eine Studie aus British Poultry Science, 2009 (file:///C:/Users/Oliver%20Schneider/Downloads/Britishpoultryscience2009.pdf) gefunden.
Ich fasse mal zusammen, was mir in Bezug auf messbare Effekte aufs Geflügel aufgefallen ist, ohne Gewähr für Vollständigkeit:
1. Fermentiertes Futter scheint schnell seine Attraktivität zu verlieren, was in aggressiverem Verhalten und schlechterer Befiederung resultiert. Die Sterblichkeit durch Kannibalismus ist damit bei Verfütterung von fermentiertem Futter in diesem Versuch höher als bei Verwendung von Trockenfutte (4,2% : 0.4%).
2. Die Futteraufnahme ist bei fermentiertem Futter bezüglich der Trockenmasse geringer (110 g :125 g)
3. Die Gewichtszunahme der Hühner, die fermentiertes Futter bekommen ist 80 g höher.
4. Der Legebeginn verschiebt sich bei Verwendung von fermentiertem Futter nach hinten. Da die Eier dann aber grösser werden, ist die durchschnittliche Gesamteimasse pro Tag nur unbedeutend kleiner als bei Trockenfutter (42 g/ 45 g).
5. Eierschalen werden bei Verwendung von fermentiertem Futter etwas dicker und schwerer (10,2 g :9,9 g). Dies korreliert mit einem anderen Versuch, bei dem beobachtet wurde, dass bei verzögertem Legebeginn ebenfalls dickere Schalen auftraten.
6. Die Ansäurerung des Verdauungstrakts soll gut gegen säureempfindliche pathogene Bakterien will E. coli, Samonella und Campylobakter sein.
Mein Fazit: Wenn jemand von seinen Hühnern unbedingt dickere Eier mit dickeren Schalen haben will, könnte die Verwendung von fermentiertem Futter interessant sein. Ebenso, wenn es darum geht, gewisse bakteriellen Darmkrankheiten (Salmonellen) in den Griff zu bekommen.
Ob der vermehrte Aufwand für den Halter und die höhere Aggressivität und Mortalität der Hühner durch 12% geringeren Futterverbrauch gerechtfertigt ist, ist die Frage.
Krümel668
16.02.2020, 08:19
Dorintha, ich fermentiere nur eine Körnermischung 3 Tage. Vor dem füttern mische ich dann das Legemehl und Kräuter dazu.
An die Legepellets gingen mir die Hühner so gut wie gar nicht mehr.
Deshalb habe ich jetzt mal Legemehl versucht, auch nicht so der Knaller.
Ich dachte, wenn ich es unter die fermentierten Körner mische, fressen sie es vielleicht besser.
Oliver S.
16.02.2020, 10:49
Ich habe hier eine Studie aus British Poultry Science, 2009 (file:///C:/Users/Oliver%20Schneider/Downloads/Britishpoultryscience2009.pdf) gefunden.
...
Da der Link offenbar nicht funktioniert, hier noch mal ein Versuch die Studie zu verlinken. Wer kein Englisch kann, könnte sich den Text einfach von Google übersetzen lassen:
1. https://www.researchgate.net/publication/237708344_Fermented_feed_for_organic_layers
oder hier:
2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19373724
oder einfach selber in google nach "Fermented feed for laying hens" suchen.
...
Mein Fazit: Wenn jemand von seinen Hühnern unbedingt dickere Eier mit dickeren Schalen haben will, könnte die Verwendung von fermentiertem Futter interessant sein. Ebenso, wenn es darum geht, gewisse bakteriellen Darmkrankheiten (Salmonellen) in den Griff zu bekommen.
Ob der vermehrte Aufwand für den Halter und die höhere Aggressivität und Mortalität der Hühner durch 12% geringeren Futterverbrauch gerechtfertigt ist, ist die Frage.
Ich schätze mal, dass ich jetzt so 3 Wochen täglich fermentiertes Getreide verfüttere und die Hühner fressen es immer noch gerne.
Mein Hauptbeweggrund ist es die Gesundheit der Tiere zu fördern.
Dass fermentiertes Getreide die Tiere aggressiv macht halte ich für Quatsch; Es sei denn, die Hühner streiten sich derart um dieses leckere Futter, dass sie vor nichts haltmachen.
Ob den Wissenschaftlern da nicht mal eine Fehler bei dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung unterlaufen ist?
Dorintha, ich fermentiere nur eine Körnermischung 3 Tage. Vor dem füttern mische ich dann das Legemehl und Kräuter dazu.
An die Legepellets gingen mir die Hühner so gut wie gar nicht mehr.
Deshalb habe ich jetzt mal Legemehl versucht, auch nicht so der Knaller.
Ich dachte, wenn ich es unter die fermentierten Körner mische, fressen sie es vielleicht besser.
Legemehl kommt bei mir mit in den "Kuchen" und dient dort auch als Bindemittel.
In diesem "Kuchen" habe ich noch so einiges Andere untergebracht, was sie sonst nicht aufnehmen würden und auch was ich auf alle Tiere verteilt sehen will, Sachen die die Upperclass allen anderen wegfressen würde, wie Hanfsaat zum Beispiel.
Vorhin habe ich eine Video erstellt um zu demonstrieren wie scharf die Hühner, nicht nur auf diesen Kuchen, sondern auch auf das fermentierte Getreide sind.
Leider sind starke Windgeräusche zu hören, ich wüsste jetzt nicht wie ich das ändern könnte; Muss man einfach mit leben.
https://youtu.be/mJYAnqJPoGU
Ich habe hier eine Studie aus British Poultry Science, 2009 (file:///C:/Users/Oliver%20Schneider/Downloads/Britishpoultryscience2009.pdf) gefunden.
Ich fasse mal zusammen, was mir in Bezug auf messbare Effekte aufs Geflügel aufgefallen ist, ohne Gewähr für Vollständigkeit:
1. Fermentiertes Futter scheint schnell seine Attraktivität zu verlieren, was in aggressiverem Verhalten und schlechterer Befiederung resultiert. Die Sterblichkeit durch Kannibalismus ist damit bei Verfütterung von fermentiertem Futter in diesem Versuch höher als bei Verwendung von Trockenfutte (4,2% : 0.4%).
2. Die Futteraufnahme ist bei fermentiertem Futter bezüglich der Trockenmasse geringer (110 g :125 g)
3. Die Gewichtszunahme der Hühner, die fermentiertes Futter bekommen ist 80 g höher.
4. Der Legebeginn verschiebt sich bei Verwendung von fermentiertem Futter nach hinten. Da die Eier dann aber grösser werden, ist die durchschnittliche Gesamteimasse pro Tag nur unbedeutend kleiner als bei Trockenfutter (42 g/ 45 g).
5. Eierschalen werden bei Verwendung von fermentiertem Futter etwas dicker und schwerer (10,2 g :9,9 g). Dies korreliert mit einem anderen Versuch, bei dem beobachtet wurde, dass bei verzögertem Legebeginn ebenfalls dickere Schalen auftraten.
6. Die Ansäurerung des Verdauungstrakts soll gut gegen säureempfindliche pathogene Bakterien will E. coli, Samonella und Campylobakter sein.
Mein Fazit: Wenn jemand von seinen Hühnern unbedingt dickere Eier mit dickeren Schalen haben will, könnte die Verwendung von fermentiertem Futter interessant sein. Ebenso, wenn es darum geht, gewisse bakteriellen Darmkrankheiten (Salmonellen) in den Griff zu bekommen.
