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Luci
08.02.2019, 12:04
Hallo,
Ich habe die Forensuche schon bedient und nichts gefunden.

Irgendwie haeb ich im Kopf, dass die Kapaunisierung, also Kastration von Hähnen verboten ist.
Weiß jemand wo das steht?
Ist es das selbe Gesetz, welches die Kastration von Hunden nur unter medizinischer Notwendigkeit erlaubt oder wieder etwas Separates?

Und noch eien Frage:
Gibt es eine operative Methode oder nur die Chipimplantation?

Danke!

lauranalanthalasa
08.02.2019, 12:38
Hallo Luci,

die Kastration / Kapaunisierung von Hähnen ist meines Wissens in Deutschland nicht verboten - sehr wohl aber in Österreich - wird aber aufgrund des Aufwandes (Hoden innenliegend im Bauchraum) nur selten durchgeführt.

Das Stichwort Chipimplantation sagt mir ehrlich gesagt gar nichts. Ich hatte bisher vermnutet, dass die Kastration von Hähnen generell operativ erfolgt. :kein

Liebe Grüße
Eva

zfranky
08.02.2019, 12:39
ja, die Kastration ist nach Tierschutzgesetz als verstümmelnde OP ohne medizinische Indikation verboten.
Der Gesetzgeber hat auch für Hühner keine Ausnahmegenehmigung erteilt (wie z.B. für Ferkel).
Alle dafür notwendigen Medikamente hinsichtlich der Narkose sind für Hühner nicht zugelassen.
Ein TA kann eine Hahn nicht legal kastrieren.

Der Hormonchip ( Suprelorin ) funktioniert wohl, die Tiere werden vorübergehend steril, das Krähen läßt wohl kaum nach.
Der Chip ist allerdings ebenfalls nicht zugelassen für Hühner. :(

Liebe Grüße

Frank

lauranalanthalasa
08.02.2019, 12:50
Oh, okay.
Bisher war ich der Meinung, es wäre nicht generell verboten und zwar aufgrund des folgenden Abschnitts aus dem §5 des TierSchG:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
[...] 5.
zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Die Thematik mit den Medikamenten habe ich so noch gar nicht bedacht und den Hormonchip kannte ich auch noch nicht.
Vielen Dank für die Infos :)

Vinny
08.02.2019, 13:12
Ein TA kann eine Hahn nicht legal kastrieren.

Frank


Das finde ich ja interessant. vor 2 Jahren erzählte mir meine TÄ, die selber einige Hühner hat, dass sie in diesem jahr mal Hähne kastrieren möchte, um sie zu behalten. allerdings hab ich sie seither nicht wieder getroffen.

Mit dem chip kenne ich mich nicht aus... ich weiß nicht, dass die Geschlechtsmerkmale des hahnes bei hormoneller Regulierung extrem nachlassen.

Okina75
08.02.2019, 13:28
Ich frage mich dabei, was man von einem kastrierten Hahn hat- der verliert doch großenteils sein Schmuckgefieder und sieht weder nach Kraut noch nach Rüben aus :kein.

Vinny
08.02.2019, 13:35
Ich frage mich dabei, was man von einem kastrierten Hahn hat- der verliert doch großenteils sein Schmuckgefieder und sieht weder nach Kraut noch nach Rüben aus :kein.

Kapaune sollen durchaus gute Qualitäten haben. kein Streit mit ´dem anderen Hahn, sofern vorhanden, angeblich brüten sie sogar und führen küken.

Luci
08.02.2019, 13:48
Danke für die guten Infos.
Mir ging es um die Gesetzeslage und die Möglichkeit einer OP.

Damit ist dann auch jede OP beim Huhn nicht legal.

Wie wurde denn früher Kapaunisiert? Eingriff durch den Rücken ohne Narkose?

Kennt jemand "persönlich" einen Kapaun?

Kamikaze2001
08.02.2019, 13:50
Ein TA kann eine Hahn nicht legal kastrieren.

Naja, einen Hund darf ein Tierarzt eigentlich auch nicht "einfach so" kastrieren und dennoch wird es täglich gemacht. Und nachdem es scheinbar einige TÄ gibt die Hühnern nicht mehr zugelassene Medikamente geben, sollte das Problem mit der Narkose vermutlich für einige auch egal sein.

Orpington/Maran
08.02.2019, 14:18
Eingriff durch den Rücken, ohne Narkose :o, ich glaube, im Alter zw 2-3 Monate, ich meine , Frankreich macht es noch immer

Aubrey
08.02.2019, 15:14
Da steht nur überall im Alter von 12 Wochen durch den Bauchraum... In Frankreich sind Kapaune normal im Handel...

Heidi63
08.02.2019, 15:31
..... und führen küken.

Das machen andere Hähne auch.:)

Heidi63
08.02.2019, 15:33
Ich frage mich dabei, was man von einem kastrierten Hahn hat- der verliert doch großenteils sein Schmuckgefieder und sieht weder nach Kraut noch nach Rüben aus :kein.

Dat frag ich mich auch.....für mich nur ein aus dem Weg gehen , nicht schlachten zu müssen.

Aubrey
08.02.2019, 15:44
Na ja es würde die Mast der überzähligen Junghähne erheblich vereinfachen...

Teilweise ist es mit bis zu 20 Junghähnen nicht so einfach und ich muss oft eigentlich zu früh Schlachten.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Sanne
08.02.2019, 16:05
Dat frag ich mich auch.....für mich nur ein aus dem Weg gehen , nicht schlachten zu müssen.

Für die Leute die ein paar Hühner im Garten laufen haben und für sie „Haustiere“ sind eine Alternative,wenn doch mal 3-4 Eier ausgebrütet werden.
Manche mögen nicht schlachten und brüten nur wegen den zwangsweise anfallenden Hähnen nicht.
Ich weiß normalerweise ist es genau andersherum,doch gibt es Leute die sich im Vorfeld Gedanken machen.

Lisa R.
08.02.2019, 17:24
Meine TÄ sagt, dass wäre rein "technisch" überhaupt kein Problem.

Orpington/Maran
08.02.2019, 17:46
Da war doch eine Fernsehsendung, wo vor der Kamera der Hahn während der Kastration gestorben ist :o

cliffififfi
08.02.2019, 17:48
Für die Leute die ein paar Hühner im Garten laufen haben und für sie „Haustiere“ sind eine Alternative,wenn doch mal 3-4 Eier ausgebrütet werden.
Manche mögen nicht schlachten und brüten nur wegen den zwangsweise anfallenden Hähnen nicht.
Ich weiß normalerweise ist es genau andersherum,doch gibt es Leute die sich im Vorfeld Gedanken machen.

Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Da wäre die Kastration hilfreich.

Heidi63
08.02.2019, 18:26
Zum Glück ist sie hier verboten.......

Hehnabua
08.02.2019, 19:30
Rein von der Technik her weiß ich wie es geht aus alten Büchern auch wie man danach die Wunde verschließt und den Patienten behandelt.

Angeblich hat man früher an der Stelle wo die Hoden waren Muskatnüsse eingesetzt, der Abrieb dieser soll dan gegen Fall-/ oder Schwindsüchtige (ich weiß es jetzt nicht auswendig) geholfen haben...

Petra Maria
09.02.2019, 12:17
Rein von der Technik her weiß ich wie es geht aus alten Büchern auch wie man danach die Wunde verschließt und den Patienten behandelt.

Angeblich hat man früher an der Stelle wo die Hoden waren Muskatnüsse eingesetzt, der Abrieb dieser soll dan gegen Fall-/ oder Schwindsüchtige (ich weiß es jetzt nicht auswendig) geholfen haben...



Hast Du da vielleicht mal Qellenangaben?
(Nicht dass ich vorhätte, das auszuprobieren - es interessiert mich einfach)

Hehnabua
09.02.2019, 13:47
Die Bücher befinden sich in meinem Privatbesitz.
Den Text fotographier ich auch nicht und stell ihn weder hier rein noch über PN nicht dass mir noch was nachgehängt wird!

Luci
09.02.2019, 13:50
Das Buch dürftest du uns aber sicher verraten ;-)

Petra Maria
09.02.2019, 14:14
Ich hatte doch nur um de Quellenangabe,sprich: den Buchtitel gebeten.
Was bitte spricht da denn dagegen?!?
Ich besitze auch ein paar ältere Bücher und finde die Angaben darin sehr spannend
auch wenn ich sie nicht unreflektiert auf heutige Haltungen übertragen würde.

melachi
09.02.2019, 16:00
Für die Leute die ein paar Hühner im Garten laufen haben und für sie „Haustiere“ sind eine Alternative,wenn doch mal 3-4 Eier ausgebrütet werden.
Manche mögen nicht schlachten und brüten nur wegen den zwangsweise anfallenden Hähnen nicht.
Ich weiß normalerweise ist es genau andersherum,doch gibt es Leute die sich im Vorfeld Gedanken machen.

ich sehe da absolut keine Alternative. Die Hähne wurden in früheren Zeiten einzig und alleine zu dem Zweck kastriert, weil sie dadurch viel mehr Fleisch ansetzten (bei normalgroßen Hühnern ein bis mehrere Kilo mehr!). So einen Hahn alt werden lassen bedeutet, das er über kurz oder lang krank wird, Gelenkschäden entwickelt, Leberprobleme, Fußballenabzesse usw. Lasst die Finger davon, wenn euch die Tiere etwas wert sind.

cliffififfi
09.02.2019, 18:31
ich sehe da absolut keine Alternative. Die Hähne wurden in früheren Zeiten einzig und alleine zu dem Zweck kastriert, weil sie dadurch viel mehr Fleisch ansetzten (bei normalgroßen Hühnern ein bis mehrere Kilo mehr!). So einen Hahn alt werden lassen bedeutet, das er über kurz oder lang krank wird, Gelenkschäden entwickelt, Leberprobleme, Fußballenabzesse usw. Lasst die Finger davon, wenn euch die Tiere etwas wert sind.

Nein, unter den Umständen ist es ganz sicher keine Alternative.

Luci
09.02.2019, 18:32
Wenn man eine Kastratengruppe hätte und diese speziell füttern würde?
Meine Fragen sind rein hypothetisch, wollte ich noch erwähnen.

cliffififfi
09.02.2019, 18:34
Wäre auch grundsätzlich interessant, warum kastrierte Hähne so enorm an Gewicht zulegen, Pferde, Hunde und Katzen dagegen nicht....

Rackelhuhn
09.02.2019, 18:36
Die Hähne wurden in früheren Zeiten einzig und alleine zu dem Zweck kastriert, weil sie dadurch viel mehr Fleisch ansetzten

Das stimmt so nicht. Die Hähne wurden z.B. auch kastriert, damit man immer ein Tier hatte, dem man die Küken zur Aufzucht/Führung anvertrauen konnte (z.B. falls eine Glucke starb). Kapaune sind mehr als nur ein Fleischlieferant...

Leider gerät vieles in Vergessenheit und da die Massentierhaltung keine Verwendung für Kapaune hat, kann man es ja problemlos einschränken bis verbieten. Kapaune haben unter den Hühnern wohl die geringste Lobby. Dann lieber gleich die Hähne als Küken schreddern. Genau! :spei

Viele Grüße

Rackelhuhn
09.02.2019, 18:42
Wäre auch grundsätzlich interessant, warum kastrierte Hähne so enorm an Gewicht zulegen, Pferde, Hunde und Katzen dagegen nicht....

Auch das stimmt nicht so ganz. Bei Katern z.B. gehen die weiten Streifzüge zur Fortpflanzung quasi auf 0 zurück. Dadurch ist eine weiterhin geregelte Nahrungsaufnahme möglich und gleichzeitig wird weniger Energie verbraucht. Folge: viele kastrierte Kater neigen zur Gewichtszunahme...

Bei Kapaunen bedeutet es z.B., dass sie keine Hahnenpflichten mehr wahrnehmen müssen. Dadurch haben sie mehr Zeit zu fressen. Rangstreitigkeiten gehen sie aus dem Weg, sie sind eh ganz unten in der Hühnerhierarchie. Ideal ist es natürlich, wenn sie dann noch in einer reinen Kapaunengruppe unterwegs sind. ;)

Rackelhuhn
09.02.2019, 18:46
Noch was interessantes zum Lesen, auch wenn es wieder nur um "Fleisch" geht:

https://alacarte.at/essen/der-gechillte-hahn-20154/

:)

Luci
09.02.2019, 19:02
Danke für den Link! Wenn auch etwas reißerisch geschrieben, so wurde da doch eine tolle Alternative an einer nicht zu kleinen Zahl Hähnen getestet. Mönchspfeffer kannte ich schon als Globuli, Rotklee war mir neu. In jedem Fall einen Versuch Wert um Junghähnen doch ein paar Wochen mehr zu schenken.

Coq_combattant
14.02.2019, 11:01
ja, die Kastration ist nach Tierschutzgesetz als verstümmelnde OP ohne medizinische Indikation verboten.
Der Gesetzgeber hat auch für Hühner keine Ausnahmegenehmigung erteilt (wie z.B. für Ferkel).
Alle dafür notwendigen Medikamente hinsichtlich der Narkose sind für Hühner nicht zugelassen.
Ein TA kann eine Hahn nicht legal kastrieren.

Der Hormonchip ( Suprelorin ) funktioniert wohl, die Tiere werden vorübergehend steril, das Krähen läßt wohl kaum nach.
Der Chip ist allerdings ebenfalls nicht zugelassen für Hühner. :(

Liebe Grüße

Frank

Ein Tierarzt kann in den allermeisten Fällen auch keine Wohnungskatze, ein Pferd oder so einige Hunde legal kastrieren. Machen die aber trotzdem!

PPP
14.02.2019, 11:07
Ein Tierarzt kann in den allermeisten Fällen auch keine Wohnungskatze, ein Pferd oder so einige Hunde legal kastrieren. Machen die aber trotzdem!

Komisch...unserer nicht...."kastrieren", wohlgemerkt....ich glaube "sterilisieren" geht...Oder?
Bitte um Aufklärung!

lauranalanthalasa
14.02.2019, 11:12
Abschnitts aus dem §5 des TierSchG:

(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
[...] 5.
zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.


Ich zitiere mich einfach mal selbst :)

Das bedeutet ja, dass eine Kastration oder auch Sterilisation vom Tierarzt legal durchgeführt werden kann, da damit ja die unkontrollierte Fortpflanzung (z.B. von Hunden oder Katzen) verhindert wird.

Zumindest verstehe ich es so... ???

Vinny
14.02.2019, 11:38
Danke für den Link! Wenn auch etwas reißerisch geschrieben, so wurde da doch eine tolle Alternative an einer nicht zu kleinen Zahl Hähnen getestet. Mönchspfeffer kannte ich schon als Globuli, Rotklee war mir neu. In jedem Fall einen Versuch Wert um Junghähnen doch ein paar Wochen mehr zu schenken.

Was genau stellt denn das Problem bei den jungen Hähnen dar? Die Kämpfe, das Krähen oder Hennenbelästigung?
Gegen das Kämpfen und auch das "fangen" von Hennen können Hühnerbrillen helfen. Es gibt auch welche, die geclipst und nicht mit einem Dorn befestigt werden.

Kamillentee
14.02.2019, 11:54
Zum Glück ist sie hier verboten.......

Mehr hab ich dazu auch nicht zu schreiben.

