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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einen Hahn oder mehrere - Erfahrungen



Saatkrähe
21.02.2019, 13:31
Das Thema finde ich wichtig und lese in anderen Themen als 'Nebenbei/OT', immer wieder interessante Berichte. Ich selbst habe bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ich mehrere, bzw. zwei Hähne zusammen in der Truppe laufen hatte. Wünsche mir aber von jeher, daß es auch mal bei mir hier klappen möge. Vielleicht geht es Anderen ja auch so. Darum mal ein eigener Faden für dieses Thema.

Ich kopiere hier grad mal die letzten Posts her, die ich gelesen habe. Ihr könnt Euch gegebenenfalls ja auch selbst kopieren.


Es wurde eigentlich schon alles geschrieben.

Bei mir laufen Küken mit Glucke mit der Gruppe wenn die Glucke entscheidet raus zu wollen. Das passiert meist so wenn die Küken 1-2 Wochen alt sind. Länger hat es noch keine im abgetrennten Gehege ausgehalten. Kunstbrutküken kommen je nach Wetter mit 6-8 Wochen raus. Die ersten Tage sind sie abgetrennt, dann wird aufgemacht und sie laufen mit. Meine Hühner sind zu den Kleinen immer nett. Erst später wird ihnen die Hausordnung erklärt.

Wichtig ist ein souveräner und verträglicher Althahn. Da hab ich sowohl damals bei den Italienern und nun bei den Sundheimern immer sehr nette Exemplare gehabt. Ich habe aber auch immer die nettesten Hähne laufen lassen. Da ich nicht züchte, spielen kleine Schönheitsfehler keine Rolle. Hähne mit groben Fehlern oder gesundheitlichen Einschränkungen werden geschlachtet, auch wenn sie nett sind.
Hähne, die unverträglich sind oder die Hennen richtig nerven werden geschlachtet, auch wenn sie schön sind.

Hähne, die sich eingepasst haben und keinen Stunk machen, dürfen bei mir alt werden. Meist wird der Alte so mit 4-5 Jahren von einem jüngeren verdrängt. Hähne, die dann den Alten trietzen oder ständig jagen und nicht mehr in der Gruppe dulden, kommen kompromisslos in den Topf. Ich kann keine "Alleinherrscher" gebrauchen. Ein Hahn, der sich nach Machtübernahme so zeigt, kann nicht bleiben. Da ist der Stunk mit der nächsten Hahnengeneration vorprogrammiert.

Meine Althähne haben noch nie darunter gelitten, dass sie nun die zweite Geige spielen. Bei den meisten erschien es mir so, dass sie sogar irgendwie erleichtert waren nicht mehr immer in Aktion treten zu müssen. Sie haben meist die alten Hennen um sich, denen die Jungspunte zu aktiv sind und leben ein friedliches Altenteil. Natürlich sind sie auch noch ins Geschehen involviert, passen auf und warnen, helfen die Junghähne zu erziehen usw.

Ich habe viel Platz, eine Struktur im Auslauf die es immer ermöglicht mal außer Sicht zu gehen und mehrere Ställe und Schlafabteile.
Ich denke, das erleichtert die Sache. Meine Hähne können sich aus dem Weg gehen und Streit vermeiden ohne jeweils das Gesicht zu verlieren.

@sil
Ich habe das lange beobachtet. Dass nur einzelne Hennen abgetreten sind, liegt an diesen Hennen selbst. Bei mir ist es im Moment nur eine Bovans, die etwas abgetreten ist. Die ist aber auch selbst "schuld". Hab ich gerade gestern wieder gesehen: Der Hahn geht im 3 m Entfernung an ihr vorbei und sie duckt sich. Der Hahn war im ersten Augenblick echt verwirrt, dann sah man ihm an: "OK, eigentlich hatte ich was anderes vor, aber wenn sie unbedingt will." Dann hat sie eher halbherzig getreten. So ein Hahn hat's auch nicht leicht :laugh




Da sprichst Du ein wahres Wort :jaaaa:
Ein Grund mehr, die Last der Verantwortung auf mehr als eine Hahnenschulter zu verteilen ...

Ich bin auch schon lange zu der Überzeugung gelangt, daß eben nicht immmer zwangsläufig zuviel Hahnenpotenz die Ursache für kahle Hennenrücken ist. Wie gesagt fällt auf, daß es immer dieselben Hennen sind, die früh im Jahr schon "zertreten" aussehen, und andere, die sicher nicht weniger attraktiv auf die Männerwelt wirken, zeigen gar nichts oder wenn, dann erst kurz vor der Mauser.
Aber jetzt kommen wir OT.
Vielleicht habe ich mir in der VErgangenheit zu wenig Mühe gegeben. Sobald ein Hahn oder Hähne richtig verletzt wurden, trennte ich sofort. Aus meinem Verhalten resultiert natürlich auch, daß ich viel zu wenig Erfahrung mit Hähnen habe, wird mir jetzt klar - trotz zwanzig Jahren Hühnerhaltung. Aber was Ihr beide berichtet, gibt mir schon Anlaß zu neuer Hoffnung :)

Gallo Blanco
21.02.2019, 14:18
Bei mir hat das noch nie geklappt, nur in diesem Jahr war es mal anders.
Der Alpha-Hahn war jünger und der vermeintlich grössere, auch der ältere, so gab es keine Probleme.

Da ich aber auf Dauer sowieso immer nur einen Hahn möchte, habe ich den grösseren geschlachtet, man will ja auch mal was gutes essen.

Ich kanns nicht ausstehen wenn sie sich bekämpfen und ich hatte schon richtig, blutige fights, das muss nicht sein.
Das bringt Unruhe und ist eine Quälerei für den unterlegenen Hahn.

Baulich bin ich da auch eingeschränkt, vielleicht würde es gehen, wenn 2 Hähne 2 Ställe hätten und jeder hätte seine paar Hühner für sich, geht aber nicht und ehrlich gesagt, was will ich mit so vielen Tieren und dann auch den Eiern.

Mir reicht ein Hahn und max. 10 Hennen, mehr muss für mich nicht sein.

Mal schauen, evtl werde ich mir fürs nächste Jahr einen neuen Hahn suchen, möchte frisches Blut in meine Gruppe bringen.

Dann muss der aktuelle Chef weichen.

LG Stefan

Saatkrähe
21.02.2019, 14:26
Nein, zwei Ställe - Gruppen getrennt, ist auch nicht die Lösung. Das habe ich ja - drei Ställe mit je einem HAhn. Da erscheinen mir die Lösungsansätze von Lisa und Sil doch sehr viel naheliegender. Ich muß halt meine Gruppen von morgens bis abends abwechselnd in den Freilauf lassen. Und mit der Planung meiner neuen Anlage, wo der Auslauf so groß werden soll, daß er dem Freilauf fast entspricht, überlege ich, ob ich den dann auch dreiteile, oder es doch lieber gemeinsam laufend versuchen sollte - was mir viel lieber wäre.

sil
21.02.2019, 15:51
Ich glaube, eine allgemein gültige Lösung gibt es nicht.
Es gibt sicher Rassen, bei denen es eher funktioniert und Rassen, bei denen es eher schwieriger ist.