Ob der vermehrte Aufwand für den Halter und die höhere Aggressivität und Mortalität der Hühner durch 12% geringeren Futterverbrauch gerechtfertigt ist, ist die Frage.
ich werds mir noch genau durchlesen, aber grundsätzlich mal zu solchen Studien: ist sicherlich interessant, was sie so beobachten, aber Maßstab für das Ergebnis der Studie ist die industrielle Fütterung. Und die ist von Lohmann derart genau auf ihre produzierten Hühner zugeschnitten und auf die Haltungsbedingungen kalkuliert, das du untersuchen kannst, was du willst, es kommt einfach nichts effektiveres dabei raus.
Großes Aber: ich und die meisten anderen hier halten völlig andere Hühner, unter völlig anderen Bedingungen. Glaubst du im Ernst, die Hühner werden wegen einem Anteil fermentierter Körner im Futter aggressiv, wenn sie gleichzeitig einen ganzen Garten voll anderes Futter nebst einer Batterie Näpfe mit Auswahlfutter oder sonstigen alternativen Futterquellen haben, den ganzen Tag zwischen Staubbaden, Sonnenbaden, Boden umbuddeln rumhampeln können? Solche Fütterungsexperimente haben doch nichts mit unserer Realität zu tun. Unsere Realität sind dagegen Kontakte mit Wildvögeln bzw. deren Kot, Kontakte mit Weichtieren und Insekten, die als Zwischenwirte für Parasiten fungieren, wo immunstärkendes Futter durchaus angebracht ist.
Und der Legebeginn... naja sorry, aber da werde ich mir im Vergleich zu den großen Faktoren wie Licht, Tageslänge usw. wegen ein paar fermentierten Weizenkörnern nun wirklich keine Gedanken mehr machen ;). Ich bin Hobbyhalter, mir gehen keine Millionen oder Millarden Umsatz flöten, weil meine Hennen ein paar Tage später mit dem Legen anfangen.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso du, der ja nun Auswahlfutter verfüttert, deinen Hühnern nicht zutrauen willst, mit fermentiertem Futter genauso selektiv umzugehen, wie es ihnen gut erscheint. Wenn sie es nicht mögen, dann können sie doch den trockenen Weizen fressen. Niemand empfiehlt hier, seine Hühner ausschließlich mit fermentiertem Futter zwangszuernähren.
Oliver S.
16.02.2020, 18:30
ich werds mir noch genau durchlesen, aber ... Glaubst du im Ernst, die Hühner werden wegen einem Anteil fermentierter Körner im Futter aggressiv, wenn sie gleichzeitig einen ganzen Garten voll anderes Futter nebst einer Batterie Näpfe mit Auswahlfutter oder sonstigen alternativen Futterquellen haben...
... nein natürlich nicht. Ich habe nur versucht, wertungsfrei eine Studie zum Thema des Fadens zusammenzufassen. Interpretieren kann sie jeder nach seinem Gusto und gemäß der eigenen Rahmenbedingungen. Ich dachte einfach, es wäre vielleicht interessant, auch mal zu lesen, was Leute herausgefunden haben, die die Sache schon mal unter standardisierten Bedingungen studiert haben. Eine dieser Rahmenbedingungen war übrigens, dass das gesamte Futter fermentiert dargeboten wurde. Eine negativ bewertete Auswirkung, die ich übrigens auch noch bei meiner Zusammenfassung vergessen habe, war, dass der Kot der Tiere bei (ausschließlich) fermentierem Futter feuchter war, was die Entstehung von Hautkrankheiten an Füssen und Brust begünstige.
Alles in Allem habe ich den Eindruck, wenn man eine gesunde Herde hat, kann man Futter fermentieren, man kann es auch lassen, es wird sich unterm Strich nicht groß unterscheiden, weil sich die Vor- und Nachteile unterm Strich gegenseitig ausgleichen. Dies gilt vermutlich um so mehr, wenn man ein reichhaltiges Angebot hat, aus dem das Tier wählen kann. Ich würde zum Beispiel nicht ausschließen, dass ein Huhn auf einem gut strukturierten Komposthaufen eh auch fermentiertes Futter finden kann.
Daher wie immer: Jeder wie er mag, auch wenn diese Studie, ähnlich wie die weiter oben zitierten Studien über Keimgetreide, vielleicht nicht ganz das belegt, was man sich bei all dem Aufwand gewünscht hätte.
PS: Ich werde es auf jeden Fall jetzt auch mal mit fermentiertem Getreide probieren, den Probieren geht über Studieren :laugh
…
Alles in Allem habe ich den Eindruck, wenn man eine gesunde Herde hat, kann man Futter fermentieren, man kann es auch lassen, es wird sich unterm Strich nicht groß unterscheiden, weil sich die Vor- und Nachteile unterm Strich gegenseitig ausgleichen.
Also seitenweise wird hier der Vorteil des fermentierten Getreides gepostet. Im Internet sind ebenso viele Aussagen über die probiotische Wirkung zu finden.
Das kann nicht sein, dass die Mühe die ich mir mit dem Futter gebe, eigentlich überflüssig ist.
Oliver S.
16.02.2020, 20:09
Nachtrag:
Die Studie gibt noch einen weiteren interessanten Aspekt wider:
225548
Die pH-Werte im Verdauungstrakt von Hühnern die mit vorfermentierten (rot) und nicht vorfermentierten (blau) Trockenfuttermittel ernährt werden. Es fällt auf, dass sich die pH-Werte kaum unterscheiden.
Dies wiederum könnte bedeuten, dass das Huhn in seinem Kropf und Magen das aufgenommene Futter eh selber fermentiert und zwar bei einer Körpertemperatur von 42°C, einer Temperatur also, die für den Zweck einer Milchsäuregärung geradezu ideal wäre.
Somit würde man durchs Vorfermentieren hier nur Eulen nach Athen tragen.
Dies würde dann nebenbei auch erklären, warum Hühner Milch vertragen, obwohl sie als nicht-Säugetiere selber keine Lactase bilden: Milchsäurebakterien könnten das für sie im huhneigenen Joghurtmaker, dem Kropf, erledigen.
Oliver S.
16.02.2020, 20:21
Also seitenweise wird hier der Vorteil des fermentierten Getreides gepostet. Im Internet sind ebenso viele Aussagen über die probiotische Wirkung zu finden.
Das kann nicht sein, dass die Mühe die ich mir mit dem Futter gebe, eigentlich überflüssig ist.
Das erinnert mich ein bisschen an die alte Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=5Apc-_Oiz2c
Dorintia
16.02.2020, 20:22
Hmmm, ich hab bei Schlachttieren noch kein vergorenes/fermentiertes Futter im Kropf vorgefunden.
Oliver S.
16.02.2020, 20:44
Hmmm, ich hab bei Schlachttieren noch kein vergorenes/fermentiertes Futter im Kropf vorgefunden.
... mir wäre das zwar bisher auch nicht aufgefallen. Aber wie erklärst du dir sonst, den gemessenen sauren pH-Wert im Kropf? Eigentlich wäre eine Fermentation dort nicht verwunderlich, falls das Huhn diesen Vorgang nicht aktiv irgendwie unterdrückt, denn Hühnerfutter ist nicht steril und wird, genau wie in einem Joghurtmaker, dort einige Zeit warm und feucht gehalten. Manchmal haben Hühner, die morgens geschlachtet werden, noch Körner vom letzen Abend im Kropf
Dorintia
16.02.2020, 21:29
Ich hab nur meine Erfahrung/Empfindung beschrieben.
Wenn der Kropfinhalt so fermentiert wie die Körner, sollte er ja ähnlich säuerlich riechen. Hier habe ich das eben noch nicht mitbekommen, ph-Wert messe ich nicht ;D
Und Körner haben meine morgens auch nicht im Kropf, aber das kann durchaus sehr individuell sein.