Coq_combattant
14.02.2019, 13:11
Ich zitiere mich einfach mal selbst :)

Das bedeutet ja, dass eine Kastration oder auch Sterilisation vom Tierarzt legal durchgeführt werden kann, da damit ja die unkontrollierte Fortpflanzung (z.B. von Hunden oder Katzen) verhindert wird.

Zumindest verstehe ich es so... ???

Ist bei dem Wohnungskater der in der Bude markiert oder dem unausgelasteten Schäferhund, der durch eine Kastration ruhiger werden soll, wohl eher nicht gegeben. Auch nicht bei dem Hengst der durch die Kastration zum Wallach und damit händelbarer wird.

"unkontrollierte Fortpflanzung", das gilt ja dann höchstens für Freigänger-Katzen. Hunde sollten doch bei einer anständigen Haltung kontrollierbar sein. Man könnte natürlich für seinen Stubentiger auch einfach eine Voliere oder ein Gehege bauen und alle Körperteile dran lassen. Der weitere Vorteil wäre das die Katze nicht ohne Ende Singvögel und sonstige Wildtiere killt um sich Abends zuhause wieder den Bauch mit Katzenfutter vollzuschlagen. Das ist wäre ja aber deutlich aufwändiger, da rechtfertigt man sich lieber mit irgendwelchen Scheinargumenten, naja ist ein anderes Thema.

Wenn ich also die Kastration von Hähnen mit der Akzeptanz unserer Gesellschaft mit der Kastration anderer Tierarten vergleiche wäre es ja schon machbar, nicht legal, aber gesellschaftlich anerkannt. Hier wird aber dennoch mit zweierlei Maß gemessen.

lauranalanthalasa
14.02.2019, 13:17
Hier wird aber dennoch mit zweierlei Maß gemessen.

Da gebe ich dir absolut recht!

Mein Beitrag soll auch gar nicht unbedingt ein Für oder Wider bezüglich Kastration / Sterilisation sein, ich versuche tatsächlich die reine Rechtslage zu verstehen.

Zustimmen kann ich dir, Coq_combattant, auch im Bezug auf Freigänger-Katzen. Für mich persönlich ist es nur schwer zu ertragen, dass diese so viele (jung) Singvögel und auch kleine Reptilien, Amphibien und Wirbeltiere töten. Insbesondere da die Menge an Katzen gegenüber der ihrer Opfer sehr viel größer ist.

Coq_combattant
14.02.2019, 13:38
Die Rechtslage ist ja eigentlich eindeutig, wird aber häufig falsch oder zu seinem eigenen Vorteil interpretiert. In der Heimtierhaltung fällt mir jetzt kein Argument ein, welche für eine Kastration im Bezug auf Verhinderung der Fortpflanzung spricht. Das müsste alles durch entsprechende Haltungseinrichtungen, Vergesellschaftung und Gehege regelbar sein. Bei verwilderten Hauskatzen ist das natürlich nochmal was anderes. Hier ist die Kastration schon wichtig um die Population nach und nach aussterben zu lassen. Besser wäre es noch die Katzen danach in Großgehegen unter zu bringen, da schaden Sie wenigstens keinem.

Vinny
14.02.2019, 13:41
:ot

sorry, aber ich fürchte, das wird ein Reizthema, wenn wir von Katzen anfangen.

zfranky
14.02.2019, 13:41
Komisch...unserer nicht...."kastrieren", wohlgemerkt....ich glaube "sterilisieren" geht...Oder?
Bitte um Aufklärung!

Es wird immer kastriert.

Kastration: Entfernung der Keimdrüsen ( Ovar/Hoden)
Sterilisation: Durchtrennen der keimleitenden Bahnen ( Samenleiter/Eileiter)

PPP
14.02.2019, 13:42
Es wird immer kastriert.

Kastration: Entfernung der Keimdrüsen ( Ovar/Hoden)
Sterilisation: Durchtrennen der keimleitenden Bahnen ( Samenleiter/Eileiter)

Danke Frank. Ich vermutete schon, dass meine Aussage nicht korrekt war. Deswegen die Bitte um Berichtigung.

zfranky
14.02.2019, 13:43
Bei Katzen greift prinzipiell die medizinische Indikation.. ( Stichwort: provozierte Ovulation/ Zystenbildung/ Tumorgenese )
aber das will ich jetzt nicht weiter ausführen, dass wäre zu OT

lauranalanthalasa
14.02.2019, 13:46
Ich finde es auf jeden Fall sehr interessant, dass das willkürliche Kastrieren nicht wirklich erlaubt ist. Das war mir bisher so nicht klar. Vermutlich weil das Kastrieren von Hund und Katze so weit verbreitet ist - oder es mir zumindest so vorkommt.

Sollte ich in der Zukunft vielleicht wieder die Gelegenheit haben, einen Hund zu halten werde ich das Thema definitiv mit anderen Augen sehen.

Coq_combattant
14.02.2019, 13:50
Kater wären davon ja nicht betroffen, werden aber auch regelmäßig kastriert. Ich habe manchmal das Gefühl das wird auch einfach nur vorgeschoben. Ist ja nicht so richtig nachvollziehbar, bzw. nachweisbar.

zfranky
14.02.2019, 14:01
Kater wären davon ja nicht betroffen, werden aber auch regelmäßig kastriert. Ich habe manchmal das Gefühl das wird auch einfach nur vorgeschoben. Ist ja nicht so richtig nachvollziehbar, bzw. nachweisbar.

Natürlich bekommt man beim Kater eine verhaltensbedingte Indikation hin.
Trotzdem hast du recht, es wird oft in einer Grau- bis Schwarzzone kastriert.
Bei lebensmittelliefernden Tieren ist jedoch aufgrund der verbotenen Anwendung der Medikamente der Rechtsverstoß deutlich größer und würde auch wesentlich stärker sanktioniert.

Coq_combattant
14.02.2019, 14:04
Natürlich bekommt man beim Kater eine verhaltensbedingte Indikation hin.
Trotzdem hast du recht, es wird oft in einer Grau- bis Schwarzzone kastriert.
Bei lebensmittelliefernden Tieren ist jedoch aufgrund der verbotenen Anwendung der Medikamente der Rechtsverstoß deutlich größer und würde auch wesentlich stärker sanktioniert.

Genau so ist es. Wir sprechen ja hier auch von Privathaltung und nicht von industrieller Haltung, wo die Tiere in den Handel gelangen. Möchte jetzt auch nicht zu weit ausholen, sind ja eh schon OT.

zfranky
14.02.2019, 14:07
Anders als beim Pferd oder Kaninchen oder Schwein gibt es beim Huhn keine Umwidmungsmöglichkeit.
Es bleibt immer ein lebensmittellieferndes Tier. Egal wie es gehalten wird.

Huhnihunde
14.02.2019, 14:08
Auch wenn OT interessiert mich die rechtfertigende Indikation bei der Kastration von Hengsten.
Unkontrollierte Fortpflanzung? Wohl kaum, eher doch, dass die Halter/Züchter das Vorbeugend wegen des besseren Handlings der Tiere machen lassen, oder?

Coq_combattant
14.02.2019, 14:12
Anders als beim Pferd oder Kaninchen oder Schwein gibt es beim Huhn keine Umwidmungsmöglichkeit.
Es bleibt immer ein lebensmittellieferndes Tier. Egal wie es gehalten wird.

Wie meinst du das? In Privathaltung ist ein Huhn doch nicht immer ein lebensmittellieferndes Tier, gerade wenn jemand extrem seltene, wenig legende Rassen hält.

zfranky
14.02.2019, 14:16
Wie meinst du das? In Privathaltung ist ein Huhn doch nicht immer ein lebensmittellieferndes Tier, gerade wenn jemand extrem seltene, wenig legende Rassen hält.

Anscheinend hast du das Grundproblem in der privaten Hühnerhaltung noch nicht verstanden.

Ein Huhn bleibt immer ein lebensmittellieferndes Tier, mit allen rechtlichen Konsequenzen für den Tierarzt bezüglich der Anwendung von Medikamenten, Dokumention etc..

Coq_combattant
14.02.2019, 14:21
Anscheinend hast du das Grundproblem in der privaten Hühnerhaltung noch nicht verstanden.

Ein Huhn bleibt immer ein lebensmittellieferndes Tier, mit allen rechtlichen Konsequenzen für den Tierarzt bezüglich der Anwendung von Medikamenten, Dokumention etc..

Ich sehe da jetzt kein "Grundproblem" aber gut, bin ich wohl nicht schlau genug dafür.

zfranky
14.02.2019, 14:25
Ich sehe da jetzt kein "Grundproblem" aber gut, bin ich wohl nicht schlau genug dafür.

Anwendbar sind für Hühner nur Medikamente, die auf der entsprechenden Positivliste stehen. Das sind nicht viele.
Bei Heimtieren kann ein Tierarzt, wenn er will, fröhlich umwidmen.. also z.B. für den Hamster eine Salbe nehmen, die nur für Hund und Katze zugelassen ist.
Beim Huhn eben nicht. Er müßte wie auch immer gesetzesbrüchig werden.
Das motiviert Tierärzte im allgemeinen nicht unbedingt, sich mit dem Huhn als Patient zu befassen.

Crazynaddl
14.02.2019, 14:25
@Coq combattant, für Hühner gibt es kaum vernüftige Medikamente, da lebensmittellieferndes Tier. Ganz einfach.
Frank kanns bestimmt viel besser erklären.

edith, hat er schon besser erklärt :laugh

Lisa R.
14.02.2019, 14:26
Das Grundproblem ist, dass der Tierarzt sich strafbar macht, wenn er Hühnern Medikamente verabreicht, die nicht für lebensmittelliefernde Tiere zugelassen sind.

Bei Haustieren kann man evtl. noch über die Notwendigkeit der Kastration streiten, der Einsatz der Medikamente ist aber nicht verboten.

Bei der Kastration von Hähnen könnte man die Kastration evtl. auch begründen, den Einsatz der Medikamente aber nicht. Die sind für Hühner nicht zugelassen und somit macht sich der Tierarzt immer strafbar.

P.S. zu langsam ;)

lauranalanthalasa
14.02.2019, 14:30
Vielen Dank Frank, Nadja und Lisa: gut zu wissen!

Coq_combattant
14.02.2019, 14:34
Belassen wir es mal dabei, bringt sowieso nichts hier zu diskutieren.

Ist ja alles „ganz einfach“!

2Rosen
14.02.2019, 14:37
...oder Schwein... Umwidmungsmöglichkeit.
Es bleibt immer ein lebensmittellieferndes Tier. Egal wie es gehalten wird.

Wird also jedes männliche Ferkel in Masthaltung, bevor ihm ohne Betäubung die Klabusterbären rausgesäbelt werden, in Minipig oder Hängebauchhausschwein umgewidmet?
Da wären die rechtlichen Konsequenzen gegen Bauer oder TA mal wirklich angebracht.
...sorry auch leicht ot.

zfranky
14.02.2019, 14:41
Wird also jedes männliche Ferkel in Masthaltung, bevor ihm ohne Betäubung die Klabusterbären rausgesäbelt werden, in Minipig oder Hängebauchhausschwein umgewidmet?
Da wären die rechtlichen Konsequenzen gegen Bauer oder TA mal wirklich angebracht.
...sorry auch leicht ot.

nein ,für das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln gibt es extra eine gesetzliche Ausnahme im TSG:

"§6
Das Verbot gilt nicht, wenn
......
2a.
unter acht Tage alte männliche Schweine kastriert werden,"

Coq_combattant
14.02.2019, 15:02
Ich habe jetzt auch mal nachgelesen und gesehen das unter lebensmittelliefernde Tier doch etwas mehr fällt. Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde, Esel, Maultiere, Kaninchen, Hühner, Enten, Puten, Gänse, Tauben, Wachteln und Strauße. Ausnahmen gibt es für Brieftauben und „nicht der Lebensmittelgewinnung dienenden Kaninchen“. Equiden können einmalig und unwiderruflich von der Nutzung als Lebensmittel lieferndes Tier ausgeschlossen werden. Sind dann doch paar mehr wie nur Hühner, soviel dazu.

Ich weiß ja auch nicht was Ihr bei eurem Geflügel so für komische Krankheiten habt. Ich bin mit den „legalen“ Medikamenten bisher ausreichend hingekommen, wenn überhaupt mal ein Tier krank wurde. Man kann auch alles übertreiben. Wir haben etliche Landwirte in Europa die auch seit Jahren so zurecht kommen. Wenn man ein Tier bis ins unermessliche behandeln möchte kommt man sicherlich an die Grenzen des legalen, ob das dann sein muss, sollte jeder Halter selbst entscheiden.

2Rosen
14.02.2019, 15:06
Das Verbot gilt schon, lässt aber leider weiter die Ausnahme zu...


Das deutsche Tierschutzgesetz schreibt in Paragraph 5 vor, dass ein schmerzhafter Eingriff bei einem Wirbeltier nicht ohne Betäubung durchgeführt werden darf. Es lässt allerdings die Ausnahme zu, dass Ferkel bis zu ihrem siebten Lebenstag ohne Betäubung kastriert werden dürfen (Tierschutzgesetz, Paragraph 5, vierter Abschnitt "Eingriff an Tieren"). Nachdem das Tierschutzgesetz 2013 geändert wurde, war die betäubungslose Kastration nur noch bis 31.12.2018 erlaubt. Mit Mehrheit der Abgeordneten der CDU, CSU, SPD und der AfD wurde aber am 30.11.2018 im Deutschen Bundestag entschieden, die Qualen der betäubungslosen Ferkelkastration um weitere zwei Jahre zu verlängern. Dieser Beschluss ist Verrat an den Ferkeln und am Staatsziel Tierschutz – die Branche bewegt sich nicht und die Regierungskoalition verlängert daher einfach das Leid der Ferkel, weil nun die Zeit für Anpassungen im Ferkelsystem angeblich nicht mehr reicht

zfranky
14.02.2019, 15:20
Ich weiß ja auch nicht was Ihr bei eurem Geflügel so für komische Krankheiten habt.

Dass es nur Hühner betrifft, hat ja niemand hier behauptet..
Es fängt schon bei einer Augensalbe an... es gibt keine Antibiotika-Augensalben für Hühner..
Und eine bakterielle Bindehautentzündung ist weder komisch noch selten.

Huhnihunde
14.02.2019, 17:12
...
Ich weiß ja auch nicht was Ihr bei eurem Geflügel so für komische Krankheiten habt. Ich bin mit den „legalen“ Medikamenten bisher ausreichend hingekommen, wenn überhaupt mal ein Tier krank wurde. Man kann auch alles übertreiben. Wir haben etliche Landwirte in Europa die auch seit Jahren so zurecht kommen. Wenn man ein Tier bis ins unermessliche behandeln möchte kommt man sicherlich an die Grenzen des legalen, ob das dann sein muss, sollte jeder Halter selbst entscheiden.