Ob man nur einen Hahn hält oder mehrere ist sicher auch abhängig davon, wie der Mensch als Beobachter das Hahnenverhalten einsortiert und wie konsequent und zügig Hähne, die negativ auffallen, aus der Gruppe genommen werden.

Viele Hähne wirken schon früh sexuell übersteuert, die bringen keine guten Vorraussetzungen für eine halbwegs harmonische Gruppenzusammenstellung mit.
Auch ständig gegen die anderen ankrähenden Hähne lasse ich nicht in der Truppe. Übersteigertes Krähen ist in meinen Augen nichts anderes als eine ständige Herausforderung der anderen Hähne und führt früher oder später zu echtem Streit.
Klar animieren sich mehrere Hähne gegenseitig zu gelegentlichen Krähkonzerten, aber das ist was ganz anderes.
Geplänkel und auch mal regelrechte "Hahnenkämpfe" sehe ich dagegen eher gelassen - solange es kein Dauerzustand ist, das Kräfteverhältnis halbwegs ausgeglichen erscheint und nicht einer den anderen irgendwann quer durchs Gelände scheucht. Absolute Verlierer werden schnell zu absoluten Opfern, die passen genausowenig ins Herdengefüge wie ständig Streit anzettelnde Hanseln oder Kandidaten, die ihren Status durch übermäßige Grobheit verteidigen müssen. Auch blutende Kämme oder Kehllappen sind kein Grund für einen sofortigen Herdenausschluß von wem auch immer. Kämme und Kehllappen bluten schnell mal und es sieht oft weit dramatischer aus, als es tatsächlich ist.
Hähne stehen nicht außerhalb der sozialen Regeln in einer Hühnertruppe, und untereinander setzen sie diese oft ruppiger durch als die Hennen.

Es braucht einfach Zeit, zu beobachten, um die Lage einschätzen zu lernen. Sich klar zu machen, was man selber erwartet und was man tolerieren kann und was nicht.

Moggeli
21.02.2019, 16:32
Hier liefen ab der ersten Brut mehr als ein Hahn zusammen und es klappt sehr gut. Ich denke, da kommt es einfach sehr auf die jeweiligen Hähne an, evtl. auch rassen-/linienabhängig, schließlich sind Charakter und Verträglichkeit des Hahnes in der Zucht eher selten ein Kriterium... Man muss im Zweifelsfall konsequent aussortieren und natürlich passende Bedingungen schaffen (genug Hennen für alle; ausreichend Platz, damit unterlegene Hähne angemessen ausweichen können und eine funktionierende Hackordnung auch unter den Hähnen entwickelt werden kann; Abwechslung, damit nicht aus Langeweile der Subhahn gescheucht wird;..)

Bei mir gab es bisher nur ein einziges Mal den Fall, dass ein aufstrebender Junghahn in dieser Hinsicht zum Problem wurde. Der hat das Seramachefpaar nach seinem Aufstieg gar nicht mehr geduldet und gejagt, sobald er sie auch nur in seinem Sichtfeld erahnen konnte, bis sie irgendwo hin sind, wo er nicht mehr rankam (übern Zaun, unter eine Palette,..). Verletzt hat er sie, von dem ein oder anderen harmlosen Kratzer mal abgesehen, aber nie - selbst das eine Mal nicht, wo ein Serama halb unterm Tor festsaß und nicht wegkonnte (vorne zu eng, hinten der "Feind"). Gehen musste der Stresshahn trotzdem, die Alten haben Bleiberecht und da hat ihm dann auch nicht geholfen, dass er mit den anderen Junghähnen total konform ging, egal, was die gemacht haben.
Sehr harmonisch habe ich meine Truppe mit 4 Hähnen ohne Junggemüse erlebt (2 Serama-Althähne, je 1 Sebright- und 1 Dals-Pärlhöna-Junghahn vom Jahr davor). Die waren miteinander zufrieden, haben gemeinsam aufgepasst, jeder kam mal zum Zuge, ein Hennengrüppchen zu betüddeln (oder auch gewisse Solitärdamen) und solange dem jeweils höherstehenden der gebührende Respekt gezollt wurde, durften sie nahezu alle Freiheiten genießen, die man sich als Hahn so wünschen kann.

melachi
21.02.2019, 17:26
bei mir ist es noch nicht dauerhaft gut gegangen. Ich glaube aber, das Problem bei meiner Truppe ist, das sie bisher ausschließlich aus brutfreudigen Rassen bestand. Wenn also im März/April dann ein Großteil der Hennen entweder brütet oder zum bzw. nach dem Entglucken pausiert, dann spätestens bricht ernsthafter Streit um die wenigen verbliebenen legenden Hennen aus. Dieses Frühjahr hab ich nun eine kleine Truppe nicht brutfreudiger Hennen (hoffentlich), nun bin ich gespannt, wie es sich diesmal anlässt.

lauranalanthalasa
21.02.2019, 18:07
Mein Vater hat früher Altenglische Zwergkämpfer gezüchtet. Nachdem das Sammeln der Bruteier beendet war, kamen alle 6 Hähne und ihre ca. 25 - 35 Hennen in einen gemeinsamen Stall mit Auslauf / Voliere.
Das gab am Anfang natürlich richtig Stunk und auch den ein oder anderen blutigen Kamm aber nach ein paar Tagen, spätestens nach einer guten Woche war die Rangordnung dann auch geklärt. Natürlich bedurfte es bei einigen Hähnen immer noch einmal einer Erinnerung, aber das war dann in der Regel mit einmal kurz picken und ein bisschen rumscheuchen getan.
Die Damen haben sich zum Teil durchaus auch kleinere Rangeleien gegeben, aber natürlich in sehr viel geringerem Umfang als die Hähne.
Bis zur nächsten Brutsaison haben die 6 Hähne sich dann also Stall, Auslauf und Hennen geteilt.

sommerlaune
21.02.2019, 18:37
Also ich habe bei meinen 24 Hennen 4 Hähne laufen, der alt Hahn ist jetzt 4 Jahre jung und die anderen sind 2 und 1 Jahr alt. Der alte ist sehr ruhig aber bestimmt den jungen gegenüber ohne wirklich böse zu werden, Ordnung ja, Tyrannei nein.
Ich habe manchmal den Eindruck das er sie einfach übersieht wenn sie seine Hennen in ruhe lassen.
Hier hat jeder Hahn so seine Lieblings Hennen für die er zuständig ist.
Der Althahn ist ein Sundheimer, die 2 jährigen sind mix Zwerge und der 1 jährige ist ein Vorwerk. Letzte Woche waren es noch 5, aber der Orpington ging letzte Woche nach Sibirien weil er mich anging, mit den anderen Hähnen ist er ausgekommen.
Sie laufen alle zusammen und leben im Moment in einem Stall, haben sich aber letztes Jahr auch nach Zuchtstamm trenung schnell wieder ohne große Probleme wieder eingeordnet

kükenei
21.02.2019, 19:00
Sowie Lisa und Sil es beschreiben sehe und praktiziere ich es auch.