Allerdings haben Hühner ja einen schnellen Stoffwechsel und fressen mehrere Portionen über den Tag. Wäre halt auch die Überlegung ob es überhaupt genug Zeit zum Fermentieren gibt, selbst bei der höheren Körpertemperatur.
Oliver S.
16.02.2020, 21:57
Ich hab nur meine Erfahrung/Empfindung beschrieben.
Wenn der Kropfinhalt so fermentiert wie die Körner, sollte er ja ähnlich säuerlich riechen. Hier habe ich das eben noch nicht mitbekommen, ph-Wert messe ich nicht ;D
Und Körner haben meine morgens auch nicht im Kropf, aber das kann durchaus sehr individuell sein.
Allerdings haben Hühner ja einen schnellen Stoffwechsel und fressen mehrere Portionen über den Tag. Wäre halt auch die Überlegung ob es überhaupt genug Zeit zum Fermentieren gibt, selbst bei der höheren Körpertemperatur.
Es ist reine Spekulation aber vielleicht werden die säuerlichriechenden Sachen schneller mit dem Sekret heruntergespült als der Rest. Milchsäure selber ist, glaube ich, geruchlos.
Ich habe jetzt aber noch mal nach Bakterienkolonien in der Studie nachgesehen. In Tabelle 6 S. 234 findet man dazu:
Im Kropf fand man 91.000.000.000 (91-Milliarden) Milchsäurebakterien pro Gramm, wenn Trockenfutter gefressen wurde und 92.700.000.000 (92,7-Milliarden) Milchsäurebakterien pro Gramm, wenn vorfermentiert wurde. Es sind also gerade mal 1,9% mehr Milchsäurebakterien vorhanden, wenn man vorfermentiert hat.
Im Magen kehrt sich das Verhältnis sogar um. Da sind es 76,9-Milliarden Milchsäurebakterien zu 75,7 Milliarden pro Gramm Inhalt. Man fand also im Kaumagen sogar 1,6% mehr Milchsäurebakterien, wenn nicht vorfermentiert wurde.
Unter Berücksichtigung einer gewissen Zählungenauigkeit kann man vielleicht sagen, es sind in Kropf und Magen ungefähr gleich viele Milchsäurebakterien egal ob vorfermentiert wurde oder nicht.
na die Mengen an Milchsäurebakterien sind sicherlich nicht zufällig da, also scheint der Kropf da ja schon einen Hauptteil der Arbeit zu machen. Vielleicht sind im Magen weniger Milchsäurebakterien bei vergorenem Futter, weil die Bakterien aus dem Futter nicht so gut ans Verdauungssystem angapasst sind wie die eigenen aus dem Kriopf und schneller eingehen.
Aber unter dem Aspekt hast du recht, da scheint die Fermentierung bei Hühnern tatsächlich nicht wirklich notwendig zu sein, wenn sie einen eigenen Gärprozeß am Start haben, es sei denn, sie haben Kropfprobleme oder wurden mit Antibiotika traktiert.
Es gibt aber noch eine weitere Sache, die in dem Zusammenhang interessant ist: durch die Säuerung wird schädlichen Bakterien und Parasiten das Leben schwer gemacht, hat also auch eine hygienische Wirkung.
Oliver S.
16.02.2020, 23:28
..Vielleicht sind im Magen weniger Milchsäurebakterien bei vergorenem Futter, weil die Bakterien aus dem Futter nicht so gut ans Verdauungssystem angapasst sind wie die eigenen aus dem Kriopf und schneller eingehen...
... das wäre gut möglich, denn im Kropf wird ja bei viel höheren Temperaturen vergoren als im Gärglas. Gut möglich also, dass das im Glas nicht ganz die richtigen Bakterienstämme sind. Ausserdem könnte die geringere Milchsäurebakterienzahl im Magen auch daran liegen, dass nach einer mehrtägigen Vorgärphase im Glas einfach nicht mehr so viele Nahrungsmoleküle da sind, wenn der Nahrungsbrei den Magen erreicht.
Bohus-Dal
17.02.2020, 08:43
Das ist zwar alles sehr interessant, reicht aber meiner Meinung nun auch wieder nicht dazu aus, vorm Fermentieren zu warnen.
es sei denn, sie haben Kropfprobleme oder wurden mit Antibiotika traktiert.
Genau. Ich habe auch weiterhin nicht vor, alles Futter zu fermentieren, aber ein paarmal im Jahr eine kleine Menge Weizen zur Bespaßung kann vielleicht einzelne Hühner bei unerkannten Verdauungsproblemen unterstützen und dürfte wohl kaum einen Schaden anrichten!
Es wird ja auch bei Küken zur Kokzidiosevorbeugung und -behandlung dazu geraten, Sauermilch o.ä. zu geben.
Es gibt auch Hühnerhalter, die regelmäßig EM ins Trinkwasser tun und damit gute Erfahrungen gemacht haben.
Die Auswahlfütterer müßten doch außerdem eigentlich die Wahl den Hühnern überlassen?
Oliver S.
17.02.2020, 09:08
Das ...reicht aber meiner Meinung nun auch wieder nicht dazu aus, vorm Fermentieren zu warnen... ein paarmal im Jahr eine kleine Menge Weizen zur Bespaßung... dürfte wohl kaum einen Schaden anrichten!...
Das denke ich auch. Schaden wird das nicht.
...Die Auswahlfütterer müßten doch außerdem eigentlich die Wahl den Hühnern überlassen?
genau deshalb werde ich heute Nachmittag auch mal ein paar Mais oder/und Weizenkörner zur Fermentation ansetzen. Da dafür ja angeblich keine Starterkulturen nötig sind, vermute ich, ist es auch nicht nötig, antibiotikageschädigten Hühnern so etwas zu servieren.
Grade in diesem Fall ist der Darm ja für Fehlbesiedlungen besonders empfindlich und sollte vielleicht Gelegenheit bekommen, sich die Stämme nachzuziehen, die zu ihm am besten passen.
Es ist ja nach all den erfolgreichen Fermentierungsversuchen im Glas nicht davon auszugehen, dass diese nicht mit Leichtigkeit von selbst ins Huhn finden.
Bohus-Dal
17.02.2020, 10:22
Ich habe folgendes gefunden, auf Utopia.de.
(...)
Vitamin K2 wird von Bakterien produziert – entweder im menschlichem Darm oder von Bakterien, die an der Fermentation von Lebensmitteln wie Sauerkraut oder Joghurt beteiligt sind. Das im eigenen Darm freigesetzte Vitamin K2 kann vom menschlichem Organismus jedoch nicht aufgenommen werden, sodass du fermentierte Lebensmittel zu dir nehmen solltest, um dich mit Vitamin K2 zu versorgen.
(...)
Ob das für Hühner auch gilt? Wäre schon interessant, den Grund für ihre große Gier auf Fermentiertes zu verstehen.
Ich habe im letzten Monat begonnen das Hühnerfutter umzustellen, mehr Eiweiß, mehr Kalzium, mehr Natrium und zusätzlich auch fermentiertes Getreide.
Das alles auf Empfehlungen hier aus dem Forum. Jetzt will ich bei dieser Fütterung bleiben und mich nicht mehr weiter beeinflussen lassen.
Mir ist es nun egal was die Wissenschaft oder sonst wer herausfindet, ich will jetzt endlich einfach meine tägliche Fütterungsroutine durchziehen und gut ist.
Die Tiere sind gesund, ich habe etwas über 50% Legeleistung (jeden zweiten Tag eine Ei reicht, finde ich; Zumal ich keine Legehybriden mehr habe ) und die Eischalen sind stabil. Es fehlt zwar noch der Bruterfolg, aber wenn sich herausstellt, dass auch das in Ordnung ist, will ich bei dem bleiben was ich jetzt mache und das Thema "wie soll ich füttern" abschließen.