Im Gegensatz zu den "etlichen Landwirten in Europa", die in der Regel mehr als ein paar Legehennen halten und nach ca. 18 Monaten ausstallen und neue Legehennen einstallen (bzw. Masthybriden nach 30 Tagen Schlachten lassen) handelt es sich hier im Forum in der Mehrzahl um Hobbyhalter, die ihre Hühner länger als eine Legeperiode/Mastperiode halten.
Das heißt, es können Erkrankungen auftreten die in großen gewerblichen Haltungen schon aufgrund der kurzen Haltungsdauer nicht beobachtet werden. Des weiteren dürfte es schwer fallen bei 350 und mehr gleichfarbigen "Lohfrauen"/Masthybriden eine tägliche "Einzeltierbeobachtung" durchzuführen und Erkrankungen frühzeitig zu bemerken. Eher wird da aufgemerkt, wenn die tägliche Eierernte rapide abnimmt bzw. die Todesfälle Richtung 10% gehen.
Leider ist es so, dass auch die forschenden Pharmaunternehmen dem schnöden Mammon nicht abgeneigt sind. Das führt dazu, dass die Medikamentenentwicklung für das Lebensmittel liefernde Huhn auf die Bedürfnisse und Krankheitsereignisse in der Großhaltung abgestimmt sind. Masse bringt Knete.

Hinten runter fallen die Hühner aus Hobbyhaltungen also nicht nur mangels Geflügelkundiger Tierärzte, sondern auch mangels geeigneter, verordnungsfähiger Medikamente.

Coq_combattant
14.02.2019, 17:23
Im Gegensatz zu den "etlichen Landwirten in Europa", die in der Regel mehr als ein paar Legehennen halten und nach ca. 18 Monaten ausstallen und neue Legehennen einstallen (bzw. Masthybriden nach 30 Tagen Schlachten lassen) handelt es sich hier im Forum in der Mehrzahl um Hobbyhalter, die ihre Hühner länger als eine Legeperiode/Mastperiode halten.
Das heißt, es können Erkrankungen auftreten die in großen gewerblichen Haltungen schon aufgrund der kurzen Haltungsdauer nicht beobachtet werden. Des weiteren dürfte es schwer fallen bei 350 und mehr gleichfarbigen "Lohfrauen"/Masthybriden eine tägliche "Einzeltierbeobachtung" durchzuführen und Erkrankungen frühzeitig zu bemerken. Eher wird da aufgemerkt, wenn die tägliche Eierernte rapide abnimmt bzw. die Todesfälle Richtung 10% gehen.
Leider ist es so, dass auch die forschenden Pharmaunternehmen dem schnöden Mammon nicht abgeneigt sind. Das führt dazu, dass die Medikamentenentwicklung für das Lebensmittel liefernde Huhn auf die Bedürfnisse und Krankheitsereignisse in der Großhaltung abgestimmt sind. Masse bringt Knete.

Hinten runter fallen die Hühner aus Hobbyhaltungen also nicht nur mangels Geflügelkundiger Tierärzte, sondern auch mangels geeigneter, verordnungsfähiger Medikamente.

Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen das es keinerlei legale Medikamente gibt? Da gibt es schon Möglichkeiten ein Huhn ordnungsgemäß zu behandeln! Ich muss nur nicht alles mögliche in mein Huhn reinspritzten, nur weil ich mich nicht trennen kann. Außerdem sind Hühner in der Regel nicht krankheitsanfällig, auch nicht nach 18 Monaten. Also Bitte bleibt doch mal etwas realistisch. "Normale" Krankheiten bekommt man behandelt, auch ohne Antibiotika.

zfranky
14.02.2019, 18:23
Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen das es keinerlei legale Medikamente gibt?

Wir klären dich hier über rechtliche Rahmenbedingungen auf. Mehr nicht.
Und deine Sicht auf Krankheiten bleibt dir unbenommen.
Aber das ist hier kein Diskussionspunkt.

Coq_combattant
14.02.2019, 18:39
Wir klären dich hier über rechtliche Rahmenbedingungen auf. Mehr nicht.
Und deine Sicht auf Krankheiten bleibt dir unbenommen.
Aber das ist hier kein Diskussionspunkt.

Ist klar 😂😉

Rohana
14.02.2019, 18:42
Leider ist es so, dass auch die forschenden Pharmaunternehmen dem schnöden Mammon nicht abgeneigt sind. Das führt dazu, dass die Medikamentenentwicklung für das Lebensmittel liefernde Huhn auf die Bedürfnisse und Krankheitsereignisse in der Großhaltung abgestimmt sind. Masse bringt Knete.

Hinten runter fallen die Hühner aus Hobbyhaltungen also nicht nur mangels Geflügelkundiger Tierärzte, sondern auch mangels geeigneter, verordnungsfähiger Medikamente.
Da möchte ich mal kurz anmerken dass der schnöde Mammon nicht vom Himmel fällt und eine Medikamentenzulassung eine ziemlich kostspielige Angelegenheit ist. Wenn sich das nicht lohnt im Sinne von nicht wieder damit zu verdienen ist, dann wird es eben nicht gemacht - willst du es den Pharmaunternehmen verübeln, dass sie nicht für lau arbeiten? Klar könnte das alles noch ein bisschen besser, schöner und fairer sein, aber ist im grossen und ganzen eigentlich simpel... das Hobbyhuhn als nicht-Lebensmittellieferant ist die Ausnahme und nicht die Regel.

Crazynaddl
14.02.2019, 18:59
Meine TÄ sagte mal zu mir : wenn nur Alle so auf ihre Hühner schauen würden...
Denn hier läufts nunmal so, das die meisten Tiere vom Wagen gekauft werden und nach ein oder zwei Jahren geschlachtet werden. Wenn eins schief guckt, dann wird’s geschlachtet und dem Fuchs gegeben. Oder es stirbt halt einfach. Egal, man kann am Wagen nachkaufen.....

Huhnihunde
14.02.2019, 20:16
Da möchte ich mal kurz anmerken dass der schnöde Mammon nicht vom Himmel fällt und eine Medikamentenzulassung eine ziemlich kostspielige Angelegenheit ist. Wenn sich das nicht lohnt im Sinne von nicht wieder damit zu verdienen ist, dann wird es eben nicht gemacht - willst du es den Pharmaunternehmen verübeln, dass sie nicht für lau arbeiten? Klar könnte das alles noch ein bisschen besser, schöner und fairer sein, aber ist im grossen und ganzen eigentlich simpel... das Hobbyhuhn als nicht-Lebensmittellieferant ist die Ausnahme und nicht die Regel.


:grueb
Wo habe ich geschrieben, dass ich der Pharmaindustrie irgendwas verübele?
Ich habe lediglich Tatsachen bzgl. der Forschung für Medikamente beschrieben.
Wie teuer die Einführung von neuen Medikamenten und Medizinprodukten in D ist, ist mir nicht ganz unbekannt. Leider betrifft das bzgl. der Medikation/Behandlungsmöglichkeiten nicht nur das Huhn sondern auch Menschen, die an seltenen und somit nicht "lukrativen" Erkrankungen leiden (jetzt OT aus).

MGrie
14.02.2019, 20:23
Ich frage mich dabei, was man von einem kastrierten Hahn hat- der verliert doch großenteils sein Schmuckgefieder und sieht weder nach Kraut noch nach Rüben aus :kein.

Der hat halt mehr Fleisch dran als eine Henne.... und früher.....
Aber das wirst Du selbst wissen....

Elli
15.02.2019, 11:20
Mein TA sagte mir, es ist erlaubt in Deutschland. Wer anderes behauptet, solle ihm zeigen, wo das eindeutig steht. Leider weis er nicht, wie es geht. Schade, ich würde es gerne mal ausprobieren. Kapaune sollen ja durch die leichte Fetteinlagerung im sonst erher trockenen Fleisch eine Delikatesse sein.

Ich habe mal Videos rausgesucht, leider in Englisch. Deutsch habe ich nichts gescheites gefunden. Villeicht kann ja jemand die wichtigsten Passagen übersetzen.

https://www.youtube.com/watch?v=WkSqltc_eiw&t=8s

https://www.youtube.com/watch?v=z4dsCeUiYyk&t=5s

Auf mich wirkt das gar nicht so schlimm. In Tierheimen wird Hund und Katze nur kastriert abgegeben. Der zukünftige Besitzer kann nicht entscheiden, ob er nicht lieber ein unverstümmeltes Tier haben mag. Das ist einer der Gründe, warum ich kein Tier aus dem Tierheim haben möchte. Hähne sind für mich die meisten zum Aufessen da, nur wenige dürfen bleiben. Da fände ich es sehr angenehm, wenn die länger leben dürften, ohne die Hennen zu jagen. Aus Verantwortung für die Hennen muß ich leider Hähne viel zu früh schlachten. Schade drum, die Bresse G. z.B. waren noch viel zu weich, geschmacklos und letschig. Zu gerne hätte ich ihnen mindestens die doppelte Lebenszeit gegönnt.

2Rosen
15.02.2019, 11:30
Mein TA sagte mir, es ist erlaubt in Deutschland. Wer anderes behauptet, solle ihm zeigen, wo das eindeutig steht. Leider weis er nicht, wie es geht...

Scheint ja eine Koryphäe zu sein

Crazynaddl
15.02.2019, 11:37
Wenn der TA ein zugelassenes Mittel zur Betäubung von Hühnern hat, wird man es wohl dürfen. Meiner Meinung nach.
Aber ich glaube so ein Mittel gibt es nicht. (weiß aber nix genaues dazu)

Ansonsten würde ich auch gern mal Kapaun essen.

Luci
15.02.2019, 12:36
@ Elli: auf dich wirkt das garnicht so schlimm?! Der nicht betäubte (!) Hahn/Küken schreit doch schon erbärmlich wenn er ihm gefesselt Alkohol aufsprüht.
Ich finde es wirklich krass. Ein Laie schneidet ein lebendes Tier unbetäubt auf und entnimmt ihm Organe. Hühner haben Schmerzrezeptoren. Wenn ich mir vorstelle jemand entnimmt mir gefesselt und unbetäubt Organe komme ich irgendwie nicht bei "nicht so schlimm" an. 🤔

Ich finde es sehr gut, dass Kastrationen ohne OP (bis auf die armen Ferkel) verboten sind.
Für mich fällt das unter grausamste Folter.

Rackelhuhn
15.02.2019, 12:51
Danke für die Links. :)

Ich finde es grundsätzlich bedauerlich, dass bei Säugetieren - egal ob Nutztier (Schwein) oder Haustier (Hund und Katze) - alles irgendwie ok ist, aber bei Hühnern wenig Akzeptanz vorhanden ist. Bezüglich der Betäubung muss man auch wieder differenzieren. Bei Schweinen (Säugetier) wird es auch ohne Betäubung gemacht. Warum bei Hühnern so eine Diskussion? Man darf nicht von sich als Mensch einfach auf andere Lebewesen schließen. Ich finde den respektvollen Umgang zwischen Mensch und Tier wichtig. Kapaunisieren war früher übrigens auch fachkundigen Laien erlaubt... Es geht ja hier nicht um Massentierhaltung ohne Rücksicht auf Verluste, sondern jeder möchte doch seinen Tieren damit ein längeres Leben ermöglichen. Kapaunisieren ist für mich eine verantwortungsvolle Investition in die Zukunft.

Viele Grüße

Elli
15.02.2019, 13:08
Scheint ja eine Koryphäe zu sein

Der ist super, der beste den ich jemals hatte. Er behandelt hauptsächlich Nutztiere, und halt von diesen Kunden auch mal einen Hund etc.

Lütticher88
15.02.2019, 13:29
Habe im Frankreichurlaub mal Kapaune gegessen, waren wirklich gut. Leider habe ich bei uns noch keinen TA gefunden der mir dies ermöglicht. Würde mir diese Hähne gerne auch mal selber ziehen.

Elli
15.02.2019, 13:31
Das mit der Betäubung sehe ich bissl anders. Hab den Vergleich bei den Schafen. Wenn unbetäubt, wie es immer war gekluppt wird, springen sie schon Abends wieder spielend auf der Weide rum. Man merkt es ihnen gar nicht an, das da was war, außer mal ein einzelner besonders empfindlicher. Mit Betäubung laufen sie länger breitbeinig rum und knirschen auch mal mit den Zähnen, was ich ohne Betäubung noch nicht beobachten konnte. Merkt man ja auch, wie lange es nachwummert, wenn man doch mal in Krankenhaus zum nähen musste bei Verletzung. Wenn man das selber irgendwie tapen kann ist es schnell wieder gut.

Ich denke, hier haben Tierschützer ganz großen Mist gebaut mit den Forderungen nach Betäubung. Diese Chemie scheint die Wundheilung und die natürlichen Schmerzhemmer, die ein Individium bildet zu blockieren. Es wäre wünschenswert, in dieser Richtung Studien durchzuführen, ehe man zulaut nach dem falschen schreit. Ich denke, aus gutem Grund wird das nicht gemacht. Würde sicherlich den Umsatz eines bestimmten Industriezweiges schmälern.

Das der Alkohol nimmt habe ich nicht gewusst. Ich bin der englischen Sprache nicht mächtig. Ist natürlich nicht so gut, weil es warscheinlich auch die natürliche Wundheilung nicht gerade fördert, vorsichtig ausgedrückt. Und zusätzliche Schmerzen verursacht. Aber von der Sache her finde ich es nicht schlimm,

Und Laie, das kann ich nicht beurteilen. Jeder, der es kann ist eben kein Laie mehr. Bei uns werden ja die Tierärzte so gesehen, als ob sie Fachpersonal sind in der Tiermedizin. Aber auch sie können nur, was sie gelehrt bekommen haben oder sich selber angeeignet haben. Sogesehen ist auch jeder Tierarzt ein Laie, weil es nicht im Lehrplan vorkommt, wie ein Hahn kastriert wird.

Lütticher88
15.02.2019, 13:37
Ich kenne mich damit auch nicht wirklich aus. Wann werden die Hähne denn kastriert?

Ich finde auch das da gerne mal übertrieben wird. Ist so ein Problem wenn Praktiker auf Theoretiker treffen.

Gallus Gallus 11
15.02.2019, 13:37
Gibt es hier wirklich jemand der mal seinen hahn kastriert hat ?

2Rosen
15.02.2019, 13:50
Leudeleudeleude, ihr bringt unerfahrene Mitleser noch auf dumme Gedanken!

Darüber muss überhaupt nicht diskutiert werden.
Wenn überhaupt gehört das ich fachkundige Hände und muss unter Anästhesie passieren.

Ein Tier nur wegen möglicherweise etwas besserem Geschmack, dazu noch unbetäubt zu kastrieren, halte ich für pervers.

Gallus Gallus 11
15.02.2019, 13:52
Nochmal kastriert hier irgend wer seine hähne?

Lütticher88
15.02.2019, 13:56
Das nur fachkundige Personen sowas durchführen ist logisch, davon bin ich jetzt ausgegangen.

In anderen Ländern Europas ist das halt gang und gebe, also kann man sich doch auch mal dadrüber unterhalten. Finde ich jetzt nichts schlimmes dran. Ich finde die französische Küche interessant und sauge daher gerne alle Informationen auf.

2Rosen
15.02.2019, 14:02
Findest Du fois gras, Blutenten oder ausgerissene Froschschenkel interessant?
Sorry, o.t.

Gallus Gallus 11
15.02.2019, 14:03
Darf nicht jeder essen was er möchte?
Ich finde in dem Forum hier wird es immer schnell persönlich wenn mal jemand eine andere Meinung teilt

Lütticher88
15.02.2019, 14:04
Findest Du fois gras, Blutenten oder ausgerissene Froschschenkel interessant?
Sorry, o.t.