Ich habe eine große bunte Truppe aus 14 verschiedenen Rassen, bei der 10 Hähne mitlaufen.
1. Ist das Gelände, was die Truppe nutzen kann mit insgesamt 7.000 qm mehr als außreichend groß um sich auch aus dem Weg gehen zu können.
2. Sind pro Hahn immer zwischen 7 - 10 Hennen da ( das ändert sich durch Verkäufe ... schon mal )
3. Ziehe ich alle Tiere selber nach, kenne sie von klein auf an und kann den Charakter somit einschätzen.
4. Tiere, speziell Hähne, die ich behalten möchte mit spätestens 15 Wochen bzw. wenn sie noch nicht krähen in die Gruppe kommen.

Naturbrut ist bei mir schwierig, da das Gelände einfach nicht vollständlig übernetzt werden kann, der Habicht aber allgegenwärtig ist und ich so zuviele Verluste bei den Jungtieren habe. Das ist umgekhrt auch der Grund für die vielen Hähne. Seid wir mehr als 2 laufen haben, ist der Verlust durch den Habicht fast auf null gesunken.

Da ich nicht züchte, ist mir Charakter bei den Tieren wichtiger als irgendwelche "Schönheitsfehler". Stinkstiefel, zu frühreife Hähne ... werden konsequent aussortiert.
Mein Althahn ist super relaxed und tiefenentspannt und sorgt genauso entspannt für Ruhe in der Truppe, das ist natürlich hilfreich. Bisher musste ich aus Gründen, dass der Hahn nicht in die Gruppe passte erst einmal einen aussortieren. Dieser Hahn war sehr frühreif, hat schon früh gekräht .. da er aber toll zu den Hennen war, habe ich ihn behalten. Dummerweise duldete er keinen Hahn neben sich und als er dann den Althahn anging, war Schluss.

Wenn ich die 15 Wochen alten Jungtiere in die Gruppe integriere ( sie kennen sich sowieso alle schon durch Sichtkontakt ), mache ich einfach die Gehegetür auf und lasse sie sich alle richtig kennenlernen. Das klappt super.Man merkt sehr genau, wann alle soweit sind, dass man komplett umziehen kann.

Interessant für mich zu sehen ist, dass jeder Hahn in der Gruppe seinen Platz hat und es sind auch meist die gleichen Hennen die mit den Hähnen laufen. Ebenso halten sich einzelne Gruppen oft immer im gleichen Teil des Geländes auf. Abends sitzen dann aber immer alle schön brav im Stall zusammen..
Selbst in Zeiten der Stallpflicht, auf begrenztem Platz, haben sich alle arrangiert.

SetsukoAi
21.02.2019, 19:08
Ich denke das kommt auf die Rasse und den Platz an.

Ich habe in der Legehuhngruppe immer 2-3 Hähne auf 40 - 50 Hennen. Die Brahma Zuchtgruppe bestand bisher immer aus 2 Hähnen mit maximal 8 Hennen (natürlich nicht getrennt) und die Zwerg-Seidenhühner auch mit 2 Hähnen auf 8-10 Hennen.
Die Zwerg-Seidenhühner und die Brahma teilen sich einen Auslauf, also sind mind. 4 Ausgewachsene Zuchthähne zusammen in einem Auslauf. Klar fetzen die sich mal, vor allem die Zwerg-Seidenhähne gehen öfter mal aneinander so das die Köpfe Blutverschmiert sind. Das einzig ärgerliche daran ist, wenn das nämlich kurz vor der Ausstellungssaison passiert, kann ich die Hähne nicht mehr Ausstellen. Aber ansonsten war bisher nie was Dramatisches.

Marieeee
21.02.2019, 20:34
Sollte es bei meinen Hähnen zu blutigen Auseinandersetzungen über einen gewissen Zeitraum kommen, würde ich einen der beiden abgeben. Das ist aber auch nur mein persönliches Empfinden, weil ich sowas überhaupt nicht haben könnte. ;) Gott sei Dank hatte ich noch nie Probleme damit. Jetzt ist mein kleiner Zwerg Cochin Chef und mein großer Orpington Hahn Beiläufer. Jeder hat so seine Damen und Rückzugsorte sodass es super funktioniert. Selbst im Stall fressen beide nebeneinander und halten sich dort auf. Da meine Hähne alle bei mir immer aufgewachsen sind würde mich das mal interessieren, wie das mit ausgewachsenen Zugängen klappt?

sil
21.02.2019, 22:16
Da meine Hähne alle bei mir immer aufgewachsen sind würde mich das mal interessieren, wie das mit ausgewachsenen Zugängen klappt?

Das kann relativ entspannt ablaufen, es kann aber auch komplett in die Hose gehen.
Weil es nicht nur vom individuellen Charakter der beteiligten Hähne abhängt, sondern auch von deren "Selbstverständnis", darauf, wie "Männersozialisiert" die Protagonisten sind, wie das Zusammenführen von Halterseite aus gemanagt wird, wieviel Platz vorhanden und wie dieser strukturiert ist, u.v.m.

zickenhuhn
21.02.2019, 22:41
Habe 2013 meinen ersten Hahn mit seinen Hennen abgegeben (Bielefelder),weil ich mittlerweile mehr Zwerghennen hatte und er mir zu groß für die war.Ein neuer Zwerghahn musste her.Da wir uns nicht entscheiden konnten,wurde ein 1jähriger Zwergitaliener und ein 1jähriger Federfußhahn mit ein paar Hennen eingepackt.Die beiden waren beimVorbesitzer in unterschiedlichen Gehege untergebracht.Bei mir in einem.Da beide fremd in der neuen Umgebung waren,gab es nie Probleme (zur Nachtruhe lagen sie immer nebeneinander).Der Federfüßer durfte auch alles was er wollte treten,aber der Italiener war der Chef (und die Rolle nahm er Ernst,vor allemmir gegenüber).Oktober 2018 habe ich dann einen 1jährigen Zwergeulenbarthahn mit 4 Hennen dazugesetzt.Der junge bekam nur von den Althennen Prügel,die zwei anderen haben ihn sofort akzeptiert.Der Italiener blieb Chef.Allerdings gab er ab Januar einige Aufgaben so nach und nach an den jungen ab.Alle 3Hähne lagen von Anfang an nachts nebeneinander und es gab nie Probleme.Im Nachbargehege war ein Mixhahn von 2017 der Herrscher,bis 2017 die 4 geschlüpften Hähne dazukamen.Auch da keinerlei Probleme,trotz bei 5,27 .Ich weiß jetzt nicht,ob ich nur Glück hatte/habe oder ob es daran liegt,das ich einen großen Auslauf habe und auch die Rasse spielt eine Rolle,denn die Ställe sind so riesig nicht und meine kommen auch nicht so früh da raus.