Ob das für Hühner auch gilt? Wäre schon interessant, den Grund für ihre große Gier auf Fermentiertes zu verstehen.
Vitamin K2 spielt eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau, es ist an der Bildung von Osteocalcin beteiligt. Gleichzeitig ist es auch ein Co-Faktor bei einem Enzym im Prozeß der Blutgerinnung, aber hier spielt K1 die bedeutendere Rolle. Das sind grundlegende, lebenswichtige Prozeße, wo man zumindestens in erster Näherung davon ausgehen kann, das sie in allen Wirbeltieren gleich oder sehr ähnlich ablaufen. Warum sollte die Evolution etwas verwerfen, was gut funktioniert, und es dann nochmal neu erfinden, auf dem Weg von der Echse zum Säugetier, beide haben ein calcifiziertes Skelett, beide brauchen Blutgerinnung ;)
Ich habe im letzten Monat begonnen das Hühnerfutter umzustellen, mehr Eiweiß, mehr Kalzium, mehr Natrium und zusätzlich auch fermentiertes Getreide.
Das alles auf Empfehlungen hier aus dem Forum. Jetzt will ich bei dieser Fütterung bleiben und mich nicht mehr weiter beeinflussen lassen.
Mir ist es nun egal was die Wissenschaft oder sonst wer herausfindet, ich will jetzt endlich einfach meine tägliche Fütterungsroutine durchziehen und gut ist.
Die Tiere sind gesund, ich habe etwas über 50% Legeleistung (jeden zweiten Tag eine Ei reicht, finde ich; Zumal ich keine Legehybriden mehr habe ) und die Eischalen sind stabil. Es fehlt zwar noch der Bruterfolg, aber wenn sich herausstellt, dass auch das in Ordnung ist, will ich bei dem bleiben was ich jetzt mache und das Thema "wie soll ich füttern" abschließen.
Mach das so, Haitu. Hühner sind ernährungstechnich sehr flexibel, die überleben im ägyptischen Hinterhof genausogut wie im brasilianischen oder chinesischen. Da kann auch die Eifel mithalten ;). Lass dich nicht von der Lust am Recherchieren und Diskutieren zu sehr irritieren. Wer weiß wie sehr die Hühner über all die Diskussion schmunzeln würden, wenn sie es wüssten :laugh
...
Mach das so, Haitu. Hühner sind ernährungstechnich sehr flexibel, die überleben im ägyptischen Hinterhof genausogut wie im brasilianischen oder chinesischen. Da kann auch die Eifel mithalten ;). Lass dich nicht von der Lust am Recherchieren und Diskutieren zu sehr irritieren. Wer weiß wie sehr die Hühner über all die Diskussion schmunzeln würden, wenn sie es wüssten :laugh
Vielen Dank für die aufmunternden Worte, ich werde das jetzt auch einfach mal so machen.
die ganze Zeit habe ich den Deckel nur lose darauf gelegt, jetzt mache ich ihn zu. Wie gesagt, ich teste das gerade. Wenn ich mehr weiss, werde ich berichten.
Das fermentieren in geschlossenen Gläsern, das ich seit ein paar Wochen probiere, hat sich bei mir bewährt. Der Geruch ist dabei, nach 3 Tagen Fermentation bei Zimmertemperatur, nur manchmal leicht säuerlich.
Das war, bei nur lose auf das Glas gelegtem Deckel, vorher teilweise anders. Da war der Geruch, doch öfters deutlich säuerlicher.
Fermentiert werden nur Dinkelkörner, die ich anschließend kurz durchspüle und unter das übrige Körnerfutter für die zweite Tageshälfte mische. Gefressen werden sie, genau so wie das restliche Futter auch, vollständig.
Bohus-Dal
06.03.2020, 12:03
Ich habe gestern einen Fehler gemacht. Zu viel Weizen, zu wenig Wasser, zu warm gestellt - innerhalb kürzester Zeit waren die Körner nicht mehr von Wasser bedeckt. Wasser nachgefüllt und umgerührt, mal sehen, wie es weitergeht, ich denke mal, so schnell konnte da kein Schimmel Fuß fassen. Morgens eingeweicht und abends gefunden und nachgefüllt, mehr als höchstens ein paar Stunden kann es nicht mit Luft in Kontakt gewesen sein.
Wegen der Temperatur frage ich mich immernoch, ob es Sinn hätte, das Glas z.B. über Nacht in den Backofen mit anner Lampe zu stellen oder sowas.
Dorintia
06.03.2020, 13:10
Unter Luftabschluss wird aber eigentlich nicht fermentiert und zwischendurch soll man ja auch umrühren und es darf säuerlich riechen.
Wenn das Wasser einmal weg war und zu warm, könnte halt schon Keimung eingesetzt haben. Ob das jetzt nachteilig ist oder egal, weiß ich nicht.
Bohus-Dal
06.03.2020, 13:56
Ich dachte, der Luftabschluß ist die Pointe? Es muß doch immer von Wasser bedeckt sein.
Ich dachte, der Luftabschluß ist die Pointe? Es muß doch immer von Wasser bedeckt sein.
Richtig! Eine meiner Meinung nach gut verständliche Information steht in Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Milchsäuregärung#Milchsäuregärung_zur_Herstellung_ von_Lebens-_und_Futtermitteln).
Unter Luftabschluss wird aber eigentlich nicht fermentiert und zwischendurch soll man ja auch umrühren und es darf säuerlich riechen.
Fermentierung findet unter Luftabschluss statt.
Dorintia
06.03.2020, 19:18
:roll Ja, sorry, so war das auch nicht gemeint. Ich meinte eher das keine Frischluft mit den guten, sich in der Luft befindlichen Bakterien bei einem, mit einem Deckel verschlossenen Glas an die Wasseroberfläche kann.
Es ist also nicht nötig und u.U. auch nicht förderlich, aber macht nur wie ihr wollt.
@Dorintia, das sollte jetzt kein Angriff auf Dich sein. Falls du das so aufgefasst hasst, dann Sorry dafür.
Hier kann man dazu noch einiges nachlesen https://de.wikipedia.org/wiki/Fermentation
Dorintia
06.03.2020, 20:48
Angriff? Nein, keineswegs. Eher hat mich sehr gewundert das keiner dahinter kam wie ich es gemeint haben könnte. Ja, ich weiß, hätte mich präziser ausdrücken müssen, man sollte halt nicht in der kurzen Zeit der Mittagspause auf Arbeit schreiben.
Wer hier mitgelesen hat, wird wissen das ich sehr wohl weiß wie fermentieren geht und für mich gehört das luftdichte Abdecken des Behälters nicht dazu, aber eine schöne, ausreichende Ansäuerung.
Angriff? Nein, keineswegs. Eher hat mich sehr gewundert das keiner dahinter kam wie ich es gemeint haben könnte. Ja, ich weiß, hätte mich präziser ausdrücken müssen, man sollte halt nicht in der kurzen Zeit der Mittagspause auf Arbeit schreiben.
Wer hier mitgelesen hat, wird wissen das ich sehr wohl weiß wie fermentieren geht und für mich gehört das luftdichte Abdecken des Behälters nicht dazu, aber eine schöne, ausreichende Ansäuerung.
Deckel drauf ist nicht notwendig, schadet aber auch nicht, abdichten würde ich nicht, es entstehen auch Gase. Man soll ja mehrfach am Tage umrühren, da wird sowieso gelüftet.
Also ich rühre 2 mal um, einmal morgens, wenn ich den neuen Ansatz mache und einmal abends, wenn ich es nicht vergesse.
Am 3. und bestimmt am 4. Tag ist dann auch eine schöne Kahmhaut ausgebildet. Das ist die Membrane, die Grenzschicht vom anaeroben zum aeroben Milieu.
