Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Küken-Auswahlfutter
Oliver S.
15.01.2019, 00:51
Liebe Hühnerfreunde,
vorgestern und gestern, also am 13. und 14. Januar 2019, sind bei uns 13 Küken geschlüpft.
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Ich habe mich gefragt, was Küken wohl am liebten fressen würden, wenn sie wählen dürften. Mir zur Verfügung standen bei deisem Auswahlfutterexperiment folgende sechs Komponenten:
- Keimgetreide, dass eigentlich für die alten Hühner gedacht war mit Weizen, Hirse und Hanfkörnern
- gehacktes Ei
- gehackter Feldsalat
- gekochter Reis
- eingeweichtes Toastbrot
- gewaschener Spielsand
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Was denkt ihr? Was haben die Küken zuerst verputzt?
Verraten kann ich schon, dass der Hund so viel Aufmerksamkeit für die Küken übertrieben fand und etwas getröstet werden musste:
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und nachher dennoch immer mal wieder interessiert nach dem Rechten geschaut hat:laugh:
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Inzwischen ist eine Kompontente fast vollstängig vertilgt. Was glaubt ihr? Was war bei den Eintags/Zweitagsküken am beliebtesten?
LG Oliver
magda1125
15.01.2019, 00:59
Da bin ich total gespannt!
Sollte ja eigentlich "Ei" sein, ist aber womöglich Toastbrot?
Mach doch mal die Umfrageoptionen dazu!
Oliver S.
15.01.2019, 01:04
Da bin ich total gespannt!
Sollte ja eigentlich "Ei" sein, ist aber womöglich Toastbrot?
Mach doch mal die Umfrageoptionen dazu!
... schon erledigt :)
Oliver S.
15.01.2019, 17:07
... Sand und Steinchen waren anfangs wirklich sehr populär und ich selber hätte auch auf gehacktes Ei als beliebteste Komponente getippt. Aber davon ist das Meiste liegen geblieben und wurde heute entsorgt. Gekeimte Körner wurde da schon etwas mehr genommen, noch etwas beliebter war gehackter Feldsalat aber mit Abstand am beliebtesten war das eingeweichte Toastbrot. Schon am frühen Abend sah man bis auf den Boden des Futternapfs:
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Obwohl alle anderen Komponenten noch reichlich vorhanden waren war Toastbrot heute morgen komplett weg und als ich es nachgefüllt habe, gab es eine regelrechte Schlacht am kalten Buffet um jeden Fetzen eingeweichtes Brot.
Vielleicht liegt das daran, dass die Küken selber noch den ganzen Bauch voller Eigelb haben.
Ei habe ich heute jedenfalls entfernt und gegen gefrores gehacktes Fischstäbchen als Eiweisskomponente ersetzt. Das wurde auch genommen aber eingeweichtes Weissbrot ist immer noch deutlich stärker der Renner. Daneben habe ich noch die gekeimten Samen gegen geriebene Karotte mit etwas Fischöl und 4000 IU Vitamin D3 für 15 Hühner (266 IU pro Küken) ersetzt, wird aber bisher nur verhalten angenommen. Feuchtes Weißbrot stellt halt gerade alles in den Schatten. :laugh
Was ist bei Euren Küke beliebt? Habt ihr sie auch schon mal auswählen lassen?
LG Oliver
Dorintia
15.01.2019, 18:51
Mach nochmal den Test ohne das Toastbrot :D oder mit trockenem als ganzes Stück, ich denke sie haben es wegen der Konsistenz und Größe den anderen KH Komponenten vorgezogen.
Zarte Haferflocken sind auch eher Kükenfutter, Reiskörner werden ihnen zu groß sein.
Versuch mal eine Proteinquelle mit ähnlicher Konsistenz wie das Toastbrot.
Ich kann mir vorstellen, dass die Konsistenz entscheidend ist.
Sehr interessant fände ich, wie der Test mit einer Mutter ausfällt.
Vielleicht versuche ich das mal in Sommer...
Dorintia
15.01.2019, 19:43
Ich hab mir jetzt nochmal die Bilder genauer angeguckt... mein gehacktes Ei (mit zarten Haferflocken) hab ich auch viel feiner gehackt, auch den Löwenzahn oder die Brennesseln darin. Das war dann alles schön feinkrümelig, nicht solche Brocken (wenn ich den Vergleich zu den Körnern so sehe).