Saatkrähe
21.02.2019, 23:37
Wow - welch geballte, konzentrierte Infos hier zusammenkommen - toll !! :) Das macht mir richtig Mut, es doch noch mal mit Zeit und Geduld zu versuchen. Und vor allem mit Euren Erfahrungen und Tipps. Ganz lieben und herzlichen Dank Euch allen !

Im Moment bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, wie ich es z.Zt. angehen soll, wie ich die Umstellung gestalten sollte. Die letzte Zeit habe ich es so gehalten, daß die Gruppen getrennt sind und über den Tag verteilt nacheinander im Freilauf sind. Meine bunte Truppe aus kleinen Hühnern, mit Bassetten-Hahn, ist von jeher komplett problemlos. Der Hahn ist acht JAhre alt, hier geschlüpft, befruchtet hervorragend, ist ein lieber Kerl, ist ruhig und paßt sehr gut auf alles auf.

Die zweite Gruppe, bsteht aus Araucana- und Legbar-Hennen, die dritte Gruppe, aus großen Hennen, wie Marans, Australorp, Welsumer, Vorwerk, sind seit zwei Tagen ohne Hähne und sollen je einen neuen Junghahn die Tage bekommen. Noch habe ich die Beiden separiert, weil ich gern die Hähne in der gleichen NAcht zu ihren Hennen setzen möchte, der eine Hahn aber noch verletzt ist an Kamm und Kehllappen von einem Habichtangriff. Das war zwar bereits am eintrocknen/heilen; aber der andere Hahn hat ihn immer wieder angegriffen und nun ist alles wieder sehr blutig. Daraufhin habe ich die beiden gestern voneinander separiert. Beide sind in zwei Wochen neun Monate alt und kräftige KErle. Der VErletzte ist ein Legbar-Marans-Mix, der andere Hahn ein Mix aus Marans-Welsumer, etwas schwerer als der Legbar-MArans. Beide sind zusammen aufgewachsen und hier geschlüpft.
Wie gesagt, seit zwei Tagen sind sie erst allein. Alle anderen Hähne gingen am Di. nach Sibirien. An dem Dienstag habe ich sie noch nicht wieder in den Freilauf gelassen und alles war ruhig bei ihnen. Erst gesten, am Mittwoch habe ich sie wieder frei laufen lassen und schon bald ging es los. Und zwar so arg, daß ich irgendwann dazwischen gehen mußte.

Jetzt will ich die Hähne aber erstmal den Gruppen zuführen. Werde morgen aber die trennende Drahtzaunwand zwischen den gesicherten Ausläufen, auf einen Meter Höhe mit Teichfolie abhängen, damit keine Kämpfe am Drahtzaun stattfinden. So hoffe ich auf ausreichend Ruhe innerhalb der Gruppen, damit sich Hähne und Hennen möglichst streßfrei kennenlernen können.

Demnächst baue ich an anderer Stelle auf dem Gelände einen neuen Stall mit riesigem Auslauf/Freilauf. Und es wird eine neue Brut geben. Mal sehen - es wird sich viel verändern hier. Auf jeden Fall werde ich einen Gluckenstall samt gesichertem Auslauf direkt mit in den Auslauf einbauen, für die ersten Wochen, so daß die Großen von Anbeginn die Küken kennenlernen können und umgekehrt. So ist es dann auch leichter, die Küken zu den Großen zu lassen, mitlaufen zu lassen, sobald sie soweit sind. Ebenso kann sich die Glucke entscheiden, wann sie wieder zurück will. So hatte ich es auch schon früher mal gehalten.

kükenei
22.02.2019, 09:38
@ Saatkrähe
jetzt muss ich mal ganz blöd fragen (nicht bös verstehen),
Warum hast Du die Gruppen getrennt, willst in jede einen Hahn geben und dann erst alle zusammen laufen lassen?
Sind die Hähne vorher mit Hennen gelaufen oder waren sie in einer reinen Junggesellentruppe?

Ich würde die beiden Hennengruppen samt der beiden Hähne direkt zusammen laufen lassen bzw. wenn Du die Möglichkeit hast zwischen den beiden Gruppen ein Tor / Tür zu öffnen dies zu tun. Setz die beiden Hähne abends dazu und morgens können sie sich nach freiem Willen mischen.
Wenn Du Glück hast sind die Hähne so von den vielen Damen abgelenkt, dass sie nicht sofort auf einander losgehen und alles ruhig bleibt. Wenn sie auf einander losgehen, werden sie das auch bei einer späteren Zusammenführung tun, dann lieber jetzt. Selbst wenn sie sich fetzen und es nicht gleich nach Mord und Totschlag aussieht, dann hab Geduld. Normal arragieren die sich nach ein paar Tagen.
Dem verletzten würde ich den Kamm ordentlich mit "medizinischem" Blauspray einsprühen.

sil
22.02.2019, 10:05
Also, Du hast drei Hennengruppen, für jede ein Extragehege und jede Gruppe hat, bzw bekommt dan "Ihren" Alleinherrscher. Habe ich das so richtig herausgelesen?
Wenn, dann sollte es keine Probleme geben. Wenn nicht, und du planst, alle drei Gruppen gemeinsam laufen zu lassen, sehe ich leider schwarz. Zwei Junghähne, die sich jetzt schon so angehen, daß du dich verpflichtet fühlst einzugreifen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auf Dauer kein friedliches Miteinander oder auch nur Nebeneinander finden.
Das ist aber nur mein momentanes Bauchgefühl. Vielleicht überraschen die beiden dich und mich ja.

Wie Lisa schon schrieb: Was zählt ist ein Charakter, der Männergesellschaft zuläßt und akzeptiert, alles andere muß im anzustrebenden Sinn zurückstehen.
Wobei es nicht immer der Angreifende sein muß, der einen Dauerstreit provoziert. Oft sendet der angegriffene Signale, die Schwäche signalisieren und für die gesamte Gruppe als gefährlich eingestuft werden. Das kann körperliche oder mentale Schwäche sein - beides wird von Räubern ebenfalls erkannt, lockt sie womöglich an, und ein guter Beschützer der Truppe duldet eine so offensichtliche Gefahr in seinem unmittelbaren Umfeld nicht.
Nun kann ein aus der Truppe gejagtes Haushuhn aber in den wenigsten Fällen einfach weit genug verschwinden, das fordert quasi eine immer stärker werdende Aggression heraus.
Hier muß ich als Halter eine Entscheidung treffen und eingreifen.
Gleichstarke, nicht übermäßig hormongesteuerte, nicht übermäßig auf Krawall gebürstete Hähne leben in gegenseitiger Anerkennung und unter Beachtung der Rangordnung entweder nebeneinander her oder bauen sogar ein Miteinander auf. Will ich mehrere Hähne in meiner Truppe halten, muß ich alles, was sich dazu nicht fähig zeigt, kompromisslos und frühzeitig herausnehmen.
Das ist eigenlich das Rezept, nach dem es funktionieren kann.
Ich drück Dir die Daumen, daß es auch bei Dir klappt.