Zur Zeit fermentiere ich Hafer und Weizen, zu gleichen Anteilen. Was mich wundert, bzw. was ich gerne wissen möchte, von was ernähren sich die Bakterien? Von mir bekommen sie nur das ganze Korn und Leitungswasser.
Wenn ich ein Glas nach 4 Tagen leere, dann befindet sich am Boden eine weiße Schicht, ob das abgestorbene Milchsäurebakterien sind?
Bohus-Dal
07.03.2020, 07:26
Eher hat mich sehr gewundert das keiner dahinter kam wie ich es gemeint haben könnte.
Falls Du mich meintest, habe ich es immernoch nicht verstanden. Ich benutze keinen Deckel.
Was mich wundert, bzw. was ich gerne wissen möchte, von was ernähren sich die Bakterien? Von mir bekommen sie nur das ganze Korn und Leitungswasser.
Vor einer Weile hatte doch mal jemand (warst Du das?) gesagt, man müsse dazu vielleicht einige geschrotete Körner dazugeben. Bei mir bekommen sie aber auch nur gut gespülte Körner und Wasser, aber ich denke, da werden doch immer irgendwelche Reste anhaften und evt. wird auch die Hülle der Körner angegriffen.
Wenn ich ein Glas nach 4 Tagen leere, dann befindet sich am Boden eine weiße Schicht, ob das abgestorbene Milchsäurebakterien sind?
Diese Schicht kenne ich auch. Könnten doch auch lebende sein?
Was mich wundert, bzw. was ich gerne wissen möchte, von was ernähren sich die Bakterien? Von mir bekommen sie nur das ganze Korn und Leitungswasser.
Die Bakterien, Hefen und auch Schimmelpilze spalten die organischen Materialien aus dem z.B. Getreide in einem kontrollierten Prozess auf. Dabei können sie ja nur das nutzen was da drin ist und von dem ernähren sie sich.
Übrigens, bis auf den Deckel und das täglich mehrfache umrühren, läuft bei mir alles andere genau so ab.
Zur Zeit lasse ich ja noch einen Fingerbreit Luft im verschlossenen Glas. Aber das nächste was ich testen werde, ist die Fermentation unter völligem Luftabschluss.
Dorintia
07.03.2020, 11:03
Wieso sollte ich dich meinen Bohus-Dal?
Aber egal, ich hab unpräzise geschrieben, fand es aber trotzdem sehr schade das keiner verstanden oder wenigstens nachgefragt hat... *Ende, Aus* :)
Bohus-Dal
09.03.2020, 09:44
Ich habe gestern einen Fehler gemacht. Zu viel Weizen, zu wenig Wasser, zu warm gestellt - innerhalb kürzester Zeit waren die Körner nicht mehr von Wasser bedeckt. Wasser nachgefüllt und umgerührt, mal sehen, wie es weitergeht, ich denke mal, so schnell konnte da kein Schimmel Fuß fassen. Morgens eingeweicht und abends gefunden und nachgefüllt, mehr als höchstens ein paar Stunden kann es nicht mit Luft in Kontakt gewesen sein.
Scheint völlig ok zu sein, sieht normal aus, stinkt normal (stinknormal! :D). Eher noch mehr Schaum als sonst. Kein Schimmel zu finden. Habe mich jetzt getraut, was davon zu verfüttern. Bei genauem Hinsehen sah es tatsächlich aus, als ob einige Weizenkörner ein winziges bißchen angefangen hatten zu keimen.
Hat hier mal jemand zusätzlich zu den Körnern Gemüse/Kräuter/Blätter mit fermentiert?
Hintergrund ist, dass meine Hühner weder Kohlrabiblätter, noch Möhren fressen. Beides ist grade reichlich im Garten vorhanden und ich würde es gerne verwerten.
Ich habe jetzt ein Glas gefüllt mit Körnermischung, Kräutern, kleingeschnittenen Kohlrabi-Abfällen und Wasser. Oben drauf auf die Mischung einen Marmeladenglasdeckel gelegt, weil alles hochschwamm. Wasser drauf und nun bin ich gespannt, ob das wohl so was geben kann.
Bohus-Dal
22.10.2020, 14:29
Ich habe mal geriebene Mohrrüben fermentiert, aber für Menschen. Das Prinzip ist das gleiche. Wichtig ist halt, daß alles vollständig von Wasser bedeckt ist, der Deckel wird wohl in Deinem Fall nicht reichen. Das ist das gute am Weizen, der bleibt freiwillig unten. Sachen, die hochschwimmen, muß man beschweren, mit einem sauberen Stein oder was, es gibt wohl auch so Einsätze/Spezialdeckel.
Ah, danke. Den Deckel habe ich zum Beschweren rein gelegt, der hält alles ganz gut unten. Obendrauf stehen so 3cm Wasser. Was könnte denn schiefgehen? Schimmel? Den sollte ich aber ja gut sehen können und den Versuch dann eben entsorgen. Oder kann sich da noch was entwickeln, was ich nicht mitbekomme und was gefährlich werden könnte für die Hühner?
So ein Gärtopf wäre fein. Den hatte meine Oma zum Sauerkrautmachen und hat ihn dann irgendwann in die Mülltonne entsorgt. Schade drum.
Bohus-Dal
23.10.2020, 08:35
Ja genau, wenn Luft drankommt, schimmelt´s. Aber wenn 3cm Wasser draufstehen, ist ja alles gut :)
KaosEnte
23.10.2020, 11:05
macht das Gemüse beim fermentieren keine Probleme? Reicht da die Milchsäure vom Getreide?
Denn beim nur Gemüse fermentieren, wird ja mit Salzlake aufgegossen.
Bohus-Dal
23.10.2020, 11:15
Gute Frage, ich hatte damals auch was von Salz oder nicht Salz gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, wie ich es nun gemacht habe.
Beim Fermentieren von Gemüse wird in der Regel Salz beigegeben.
Meiner Meinung nach ist die Hauptwirkung des Salzes aber, durch das Stampfen den Zellsaft des Gemüses aus den Pflanzenzellen zu ziehen und ist für den eigentlichen Fermentierungsvorgang keine Bedingung.
Sauerkraut fermentiert im eigenen Saft, der allerdings auch überstehen muss, und es wird kein Wasser zugegeben.
Wir gießen ja mit Wasser auf um den Luftabschuss hinzubekommen. Ob das mit Getreide oder Gemüse oder beides gemischt gemacht wird erscheint mir unerheblich.
Danke für die Infos, Haitu!
Bei mir sieht alle noch gut aus und riecht leicht säuerlich, wie es auch bei reinem Getreide roch. Morgen dürfen die Hühner entscheiden, ob ich weiter experimentiere oder wieder zum reinen Getreide zurückkehre.
Dorintia
23.10.2020, 16:54
Fressen sie die Kohlrabiblätter auch nicht wenn die kleingeschnitten in anderweitiges Weichfutter kommen?
Hier reicht es ein Büschel hinzuhalten und irgendein Huhn fängt an... noch lieber mögen sie mich wenn ich ihnen schnabelgerechte Stücke hinwerfe, kleingeschnitten wäre noch besser. Aber auch von hingeworfenen ganzen Blättern sind am nächsten Tag nur noch die Stiele übrig.
Heute hab ich "versucht" nen Holunder auszugraben, da waren plötzlich die Blätter am liegenden Ast sehr begehrt, komisch, die fallen grad von selbst vom Baum und werden nicht beachtet... ;D
Hab auch grad wieder Zusatzkörnermischung am fermentieren und mische diese mit Pellets, so kann ich einen Teil der Brühe mit den absinkenden Bestandteilen gleich zum Pellets einweichen nutzen.
Ist sehr begehrt und wird restlos gefressen.