Nur weil dir das Thema jetzt nicht passt darf hier niemand drüber reden????
Sorry aber was ist das denn für eine Einstellung!

Ich dachte das wäre ein öffentliches Forum, wo sich jeder beteiligen darf. Wir sprechen hier über nichts verbotenes.

Was ich interessant finde ist ja wohl auch mir überlassen, das ist wirklich eine Frechheit.

2Rosen
15.02.2019, 14:13
Ich bat die Mitleser zu entschuldigen dass ich off topic (leicht am Thema vorbei (o.t.)) gepostet habe.
Verstanden?

2Rosen
15.02.2019, 14:23
Ruhig Brauner.
Wenn´s um Tierquälerei bei der Erzeugung von (überflüssigen) Lebensmitteln geht müssten viel mehr auf die Barrikaden gehen und das nicht einfach "interessant" oder intolerant finden.
Schlimm finde ich die Leute die o.g. Franzmannleckereien supi finden.
Diskussion für mich mit Dir damit abgeschlossen.

Rackelhuhn
15.02.2019, 14:24
In anderen Ländern Europas ist das halt gang und gebe, also kann man sich doch auch mal dadrüber unterhalten. Finde ich jetzt nichts schlimmes dran.

Sehe ich auch so. Man muss auch über den Tellerrand schauen (dürfen). Und man darf auch nicht vergessen, dass es hier früher auch gemacht wurde. Und es leben auch nicht alle deutschsprachigen Mitmenschen nur noch hierzulande. :)

Viele Grüße

Sanne
15.02.2019, 14:31
Leudeleudeleude, ihr bringt unerfahrene Mitleser noch auf dumme Gedanken!

Darüber muss überhaupt nicht diskutiert werden.
Wenn überhaupt gehört das ich fachkundige Hände und muss unter Anästhesie passieren.

Ein Tier nur wegen möglicherweise etwas besserem Geschmack, dazu noch unbetäubt zu kastrieren, halte ich für pervers.

So sehe ich das auch.

Allerdings wusste ich nicht das es in Deutschland kein zugelassenes Medikament zum Narkotisieren gibt.

Lütticher88
15.02.2019, 14:35
So sehe ich das auch.

Allerdings wusste ich nicht das es in Deutschland kein zugelassenes Medikament zum Narkotisieren gibt.

Ich lasse mir aber von euch nicht den Mund verbieten. Kapaune ist ein europaweite Delikatesse. Nicht verboten!! Kann man drüber streiten wegen der Kastration klar. (Darum geht es doch hier) Also darf man sich auch darüber unterhalten.

Vorschlag von mir: Wenn ihr das doch so pervers findet, und nicht darüber diskutieren wollt dann haltet euch doch einfach raus.

Wir wollen hier darüber sprechen, diskutieren. Diese Provokation brauche ich aber nicht sorry.

Rackelhuhn
15.02.2019, 14:49
[...]

Darüber muss überhaupt nicht diskutiert werden.
[...]

Ein Tier nur wegen möglicherweise etwas besserem Geschmack, dazu noch unbetäubt zu kastrieren, halte ich für pervers.

Darüber kann sehr wohl diskutiert werden. Warum so intolerant?

Beim Kapaunisieren geht es um weit mehr als den besseren Geschmack. Bitte setz dich mal mit dem Thema auseinander...

Viele Grüße

Luci
15.02.2019, 16:03
Bei Schweinen (Säugetier) wird es auch ohne Betäubung gemacht. Warum bei Hühnern so eine Diskussion? Man darf nicht von sich als Mensch einfach auf andere Lebewesen schließen. Ich finde den respektvollen Umgang zwischen Mensch und Tier wichtig. Kapaunisieren war früher übrigens auch fachkundigen Laien erlaubt...

Bei Hühnern "diskutiere" ich da genauso wie bei Schweinen. Ich schließe nicht vom Mensch "einfach" auf andere Lebewesen. Es ist wissenschaftlich ganz klar bewiesen ob und wie Hühner Schmerzen empfinden. Eine OP ohne Narkose, die Organe am lebenden Tier entnimmt ist einfach grausam.
Ob das früher erlaubt war oder nicht, ist für mich kein Argument. Wenn alles, was früher mal erlaubt war heute noch ok wäre...

Luci
15.02.2019, 16:05
Es geht ja hier nicht um Massentierhaltung ohne Rücksicht auf Verluste, sondern jeder möchte doch seinen Tieren damit ein längeres Leben ermöglichen. Kapaunisieren ist für mich eine verantwortungsvolle Investition in die Zukunft.
Mit Massentierhaltung hat das Thema ja gar nichts zu tun.
Desweiteren könnte ich zustimmen, sofern das Tier betäubt ist. Alles andere ist Folter.

Luci
15.02.2019, 16:08
Hab den Vergleich bei den Schafen.

Bei Schafen wird das ja auch kontrovers diskutiert. Diese Diskussion ist aber wohl kaum mit der narkoselosen Kapaunisierung zu vergleichen. Ein wesentlicher anatomischer Unterschied liegt darin, dass bei Hähnen die Hoden Innen liegen. Dies entbehrt jeder weiteren Diskussion.
Der Alkohol wird wohl der Desinfektion während der OP dienen.

Lütticher88
15.02.2019, 16:30
Gebe ich dir grundsätzlich Recht. Dennoch haben Hühner ein sehr gutes Heilfleisch und sind wesentlich schmerzunempfindlicher wie wir es uns vorstellen. Sind halt keine Menschen.

Ist denn bekannt ob es europaweit keine zulässigen Medikamente / Schmerzmittel gibt?

Rackelhuhn
15.02.2019, 16:45
Mit Massentierhaltung hat das Thema ja gar nichts zu tun.

Eben doch. Die Massentierhaltung hat mittels Turbomast das Kapaunisieren verdrängt. Es ist heute in der gewerblichen Massentierhaltungsturbomast einfach nicht mehr notwendig zu kapaunisieren, weil die Tiere vorher getötet und vermarktet werden. Und da die Gesetze hierzulande für die Massentierhaltung dank den Lobbyisten geschrieben werden...

Die Wirtschaft hat derzeit kein Interesse daran, also hat man kapaunisieren mehr oder weniger aus dem Gesetz gestrichen. Ob seitens der privaten Halter ein Interesse an Kapaunen besteht (nicht nur wegen dem Fleisch!) interessiert doch kein Schwein da oben. Und je mehr Zeit vergeht, um so mehr gerät in Vergessenheit. Wir sind an dem Punkt, an dem es alle vollkommen normal finden die Tiere frühzeitig zu töten anstatt ihnen als Kapaun ein längeres Leben zu bescheren. Letzten Endes wird der Druck der Turbomast auf die privaten Halter umgelegt. Und leider haben das total viele Halter akzeptiert und finden kapaunisieren verwerflich. Die Lobbyisten der Massentierhaltung bzw. Turbomast haben ganze Arbeit geleistet.

Lütticher88
15.02.2019, 16:54
Ist leider nicht nur bei den Hühner so. Hier ein anderes Beispiel:

Früher durfte ich meinen Schweinen noch Nasenringe aufziehen und habe diese dann auf meinen Obstbaumwiesen gehalten. Das wurde mir durch bestimmte Gesetzte verboten. Seitdem sind die Schweine nur noch im Stall oder im kleinen Auslauf. Ich kann mir leider nicht die ganzen Wiesen kaputt machen lassen. Geht aber nicht nur mir so, in meinem Verein mussten viele dadurch mit der Freilandhaltung aufhören.

Die ganzen Tierschützer sind auch noch Stolz auf Ihre „Erfolge“. Ein kurzer Schmerz durch den Ring, aber dafür ein Leben auf riesigen Wiesen gegen ein Leben im Stall (wo jetzt die Schwänze kopiert werden müssen, was legal ist….bescheuert oder?) einzutauschen. Tolle Arbeit.

Aubrey
15.02.2019, 19:45
Hier ging es ja ab, schlagt euch doch nicht gleich die Köpfe ein wenn ihr mal unterschiedlicher Meinung seid.

Ich würde das übrigens auch machen wenn es mir möglich wäre bzw. wenn es jemand vernünftig machen könnte. Wie hier einige schon schrieben es wäre eine gute Möglichkeit für mich als Hobbyhalter die vielen Junghähne länger aufzuziehen. Auch in meiner reinen Junghähnegruppe gibt es auch ohne Hennen in manchen Jahren soviel Stress, dass ich vorzeitig schlachten muss.

Elli
15.02.2019, 20:34
Lütticher, das ist sehr ärgerlich. Sowohl für die Tiere als auch für dich. Tierschützer tun auch manchmal gutes, aber viele verschlimmbessern auch die Situation der Tiere. Schade, weil es hier sicherlich ums Umgraben dürfen ging. Im Stall können sie jetzt auch nicht umgraben.

Und so mit dem kurzen Schmerz sehe ich das hier auch bei den Kapaunen. Es geht nicht nur um das kulinarische. Ich finde es nicht gut, das die Junghennen so gejagd werden von den Halbstarken. Das empfinde ich als größere Tierquälerei, als so ein kleiner Schnitt. Nicht jeder hat immer sofort Zeit zum Schlachten, teilweise erwischt man den vergawaltigenden Jungspund auch nicht sofort. Oder ich weis dann Abends auf der Stange nicht mehr, welcher sich da danebenbenommen hat.

Mit diesem kleinen Eingriff kehrt Ruhe ein. Die Hennen haben was davon, die Kapauen sowieso (ein längeres und entspannteres Leben) und wir Halter auch. Weil es einfach mehr Freude macht, wenn die Hennen nicht vergewaltigt werden. Als kleinen Nachteil empfinde ich, das man schon sehr früh wissen muß, welchen Hahn man gerne behalten möchte.

Ich fühle mich ein wenig in die Ecke eines Tierquälers gesetzt, weil ich eine Betäubung nach Bauchgefühl da nicht für zwingend notwendig halte. Da kenne ich mich ehrlich gesagt auch nicht so gut aus, muß ich gestehen. Inwieweit eine Narkose oder örtliche Betäubung überhaupt Schaden am Tier anrichten kann. Oder ob es Medis gibt, um diese durchzuführen. Das zu beurteilen, dazu fehlt mir das Fachwissen. Mein Focus läge da zu allererst bei dem Gewinn an Lebensqualität für Mensch und Tier.

zfranky
15.02.2019, 20:46
Gebe ich dir grundsätzlich Recht. Dennoch haben Hühner ein sehr gutes Heilfleisch und sind wesentlich schmerzunempfindlicher wie wir es uns vorstellen. Sind halt keine Menschen.

Ist denn bekannt ob es europaweit keine zulässigen Medikamente / Schmerzmittel gibt?

Hühner haben ein ganz intensives Schmerzempfinden. Vögel reagieren oftmals bei Verstärkung des Schmerzreizes mit zunehmende Passivität, was man vor allem bei Hühnervögeln beobachten kann. Dazu gibt es zahlreiche Studien. Der unbedarfte, unwissende Zuschauer interpretiert das dann sehr gern als Schmerzunempfindlichkeit.

Und zum Thema Medikamente: Ich hab extra noch einmal bei Vetidata nachgeschaut.
Für Hühner sind in Deutschland lediglich Narcoren, Release, Euthadorm und Narcodorm ( alle mit dem Wirkstoff Phenobarbital) aus der Stoffklasse der Narkotika zugelassen. Diese dürfen ausschließlich zur Euthanasie verwendet werden und - ;) wer ahnt es :)- natürlich nicht bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Schmerzmittel und Lokalanästhetika gibt es gar nicht zugelassen für Hühner.

Ein Import aus dem Eu-Ausland, falls es dort zugelassenen Medikamente gibt, ist verboten.

zfranky
15.02.2019, 20:54
Ich fühle mich ein wenig in die Ecke eines Tierquälers gesetzt, weil ich eine Betäubung nach Bauchgefühl da nicht für zwingend notwendig halte

Das Bauchgefühl ist bei so gut erforschen Gebieten wie das Schmerzempfinden von Wirbeltieren allerdings ein schlechter Ratgeber..
Hier ist mal ein ausführlicher Überblick in deutscher Sprache:
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/23224/1/Kowalewski_Nadine.pdf

Lisa R.
15.02.2019, 21:06
Das mit der Betäubung sehe ich bissl anders. Hab den Vergleich bei den Schafen. Wenn unbetäubt, wie es immer war gekluppt wird, springen sie schon Abends wieder spielend auf der Weide rum. Man merkt es ihnen gar nicht an, das da was war, außer mal ein einzelner besonders empfindlicher. Mit Betäubung laufen sie länger breitbeinig rum und knirschen auch mal mit den Zähnen, was ich ohne Betäubung noch nicht beobachten konnte. Merkt man ja auch, wie lange es nachwummert, wenn man doch mal in Krankenhaus zum nähen musste bei Verletzung. Wenn man das selber irgendwie tapen kann ist es schnell wieder gut.

Ich denke, hier haben Tierschützer ganz großen Mist gebaut mit den Forderungen nach Betäubung. Diese Chemie scheint die Wundheilung und die natürlichen Schmerzhemmer, die ein Individium bildet zu blockieren. Es wäre wünschenswert, in dieser Richtung Studien durchzuführen, ehe man zulaut nach dem falschen schreit. Ich denke, aus gutem Grund wird das nicht gemacht. Würde sicherlich den Umsatz eines bestimmten Industriezweiges schmälern.

Ich hab den ganzen Faden erst jetzt nachgelesen.

Das o.g. möchte ich so nicht stehen lassen. Ich finde es furchtbar ein Lamm ohne Betäubung mit der Zange zu kastrieren. Sowas hätte ich niemals gemacht. Das ist ja nicht mal kurz knacknack - die Zange muss 2x je 1 Minute = also insgesamt 4 x angesetzt werden - oder min. 5 Minuten pro Seite draufbleiben.

Das tut dem Tier nicht weh? Klemm doch mal 5 Minuten Deinen Finger in die Autotür, dann sprechen wir nochmal darüber.

Elli
15.02.2019, 21:18
Hühner haben ein ganz intensives Schmerzempfinden. Vögel reagieren oftmals bei Verstärkung des Schmerzreizes mit zunehmende Passivität, was man vor allem bei Hühnervögeln beobachten kann. Dazu gibt es zahlreiche Studien. Der unbedarfte, unwissende Zuschauer interpretiert das dann sehr gern als Schmerzunempfindlichkeit.

.

Oh, danke. Das wusste ich nicht, für mich sah es recht harmlos aus. Den Link aus deinem nächsten Post werde ich mir mal durchlesen. Nicht die ganzen 300 Seiten, aber das wichtigste.

Elli
15.02.2019, 22:03
Lisa, wir haben früher ohne Betäubung gekluppt. Sie sind abends wieder am Rumtoben gewesen. Mit der Betäubung war das dann nicht mehr so gut. Sie hatten die Schmerzen einfach hinterher.

Bei uns wird die Zange einmal pro Seite angesetzt für jeweils 2min. Hat immer funktioniert. Klar tat ihnen das sehr weh, da haben sie mir schon arg leidgetan. Nur mit der Betäubung tut es ihnen halt dannach weh. Auch nicht besser,. Das hatte ich mir besser vorgestellt. Gekluppt haben will ich sie aber, weil sie so in der Herde bleiben können und ein schönes Leben haben. Ich find das auch Mist, das sowas weder mit noch ohne Betäubung nie Schmerzfrei abgeht.