Luci
22.02.2019, 10:05
Ja, ich glaube auch, die besten Erfolge hat man, wenn die Hähne mit Glucke in der gruppe groß werden. Meine Junghähne könnte ich bis auf wenige Ausnahmen alle als Zweithahn zu Augustin halten. Er ist der unangefochtene Chef und hat allein durch die Sozialisierung dieser Hähne diese Rolle.
Im nächsten jahr möchte ich gerne einen ruhigen Zwrghahn als Zweithahn behalten. Er wird mit Glucke in der Gruppe aufwachsen und sicher den 2 Jahre älteren Augustin als Chef respektieren.
Wenn ich dagegen einen "fremden" Junghahn dazusetzen würde, gäb es da sicher erst Mal ziemliche kämpfe und ich wüsste nicht was passieren würde, wenn Augustin diese verliert. (Das würde mir persönlich auch einfach nicht passen, da er ein super Chef ist).
Falls ich einen Junghahn jetzt dazusetzen würde (käme jetzt nicht in Frage, da dieser nicht hier aufgewachsen wäre), wäre es ein möglichst junger, ruhiger Zwerghahn.
Je größer die Gefälle in Temperament, Alter und Größe, desto klarer die Ränge. Ich denke, dass kann man tendenziell so sagen.
Großer, temperamentvoller, erwachsener Hahn plus kleinen, jungen, ruhigen Hahn wird vermutlich eine klare Rangordnung geben.
Aber es können sich auch zwei Junghähne mit ähnlichem Temperament gut verstehen.
Ich würde alles, was mal zusammen bleiben soll, möglichst früh zusammen aufwachsen lassen.

Hobbyhuhn2013
22.02.2019, 11:49
Ich ließ bisher bei der "großen" Gruppe (rund 20 gemischtaltrige Tiere inkl. Althahn) immer die Jungspunde (3-6 Stück) mitlaufen, bis sie vermittelt waren. Das erzieht ;) Davor wurden sie zusammen mit den Schwestern mindestens 9 Wochen von der Mutterglucke geführt (mache nur Naturbrut). Alle Hähne bekommen so alles von den Alten beigebracht, was sie wissen müssen (Feinde, Umgang mit Hennen) und müssen sich unterordnen, was so manchem Heißsporn ganz gut tut.

Der jetzige Althahn (Marans) hat den vorherigen Chef (Appenzeller Barthahn) notgedrungen akzeptiert und 1,5 Jahre lang die "zweite Geige" gespielt, bis der Chef krank wurde - dann wurde dieser allerdings gnadenlos durch den Junghahn von der Gruppe vertrieben, und musste separat gesetzt werden. Er verstarb bald darauf. Als jetziger Althahn ist derselbe Marans-Hahn extrem gutmütig und läßt die Jungspunde (momentan noch einer) in Ruhe, solange sie nicht direkt vor seinen Augen die Hennen treten. Gekräht wird moderat, Zoff gibt es selten - was aber mE auch am Platz und den Ausweichmöglichkeiten liegt bzw. lag: aus Habichtgründen muss ich meine Herde nun leider in einen kleineren, übernetzten Auslauf umsiedeln und werde dort nur noch den einen Althahn halten können. Wie es dann mit den Junghähnen läuft, werde ich sehen müssen...:(

Am Besten haben bei mir bisher immer Bruderhähne harmoniert, von den verschiedenen Rassen her fand ich insbesondere die Altsteirer Hähne charakterlich sehr angenehm: da gab es genau einmal kurz ein wenig Gerangel, danach war die Rangordnung klar und die Jungs schliefen bis zu ihrem Auszug sogar nebeneinander auf der Stange.

sternenstaub
22.02.2019, 12:01
Also, dass die Größe den Rang ausmacht bei Hähnen untereinander - nun ja, kommt darauf an, wie man das definiert.;) Chef ist hier mein Serama-Althahn, Nr. 2 der Zwerg-Lachs, Nr. 3 der Serama-Junghahn, der das Verhältnis aber eher nicht drehen wird. Der Alte und der Z-Lachs haben sich nie geprügelt. Der Serama-Junghahn ist ein Zukauf, der wollte es erstmal schon wissen. Das war aber in wenigen Minuten mit den beiden Alteingesessenen geklärt und ist seither auch stabil.

Ich sehe es ähnlich wie Sil. Es ist stark vom Charakter der beteiligten Hähne abhängig, ob mehrere funktionieren. Und dann natürlich vom Blick und der Selektion des Halters.
Ich baue mir zwar eine kleine Zucht auf und Optik ist da schon wichtig. Aber der Charakter kommt vor der Optik. Wenn die miteinander nicht können bzw. unnett zu den Hennen sind, nützt ihnen die Schönheit nix. Die Truppe muss miteinander harmonieren.

Was ich nicht bestätigen kann, ist das Naturbrut entscheidende Vorteile bringt, diesbezüglich. Alle drei Hähne sind Kunstbrut und -aufzucht. Das klappt trotzdem gut. Da ist mehr das Gespür des Halters, welche Tiere miteinander können, entscheidend, als die Frage des Aufwachsens.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine eigenen Kunstaufzuchtküken ab der 6./7. Woche in der Gruppe erzogen werden. Aber auch Fremdtiere sind hier kein Problem, wenn es keine Paniker sind.

Man ist halt immer in der Pflicht, zu schauen, ob die Huhns/Hahns noch miteinander können, oder nicht - besonders im Frühjahr, wenn die Hormone in Wallung kommen.

zickenhuhn
22.02.2019, 12:06
Wenn die Hähne schon mal aufeinander losgegangen sind,wird das auch so bleiben.Ich hatte ja erst auch zwei Gehege nebeneinander,getrennt mit Maschendrahtzaun,da war nie durch den Zaun Angriffe oder ähnliches,daher hätte ich wahrscheinlich alle 7Hähne auch zusammenhalten können.So würde ich es auch in Deinem Fall probieren.getrennt nebeneinander,mit Sichtkontakt.Da kannst Du schon erkennen ob es klappen könnte oder nicht.Wenn sie mit gesträubten Nackenfedern schon voreinander stehen,vergesse die Sache.Wenn nicht,dann kann man es probieren sie zusammen zulassen.