Ich hatte verschiedene kohlige Gemüse (Grühnkohl, Kohlrabi, Galizischer Kohl, Wirsing) pur angeboten. In Streifen, klein geschnitten und als ganzes Blatt. Wurde ignoriert bzw. zusammengescharrt. Da sie aber fermentiertes Getreide sehr gerne mögen, dachte ich vielleicht mögen sie den Kohl nur sauer.
Mal gucken.
Dorintia
23.10.2020, 18:48
Und in normalem Weichfutter? So fressen sie ja oft was mit was sie gar nicht kennen und dann so durchaus Geschmack und Konsistenz kennenlernen.
Durchaus kann dieser Effekt auch im Fermentierten eintreten, das sie das weiche Grünzeug einfach im bekannten Futter mitfressen.
Danke für die Anregung - im Weichfutter hatte ich es noch nicht probiert!
Hallo,
Also ich habe Freitag Getreide in Wasser eingelegt, v.a. weil ich irgendwo gelesen habe, dass das auch gut für mausernde Hühner ist. Es ist eine futtermischung von mifuma denke ich, die wir den hühnern quasi als leckerchen füttern. Hatte noch ein paar Kichererbsen rumliegen und habe diese gleich mit eingeweicht.
Wie ist das jetzt: setze ich die Mischung immer wieder frisch an oder nehme ich einen teil des Futters als "Impfung" für den neuen Ansatz?
Merci
Immer wieder frisch, sonst wird's schnell schimmelig
Mate Kroate
19.11.2020, 02:52
Im Winter hab ich immer einen Eimer angesetzt. Füttere für 6 Hühner 2 Suppenkellen und fülle ca. 1 Kelle wieder auf. 2-3 mal am Tag umrühren und bei Bedarf Wasser auffüllen. Alle 6 Wochen +- setze ich einen neuen Eimer an, aber nur weil er sehr dreckig ist und nicht wegen Schimmel.
Ach ja, die Eier schmecken auch noch besser.
Dorintia
19.11.2020, 07:08
Einfach eine kleine Menge von dem Wasser mit als Starter in den neuen Ansatz geben, dann geht es z.B. bei niedrigen Temps. auch einfach schneller.
Im Winter hab ich immer einen Eimer angesetzt. Füttere für 6 Hühner 2 Suppenkellen und fülle ca. 1 Kelle wieder auf. 2-3 mal am Tag umrühren und bei Bedarf Wasser auffüllen. Alle 6 Wochen +- setze ich einen neuen Eimer an, aber nur weil er sehr dreckig ist und nicht wegen Schimmel.
Ach ja, die Eier schmecken auch noch besser.
Die meisten Bakterien und auch Schimmel können in einem sauren Milieu nicht gedeihen.
Fermentieren ist auch eine Form der Haltbarmachung über längere Zeit, siehe Sauerkraut.
Das Impfen des neuen Ansatzes mit altem Sud hat den Zweck den säureproduzierenden Milchsäurebakterien einen so großen Vorsprung vor allen Anderen zu geben, dass diese Anderen gar keine Chance bekommen sich zu entwickeln.
Wenn man es richtig macht braucht man nie neu zu beginnen, kann also immer kontinuierlich weitermachen.
Ich glaube ich führe meine Fermentation jetzt schon seit einem Jahr ohne Unterbrechung und Neuansatz.
Ob alles noch in Ordnung ist bringt eine Geschmacksprobe des Suds zu Tage. Solange der Sud frisch-sauer schmeckt ist alles OK.
Wen es interessiert, der schaut sich mein Video zum "fermentieren von Getreide (https://youtu.be/zjQCKv6CtTs)" an.
Mate Kroate
19.11.2020, 11:57
Hallo Haitu, sehr schönes Video. Ich setze in einem 5 Liter Eimer an. Schimmel bildet sich dort auch keiner, wahrscheinlich könnte man auch länger in dem Eimer fermentiren.
Unsere Mädels sind nur nicht so ruhig wenn wir mit dem Eimer kommen.
Hallo,
Noch eine Frage: Kann es sein, dass die Fermentation bei so kalten Temperaturen nicht richtig in Schwung kommt? Ich habe das jetzt auf der Terrasse stehen und die Temperaturen hier sind jetzt mal einigermaßen jahreszeitenkonform und ich stelle fest, dass sich in meinem 2. Topf jetzt nicht wirklich was tut. Der 1. Ansatz ging gut, aber da war es deutlich milder...
Danke schon mal,
Bohus-Dal
22.11.2020, 11:12
Nee draußen ist das nix. Das hatten wir irgendwo schon mal. Meine Zimmertemperatur ist sehr niedrig, das ist auch schon nicht optimal. Glaub es sollten am liebsten etwas über 20° sein oder so.
Nee draußen ist das nix. Das hatten wir irgendwo schon mal. Meine Zimmertemperatur ist sehr niedrig, das ist auch schon nicht optimal. Glaub es sollten am liebsten etwas über 20° sein oder so.
Unter 15 Grad denke ich wird das nicht in Schwung kommen.
Darum geben wir ja Lebensmittel in den Kühlschrank, weil niedrige Temperaturen die Bakterientätigkeit hemmen.
Mate Kroate
22.11.2020, 13:15
Bei uns steht der Eimer in einem unbeheizten aber frostfreiem Raum. Die Fermentierung dauert nur länger, nach 5-6 Tagen ist sie aber abgeschlossen. Mit einzelnen Schüsseln ist uns das dann zu aufwendig. Mit dem Eimer aber kein Aufwand. Für den Sommer würde ich aber auch die Schüsseln verwenden im Eimer kippt uns die Fermentierung dann schon mal.
Bohus-Dal
22.11.2020, 13:32
Die Fermentierung dauert nur länger...
Naja und falsche Temperaturen begünstigen u.U. die falschen Mikroorganismen. Haitu, Hilfe? Hattest Du das nicht erklärt? Hab jetzt keine Geduld zum Suchen.
Mir ist kürzlich was passiert, ich habe das Glas nach einigen Tagen einfach vergessen und also auch nicht mehr umgerührt. Statt das Glas weiter warmzustellen, ließ ich es in einem eigentlich zu kühlen Raum stehen. Als ich es fand, war obendrauf eine Haut, aber kein Schimmel. Ich machte die Haut weg. Der Geruch war normal. Nach Absprache mit einer Freundin, der ich auch Fotos schickte, traute ich mich dann, es trotzdem zu verfüttern, schüttete aber ausnahmsweise die Flüssigkeit weg und spülte die Körner mit Wasser.
Die Milchsäurebakterien scheinen recht tolerant zu sein, trotzdem finde ich es sinnvoll, eine optimale Temperatur anzustreben.
Dorintia
22.11.2020, 13:50
Bei Temperaturen um die 15 Grad geht Fermentieren mit "alter" Flüssigkeit als Starter schon noch gut. Da ist dann auch nach 3 Tagen genug fermentiert und man kann verfüttern. Viel länger wollte ich auch nicht warten und ein Plätzchen das diese Temps. mind. bietet findet sich ja meist.
Naja und falsche Temperaturen begünstigen u.U. die falschen Mikroorganismen. Haitu, Hilfe? Hattest Du das nicht erklärt? Hab jetzt keine Geduld zum Suchen.
Mir ist kürzlich was passiert, ich habe das Glas nach einigen Tagen einfach vergessen und also auch nicht mehr umgerührt. Statt das Glas weiter warmzustellen, ließ ich es in einem eigentlich zu kühlen Raum stehen. Als ich es fand, war obendrauf eine Haut, aber kein Schimmel. Ich machte die Haut weg. Der Geruch war normal. Nach Absprache mit einer Freundin, der ich auch Fotos schickte, traute ich mich dann, es trotzdem zu verfüttern, schüttete aber ausnahmsweise die Flüssigkeit weg und spülte die Körner mit Wasser.