Beim Hahn hilft ja immer noch zeitnahes schlachten. Beim Lamm ist das schlechter. Ich habe meist Zwillinge. Mal das männliche absetzen und das weibliche dranlassen geht nicht wegen der Gefahr von Mastitis. Alle absetzen und 3 Herden machen ist auf den hausnahen 3ha sogut wie unmöglich, ohne das Tiere durch den Zaun gehen trotz sehr starkem Weidegerät.

Finger in die Autotüre? :neee::abgelehnt

Lisa R.
15.02.2019, 22:16
Bei uns kamen die Bocklämmer mit ca. 3 Monaten aus der Herde. Da waren sie noch klein genug um keinen Unfug anzustellen, aber schon abgesetzt. Klar Bockherde muss man dann haben und weit genug weg muss die auch stehen.

Ich habe ganz am Anfang mal ein Bocklamm kastrieren lassen (mit Betäubung). Der war hinterher nicht glücklich. Keiner hat ihn ernst genommen. Fand ich für den Kerl auch nicht schön.

Wir hatten die Schafe nie am Haus und dauerhaft 2 Herden koppeln war einiges an Mehrarbeit und Aufwand. Im E-Zaun muss man ja min. 2 x am Tag kontrollieren. Mir war es trotzdem so lieber. Nix für ungut, die anderen Schäfer haben immer über mich gelästert. Denen hätte ich gerne mal die Zange ...

Aber ist OT und hat mit Kastration von Hähnen nix zu tun.

elja
15.02.2019, 22:31
@zfranky
Wenn es in D keinerlei zugelassene Narkosemittel für Hühner gibt, mit was werden dann die Hennen mit Legedarm-OPs narkotisiert? Widmet dann ein TA etwas um oder definiert das Huhn als Ziervogel?

zfranky
15.02.2019, 22:37
Wenn es eine reine i.m. Narkose ist wohl mit Xylazin/Ketamin, bei Inhalationsnarkose mit Isofluran..
Daten, Dosierungen etc. für Hühner liegen ja zahlreich vor. Fachlich ist das kein Problem..

Umwidmen für Hühner geht nicht...

Entweder wird das Huhn spontan zum Papagei ( unglaublich, wie schlecht Tierärzte bei der Artenkunde manchmal sind ;) )
oder wie bei dem Tierarzt meines Vertrauens.. der hält Hühner meistens für Kaninchen...und ich werd den Teufel tun und ihn aufklären ;) :D

Blindenhuhn
15.02.2019, 22:40
Ja, ja, so sind sie! Haben studiert, aber können ein Wildschwein nicht von einem Spatz unterscheiden.:p

elja
15.02.2019, 22:42
Danke, ja das kann schon sein, dass ein TA an spontaner Amnesie leidet. Zum Glück für unsere Hühner.

Lisa R.
15.02.2019, 22:42
Naja Frank's Hühner könnten von der Farbe her gut rote Neuseeländer sein :roll

Ich hab auch so einen "blinden" Tierarzt.

Blindenhuhn
15.02.2019, 22:44
OOOOOOh, da fällt mir der Witz mit der alten Frau und dem Raben ein.:laugh

zfranky
15.02.2019, 22:46
Zum Glück für unsere Hühner.

Anders geht es ja leider nicht. Und das ist der eigentliche Skandal im Bezug auf Tierschutz für Hühner.

elja
15.02.2019, 22:48
Die Industrie braucht so was für Hühner nicht, da wird ein krankes Huhn entsorgt und an den paar privaten Hühnern hat die Pharmaindustrie kein Interesse.

zfranky
15.02.2019, 22:53
Das ist ja nicht das Problem.. ist beim Kaninchen ja nicht anders oder beim Schwein.
Aber beim Huhn wird prinzipiell und ohne Ausnahme Verbraucherschutz vor Tierschutz gestellt.
Und wie ernst es die Industrie mit Verbraucherschutz meint wissen wir ja nicht erst seit dem Fipronil-Skandal.
Ich wünsche mir Ausnahmemöglichkeiten wie beim Pferd oder Kaninchen..da geht es ja auch.

Nicolina
16.02.2019, 01:28
Vorschlag von mir: Wenn ihr das doch so pervers findet, und nicht darüber diskutieren wollt dann haltet euch doch einfach raus.

Wir wollen hier darüber sprechen, diskutieren. Diese Provokation brauche ich aber nicht sorry.
Ich sag dann hier mal (OT) herzlich willkommen im Hüfo.
Die Sachlage - und hier mehrfach erklärt - ist dass ein Kapaunisieren in Dtl. nicht erlaubt ist.
Die vermeintlich geringe Schmerzempfindlichkeit wurde auch ge-/erklärt.

Zu deinen Schweinen:
Das Wühlen in der Erde ist für Schweine ein Grundbedürfnis. Daher ist das Verbot Rüsselklammern mehr als nachvollziehbar.
Hier nun den Tierschützern Schuld an deiner Konsequenz - dass du deine Schweine daher nicht mehr in Aussenhaltung halten kannst - zuzuweisen, finde ich fragwürdig.
Hühner scharren auch - soll man ihnen die Beine zusammen binden dürfen, damit sie keinen Schaden anrichten können?
Obstwiese und Schweinehaltung passt dann einfach nicht.
Genauso wie Gemüsegarten und Hühnerhaltung darin.

ShamoBusch
16.02.2019, 05:30
@ Elli: auf dich wirkt das garnicht so schlimm?! Der nicht betäubte (!) Hahn/Küken schreit doch schon erbärmlich wenn er ihm gefesselt Alkohol aufsprüht.
Ich finde es wirklich krass. Ein Laie schneidet ein lebendes Tier unbetäubt auf und entnimmt ihm Organe. Hühner haben Schmerzrezeptoren. Wenn ich mir vorstelle jemand entnimmt mir gefesselt und unbetäubt Organe komme ich irgendwie nicht bei "nicht so schlimm" an. [emoji848]

Ich finde es sehr gut, dass Kastrationen ohne OP (bis auf die armen Ferkel) verboten sind.
Für mich fällt das unter grausamste Folter.Dieser Eingriff hat mich an meine erste Kaiserschnitt Op erinnert, wo die Ärzte zu früh angefangen haben und ich vieles Gespürt habe habe. Ich war kurz vor Ohnmacht vor schmerzen!
Ich denke wenn man selber unbetäubt irgendeine Op durchmachen würde vor allem wo sie einem die Organe hin und her verschieben, würde man nicht einmal an soetwas denken, vorallem wenn es dabei nur um den Geschmack geht!
Ich bin auch Selbstversorger, wir schlachten auch. Ich persönlich finde es gut das man diesen Eingriff in Deutschland nicht durchführen darf, wenn diese Später sowieso geschlachtet werden finde ich sollte man dem Hahn diese Schmerzen in seinem kurzen Leben lieber ersparen.

PS: Das ist nur meine Meinung ich möchte damit niemanden angreifen!

Gesendet von meinem SM-J730F mit Tapatalk

Rohana
16.02.2019, 07:39
Das ist ja nicht das Problem.. ist beim Kaninchen ja nicht anders oder beim Schwein.
Aber beim Huhn wird prinzipiell und ohne Ausnahme Verbraucherschutz vor Tierschutz gestellt.
Und wie ernst es die Industrie mit Verbraucherschutz meint wissen wir ja nicht erst seit dem Fipronil-Skandal.
Ich wünsche mir Ausnahmemöglichkeiten wie beim Pferd oder Kaninchen..da geht es ja auch.
Ich hab schon öfter drüber nachgedacht wie diese Ausnahmemöglichkeit zu realisieren wäre bzw woran es denn hakt, warum es bisher nicht gemacht wird. Hast du dazu Ideen? Auch wenn wir damit ins OT abschweifen... :engel

elja
16.02.2019, 07:45
Pferde haben eine riesige Lobby, Kaninchen entsprechen dem Kindchen Schema. Weder Pferde noch Kaninchen dienen in D im großen Stil der Lebensmittelgewinnung. Und der BDRG scheint an dem Thema auch kein Interesse zu haben.

Huhn von den Hühnern
16.02.2019, 07:50
Wäre nicht auch wenn der Ta bei der
Artenkunde gepennt hat, eine chemische Kastration mit dem Chip möglich? Das soll ja 3 - 5 Monate wirken, in dieser Zeit könnten die Hähne wachsen.

Wenn das Hormon abgebaut ist, neue Spritze, mit Wartezeit? Schlachten bzw. der Hahn tut das, was ein Hahn tut. Wäre theoretisch doch ein Weg?

Ohne Betäubung geht das gar nicht. Die meisten von uns wollen beim Zahnarzt auch eine Spritze. Bevor ihr den Tieren Schmerzen zufügt, fragt euch mal, wie oft, ihr ganz allgemein Schmerzmittel nehmt oder vor Eingriffen betäubt wird.

https://www.huehner-info.de/forum/archive/index.php/t-79308.html

Rackelhuhn
16.02.2019, 08:16
Die Sachlage - und hier mehrfach erklärt - ist dass ein Kapaunisieren in Dtl. nicht erlaubt ist.

Wirklich? Ich habe das so verstanden, dass kapaunisieren grundsätzlich noch möglich wäre (wie bei Katzen, Hunden usw.). Allerdings nur für Tierärzte (und nicht mehr für Fachkundige wie früher), aber da scheitert es rechtlich dann an der Narkose (kein zugelassenes Narkotikum für Hühner, weil Nutztier). Hier würde es nur mit Umwidmung des Tieres gehen ("Grauzone"), was ja hier und da ja bei anderen OPs am Huhn... Da es durchaus auch Hühnerhalter gibt, die ihre Tiere nicht schlachten und aufessen, ist diese "Grauzone" für mich moralisch nachvollziehbar. Tierleben retten statt es zu beenden!

Notwendig für ein betäubungsloses kapaunisieren (wie es sonst auf der Welt üblich ist) wäre glaube ich ein Ausnahmetatbestand im Gesetz wie für Ferkel. Aber das ist nicht durchsetzbar. Die Lobby der Massentierhaltung hat kein Interesse daran und die Lobby des (vermeintlichen) Tierschutzes ist zu stark. Lieber werden die Hähne getötet, als das man ihnen ein längeres Leben ermöglicht. Es lebe der Kükenschredder und der Holzknüppel. ;)

Spannend bleibt die Frage, wie das bei den sogenannten Bruderküken (der Legehennen) läuft, die nicht gleich geschreddert werden. Wann genau werden die geschlachtet? Die setzen ja nicht so schnell Masse an. Wie leben die (Stall oder mit Auslauf)? Werden die auch per Turbomast so gut es eben geht auf Gewicht getrimmt? Je mehr man darüber nachdenkt, um so weniger Bio hört sich das für mich an. :unsicher

Rohana
16.02.2019, 08:33
Bruderküken sind ja auch nicht per definitionem Bio, die sterben eben später als die sog. "Eintagsküken" - was daran toll sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Die brauchen vermutlich 60-80 Tage statt 30-40 Tage bis zur Schlachtreife und natürlich sollen sie möglichst schnell möglichst viel ansetzen. Zeit ist Geld und Nutztiere müssen Geld bringen. Nichtmal Bio ist umsonst ;)

zfranky
16.02.2019, 08:53
Wäre nicht auch wenn der Ta bei der
Artenkunde gepennt hat, eine chemische Kastration mit dem Chip möglich? Das soll ja 3 - 5 Monate wirken, in dieser Zeit könnten die Hähne wachsen.

Wenn das Hormon abgebaut ist, neue Spritze, mit Wartezeit? Schlachten bzw. der Hahn tut das, was ein Hahn tut. Wäre theoretisch doch ein Weg?]

Wie ich schon in post #3 schrieb funktioniert der. Aber bei Preisen von 90-120 € für den Halbjahreschip kann ich mir schon denken, wie groß die Zielgruppe sein wird...

zfranky
16.02.2019, 09:00
Hier würde es nur mit Umwidmung des Tieres gehen ("Grauzone")

Bitte schreibt nicht Umwidmung. Umwidmung ist ein festgelegter Begriff aus dem Arzneimittelrecht und aus der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung.

Eine Umwidmung von Medikamenten beim Huhn ist rechtlich nicht möglich.

Wenn ein TA ein Huhn mit nicht zugelassenen Medikamenten behandelt, so ist das keine "Grauzone", sondern je nachdem eine Ordnungswidrigkeit oder ein Straftatbestand, der auch einen Strafbefehl nach sich ziehen kann.

Rohana
16.02.2019, 09:07
Wie ich schon in post #3 schrieb funktioniert der. Aber bei Preisen von 90-120 € für den Halbjahreschip kann ich mir schon denken, wie groß die Zielgruppe sein wird...

Wird auf jeden Fall ein wertvoller Braten - hey, warum nicht, andere lassen sich die Steaks vergolden... ;D

Rackelhuhn
16.02.2019, 09:45
Ok, wieder was gelernt. :)

Kamillentee
16.02.2019, 11:58
Nur weil dir das Thema jetzt nicht passt darf hier niemand drüber reden????
Sorry aber was ist das denn für eine Einstellung!

Ich dachte das wäre ein öffentliches Forum, wo sich jeder beteiligen darf. Wir sprechen hier über nichts verbotenes.

Was ich interessant finde ist ja wohl auch mir überlassen, das ist wirklich eine Frechheit.

Eben doch. Es ist in Deutschland verboten!
Schau mal oben auf die Linkzeile, da steht huehner-info.de
Von daher hast du gar kein Recht, dich hier so aufzuregen.

Kamillentee
16.02.2019, 12:09
Danke für die Links. :)

Ich finde es grundsätzlich bedauerlich, dass bei Säugetieren - egal ob Nutztier (Schwein) oder Haustier (Hund und Katze) - alles irgendwie ok ist, aber bei Hühnern wenig Akzeptanz vorhanden ist. Bezüglich der Betäubung muss man auch wieder differenzieren. Bei Schweinen (Säugetier) wird es auch ohne Betäubung gemacht. Warum bei Hühnern so eine Diskussion? Man darf nicht von sich als Mensch einfach auf andere Lebewesen schließen. Ich finde den respektvollen Umgang zwischen Mensch und Tier wichtig. Kapaunisieren war früher übrigens auch fachkundigen Laien erlaubt... Es geht ja hier nicht um Massentierhaltung ohne Rücksicht auf Verluste, sondern jeder möchte doch seinen Tieren damit ein längeres Leben ermöglichen. Kapaunisieren ist für mich eine verantwortungsvolle Investition in die Zukunft.

Viele Grüße

Du widersprichst dir innerhalb desselben Beitrags.
Ich kann in deinen Beiträgen allgemein keinen Respekt zum Tier finden ...

Zu den Beiträgen von @Elli
ist jedes Wort überflüssig, da fehlts ja schon an grundlegendem Verständnis für jegliches Schmerzempfinden.

Überhaupt finde ich persönlich, dieser Thread sollte gelöscht werden.
Diese Diskussion dreht sich um VERBOTENES, ob mancher es nun toll, interessant, harmlos oder sonst wie findet ...

Vielleicht mal in einem französischem Forum einen Thread eröffnen. :roll

Crazynaddl
16.02.2019, 12:12
Kamille, ich finde den Thread sehr interessant.
Und ganz erhrlich, wieso sollte man nicht über Verbote diskutieren dürfen?