Susanne
22.02.2019, 15:16
Wenn man mehrere Hähne halten möchte und diese dazu holt (also nicht selbst erzeugt) kann ich aus meinen Erfahrungen heraus folgende Empfehlungen geben:

Verschiedene Größen auswählen. Bei mir sind es aktuell ein Holländer Zwerghahn, ein Ko Shamo, ein Zwerglachs und ein großer Bielefelder mix.

Gut ist es, wenn es sich um verschiedene Altersklassen handelt (bei meinen sind die von 2013 bis 2018). Keiner ist bei mir aufgewachsen.

Wenn ein Hahn dabei ist (bei mir war es der Ko Shamo, den ich damals zusammen mit seinem Bruder aufgenommen hatte), der das Umtanzen als Unterdrückungsgebärde beherrscht, wirkt sich das positiv aus, die anderen Hähne lernen davon und vermeiden echte Kämpfe.

Charakterlich sollten sie natürlich auch passen, ich würde jetzt keinen Marans Hahn zu meinen dazu tun.

Vor zwei Wochen musste ich den Strupphahn von einer Freundin noch dazu gesellen, sie musste ihn aufgrund eines Vergleiches abgeben. Natürlich hätte ich ihr gerne den Gefallen getan und diesen behalten, aber das lief nicht so ideal wie die zuvor gelungene Eingliederung des Zwerglachses. Der Strupphahn hatte das Alter von drei Jahren und dummerweise ein ähnliches Gewicht wie der Zwerglachs. Das war nicht gut, denn da war abzusehen, dass das keine klare Rangordnung gibt. Der Zwerglachs ist zwar 400 g schwerer, aber eben noch sehr jung. Allerdings hatten wir ihn zwei Wochen zuvor aufgenommen und er war schon sehr gut und friedlich aufgenommen worden vom Althahn. Diese beiden sind befreundet mittlerweile. Der Strupphahn allerdings war bei den Hennen durchsetzungsstärker (auch nicht ideal, denn wenn bei mir mal ne Henne schreit, kommen direkt alle Hähne angerannt). So gab es immer Streit und gestern hat meine Freundin ihn wieder abgeholt. Es gab bislang noch keine Katastrophe, aber dieses Dauergekrähe und immer wiederkehrende Kämpfe mit brutalen Federverlusten auf beiden Seiten und blutenden Kämmen sprach dafür, dass das nichts mehr wird.

Ich hatte davor übrigens vor einen Zwergseidenhahn aufzunehmen. Dieser wäre mit 550 g der leichteste der Gruppe und zudem auch der jüngste. Hier hätte ich geschworen, dass es gut geht, der Hahn sucht noch einen Platz, aber aktuell bin ich erst mal froh, wieder einen "Normalzustand" im Garten zu haben und gebe mir noch Bedenkzeit für eine weitere Aufnahme.

Kurzum: Mit einer gewissen Planung sind mehrere Hähne durchaus machbar.

zickenhuhn
22.02.2019, 17:48
Wozu ich sagen kann,Zwergseidenhähne,sind größenwahnsinnig.Der letzte. war der kleinste und jüngste von insgesamt 4, Die anderen drei waren mittelgroßer Mix (Hybride-?) und zwei große Italiener-Sulmtaler mix. Der Seidenhahn sprang 16wochen auf alles drauf,was bei drei nicht aus der Bahn war.Die großen haben alle länger gebraucht . Auch viel später gekräht. Der Mixhahn von 2017 versuchte zwar ihn zu bändigen,aber für den Seidi war der viel zu langsam.

ptrludwig
22.02.2019, 19:13
Mehrere Hähne in einer Herde bedeutet für die Tiere immer Stress, egal ob sie sich vertragen oder nicht. Man kann Junghähne eine Weile mitlaufen lassen, wenn aber die Zuchtzeit beginnt sollte Ruhe einkehren.

Aubrey
22.02.2019, 19:20
Ich halte seit Jahren immer drei Hähne, wobei einer davon einen eigenen abgetrennten Bereich mit Stall und Auslauf und 8 Hennen hat, der zählt also nicht. Aber in der großen Truppe mit 14 Hühnern laufen immer zwei Maranshähne, immer ein zweijähriger und ein Junghahn, dann kommt jedes Jahr nach der Zuchtsaison im Sommer der Althahn in die Truhe und der Junghahn wird Chef. In der Truppe mit den Hühnern wachsen dann auch die Junghähne mit auf, am Ende darf davon einer bleiben. Das klappt seit Jahren sehr gut. Es gibt quasi keine Kämpfe zwischen den Hähnen, der Junghahn weicht aus und sucht sich einen Bereich in dem er auch immer mal eine der Damen abbekommt. Meist teilen sich die Damen in zwei Gruppen im Auslauf auf die beiden Hähne auf. Abends geht der Junghahn als letzter in den Stall, sitzt dann aber mit auf der Stange, nur nicht direkt neben dem Althahn.

Luci
22.02.2019, 19:27
Mehrere Hähne in einer Herde bedeutet für die Tiere immer Stress, egal ob sie sich vertragen oder nicht. Man kann Junghähne eine Weile mitlaufen lassen, wenn aber die Zuchtzeit beginnt sollte Ruhe einkehren.

Das kann man so allgemein sicher nicht sagen! Ich kenne mehrere Haltungen mit mindestens 2 Hähnen in denen es sehr harmonisch ist.

ptrludwig
22.02.2019, 20:27
Ich halte seit Jahren immer drei Hähne, wobei einer davon einen eigenen abgetrennten Bereich mit Stall und Auslauf und 8 Hennen hat, der zählt also nicht. Aber in der großen Truppe mit 14 Hühnern laufen immer zwei Maranshähne, immer ein zweijähriger und ein Junghahn, dann kommt jedes Jahr nach der Zuchtsaison im Sommer der Althahn in die Truhe und der Junghahn wird Chef. In der Truppe mit den Hühnern wachsen dann auch die Junghähne mit auf, am Ende darf davon einer bleiben. Das klappt seit Jahren sehr gut. Es gibt quasi keine Kämpfe zwischen den Hähnen, der Junghahn weicht aus und sucht sich einen Bereich in dem er auch immer mal eine der Damen abbekommt. Meist teilen sich die Damen in zwei Gruppen im Auslauf auf die beiden Hähne auf. Abends geht der Junghahn als letzter in den Stall, sitzt dann aber mit auf der Stange, nur nicht direkt neben dem Althahn.

Ja genau, der Junghahn muss aufpassen das ihn der Alte nicht erwischt und der Alte passt auf das der Junge seine Hennen nicht beglückt. Das meine ich mit Stress, auch wenn es nicht zum Kampf kommt, was man ja auch nicht garantieren kann.

