Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Henne sehr hektisch und ängstlich
Liebe Hühnerfreunde!
Zunächst: Tolles Forum, aus dem ich schon viele Tipps rund um die Hühnerhaltung entnehmen konnte!
Nun zur Frage:
In den letzten Wochen habe ich mit dem Hobby Hühnerhaltung begonnen und nach und nach Jung-Hennen zu einer Hühnerschar von mittlerweile acht Hühnern ergänzt:
2 Zwerg-Welsumer + 1 Paduaner vor ca. 3,5 Wochen
1 New-Hampshire + 1 Marans + 1 Seidenhuhn vor ca. 2,5 Wochen
1 Orpington + 1 Mechelner vor ca. 1,5 Wochen
Alles Hennen ohne Hahn. Aktuell macht mir das Seidenhuhn etwas sorgen. Während sich bei den anderen Mädels die Hackordnung recht schnell gebildet hat (nach 1-2 Tage war die Ordnung geklärt), ist und bleibt das Seidenhuhn sehr hektisch. Es wirkt sehr ängstlich, versteckt sich und läuft vor allen Hühnern davon. Vor allem das New-Hampshire macht manchmal Jagd auf die Seidenhenne. Wirklich aktiv von den anderen wird es nur gehackt, wenn es hektisch durch den Stall rennt. Es frisst & trinkt ganz normal tagsüber, wenn die anderen Hühner draußen sind oder abends, wenn die restlichen Hühner auf der Stange sitzen (abgesehen vom Orpi - das wird auch noch ab und zu gehackt, da es erst separiert wurde aufgrund einer Erkältung, verhält sich aber ruhiger).
Ich hatte die Hoffnung, dass sich das durch die Hackordnung ergibt, jedoch unterwirft sich das Seidenhuhn nicht sondern rennt nur hektisch umher --> Keine Besserung bisher.
Sollte ich das Seidenhuhn von der Gruppe separieren? Braucht es noch eine zweite Seidenhenne als Gefährten in der großen Gruppe? Oder gibt sich das ängstliche und hektische Verhalten gegenüber den anderen wohl noch?
Danke im Voraus für eure Einschätzung!
PS: Kleiner Nachtrag: Abgesehen vom Orpi und dem Seidenhuhn sind alle Hühner schon sehr zutraulich für die kurze Zeit. Fressen aus der Hand, kommen teilweise auf den Schoß.
Dorintia
18.02.2019, 09:38
Hallo und Willkommen,
ich meine du solltest noch etwas Geduld haben :)
Hallo Obi,
separieren nur dann, wenn es verletzt wird. - Ansonsten fällt ihr die Wiedereingliederung danach nochmal schwerer.
Ein Hahn könnte eventuell zur Harmonisierung beitragen, muss aber nicht.
Zweieinhalb Wochen sind nicht so lang. Es könnte sich schon noch bessern.
Du könntest sie höchstens mit einer oder zwei Hennen miteinander separieren, die sich gut verstehen, falls es welche gibt. Dann zurück zur Gruppe. Dann wären sie zumindest zu zweit oder zu dritt.
Zweites Seidenhuhn kann gut gehn oder auch nicht. Wenn sie eine geliebte Schwester hätte, wär das ev. noch ein Versuch wert, kann aber sein, dass die sich inzwischen nicht mehr so kennen.
Falls Du mit Bachblüten arbeiten magst, hätte ich eine Mischung kreiert, die mir letztes Jahr mehrmals gute Dienste geleistet hat, wo es um genau solche Problemhühner gegangen war. (hatte letztes Jahr nach und nach 4 solcherart zu sehr verstoßene Hennen übernommen)
Bei mir klappte die Eingliederung vermutlich auch aus dem Grund immer gut, weil drei dieser Hühner Große waren und meine Zwerge. - Das alleine schon gab ihnen ein besseres Gefühl, vermute ich.
Wie verhält sie sich zu Dir?
Meine Hektischste, die Sissy, die hatte auch vor mir panische Angst und hat jedesmal wenn ich nur auf 1 m nahe kam fürchterlich geschrien. Sie hab ich bewusst jeden Abend auf der Stange gestreichelt und sie so lange getragen bis sie ruhig wurde. Damit sie die Angst verliert. Sie war aber hartnäckig und brauchte lange Zeit dafür. Heute, ein Jahr später, ist sie tatsächlich sehr viel ruhiger.