Bohus-Dal
15.01.2019, 20:02
Was denkt ihr? Was haben die Küken zuerst verputzt?
Habe ich verstanden als "wovon haben sie als erstes gegessen". Wenn ich gewußt hätte, daß Du meinst "welches Fach ist zuerst leer" hätte ich natürlich nicht auf Steinchen getippt, so viel brauchen sie davon nun auch wieder nicht...
Ei haben Küken bei mir nie gemocht, schon gar nicht mit Brennesseln. Ich habe mir immer einen abgebrochen, um das Ei in die Küken zu bekommen, aber inzwischen lasse ich es halt.
Ich hoffe, Du ernährst die Kleinen jetzt nicht mit Toastbrot ;)
Oliver S.
15.01.2019, 21:33
Habe ich verstanden als "wovon haben sie als erstes gegessen". Wenn ich gewußt hätte, daß Du meinst "welches Fach ist zuerst leer" hätte ich natürlich nicht auf Steinchen getippt, so viel brauchen sie davon nun auch wieder nicht...
Ei haben Küken bei mir nie gemocht, schon gar nicht mit Brennesseln. Ich habe mir immer einen abgebrochen, um das Ei in die Küken zu bekommen, aber inzwischen lasse ich es halt.
Ich hoffe, Du ernährst die Kleinen jetzt nicht mit Toastbrot ;)
... Tja, da habe ich die Fragen wohl nicht so eindeutig formuliert, sorry :roll
Ich weiß auch nicht, wie man auf die Idee gekommen ist, ausgerechnet Ei an Küken zu verfüttern, wo sie sich doch schon vor dem Schlupf ein ganzes Eidotter in den Magen eingesaugt haben. Da ist es eigentlich nicht so verwunderlich, dass sie erst mal mehr Lust auf was anderes haben, wenn sie die überhaupt eine Wahl haben.
Es heißt übrigens "weil das subventionierte Brot billiger war als Weizen, wurden Hühner in der DDR mitunter mit Brot statt mit Getreide ernährt" (https://books.google.ch/books?id=ca7bAwAAQBAJ&pg=PT210&lpg=PT210&dq=DDR+h%C3%BChner+wurden+mit+brot+gef%C3%BCttert&source=bl&ots=_ZpZtkWzcd&sig=vbQDTVqEfRiMxzNwIAXshtsfqOI&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiXrNTYyvDfAhWHKlAKHdSEBGsQ6AEwA3oECAYQA Q#v=onepage&q=DDR%20h%C3%BChner%20wurden%20mit%20brot%20gef%C3 %BCttert&f=false). Funktionieren sollte das also schon, (wenn man die anderen notwendigen Nährstoffe auch noch anbietet). Da Brot bei uns aber keineswegs billiger ist als Weizen, besteht bei mir aber keine Gefahr, dass ich sie hauptsächlich damit ernähre. Nur die Reste, die trocken sind, kommen bei uns immer zu den Hühnern, die sie auch sehr mögen.
Ich habe mich mal eine Weile kritisch mit den eher unappetitlichen Zusatzstoffen im Brot auseinandergesetzt, die die Industrie verwendet, um ihren Teig immer gleichwertig herstellen zu können. Naturnah ist das zwar nicht aber eine konkrete schädliche Wirkung konnte ich auch bei keiner der Komponenten finden. Was mir noch am ehesten einleuchtet ist, dass bei der traditionellen längeren Teigführung die Hefen und Bakterien mehr Zeit haben, Dinge abzubauen, die unseren empfindlichen Darm reizen würden, weil wir sie nicht verdauen können.
Da Hühner Getreide aber sonst eh unverarbeitet fressen, sollte ihnen die kürzere Verarbeitungszeit auch nicht so sehr schaden. Ich vertraue hier mal auf die Instinkte der Tiere und denke, Sachen, die sie weniger gut verdauen können (wie z. B. Gerste oder Roggen aufgrund der Glucane), würden sie von sich aus eher meiden.
Aber zu der Thematik ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mir fällt immer wieder auf, dass meine Hühner unverarbeitete Weizenkörner nicht so gern fressen, während man in älteren Quellen findet, dass Weizen das beliebteste Getreide überhaupt sein soll. Vielleicht hat die moderne Züchterei den Weizen schon so sehr verändert, dass er nicht mehr so gut verdaulich ist wie früher.