Rackelhuhn
16.02.2019, 12:24
Zum Glück haben wir Meinungsfreiheit. Mir persönlich geht diese Intoleranz z.B. von Kamillentee viel zu weit. Hier nach Löschung zu schreien geht mal gar nicht. Früher hat man Bücher verbrannt um das Gedankengut auszulöschen. Und heute löscht man Threads oder wie? Ich könnte mich ja sowas von aufregen.

Status quo ist, dass kapaunisieren unter Narkose rechtlich durch TÄ in bestimmten Fällen (wie z.B. bei Katzen und Hunden) möglich wäre. Es aber danach am Narkotikum hängt, weil es kein zugelassenes Narkotikum für Hühner (Nutztiere) gibt. Kannst du fachlich noch etwas dazu beitragen?

Dein Hinweis auf die Franzosen verstehe ich jetzt mal absichtlich nicht als intolerant und rassistisch, würde mir aber wünschen, wenn du mal etwas "anders" schreiben würdest...

zfranky
16.02.2019, 13:00
Dein Hinweis auf die Franzosen verstehe ich jetzt mal absichtlich nicht als intolerant und rassistisch, würde mir aber wünschen, wenn du mal etwas "anders" schreiben würdest...

Ich bin ja auch sehr sensibel, was Rassismus angeht. Aber das ist kein Rassismus. Ein Hinweis auf unterschiedliche Rechtsnormen in Europa ist kein Rassismus. Da gibt es nichts falsch zu verstehen.

Und in Zukunft sollte hier an der Sache diskutiert werden und nicht andere User mit persönlichen Vorwürfen wie Intoleranz, Rassismus und mit Vorschriften, was sie wie zu schreiben haben konfrontiert werden.

Das ist hier nicht das Café, es soll also themenbezogen bleiben.

Liebe Grüße

Frank

Gallus Gallus 11
16.02.2019, 13:44
Status quo ist, dass kapaunisieren unter Narkose rechtlich durch TÄ in bestimmten Fällen (wie z.B. bei Katzen und Hunden) möglich wäre. Es aber danach am Narkotikum hängt, weil es kein zugelassenes Narkotikum für Hühner (Nutztiere) gibt. Kannst du fachlich noch etwas dazu beitragen?
Darauf bezogen

Orpington/Maran
16.02.2019, 14:04
Was ich nicht verstehe, meine Hühner haben mehrfach Narkose bekommen ( op, Legedarmvorfall/Fussballenabzesse) wieso geht es mit der Narkose nicht?!

Lisa R.
16.02.2019, 14:14
Weil der Tierarzt, wenn er sich genau an die Vorschriften hält, kein Narkosemittel für Hühner hat.

Es gibt in D kein für Hühner zugelassenes Nakosemittel und ein anderes Umwidmen geht nicht, da Hühner lebensmittelliefernde Tiere sind. Da sind nur zugelassene Medikamente erlaubt. Umwidmung ist verboten. Ist z.B. bei Schafen genauso.

Du hattest einfach Glück, einen TA zu haben, der Hühner nicht von Karnickeln unterscheiden kann ;).

SalomeM
16.02.2019, 14:43
Du hattest einfach Glück, einen TA zu haben, der Hühner nicht von Karnickeln unterscheiden kann ;).

Das kommt hier und da vor....

https://mobile.twitter.com/janskudlarek/status/1093478381289701378/photo/1

Orpington/Maran
16.02.2019, 14:44
Facharzt für Geflügelkunde ( Institut für Geflügelfachkunde, FU Berlin ) :cool:

Lisa R.
16.02.2019, 14:52
Facharzt für Geflügelkunde ( Institut für Geflügelfachkunde, FU Berlin ) :cool:

Da sieht man's mal wieder .... vor "Pfusch" ist man nirgendwo sicher :laugh

zfranky
16.02.2019, 15:11
Da sieht man's mal wieder .... vor "Pfusch" ist man nirgendwo sicher :laugh

Det is halt Berlin, wa... :D

eierdieb65
16.02.2019, 15:48
Grüß euch
Habe mir jetzt alle Meinungen durchgelesen.

Was ihr aber ALLE nicht erwähnt habt: Man kann eine reine Hahnengruppe ganz leicht abtrennen.
Da brauchts keine blinden Tierärzte, Rechtsbrüche, etc.
Ohne Kontakt zu Hennen, sind die meisten Hähne untereinander friedlich.
Die rangniederen Hähne werden dann ganz natürlich zu "fast" Kapaunen. Fast, da sie binnen eines Tages zum HAHN werden, wenn sie z.B. umziehen.

Aber ich sehe das Problem ein.
Es wäre ja tägliche Mehrarbeit, mehr Platzbedarf, ein weiterer Stall und das obwohl ein illegaler Eingriff eines Tierarztes das alles auch erledigen könnte.

Hier leben derzeit 8 Hähne . Ohne Trennung von den Hennen. Es gibt aber nur 2 "Chefs". Liegt aber daran, dass hier die Eintagsküken schon überall mitlaufen. Würde ich einen 8 Wochen alten Junghahn dazusetzen, wäre er binnen Minuten tot.

Die Hennen sind weder zertreten, noch ängstlich, bedrängt etc.

Und ein Pärchen habe ich auch. Ein Hahn, eine Henne.
Die beiden sind eine Gruppe für sich. Er besteigt keine andere Henne, sie ist immer bei ihm und kämpft auch mit ihm gegen Junghähne, die den "Hausgebrauch" noch nicht kennen.
Pyramos und Thisbe sind übrigens schon 8 Jahre ein Paar.

lg
Willi

Arnika
16.02.2019, 17:49
Ich würde mir lebhaft eine legale Betäubunsmöglichkeit für Hühner wünschen.

Aber angenommen, es gäbe sie in Deutschland. Wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, dann würden etlich die Tierarztkosten sparen und am unbetäubten Huhn herumsäbeln. Haarsträubend !

Also, dann koche ich schon lieber auf meinen 6 Monate alten Hähnen 3 Stunden herum.
Ich will keine gequälten Hühner.

Huhnihunde
16.02.2019, 19:35
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz!

Mir macht dieser Faden spätestens nach Veröffentlichung der Videos, ANGST!

Jedem der das nachmacht, wünsche ich, dass ihm/ihr die Testikel ohne Betäubung entfernt werden...!

zfranky
16.02.2019, 19:50
Huhnihunde.. zwischen Interesse zeigen und Nachmachen klaffen doch Welten.
In dem Eingangspost ging es doch schlicht um die Auslotung der Möglichkeiten, nicht darum, wie quäle ich ein Tier.
Das man auch mal über den Tellerrand schaut und guckt, wie machen das den andere ist doch nicht verkehrt.
Auf den Tierschutz und die hiesige Gesetzeslage ist doch genug hingewiesen worden.

Ich sag auch ganz ehrlich, wenn es ganz am Anfang meiner Hühnerhaltung die Möglichkeit der Kastration von Hähnen gegeben hätte, ich hätte wohl aus Tierschutzgründen genau das gemacht. Schlachten war für mich bei Hühnern Neuland, ganz schrecklich und ich hätte gerne die 2 Brüder meines Hahnes leben lassen.
Jetzt, nach vielen Bruten sehe ich persönlich das anders, das Schlachten ist für mich persönlich ok.
Das muss es aber nicht für alle sein. Und es ist leider schon so, dass da bei unseren Haustieren riesige Unterschiede in den Möglichkeiten bestehen, die eigentlich nur ungerecht sind und nicht medizinisch begründet.
In diesem Sinne wünsche ich mir einfach Sachlichkeit in dieser Diskussion.

Liebe Grüße

Frank

Hehnabua
16.02.2019, 20:01
Wenn Willi schreibt, in einer reinen Hahnenherde gibt es ,,nur" "Kapaune" wie ist es dann, wenn die Herrengruppe in Sichtweite der Damen sind bzw wenn man z.B. auf einem Hof die Gruppen zwar in Sichtweite aber nicht durch Hörweite durch(durch Zuchthähne etc.) trennt wie verhalten sich die Herren dann?

Elli
16.02.2019, 20:59
Eben doch. Es ist in Deutschland verboten!
Schau mal oben auf die Linkzeile, da steht huehner-info.de
Von daher hast du gar kein Recht, dich hier so aufzuregen.

Kamillentee, bitte zeig mir, wo das steht, und den dazugehörigen Geltungsbereich. Ich habe dazu nichts gefunden, außer Gummiparagraphen. Zumindest würde es auf mich mehr Eindruck machen, wenn du deine Aussage auch belegen könntest. Mein TA behauptet ja glatt das Gegenteil.

Elli
17.02.2019, 22:15
Ich sag dann hier mal (OT) herzlich willkommen im Hüfo.
Die Sachlage - und hier mehrfach erklärt - ist dass ein Kapaunisieren in Dtl. nicht erlaubt ist.
Die vermeintlich geringe Schmerzempfindlichkeit wurde auch ge-/erklärt.

Zu deinen Schweinen:
Das Wühlen in der Erde ist für Schweine ein Grundbedürfnis. Daher ist das Verbot Rüsselklammern mehr als nachvollziehbar.
Hier nun den Tierschützern Schuld an deiner Konsequenz - dass du deine Schweine daher nicht mehr in Aussenhaltung halten kannst - zuzuweisen, finde ich fragwürdig.
Hühner scharren auch - soll man ihnen die Beine zusammen binden dürfen, damit sie keinen Schaden anrichten können?
Obstwiese und Schweinehaltung passt dann einfach nicht.
Genauso wie Gemüsegarten und Hühnerhaltung darin.

Leider ist ein Post von mir spurlos verschwunden. Ich tippe mal auf Technische Probleme und versuche es nun erneut, in Worte zu fassen.

Nicolina, sehr gerne darfst du zur Klärung der Sachlage, Kapaunisierung erlaubt oder nicht Fakten beisteuern. Ich würde mich freuen, mag ja selber gerne was lernen, das geht am besten mit Fakten. Dabei reicht mir leider nicht aus, das viele hier eine Behauptung aufgestellt haben. Wenn es wo steht, und zwar eindeutig gesetzlich geregelt, ist das ok für mich, und ich kann es als Wahrheit abspeichern. Wie ich bereits Kamillentee gefragt hatte, wo das steht. Sie hatte sicherlich noch keine Zeit, zu antworten. Selbstverständlich sollte ein Geltungsbereich dazu genannt sein, das aber einfach nur, weil ein Gesetz ohne diesen ungültig ist und nichtig. Könnte ja sein, es ist in einigen Bundesländern verboten und in anderen erlaubt.

Zu den Schweinen habe ich auch eine Frage an dich. In Deutschland werden Millionen Schweine auf Betonspaltenböden gehalten. Sie stehen sehr eng, sehen keine Sonne und die Luft ist nicht so gut. Wie auch, wenn unter den Spalten die Gülle rausmüffelt. Gefüttert werden sie über Leitungen aus großen Tanks, immer derselbe Schlabber. Können diese Schweine wühlen? Ist das eine gute Haltung für Schweine in deinen Augen? Können ein oder zwei Mitarbeiter tausenden Schweinen gerecht werden in ihren Bedürfnissen und auch nur in der Notfallhilfe?

2. Halter ziehen einen Ring durch die Nase. Bei Deckbullen ist das übrigens Vorschrift, um sie einigermaßen sicher händeln zu können. Sie dürfen an frischer Luft atmen und Gras fressen. Fallobst gehört ihnen. Mal im Schatten liegen mit viel Platz zum Dösen ist auch nicht zu verachten. Die Schweine haben in meinen Augen ein besseres Leben, können allerdings nicht wühlen.

Der ganz große Idealfall ist, das Schweine genügend Land zur Verfügung haben, das sie durchpflügen und zu Matschepampe verarbeiten können. Wäre schön, wenn wir hier in Deutschland soviel Land zur Verfügung hätten, Ich erahne da Mangel an Fläche. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, das dieses möglich wäre.

Leider haben Tier"schützer" die zweite Haltungsform boikotiert, diese Tiere damit in den Stall zurückgedrängt. Zumindest habe ich es so verstanden.

Wie siehst du das, Nicolina? Klar wäre die Freilandhaltung ohne Ring mein Favorit. Aber deshalb lieber der Stallhaltung zuarbeiten und die Haltung auf Obstwiesen gesetzlich unmöglich machen? Ich selber habe noch nie ein Schwein einen Betonboden durchwühlen sehen. Solche Böden sind immer heile geblieben. Mir bereitet dein Satz "Obstwiese und Schweinehaltung passt dann einfach nicht." Sorge um die Tiere. Dürfen wir sie wirklich so in die Enge der Ställe zurückdrängen, nur um einen Erfolg der "Tierschützer" zu feiern? Nix gegen Tierschützer, einige davon machen eine hervorragende Arbeit.

Sorry, aber ich mag immer gerne das beste für das Tier. Wir müssen auch mal zum Zahnarzt, ist doof, tut weh. Aber dannach ist alles besser. Niemand hat uns vor der Geburt versprochen, das unser Leben schmerzfrei verläuft. Die schlimmsten Schmerzen sind eh die Schreie der Seele. (Ist halt meine Ansicht, sorry). Aber auch den Tieren hat das nach meinem Wissen keiner versprochen. Meine Devise ist, ein Tier lebt sehr gerne, und es lebt gerne gut. Wenn es nicht vermeidbar ist, um ein gutes Leben zu führen, dann sehe ich kurzen Schmerz als notwendig an. Sowohl für mich, als auch für die Tiere.

zfranky
17.02.2019, 22:42
Dabei reicht mir leider nicht aus, das viele hier eine Behauptung aufgestellt haben. Wenn es wo steht, und zwar eindeutig gesetzlich geregelt, ist das ok für mich, und ich kann es als Wahrheit abspeichern. Wie ich bereits Kamillentee gefragt hatte, wo das steht. Sie hatte sicherlich noch keine Zeit, zu antworten. Selbstverständlich sollte ein Geltungsbereich dazu genannt sein, das aber einfach nur, weil ein Gesetz ohne diesen ungültig ist und nichtig. Könnte ja sein, es ist in einigen Bundesländern verboten und in anderen erlaubt.

also das wurde ja hier schon mehrfach erklärt...

Tierschutzgesetz
§1

"...Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."

§5
"An einem Wirbeltier darf ohne Betäubung ein mit Schmerzen verbundener Eingriff nicht vorgenommen werden...."

Arzneimittelgesetz § 59d

Verabreichung pharmakologisch wirksamer Stoffe an Tiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen

Pharmakologisch wirksame Stoffe, die
1.
als verbotene Stoffe in Tabelle 2 des Anhangs der Verordnung (EU) Nr. 37/2010 der Kommission vom 22. Dezember 2009 über pharmakologisch wirksame Stoffe und ihre Einstufung hinsichtlich der Rückstandshöchstmengen in Lebensmitteln tierischen Ursprungs (ABl. L 15 vom 20.1.2010, S. 1), die zuletzt durch die Durchführungsverordnung (EU) 2016/2074 (ABl. L 320 vom 26.11.2016, S. 29) geändert worden ist, oder
2.
nicht im Anhang der Verordnung (EU) Nr. 37/2010 aufgeführt sind, dürfen einem der Lebensmittelgewinnung dienenden Tier nicht verabreicht werden.