Wünsche Dir gutes Gelingen - und noch viel Freude mit diesen lieben Tieren!
Sterni
Guten Morgen und Herzlich Willkommen bei den Hühnerverrückten.
auch wenn es drastisch klingt; Hühner sind Rassisten. Es kann sein das die anderen noch nie ein Seidenhuhn gesehen haben und umgekehrt auch, da läuft also ein Plüschkissen zwischen lauter glatten Hühnern.
Wie alt sind die Hennen? Es kann schon sein das sich junge Hennen auch noch an die bunte Mischung gewöhnen, sind es aber Tiere die nicht aus bunten Truppen kommen kann es schwierig sein. Ich würde eventuell noch ein Seidenhuhn dazusetzen und für die Zukunft immer lieber zwei Tiere zusammen einsetzen, dann ist wenigstens eine Freundin dabei.
separieren nur dann, wenn es verletzt wird. - Ansonsten fällt ihr die Wiedereingliederung danach nochmal schwerer.
Eine Verletzung konnte ich bisher noch nicht erkennen. Es wirkt auch munter, nur sehr ängstlich und schreckhaft.
Wie verhält sie sich zu Dir?
Deutlich ängstlicher und weniger zutraulich im Vergleich zu den anderen Hennen. Läuft manchmal auch panisch weg, wenn ich den Stall betrete. Hat sich aber auch schon einmal hinter mir vor den anderen Hennen versteckt und mit viel Geduld 1-2 mal aus der Hand gefressen. Wichtig ist mir aber vor allem, dass es nicht permanent in Angst lebt.
Wie alt sind die Hennen?
Die Hennen sind alle zwischen 0,5 und 1,5 Jahren alt, der Großteil <1 Jahr.
Danke für eure Tipps!:)
Die Hennen sind alle zwischen 0,5 und 1,5 Jahren alt, der Großteil <1 Jahr.
Da wird sich dann in den nächsten Wochen die Rangordnung herausbilden, die Seidihenne ist sie eine der jüngeren? Und ist sie ein Zwerghuhn, Du hast ja von groß bis klein alles dabei.
Kann es vielleicht auch sein dass ihr Schopf ihr die Sicht behindert und sie deswegen verunsichert ist? Nur mal so als Gedanke.
Orpington/Maran
18.02.2019, 11:43
Erst mal schauen, ob die sehen kann, und da Seidies etwas besonderes sind, ( werden von anderen Hühnern teilweise nicht als Huhn anerkannt!) am besten zu 2., 3 sind doof, ( eine bleibt immer außen vor) also entweder 2 oder 4 ;)
die Seidihenne ist sie eine der jüngeren?
Ca. ein knappes Jahr alt. Damit im Durchschnitt würde ich einschätzen.
Kann es vielleicht auch sein dass ihr Schopf ihr die Sicht behindert und sie deswegen verunsichert ist? Nur mal so als Gedanke.
Meiner Meinung nach verdeckt der Schopf ihr nicht die Sicht. Ich habe mal ein Foto beigefügt.
Dann werde ich das Verhalten weiterhin beobachten. Tagsüber eigentlich kein Problem, da die anderen Hühner draußen sind. Nur in der Zeit zwischen Dämmerung und Schlafenszeit wird es für das Seidi immer sehr hektisch. Manchmal separiere ich es in diesen 2-3 Stunden dann von der Hühner-Meute und lasse es in den Vorraum vom Stall mit eigenem Futter + Tränke. Dann kann es die anderen sehen, jedoch nicht gehackt werden. Allerdings hat es selbst dann Angst und flitzt wild umher und quiekt. Ist aus meiner Sicht aber auch keine Lösung auf Dauer, da sich so keine Hackordnung bilden kann. Sie tut mir nur manchmal ziemlich Leid.
Klingt als würde das Seidi gemobbt.
Legt sie schon? (Sehr wichtig für die Integration).