Lisa R.
22.02.2019, 20:40
Zum Thema Zwergseidenhähne:

Ich hatte 3 der 4 Müllseidihähnchen ja sehr lange hier mitlaufen. Die sind auch hier aufgewachsen und waren rotzfrech. Mit 6 Wochen haben sie meine Frau Brahma verprügeln wollen. Die hat sie einfach stehen lassen. Der Sundheimer Hahn konnte mit ihnen gar nichts anfangen, der war sich lange nicht sicher was das überhaupt für Tiere sein sollen. Dann haben sie sich mit der Chefin angelegt. Marianne hat ihnen mal ausgiebig die Hausordnung erklärt und es war ein paar Wochen Ruhe.

Die 3 hatten eine Männer-WG im Karnickelstall und liefen frei in der Herde mit. Hennen treten war nicht drin ohne Leiter, Hennen becircen und locken, krähen und zoffen untereinander schon. Sie haben gut aufgepasst und die großen Hähne absolut in Ruhe gelassen. Die haben die Fusseldinger nie ernst genommen und ihnen Narrenfreiheit gewährt.

War also alles easy. Sie sahen immer sehr zufrieden aus. Der Oskar war im übrigen der einzige meiner Hähne, der je mit mir Stunk angefangen hat ... naja er hat es versucht. Wenn man ein Winzling ist, sollte hahn seine Grenzen erkennen.

zickenhuhn
22.02.2019, 21:46
Sag ich doch-"größenwahnsinnig":jaaaa::laugh

sil
22.02.2019, 22:23
Ja genau, der Junghahn muss aufpassen das ihn der Alte nicht erwischt und der Alte passt auf das der Junge seine Hennen nicht beglückt. Das meine ich mit Stress, auch wenn es nicht zum Kampf kommt, was man ja auch nicht garantieren kann.
Vielleicht ist es manchmal so, aber es muß eben nicht so sein.
Meine Hennen haben viel Platz und halten sich mit Vorliebe am Waldrand, im Unterholz, zwischen Büschen auf. Dabei bleiben sie nicht als "Herde" zusammen, sondern teilen sich in kleine Trüppchen, wobei auch da das Bedürfnis, die anderen nicht aus den Augen zu verlieren, nicht besonders groß zu sein scheint.
Die Hähne versuchen, sich für die Hennen interessant zu machen, indem sie Wachsamkeit demonstrieren, ihnen Leckerbissen zeigen und sie so an sich zu binden. Aktiv einen Trupp Hennen "zusammentreiben" und zusammen zu halten habe ich noch niemals einen Hahn versuchen gesehen. Die Hennen ihrerseits scheinen schon bestimmte Vorlieben zu haben - ich sehe oft immer wieder dieselben Hennen mit einem bestimmten Hahn zusammen.
Der Chefhahn kann nicht alle Hennentrupps im Auge haben, aber da ja mehrere Hähne mitlaufen, ist auch immer irgendwo ein Hahn, der für ein paar durchs Gelände stromernde Hennen den Aufpasser macht oder eine, die sich absetzen will zum Legen, zum Nest begleitet.
Die Hennentrüppchen sind oft völlig unabhängig voneinander unterwegs, wohl in Hör- aber oft nicht mit Sichtkontakt.
Vielleicht täuscht mich mein Eindruck, aber ich bilde mir ein, daß es dem jeweiligen Chefhahn es durchaus Stress nimmt, wenn er weiß daß er Verantwortung abgeben kann.
Bei einem Alarm sind in kürzester Zeit immer mehrere Hähne zur Stelle, selber habe ich schon mehr als einmal beobachten können, daß durch die Hähne ein Habichtangriff vereitelt wurde. Einmal wurde ich durch aufgeregtes Hühnergeschrei auf einen Fuchs aufmerksam, der unmittelbar am Haus versuchte, ein Huhn zu packen. Der Fuchs wurde durch die Hunde vertrieben, es waren vier Hähne vor Ort, alle auf Angriff gebürstet. Ob sie eine chance gehabt hätten, steht auf einem anderen Blatt, aber sie haben zumindest Zusammenhalt demonstriert.

Sicher ist nicht immer alles Eiapopeiakuschelstimmung zwischen den Hähnen, und grade wenn ein Halbstarker meint, er müßte die bestehende Ordnung neu aufmischen, ist die Stimmung allgemein auch mal gereizter, aber es ist auch gar nicht unüblich, daß zwei und mehr Hähne dicht nebeneinander nächtigen, manchmal auch durch ein oder zwei Hennen getrennt, und es gibt eben keinen permanenten Zoff zwischen den Kerlen.

Das hat sicher keine Allgemeingültigkeit, es sind eben meine Erfahrungen.

Susanne
22.02.2019, 22:30
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es meinem Althahn teilweise sogar zu gefallen scheint, dass er sich jetzt nicht mehr um alles kümmern muss. Wenn der nämlich zum Beispiel gerade irgendwo ganz ruhig sitzt und eine Henne vom Nest abgeholt werden will, lässt er das gerne einen anderen Hahn tun. Zudem hatte ich auch schon zwei ganz dicke Hahnenfreunde, nämlich meine beiden Ko Shamo Hähne. Leider ist ja einer davon im Frühjahr verstorben und ich hatte sogar kurz Sorge, dass der andere ihm bald folgen würde, er hat nämlich merklich getrauert. Erst als ich ihm einen Spiegel angeschafft hat, den er umtanzen kann, ist es wieder besser geworden.

Sowohl er als der kleine Federfuß Hahn bringen keinen Stress in die Gruppe, denn diese begatten nur jeweils die eigenen Hennen. Nichts desto trotz kümmert sich der Ko um alle meine Neuzugänge. Neben ihn kann ich die problemlos setzen. Gerade auch wenn die noch nicht im Trieb sind und die anderen noch kein Interesse haben. Unser Garten ist so unübersichtlich, dass ein Hahn alleine nie alle Hennen im Blick haben könnte, auch da scheint es eine Art Arbeitsteilung zu geben.

sternenstaub
22.02.2019, 23:19
Ja genau, der Junghahn muss aufpassen das ihn der Alte nicht erwischt und der Alte passt auf das der Junge seine Hennen nicht beglückt. Das meine ich mit Stress, auch wenn es nicht zum Kampf kommt, was man ja auch nicht garantieren kann.

Selbst das ist vom Charakter der beteiligten Hähne abhängig. Hier hat der Althahn zwar die Hosen an, lässt die anderen beiden aber Hahn sein. Heißt sofern sie willige Hennen finden, können sie unbehelligt direkt vor dem Schnabel des Alten treten (und der ist erst 2 Jahre alt). Und ja der Alte ist der Chef und lässt das auch ab und an heraus hängen. Aber noch nie hat er (oder irgendein anderer Hahn) hier einen Zweithahn von den Hennen gezogen, es sei denn die Henne hat geschrien, weil es gegen ihren Willen war. So ein Vergewaltiger-Hahn wird hier aber nicht alt - der bekommt ein warmes Plätzchen.