Manche Menschen haben jedenfalls dein Eindruck, wie z.B. hier bei Minute 25 berichtet wird, dass alte Sorten für sie besser verträglich wären:
https://www.youtube.com/watch?v=xdy-3GFvttE
ob das für Hühner auch gilt, weiss ich aber nicht.
Gruß Oliver
Dorintia
15.01.2019, 21:47
Generell müssen die Küken ja nicht direkt nach Schlupf fressen... bei Kunstbrut lässt man sie im allgemeinen noch ordentlich im Brüter trocknen und bei der Glucke kommen sie auch nicht direkt drunter vor. Der Schlupf sollte ja auch in Ruhe abschließen können. Deswegen wird sich das mit dem eingezogenen Dottersack auch schnell relativieren und "Lust auf anderes Futter" würde mir jetzt bei Tierfütterung nicht in den Sinn kommen. Ganz viele Tiere ernähren sich total einseitig und das ist sehr gesund für sie. Klar, Hühner fressen alles mögliche und das können wir uns für eine vielseitige Fütterung auch zu nutze machen.
Mein Kükenfutter wurde jedenfalls von den Glucken (am Tag nach Schlupf erstmalig) immer super angepriesen. Von ihrem Alleinfutter hat sie den Küken erstmal gar nichts angeboten und da sind diverse Bestandteile und Größen drin.
Meine Hühner fressen Weizen durchaus gern, jetzt im Alleinfutter, früher im Ergänzungsfutter zu den Pellets auch und jetzt im Winter gekeimten, aufgeweichten Weizen sowieso.
Oliver S.
15.01.2019, 22:19
... auch hier noch ein interessanter Beitrag, der ebenfalls eher darauf hinausläuft, dass der moderne Weizen für viele Menschen (und Hühner ?) ein Problem sein könnte, weniger das Brot, insbesondere dann weniger, wenn es traditionell mit viel Zeit verarbeitet wird:
https://www.youtube.com/watch?v=4x1Mcmdki6c
Oliver
catrinbiastoch
16.01.2019, 00:00
Also dem Weizen in der DDR fehlte auf jeden Fall das Kleebereiweiß ! Darum waren die Nudeln auch extrem matschig . Das billigste Brot , kostete wohl so zwischen 74 und 95 Pfennige das Kilo . Also deutlich teurer als Futterweizen . Es war aber ein gutes Sauerteigbrot ohne Zusatzstoffe . Ich konnte ein paar Jahre nach der Wende , noch viele Brotreste von Roggenbrot mit Sauerteig , ohne sonst was erwerben ! Die Hunde haben es zu Ziegenmilch als Futter bekommen .Hühner und Enten in frisch gemolkener Ziegenmilch eingeweicht . Ja und auch wir als Großfamilie haben es gerne gegessen . Da nimm mal heutiges Weizenbrot mit homogenisierter Kuhmilch . Da rammeln die Gedärme kräftig ! L.G. Catrin
Bohus-Dal
16.01.2019, 09:03
... Tja, da habe ich die Fragen wohl nicht so eindeutig formuliert, sorry
...oder ich hab nicht ordentlich zugehört.
Was mir noch am ehesten einleuchtet ist, dass bei der traditionellen längeren Teigführung die Hefen und Bakterien mehr Zeit haben, Dinge abzubauen, die unseren empfindlichen Darm reizen würden, weil wir sie nicht verdauen können.
Da Hühner Getreide aber sonst eh unverarbeitet fressen, sollte ihnen die kürzere Verarbeitungszeit auch nicht so sehr schaden.
Eben, das gilt für Menschen. Deswegen backen wir ja Brot, weil wir mit rohen Getreidekörnern nicht so viel anfangen können.
Wäre eigentlich interessant, wenn man bei Hühnern da mal einen Vergleich machen würde. Ich habe tatsächlich auch mal Brot gefüttert, und zwar war das eine kranke Henne, die alle Körner im ganzen wieder ausschied, da hatte sie ja dann nicht viel davon. Also backte ich extra Brot für sie, allerdings ohne Salz und andere Zusatzstoffe.