Falls ja und wenn es dennoch nach 3 Wochen seit Einzug nicht wesentlich besser ist, würde ich das Seidenhuhn abgeben oder ein zweites für Sie kaufen.
Und klar wird die nicht zahm, der Stresslevel ist gerade so hoch, die hat anderes im Hirn.
Legt sie schon?
Also bisher hat sie noch kein Ei gelegt, obwohl sie eigentlich schon legereif sein müsste (oder knapp davor mit ca. 6 Monaten). Ich erkläre mir das auch durch das hohe Stresslevel.
oder ein zweites für Sie kaufen
Platz wäre dafür noch. Es ist nur die Frage, ob es sich dann bessert. Die beiden Seidis kennen sich ja auch nicht und ich würde nur ein neues Seidi der Gruppe hinzufügen. Führt das am Ende nur dazu, dass zwei Seidis gemobbt werden?
Gestern Abend habe ich das Seidi nach der Dämmerung wieder in den Vorraum vom Stall gepackt. Ist dann deutlich entspannter und kann in Ruhe Fressen und Trinken für 1-2 Stunden. Danach kommt es dann wieder zu den anderen, sobald diese auf der Stange sitzen, bleibt aber auf dem Stallboden.
Hy!
Ich würde dann vllt. akzeptieren, dass diese Henne nicht zur Truppe passt, und sie beim Züchter/ Händler versuchen, umzutauschen.
Es gibt Hennen, die rangnieder sind und von Hause aus keinerlei Selbstvertrauen haben, und mitunter auch niemals kriegen- sie können sich bis zu einem gewissen Punkt arrangieren, in aus unserer Sicht völlig unklaren Situationen (die alle anderen Hühner bestens oder ohne weiteres wegstecken) kann dann aber alles umso heftiger ausbrechen.
So eine Henne hatte ich auch mal. Die war zwar gut in die Truppe integriert, und ihre Eltern waren eigentlich beide sehr ruhig, nett und ausgeglichen, aber die hatte mit einem Wort 'nen Knall. War sie bereits ohnehin eine, die schon krakeelend rennen ging, wenn man nur auf 4 m nahe kam (ohne dass sie von mir je Anlass zu dieser Panik bekommen hätte), so tickte sie als Glucke völlig aus. Irgendwas klinkte da in dem kleinen Hirn aus: Wenn man dem Gluckenstall nur auf 5- 6 m nahe kam, fing die an sich aufzuplustern, wie eine bekloppte zu scharren und dabei sämtliche Küken durch die Gegend zu kicken. Völliges Brett vor'm Schädel, was durch das ängstliche Getschiepe der umher geschmissenen Küken (das sie selber verursachte...) nur noch angefeuert wurde.
Und wenn man nur im doppelten Zeitlupentempo laaaangsaaaam Futter und Wasser gab, sprang die einem halb in die Visage. Völlig aus dem Nichts heraus, die hatte wirklich den absoluten Hau weg.
Ihr gelang leider eine Zweitbrut (wild), und nachdem ihr da von den neun Küken fünf starben, weil sie aufbaumen musste, bevor die Kleinen folgen konnten, war es das. Als die Kleinen selbstständig waren und sie wieder zu dem lautstarken, hysterischen, völlig außerhalb meiner Truppennorm liegenden Normalwesen zurück kehrte, wurde sie Suppe, denn so eine offenbar nicht für nahes Zusammenleben mit Menschen geeignete Henne braucht keiner :kein.
Auch eine, die sich aufgrund welcher Mängel auch immer nicht in eine Truppe integrieren kann wie bei Dir, wäre zurück beim Züchter, wo sie ja offenbar klar kam, besser aufgehoben, als bei Dir, wo sie offenbar die größten Schwierigkeiten hat. Man tut vor allem sich und der Henne keinen Gefallen damit, und es sollte kein Grund sein, sie auf Zwang und mit allerlei die Grundproblematik doch nicht berührenden Finten behalten zu wollen, nur weil man ein Seidenhuhn dabei haben will.