Geltung: bundesweit

zfranky
17.02.2019, 22:57
und bevor das auch noch gefragt wird:
Das Umwidmungsverbot bzw die einzige Erlaubnis zur Umwidmung findet sich hier:

§ 60 AMG Heimtiere

(1) Auf Arzneimittel, die ausschließlich zur Anwendung bei Zierfischen, Zier- oder Singvögeln, Brieftauben, Terrarientieren, Kleinnagern, Frettchen oder nicht der Gewinnung von Lebensmitteln dienenden Kaninchen bestimmt und für den Verkehr außerhalb der Apotheken zugelassen sind, finden die Vorschriften der §§ 21 bis 39d und 50 keine Anwendung.

Und nein, das Huhn kann kein Ziervogel sein.. Gallus gallus domesticus ist kein Ziervogel sondern ein landwirtschaftliches Nutztier.. man beachte die entsprechenden Ausführungsverordnungen.... (die such ich jetzt nicht auch noch raus...)
Und Pferde sind separat geregelt ....

zfranky
17.02.2019, 23:02
Und die Umwidmungnsmöglichkeiten der Tierärzte sind hier schön aufgeführt:

https://up.picr.de/35097393zi.png

Quelle: LAVES

Nicolina
17.02.2019, 23:27
Die Rechtsgrundlagen hat Frank erneut gepostet



Zu den Schweinen habe ich auch eine Frage an dich. In Deutschland werden Millionen Schweine auf Betonspaltenböden gehalten. Sie stehen sehr eng, sehen keine Sonne und die Luft ist nicht so gut. Wie auch, wenn unter den Spalten die Gülle rausmüffelt. Gefüttert werden sie über Leitungen aus großen Tanks, immer derselbe Schlabber. Können diese Schweine wühlen? Ist das eine gute Haltung für Schweine in deinen Augen? Können ein oder zwei Mitarbeiter tausenden Schweinen gerecht werden in ihren Bedürfnissen und auch nur in der Notfallhilfe?

(...)


Mit dieser Argumentation sind wir wieder bei Vergleichen wie sie so oft erfolgen, wenn jemand z.B. nur sehr geringen Platz für die Hühnerhaltung anzubieten hat.
Auch hier wird dann gerne auf die doch sehr viel schlechteren Bedingen der gewerblich gehaltenen Tiere verwiesen.

Aber darum geht es doch nicht, wenn ich als Privathalter Tiere halte - dann eben zu artgerechten Bedingungen.
Und beim Schwein gehört das Wühlen - für mich - dazu.
So wie das Scharren beim Huhn ...

Rackelhuhn
18.02.2019, 08:09
Danke @zfranky für die Mühe. :)

Rackelhuhn
18.02.2019, 08:16
Und beim Schwein gehört das Wühlen - für mich - dazu.

Schweine sind hier eigentlich offtopic, aber: wie wühlen Schweine auf Beton- oder Metallspaltenböden? Sie können auch da nicht wühlen und leben viel schlechter als auf der Obstwiese...

Elli
18.02.2019, 10:47
also das wurde ja hier schon mehrfach erklärt...
[I]
Tierschutzgesetz
§1

"...Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."

§5
"An einem Wirbeltier darf ohne Betäubung ein mit Schmerzen verbundener Eingriff nicht vorgenommen werden...."



Oh, ich habe schon sehr aufmerksam mitgelesen. Das meinte ich ja mit Gummibandparagraph. Zu §1 fallen mir auf Anhieb mehrere vernünftige Gründe ein. Ein ruhigeres und längeres Leben für den Hahn, ein ruhigeres Leben für die Hennen, sogar die unerwünschte Fortpflanzung könnte unterbunden werden, falls man Bruteier sammelt und bestimmte Tiere (z.B. in einer Nukleusherde) nicht weiterzüchten mag. Und nicht zu vergessen, die Kulinarische Qualität mäg für den einen nicht wichtig sein, für den anderen ist sie ein vernünftiger Grund.

Und zu §5, wenn das so einfach wäre. Ich hatte vor Jahren mal einen Hengst legen lassen von einem Tierarzt, Das arme Tier hat mir dannach sowas von Leid getan, Ich habe damals den falschen Tierarzt gewählt. Das Pferd bekam Fieber, die Stelle eiterte. Ich sah auch keinen vernünftigen Grund darin, auf der einen Seite zwei Schnitte zu machen. Laut Reitstallbetreiber wurde nur flüchtig desinfiziert. Die sagen einem ja vorher nicht, das sie zu blöde dazu sind. Dannach ist man dann schlauer, jetzt habe ich einen guten TA, dem ich da vertraue. Es wird halt vielfach so getan, als wenn eine Betäubung während einem Eingriff garantiert, das ein Tier schmerzfrei ist. Das ist nach meiner Beobachtung nicht so.

Auf Seite 19 unten der von dir verlinkten Seite stehen Ausnahmen von dem zitierten Satz. Diese sind nicht vollständig, mir fiel auf, das die Kastration von Ferkeln z.B. fehlte.
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/23224/1/Kowalewski_Nadine.pdf

Nun stell dir mal vor, jemand würde hier z.B. schreiben, "ich kluppe meine Lämmer ohne Betäubung". Vollkommen legal, steht so in deinem Link aber es würde Schelte ohne Ende hageln. Das finde ich persönlich schade.

Mit den ganzen Arztneimitteln würde ich mich voll auf meinen TA verlassen. Da wühle ich mich nicht durch. Wenn mein TA sagt, legal, dann glaube ich ihm das. Leider, und das finde ich sehr schade, weis er nicht, wie das geht mit dem Kapaunisieren. Auch bei Umwidmungen gilt für mich, das darf der TA entscheiden. Aber trotzdem danke, das du so vorrausschauend warst, das zu erwähnen.

Ich habe mal das Arztneimittelgesetz in die Suchmaschine eingegeben. Einen Geltungsbereich habe ich nicht gefunden. Werde nochmal suchen, es müsste dastehen, gilt für das Gebiet, ...... oder so ähnlich. Finde es nicht.

sternenstaub
18.02.2019, 11:03
@ zfranky
bezgl. Umwidmung: Jetzt muss ich mal ganz doof nachfragen, weil der TA meines Vertrauens nämlich auch was anderes sagt, als Du.
Was ist denn mit dem 56a im Arzneimittelgesetz? Insbesondere mit folgender Passage? Gilt die nicht? Und wenn sie nicht gilt, warum?

§ 56a Absatz 2
(2) Soweit die notwendige arzneiliche Versorgung der Tiere ansonsten ernstlich gefährdet wäre und eine unmittelbare oder mittelbare Gefährdung der Gesundheit von Mensch und Tier nicht zu befürchten ist, darf der Tierarzt bei Einzeltieren oder Tieren eines bestimmten Bestandes abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nr. 3, auch in Verbindung mit Absatz 1 Satz 3, nachfolgend bezeichnete zugelassene oder von der Zulassung freigestellte Arzneimittel verschreiben, anwenden oder abgeben:

1. soweit für die Behandlung ein zugelassenes Arzneimittel für die betreffende Tierart und das betreffende Anwendungsgebiet nicht zur Verfügung steht, ein Arzneimittel mit der Zulassung für die betreffende Tierart und ein anderes Anwendungsgebiet;
2. soweit ein nach Nummer 1 geeignetes Arzneimittel für die betreffende Tierart nicht zur Verfügung steht, ein für eine andere Tierart zugelassenes Arzneimittel;
3. soweit ein nach Nummer 2 geeignetes Arzneimittel nicht zur Verfügung steht, ein zur Anwendung beim Menschen zugelassenes Arzneimittel oder, auch abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nr. 2, auch in Verbindung mit Absatz 1 Satz 3, ein Arzneimittel, das in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zur Anwendung bei Tieren zugelassen ist; im Falle von Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, jedoch nur solche Arzneimittel aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum, die zur Anwendung bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, zugelassen sind;
4. soweit ein nach Nummer 3 geeignetes Arzneimittel nicht zur Verfügung steht, ein in einer Apotheke oder durch den Tierarzt nach § 13 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchstabe d hergestelltes Arzneimittel.

Bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, darf das Arzneimittel jedoch nur durch den Tierarzt angewendet oder unter seiner Aufsicht verabreicht werden und nur pharmakologisch wirksame Stoffe enthalten, die in Tabelle 1 des Anhangs der Verordnung (EU) Nr. 37/2010 aufgeführt sind. Der Tierarzt hat die Wartezeit anzugeben; das Nähere regelt die Verordnung über tierärztliche Hausapotheken.

Da steht m.E. nichts von Umwidmungsverbot bei lebensmittelliefernden Tiere, sondern nur dass es ausschließlich der TA anwenden darf und dass es offenbar auf bestimmte Wirkstoffe begrenzt ist. Dazu passt ja dann auch das Bild mit der Umwidmungskaskade.

zfranky
18.02.2019, 11:35
Da steht m.E. nichts von Umwidmungsverbot bei lebensmittelliefernden Tiere, sondern nur dass es ausschließlich der TA anwenden darf und dass es offenbar auf bestimmte Wirkstoffe begrenzt ist. Dazu passt ja dann auch das Bild mit der Umwidmungskaskade.

Dann guck dir die Liste 37/2010 mal an.. da ist nichts für Hühner dabei, was man zur Betäubung verwenden kann.
Es wäre nur Ketamin möglich, damit bekommt man aber keine Narkose hin.

zfranky
18.02.2019, 11:37
Da wühle ich mich nicht durch.

Erst nachfragen, wo genau das steht und dann so eine Aussage.
Da diskutiere ich nicht mehr weiter.

Lisa R.
18.02.2019, 11:58
@Elli
Was meinst Du mit Geltungsbereich? Das AMG ist ein Bundesgesetz und gilt für die ganze Bundesrepublik Deutschland. Falls Du das gemeint, hast, dann brauchst Du nicht mehr suchen.

sternenstaub
18.02.2019, 12:27
Dann guck dir die Liste 37/2010 mal an.. da ist nichts für Hühner dabei, was man zur Betäubung verwenden kann.
Es wäre nur Ketamin möglich, damit bekommt man aber keine Narkose hin.

Ich habe Dich dann vielleicht missverstanden. Ich dachte Du meintest Umwidmen generell für Nutztiere. Es bezog sich aber dann nur auf Betäubung? Falls dem so ist, sorry - Missverständnis.

Kamillentee
18.02.2019, 12:30
Außerdem greift meiner Meinung nach auch

Tierschutzgesetz -Vierter Abschnitt - Eingriffe an Tieren
§ 6

(1) 1Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

...

Es gibt aufgeführte Ausnahmen,
allerdings griffe im speziellen Fall wieder die Durchführung durch den Tierarzt mit Betäubungspflicht.
Wo die Sache glücklicherweise endet.

Nur damit es für die Diskussion klar ist ... speziell zu @Ellis und @Rackelhuhns Aussagen,
Ihr seht doch die Betäubung sowieso als überflüssig an, seid also für den betäubungslosen Eingriff?
Denn ansonsten, wenn es ein zugelassenes Betäubungsmittel gäbe, samt Tierarzteingriff, bei euren vielen Hähnen jedes Jahr,
wie teuer soll euch dann so ein Schlachthahn kommen?
Würdet ihr das bezahlen wollen?

zfranky
18.02.2019, 12:39
Ich dachte Du meintest Umwidmen generell für Nutztiere. Es bezog sich aber dann nur auf Betäubung? Falls dem so ist, sorry - Missverständnis.
Nein, man darf auch bei Lebensmitteltieren Medikamente umwidmen. Aber eben nach diesen strengen Vorgaben.
Isofluran z.B. als Narkosegas darf nach dieser Liste eben nur für Pferde umgewidmet werden. Nicht für andere LM Tiere.
Also auch nicht für das Huhn.

Und man kann eben aus Gallus g. domesticus kein Heimtier machen wie bei Kaninchen. (Nutzungsumwidmung).

Huhnihunde
18.02.2019, 12:50
Isofluran Baxter ist seit November 2018 für Hunde, Katzen, Pferde und Schweine (Ferkel bis zum 7.Tag) zugelassen
https://www.bvl.bund.de/DE/05_Tierarzneimittel/05_Fachmeldungen/2018/2018_11_23_Fa_Isofluran.html

Isofluran wird im Tierkörper kaum metabolisiert und fast unverändert über die Lunge ausgeschieden/abgeatmet (da muß dann der TA wohl aufpassen, dass er genug Frischluft bekommt)
http://www.arovet.ch/download/Pharmazeutika/ISOFLURAN%20Swissmedic%20d.pdf

zfranky
18.02.2019, 12:54
Und falls das mal nicht lieferbar ist, darf der Tierarzt auch ein Isofluran auf Pferde umwidmen, das für diese nicht zugelassen ist ;)

Die Umwidmung gilt für den Therapienotstand, d.h. ich habe kein Arzneimittel mit entsprechender Zulassung zur Verfügung.

Rackelhuhn
18.02.2019, 13:13
Es gibt aufgeführte Ausnahmen,
allerdings griffe im speziellen Fall wieder die Durchführung durch den Tierarzt mit Betäubungspflicht.
Wo die Sache glücklicherweise endet.
Bestreitet hier niemand. ;)


Nur damit es für die Diskussion klar ist ... speziell zu @Ellis und @Rackelhuhns Aussagen,
Ihr seht doch die Betäubung sowieso als überflüssig an, seid also für den betäubungslosen Eingriff?
Ähm nein. Ich bin für einen möglichst schonenden Eingriff. Das kann (!) auch ohne Narkose sinnvoll sein, wenn die Narkose problematisch ist (siehe Schweine o.ä.). Es ging hier um das Abklären der rechtlichen Möglichkeiten. Es sind beide Varianten derzeit in Deutschland nicht legal umsetzbar. Ohne Narkose ist verboten, mit Narkose nicht möglich.

Damit ist für mich Ende und ich gehe einen anderen Weg. :)

Elli
18.02.2019, 13:52
Zu den Schweinen habe ich auch eine Frage an dich. In Deutschland werden Millionen Schweine auf Betonspaltenböden gehalten. Sie stehen sehr eng, sehen keine Sonne und die Luft ist nicht so gut. Wie auch, wenn unter den Spalten die Gülle rausmüffelt. Gefüttert werden sie über Leitungen aus großen Tanks, immer derselbe Schlabber. Können diese Schweine wühlen? Ist das eine gute Haltung für Schweine in deinen Augen? Können ein oder zwei Mitarbeiter tausenden Schweinen gerecht werden in ihren Bedürfnissen und auch nur in der Notfallhilfe?

(...)




Mit dieser Argumentation sind wir wieder bei Vergleichen wie sie so oft erfolgen, wenn jemand z.B. nur sehr geringen Platz für die Hühnerhaltung anzubieten hat.
Auch hier wird dann gerne auf die doch sehr viel schlechteren Bedingen der gewerblich gehaltenen Tiere verwiesen.

Aber darum geht es doch nicht, wenn ich als Privathalter Tiere halte - dann eben zu artgerechten Bedingungen.
Und beim Schwein gehört das Wühlen - für mich - dazu.
So wie das Scharren beim Huhn ...