Die Milchsäurebakterien scheinen recht tolerant zu sein, trotzdem finde ich es sinnvoll, eine optimale Temperatur anzustreben.
Es ist richtig; Wenn das Milieu für die Milchsäurebakterien zu kühl ist um sich so schnell genug zu entwickeln und damit in kurzer Zeit einen PH-Wert im Sud erreichen den es anderen Bakterien schwer macht zu wachsen, könnten andere Keime, die auch im Kühleren zurecht kommen, die Regie übernehmen. Auch im Kühlschrank können Lebensmittel bekanntlich schlecht werden.
Die Haut von der du schreibst ist eine sogenannte Kahmhaut, bildet sich bei mir regelmäßig und ist nichts Schlimmes. Den Hühnern ist es auch egal, die wird einfach mit verzehrt.
Bohus-Dal
23.11.2020, 08:12
Ging es da nicht mal konkret um eine Sorte Bakterien, die da überhand nehmen kann?
Kahmhaut, wieder was gelernt. Ich frage mich, wozu das Umrühren so wichtig ist, wenn ohne Umrühren gar nichts passiert. Naja wenn man zu lange wartet, könnte ich mir vorstellen, daß oben auf der Haut Schimmel wächst.
Ging es da nicht mal konkret um eine Sorte Bakterien, die da überhand nehmen kann?
Kahmhaut, wieder was gelernt. Ich frage mich, wozu das Umrühren so wichtig ist, wenn ohne Umrühren gar nichts passiert. Naja wenn man zu lange wartet, könnte ich mir vorstellen, daß oben auf der Haut Schimmel wächst.
Nun, bei den schlechten Bakterien handelt es sich um all die, die Fäulnis erzeugen.
Man muss auch nicht unbedingt umrühren. Ich mache das, um Nährstoffe und Microorganismen nochmals zu verteilen damit sie sich besser treffen können.
Es kann aber auch sein, dass die Milchsäurebakterien sich aktiv auf Futterplätze hinzubewegen. Das weiß ich nicht.
Ich denke, wenn bei jemanden seine Methode funktioniert, dann kann er sie ja auch einfach beibehalten.
Solange der Sud frisch-sauer schmeckt und man demzufolge auch keine Fäulnis riecht ist alles in Ordnung.
Bohus-Dal
23.11.2020, 11:32
Hmm.... nee... muß ich wohl doch selber suchen *faul bin* Ich meine, es ging darum, daß (Essigsäurebakterien?) sich zuungunsten der Milchsäurebakterien vermehren, nichts Gefährliches/Fauliges, aber nicht so gesund, wie es sonst sein könnte.
Iiiih kosten könnte ich das nicht *schauder* da muß ich mich schon auf meine Nase verlassen. Dran riechen ist schlimm genug.
Weißnase
19.02.2024, 17:21
Ihr Lieben,
ich bin unter die Fermentierenden gegangen :laugh
Es klappt recht einfach und das Getreide riecht angenehm säuerlich.
Kurze Fragen: Wenn das Getreide soweit ist (jetzt) die Hühner aber schon im Bett sind - bis zum nächsten Tag weiter fermentieren lassen oder absieben und trocken stehen lassen?
Was passiert, wenn man zu früh verfüttert?
Was, wenn man zu lange stehen lässt?
Mate Kroate
19.02.2024, 19:57
Lass es ruhig stehen, so schnell passiert da nichts. Ist morgen früh bestimmt schnell weg.
Außenstelle Puttis
19.02.2024, 22:42
Also ich fermentiere von Anfang an für meine Puttchen.
Da wird oft übertrieben, mit nur 3 Tage,ect.....
Ich habe nen Eimer,aus dem füttere ich meine fermentierten Körner.
Das manchmal über 1 Woche lang aus dem selben Eimer.
Manchmal fülle ich Wasser nach.
Geht der Eimer zur Neige,setze ich neues Ferment an mit etwas Flüssigkeit aus dem alten Eimer.
Es stinkt nach Käsefüßen und meine Huhnis mögen es.
Die Kamhefe schaut aus wie Elefantenhaut.
Die kannst du mitfüttern.
Es darf nur NICHT pelzig werden. Das ist Schimmel.
Dann Alles entsorgen.
Also keine Wissenschaft :cool:.
Weißnase
19.02.2024, 23:13
Danke, dann hab ich ja richtig entschieden :)
Ich mache es auch wie Puttis, nur keinen ganzen Eimer, dafür verschiedene Saaten in mehreren großen Gläsern, damit es jeden Tag was aus einem anderen Glas geben kann.
Außenstelle Puttis
20.02.2024, 18:25
Ich habe jetzt auch nicht soo einen riesigen Eimer,sondern solche wo Senf ect. drin war.
Das sind so ca.1 Litereimer...:cool:.
Hallo Zusammen,
verwendet Ihr gebrochenes Getreide, oder ganzes Korn?
Außenstelle Puttis
20.02.2024, 21:06
Ich vermentiere meinen Bioweizen,bio Sonnenblumenkerne,....
Im ganzen Korn.
Im Sommer kaum SBK,im Winter mehr,wg. Fett.
Ich nehme auch ganzes Korn, Weizen, SBK, Milo... und gebrochene Mungobohnen, weil ich da einen ganzen Sack von geschenkt bekommen habe und die lieben sie besonders.
Dorintia
20.02.2024, 22:13
Es geht beides.
Auch Zusatzkörner-Mischungen lassen sich bspw. fermentieren.
RasPeterson
20.02.2024, 22:23
Das ist ja interessant hier! Ich habe immer Bioweizen den ich ein paar Tage keimen lasse. Meine Hühnies sind da mega gierig drauf. Dann werde ich jetzt mal den ganzen Faden lesen und morgen mal fermentieren.:bravo
Außenstelle Puttis
20.02.2024, 23:32
@Ras Peterson
also ich habe den Faden gelesen und finde ihn wirklich nicht besonders informativ.
Dein gekeimter Weizen ist bestimmt auch sehr gut u. gesund für deine Hühner.
Mehr Infos zum Fermentieren findest du im Web.
z.B. bei Wurzelwerk....(auch für dich :cool:).
An deiner Stelle würde ich ewtl.Beides (gekeimter Weizen,Fermention) anwenden.
Jedenfalls nicht aufs gekeimte Futter verzichten,um Ferment zuzufüttern.
Also nicht auf den gekeimten Weizen verzichten .
Für die Menschenküche:
https://www.wurzelwerk.net/haltbarmachen/fermentieren/fermentieren/
Hühnerküche:
https://huehner-kraeuter.de/huehnerfutter-fermentieren-gesundes-futter-selbermachen/
RasPeterson
21.02.2024, 02:46
Fix bedankt "Außenstelle Puttis" Ich "brau" eh schon Effektive Mikroorganismen, mache Bokashi, Sauerkraut und saure Bohnen, aber Hühnerfutter zu fermentieren war mir neu. Werde ihnen beides anbieten und mal gucken wie die Hühnerschar es findet. Abwechselnd Fermentiertes und Keimfutter klingt gut. Habe letztes Jahr, in einer alten 240l Mülltonne Gras-Bokashi ,mit EMA und Sauerkrautsaft gemacht. Als ich das fertige Bokashi mit Erde und Lavagries mischen wollte, um Tomatenerde zu machen, haben sich die Hühner wie wild drüber her gemacht. Hatte schon Angst ,daß sie platzen,aber es ist ihnen gut bekommen.
Fermentiertst Du die SBK mit oder ohne Schale?