Ich rate, entweder sie oder die größten Aggressorinnen zurück geben und gegen sanftere Gemüter austauschen. Es gibt sowohl viel selbstbewusstere Seidis als auch wesentlich gemäßigtere aus den Reihen Deiner Aggressorinnen. Und diesen Weg solltest Du im Interesse einer harmonischen Truppe zu gehen versuchen, denn neben mißgünstigen Nachbarn und peinlicher Gesetzgebung gibt es nur noch zwei weitere Sachen, die einem den Spaß an der Hühnerhaltung so richtig verderben können. Und das wären aggressive Hähne sowie eine unharmonische Truppe.
Hühner mögen "Rassisten" sein, wenn sie was anderes als ihre eigene Sorte nicht kennen, und sie mögen von Natur aus manchmal reichliche Drachen sein, das ist aber kein Grund, sich die Freude verderben zu lassen. Tausche die entsprechenden Tiere (wie auch immer) aus, entweder die einen oder die andere, ansonsten kann das noch lange so weiter gehen.
Hy!
Ich würde dann vllt. akzeptieren, dass diese Henne nicht zur Truppe passt, und sie beim Züchter/ Händler versuchen, umzutauschen.
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Ich rate, entweder sie oder die größten Aggressorinnen zurück geben und gegen sanftere Gemüter austauschen.
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Tausche die entsprechenden Tiere (wie auch immer) aus, entweder die einen oder die andere, ansonsten kann das noch lange so weiter gehen.
Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Ohne zu wissen, ob der Züchter das Seidi überhaupt zurücknehmen würde, kommt ein Umtausch aufgrund der Entfernung eher nicht in Frage.
Das Huhn, welches das Seidenhuhn am häufigsten hackt (bzw. ein hacken andeutet, weil zum Hacken kommt es nicht so häufig, da das Seidi vorher hektisch durch Stall rennt), ist ansonsten sehr zutraulich. Springt nach 2-3 Wochen schon auf Schoß, lässt sich umhertragen usw. Ich würde es daher nicht als Aggressor bezeichnen, auch wenn es gegenüber den anderen Hühnern schon weiß was es will. Steht aus meiner Sicht aber trotzdem nicht ganz oben in der Hackordnung.
Tagsüber wie schon geschrieben kein Problem und weniger hektisch, da das Seidi den Tag meistens alleine oder zusammen mit dem Orpington verbringt. Wenn die anderen auf der Stange sind kann ich das Seidi sogar dazu bewegen aus der Hand zu fressen. Ich werde es daher weiter beobachten und gebe dem Seidi noch etwas Zeit sich einzuleben. Wenn aber auch in 2-3 Wochen nach wie vor keine Besserung in Sicht ist, bleiben wohl nur die Optionen das Seidi abzugeben oder ein zweites dazu zu holen in der Hoffnung, dass es dann einen Gefährten hat und etwas mutiger wird.
Hallo,
bei mir dauerte die Integration bei den Zwerglachsen auch sehr lange ( 5Wochen) bis es klappte.
Ist immer schwer zu sagen ob es mit einer zweiten neuen besser geht oder nicht, aber ich denke wenn du die zwei erstmal gemeinsam - ein wenig weg, aber in sichtweise von den anderen hältst, freunden die sich vielleicht an und es klappt dann auch mit den anderen.
Ich hatte aber auch mal zwei Zwerg Wyandotten in orange, die konnte ich gar nicht integrieren - die habe ich letztendlich abgegeben weil sie ständig gepiesackt wurden.
An deiner Stelle würde ich es mit einer zweiten probieren :jaaaa:
Gutes Gelingen! Hühner können auch Biester sein :p
Kurzes Update nach etwas über einer Woche:
Das Seidi ist nach wie vor hektisch, aber ich meine eine Verbesserung zu sehen. Es hat schon noch Angst vor anderen Hühnern und schaut sich hektisch um sobald sich eine andere Henne nähert, aber mit dem Orpington versteht es sich recht gut und die beiden hocken zum Schlafen auch immer zusammen in einem Nest. Zudem frisst das Seidi mittlerweile - zwar immer vorsichtig und sehr aufmerksam ob sich eine andere Henne nähert - aus der Hand.
Also ist zunächst weder eine Abgabe des Seidis noch ein zweites Seidi geplant.
Schön, das hört sich ja schon gut an! :prost
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