Ja, da haben wir wohl eine sehr unterschiedliche Meinung. Ich hätte lieber die Abstriche in der Haltung gemacht, statt die Schweine ganz im Stall zu halten. Was übrigens auch für einen privaten Halter erlaubt ist auf recht kleinem Raum. Wir hatten hier früher auf dem Hof jedes Jahr zwei Schweine zwecks Hausschlachtung gefüttert. Die hatten nicht mal soviel Platz, das sie einen sauberen Liegebereich hatten mit genügend Abstand zur Kotecke. Durch das immer wieder durchtapsen ist auch der Liegebereich immer wieder verschmutzt wurden. Der Platz war gegenüber anderen Haltungen, ja, Frau schaut auch mal gerne in andere Ställe, fast schon luxus. Ich fand das so trotzdem nie ok, hätte mir gewünscht, das sie ein wenig nach draußen gekonnt hätten. Das gab es leider nur beim Misten alle zwei Tage mal kurz. Diese Lebensfreude, wenn sie mal frei durch den Hof springen durften war immer sowas von schön anzusehen, leider viel zu schnell vorbei. Schweinen sieht man an, ob sie glücklich oder traurig sind. Ihre Mimik ist sehr markant und ausdrucksstark. Damals hatte ich noch nichts zu melden hier, waren auch nicht meine Tiere. Habe sie nur versorgt. Warum lassen wir da nicht die Tiere entscheiden. Gerade bei Schweinen sieht man hervorragend, wie es ihnen geht.

Ich finde, es ist nunmal so, das nicht jeder seinen Tieren das absolute Luxusleben geben kann. Da geht es den Tieren wie den Menschen. Nicht jeder hat alles, was seinen Bedürfnissen gerecht werden würde. Aber eine Annäherung, auch wenn nicht alles immer geht ist doch auch schon mal ein Schritt in die Richtige Richtung. So finde ich es auch besser, wenn jemand Hühner auf beispielsweise nur 200m2 hält und dadurch keine Industrieeier kaufen muß. Schau mal auf die Landkarte, Deutschland ist doch relativ klein für die dichte Besiedelung.

Huhnihunde
18.02.2019, 14:07
Hallo Elli,
die einzige Einschränkung bei der Freilandhaltung von Schweinen ist doch, dass es einer doppelten Umzäunung bedarf.

Elli
18.02.2019, 14:29
Erst nachfragen, wo genau das steht und dann so eine Aussage.
Da diskutiere ich nicht mehr weiter.

Frank, das ist nicht ignorant oder böse von mir gemeint und ich weis deine Mühe durchaus zu schätzen. Arztneimittelrecht ist nur was, wo ich ganz und gar nicht mitreden kann. Ich habe angefangen zu lesen und mir raucht da ganz gewaltig der Kopf. Sorry, aber dieses trockene Thema bekomme ich einfach nicht in meinen Kopf reingepackt. Ich habe es versucht und kapier es nicht. Es war auch nicht meine Frage, wie das Tier betäubt werden soll oder ob und überhaupt. Sondern einfach nur, ist generell das kapaunisieren verboten. Die medizinischen Details lagere ich sehr gerne zu meinem Tierarzt aus, dafür habe ich ihn. Da mein TA zu dem Verbot etwas anderes behauptet, klafft hier ein Wiederspruch.

Und da es Gründe gibt, das Krähen kommt ja bei $ 1 auch noch dazu, ist es nach diesem § erstmal nicht verboten. So zumindest schätze ich das ein. Bei dem §5 gibt es auch Ausnahmeregelungen, die in deinem Link offensichtlich nicht alle komplett aufgeführt waren.

Es geht mir nicht darum, aus Spaß Tieren Schmerzen zuzufügen. Das würde ich nicht tun. Sorry, wenn du es in den falschen Hals bekommen hast.

Elli
18.02.2019, 14:37
@Elli
Was meinst Du mit Geltungsbereich? Das AMG ist ein Bundesgesetz und gilt für die ganze Bundesrepublik Deutschland. Falls Du das gemeint, hast, dann brauchst Du nicht mehr suchen.

Ja, genau das. Und das muß schriftlich im Text stehen. Aus vielen Gesetzen wurde der Geltungsbereich entfernt. Darum sind sie null und nichtig, warum auch immer das gemacht wurde. Es muss wörtlich drinnstehen. Leider weis ich nicht an welcher Stelle. Da gehe ich nochmal auf Suche.

Elli
18.02.2019, 14:52
Hallo Elli,
die einzige Einschränkung bei der Freilandhaltung von Schweinen ist doch, dass es einer doppelten Umzäunung bedarf.

Dachte ich auch, dann schau mal in Post 99.

zfranky
18.02.2019, 14:55
Sondern einfach nur, ist generell das kapaunisieren verboten.

Generell ist jeder verstümmelnde Eingriff an einem Wirbeltier verboten. Ausnahmen regelt das Gesetz.

Das haben wir jetzt hier mehr als oft genug dargelegt. Die Fallstricke im TSG und AMG, die auf dem Weg zur Durchführung einer Kastration liegen, haben wir nun auch deutlich dargelegt. Mehr können wir nicht tun.

Die OP selber ist technisch nicht das große Problem. Wenn dein Tierarzt einen Weg kennt, rechtskonform in D einen Hahn zu kastrieren (mit Indikation, verwendete AM inklusive der vorliegenden Zulassung oder deren erfolgreicher Umwidmung), wären wir für diese Information unglaublich dankbar.

Aber ich befürchte, da wird nicht viel Substantielles kommen.

zfranky
18.02.2019, 15:00
Ja, genau das. Und das muß schriftlich im Text stehen. Aus vielen Gesetzen wurde der Geltungsbereich entfernt. Darum sind sie null und nichtig, warum auch immer das gemacht wurde. Es muss wörtlich drinnstehen. Leider weis ich nicht an welcher Stelle. Da gehe ich nochmal auf Suche.

Gültig ist ein Gesetz in ganz Deutschland dann, wenn es im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Mehr braucht es nicht.

lauranalanthalasa
18.02.2019, 15:06
Ja, genau das. Und das muß schriftlich im Text stehen. Aus vielen Gesetzen wurde der Geltungsbereich entfernt. Darum sind sie null und nichtig, warum auch immer das gemacht wurde. Es muss wörtlich drinnstehen. Leider weis ich nicht an welcher Stelle. Da gehe ich nochmal auf Suche.

Das mit dem Geltungsbereich ist ein weit verbreiteter Irrtum.
Der Geltungsbereich eines Gesetzes ergibt sich aus dem Hoheitsgebiet des Gesetzgebers.
Da das Arzneimittelgesetz vom Deutschen Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates beschlossen wurde gilt es folglich für die gesamte Bundesrepublik Deutschland.

Anders sieht es bei Verordnungen oder Satzungen aus. Diese müssen tatsächlich eine genaue Beschreibung des Geltungsbereichs enthalten.

Huhnihunde
18.02.2019, 18:20
@Elli:
hier der Post auf den du dich bezogen hast. Lies ihn nochmal in Ruhe durch und erkenne die Widersprüche.
Der Schreiber meint der Ring durch die Nase wäre nur ein kurzer Schmerz. Warum graben dann die beringten Schweine seine Wiesen nicht um? Weil sie sich den Nasenring nicht schmutzig machen wollen?


Ist leider nicht nur bei den Hühner so. Hier ein anderes Beispiel:

Früher durfte ich meinen Schweinen noch Nasenringe aufziehen und habe diese dann auf meinen Obstbaumwiesen gehalten. Das wurde mir durch bestimmte Gesetzte verboten. Seitdem sind die Schweine nur noch im Stall oder im kleinen Auslauf. Ich kann mir leider nicht die ganzen Wiesen kaputt machen lassen. Geht aber nicht nur mir so, in meinem Verein mussten viele dadurch mit der Freilandhaltung aufhören.

Die ganzen Tierschützer sind auch noch Stolz auf Ihre „Erfolge“. Ein kurzer Schmerz durch den Ring, aber dafür ein Leben auf riesigen Wiesen gegen ein Leben im Stall (wo jetzt die Schwänze kopiert werden müssen, was legal ist….bescheuert oder?) einzutauschen. Tolle Arbeit.

Elli
18.02.2019, 18:37
Oh, danke Eva. Da kann ich ja lange suchen. Das macht auch Sinn, weil genau um solche ging es, wo mir das von einer Person, die es genau wissen muß gesagt wurde.

Elli
18.02.2019, 18:41
Es tut nur beim Graben weh, sonst nicht. Wie der Elektrozaun für meine Schafe. Verwamst denen auch nur einen, wenn sie durchwollen. Schweine sowie Schafe respektieren das. Das ist der Sinn der Sache.

Bartzwerg
18.02.2019, 22:49
Soweit ich das Thema richtig verstanden habe, ging es hier um Hähne, nicht um Schweine. Bitte wieder auf diese Thema umschwenken!

Rackelhuhn
19.02.2019, 10:24
[...]ich gehe einen anderen Weg. :)

Aktuelle Überlegungen:
Die Österreicher haben ihre Hähne ja nach Slowenien gebracht, dort kapaunisieren lassen und dann wieder zurück transportiert. Ist mir zu stressig für die Tiere dieses hin und her. Aber man könnte ja Kapaune innerhalb der EU im Ausland kaufen und mit nach Hause nehmen oder spricht da rechtlich was dagegen?

Zum Beispiel:
Jemand fährt nach Frankreich in den Urlaub und bringt auf dem Rückweg ein paar franz. Marans und ein paar Kapaune mit.

Danke

Lisa R.
19.02.2019, 10:34
Ich denke nicht, dass Du da Probleme bekommst. Hier fahren viele auf die französischen Geflügelmärkte und kommen mit Tieren wieder.

Ich weiß nicht, wie es beim Kapaun ist, aber bei Hunden z.B. ist die Einfuhr von im Ausland gezüchteten, kupierten Tieren nicht verboten. Da ist es m.W. nur verboten Welpen zum Kupieren ins Ausland zu bringen und dann wieder einzuführen.

Wenn der Kapaun in Frankreich gezüchtet und dort kastriert wurde, dürfte es also kein Einfuhrverbot geben.

Coq de Bresse
19.02.2019, 13:05
Für die Einfuhr von Geflügel aus Frankreich brauchst du eine Erlaubnis. Nur wo kein Kläger da kein Richter. Ein Bekannter von mir musste die 4 Wochen alte Bresse wieder zurück bringen.

Lisa R.
19.02.2019, 13:16
Siehst Du, das wusste ich gar nicht. Das ist hier gang und gäbe. Hatte noch nie was anderes gehört.

Grenzkontrollen gibt es nicht und der "fliegende Zoll" fliegt wohl in anderen Gegenden :laugh

Elli
19.02.2019, 14:00
Ich hätte da außerdem Bedenken, das ich mir was in den Bestand hole, was ich da nicht haben will.

eierdieb65
19.02.2019, 14:07
Ernsthaft?
Weil D ein strengeres Gesetz als F hat, hole ich mir das Gewünschte halt von dort?
Dann könnte ich mir ja auch die polnischen Käfighühner samt Käfig aus Polen holen.

Willi

Lisa R.
19.02.2019, 14:18
Willi, so ist das eben.

Finde ich persönlich auch nicht prickelnd. Ich weiß nicht, warum man an Tieren ohne Grund was abschneiden/rausschneiden muss.

Wobei ich Gründe der Bequemlichkeit, leichteren Händelbarkeit usw. nicht wirklich für relevant halte. Ich kann ja auch meinem Hund nicht einfach die Beine abschneiden, weil ich nicht mit ihm spazieren gehen will.

Warum sollte jemand, der es in Ordnung findet Hunde zu kupieren oder Hähne zu kapaunisieren nicht im Ausland kaufen. Ist ja nicht ungesetzlich in D.

Bei euch in Österreich haben sie ja (wenn ich richtig weiß) Nägel mit Köpfen gemacht und ein Einfuhrverbot verhängt.

Rackelhuhn
19.02.2019, 14:32
Ernsthaft?
Weil D ein strengeres Gesetz als F hat, hole ich mir das Gewünschte halt von dort?

Das sagt ausgerechnet ein Österreicher. Österreich hat es doch mit Slowenien und dem Sulmtaler Kapaun vorgemacht (und mich auf die Idee gebracht)...
Natürlich hole ich mir was ich haben will (weltweit) im Ausland, was es hierzulande nicht gibt (warum auch immer) oder viel zu teuer ist (z.B. Wechselkurse). Ich kaufe auch EU-Neufahrzeuge. Der Binnenmarkt erlaubt freien Warenverkehr, solange keine VuB entgegenstehen. https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Verbote-Beschraenkungen/Schutz-der-Tierwelt/Tiergesundheitsrecht/Allgemeine-Informationen/allgemeine-informationen_node.html
Ich betrachte das als persönliche Freiheit und jetzt stellt sich die Frage der Genehmigung...



Für die Einfuhr von Geflügel aus Frankreich brauchst du eine Erlaubnis. Nur wo kein Kläger da kein Richter. Ein Bekannter von mir musste die 4 Wochen alte Bresse wieder zurück bringen.

Danke, hast Du vielleicht noch mehr Informtaionen insbesondere zur Erlaubnis? :)

Viele Grüße

Rackelhuhn
19.02.2019, 14:46
Ich weiß nicht, warum man an Tieren ohne Grund was abschneiden/rausschneiden muss.

Hier gibt es aber mehrere Gründe und das wurde ja nun schon mehrfach in diesem Thema durchgekaut. Ob man das für sich gelten lässt ist subjektiv. Also bitte wie Kapaun und nicht schon wieder ob Kapaun. ;)

Alternativ bin ich gerne bereit einen neuen Thread zum (Achtung amtsdeutsch :roll) innergemeinschaftlichen Verbringen von Haushühnern aufzumachen, wenn das besser ist. Da könnte man ja allgemein ohne Bezug auf Kapaune weiter diskutieren. Idee? :)

Viele Grüße

Huhn von den Hühnern
19.02.2019, 15:56
Ich verstehe das seitenweise OT einfach.

Können / dürfen meine (Jung)Hähne kastriert werden?

Was haben Schweine und jetzt die Einfuhr kastrierter Tiere damit zu tunen?

Als "legale" Möglichkeit gibt es nur den Chip. Damit muss ich als Besitzer leben und zahlen oder doch schlachten. Für Züchter könnte das dennoch interessant sein, weil sich ggf. ein interessanter Junghahn damit länger halten läßt. Nebenwirkungen wurden nicht erwähnt

Rackelhuhn
19.02.2019, 16:41
Als "legale" Möglichkeit gibt es nur den Chip.

Und wie wird der Chip implantiert?

Lisa R.
19.02.2019, 16:49
Meines Wissens ist der Chip für Hühner nicht zugelassen, also nicht erlaubt. Nur der schon erwähnte "kurzsichtige" Tierarzt ....

Der Chip wird mit einer speziellen dicken Nadel unter die Haut geschoben. Ist also nur ein Pieks und braucht keine Narkose.

sternenstaub
21.02.2019, 12:55
Meines Wissens ist der Chip für Hühner nicht zugelassen, also nicht erlaubt. Nur der schon erwähnte "kurzsichtige" Tierarzt ....

Der Chip wird mit einer speziellen dicken Nadel unter die Haut geschoben. Ist also nur ein Pieks und braucht keine Narkose.

Will ich das dann noch essen? Vom Preis mal abgesehen, denn das würde ein teuerer Braten.

Ich würde meinen Hähnen auch gern ein längeres Leben gönnen, aber mehr als 4 Monate geht wegen der Kräherei und den Nachbarn eben nicht.