Ich glaube nicht, daß gutes Brot an sich schlechter für Hühner sein muß als ganze Getreidekörner, aber bei Toastbrot ist ja nicht alles drin, wenn dann sollte man doch lieber mit Vollkornmehl backen?
Ich vertraue hier mal auf die Instinkte der Tiere und denke, Sachen, die sie weniger gut verdauen können (wie z. B. Gerste oder Roggen aufgrund der Glucane), würden sie von sich aus eher meiden.
Ich hatte doch schon mal den Versuch zitiert, wo man Roggenmehl in Weizenkornform preßte und umgekehrt. Da gingen die Hühner nur nach dem äußeren und zogen die Körner vor, die wie Weizen aussahen. Also ich denke, sie würden freudestrahlend auch Toastbrot mit Rattengift fressen :(
Mir fällt immer wieder auf, dass meine Hühner unverarbeitete Weizenkörner nicht so gern fressen, während man in älteren Quellen findet, dass Weizen das beliebteste Getreide überhaupt sein soll.
Meine lieben Weizen. Gerste und Hafer nehmen sie nur in Notfällen, Roggen habe ich noch nicht probiert. Ich habe z.Z. Weizen, der mit diversen Resten ausm Silo vermischt ist, hauptsächlich Hafer und etwas Mais. Den Hafer sortieren sie fein säuberlich aus. Wenn der Weizen alle ist, nehmen sie dann notgedrungen auch Hafer. Vermutlich sind die langen spitzen Körner einfach unbequem zu essen, denn Haferflocken lieben sie ja.
Wenn die Küken klein sind, zeigt die Glucke Weizen wie wild, ich glaube, die würden sich gerne nur von Weizen ernähren (und Insekten natürlich).
Kohlmeise
16.01.2019, 14:43
Ich bin mal ehrlich!
So einen Futterversuch an ganz jungen Küken zu machen, finde ich ziemlich verantwortungslos. Gerade die ersten Tage brauchen die Minis doch wahnsinnig viele und gute Inhaltsstoffe. Bei Kunstbrut gehen die halt an die Dinge, die sich gut picken und schlucken lassen, bzw wo am meisten Betrieb (Futterneid)ist. Deshalb sind schon viele mit vollem Magen durch Sand verendet.
Als verantwortungsvoller Halter möchte ich meinen Tieren einfach das bieten, was sie benötigen. Das kann jetzt nicht nur Feldsalat, Brot oder Reis sein.
Manche haben gute Erfahrungen mit Auswahlfutter gemacht, aber bei so jungen Tieren wäre mir das zu Riskant.
Mir wäre die Gesundheit meiner Küken dafür zu schade.
Sehr richtig Kohlmeise, Deinen Beitrag kann ich voll und ganz unterschreiben.
Es gibt den immer wieder - und zu Recht - eingeforderten Begriff guter fachlicher Praxis auch in der Tierhaltung.
Und solch ein Versuch geht daran schon im Ansatz weit daneben.
Was soll aus solchen mangelernährten Tieren werden? ... und nur so am Rande: wäre eine Glucke bei diesen Küken dabei, dann wären die zur Verfügung gestellten Futtermittel ganz sicher gleichmäßig genutzt worden ;) ...
Viele Grüße von Mathias
Oliver S.
16.01.2019, 20:50
...Gerade die ersten Tage brauchen die Minis doch wahnsinnig viele und gute Inhaltsstoffe...Das kann jetzt nicht nur Feldsalat, Brot oder Reis sein...
Hallo Kohlmeise.
dieser Aussage könnte ich mich sogar anschliessen. Sie, hat aber mit dem Versuch nicht viel zu tun. Lies doch noch mal genau worum es geht.
LG Oliver
Oliver S.
22.11.2019, 23:20
Da ich gerade auf die Bilder gestossen bin, hier noch ein kleiner Nachtrag zum Thema
...Was soll aus solchen mangelernährten Tieren werden?...
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Sie haben sich meiner Meinung nach ganz normal entwickelt. Die Hähne sind zwar inzwischen geschlachtet, nachdem sie sich vermehren durften aber die Hennen gibt es alle noch. Sie haben allerdings alle einen ausgeprägten Bruttrieb.
catrinbiastoch
24.11.2019, 22:11
Mehr kann man nicht wollen ! L.G. Catrin
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