Außenstelle Puttis
21.02.2024, 09:18
Ohne Schale,habe keine anderen SBK.
Prima, danke Euch. Ich habe Buchweizen hier, dann versuche ich das mal.
Es geht beides.
Auch Zusatzkörner-Mischungen lassen sich bspw. fermentieren.
Meinst Du damit die Körnermischung, welche man zusätzlich zum Legemehl gibt? Meine Legepellets sind kein Alleinfutter, daher gebe ich nachmittags immer eine Körnermischung für Hühner von unserer Mühle. Dann könnte ich diese nehmen?
Dorintia
21.02.2024, 15:21
Ja, genau die meine ich.
Ok, Danke. Habe heute Buchweizen angesetzt, und muss mir jetzt noch weitere Behältnisse organisieren. So ganz große Gurkengläser oder etwas in der Art.
Bitte mal für Doofe....:
Wat is'n SBK?:versteck
wolfswinkel7
21.02.2024, 16:56
SonnenBlumenKerne :)
OK, dat is auch zu lang zum Ausschreiben...
Dankeschön!
wolfswinkel7
21.02.2024, 17:04
Genau :laugh
Gern geschehen :)
Habe heute den ersten fermentierten Buchweizen serviert, wurde direkt alles aufgefressen. Ich finde das echt gut, die Hühner scheinbar auch, und werde das Fermentieren fortführen.
Silvia64
04.03.2024, 08:24
Habe heute den ersten fermentierten Buchweizen serviert, wurde direkt alles aufgefressen. Ich finde das echt gut, die Hühner scheinbar auch, und werde das Fermentieren fortführen.
Den buchweizen zu fermentieren finde ich eine super Idee, hatte den trocken rein, der wurde total ignoriert
Trocken wird er hier schon gefressen. Aber fermentiert scheinbar noch lieber. Die Zusatzkörner fermentiere ich mittlerweile auch, gibt es aber nur am Wochenende.
Nina Suppenhuhn
17.03.2024, 14:25
Ich habe jetzt auch mal fermentiertes Futter probiert - habe das Legefutter genommen und 2 Tage mit Wasser bedeckt in einem Keimglas stehen gelassen. (Ich habe die Dinger aus Glas mit einem Metallsieb im Deckel; Deckel nach oben und gut ist; keine Fliegen o.a. drin)
Meine Hühner haben es freudig gefressen - und am nächsten Morgen hatten sie ALLE Dünnpfiff. Das Kotbrett war feucht von Kot, der offensichtlich weit gespritzt ist. Die Hälfte der Damen hat seither schmutziges Gefieder am Popo. Nach 2 Tagen war der Kot wieder normal, nur das Gefieder noch verschmutzt. Dafür legen einige jetzt seit einigen Tagen extrem längliche Eier.
Ich werde das beobachten, aber glaube nicht, dass ich das nochmal machen werde. Futter einweichen, Körner keimen lassen, ja, aber fermentieren...? Eher wohl nicht.
wolfswinkel7
17.03.2024, 14:54
Ich denke die Verdauung der Hühner muss sich erst einmal ans fermentierte Futter gewöhnen.
Dorintia
17.03.2024, 15:27
Hat es denn leicht säuerlich gerochen?
Dein Legefutter ist Legemehl?
Hier hatte niemand nach der Gabe von fermentierten Zusatzkörnern Durchfall.
Allerdings gebe ich da auch nicht die Riesenmenge.
Legemehl würde ich auch nicht unbedingt fermentieren. Da sind ja Zusatzstoffe drin, viel Feines, da ist ja noch unklarer was sich so verändern kann.
Nina Suppenhuhn
17.03.2024, 18:51
Ja, war leicht säuerlich, angenehm, nicht verdorben. Und war Legekorn, nicht -mehl.
Nina Suppenhuhn
17.03.2024, 18:53
Den Durchfall fand ich auch nicht so tragisch. Kommt schon mal vor und gibt sich i.d.R. von allein. Aber die langen spitzen Eier seitdem gefallen mir nicht. Kann Zufall sein, ist aber unmittelbar danach erstmals aufgetreten.
Ich beobachte.
Dorintia
17.03.2024, 19:37
Mit Korn meinst du Pellets? Die zerfallen doch im Wasser.
Da tät mich Durchfall nicht wundern.
Ich würde maximal Zusatzkörner als "verarbeitetes" Produkt fermentieren.
Nina Suppenhuhn
17.03.2024, 20:34
Keine Pellets. Legekorn halt. Größtenteils Körner.
Bohus-Dal
18.03.2024, 07:26
Komisch, bei mir war das nie, im Gegenteil haben gerade Durchfallhühner besonders gierig davon gefressen, weil es gegen ihren Durchfall half. Da ist bei Dir irgendwas schief gelaufen, haben sich die falschen Mikroorganismen angesiedelt oder sowas. Versuchs doch nochmal mit Weizen. Ich habe den ganzen Winter über nicht gekeimt und nicht fermentiert, weil ich Mutterkörner im Weizen gefunden habe und nicht eventuelle Pilzsporen mit Feuchtgkeit zum Leben erwecken wollte (auch wenn ich immer gründlicb spüle vor dem Fermentieren). Das ist nun viele Säcke her, aber der jetzige Weizen ist so gräulich, habe immer Sorge, daß es Schimmel sein könnte.
Die länglichen Eier sollen ja auf zu dicke Hühner hindeuten, und das kann nicht von einer einmaligen Gabe kommen.
Ich gebe jetzt seit ca. vier Wochen fermentiertes Korn, allerdings nur Freitag, Samstag und Sonntag. Alles unverändert, bzw. habe ich eine Henne dabei welche öfter mal senfgelbe, weiche Haufen abgesetzt hat. Das hat seitdem deutlich nachgelassen.
Jungfer Bolte
13.10.2024, 18:37
Moin,
ich habe den Thread mit Begeisterung durchgelesen und mir viele Notizen gemacht.
... diese aber keine wesentlichen Auswirkungen weder auf die Legeleistung noch auf die Gewichtsentwicklung der Hühner haben und daher in Anbetracht des gesteigerten Arbeitsaufwands auch nicht empfohlen wird.
Ja, das ist enttäuschend. Das Verfüttern von Keimgetreide wird allgemein im Netz und auch in vielen anderen Publikationen hoch gelobt. Irgend etwas muss trotzdem daran sein.
Das ist nicht unbedingt aussagekräftig, die Sichtweise ist die eines reinen Unternehmers. Fleisch = Geld, Eier = Geld, Zeit = Geld, Ressourcen = Geld. Das muss zusammenpassen.
Von den Hobbyhaltern hier (die sich mit investierten Zeit & Geld nur wohlfühlen müssen) lese ich aber solche Dinge wie schönes Gefieder, begeisterte Esser, weniger aber größere Eier, gesündere Kacke, längeres Leben. Das ist für Unternehmer irrelevant.
Für Hobbyhalter ist fermentiertes Futter also durchaus lohnend, da ihr „Ertrag“ woanders liegt.
Ich finde es absolut faszinierend, dass Hühner im Kropf selbst schon das Futter fermentieren.
Aber warum sie trotzdem begeistert sind von dem fermentierten Futter, das man ihnen gibt? Naja, ich vermute, dass es eben „durch“ ist, und das aus dem Kropf nicht oder nicht ganz.
Es wurde geschrieben, bei der Schlachtung morgens sei manchmal (also auch nicht immer) noch Futter vom Vorabend im Kropf. Das wurde also, sagen wir mal 8h bei 40° fermentiert (meistens wohl weniger) und die Milchsäure zugegeben. Wir hingegen fermentieren 3+ Tage bei 20° (grob vereinfacht) Da ist das Futter doch sicher noch stärker durchweicht und aufgeschlüsselt?
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