Weder die Hähne noch die Hennen wirken gestresst. Möglicherweise harmoniert das, weil der Alte ohnehin nicht jede Henne mag, andererseits nicht jede Henne den Alten mag und die beteiligten Hähne eher zu den ruhigeren Rassen gehören.

Saatkrähe
23.02.2019, 01:15
@ Saatkrähe
jetzt muss ich mal ganz blöd fragen (nicht bös verstehen),
Danke Kükenei. Kein Problem - sind doch ganz normale Fragen :)


Warum hast Du die Gruppen getrennt, willst in jede einen Hahn geben und dann erst alle zusammen laufen lassen?
Die Gruppen sind von jeher getrennt. Bzw. hatte ich bis 2013 immer nur eine Truppe von ca. 20 Tieren. Dann kamen Araucana und Marans dazu. Da ich längere Zeit nicht wollte, daß sich die Rassen vermischen und auch die Stallgröße es nicht hergab (habe einen Stall mit drei Räumen und Luken), war Trennung ein Muß. Aber sowieso wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, wegen meiner schlechten Erfahrungen aus früheren Zeiten, mehrere Hähne zusammen laufen zu lassen.

Es ist auch so, daß ich 2014, mit den neuen großen Hühnern - bisher hatte ich nur Bassetten und diverse Zwerghühner - völlig neue Erfahrungen machte, feststellte, daß große Hühner nochmal ne ganz andere Nummer sind. Oder besser gesagt, stand das für mich als Frage im Raum. Stellte dann aber fest, daß es weniger die Größe ist, sondern letztlich mehr Charakter, Rasse, Umfeld, Haltung, Beziehung Tiere/Mensch, etc.


Sind die Hähne vorher mit Hennen gelaufen oder waren sie in einer reinen Junggesellentruppe?
Da die Bruten aus 2018 leider fast nur Hähne hervorbrachten, mußte ich die wenigen Hennen viel früher herausnehmen als sonst. Auch waren die Gegebenheiten diese Jahr völlig anders als sonst, wo die Junghähne sonst noch länger der Truppe begegnen konnten. Letztes Jahr hatte ich schon vor, hier alles neu zu bauen. Leider hatte es nicht geklappt. So nahm ich längst stillgelegte Holzställe, weiter weg im Gelände als Brutställe.
So waren es alles Junggesellentrupps. Hinzu kam, daß sich bei mir Umstände ergaben, die mir letztes Jahr sehr wenig Zeit für die Hühner ließen.


Ich würde die beiden Hennengruppen samt der beiden Hähne direkt zusammen laufen lassen bzw. wenn Du die Möglichkeit hast zwischen den beiden Gruppen ein Tor / Tür zu öffnen dies zu tun. Setz die beiden Hähne abends dazu und morgens können sie sich nach freiem Willen mischen.
Die beiden Hähne sind aus einem Nest und zusammen aufgewachsen. Hatten bisher keinen Streit miteinander, bis vor ein paar Tagen. Aber noch steht die neue Anlage nicht. Darum muß es erst einmal so bleiben. Gelernt habe ich daraus - obwohl ich es natürlich auch vorher wußte - erst bauen, dann neue Hühnerplanung. Ich war mir einfach zu sicher, daß ich im Frühjahr '18 meinte bauen zu können. Jetzt muß ich es so lassen bis alles neu ist und gesichert. Bin nicht bereit nochmal innerhalb kürzester Zeit 1,14 Tiere an Räuber zu verlieren. Sie liefen nämlich alle frei im Gelände. Das ging sehr gut, weil die jeweiligen Gruppen sich alle in eine andere Richtung ins Gelände aufmachten jeden Tag. Die Hähne überschritten wundersamerweise nie die imaginären Grenzen. Auch das hatte sich dann geändert. Das Warum und Wieso würde jetzt zu weit führen..


Wenn Du Glück hast sind die Hähne so von den vielen Damen abgelenkt, dass sie nicht sofort auf einander losgehen und alles ruhig bleibt. Wenn sie auf einander losgehen, werden sie das auch bei einer späteren Zusammenführung tun, dann lieber jetzt. Selbst wenn sie sich fetzen und es nicht gleich nach Mord und Totschlag aussieht, dann hab Geduld. Normal arragieren die sich nach ein paar Tagen.
Nachdem was ich hier jetzt alles gelesen habe, könnte es gut sein, daß es schon mit diesen beiden Hähnen klappen könnte. Erstens sind es ausreichend Hennen, zweitens habe ich beobachtet, daß der etwas Kleinere /verletzte nachgibt und bereit ist die zweite Geige zu spielen. Aber das werde ich dann sehen.. Allerdings steckt in beiden Marans. Wenn ich auch noch nicht so viel Erfahrung mit dieser Rasse habe, sind meine Eindrücke bisher die, daß sie recht übergriffig sind/dazu neigen.

Was die Kämpfe betrifft, da bin ich nicht soo zimperlich. Ich warte schon ab. Darum konnte ich ja auch beobachten, in welche Richtung es sehr wahrscheinlich gehen könnte mit den Beiden. Aber jetzt gerade brauche ich keinen verletzten Hahn. Wäre sinnlos sie zu lassen, da sie die nächsten Wochen eh getrennt sein werden.

Da ich nun keine Anfängerin in der Hühnerhaltung bin, kann ich sehr viel mit Euren Beiträgen anfangen :bravo :) Inzwischen leuchtet mir alles ein. Ich sehe es bereits bildlich vor mir, wie es hier laufen könnte. Einerseits waren die Infos auf meine Fragen in früheren Jahren hier, zu ungenau; andererseits hatte ich mich dem Thema nicht intensiv genug gewidmet, sehe ich jetzt. Hatte einerseits zu früh aufgegeben, andererseits nicht zuende gedacht deshalb. Vielleicht ist es auch so, daß man manche guten Infos erst wirklich versteht, wenn man bereits viel Erfahrung mit Hühnern gesammelt hat. Ich lese Eure Berichte, und nach jedem sind wieder weiße Flecken verschwunden. Ihr seid wirklich Gold wert :love :-*

Saatkrähe
23.02.2019, 01:30
Also, Du hast drei Hennengruppen, für jede ein Extragehege und jede Gruppe hat, bzw bekommt dan "Ihren" Alleinherrscher. Habe ich das so richtig herausgelesen?
Korrekt.

Danke Sil. Ich werde den neuen Auslauf, der wirklich sehr große sein wird, auf jeden Fall wieder dreiteilen, aber mit weiten Türen, für Mensch, Hühner, Mäher und Karren.

Was die beiden Hähne betrifft, werde ich sehen was geht und was nicht.